Siehst du mein wahres Ich? von Nightwalkerin (Wer bin ich?) ================================================================================ Kapitel 10: Ein feuriges Ereignis --------------------------------- Mit langsamen Schritten kommen die zwei Personen näher. Überheblich grinsend stützt sich Hidan auf seiner Sense ab, während Kakuzu uns nur mit seinen grünen Augen ansieht. „Die meisten sagen, dass du so stark sein sollst. Ich bin ja mal gespannt, meine Liebe“, sagt Hidan und grinst mich lüstern an. Shino spannt sich sichtlich zum Angriff. Erschrocken ergreife ich seinen Arm, seine Muskeln sind zum Zerreißen gespannt. „Ganz ruhig. Diesen Kampf können wir nicht gewinnen, Shino. Wenn ich „Jetzt“ sage, läufst du sofort zurück nach Konoha“, bitte ich ihn flüsternd, lasse aber unsere Feinde nicht aus den Augen. „Ich werde sicher nicht ohne dich gehen“, besteht er und trotz dieser unangenehmen Situation muss ich lächeln. „Ich werde uns ein wenig Zeit schinden, aber keine Sorge, ich bin immer direkt hinter dir“, erkläre ich ihm meinen Plan. Während er kurz nickt, kämpft sich mein Eis lautlos voran. „Jetzt!“, rufe ich laut aus. Wie besprochen stürmt Shino mit mir an der Hand los. Flüche werden hinter uns laut. Vorsichtig wage ich einen Blick nach hinten. So wie ich es wollte sitzen die zwei Akatsukis fest, weil ich ihre Füße am Boden festgefroren habe. „Wir sind fast da!“, versuche ich Shino keuchend zu informieren. Die Stadt leuchtet ein wenig durch die Bäume, trotzdem ist es noch ein kleines Stück bis zu den Toren. „Achtung!“, warne ich meinen Freund, bevor ich ihn auf die Seite schubse. Hidans Sense zischt nur ein paar Zentimeter vor uns durch die Luft. Mit Wucht gräbt sie sich dort in die Erde, wo wir vor ein paar Sekunden noch gestanden haben. „Jetzt reicht es mir aber wirklich“, murmele ich wütend und sofort nehme ich meine Kampfposition ein. „Hab ich dich etwa wütend gemacht, Kratzbürste?“, erwidert Hidan grinsend. Angewidert verziehe ich für einen kurzen Moment das Gesicht. „Bei deinem Gesicht wäre ich lieber eine Kettensäge anstatt einer Kratzbürste“, meine ich sarkastisch. Shino rappelt sich im Hintergrund langsam in die Höhe wird, aber sofort von Kakuzu in einen Kampf verwickelt. „Na warte, du kleines Biest“, knurrt mir Hidan entgegen und greift sich seine Sense, die eigentlich in der Erde festgefroren sein sollte. Ohne mit der Wimper zu zucken reißt er sie trotzdem heraus. Erschrocken sehe ich den Akatsuki an, weiche aber gewohnt schnell seinem Angriff aus. „Streng dich ein wenig mehr an, das macht sonst keinen Spaß“, beschwert sich Hidan nach einem kurzen Schlagaustausch. „Hör auf mit der Kleinen zu spielen. Ich will sie noch heute zu Pain bringen“, ermahnt Kakuzu seinen Partner. Sofort werde ich hellhörig, was ich noch bitter bereuen werde. Mein Feind nutzt seine Chance und schlägt mir seine Faust ins Gesicht. Brutal schlage ich am Boden auf. Der Schlag raubt mir fast meine Sinne, während ich mit aller Kraft versuche vor Hidan wegzukriechen. „Kriechen hilft dir jetzt auch nicht mehr“, macht er sich über mich lustig, verliert aber relativ schnell den Spaß daran und drückt mich gegen einen Baum. Seine Hand an meinem Hals drückt mir fast die Luft zum Atmen ab. „Niemand beleidigt mich, ohne seine gerechte Strafe zu bekommen“, erklärt er mir. Zur Antwort spucke ich ihm Blut ins Gesicht, weil ich mir durch den Schlag auf die Zunge gebissen hatte. Vor lauter Zorn drückt er noch fester zu, dass ich nun wirklich nicht mehr atmen konnte. In mir kriecht die Angst hoch, während ich mich mit aller Kraft, die ich aufbringen kann, wehre. Hidan ist einfach zu stark für mich und auch noch unsterblich...Das ist ja ein unfaires Spiel. Aus lauter Verzweiflung lasse ich Strom von mir zu Hidan überlaufen, doch dieser drückt meine Hand unbeeindruckt ebenfalls gegen den Baum. Nun geht die Elektrizität von meinem Körper auf die Rinde des Baumes über. In meinem Panikzustand kann ich den Strom auch nicht aufhalten. Langsam fängt die Rinde an zu rauchen und nach einem Moment beginnt er, wie ich befürchtet habe, zu brennen. „Du wirst leiden, du kleines Biest“, sagt er böse grinsend. „Hidan! Hidan, lass sie los. Wir brauchen sie noch!“, mischt sich sein Partner wieder ein und stoßt ihn zur Seite. Kraftlos falle ich nach vorne ins Gras und schnappe nur nach Luft, die meine Lunge so dringend braucht. An den Haaren zieht mich Kakuzu nach oben. „Sieh sie dir mal an. Fast hättest du sie umgebracht. Hast du eine Ahnung was Pain mit dir gemacht hätte?“, führen die zwei ihr Gespräch weiter, als wäre ich gar nicht anwesend. Um mich einzumischen bin ich sowieso zu schwach. Seufzend lässt er meine Haare wieder los, sodass ich zurück auf den Boden falle. „Jetzt kümmern wir uns um den Shinobi und dann zurück zum Hauptquartier“, befiehlt Kakuzu. „Lauf mir ja nicht weg, Biest“, sagt Hidan noch grinsend, bevor er seine Sense in die Erde rammt. Die Klinge durchbohrt ein Stück meiner Kleidung, sodass ich nicht fliehen kann. Beide Akatsukis wenden sich Shino zu, während ich weiter am Boden liege und nach Luft schnappe. Das Feuer breitet sich immer weiter aus und sucht nach Brennmaterial, um zu überleben. In wenigen Augenblicken könnte es mich erreichen, aber mir fehlt einfach die Kraft. Der Rauch wird immer dichter, hängt in dicken Wolken über mir. Immer wieder löst dieser Hustenreiz bei mir aus. Verzweifelt versuche ich die Sense aus der Erde zu ziehen, aber es gelingt mir nicht, obwohl mir die Todesangst noch mehr Kraft gibt. Die Flammen züngeln an meiner Kleidung, die sofort ebenfalls zu brennen beginnt. Panisch schlage ich mit den Händen auf das Feuer ein. Meine Aktion hält die rote Glut nicht auf, sie breitet sich sogar weiter aus und stattdessen habe ich mich auch noch verbrannt. Die Panik in mir schaltet meinen Verstand aus, sonst wäre ich auf die Idee gekommen, das Feuer einfrieren zu lassen. Tränen schießen mir in die Augen. Vor lauter Angst, aber auch durch den Rauch, der immer dichter und dunkler wird. Mit einem Ruck wird die Sense aus dem Erdreich herausgezogen. Eine grüne Jacke legt sich über die Flammen und erstickt diese dadurch. „Alles ist gut. Ich bin bei dir“, beruhigt mich Shino mit leiser Stimme, legt mir die Jacke um die Schultern und umarmt mich sanft. Der beinah Feuertod lässt mich aufschluchzen. Wenn einmal die Dämme gebrochen sind, höre ich nicht so schnell mit dem Weinen auf. Geduldig streicht mir Shino über die Haare, redet leise auf mich ein, während ich ihm die Schulter vollrotze. Langsam beruhige ich mich. Shino wischt mir die Wangen trocken, streicht mir eine Haarsträhne hinter das Ohr und sieht mich dann erleichtert an. „Ich hatte Angst, dass ich dich verliere“, sagt Shino gedankenverloren, dann fällt sein Blick auf meine Hände, „Tsunade, sieh dir bitte ihre Hände an.“ Jetzt erst sehe ich mir meine Umgebung ein wenig näher an. Überall sind Shinobis verteilt, einige kümmern sich um das Feuer, die anderen sind anscheinend auf der Suche nach den Akatsukis. Tsunade nimmt meine Hände in ihre, begutachtet diese genauer und heilt sie danach schnell. „Lilien soll sich ein wenig ausruhen. Mir scheint, sie ist noch nicht ganz auf der Höhe. Könnte an dem Rauch vom Feuer liegen, dem sie ja lang genug ausgesetzt war. Shino, kümmere dich noch ein wenig um sie“, bittet sie mein Gegenüber, der bestätigend nickt. „Ohne dir wäre mein Welt doch nicht mehr dieselbe gewesen“, murmelt mein Retter leise. „Du warst ja da, um mich zu schützen“, sind meine ersten Worte, die ich endlich rausbringe, lege meinen Kopf auf seine Schoß. Das kühle Gras hilft mir beim Ordnen meiner Gedanken, die ein wenig unkoordiniert herumpurzeln. „Lilly!“, ruft jemand meinen Namen. Mein Hirn arbeitet sogar schon so weit, dass ich die Stimme erkennen konnte. Naruto läuft zu uns hinüber, bleibt dann aber abrupt stehen, als er mich und Shino sieht. „Ohw, du bist ja in guten Händen“, erkennt er ein wenig geknickt. Traurig wendet sich der Blondschopf zum Gehen, doch ich halte ihn sofort an der Hand zurück. Glücklich lege ihm meine Arme um den Hals. „Ich bin so froh, dass ich euch als Freund habe“, sage ich zu ihm lächelnd. Seufzend erwidert er meine Umarmung. Mit meiner freien Hand ziehe ich Shino zu uns hin. Er wird auch gedrückt. „Gruppenkuscheln“, rufe ich erfreut aus und der Rest der Gruppe fühlt sich angesprochen. Ino, Sakura, Tenten, Neji, Lee, Kiba, Akamaru, Hinata, Choji und sogar Shikamaru macht mit. „So, aber genug jetzt mit dem Kuscheln. Lilly, wir müssen im Büro reden. Du auch, Shino“, unterbricht Tsunade unser Vorhaben. Wie ein Schwerverbrecher trotte ich an der Hand von Shino dem Hokage hinter her. Nun stehen wir in ihrem Büro, noch immer Hand in Hand. „Es gibt Neuigkeiten, die dich vielleicht interessieren können. Wir haben einen Informanten in einem kleinen Dorf. Dieser hat sich ein wenig umgehört und herausgefunden, dass nicht die Akatsuki dich wollen, sondern ein geheimer Auftraggeber. Er hat Pain versprochen, wenn er dich anschleppt kriegt er die Macht, die er braucht um alles zu beherrschen“, erklärt Tsunade sachlich. Mir schwinden kurz die Sinne, sodass ich mich auf einen der Stühle fallen lasse. „Ein geheimer Auftraggeber? Aber was will denn der von mir?“, frage ich verwirrt, während Shino sich hinter mich stellt und mir seine Hände auf die Schultern legt. „Das müssen wir herausfinden und zwar wird sich ein Team auf den Weg zu einem Treffpunkt machen mit diesem Informanten. Er soll angeblich wissen, wo der Auftraggeber sich aufhält“, erläutert sie den weiteren Plan. Entschlossen stehe ich wieder auf. „Ich werde zum Informanten gehen. Es betrifft ja auch mich“, stelle ich fest. Tsunade sieht mich erstaunt an. „Wie bitte? Du bleibst schön hier und hältst die Finger still, bevor dich die Akatsuki doch noch entführen kann. Ich schicke ein ausgewähltes Team dorthin und basta“, wettert Tsunade dagegen, aber ich schüttele stur den Kopf. „Nein, ich werde gehen. Es sind schon so viele Shinobis wegen mir in Gefahr gewesen. Shino wurde schon zwei Mal angegriffen“, erwidere ich mutig, sonst würde ich mich nie mit dem Hokage anlegen. „Lilien, du setzt dich jetzt hin, akzeptierst es oder ich werde dich zum Laufburschen von Shizune degradieren“, droht mir Tsunade schon recht genervt von meiner Sturheit. Kurz ist es still zwischen uns. „Nein“, sage ich nur zu ihr, „Du kannst mich nicht davon abhalten, dann werde ich eben alleine den Informanten aufsuchen. Hoffentlich treffe ich nicht auf Hidan und Kakuzu.“ Wütend starrt mich Tsunade an, bevor sie seufzend nachgibt. „Wenn du so auf deinen Tod angewiesen bist, bitte. Du wirst noch heute mit Team 8 aufbrechen. Hier sind alle wichtigen Dokumente und jetzt verschwinde, bevor du mir den letzten Nerv raubst“, schmeißt sie uns mit einer Handbewegung raus. Lächelnd nehme ich die Zettel in die Hand, ergreife mit der anderen Shinos Hand und wende mich zur Türe. „Danke, Tsunade, dass du so gut mit meiner Sturheit klar kommst“, verabschiede ich mich von ihr. „Viel Glück auf der Mission und bitte komm heil zurück. Du bist doch auch ein wichtiger Teil von Konoha“, erwidert sie flüsternd, nachdem wir das Büro schon längst verlassen haben. Schnell verlassen wir gemeinsam das Haus. Zielstrebig setzte ich in Richtung Wohnung von mir an, doch Shino rührt sich keinen Meter. „Was ist los?“, frage ich ihn verwirrt. Im Büro hat er ebenfalls kein Wort gesagt, weder zu meiner Entscheidung noch zu Tsunades Gunsten. „Musst du das immer machen?“, kommt Shino mir mit einer Gegenfrage, die mich stutzig macht. „Könntest du das näher erklären“, bitte ich ihn, weil mir nicht klar ist, was ich nicht immer machen soll. „Dich in Gefahr bringen. Zuerst stürzt du dich in den Kampf bei dem Stadttor, dann verbrennst du mir fast im Wald und jetzt jagst du schon der nächsten Katastrophe hinter her“, sagt er betroffen, gestikuliert mit seinen Händen, während er vor mir auf und ab geht. „Ich weiß, du machst dir Sorgen, aber ich kann nicht jemand anderen in den Krieg schicken, obwohl ich ihn ausgelöst habe. Verstehst du?“, versuche ich ihm meine Entscheidung näher zu bringen. „Ich verstehe es vollkommen, aber du denkst nicht an die Menschen, denen du wichtig bist. Kiba, Naruto...mir“, erwidert Shino trotzig und verletzt drehe ich mich ein wenig von ihm weg. „Ich denke sehr wohl an meine Freunde, sonst würde ich ja jemand anderen gehen lassen. Ihr seid mir aber alle viel zu wichtig, um euch sterben zu sehen“, sage ich beleidigt. Shino kommt näher und ergreift meine Hand. „Lilien, ich wollte dich nicht beleidigen oder verletzten. Es tut mir leid, aber ich mache mir nur solche Sorgen, dass ich manchmal nicht weiß, was ich sage. Verzeih mir. Ich unterstütze deine Entscheidung, eigentlich hätte ich auch so gehandelt“, entschuldigt er sich liebevoll bei mir, sodass ich ihm nicht böse sein kann. „Ich werde ganz gut auf mich aufpassen, versprochen“, sage ich und lächle ihn süß an, „Ich werde Kiba und Akamaru holen, weil ich Daichi zum Inuzuka Anwesen bringe. Holst du Hinata?“ Er nickt bloß zur Bestätigung. „Gut, wir sehen uns in einer Stunde beim Stadttor“, verabschiede ich mich, werde aber an der Hand zurückgehalten. Shino zieht mich nochmals zu sich hin. Zart streicht er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und kommt immer näher. Fast berühren sich unsere Lippen... „Nehmt euch ein Zimmer, ihr Turteltauben!“, ruft uns Kotetsu im Vorbeigehen zu und erschrocken hüpfen wir auseinander. Mit rotem Gesicht gehe ich an Shino vorbei, ohne ihn dabei anzusehen, und laufe fast zu meiner Wohnung. Daichi begrüßt mich herzlich, anscheinend hat er mich vermisst in den paar Stunden. Während er um mich herum springt, bellt er ruhelos und wedelt mit dem Schwanz. „Ich habe dich auch vermisst, Wollknäuel“, erwidere ich seine Begrüßung, nehme ihn auf den Arm und drücke ihn ganz fest an mich. „Aber ich muss schon wieder los. Da gibt es ein Problem, das ich dringend lösen muss, also wirst du für ein oder vielleicht zwei Tage bei den Inuzukas unterkommen. Keine Sorge, da hast du genug Freunde zum Spielen“, erkläre ich ihm die Situation, doch Daichi sieht mich nur aus großen Augen an, wedelt weiterhin mit dem Schwanz. In Rekordzeit packe ich die wichtigsten Utensilien ein, ziehe mich um und verlasse die Wohnung wieder. Zielstrebig stapfe ich durch die schon fast schlafende Stadt zum Anwesen des Inuzuka Clans. Überraschst sehe ich, dass im Haus noch überall Lichter brennen. Zögerlich klopfe ich an die Türe, da es trotzdem schon relativ spät ist. Kiba öffnet mir die Türe, schon werde ich von Akamaru angefallen. Auch dieser begrüßt mich wie Daichi herzlich mit viel Gebell. „Keine Sorge, Lilly. Dem Kleinen wird es hier sehr gut gehen“, beruhigt mich Kiba grinsend und verwirrt sehe ich ihn an. „Tsunade hat mich schon informieren lassen, dass wir zu einer wichtigen Mission aufbrechen werden“, erklärt er rasch, nimmt mir Daichi ab und überreicht mein Wollknäuel an eine Frau. „Worauf warten wir noch? Brechen wir auf“, fragt der Shinobi aufgeweckt, läuft dann sofort mit Akamaru los. Wortlos laufe ich den beiden hinterher. Schnell kommen wir bei dem Stadttor an. „Ihr könnte doch nicht einfach so los laufen“, beschwere ich mich bei Kiba, der darüber nur lachen kann. „Hey, Hinata!“, übergeht er mich einfach, legt den Arm um Hinata und schlendert mit ihr in Richtung Treffpunkt. Akamaru trottet ihnen hinter her. „Ist ja nicht so als hätte ich mit dir geredet, Kiba“, grummele ich vor mich hin. Lachend legt mir Shino einen Arm um die Schulter. „Mach dir nichts draus, das ist halt typisch für ihn“, sagt er grinsend und ich erwidere seufzend: „Das kann ja noch lustig werden mit ihm...“ Mal sehen, was diese Mission so ans Tageslicht bringen wird... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)