Draco im Wandel der Gefühle von Shileyn_Nea (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 12: Begehren (gekürzt) ------------------------------ „... Und das ist einer der Gründe, weshalb die Kobolde Aufstände gegen die Vorherrschaft der Zauberer anführten.“ Die Kreide glitt selbstständig über die schwarze Tafel und hielt geordnet und stichpunktartig fest, was Professor Binns uns vortrug. Bis auf seine Stimme und die über das Pergament kratzenden Federn meiner Mitschüler war absolute Stille. Zaubergeschichte war wirklich eines der langweiligsten Pflichtfächer in ganz Hogwarts. Wofür brauchte man denn schon zu wissen was in der Vergangenheit passiert war? Ich spürte etwas gegen meine rechte Schulter stoßen und bemerkte, dass Blaise, der neben mir saß, mich an gestupst hatte. „Ich würde mich an deiner Stelle mit der Mitschrift beeilen. Gleich ist Unterrichtsschluss. Sonst musst du noch hier bleiben und das Tafelbild als einziger nachtragen.“, flüsterte er mir so leise wie möglich zu, was aber nicht leise genug war, denn der Professor wurde auf uns aufmerksam. „Gibt es ein Problem, Mr Zabini und Mr Malfoy?“ Kurze Stille. „Er hat mich nur gefragt, was das für ein Wort nach 'erbitterte' sein soll. Aber um ehrlich zu sein, kann ich es auch nicht lesen.“, sagte ich schnell, bevor Blaise etwas dummes entgegnen konnte. „Dann melden Sie sich doch, wenn Sie etwas nicht erkennen können. Könnte jemand den beiden Herrschaften bei der Entzifferung dieses Wortes behilflich sein? - Ja bitte, Mr Potter.“ „Es heißt 'Boykottmaßnahmen'.“ Ich musste ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass Potters Blick auf mir lag, denn ich spürte ihn deutlich in meinem Nacken. Und es lief mir kalt den Rücken herunter. Gestern, am ersten Schultag nach den Ferien, hatte ich ihm mehr oder minder erfolgreich aus dem Weg gehen können. Zumindest hatte ich nicht längere Zeit in seiner Nähe verbringen müssen, aber während des Unterrichts war das wohl unvermeidlich. „Nun bedanken Sie sich wenigstens bei Mr Potter.“, forderte Professor Binns uns auf. Widerwillig drehte ich mich nun zu Besagtem um und bei seinem Anblick fing mein Herz wieder an schneller zu schlagen. Potter schaute mich mit einem mir nicht verständlichen Ausdruck an. Seine Augen schienen mich zu durchdringen und ich musste Acht darauf geben, darauf nicht unangemessen zu reagieren. Was war das bloß für ein Gefühl, das mich jedes Mal überkam, wenn ich Potter ansah? Ich hasste es. „Danke.“, beeilte ich mich, um mich so schnell wie möglich wieder von ihm abwenden zu können und Blaise tat es mir gleich. „Gut so. Wenn Sie alle das Tafelbild übertragen haben, ist der Unterricht hiermit beendet. Keine Hausaufgaben.“ Ich packte mein unbeschriftetes Stück Pergament ein, schlug das Schulbuch zu, stand auf, machte jedoch keine Anstalten den Raum zu verlassen. Stattdessen stand ich einfach nur da und wartete. Ich wusste nur nicht worauf. Plötzlich spürte ich, wie mich jemand von hinten anrempelte. „Hast du nichts besseres zu tun, als den Leuten im Weg zu stehen, Malfoy?“, bekam ich sogleich zu hören und ich sah wie ein roter Schopf an mir vorbeilief. Weaslebee. Welch ein lästiger Genosse. Legte es immer auf Streit an, doch ich reagierte nicht auf seine Anspielung. Heute nicht. Gleich hinter dem Wiesel setzte Potter einen Fuß vor den anderen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Es war seine Art, die mich heute störte. Er war so abwesend. Außerdem war er dieses Mal meinem Blick, als ich mich bei ihm bedanken sollte, gar nicht ausgewichen. Ungewöhnlich, wenn man sich seine letzten Reaktionen auf mich anschaute. „Dray! Komm schon. Pansy wartet sicher schon auf uns.“, drängte Blaise, der den kleinen Zwischenfall mit Weasley nicht mitbekommen hatte, da er schon einmal aus der Tür gegangen war und nur wieder im Klassenzimmer stand, um mich in Bewegung zu setzten. Ohne ein Wort folgte ich ihm. Es war auch besser so, dass er das dümmliche Kommentar des Wiesels nicht gehört hatte. Unnötige Aufregung. Ja, unnötig. Genau das war es. * * * Er war nicht beim Abendessen gewesen, überlegte ich als ich mich langsam von der großen Halle entfernte. Was ihn wohl davon abgehalten hatte? Seine Freunde waren doch dort gewesen. Was sollte er also alleine tun? … Und warum interessierte mich das eigentlich?! Ich schüttelte den Kopf. Das konnte mir doch egal sein. Ich schob die Tür der Jungentoilette auf und betrat diese. Mich zu den Kabinen begebend wollte ich mir gerade eine aussuchen, als sich die Tür einer auftat. Nichts ungewöhnliches auf einer Gemeinschaftstoilette, sollte man meinen. Aber das, was sich hinter dieser Tür verborgen hatte, war weit mehr als ungewöhnlich. Einige Meter von meinem Gegenüber entfernt blieb ich irritiert stehen. Er bemerkte mich zuerst nicht, doch es dauerte nicht lange, bis er den Kopf hob und bei meinem Anblick sofort scharf die Luft einzog. Nun waren wir beide wohl gleichermaßen geschockt auf den jeweils anderen zu treffen, denn der, dem ich gerade gegenüber stand, war ich selbst! Es war als würde ich mein Spiegelbild betrachten, doch dafür bewegten wir uns zu verschieden und es gab wirklich niemanden, der auch nur ansatzweise so aussah wie ich, geschweige denn es mit mir in dieser Angelegenheit aufnehmen konnte. Als der erste Schock so gut wie überwunden war, machte sich langsam Wut in mir breit. „Wer zum Teufel bist du?!“ Auf diese Frage reagierte er indem er seine Hände auf den Mund schlug und sich in Gang setzte. Er wollte flüchten! Ich lief ihm sofort hinterher, so kam er nicht weit und ich packte ihn am Schulumhang, zog ihn zu mir. „Ich frage nicht noch einmal. Du wirst mir jetzt sagen ...“ Plötzlich bemerkte ich, wie sich die Eingangstür auftat. Schlagartig hastete ich in eine der Kabinen und schleifte meinen Doppelgänger mit. Ich schloss die Tür hinter uns ab. Es war still. Nur die Schritte eines anderen hallten wieder. Draco Nummer zwei hielt sich immer noch den Mund zu, während er auf der geschlossenen Toilette saß. Ich hatte ihn wieder losgelassen und jetzt, da ich ihn näher betrachten konnte, merkte ich erst wie zerzaust seine Haare waren, wie ein leichter Schweißfilm seine Stirn benetzte und wie unordentlich seine Kleidung saß. Er wich all meinen Blicken aus und der Ausdruck in seinen Augen war mit Panik gleich zu setzten. Auf einmal durchfuhr mich der Gedanke, was für einen Eindruck es auf jemanden machen würde zwei paar Füße in EINER Kabine zu sehen. Auf der Jungentoilette. „Füße hoch!“, flüsterte ich hastig. Erst verständnislos, dann offensichtlich begreifend worauf ich hinaus wollte, zog er schnell seine Beine an, stieß dabei gegen eine Kabinenwand und verursachte ein Geräusch, das laut und deutlich zu hören war. Dafür warf ich ihm einen wütenden Blick zu. Niemand durfte uns hier SO entdecken. Vor allem, da ich nicht wusste, mit wem ich es zu tun hatte. Aber das würde ich noch herausfinden. So ein Vielsafttrank wirkte immerhin nur eine Stunde. Trotzdem fragte ich mich wer und WOZU sich jemand in mich verwandeln sollte. Wollte er mich in irgendeiner Art bloßstellen? Mich lächerlich machen? Oder gar spionieren? Und was, wenn es gar kein 'er' war, sondern eine 'sie'? Das Geräusch einer abschließenden Tür riss mich aus meinen Gedanken. Der störende Gast hatte sich eine Kabine ganz in der Nähe ausgesucht, vielleicht ein, zwei Türen weiter. Ich hörte einen ungleichmäßig lauten Atem von meinem Doppelgänger kommen. Wenn ich erfuhr, wer er war, würde er noch sein blaues Wunder erleben. Ich musterte ihn von oben bis unten. Die ganze Zeit. Es war ein komisches Gefühl sich selbst als eine andere Person zu sehen. Und auf einmal entdeckte ich eine braune Strähne hinter seinem Ohr. Das Braun stach deutlich hervor und bildete einen unübersehbaren Kontrast zu dem hellen Haar. Meine Lippen formten ein schadenfrohes Grinsen. Es war soweit. Immer mehr der wunderschönen silberblonden Haare verfärbten sich zu braunen. Fragend schaute er mich an, als er mein Grinsen bemerkte, fasste sich ins Gesicht, welches sich kurz zuvor angefangen hatte zu verformen, und stellte mit noch mehr Panik fest, dass die Wirkung des Vielsafttrankes nun nachließ. Gespannt wartete ich auf die volle Rückverwandlung, während ich zusah wie die Augenfarbe von eisgrau zu smaragdgrün wechselte. Diese Augen zogen mich in einen Bann. Sie fesselten mich auf eine mir unerklärliche Art und erinnerten mich an die grünen Augen Potters. Erst als er unseren Blickkontakt unterbrach, indem er zur Seite schaute, erkannte ich mit Entsetzten nun deutlich das wahre Gesicht meines Gegenübers, welches mich unweigerlich an die letzte Zugfahrt mit IHM denken ließ. Mein Blick wanderte weiter herunter und blieb an seinem Mund hängen. Ich biss mir auf meine Unterlippe, sodass es schmerzte. Reiß dich zusammen, Draco! Potter hat deinen Körper missbraucht und du denkst an SOWAS?! Entsetzten wurde jetzt endgültig zu Wut. Ich musste mich wirklich beherrschen nicht los zu brüllen, solange wir nicht alleine waren. Und unsere Gesellschaft ließ sich wirklich Zeit. Eine einrastende Tür war zu hören. Jetzt waren es endlich nur noch wir zwei. KLATSCH. „Was fällt dir eigentlich ein meine Gestalt anzunehmen?!“, schrie ich Potter aus der Kabine stürmend an. Ich drehte mich um und sah ihn mit gesenktem Kopf und einer Hand auf der Wange, an der ich ihn gerade geohrfeigt hatte, dasitzen. Welch ein erbärmlicher Anblick. Und das sollte wirklich der Auserwählte sein, der sich dem dunklen Lord stellen musste? Lächerlich. Er konnte sich ja nicht einmal gegen mich wehren, wie es aussah. Und warum reagierte er nicht auf meine Frage? Ich ging wieder zu ihm. „Antworte gefälligst, wenn ich dich etwas ...“, verstummte ich, als ich ihn dazu zwang mich anzusehen und eine Träne über seine Wange sehen lief. Was ...? Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Plötzlich stieß er mich von sich und ich fiel beinahe zu Boden, als er an mir vorbeihuschte und mich am Kragen packte. „Das ist alles deine Schuld! Warum machst du das mit mir? - Im Zug! Im Zug warst du …!“ „WAS war ich im Zug? DU hast dich an MICH rangeschmissen, du Schwuchtel! Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“, schrie ich zurück, während mir mein Herz aus der Brust zu springen drohte. „Warum wolltest du dich überhaupt in mich verwandeln? Was hat dir das gebracht? Ich will wissen, was du mit meinem Körper angestellt hast, Potter! Du bist doch scharf auf mich. Gib's zu!“ Es war ungewohnt still als wir beide für einen Moment aufhörten uns anzubrüllen und meine letzten Worte noch aushallten. Inzwischen hatte er mich wieder losgelassen und wir waren ein wenig auf Abstand gegangen. „Ich bin also scharf auf dich? Und wie sieht es mit dir aus, DRACO?“, benutzte er absichtlich meinen Vornamen, was auch seine Wirkung zeigte, denn es schauderte mich und ich bekam eine Gänsehaut. „Du nennst mich eine Schwuchtel? Dabei hast DU doch gewisse Träume von mir gehabt, noch bevor wirklich etwas in diesem Sinne zwischen uns vorgefallen ist.“ „Woher weißt du das?! Ich habe es niemandem erzählt!“, rief ich und biss mir für meine unglaubliche Dummheit gleich auf meine Zunge. Damit hatte ich mich gerade selbst verraten. „Na bitte, da haben wir es ja.“ Mir gefiel absolut nicht, wie sich dieses Gespräch entwickelte. Ich musste das ändern. Sofort. „Und du willst allein aufgrund von unbedeutenden Träumen behaupten, dass ich ausgerechnet auf DICH stehe, obwohl ich haben könnte, wen ich wollte? Meinst du nicht du bildest dir ein WENIG zu viel ein?“, konterte ich und stellte mich ganz dicht vor ihn, ohne dass er zurückwich. „Immerhin bin nicht ich es, der hier mit einem GEWISSEN PROBLEM dasteht.“, stellte ich fest und packte dabei gezielt zwischen seine Beine. Darauf bekam ich auch schon eine Bestätigung zu hören, denn durch meine Berührung musste Potter aufkeuchen, und das, was ich nun deutlich in meiner Hand spürte, sprach ebenfalls für sich. Zu meiner großen Besorgnis empfand ich jedoch nichts davon als ekelerregend und ich musste mich wieder an gewisse Dinge erinnern, die ich mit ihm getan hatte als wir allein im Zugabteil gewesen waren. Auf einmal glühten mich zwei grüne Augen vor Lust an und ich spürte das Verlangen in mir wachsen, alles mit ihm zu wiederholen und noch viel weiter zu gehen. Ohne, dass ich es bemerkt hatte, hatte Potter angefangen sich an mir zu reiben und es fühlte sich so gut an. Aber genauso war es falsch. Ich DURFTE das hier nicht tun, also verschaffte ich mir wieder meinen Freiraum. „Hör auf!“ „Du kannst jetzt nicht gehen! Ich habe deinen Blick gesehen, Draco, und das war sicher keine Abscheu.“, versuchte Potter mich zurück zu halten. „Lass mich in Ruhe, Potter! Du nervst mich, verdammt nochmal!“ Mit diesen Worten lief ich aus der Jungentoilette hinaus. Egal wohin, ich musste nur weg von IHM, bevor ich noch etwas Dummes anstellte. In Eile ging ich zu den großen Treppen, nahm gerade die, die mir einen Weg nach oben gewährte, und wusste nicht wohin mich diese brachten. Ich betrat einen Gang, den ich nicht erkannte, denn meine Konzentrationsfähigkeit ließ im Moment wegen anderweitigen Gedanken ganz schön zu wünschen übrig. DAS gerade war ziemlich knapp gewesen. Viel zu gefährlich. Dieser Idiot! Hatte er denn gar keine Bedenken? Keine Angst vor den Folgen? Der Zukunft? Aber nein, er musste ja wieder der Mutige sein und alles wagen, ohne Rücksicht auf Verluste und die Gefühle der anderen. Auf MEINE Gefühle. Aber was fühlte ich denn nun eigentlich? Und hatte ich mir diese Frage nicht schon einmal gestellt und sie damit beantwortet, dass ich mich entgegen aller Vernunft in Potter verliebt hatte? Ich bleib stehen und schaute mich um. Wieder an der großen Treppe stehend sah ich Schüler auf und ab rennen. Meine Füße hatten mich wieder zurück geführt, noch ehe ich mich bewusst dazu entschieden hatte. Alles in meinem Körper verlangte einfach viel zu sehr nach ihm, als dass ich dieses Gefühl einfach unterdrücken könnte. Kaum eine Minute später stand ich wieder in dem Korridor, auf dem die Jungentoilette lag, und absolut niemand war zu sehen. WAS tat ich da eigentlich? Nur weil ich ihn gerade begehrte, musste ich ihm noch lange nicht HINTERHERRENNEN. Er war derjenige, der das alles hier begonnen hatte, also sollte auch er es sein, der MIR hinterherlief. Ich machte auf dem Absatz kehrt, lief blind den Korridor entlang und rannte direkt in jemanden rein. „So sieht man sich wieder.“ Diese Stimme! Als ich aufschaute, stockte mir der Atem. Potter hielt mich in den Armen, da ich andernfalls gestolpert und gefallen wäre. Das Schicksal meinte es heute wirklich nicht gut mit mir. Musste ich diesen Fehler begehen? Auf einmal wurde sein Griff fester. „Lass mich los, Potter! Wer weiß, wer uns hier sehen könnte!“, zischte ich ihm leise zu, woraufhin er seine Arme sinken ließ, mich stattdessen aber eindringlich ansah. „Läufst du jetzt wieder vor mir davon?“, fragte er ernst. Davonlaufen? Ich starrte ihn entgeistert an. Wie kam er denn darauf, dass ich davonlaufen würde? Und warum 'wieder'? Ich war doch nicht … oder etwa doch? „Nein.“ Sichtlich überrascht von meiner festen Antwort wusste er nichts zu entgegnen. Ein Stück weiter hinter ihm entdeckte ich eine Tür. Ohne groß darüber nachzudenken nahm ich seine Hand, ging auf diese Tür zu und öffnete sie. Wir betraten einen kleinen Raum mit gedämpftem Licht, eingerichtet wie ein Schlafzimmer, denn ein großes Bett stand an einer Wand und füllte die Mitte des Raumes. Es war ein Raum, von dem einige nie erfuhren. „Wir sind im Raum der Wünsche.“ „Das sind wir.“, bestätigte ich. Auf einmal wurde ich nervös, als ich merkte, dass wir nun völlig alleine waren und wir immer noch unsere Hände ineinander gehakt hatten. Potter – nein, Harry drückte meine Hand für einige Sekunden etwas fester, bevor er sich loslöste und auf den Rand des Bettes setzte. Er schaute nachdenklich zu Boden und ich blieb einfach vor der Tür stehen. Minutenlang passierte nichts. Absolute Stille. Bei Merlin, ich hielt das einfach nicht mehr länger aus! Ich setze mich ebenfalls auf die Bettkante dicht neben ihn. Meine Nervosität hatte inzwischen nicht nachgelassen und war gerade dabei noch schlimmer zu werden. Mich mit der einen Hand auf dem Bett abstützend, hob ich die andere, strich Harry damit über seine Wange und wartete auf eine Reaktion. Er fing an zu zittern und kaute auf seiner Unterlippe herum. Genug. Ich drehte seinen Kopf zu mir und fing kurz seinen Blick auf, bevor ich meine Augen schloss und ihn einfach küsste. Es war kein intensiver Kuss, aber es war ein Anfang. Als wir wieder voneinander abließen, schauten wir uns einfach nur an, musterten uns, bis ich ein Lächeln nicht mehr zurückhalten konnte. Harry wollte gerade etwas sagen, aber da verschloss ich seinen Mund wieder mit meinem. Ich drückte ihn nieder, sodass er nun neben mir lag und erst als ich ihn mir jetzt anschaute, wie er mit einem nach mir förmlich schreienden Blick dalag, bemerkte ich, dass seine Schulkleidung nicht die Gryffindor typischen Rot- und Goldtöne hatte und dass er immer noch keine Brille trug. Es war ein seltsamer Anblick Harry so in den Farben eines Slytherins gekleidet zu sehen. „Draco.“, flüsterte Harry auf einmal. „Komm her zu mir.“ Ich musste grinsen, setzte mich breitbeinig auf sein Becken, spürte die Wölbung in seiner Hose deutlich unter mir und beugte mich zu ihm herunter, um ihn abermals zu küssen. Dabei schlang er seine Arme um mich und meine Hände glitten unter sein Hemd, lockerten nebenbei noch seine Krawatte. Harry fing an zu keuchen und unsere Küsse wurden immer heftiger, immer leidenschaftlicher. „Weißt du eigentlich, dass dir diese Farben gar nicht stehen?“, wisperte ich an sein Ohr zwischen den Küssen. „Und was möchtest du, das ich dagegen tue?“ Meine Mundwinkel hoben sich. Nun machte ich mich an den Knöpfen seines Hemdes zu schaffen. Einen nach dem anderen öffnete ich und immer mehr der so begehrenswerten Haut wurde entblößt. Nachdem ich alle aufgeknöpft hatte, setzte er sich wieder auf und ich fing an seine Halsbeuge zu liebkosen, sodass Harry suefzen musste. Mein Herz pulsierte wie verrückt und mein Körper verlangte nach mehr. Mehr Lust. Mehr Leidenschaft. Während ich mir ebenfalls mein Hemd auszog, streifte er sich seines von den Schultern und nun saßen wir uns mit nackten Oberkörpern gegenüber. Wir ließen kaum zwei Sekunden verstreichen, bis wir uns wieder in den Armen lagen, unsere Lippen sich wieder gefunden hatten und unsere angeschwollenen Männlichkeiten aufeinander trafen. Als ich ihn an dieser Stelle spürte, konnte ich nicht kontrollieren, dass mein Körper reagierte und mein Becken sich an seinem rieb. Während all dessen kamen Gefühle in mir auf, die ich zu keiner Zeit in meinem Leben hatte genießen dürfen. Wie in einem Traum verschwammen die Grenzen zur Realität und immer weiter steigerten wir und in diesen Liebesakt hinein. Wie konnte bloß etwas, das sich so richtig anfühlte, nur so falsch sein? Ich mochte gar nicht daran denken, dass ich gerade einen Fehler beging. Nie hatte ich mich glücklicher gefühlt, als in diesem Moment, und nie mehr wollte ich dieses Glücksgefühl missen, daher würde ich die Konsequenzen in Kauf nehmen. Ich würde mich damit auseinandersetzten, was das hier nach sich tragen würde. Nur wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie fatal die Folgen wirklich sein würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)