The one I love von -HyukJae- (YeMin) ================================================================================ Kapitel 11: yeolhan ------------------- Als Sungmin geht, sehe ich ihm durch das Fenster neben der Tür nach. Fast schon fluchtartig hat er sich aus meinen Armen befreit und das Weite gesucht. Ich bin etwas erstaunt gewesen, da er es war, der meine Nähe gesucht hat. Aber nichts desto trotz habe ich das Gefühl ihm wieder etwas näher gekommen zu sein, auch wenn es nicht sehr viel ist, so ist es doch ein Schritt in die richtige Richtung. Ich wünschte er wäre noch geblieben und wir hätten noch reden können, doch er ließ sich nicht aufhalten. Und so stehe ich nun wieder da und sehe ihm nach. Wie schon damals als er mit dem Zug nach Hause gefahren ist. Dies wird doch nicht wieder ein Abschied für ein Jahr werden? Während ich meinen Gedanken nachhänge entdecke ich plötzlich wie sich jemand mit großen Schritten Sungmin nähert. Erst auf den zweiten Blick erkenne ich Kyuhyun. Sofort zieht sich mir die Brust zusammen. Muss er gleich wieder auftauchen? Mit Schrecken sehe ich wie er Sungmin brutal am Arm packt, ihn anschreit. Ich kann nicht hören was er sagt, aber er scheint mehr als nur aufgebracht. Sungmin hingegen wird immer kleiner, sein Blick wandert zu Boden und am liebsten wäre er wohl weggerannt. Was hat das zu bedeuten? Und wieder schreit Kyuhyun ihn an, holt mit der Hand aus und schlägt Sungmin auf die Wange. Die freie Hand des Kleineren wandert an die schmerzende Stelle, während er sich immer weiter von Kyuhyun zu entfernen versucht. Irgendetwas scheint da nicht in Ordnung zu sein. Und Kyuhyuns Drohung hin oder her, öffne ich die Tür und gehe mit festen Schritten auf die beiden zu. „Yah… was soll das?“, mit diesen Worten schubse ich Kyuhyun von Sungmin weg. Niemand, aber auch wirklich niemand schlägt Sungmin wie er es eben getan hat. In mir baut sich eine Wut auf, die ich kaum noch kontrollieren kann. Meine eigene Hand ballt sich zur Faust und nur mit Mühe kann ich mich beherrschen um nicht selbst zu zu schlagen. Als Kyuhyun mich jedoch böse und wutentbrannt ansieht, schrecke ich leicht zurück. Er kann wirklich furchteinflößen sein. Doch ich renne nicht weg. Ich kann das nicht durchgehen lassen. Sungmin hinter mir scheint in dem Moment gar nicht zu wissen was passiert und sieht nur von einem zum anderen. Einen verwirrten Blick in den Augen. Kyuhyun weiß jedoch sehr wohl was los ist und packt mich am Shirt. Fast hätte er mich hochgehoben und meine Füße wären in der Luft gebaumelt, aber nur fast. Immer größer baut er sich vor mir auf und sieht auf mich herunter. Seine Augenbrauen vor Wut zusammen gezogen. „Was willst du hier? Hat jemand gesagt du sollst dich einmischen?“, faucht er mich an. Ich halte seinem Blick stand. „Du hast geradewegs danach geschrien als du Sungmin geschlagen hast. Behandelt man so seinen Freund? Seinen Bald-Ehemann?“ Es fällt mir schwer das auszusprechen, doch noch ist es so. Nächsten Dienstag findet eine Hochzeit statt. Ein verächtliches Lachen seinerseits. „Du weißt doch nicht einmal um was es ging. Was also willst du? Mich belehren wie ich meinen Freund zu behandeln habe?“ Wieder ein Lachen. „Denk mal ein Jahr zurück, was war da? Du hast doch keine Ahnung, also lass mich gefälligst in Ruhe. Und ihn auch. Hatte ich doch nicht gewarnt? Sagte ich nicht bereits du sollst dich von ihm fern halten?“ „Nicht wenn du ihn schlägst. Egal was für ein Problem du hattest, es war mit Sicherheit keines weswegen er geschlagen werden muss. Niemals.“ „Weißt du was? Mit dir muss ich das nicht diskutieren…“ Mit diesen Worten packt er Sungmin grob am Handgelenk und schleppt ihn mit sich davon. Sungmin selbst wirft mir einen traurigen Blick zu als er an mir vorbei gezogen wird. War das womöglich nicht das erste Mal, dass so etwas passiert ist? Hat Kyuhyun Sungmin schon öfter weh getan? Nein, das will ich nicht glauben. Warum hätte Sungmin sonst in eine Heirat einwilligen sollen? Nein, das konnte nicht sein. Das nächste Mal sehe ich Sungmin als ich am Wochenende über den Rummel gehe. Das heißt ich sehe ich weniger, zuerst höre ich ihn. Und zwar laut schreien. Ich bin mir unsicher ob ich mich nicht verhöret habe, aber nein, das ist eindeutig seine Stimme. Meine Schritte beschleunigen sich in die Richtung aus der sein Schreien kommt. Und als ich um die nächste Ecke husche, sehe ich auch was der Grund dafür ist. Sungmin steht mit dem Rücken an eine Wand der vielen Stände. Vergeblich versucht er sich Kyuhyun zu wehren, der ihn bedrängt, ihn zu küssen versucht und seine Hände über Sungmins Körper wandern lässt. Die Eindeutigkeit über Sungmins Gegenwehr ist nicht zu übersehen. Er tut das nicht um mit Kyuhyun zu spielen. Um ihn weiter anzutreiben. Er tut es weil er das wirklich nicht möchte. Er wehrt sich, weil er die aufgedrängten Berührungen nicht will. Seine Tränen nur ein weiterer Beweis dafür. Ohne weiter darüber nachzudenken renne ich auf die beiden zu. Stoße Kyuhyun von Sungmin weg und wende mich sofort diesem zu. „Sungmin… Sungmin…alles ok?“, frage ich unsicher. Ein lautes Schluchzen ist seinerseits zu hören. Seine Stimme verweigert ihm den Dienst. „Sungmin…“, hauche ich leise seinen Namen, während ich ihn fest halte, meine Arme um ihn schlinge und zärtlich über seinen Hinterkopf streiche. Sungmins Finger krallen sich in meinen Rücken, doch das stört mich nicht weiter. Seine Tränen durchnässen mein Shirt, doch das interessiert mich nicht. „Du…“, höre ich dann von einem wütenden Kyuhyun hinter mir. Da ich mit dem Rücken zu ihm stehe, kann ich ihn nicht sehen, doch ich weiß auch so, dass er mich mit seinen Blicken auffrisst. „Du schon wieder…“, ein schweres Schnaufen ist zu hören. Dann werde ich brutal an der Schulter herum gerissen bevor seine Faust gewaltsam in meinem Bauch landet. Ich stöhne als mir die Luft aus den Lungen gepresst wird. Ich krümme mich vor Schmerz während meine Knie unter mir nachgeben und ich zu Boden sacke. Doch schon im nächsten Moment wird mein Kopf an den Haaren wieder hochgezogen. Mein Blick etwas verschwommen kann ich trotzdem Kyuhyun über mir ausmachen. Kyuhyun und die Faust, die im nächsten Moment auf mein Gesicht einschlägt. Ich höre Sungmin meinen Namen schreien. Ich möchte ihm antworten. Doch langsam senkt sich ein schwarzer Schleier über meine Augen. Ein Schleier der mich nicht mehr spüren lässt was mit mir geschieht. Etwas wofür ich dankbar bin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)