The one I love von -HyukJae- (YeMin) ================================================================================ Kapitel 8: yeodeol ------------------ Die Party meines Cousins ist in vollem Gange als ich um kurz nach 22 Uhr dort ankomme. Er öffnet die Tür und begrüßt mich überschwänglich indem er mir seinen Arm um die Schulter legt und mich ins Haus zieht. Seine Parties sind immer ein Hit und man muss einfach dabei sein. Selbst ich, der aus dem weit entfernten Seoul kommt, bin jedes Jahr hier. Zwar kenne ich außer ihm niemanden doch es ist eine willkommene Abwechslung. Ok, ich kenne fast niemanden, korrigiere ich mich als ich Sungmin und Kyuhyun entdecke. Sofort zieht es mir den Magen zusammen und ich wende mich an meinen Cousin. „Woher kennst du denn Sungmin?“; frage ich ihn. „Was?“, dreht er verwirrt den Kopf zu mir. „Sungmin“, ich deute mit dem Kopf in dessen Richtung, „woher kennst du ihn?“ „Ach, du meinst Minnie … keine Ahnung. Ein Freund hat ihn mal mitgebracht und seither kommt er jedes Jahr.“ „Mmmhh…“, erwidere ich gedankenverloren. Als mein Cousin neue Ankömmlinge begrüßt, mache ich mich auf den Weg zur Bar um mir etwas zu trinken zu besorgen. Mit der Flasche in der Hand setze ich mich schließlich auf die Couch und beobachte die anderen Gäste. Wie schon im Jahr zuvor gibt es wieder eine Art Tanzfläche, auf der sich einige Mutige rhythmisch zur Musik bewegen. Nach einigen Songs legt der DJ schließlich etwas Ruhiges auf und ich mache unter den Tanzenden auch Sungmin und Kyuhyun aus. Plötzlich beginnt mein Herz wie verrückt in meiner Brust zu schlagen. Unweigerlich driften meine Gedanken zu letztem Jahr ab, als ich noch derjenige war, der eng mit Sungmin tanzte. Schmerzvoll wende ich dem Blick ab und bemerke somit nicht wie Kyuhyun in meine Richtung sieht. Ich versuche mich abzulenken indem ich nach meinem Cousin Ausschau halte. Doch statt ihm setzt sich jemand anderes zu mir auf die Couch. „Yesung?“ Verwundert darüber wer mich mit Namen anspricht drehe ich den Kopf in die Richtung aus der die Stimme kommt und blicke dabei geradewegs in Kyuhyuns Gesicht. Hat er nicht eben noch mit Sungmin getanzt, frage ich mich stirnrunzelnd. Erst dann stelle ich fest, dass schon wieder ein neuer Song gespielt wird. „Ich bin Kyuhyun, du erinnerst dich?“, fragt er unsicher. Ich nicke. „Ich weiß“ Die Aufmerksamkeit auf die plötzlich interessante Flasche in meiner Hand richtend, sehe ich weg. Auch Kyuhyun scheint sich nicht sonderlich wohl neben mir zu fühlen. Warum hat er sich dann zu mir gesetzt? „Ich habe gesehen wie du uns beobachtet hast.“, stellt er trocken fest. Etwas erschrocken hebe ich den Blick. „Was?“, frage ich wenig intelligent, denn ich habe genau verstanden was er gesagt hat. Auch Kyuhyun muss das gewusst haben, denn er fährt einfach fort. „Ich weiß auch wie du und Sungmin euch kennen gelernt habt.“ Meine Augen werden immer größer. Sungmin hat ihm von mir erzählt? „Ich weiß auch… was zwischen euch vorgefallen ist.“ Mein Herz beginnt heftig zu schlagen. Nein, das ist unmöglich! „Hast du eigentlich nur die leiseste Ahnung davon was du ihm angetan hast? Als ich ihn kennen lernte, war das drei Monate her und er war noch immer ein nervliches Wrack. Es dauerte noch einmal drei Monate bis er sich mir soweit öffnete um zu erzählen was genau gewesen ist. Und noch einmal vier Monate bis er endlich einigermaßen darüber hinweg war und wir zusammen fanden. Ich bin selbst darüber wie ruhig er war, als wir dich um Zug getroffen haben. Schließlich hat er dich seit diesem Jahr das erste Mal wieder gesehen.“ Ich schlucke schwer. Was habe ich nur getan indem ich ihn gehen ließ? Ich habe mich selbst und auch ihn verletzt. Wieso nur war ich so feige und ließ ihn gehen? Ich war ein Idiot, mehr noch, ein Vollidiot bin ich gewesen! „Und genau aus diesem Grund möchte ich, dass du ihn in Ruhe lässt. Es hat so lange gedauert bis er von dir losgekommen ist, bis ich ihn für mich gewinnen konnte. Ich möchte ihn nicht wieder verlieren. Du hattest deine Chance und hast die verspielt, jetzt bin ich an der Reihe. Ich will dir also raten dich von ihm fern zu halten. Was sonst geschieht, möchtest du besser nicht wissen.“ Kyuhyuns Blick wird immer finsterer je mehr er sagt. Ich kann regelrecht beobachten wie sich seine Gesichtszüge verhärten. Und ehrlich gesagt, macht mir das Angst. Er macht auf den ersten Blick einen sympathischen Eindruck, doch nun jagt es mir einen Schauer über den Rücken. „Nun, ich möchte dich nicht weiter aufhalten…“, sind seine Abschiedsworte und schon ist er wieder in der Menge verschwunden. Ich selbst sitze auf dem Sofa und starre vor mich hin während ich nicht weiß wie ich das eben einordnen soll. Muss man wirklich Angst vor ihm haben oder wollte er mich nur einschüchtern? Ich denke darüber nach, komme aber zu keiner Antwort. Doch als er gesagt hat, dass es lange gedauert hat bis Sungmin darüber hinweg war, hat sich ein kleiner Hoffnungsschimmer in mir geregt und im Hinterkopf kam mir die Idee ihn darauf an zu sprechen. Doch nach dieser Drohung und den eventuellen Folgen werde ich mir das überlegen. Sungmin. Warum muss das alles nur so kompliziert sein? Warum hast du dir jemand neues gesucht? Du hast gewusst wie ich bin, dass ich nie darüber rede was mich wirklich beschäftigt und was ich wirklich empfinde. Du hast gewusst, dass ich schwierig bin und Angst habe. Aber trotz allem hast du dich auf mich eingelassen. Hast um mich gekämpft. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Und zwar genau diesem am Bahnhof, als du ohne weiteres in den Zug gestiegen bist. Du hast gesagt ich habe dir zu wenig zurück gegeben. Du hast gesagt ich würde nicht das Gleiche für dich empfinden wie du für mich. Aber das ist nicht wahr. Das, was ich für dich fühle, geht tiefer als alle Gefühle, die ich bisher empfand, selbst tiefer als die, die ich für meine Großmutter hatte. Du warst der Einzige, der ohne Worte immer sofort gewusst hat, was in mir vor sich ging. Du kanntest mich in und auswendig, und das von Anfang an. Ich möchte nicht, dass das alles so einfach zu Ende ist. Nicht ihne dass ich um dich gekämpft habe. Am nächsten Nachmittag mache ich mich auf den Weg zur Bücherei. Nicht um der Bücher Willen, sondern einfach um der Erinnerung wegen. Denn es war dort, wo wir uns das erste Mal geküsst haben. Das heißt Sungmin hat mich geküsst. Eigentlich ist das immer von ihm ausgegangen. Ich wusste einfach nie ob es nicht zu aufdringlich schien wenn ich die Initiative ergriff. Schließlich hatten wir nicht geklärt wie genau man die Beziehung bezeichnete, in der wir zueinander standen. Waren wir wirklich ein Paar? Ein letzter Blick auf die große Tür der Bücherei, verbunden mit tiefem Durchatmen und ich betrete schließlich das Gebäude. Ich liebe den Duft von alten Büchern und genau dieser ist es, der mich dort begrüßt. Als ich an der Bibliothekarin vorbei gehe, grüße ich sie freundlich und setze meine Weg fort. Wandere durch die Reihen ohne wirklich auf die Buchtitel zu achten bis ich dort ankomme, wo Sungmin und ich… „Sungmin…?!“, bringe ich mit zitternder Stimme über die Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)