Schwarze Lust von Asmodina ================================================================================ Kapitel 8: Zyklus 8 - Black Wings - Isshi ----------------------------------------- Es war der 12.03.2011, als das Leben der gerade 19jährigen Tanomi eine unfreiwillige, tragische Biegung machte. Denn an diesem Tag erschütterte ein gewaltiges Erdbeben, gefolgt von einer Flutwelle, ihr Heimatland Japan. Obwohl das junge Mädchen zu den relativ „Beglückten“ zählte (das Haus wurde reparabel beschädigt und aus ihrem näherem Umfeld kam niemand ums Leben), so erlitt sie doch ein schweres Trauma, welches sich in Alpträumen, extremem Aggressionen und Panikattacken niederschlug. Kein Außenstehender verstand dieses Benehmen, nur Tanomi selbst wusste den Grund; es waren die Nähe des Todes und seine plötzliche Greifbarkeit, welche sie dermaßen verunsichert hatten und die bittere Hoffnung, dass so etwas niemals wieder passieren würde, schlug in blanke Verzweiflung um. Zumal es, aus Sicht der Vernunft betrachtet, unmöglich war. Tanomis innere Zerrissenheit hatte zu einer Entfremdung mit ihrer Familie geführt; zwar verstießen sie das junge Mädchen nicht, aber man lebte nebeneinander her und es gab weder Gespräche noch Trost. Das einzige, was Tanomi in dieser verkannten Situation Kraft und Zuversicht gab, war ihre unzerbrechliche Liebe zu Isshi, dem Sänger von Kaggra. Auch wenn ihre Seele einen breiten Riss hatte, so änderte es nichts an ihrer Zuneigung. Seinem Vorbild getreu färbte Tanomi sich einige Strähnen ihres langen, ursprünglich schwarzen, Haares strohblond. Das hatte einen heftigen Streit mit den Eltern zur Folge, obwohl dieser Kontrast hervorragend zu ihrem schmalen, puppenartigen Gesicht passte. Das junge Mädchen lächelte nur milde und überging das Gezeter ihrer Familie ebenso wie die Lästereien in der Schule. Isshi war es, welcher Tanomi dazu antrieb, weiterhin ihrem Traum zu folgen, obwohl der Schock über das Erdbeben ihre glockenhelle Stimme für einige Wochen verstummen ließ. Aber Tanomi wusste; solange der geliebte Musiker an ihrer Seite war, konnte sie nichts wirklich zerstören. Es war der 18. Juli desselben Jahres, als das sensible Herz in ihrer Brust in Abermillionen Stücke zerbrach und nichts außer tödliche Scherben zurückließ; Tanomi saß auf ihrem Platz und lauschte mit halben Ohr den Gespräche ihrer Mitschüler: „Kaggra…Isshi…Tod…positiv…homoerotische Perversion…“ Wie ein Schwall Eiswasser rissen diese Worte sie aus ihrer lethargischen Starre. Sofort sprang das junge Mädchen auf und packte die Rednerin an der Schulter: „Was ist mit Isshi? Raus mit der Sprache…aber sofort!“ Ihre Stimme überschlug sich fast. Das Gegenüber wimmerte: „Er…er ist tot…wahrscheinlich Selbstmord!“ Tanomi brach in fast schon hysterisches Gelächter aus; das konnte doch nicht sein. Alles in ihr fehlte, dass es nur ein übler Scherz war. Eines der anderen Mädchen hielt kommentarlos die neue „Snoux“ hoch und dort stand Tamoris schlimmster Alptraum schwarz auf weiß; Isshi war tot. Ihre Augen brannten wie Feuer und die bleichen Lippen zitterten, „Nein“, ihre Worte klangen wie das erstickte Keuchen einer Sterbenden. Sie fühlte, wie eine Klassenkameradin sie erschrocken am Arm packte, doch sie riss sich los und flüchtete aus dem Schulgebäude. Ein Tränenschleier nahm ihr die Sicht und jede Empfindung. Ihr Herz…ihre Seele…von einer Minute zur anderen schien alles kalt und tot. Nur Isshis Name hallte wie ein Echo durch ihre Gedanken. Zu Hause angekommen schloss Tanomi sich, ungeachtet des elterlichen Protestes, in ihrem Zimmer ein und warf sich schluchzend auf den Futon. Sie wollte nichts hören, nichts sehen und vor allem mit niemandem sprechen. Endlich brach die Nacht herein. Plötzlich wachte das junge Mädchen auf und blickte sich verwirrt um. Doch dieser Segen dauerte nicht mal eine Sekunde, dann kehrte die grausame Erkenntnis zurück und sie hatte das Gefühl, in ihrem eigenen Schmerz zu ertrinken. Ihr geliebter Isshi war tot, auf eigenen Wunsch aus dem Leben geschieden. Was sollte nun aus ihr werden? Allein die Vorstellung brannte wie Säure in ihrem Innern. Jeder Traum schien zerbrochen, jede Freude wie eine leblose Statue. Tanomi seufzte und stand auf; sie hatte einen Entschluss gefasst. Mechanisch nahm sie ihren Lieblingskimono aus dem Schrank. Dieser war detailgetreu nach dem Video „Sakura Tsukiyo“ gefertigt. Dann öffnete das junge Mädchen ihr Fenster und kletterte hinaus, in die stürmische Nacht, einem fatalen Ziel entgegen. Dabei merkte sie nicht, dass die Luft leicht nach Sandelholz duftete. Tanomi war froh, dass sie niemandem begegnete. Lange Erklärungen oder gar Mitleid konnte sie nicht gebrauchen. Endlich kamen die Klippen in Sicht, dort wollte das junge Mädchen das Vorhaben ausführen. Ein winziges Lächeln umspielte ihren Mund. Unten schlug das Meer mit tödlicher Kraft gegen uraltes Gestein und sang dabei ein trauriges Lied. Der frostige Wind peitschte erbarmungslos gegen ihren leicht bekleideten Leib, als wolle er sie am letzten Schritt hindern. Tanomi lachte bitter auf und ignorierte den Sandelholzduft, welcher sie wie ein schützender Mantel umgab. Stattdessen nährte sie sich unaufhaltsam den tödlichen Sturz. Ihr Blick war gerade auf den Horizont gerichtet. Gleich…gleich würde sie wieder mit Isshi vereint sein…noch drei Schritte…noch zwei…der letzte. „Bleib stehen“, brüllte plötzlich eine Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien. Im gleichen Moment wurde Tanomi von hinten umarmt und von der Klippe weggezogen. Ihrem ersten Impuls folgend versuchte sie, sich loszureißen. Doch diese warmen Arme waren unnachgiebiger als jeder Schraubstock. Aus den Augenwinkeln erkannte das junge Mädchen lange, schwarze Haare mit blonden Strähnen. „Kann ich dich loslassen?“, fragte der Unbekannte. Tanomi zuckte zusammen; sie kannte diese Person und ersehnte sie mehr als alles andere. Ein kaum merkliches Nicken, das junge Mädchen zitterte wie Espenlaub; konnte das sein? Wie war das möglich? Die tröstende Umarmung verschwand: „Isshi…“, dieser Name fiel ihr unglaublich schwer auszusprechen. Was war, wenn sie sich irrte? „Dreh dich langsam um“, lautete die Antwort und Tanomi folgte dem Befehl. Sämtliche Gesichtszüge entgleisten; vor ihr stand ER, in Fleisch und Blut und mit einem schwarz, goldenen Kimono bekleidet. Aus seinem Rücken prangten riesige schwarze Schwingen, welche ihn noch majestätischer aussehen ließen. „Isshi“, ihre Worte waren nur ein Hauchen, „Isshi!“ Ehe der Mut sie verlassen konnte, warf das junge Mädchen sich in seine Arme. Ihre Finger krallten sich in seine Haare, strichen über den kostbaren Satinstoff und über die Flügel. Der Sänger ließ es zu, erwiderte die Berührungen sogar. „Geh nicht“, flüsterte er nach einer Weile, „lebe weiter!“ Die romantische Stimmung war sofort zerstört; Tanomi lachte verächtlich: „Da spricht der Richtige; du hast zuerst den Freitod gewählt, hast deine Fans im Stich gelassen und viele Herzen gebrochen…auch meins!“ Tränen strömten aus ihren Augen. Isshi senkte betroffen den Blick: „Ich weiß und es tut mir leid!“ Dann packte er das junge Mädchen ohne Vorwarnung am Handgelenk und zog sie zu sich heran. Gemeinsam flogen sie über die Klippe, dem Horizont entgegen. Tanomi wollte ihn noch aufhalten, doch Isshis tröstende Wärme hielt sie zurück; so fühlte sich also die Nähe einer geliebten Person an. Das junge Mädchen schloss die Augen und genoss. Nach einer undefinierbaren Zeitspanne fühlte Tanomi, wie jemand zärtlich über ihre Wange strich. Etwas benommen schlug sie die Augen auf und blickte in Isshis makelloses Gesicht. Das junge Mädchen schrak zusammen; es war also doch kein Traum. Unwillkürlich brannten die Tränen in ihren Augen; ob Freude oder Trauer war nicht klar. Wie eine Ertrinkende schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und klammerte sich an ihn. Der Sänger ließ sie gewähren; die Vorwürfe, welche er sich machte, nahmen zu. Hatte er seine Fans wirklich so sehr verletzt? War der Suizid von einem derartigen Egoismus geprägt gewesen oder hatte er, in seiner Verzweiflung einfach nur nicht nachgedacht? „Wo sind wir hier?“ Tanomis Frage holte ihn in die Wirklichkeit zurück. „In meinem Tempel“, erwiderte Isshi und blickte sich um; es war alles unverändert. „Tempel?“, erkundigte das junge Mädchen sich verwirrt. Der Sänger lächelte: „Ich war immer fasziniert von der Mystik und dem Buddhismus. Um Ruhe zum Meditieren oder einfach zum Nachdenken zu haben, ließ ich diesen kleinen Tempel bauen. Jetzt pflegt ihn wohl meine Familie. Leider half selbst dieser Ort nicht, über meinen Stimmverlust hinwegzukommen.“ Der letzte Satz entflammte die Wut in Tanomi von neuem. Gedankenlos ballte sie die Fäuste und schlug auf Isshis Brust und Rücken ein. Selbst die Flügel blieben nicht verschont. „Deswegen hast du dich umgebracht?“, ihr Schluchzen war nahe an der Hysterie, „deswegen hast du deine Freunde, deine Fans allein gelassen? Uns wäre es vollkommen gleichgültig gewesen, ob als Sänger oder als normale Person. Hauptsache, du wärst bei uns geblieben. Und vielleicht hätte es eine Chance auf Heilung gegeben“, Tanomis Tränen ließen ihre Worte beinahe untergehen, „ich habe dich von Herzen geliebt und tue es noch immer!“ Das war zuviel für Isshi; sofort baute er eine Gegenwehr auf und packte das junge Mädchen grob an den Handgelenken. Diese keuchte überrascht auf, wehrte sich jedoch nicht. Ihre wild funkelnden Augenpaare befanden sich auf gleicher Höhe und der Sänger erkannte die schmerzhafte Wahrheit in ihnen; dieses Mädchen empfand wahre Liebe und keine träumerische Schwärmerei wie die meisten. Eine Hand löste sich aus dem Klammergriff, umfasste Tanomis Kinn und nächsten Moment lagen Isshis Lippen auf ihren. Sie stöhnte auf, erwiderte jedoch. Die Zartheit und Intensität des Kusses machten sofort süchtig. Das junge Mädchen schaffte es sogar, ihre Arme behutsam um Isshis Nacken zu legen. „Sag es noch einmal“, bat er, als sie sich voneinander gelöst hatten. „Ich liebe dich“, wiederholte Tanomi fest und es lag soviel Zuneigung darin wie niemals zuvor. Isshi lächelte: „Dann schenke ich dir etwas, das niemandem zuvor gehört hat und auch niemandem mehr gehören wird!“ Sein Tonfall nahm einen dunklen, verführerischen Klang an und das junge Mädchen verstand sofort. Ihre Wangen färbten sich rot und sie zitterte am ganzen Leib; das Verlangen drohte sie von ihnen zu zerreißen. „Ich will dich“, waren die letzten Worte, ehe ihre Lippen sich erneut zum Kuss trafen. Diesmal war Isshi der Dominante, teilte Tanomis Lippen vorsichtig und erforschte ihre Mundhöhle. Das junge Mädchen ging auf sein Spiel ein, indem sie seine Zunge neckte. Der Sänger grinste und schob seine Hände bewusst langsam unter ihren Kimono. Zu gut kannte er dessen Schnitt. Tanomi fuhr zusammen, ergab sich jedoch. Isshis Finger waren zwar etwas kühl, aber dafür umso sinnlicher. Zumal sie unter dem Kleidungsstück außer einer Panty nichts trug. Langsam wie in Zeitlupe glitt der Kimono von ihren schmalen Schultern, gab ihren Busen frei. In den Augen des Sängers lag ein feuriges Glühen, als er diesen zu streicheln begann: „Wunderschön!“ Kurz darauf ersetzten Zunge und Lippen die Hände, welche ihre Brustwarzen reizten .Tanomi keuchte, vergrub die Hände in Isshis Haaren und ließ sich rücklings in die weichen Kissen fallen. Isshi kam ihr nach und nutzte die Gelegenheit, den Yukata auszuziehen und mit dem Kopf zwischen ihren Beinen zu verschwinden. Dabei benutzte er seine Zunge wie Noten beim Gesang, wanderte über Lustzentrum und Wände. Das junge Mädchen schrie und bewegte ihre Hüften auf und ab, was Isshi ein schelmisches Grinsen entlockte. Er packte den willigen Körper, zog ihn zu sich hoch. Tanomi schaute ihn an und begann wie unter Hypnose, ihn aus der Kleidung zu befreien. „Das bist wahrhaftig ein Engel“, flüsterte sie und verteilte Küsse auf dem entblößten Oberkörper, „so vollkommen…so schön!“ Frech griff das junge Mädchen nach seiner Erregung und massierte dort. Jetzt war es Isshi es, der stöhnte und den Kopf in den Nacken warf. „Hör auf, sonst komme ich gleich“, stieß er gepresst hervor. „Vielleicht will ich das ja“, lautete Tanomis Antwort und sie verstärkte den Griff. „Das könnte dir so passen“, knurrte der Sänger und drehte Tanomi mit einer einzigen Bewegung um, so dass sie auf dem Bauch vor ihm lag. Ehe das junge Mädchen sich versah, versenkte Isshi seine Zunge zwischen ihren Pobacken. Tanomi schrie auf und ihre Hände krallten sich in die Kissen, so dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Das, was ihr Geliebter da mit ihr machte, fühlte sich zu gut an. Es war ein Gefühl, als würde sie auf Wolken schweben. „Bitte Isshi, nimm mich“, bettelte das junge Mädchen und warf einen flehenden Blick über die Schulter. „Wie du willst“, mit einem festen Stoß drang Isshi in sie ein und krallte sich in ihre Hüften. Tanomi biss sich auf die Lippen, doch der Schmerz steigerte ihre Lust. Es dauerte nicht lange, ehe beide den Höhepunkt erreichten. Isshi kroch zu Tanomi und blickte ihr tief in die Augen; in ihnen glänzte der Abschied. Das junge Mädchen nickte, nur mühsam unterdrückte sie die Tränen, „ich werde niemals jemand anderen lieben“, versprach sie und griff nach Isshis Hand. Dieser schüttelte den Kopf: „Nein, werde im Leben glücklich. Mir gehört die Ewigkeit!“ Ein letztes Mal trafen sich ihre Lippen, ehe Isshi sich in kleine Sterne zerteilte und zum Horizont flog. Genau in diesem Augenblick ging die Sonne auf. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)