A Christmas Story von Nanami ================================================================================ A Christmas Story ----------------- Ein 16-jähriges Mädchen legte sich schnell einen weißen Schal um ihren schmalen Hals, warf ihre schwarzen Haare, die einen leichten Lila-Ton hatten, nach hinten und sah sich hektisch in ihrem Zimmer um. Die Wand war blau angestrichen mit ein paar weißen japanischen Zeichen drauf. Wenn man sich das Zimmer so ansah, war es wirklich sehr schön. Wäre es nur nicht so unordentlich. Sie ließ ihre schönen meerblauen Augen noch einmal verzweifelt über die ganzen Sachen schweifen, die auf dem Bett und auf dem Boden lagen. Wo war nur die Tüte, verdammt? Es musste doch in ihrem Zimmer sein! Sie hatte schon ihr ganzes Zimmer durchsucht, aber nichts gefunden. „Tadaima“, hörte sie eine weibliche, etwas zitternde Stimme sagen und kurz darauf hörte sie auch, wie die Haustür ins Schloss fiel. Mit schnellen Schritten ging sie die Stufen runter und erblickte auch sofort eine junge Frau, Anfang 30. Sie zitterte etwas am ganzen Körper. Wahrscheinlich war es ziemlich kalt draußen. „Okaeri, Kaa-san. Weißt du vielleicht, wo meine Tüte ist?“, fragte sie die junge Frau, die zugleich ihre Mutter war, und blickte sie erwartend an. Diese zog sich ruhig ihren braunen Mantel und ihre schwarzen Stiefel aus. „Hai. Im Wohnzimmer, neben der weißen Couch auf dem Boden ist die Tüte“, antwortete sie ruhig und ging in die Küche, um sich eine Tasse heiße Schokolade zu machen. Als die junge Mutter, die mit 15 jungen Jahren ihre Tochter bekam, aber ein Klatschen aus dem Flur vernahm, steckte sie ihren Kopf aus der Küche und sah ihre Tochter verdutzt an. Diese hatte sich gegen ihre Stirn geklatscht und grummelte nur ein: „Watashi wa baka desu“. Sofort lief sie ins Wohnzimmer, nahm die Tüte, die neben der weißen Couch war und blickte auf die Uhr. „Verdammt! Ich bin spät dran!“, rief sie panisch, lief zurück in den Flur und stellte die Tüte kurz auf dem Boden ab. Ihre Mutter hatte sich an den Türrahmen, der Küchentür, mit ihrer heiß geliebten Tasse heißer Schokolade gelehnt und beobachtete etwas schmunzelnd ihre Tochter, wie sie sich schnell ihre schwarzen Stiefel und ihren weißen Mantel anzog. „Vergiss nicht, ...“, setzte ihre Mutter an. „Hm?“, machte sie verwirrt. „Dass wir bei Ichi-nii zum Abendessen eingeladen sind. Bring ihn auch mit“, kam es warm lächelnd von ihr und das Mädchen sah sie einen kurzen Moment lang überrascht an, ehe sie anfing zu lächeln. „Mach ich“, flüsterte sie noch, ehe sie dann aus dem Haus ging. Ihre Mutter stieß sich vom Türrahmen ab und wollte gerade ins Wohnzimmer gehen, als es dann aber an der Haustür klingelte. Leise seufzend ging sie zur Haustür und drückte die Klinke runter. „Eh? Wieso bist du schon wieder zurück?“, fragte sie die 16-jährige, die am Zappeln war, als sie die Tür geöffnet hatte. „Ich habe die Tüte schon wieder vergessen“, flüsterte sie verlegen und sah ihre Mutter verzweifelt an. Diese seufzte wieder einmal und sah zu der Tüte, die sie auch gleich aufhob und ihrer Tochter überreichte. „Du bist einfach unmöglich, weißt du das?“ Mit einem Nicken tat die Schülerin das ab, bedankte sich kurz bei ihr und verschwand dann. Fluchend kämpfte sie sich durch den weißen, dichten, glitzernden Schnee. Eigentlich mochte sie den Schnee. Nein. Sie liebte den Schnee. Aber gerade jetzt war der dichte, weiße Schnee ungünstig! Sie war einfach zu spät dran, weil sie diese verdammte Tüte gesucht hatte. Weiterhin stampfend und fluchend lief sie und sah gerade aus. Nach gut 10 Minuten kam sie endlich am Treffpunkt an und erblickte auch sogleich einen Jungen, der wie ein 16-Jähriger aussah, was natürlich nicht stimmte, da er schon 70 Jahre alt war. Das sah man ihm auch nur nicht an, weil er ein Shinigami war. Der junge Shinigami hatte sich an eine Hauswand gelehnt gehabt und blickte zu Boden. Gut, 'blickte' konnte man nicht sagen, da er blind war. Seine Haare waren schwarz. Schwarz wie die Nacht selbst, mit einem leichten Blauschimmer. Ein paar dunkle Strähnen waren ihm ins Gesicht gefallen und auch sein Pony bedeckte seine Augen. Auch seine Augen waren, genauso wie seine Haare, schwarz. Früher, als er noch nicht blind war, hatten seine Augen die Farbe Blau, aber nachdem er den Unfall in Rukongai hatte, waren sie nun schwarz. Der 1,64 m große Shinigami blickte auf, als er ihr Reiatsu vernahm und wandte seinen Kopf in ihre Richtung. „Du bist da“, flüsterte er nur leise, als sie dann vor ihm stand, und nahm sie zärtlich in seine muskulösen Arme. „Hai. Gomen, das ich so lange gebraucht habe. Ich habe noch etwas gesucht gehabt“, kam es nun leise, verlegen von ihr und sie vergrub ihr Gesicht an seinem Brustkorb. Wie sehr sie ihn doch vermisst hatte. 2 ganze Wochen hatten sie sich nicht treffen können, weil er in der Soul Society mit seinem Vater trainieren musste. Sanft drückte er sie etwas mehr an sich und stützte seinen Kopf auf ihrem ab. „Schon in Ordnung“, flüsterte er. „Ich habe dich vermisst“, kam es leise von der Schülerin. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich dich auch“, erwiderte er leise. Sie blickte zu ihm hoch und lächelte glücklich. „Mein Onkel hat meine Mutter und mich zum Essen eingeladen“, erzählte sie ihm fröhlich. „Und du bist auch eingeladen!“ Er wirkte verwirrt. „Eh? Demo..“ Sofort schüttelte sie ihren Kopf und ihre schwarzen Haare flogen mit. „Meine Mutter duldet kein Aber und ich auch nicht“, sagte sie mit einem strengen Ton in der Stimme. „Nur, weil mein Onkel deinen Vater nicht leiden kann, was auf Gegenseitigkeit beruht, heißt es doch nicht, dass er dich auch nicht leiden kann“, murmelte sie und er legte eine Hand auf ihren Kopf. Sofort spürte er den kalten Schnee auf ihren Haaren und strich sanft drüber. „Wenn du es sagst, wird es schon stimmen“, sagte er - noch immer nicht ganz überzeugt - leise. Sie zog einen Schmollmund und löste sich von ihm, ehe sie beleidigt ihre Arme vor der Brust verschränkte. „Du glaubst mir ja gar nicht!“, kam es gespielt beleidigt von ihr. Er hob die Hände und musste etwas grinsen. „Doch, doch.“ Auch sie musste etwas grinsen und hackte sich bei ihm ein. „Gut“, gab sie zufrieden von sich und lehnte ihren Kopf an ihn. Beiden liefen langsam los, da sie zum Weihnachtsmarkt wollten. Shinosuke, so hieß der Shinigami, hatte keine Angst irgendwo gegen zu laufen, da er ihr vertraute. Wenn irgendetwas wäre, würde sie ihn schon warnen. „Wie war dein Training?“, fragte sie ihn, als sie langsam am Weihnachtsmarkt ankamen. „Es ging. Er nimmt nur wenig Rücksicht“, antwortete er und sie nickte daraufhin, was er aber leider nicht sah. Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht und sie zog ihn sanft mit sich. „Dort drüben gibt es Zuckerwatte!“, rief sie erfreut. Zuckerwatte? Das kannte er nicht. Woher auch? „Was gibt es?“, fragte er irritiert. Sie blieb stehen und sah zu ihm. „Kennst du keine Zuckerwatte?“, fragte sie erst verdutzt, erklärte ihm dann aber in kurzen Sätzen, was Zuckerwatte war. „Ich kaufe uns beiden eine“, sagte sie und zog ihn wieder mit. Er schüttelte seinen Kopf. „Nein. Ich bezahle.“ Etwas überrascht sah sie zu ihm. „Ähm, okay.“ Als sie am Stand waren kauften sie sich eine Zuckerwatte und er probierte etwas zögernd etwas. Das Mädchen sah ihn erwartend an, ehe auch sie anfing zu essen. „Und?“, hackte sie nach und sah ihn noch immer erwartend an. „Lecker“, gab er zu und sie fing an zu strahlen. Den ganzen Tag lang liefen die beiden im Weihnachtsmarkt herum, probierten verschiedene Süßigkeiten aus und zum Schluss stiegen sie aufs Riesenrad. Auch, wenn er nichts sehen konnte, genoss er den Moment mit ihr auf dem Riesenrad. Am Abend machten die beiden sich auf den Weg zu ihrem Onkel. Gerade als sie klingeln wollte, wurde die Tür von ihrer Mutter geöffnet. „Ah! Da seid ihr beide ja endlich!“, rief sie erfreut und beide traten ein. Ichigo, der Onkel von der 16-jährigen, wurde hellhörig. „Ihr beide...?“, wiederholte er fragend. „Ja, Ichi-nii. Nanami hat ihren Freund mitgebracht“, gab die blonde Mutter verzückt von sich. Nanami zog sich ihre Schuhe und ihren Mantel aus, was Shinosuke ihr gleich tat. Er wusste nicht genau, was er machen, gar was er sagen sollte und blieb deshalb an seinem Platz stehen. Er wollte nichts umschmeißen. Darin war er Meister. Ichigo stand von seinem Sessel auf und ging in den Flur zu den beiden. Misstrauisch musterte er Shinosuke, was dieser aber nicht sehen, sondern spüren konnte. „Oji-san!“, rief Nanami erfreut und fiel Ichigo um den Hals. „Ganz ruhig, Kleine“, sagte er leicht lachend und tätschelte sie am Kopf, als sie ihn losließ. „Willst du uns nicht vorstellen?“, fragte Ichigo Nanami danach ruhig und musterte wieder Shinosuke. Am liebsten hätte sich Shinosuke selbst geohrfeigt. Er verbeugte sich und stellte sich höflich vor. Überrascht sah Ichigo ihn kurz an, ehe er dann seine Augenbrauen zusammen zog und sich vorstellte. „Freut mich, Sie kennen zu lernen, Kurosaki-san“, sagte er leise. „Mich auch“, antwortete Ichigo nur noch knapp darauf und drehte sich um, um wieder ins Wohnzimmer zu gehen. „Siehst du! Er mag dich“, flüsterte Nanami Shinosuke zu und lächelte warm. Dieser nickte nur und ließ sich dann von Nanami ins Wohnzimmer bringen. Als er sich dann auf die Couch setzte, hörte er Ichigo sagen, dass Nanami in der Küche helfen solle. „Mach‘ ich!“, rief Nanami und ging dann zu den anderen drei Kurosakis. Aiko, Nanamis Halbschwester, rannte zu Shinosuke und rief zugleich glücklich ein ‚Shino-nii‘. Aiko kannte ihn, weil er früher öfters Nanami besucht hatte. Während Aiko sich nun an Shinosuke kuschelte, alberten in der Küche Shira, Nanamis Cousine, und Nanami rum. Ab und zu hörte man die beiden älteren Kurosaki, Rukia und Yuzu, mit den beiden schimpfen, dass sie doch schon alt genug seien und sich benehmen sollten. Shinosuke musste leicht lächeln, als er das ganze Chaos in der Küche hörte, und konnte nur leicht den Kopf schütteln. Ichigo beobachtete Shinosuke eine Weile und fragte sich, ob Nanami wusste, dass dieser Junge ein Shinigami war. Natürlich bemerkte Shinosuke, dass er beobachtet wurde, sagte dazu aber weiter nichts. Nach einer Weile hörte Shinosuke, dass der Esstisch gedeckt wurde. Er hatte die ganze Zeit nur auf der Couch gesessen gehabt. Einmal kam auch Nanami und hatte ihm einen Tee gegeben. Sonst war sie nur in der Küche gewesen. Plötzlich spürte er ein starkes, ihm bekanntes Reiatsu. „Kuchiki-Taichou..“, flüsterte er leise und spürte sein Reiatsu immer näher kommen. Was wollte er denn hier? Ichigo stand auf und ging schon einmal zur Tür. Auch Rukia hatte Byakuya gespürt gehabt und sah aus dem Fenster. Ichigo hatte schon die Tür geöffnet gehabt und wartete auf ihn. Nicht einmal heute hatte er sich anders einkleiden können. Byakuya trug nur einen gewöhnlichen Shihakusho und zusätzlich seinen Komandantenhaori. Sofort war auch Rukia zur Tür geeilt und verbeugte sich. „Nii-sama.“ Der Taichou, der 6. Division, nickte nur und ging an den beiden ins Haus vorbei. Shira und Nanami würdigte er keines Blickes. „Hey, Byakuya. Gibt es für mich keine Begrüßung?“, hörte man Ichigo fragen. Der Kuchiki jedoch ignorierte ihn und maschierte direkt ins Wohnzimmer, wo Shinosuke noch immer war. Sofort stand Shinosuke auf und verbeugte sich in seine Richtung. „Too-sama“, flüsterte der Schwarzhaarige. Wieder nickte Byakuya nur, was Shinosuke nicht sehen konnte. Ichigo schloß angepisst die Tür hinter sich, nachdem auch Rukia wieder reinkam und ging ins Wohnzimmer. Nanami bemerkte die Anspannung und klatschte plötzlich in die Hände. Überrascht sah sie jeder, außer der älteste und der jüngste Kuchiki, an. „Das Essen ist nun fertig. Lasst uns essen“, sagte sie lächelnd und plötzlich nickte Shira. „Na los, Onkelchen!“, rief Shira und legte ihre flachen Hände an Byakuyas Rücken, um ihn dann Richtung Esstisch zu drücken. Nanami nahm vorsichtig Shinosukes Hand und zog ihn mit. Als nun alle am Tisch saßen, fingen alle an zu essen. Ichigo war noch immer ziemlich angepisst, weil Byakuya ihn ignorierte, und schwieg, obwohl er auch öfters von Rukia und den anderen drei Kurosakis angesprochen wurde. Die ganze Zeit über blickte er unauffällig zu Byakuya und zu Shinosuke. Wieso wusste er eigentlich nichts davon, dass Mr. Eisklotz einen Sohn hatte? Warte mal. Was hatte Yuzu noch mal gesagt? Seine Nichte war mit ihm zusammen?! Mit einem Kuchiki? Und der auch noch ausgerechnet der Sohn von diesem Eisklotz war? Der Orangehaarige verengte etwas seine Augen. Wo war eigentlich Kenshin? Auch Karin war nicht gekommen, weil sie arbeiten musste. „Nii-sama, Ichigo und ich sind wirklich froh, dass du gekommen bist. Wir dachten schon, dass du nicht kommen würdest“, sagte Rukia lächelnd und blickte ihren Bruder, beziehungsweise ihren Schwager, an. „Ich bin nicht seinetwegen gekommen“, erwiderte Byakuya nur kühl und würdigte Ichigo keines Blickes. Dieser war schon eh ziemlich angepisst. Und das auch noch an Weihnachten. Plötzlich stand Ichigo auf und haute mit der flachen Hand auf den Tisch. „Nicht einmal an Weihnachten kannst du nicht kalt sein und schnauzen, oder?!“, rief nun Ichigo wütend. Keiner hatte damit gerechnet, dass er plötzlich ausflippen und ihn anschreien würde. „Ichigo!“, kam es von Rukia, „Beruhig‘ dich!“ Der Orangehaarige hörte gar nicht auf seine Frau und funkelte Byakuya wütend an. Nanami hielt sich die Ohren zu, weil sie dem Streit nicht zuhören wollte. Ob sie wollte oder nicht, sie sah wie die beiden mit einander ‚redeten‘ und schloss die Augen. Wieso stritten die sich ausgerechnet an Weihnachten? Der älteste Kuchiki sah ihn mit seinen grauen Augen kalt an und stand langsam auf. Von außen würde man denken, dieser Mann war die Ruhe selbst, doch innerlich kochte er selber vor Wut. Rukia zu Liebe wollte er nicht, dass der Streit noch schlimm endete, da ihr dieses Weihnachten scheinbar viel bedeutete. „Shinosuke.“ Der angesprochene zuckte etwas zusammen und stand auf. „Wir gehen“, forderte Byakuya nur noch und ging dann auch schon zur Tür. „Hai..“, kam es leise von Shinosuke und plötzlich spürte er Nanamis Hand an seiner. Als sie gemerkt hatte, dass er aufgestanden war, hatte sie ihre Augen geöffnet und ihre Hände von ihren Ohren genommen. Sanft umfasste er ihre Hand und ging mit ihr in den Flur. „Nanami, du bleibst hier im Wohnzimmer!“, rief Ichigo und folgte den dreien. „Eh? Wieso das?“, fragte diese verwirrt und blickte ihren Onkel an. „Stell‘ keine Fragen. Geh einfach zurück“, zischte Ichigo noch immer wütend. Die Schwarzhaarige zuckte zusammen und blickte zu Shinosuke. Leise flüsterte sie ihm noch etwas zu, ehe sie ihn dann losließ und ins Wohnzimmer ging. Er hatte sich seine Jacke angezogen gehabt und auch seine Schuhe, ehe er dann mit Byakuya rausging. „Lass dich nicht noch einmal hier blicken“, knurrte Ichigo und knallte dann die Haustür zu. Im Wohnzimmer saßen, bis auf Rukia, die anderen nun auf der Couch und schwiegen. „Spinnst du, Ichigo? Es ist Weihnachten und du fängst einen Streit an?!“, rief nun Rukia wütend. „Weil du mit ihm einen Streit angefangen hast, hast du allen das Weihnachtsessen versaut!“ Er warf ihr einen wütenden Blick zu und sie wich erschrocken zurück. Nun stand auch Nanami auf und ging an ihrem Onkel vorbei in den Flur. „Wohin gehst du?“, fragte nun Ichigo sie. „Spazieren“, kam die knappe Antwort von ihr. Ichigo verengte seine Augen etwas und hatte auch die Augenbrauen zusammen gezogen. „Du wirst dich nicht mehr mit ihm treffen, hast du mich verstanden?!“ Gerade wollte sich Nanami ihren Mantel anziehen, da sie ihre Schuhe schon angezogen hatte und drehte sich zu ihm um. „Wie bitte? Oji-san! Nur, weil du seinen Vater oder seine ganze Familie nicht leiden kannst, kannst du mir den Kontakt zu ihm nicht verbieten!“, rief sie nun empört. „Doch, das kann ich“, kam die kalte Antwort. Sie weitete ihre Augen und sah ihn entsetzt an. „Das kann nicht dein Ernst sein, Oji-san. Erst versaust du uns unseren Weihnachtsabend und jetzt das…“, flüsterte sie leise und ging einen Schritt zurück. „Ich hasse dich!“, rief sie wütend, ehe sie dann ihre Tüte nahm und aus dem Haus rannte. Währenddessen war Shinosuke noch immer bei Byakuya. Noch immer kochte Byakuya, was er sich aber nicht anmerken ließ. Plötzlich blieb Shinosuke stehen und hatte den Kopf geneigt. „Too-sama? Ich würde noch gerne etwas hier bleiben, wenn Sie es erlauben“, flüsterte er und starrte mit seinen leeren Augen auf den Boden. Auch Byakuya blieb stehen, ehe er sich dann zu ihm umdrehte und ihn mit einem kalten Blick ansah. „Tu das, was du nicht lassen kannst“, antwortete er nur noch, ehe er dann ein Tor öffnete und darin verschwand. Langsam lehnte sich Shinosuke an eine Hauswand und wartete auf sie. Vorhin hatte sie ihm zugeflüstert, dass sie auf ihn warten solle, weil sie ihm noch etwas geben wollte. Plötzlich fing es an zu schneien und er schloss die Augen. Als er nach ein paar Minuten Schritte hörte, da es im Schnee knisterte, öffnete er sie wieder und drehte seinen Kopf in ihre Richtung. Nanami war zwar da, aber er spürte, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los?“, fragte er sie ruhig und einen Moment lang zögerte sie noch, ehe sie dann abwinkte und ihm mit einem warmen Lächeln antwortete. „Es ist nichts.“ Er konnte ein Stirnrunzeln nicht unterdrücken. Eigentlich musste sie doch wissen, dass er Lügen heraushören konnte. „Nanami“, sagte er ernst ihren Namen. Ein leiser Seufzer entwich ihr und sie erzählte ihm, dass sie sich mit ihrem Onkel gestritten habe. „Das tut mir Leid…“, sagte er leise und gab sich nun die Schuld, dass die beiden verstritten waren. „Nein! Es ist nicht deine schuld!“, rief sie und schüttelte den Kopf. „Ich habe hier etwas für dich“, sagte sie lächelnd und versuchte das Thema zu wechseln. Sie nahm den Schal aus der Tüte heraus, den sie für ihn gestrickt hatte. „Eh?“ Sie legte ihm langsam, mit leicht zitternden Händen, den blauen Schal um seinen Hals und lächelte ihn weiterhin an. „Es ist zwar nichts teures, aber es ist mit viel Liebe gemacht…“ Langsam ertastete er mit seinen Händen den weichen Schal und musste selber leicht lächeln. „Danke. Welche Farbe hat er?“, fragte er sie leise und sie antwortete ihm mit „Blau“. Er legte zärtlich seine Arme um sie und drückte sie sanft an sich. „Danke, mein Engel“, flüsterte er und beugte sich vorsichtig zu ihr runter, um dann seine Lippen sanft auf ihre weichen zu legen. Zärtlich erwiderte sie den Kuss. „Aber ich habe überhaupt nichts für dich“, gab er etwas beschämt zu, als er sich wieder von ihr löste. Sofort kam ein Kopfschütteln ihrerseits. „Mir reicht es aus, wenn du bei mir bist. Das reicht mir völlig aus…“, flüsterte sie und lehnte ihren Kopf an seinen Brustkorb. „Frohe Weihnachten“, flüsterte sie. „Frohe Weihnachten“, erwiderte er leise. Indem Augenblick wusste er: Keine Macht in jeder der drei Welten würde ihn je abhalten können, sie wieder zu treffen! _________________________________________________________________________________ Ich hoffe, es hat euch gefallen! x3 © Shinosuke by © Shira by © Nanami by © Charaktere by Tite Kubo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)