Lost my Soul von chrono87 (Gebrochene Seele - Spiritshipping) ================================================================================ Kapitel 23: Auseinandersetzungen -------------------------------- Kapitel 23 Auseinandersetzungen Während Jesse den Schlaf der Gerechten schläft, liegt Jaden schon lange wach und denkt über die Ereignisse der Nacht nach, die ihn doch sehr aufgewühlt haben. Mit dem Rücken zu seinem... ja, was ist der Schwede denn nun eigentlich für ihn? Mit dieser Frage fangen die Probleme schon einmal an – mal ganz davon abgesehen, dass er sich eigentlich nicht auf ihn hätte einlassen dürfen, weil er sein Schüler ist und eine Beziehung zwischen ihnen verboten ist. Gedankenverloren schauen die schokobraunen Augen dem Sonnenaufgang zu, den sie gar nicht für voll nehmen. >Warum habe ich mich nicht gewehrt? Warum habe ich ihm erlaubt mir derart nahe zu kommen?< Obwohl sich sein Körper von ihrem Liebesakt bereits erholt hat, sind seine Wangen noch immer heiß und gerötet, die sich jetzt noch vertieft. >Hab ich mir so sehr gewünscht von ihm genommen zu werden?< Nun, wenigstens diese Frage kann er sich beantworten, wenn er denn ehrlich zu sich selbst ist, doch bisher scheut er sich davor überhaupt in diese Richtung zu denken. >Wie soll ich mich ihm gegenüber denn jetzt verhalten? Ich kann ihm ja nicht mal mehr in die Augen sehen!< Ein leises Seufzen verlässt die schön geschwungenen Lippen, dessen Besitzer sich in einer fließenden Bewegung zum anderen Körper umdreht und ihm ins friedlich schlafende Gesicht sieht. Vorsichtig und zärtlich streichelt er über die Wange und dann durch das schöne türkisfarbene Haar des Kristallungeheuerdeckduellanten, bevor er seine Hand zurückzieht und sich aus dessen Umklammerung löst, sich aufsetzt und sofort schmerzhaft das Gesicht verzieht. >Hätte ich gewusst, dass es so schmerzhaft ist, hätte ich das niemals zugelassen!< Langsam und äußerst mühevoll, weil der Schmerz vom Unterleib her durch den ganzen Körper zieht, steht er auf und zieht sich vorsichtig und besonnen an, ehe er leise das Zimmer verlässt, um etwas frische Luft zu schnappen, denn in der Unterkunft hat er einfach das Gefühl ersticken zu müssen. Auf der Treppe zum Obergeschoss setzt sich der Heldendeckduellant hin, winkelt die Beine an und schlingt seine Arme darum, während er vor sich hin starrt und versucht an nichts zu denken. - Als der Wecker klingelt, ist Hasselberry schon lange wach, der sich auf einen Arm abgestürzt hat und Jim beobachtet, der noch immer schläft. Am liebsten würde der Dinodeckduellant seinen Freund weiterschlafen lassen, doch da der Unterricht Pflicht ist, bleibt ihm nichts anderes übrig, als diesen doch noch zu wecken. Mit dem Zeigefinger stupst er die spitze Nase an und haucht dem Cowboy verführerische Dinge zu – in der Hoffnung ihn damit zu wecken. „Jimmy-Boy, komm, steh auf, damit wir uns gegenseitig waschen können.“ Zuerst zeigt dies keine Wirkung, weswegen der Ra Yellow Student beleidigt das Gesicht verzieht, „Schön, dann geh ich allein und beseitige meinen Steifen halt anderweitig.“ Demonstrativ schlägt er die Decke zurück und erhebt sich, um sich erst einmal zu strecken, wozu er aber nicht kommt, weil sich eine breite Hand um sein Handgelenk schlingt und ihn zurück ins Bett zieht. Erschrocken schreit der Jüngere auf, der damit Shirley weckt, die ihren Kopf hebt, um nach dem Rechten zu sehen, doch als sie sieht, dass ihr Herrchen nur den Redelockträger an sich gezogen hat, entspannt sie sich wieder und legt sich schlafen. „Hey, was soll das werden?“ Hasselberry windet sich unter dem festen Griff seines Freundes, der noch immer still liegt und die Augen geschlossen hält. „Jim, ich weiß, dass du wach bist, also sag endlich etwas!“, fordert er noch, doch sein Liebster bleibt stur, „Schön, von mir aus... Erwarte aber nicht, dass ich still liegen bleibe.“ Sofort beginnt er damit sich erneut zu bewegen, bis sich die Arme noch enger um ihn schlingen und ihm keine Bewegungsfreiheit mehr lassen. „So ungeduldig?“ Erschrocken zuckt der Jüngere zusammen und blickt in das eine, unbandagierte Auge seines Freundes. „Musst du mich denn so erschrecken?“, kontert dieser mit einer Gegenfrage und entlockt so dem Älteren ein Lächeln. „Man tut was man kann.“, erwidert er dann und setzt sich mit Hasselberry im Arm auf, „Aber hattest du nicht was von einer Dusche gesagt? Mir wäre jetzt irgendwie danach.“ „Ja, hab ich.“, brummt der Dinodeckduellant nur, der sich mühelos erhebt und seine Sachen schnappt, mit denen er ins angrenzende Badezimmer verschwindet. Jim sieht ihm erst einen Moment lang zu, ehe er sich selbst auch erhebt, seine Sachen schnappt und ebenfalls ins Bad geht. Sofort registriert er, dass sein Liebster bereits unter dem warmen Wasserstrahl befindet, denn das Wasser rauscht und der Raum ist von einem dampfenden Nebel eingehüllt. „Kannst du nicht warten, bis ich auch da bin?“, kommt es beleidigt von Jim, der sich seiner Boxershorts entledigt und dem Anderen unter die Dusche folgt. Eine Antwort schuldig bleibend wäscht sich der Dinofanatiker ungerührt, weil er noch immer etwas sauer auf den Fossiliendeckduellanten ist, der allem Anschein nach glaubt alles mit ihm machen zu dürfen! „Schatz... Rede mit mir!“, jammert der Ältere sofort, der hinterher noch seufzt und sich ebenfalls wäscht, „Unsere Beziehung fängt ja gut an. So hab ich mir das bei weitem nicht vorgestellt.“ Hellhörig und Ohren spitzend lauscht der Dunkelhäutige den Wortes des Australiers, der in ihm ein schlechtes Gewissen auslöst. „Willst du überhaupt mit mir zusammen sein?“ Heftig schluckt Hasselberry, der sich zu Jim umdreht und ihn mit großen, verletzten Augen ansieht. „Der Blick zieht bei mir nicht mehr, mein kleiner Dinosaurier. Wenn dir das nicht ernst genug ist, dann lass es uns jetzt noch abbrechen, wo es noch nicht so sehr weh tut.“ Ein schmerzhaftes Ziehen breitet sich im Körper des Muskelprotzes aus, das eindeutig von dessen Herzen kommt. Jims Worte sind verletzend und doch glaubt er, dass es diesem bei weitem mehr weh getan hat sie auszusprechen. „Glaubst du das wirklich? Glaubst du wirklich, dass mir diese Sache nicht ernst ist?“, will er vorsichtig wissen, woraufhin er ein Achselzucken als Antwort bekommt, was Hasselberry fast schon wütend macht. „Das sagt schon alles.“ So schnell er kann zieht er sich an und verlässt das Bad, das Zimmer und wenig später auch die blaue Unterkunft, während er mit Tränen in den Augen, die bereits haltlos über seine Wange laufen und zügigen Schrittes in Richtung Wald läuft. Er kennt nur eine einzige Person, die er sich anvertrauen kann und zu dieser Person ist er unterwegs. Jim, der zurückgeblieben ist, seufzt schwer und duscht sich in aller Ruhe weiter, denn er weiß, dass es keinen Sinn hat jetzt mit Hasselberry zu reden, weil sowohl er ein erhitztes Gemüt besitzt und der Jüngere auch. Sie würden sich also nur anschreien, wenn überhaupt! Nichtsdestotrotz tun ihm seine Worte leid und er bereut es Hasselberry so verletzt zu haben, denn ohne Frage hat er das, er hat es in dessen Augen deutlich gesehen. >Hoffentlich kann ich das wieder gut machen. Nicht auszudenken, wenn ich ihn wegen so etwas banalem verlieren würde.< Auf der Unterlippe kauend verlässt schließlich auch er das Bad, nachdem er sich abgetrocknet und angezogen hat und geht in seinem Zimmer immer zu auf und ab. Wenn es um Liebesdinge geht, macht er das lieber mit sich allein aus, als sich Hilfe zu suchen. Es ist ja nicht so, dass seine Freunde ihm nicht helfen würden, doch er kann es gar nicht leiden, dass sie seine Schwäche kennen. >Am besten warte ich einfach ab. Vielleicht klärt sich das ja von selbst.< Mit diesen Gedanken harkt er erst einmal Hasselberry ab und kümmert sich um Shirley, die freudig zu ihm kommt und ihn daran erinnert, dass sie dringend mal wieder raus muss. „Na komm, mein Mädchen gehen wir etwas raus.“ Begeistert gibt das Krokodil einen ihrer gruseligen Laute von sich und verlässt vor Jim, der ihr die Tür aufhält, das Zimmer. Gemeinsam begeben sie sich über die noch recht dunklen Flure und die Treppe hinunter in den Eingangsbereich der Unterkunft, in welcher die Beiden auf Syrus stoßen, der aussieht als habe der kaum geschlafen. „Was ist denn mit dir passiert? Du siehst aus wie eine wandelnde Leiche!“, begrüßt Jim den Kleineren, der nur träge den Kopf hebt und ein „Guten Morgen“ brummt. „Ich seh schon, da ist jemand mit dem falschen Bein aufgestanden.“, grinst der Cowboy, der Shirley hinaus lässt und sich dem Hellblauhaarigen gegenübersetzt, „Also, was hast du auf dem Herzen?“ „Warum habe ich Hasselberry Tränen überströmt aus der Unterkunft laufen sehen?“, antwortet Syrus mit einer Gegenfrage, mit welcher Jim nicht gerechnet hat, der über die neuen Informationen auch nicht gerade glücklich ist. Im Gegenteil, er ist richtig bestürzt, weil Hasselberry seinetwegen weint. „Wir haben eine Auseinandersetzung gehabt.“, gibt er schließlich nach langem Zögern zu, macht aber deutlich, dass er nicht weiter darauf eingeht. „Und was ist mit dir? Warum bist du so deprimiert?“ Erneut seufzt Syrus auf, der sich dann aber mit den Händen durch das Haar fährt. „Ich war gestern Abend noch bei Jesse und sein Verhalten... Es macht mir Angst, wie er sich benommen hat, fast so, als wäre er übergeschnappt.“ Sein Gesprächspartner hebt die Augenbrauen und wartet auf eine tiefere Erklärung, die aber ausbleibt. „Jaden meint zwar, er wäre in Ordnung, aber ich frage mich, ob ihn Zanes Worte nicht doch den Verstand geraubt haben.“ Schallendes Gelächter erfüllt daraufhin die Halle, das nicht mehr abebben will. „Warum lachst du?“, fragt der Hellblauhaarigen beleidigt, der wütend die Arme vor der Brust verschränkt und seinen Gegenüber mit seinen grüngrauen Augen finster anstarrt. „Tut mir leid, aber... Das ist total absurd. Jesse ist dazu viel zu stark.“ Der Cowboy schaut auf die Uhr und seufzt. „Wir müssen langsam los, sonst müssen wir erneut nachsitzen!“ Das scheint selbst auch den Kleineren zu verschrecken, der sofort aufspringt und an den verdutzten Jim vorbeirauscht. „Worauf wartest du dann noch? Auf eine Extraeinladung?“, ruft er noch über seine Schultern hinweg, wodurch er nicht auf den Weg achtet und gleich mal Bekanntschaft mit dem Türpfosten macht und zu Boden geht. Besorgt rennt der Australier auf den Kleinen zu und kniet sich neben ihn. „Geht‘s dir gut?“, fragt er überflüssigerweise nach, dabei sieht er doch die dicke Beule an der Stirn, die pocht, „Besser du gehst zur Krankenstation. Ich entschuldige dich auch.“ Eigentlich will Syrus nicht fehlen, aber er merkt selbst, das es nicht geht und deswegen nickt er brav, erhebt sich mit Jims Hilfe und macht sich sofort auf den Weg zur Krankenstation. - „Warum muss ich zur Schule, während du im Bett bleiben kannst?“ Schon seit einer halben Stunde diskutiert Zane mit seinem Lover, der partout nicht aufstehen will und somit die Nerven des Gleichaltrigen sehr zu dessen Unmut strapaziert, denn er kann es einfach nicht mehr hören. „Hör zu, Schatz... Ich bin bereits fertig und hab meinen Abschluss, du nicht, also beweg deinen Arsch oder ich verbiete dir mich zu treffen!“ Zane hat normalerweise die Geduld eines Pferdes, aber irgendwann ist auch mal bei ihm Schluss und so ist ihm nun der Geduldsfaden gerissen. Wütend schlägt er die Decke zurück und springt förmlich aus dem Bett, um sich in seine Sachen zu zwängen. >Mein Gott, was für ein Aufstand. Da vergeht einem echt alles!< Atticus entgleisen die Gesichtszüge, sein Mund klappt weit auf und zu wie das eines Fisches und doch löst sich kein Wort, weil er einfach nichts herausbringt. Schließlich schafft er es doch etwas über die Lippen zu bringen. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Du willst mich doch auf den Arm nehmen?“ Ein Blick in die zu engen Schlitzen zugekniffenen, grau-grünen Augen reicht aus, um Atticus klar zu machen, das Zane keinesfalls scherzt. Kurzum entschließt sich der Drachendeckduellant dazu doch noch aufzustehen, sich brav anzuziehen und dann fluchtartig das Gebäude zu verlassen, um ja noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. >Was ist heute nur in ihn gefahren? Bisher war er doch nie so hart zu mir!< Niedergeschlagen lässt sich der Brünette schließlich auf seinen Platz fallen, als er im Unterrichtssaal angekommen ist und ignoriert alles um ihn herum. >Ich kann ja verstehen, dass die Schule wichtig ist, aber deswegen muss er mich noch lange nicht erpressen!< So tief in Gedanken versunken, nimmt er gar nicht wahr, dass es zum Unterricht geklingelt hat und vom Lehrer jede Spur fehlt. Dies geht ganze zehn Minuten so weiter, bis er plötzlich fühlt, wie sich ein Ellenbogen in seine Rippen bohrt und ihm für einen kurzen Moment die Luft zum atmen nimmt. Äußerst ärgerlich schauen die hellbraunen Augen in blaue, verdutzte Seen. „Mensch Yusuke, musst du mich denn so erschrecken?“ Schmollend verzieht Atticus das Gesicht, was den Hellgrünhaarigen zum Schmunzeln bringt. „Läuft wohl nicht so gut mit Zane, was?“ Es macht den Anderen unglaublich viel Spaß den Drachendeckduellanten aufzuziehen, vor allem weil dieser bei allem sofort anspringt. Nur heute tut er es nicht, stattdessen senkt der Braunhaarige den Kopf und seufzt kellertief. „Ich hasse es, dies zu zugeben, aber du hast Recht – mal wieder.“ Dann hebt er den Kopf und sieht sich erst einmal um und stellt erstaunt fest, dass ihm einige vertraute Gesichter fehlen. „Was ist denn mit Syrus, Jaden, Jesse und Hasselberry los?“ „Soweit ich gehört habe, scheint Syrus eine leichte Gehirnerschütterung von einem Türzusammenprall zu haben und darf am Unterricht nicht teilnehmen. Hasselberry soll sich mit Jim gestritten haben... Aber weswegen er, Jaden und Jesse nicht zum Unterricht kommen, kann ich dir nicht sagen.“, erzählt Yusuke ruhig. „Wenn das so weiter geht, werden wir wohl die ersten Stunden frei haben.“, fügt er noch hinzu und erhebt sich, um zum Schulleiter zu gehen, denn es geht doch wohl nicht, dass ihr Lehrer, der zum Glück nicht Jaden Yuki heißt, auftaucht. „Hey, wo willst du denn hin?“ Verwundert schaut der Hellgrünhaarige zur Seite und erblickt Jamie Yuki, die deutlich schlechte Laune hat. Yusuke vermutet stark, dass dies daher rührt, dass Jesse nicht anwesend ist und er die Ohrringe nicht trägt, der im Moment auf Axels Schreibtisch liegen, weil dieser ihn mikroskopisch auseinandernimmt, um böse Überraschungen zu vermeiden. „Wo will ich wohl hin? Wir haben Unterricht und kein Lehrer ist da! Ich will den Kanzler fragen, was das soll!“, erwidert er ungerührt und ziemlich kalt, zumindest für seine Verhältnisse. Ohne der Brünetten noch eines Blickes zu würdigen, geht er die Treppenstufen, die zwischen jedem Abschnitt des Hörsaals eingelassen worden ist, weiter hinauf und gelangt so zu einer der vielen Türen, die aus dem Raum führen, doch bevor er auch nur ansatzweise eine davon benutzen kann, stellt sich ihm das Mädchen von gerade eben in den Weg und versperrt ihm so die Tür. „Geh mir aus dem Weg.“, knurrt Yusuke schon bedrohlich, weil er solche Spielchen nicht leiden kann. Er setzt ja nicht gerne Gewalt ein, aber wenn es dann doch sein muss, dann tut er es. Seine Augen beginnen schon jetzt gefährlich zu funkeln. „Vergiss es. Ich lasse nicht zu, dass du unsere Freistunde ruinierst!“, zischt Jamie den Älteren an, der die Hände zu Fäusten ballt. „Was suchst du eigentlich hier? Es wundert mich schon die ganze Zeit, dass du noch gar nicht losgezogen bist, um Jesse zu suchen, an welchem du doch wie eine Klette klebst.“ Ein verächtliches Lächeln erscheint auf seinen Gesichtszügen. „Der Junge kann einem echt leid tun mit so was wie dich bestraft zu werden!“ Dass er sie mit seinen Worten reizt, weiß er auch, aber anders scheint man dieses Mädchen ja nicht los zu werden. „Wie war das?“, bedrohlich kommt sie dem Anderen immer näher und pickst ihm mit dem Finger gegen den Brustkorb, wobei sich ihre Fingernägel tief in sein Fleisch graben. „Du hast mich schon verstanden oder sitzt du neuerdings auf deinen Ohren? Das würde mich aber wundern, denn wenn es um den Schweden geht, wirst du doch jedes Mal hellhörig. Es würde mich nicht mal wundern, wenn er schwul wird, weil du ihn dazu getrieben hast!“ Mit einer einzige Bewegung schlägt er ihre Hand weg und schiebt sie zur Seite, um endlich durch diese Tür gehen zu können. Dieses ganze Theater macht ihn nur ganz kirre. „Eh, wie kannst du ein Mädchen nur schubsen? Was wenn sie sich weh getan hätte?“ Ein Ra Yellow Student aus der letzten Reihe erhebt sich und stemmt die Hände in die Hüfte, während er den Obelisk Blue Student bitterböse anschaut. Bei seinem Blick bekommt das Sprichwort „Wenn Blicke töten könnten...“ eine ganz neue Bedeutung. „Was mischt du dich denn da ein? Werd erstmal erwachsen!“, zischt ihm Yusuke entgegen, der wirklich nur genervt ist. >Was ist nur aus dieser Schule geworden? Hier drehen alle durch!< Ohne diesen Kerl, der nur noch wütender wird, weiter zu beachten, ergreift er die Türklinge, wird dann aber am Arm gepackt und ruckzuck umgedreht, nur um in eine wütende Fratze zu blicken. „Wie war das? Nimm das sofort zurück, du Mädchenschläger!“ Wenn es die Situation zugelassen hätte, hätte Yusuke jetzt Tränen gelacht, aber so beherrscht er sich und verdreht nur die Augen. „Beruhigt euch wieder und setzt euch hin.“ Jim ist aufgestanden und zwischen die Streithähne gegangen, um ein Ausschreiten zu vermeiden. „Was mischst du dich hier ein?“, wird dieser gleich vom Ra Yellow Student angefahren, weswegen er sich fragt, ob alle Ra Yellow ein erhitztes Gemüt besitzen, denn die Ähnlichkeit mit Hasselberrys Auftreten von heute Morgen ist ihm nur zu gut im Gedächtnis geblieben. „Was ist hier los?“, donnert die Stimme von Doktor Crowler durch den Saal, der diesen durch den Hintereingang betreten hat. Da die Studenten alle mit dem Kleinkrieg an der Tür beschäftigt gewesen sind, haben sie ihn gar nicht bemerkt, dafür ist der Schock nun umso größer, denn alle schauen den Rüschenträger mit weit aufgerissenen Augen und Mund an, ohne dass sich jemand bewegt. „Setzen Sie sich sofort auf Ihre Plätze oder Sie werden nachsitzen!“, brüllt er in die unheimlich, anhaltende Stille hinein, woraufhin sowohl Jamie als auch die drei Jungs ihre Plätze sofort einnehmen und darauf warten, dass Crowler ihnen eine Aufgabe gibt. „Kanzler Sheppard lässt durch mich ausrichten, dass Ihre Lehrer krank ist und dass ich ab sofort die Vertretung für ihn übernehme. Aus diesem Grund komme ich auch zu spät.“ Da in seinen Augen alles gesagt ist, macht er die Anwesenheit und beginnt dann sofort mit einem neuen Stoffgebiet, über das er schon in der nächsten Stunde eine Arbeit schreiben will. - Tyranno hat Jaden gefunden und sich zu ihm auf die Treppe gesetzt und mit dem Anderen lange schweigend in den Himmel gesehen, bis der Heldendeckduellant das Gefühl gehabt hat, von der Stille erdrückt zu werden, also hat er sie durchbrochen. „Was führt dich zu mir, noch dazu wenn du eigentlich im Unterricht sitzen müsstest?“ Ertappt und verlegen zugleich blickt der Dinodeckduellant auf seine Füße, die mächtig interessant sein müssen. Amüsiert beobachtet Jaden dies einige Zeit, doch dann findet er, dass er albern genug gewesen ist. „Wenn du nichts sagst, kann ich dir auch nicht helfen und gerade deswegen bist du doch gekommen, oder?“ Sofort schnellt der Kopf des Größeren herum und ungläubige grüne Augen schauen in schokobraune Seen. „Du bist zu leicht zu durchschauen! Also, was ist es?“ Seufzend holt Hasselberry Luft, bevor er mit seinen Finger spielt und endlich den Mut aufbringt, um offen über sein Problem zu reden. „Ich bin mit Jim zusammen.“ Nun, das kommt nicht unbedingt überraschend für den Japaner, aber das scheint ja auch nicht das Problem zu sein, um welches es hier geht. „Ich liebe ihn schon länger und bin glücklich, dass es zwischen uns gefunkt hat, aber... Heute Morgen hat er meine Gefühle für ihn in Frage gestellt und meinte, ich würde unsere Beziehung nicht ernst genug nehmen.“, im Nachhinein ist es dem Muskelprotz total peinlich, dass er einfach vor Jim weggelaufen ist, aber er hat dessen Nähe einfach nicht mehr ausgehalten, „Und das nur, weil ich unbedingt wollte, dass er aufsteht, immerhin hatten wir beide Unterricht!“, beendet Hasselberry seinen Bericht und schaut dann abwartend den Heldendeckduellanten an, der nachdenklich in den Himmel sieht, als erhoffe er sich von dort eine Antwort. Leider denkt er gar nicht an Hasselberrys Problem, sondern vergleicht viel mehr die Parallelen zu seiner und Jesses Verbindung, die erschreckend ähnlich sind. „Tja, willkommen im Club, kann ich da nur sagen. Schön zu wissen, dass ich nicht allein da stehe.“ Verdutzt wird er angeschaut, bevor Tyranno seinen guten Freund am Kragen packt und ihn schüttelt. „Ist das alles, was du dazu zu sagen hast? Ich schütte dir mein Herz aus und du kannst nur sagen 'Willkommen im Club'? Ich glaub das einfach nicht!“, schreit er aufgebracht und weckt damit einen ziemlich müden Schweden, welcher sich schlaftrunken umsieht und dann mit Entsetzen feststellt, dass Jaden nicht mehr neben ihm im Bett liegt, weshalb er mit einem Mal schlagartig hellwach ist und das Bett ebenfalls verlässt. Aufgebracht sucht er seine Klamotten, die er in der Eile nicht finden kann, weswegen er sich mit seiner Boxershorts begnügt, in die er schlüpft und „JADEN“ schreiend die Zimmertür aufreißt und auf das Treppengeländer tritt. Hasselberry und Jaden drehen sich beide zum aufgebrachten Schweden um und mustern ihn, wobei Hasselberrys Kinnlade harte Bekanntschaft mit dem Boden macht, während Jaden selbst nur seufzt. „Krieg dich wieder ein. Ich bin hier!“ Die smaragdfarbenen Augen richten sich sofort auf den Japaner und beginnen wie zwei Edelsteine zu strahlen, während sich dessen Besitzer rennend auf den Weg zu den Sitzenden begibt und Jaden stürmisch von hinten umarmt und nicht den Eindruck erweckt den Jüngeren je wieder loszulassen. „Gott sei Dank, ich dachte schon, du bist mir wieder davongelaufen. Dieses Mal lasse ich dich nicht mehr gehen, Jay.“ Zur Bestätigung küsst er den verführerischen Nacken des Jüngeren, der sofort spürt, wie sich seine Wangen verfärben und ein leises Keuchen seine Lippen verlässt, immerhin ist er besonders empfindlich, wenn ihn Jesse berührt. „Ich hab für einen Moment wirklich mit dem Gedanken gespielt, aber selbst das würde nichts bringen, weil ich dich eh nicht mehr los werde, also hab ich mich in mein Schicksal ergeben.“, seufzt der Brünette schwer, der zu Hasselberry schielt, welcher noch immer mit weit aufgerissenem Mund dasitzt und aussieht, als würde er einen Geist sehen. „Hasselberry, krieg dich wieder ein!“ Sich durchs Haar fahrend, registriert er, wie der Dinodeckduellant zu zittern beginnt, was ihn irritiert, doch das legt sich sofort, als es aus Hasselberry herausplatzt: „Du betrügst deinen Freund?!“ Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)