Lost my Soul von chrono87 (Gebrochene Seele - Spiritshipping) ================================================================================ Kapitel 2: Geheime Verfolgung ----------------------------- Kapitel 2 Geheime Verfolgung Wie Jim und Jesse es geahnt haben, ist Syrus umsonst zur roten Unterkunft zurückgekehrt, denn auch Stunden nach ihrem ersten Gespräch ist dieser noch nicht zurück gewesen. Nun sitzt der Hellblauhaarige auf seinem Bett und starrt betrügt aus dem Fenster. >Was ist nur aus dir geworden, Jay? Ich erkenne dich kaum wieder.< Auch wenn ihm klar ist, dass es seinen anderen Freunden ähnlich geht, trifft es ihn doch am Schlimmsten, immerhin hat er versprochen gut auf seinen braunhaarigen Freund aufzupassen und nun ist dieser in unerreichbare Entfernung gerückt. >Wenn man wenigstens mit ihm reden könnte! Aber selbst einfachen Gesprächen geht er weitestgehend aus dem Weg.< Wie sehr wünscht sich der Obelisk Blue Schüler jetzt seinen großen Bruder her. Der hätte ihm sicher helfen können zu Jaden durchzudringen. Gerade als er sich erhoben hat, um auf den Balkon zu treten, klingelt sein Handy. In der Hoffnung, dass es sich um seinen besten Freund handelt, geht er sofort ran und plappert drauf los. „Jay, endlich ich…“ „Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, Kleiner, aber ich bin nicht Jaden“, ertönt eine amüsierte Stimme am anderen Ende der Leitung, die Syrus sehr bekannt vorkommt, deswegen ist er auch nicht wütend, dass der Anrufer ihn in seinem Redefluss unterbrochen hat. Sogar ein erleichtertes Lächeln schleicht sich auf die bis eben noch angespannten Gesichtszüge des Truesdale-Sprösslings. „Aster, du bist meine Rettung!“, entkommt es dem Jüngeren aufgeregt. Er ist sich sicher, dass dieser stille, ehrgeizige Duellant Jaden helfen kann. Das heißt, wenn der Brünette sich helfen lässt und der Silberhaarige dazu Zeit hat, denn in der Profiliga geht es ja auch weiter und da kann man leicht auf die Nase fallen, wenn man mal nicht aufpasst. Syrus hört einen überraschten Laut vom anderen Ende der Leitung und fragt sich insgeheim, was der Profiduellant jetzt wieder von ihm denkt. Doch bevor er etwas in dieser Richtung hinterfragen kann, kommt ihm sein Gesprächspartner zuvor. „Also, wie meinst du das mit der Rettung? Stimmt etwas nicht?“ Man kann deutlich die Sorge aus der Stimme des Älteren heraushören. Diese Tatsache bestätigt Syrus nur darin Aster um Hilfe zu bitten, denn auch ihm liegt Jadens Wohl am Herzen. „Bei uns stimmt etwas ganz gewaltig nicht und das ist Jaden“, sprudelt es förmlich aus dem Jüngeren, der seinem Gesprächspartner sofort von den Ereignissen des heutigen Tages berichtet. Aufmerksam lauscht der Schicksalsheldendeckduellant den Worten seines kleinen Freundes und beginnt sich nun seinerseits Gedanken um den aufgeweckten Heldendeckduellanten zu machen. „Und er ist danach einfach verschwunden?“, fragt Aster noch einmal nach, um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hat. „Ja, wenn ich es doch sage! Wir haben ihn danach nicht mal mehr finden können. Es ist so, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden.“ „Schon gut. Ich glaube dir ja.“ Man hört einige Augenblicke gar nichts mehr, aber dann spricht der Silberhaarige auch schon weiter. „Ich beantrage Urlaub und sobald der durch ist, komme ich zur Duellakademie zurück. Bis dahin passt ihr mir gut auf Jaden auf, okay? Ich weiß ja, dass er es euch nicht leicht macht, aber ihr solltet ihn im Moment nicht aus den Augen lassen.“ Sobald der Hellblauhaarige versichert hat, dass er den Brünetten beobachtet, legt Aster auf. >Das muss ich Morgen unbedingt den Anderen erzählen.< Dann schiebt er alle Gedanken von sich und geht auf den angrenzenden Balkon, um sich noch etwas Wind um die Nase wehen zu lassen, ehe er wieder hineingeht und sich für das Abendessen fertig macht. - Am Abend kommt der Braunhaarige in seine Unterkunft zurück und schaltet müde das Licht an, um ja nicht über etwas Stolper zu können. Da das helle Licht im ersten Moment blendet, kneift er kurz die Augen zu, bevor er sie wieder öffnet und sich in seinem Zimmer umsieht. Sofort fällt sein Blick auf den Briefumschlag, der seinen Namen trägt und der ihn neugierig macht, auch wenn er genau weiß von wem dieser Brief ist. Also nimmt er das Schriftstück an sich, lässt sich damit aufs Bett sinken – nachdem er zuvor Jacke und Schuhe ausgezogen hat – und reißt den Umschlag auf, nur um das darin enthaltene Papier zu entnehmen. Er faltet das Papier auseinander und beginnt zu lesen… ‚He Kumpel, sicher fragst du doch jetzt, warum ich dir schreibe, aber das ist schnell erklärt. Du benimmst dich merkwürdig und gibst mir nicht mal die Chance vernünftig mit dir zu reden. Ich denke, wir erinnern uns Beide an das letzte Gespräch, sodass ich nicht weiter darauf eingehen muss. Wie gern würde ich dich verstehen! Bitte, gib mir die Möglichkeit auf ein normales Gespräch, ohne Unterbrechung, an einem ruhigen Ort deiner Wahl und ohne deine Schwester zu erwähnen, versprochen. Was ist heute nur mit dir los? So kenne ich dich nicht und auch die Anderen waren überrascht. Wir haben dich nach der Stunde sogar gesucht, aber nicht gefunden. Wo warst du denn nur? Wirst du wenigstens Morgen zum Unterricht kommen? Bitte antworte mir, egal wie spät es wird. Ich muss das einfach mit dir klären. Jesse‘ Jaden liest sich den Brief noch dreimal durch und entschließt sich dazu, seinem Seelenverwandten zu antworten und dieses Treffen noch heute hinter sich zu bringen, sofern nichts anderes dazwischen kommt. Sein Zimmer fast auf den Kopf stellend, um Papier und Stifte zu finden, schreitet die Zeit immer weiter fort, bis er selbst einsehen muss, dass ein Gespräch zu so später Stunde nicht empfehlenswert ist, trotzdem beginnt er eine kurze Nachricht aufzusetzen, denn auch wenn es heute kein Treffen mehr geben dürfte, so kann er Jesse wenigstens eine Antwort auf seine indirekte Frage geben. Ehe er den Zettel überbringen lässt, schaut er ihn sich noch einmal sehr akribisch an und als er damit zufrieden ist, ruft er seinen Kuriboh zu sich, der auch sofort erscheint und um seinen Kopf herumschwirrt. „Hallo mein Freund. Lange nicht mehr gesehen“, Jaden schenkt dem geflügelten Wesen ein zärtliches Lächeln, „Wenigstens dir kann ich vertrauen. Du würdest mich nie im Stich lassen oder mich hintergehen. Nicht wahr, mein Freund?“ Als Bestätigung dieser Feststellung schlägt die braune Fellkugel mit seinen kleinen Flügeln, womit er seinem Partner ein aufrichtiges, leises Lachen entlockt. „Könntest du mir einen Gefallen tun, Kuriboh? Suchst du für mich Pharao?“ Mit einem entschlossenen Ausdruck in den Augen dreht sich der Duellgeist um und verschwindet durch die Wand. Abwartenden lässt sich der junge Duellant auf sein Bett sinken und darüber nachdenken, was er heute alles herausgefunden hat. >Ich weiß zwar nicht, ob mich das alles weiter bringt, aber zumindest hab ich einen Weg gefunden.< Es ist für ihn nicht einfach gewesen das ganze Fachchinesisch zu begreifen, aber es ist ihm schließlich doch irgendwie gelungen. >Wenn ich so weiter mache, könnte ich glatt Professor Banners Platz als Professor dieser Schule einnehmen.< So schnell wie dieser Gedanke gekommen ist, so schnell wird er auch schon wieder unterdrückt. >Was bringt es darüber zu sinnieren, wenn ich doch so weit wie möglich von hier weg will?!< Wenig später erscheint Kuriboh zusammen mit Pharao, die Beide durch das Fenster kommen. Der rundliche Kater streift um die Beine des Heldendeckduellanten und miaut, woraufhin sich der junge Mann hinkniet das dem Tier durch das Fell streichelt. „Kannst du für mich etwas zu Jesse bringen, Pharao?“, fragt er den Kater, während er diesem hinter dem rechten Ohr krault und auf ein Zeichen wartet. Die großen Augen des Tieres schauen zu ihm auf, bevor er erneut miaut und damit klar macht, dass er der Bitte nachkommt. Erleichtert erhebt sich der junge Duellant, greift nach dem Stück Papier und bindet es an das Halsband des Kates. „Es wäre nett, wenn du mit einer Antwort von Jesse zurückkommen würdest.“ Der Kater nickt kurz, fast so, als wolle er damit sagen, dass er nur mit einer Antwort zurückkommt, ehe er aus dem Fenster springt und zur blauen Unterkunft rennt. Jaden dreht sich um und lässt sich auf den Schreibtischstuhl nieder, nur um die oberste Schublade zu öffnen und die Karten daraus zu entnehmen, die er auf den Schreibtisch verteilt und sich genau ansieht. >Wenn ich schon gehe, dann sollte ich vielleicht auch ein neues Deck haben.< Es gibt nicht viele Karten, die ihm zusagen, aber einige davon würden sich gut in seinem Deck machen, weswegen er sie durch andere austauscht und die Karten dann wieder wegsteckt. /Und du bist immer noch sicher, dass du gehen willst?/ Der Brünette dreht sich zu seinem Duellgeist, der in seiner Seele wohnt, um und seufzt. „Was hab ich hier schon zu verlieren?“, fragt er nach und erhebt sich. Wie oft hat er sich bereits gefragt, ob das der einzige Ausweg ist? Aber er ist immer nur zu einer Antwort gekommen: Ja! „Dieses Gespräch haben wir doch schon zigmal geführt. Belassen wir es dabei, okay?“, fragt er nach und beginnt damit sich umzuziehen, um endlich ins Bett zu kommen. Auch wenn er Morgen wieder zur verbotenen Unterkunft geht, muss er ausgeruht sein. >Irgendwie schon lächerlich. Würde ich im Unterricht sitzen, würde ich nicht mal halb soviel lernen, wie ich es bisher gemacht habe. Ich könnte selbst Crowler locker in die Tasche stecken.< Dieser Gedanken befriedigt ihn etwas und lässt ihn in einen unruhigen Halbschlaf fallen. - Verwundert, weil da etwas an seiner Tür kratzt, verlässt der Türkishaarige sein Bett und durchquert das Zimmer, um die Türe zu öffnen, damit er wegen Ruhestörung nicht doch noch Probleme mit dem hochnäsigen Crowler bekommt, denn die Kratzgeräusche sind nicht gerade leise. Kaum ist die Tür offen, schlüpft ein zufriedenes braunes Etwas herein, das der Schwede nicht sofort zuordnen kann, da er sich nicht die Mühe gemacht hat das Licht einzuschalten. Sobald die Tür wieder geschlossen ist, spürt er, wie Etwas um seine Knöchel schleicht, das eindeutig Fell hat und das irritiert ihn, denn normalerweise ist es nur Rubin, die mit ihm kuschelt. Als dann das vertraute Miauen ertönt, kniet sich der Kristallungeheuerdeckduellant hin und tastet nach dem Tier, das sofort zu ihm kommt und schnurrt. „Na du. Was machst du denn hier, Pharao?“, fragt er sanft nach und krault dem Tier hinter dem Ohr. Plötzlich dringt ein Rascheln an sein Ohr, das eindeutig durch Papier erzeugt wird und Jesse klar macht, dass der Kater nicht ohne Grund den weiten Weg vom anderen Ende der Insel auf sich genommen hat. Schnell geht er zum Lichtschalter und betätigt ihn, um wieder etwas zu sehen. Erst blende das Licht, weswegen er die Augen zukneifen muss, aber dann gewöhnen sie sich an die Helligkeit und erblicken kurz darauf auch schon das Papier am Halsband. Schnell löst er danach und entfaltet das Stück Papier, auf dem eine Nachricht von seinem Freund steht. ‚Hi Jesse, tut mir leid, dass ich so kompliziert bin, aber im Moment weiß ich selbst nicht, was mit mir los ist. Es ist so viel passiert und damit muss ich erstmal zurecht kommen. Es ist sicher nicht okay, das alles an dir auszulassen, aber ich fühle mich etwas von dir und den Anderen verraten, weil ihr meine Schwester mehr mögt als mich. Okay, ich bin selbst schuld, aber ich will euch nicht wieder in Etwas reinziehen, das euch nur Schmerz und Leid bringt. Was mit mir los ist? Das ist schwer zu sagen. Ich will auch gar nicht auf Papier darüber reden. Bitte akzeptier einfach mein Verhalten, damit würdest du mir auf jeden Fall helfen. Nein, ich denke nicht, dass ich Morgen zum Unterricht komme. Crowler kann mir nichts mehr beibringen, weil ich mich selbst fortbilde. Du bittest mich um ein Treffen. …Vielleicht sollten wir uns wirklich aussprechen. Also, ich weiß nicht, wann dich diese Nachricht ereilt, aber ich glaube, dass es schon zu spät sein wird, um sich noch heute zu treffen. Daher würde ich vorschlagen, dass wir uns morgen Abend an den Klippen treffen. Gegen 22 Uhr, okay? Teil mir einfach mit, ob du Zeit hast. Pharao wartet solange und überbringt mir dann deine Antwort. Jaden‘ Schnell greift Jesse, der glücklich darüber ist, dass sein bester Freund ihm die Chance gibt miteinander zu reden, nach einem Zettel und kritzelt eine kurze Antwort darauf, die er dem Kater gibt und ihn wieder zu Jaden schickt. Kaum hat er die Tür wieder hinter sich geschlossen, da muss er mächtig an sich halten um nicht laut los zu jauchzen und wie ein Mädchen durch den Raum zu tanzen. Plötzlich hält er inne und starrt entsetzt vor sich hin. Jamie! Er hat völlig vergessen, dass er ihr gesagt hat, dass er am nächsten Tag Zeit für sie hätte, aber nun da Jaden sich mit ihm treffen wird und er endlich seine Antworten bekommt, steht ihm nicht der Sinn danach mit ihr Zeit zu verbringen. Nur wie soll er das der Obelisk Blue Studentin beibringen? Sie ist ja schon wütend gewesen, als er ihr für heute abgesagt hat. >Na toll. Das kann ja heiter werden. Aber ich habe einfach keinen Nerv um mich mit ihr zu treffen.< Einen Moment überlegt er noch, ob es nicht vielleicht doch noch eine andere Lösung geben könnte, aber ihm fällt keine Andere ein, als ebenfalls zu schwänzen. Das würde sich zwar nicht gut auf dem Zeugnis machen, aber er wäre sie los und vielleicht könnte er ja Jaden hinterher spionieren und herausfinden, wo sich dieser versteckt hält, wenn keiner ihn finden kann. >Ist zwar nicht die beste Idee, aber immerhin ein Anfang.< Mit diesem Vorsatz löscht er das Licht und geht ebenfalls schlafen, um wenigstens für den morgigen Abend ausgeruht zu sein. Geistesgegenwärtig schaltet er noch schnell seinen Wecker aus und dann überlässt er sich dem Traumland. - Verwundert stehen Jim und Axel vor der Tür des Hörsaales und warten auf Jaden, wie sie es jeden Morgen tun. Doch ausgerechnet heute sieht es nicht danach aus, als ob der Jüngere zum Unterricht kommt. Nun ja, nach dem was gestern passiert ist, hätten sie sich das zwar denken können, aber es bedeutet nie was Gutes, wenn er mal wegbleibt. „Sollten wir nicht mal nach ihm sehen?“, fragt Jim den Anderen, der nur mit dem Kopf schüttelt. „Ich glaube kaum, dass er mit uns reden würde. Lassen wir ihm seinen Freiraum. Wenn etwas ist, würde er sicher zu uns kommen“, versucht Axel sich und Jim zu beruhigen, denn er glaubt auch, dass mehr hinter Jadens Verhalten steckt und er bezweifelt außerdem, dass der Jüngere bei Sorgen wirklich auf sie zukommen würde. „Lass uns auch rein gehen, sonst gibt es für dich wieder Nachsitzen und das willst du doch nicht, oder?“ Kaum hört der Krokodilliebhaber das Wort ‚Nachsitzen‘, entgleisen ihm sämtliche Gesichtszüge und er schüttelt sich. „Ich bin garantiert nicht scharf auf noch eine Runde“, meint er dann schließlich und wendet sich ab, als sie von weiter hinten schnelle Schritte hören. Beide denken natürlich es wäre Jaden, weswegen sie ihre üblichen, kleinen Neckereien vom Stapel lassen, aber als die Person näher kommt, verstummen sie sofort. „Syrus?“, fragen sie wie aus einem Mund, weil es eher selten ist, dass der Blauhaarige zu spät zum Unterricht erscheint. „Was ist los? Hast du deinen Wecker nicht gehört?“, fragt Jim nach und mustert den Neuankömmling eingehend. Ihm fällt sofort auf, dass der Jüngere vergessen hat sein Hemd in die Hose zu stecken und dessen Schuhe sind ebenfalls auf und die Brille sitzt völlig schief. „Tut mir leid. Ich hab verschlafen, weil ich gestern noch telefoniert habe“, berichtet der Jüngere völlig fertig und nur stockend, weil seine Lungen sich noch nicht mit ausreichend Sauerstoff gefüllt haben. „Wegen eines einfachen Telefonates verschläfst du?“, zieht ihn Axel auf, der sich zum Verschlafen weitaus bessere Dinge einfallen lassen würde, wie eine durchzechte Nacht oder ein heißes Abenteuer – vorzugsweise mit einer gewissen Blondine. „Das war kein einfaches Telefonat, klar?“, braust Syrus auf, der beleidigt die Wangen aufbläst und tadelnd in die Augen des Amerikaners schaut. „Schon gut, schon gut. War nicht so gemeint. Aber verrätst du uns, was an dem Anruf wichtig war?“, fragt Axel dann in einem versöhnlicheren Tonfall nach. „Aster hat angerufen. Ich hab ihm das mit Jaden erzählt und er hat gesagt, dass er Urlaub einreicht und herkommt“, lässt der Blauhaarige verlauten. Jim und Axel tauschen kurze, verständnislose Blicke aus, ehe sie die Schultern zucken und sich dann zusammen mit dem jüngeren Bruder von Zane in den Hörsaal begeben. Der Jüngste unter den Dreien sieht sich genau um und stellt fest, dass neben Jaden und Jamie auch noch Jesse fehlt. Umständlich schubst er Jim an, der sofort eine Augenbraue hochzieht. „Was ist los?“, fragt er dann, weil er nicht versteht, was der Jüngere will. „Weißt du was mit Jesse oder Jamie los ist?“ „Nein, tut mir leid. Jamie hat zwar gestern gesagt, dass sie sich nicht wohlfühlen würde, aber dass sie deswegen nicht am Unterricht teilnehmen würde, hat sie nicht gesagt. Und mit Jesse habe ich gestern nur noch kurz gesprochen, aber ihm ging es gut – bis auf die Sorge um Jaden natürlich.“ Mit diesen Informationen kann Syrus zwar auch nichts anfangen, aber trotzdem ist er erst einmal beruhigt, dass es den Beiden gut geht. Ehe er aber noch etwas in diese Richtung sagen kann, wird die Tür aufgerissen und ein schwer atmender, blonder Professor betritt den Raum. >Wieder zu spät!<, schießt es dem Australier durch den Kopf, aber äußerlich lässt er sich nichts anmerken. - /Siehe zu, dass du aus dem Bett kommst, du Faulpelz!/ Grummelnd zieht sich der Brünette die Decke über den Kopf und versucht so die lästige Stimme auszusperren, doch sein zweiter Duellgeist denkt gar nicht daran ihn so davonkommen zu lassen. Aus Frust schreit der Duellgeist einfach auf, was den Brünetten nun doch aus dem Bett bringt. Grimmig schaut er dem Wesen in die Augen. „Bist du jetzt glücklich?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, geht er ins Bad, wo er sich schnell frisch macht und sich dann umzieht. Als er wieder in sein Zimmer kommt, ist von seinem zweiten Duellgeist nichts mehr zu sehen, was ihn erleichtert aufatmen lässt. Schnell geht er in Banners altes Zimmer, um dort einige Bücher einzustecken, ehe er die rote Unterkunft verlässt und in den angrenzenden Wald verschwindet, um zur verbotenen Unterkunft zu kommen. Da er glaubt, dass alle seine Freunde im Unterricht sitzen, lässt er sich genug Zeit und betrachtet seine Umgebung genau. Erinnerungen an frühere Abenteuer oder Duelle kommen ihm in den Sinn, die seine Stimmung doch heben kann. /Bist du dir sicher, dass du das alles aufgeben willst?/ Natürlich hat Yubel seine Gedanken mitbekommen, weswegen sie auch erscheint und ihn das fragt. „Ja, ich bin mir sicher. Es sei denn du willst, dass ich Amok laufe und hinter Gittern komme“, erwidert der Brünette bissig. Im Stillen fragt er sich echt, wie oft sie dieses Thema noch durchkauen wollen. /Ich frag ja nur/, meint der Geist eingeschnappt, was völlig neu für den Heldendeckduellanten ist, weil er eigentlich davon ausgegangen ist, dass Geister nicht beleidigt sein können. „Yubel, tu mir den Gefallen und akzeptiere das. Vorher hat es dir doch auch nicht gefallen hierher zu kommen und nun soll ich nicht gehen? Das ist schon ein bisschen merkwürdig, meinst du nicht?“ Beleidigt zieht sich das Monster wieder in seine Seele zurück, woraufhin Jaden erleichtert aufatmet. Noch so eine heftige Diskussion kann er einfach nicht haben, zumal sie ihn eher vom Lernen abhält. Zufrieden, dass er den Weg nun ohne Störungen fortsetzen kann, beschleunigt er seinen Schritt und kommt schließlich endlich vor dem abgesperrten Bereich an, der tief verborgen im Wald liegt. Noch einmal schaut er sich zu allen Seiten um, damit er sicher gehen kann auch wirklich allein zu sein, ehe er das Gebäude betritt, das kaum mehr bewohnt werden kann, weil die Fenster verschlagen sind und die Möbel und Wände zum Großteil zerstört in den Gängen liegen. Einzig das unterirdische Labor und die angrenzenden Räume sind unbeschädigt. Wie schon am Vortag schleicht er ins Gebäude und dann durch die Gänge, bis er zu einer verborgenen Treppe kommt, die ihn unter die Erde führt. Kaum sitzt er an Banners altem Schreibtisch, da streckt er sich erst einmal. „Herrlich. Ich komm mir vor, als wäre ich endlich Heim gekommen!“ Er greift nach seinem Notizbuch, seinem Stift und einem der vielen Bücher und will schon mit Arbeiten anfangen, als sich sein zweiter Duellgeist wieder blicken lässt und über seine Worte höhnt. /Wenn es dir hier so gut gefällt, dann kannst du ja gleich hier einziehen!/ Nun, diese Idee gefällt dem Brünetten recht gut und er selbst hat auch schon darüber nachgedacht, nur was würde es ihm bringen hier alles wohnlich zu machen, wenn er diese Dimension doch verlassen will? Aber zumindest ein Bett oder eine Couch würde es ihm hier bequemer machen und er würde nicht mehr zur Roten Unterkunft zurück müssen. >So könnte ich den Anderen auch aus dem Weg gehen.< Da ihm diese Idee gefällt, schiebt er den Stuhl vom Tisch und macht sich auf den Rückweg, um das Bett, das sich in Banners altem Zimmer befindet auseinanderzuschrauben und es nach und nach in die andere Unterkunft zu tragen. - Gähnend erwacht Jesse, weil ihn die ersten Sonnenstrahlen direkt ins Gesicht scheinen und er sie nicht los wird, egal zu welcher Seite er sich umdreht. Sicher würde es eher klappen, wenn die Vorhänge zugezogen werden, aber zum Aufstehen und sich wieder hinlegen ist er dann doch zu faul. So bleibt er einfach wach liegen und starrt die Decke an, während seine Gedanken zu einer gewissen braunhaarigen Person wandern, die ihm Kopfzerbrechen beschert. „Hoffentlich bringt der Abend etwas. Ich will wirklich endlich wissen, was mit dir los ist, Jay.“ Er ist so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er gar nicht merkt, wie sich sein eigener Duellgeist neben ihn legt und ihn aus ihren roten Augen mustert. Erst als sich die lilafarbene Katze mit einem „Ruby, Ruby, Ruby…“ bemerkbar macht, die sich tapsend auf seine Brust begibt und ihren kleinen Kopf gegen seine Wange stupst. „Danke Rubin. Was würde ich nur ohne dich machen?“, fragt der Türkishaarige leise nach und krault dem kleinen Duellgeist hinter den Ohren, was sie schnurren lässt. Sie lässt sich die Berührung einige Zeit gefallen, aber dann springt sie von seiner Brust und geht zur Tür, von wo aus sie ihren Partner auffordernd ansieht. Als der Schwede aber nicht reagiert, beginnt sie ihn mit ihrem „Ruby, Ruby“ zu locken, womit sie sogar Erfolg hat, denn der junge Mann erhebt sich und geht auf die Katze zu, die ihre Fähigkeiten als Geist nutzt und durch die Tür entschwindet. Ohne recht zu wissen, warum er das tut, reißt er die Tür auf und folgt dem Geist der Katze, die ihn aus der blauen Unterkunft und in den Wald hinein lockt. „Rubin so warte doch!“, ruft er ihr hinterher, doch das bringt nichts, da der Duellgeist zu weit weg ist. Da er aber jetzt nicht zurück gehen will, geht er weiter durch das grüne Dickicht und erblickt in einiger Entfernung seinen besten Freund, der ziemlich glücklich aussieht. >Was ist denn mit dem los? So hab ich ihn ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.< Um der Sache auf den Grund zu gehen, folgt er dem Japaner vorsichtig und stellt fest, dass dieser wieder zurück zu seiner Unterkunft geht. Da er bereits weiß, dass Jaden auch nicht am Unterricht teilnimmt, fragt er sich nun, wo dieser seine Zeit tot schlägt. An der Unterkunft muss er etwas warten, aber dann erscheint der Brünette mit einigen Brettern und Gestellen aus dem Gebäude und verschwindet mit diesen Utensilien im Wald. >Was will er denn damit? Sehr verdächtig<, kommt es dem Kristallungeheuerdeckduellanten in den Sinn, der jetzt erst recht neugierig ist und seinem Freund hinterherschleicht. Wie nicht anders zu erwarten ist, wird es für Jesse nicht leicht, da Jaden durch hohes Gestrüpp geht und viele Umwege einschlägt, damit man die Orientierung schneller verliert und da der Schwede alles andere als einen guten Orientierungssinn hat, ist er auch schon nach wenigen Minuten hoffnungslos verloren und weiß nicht mehr, wo es lang geht, da alles um ihn herum gleich aussieht, zumindest für ihn. „Toll, einfach nur toll. Und nun? Wie komme ich zurück?“, fragt er sich laut, als erhoffe er sich eine Antwort, die aber ausbleibt. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)