Lost my Soul von chrono87 (Gebrochene Seele - Spiritshipping) ================================================================================ Kapitel 45: Zusammenhänge ------------------------- Kapitel 45 Zusammenhänge „Was sucht eine ehemalige Slifer-Ratte wie Sie hier, Mr. Yuki?“, fragt der Rüschenträger mit einem gehässigen Unterton, welcher die Hände in die Hüfte stemmt und seinen Kollegen finster anblickt. Das gerade der nicht in Stimmung für solche Spielchen ist, scheint dem blonden Mann zu entgehen oder er will es nicht wahr haben. Jedenfalls erwartet er eine Antwort und bevor er die nicht erhalten hat, lässt er den Brünetten nicht gehen. „Ich warte!“ >Dann warte bis du schwarz wirst<, kommentiert Jaden in Gedanken, der den älteren Mann einfach nur ignoriert und einen Weg an diesen vorbei sucht, welchen er aber nicht findet. „Muss ich mich erst an den Kanzler wenden und gegen Sie eine Beschwerde einlegen?“ >Mach doch! Da stapeln sich ja noch nicht genug von Ihnen<, knurrt der Japaner in Gedanken, der seine Aufmerksamkeit dann auf seinen PDA wirft, der eine eingehende Telefonverbindung ankündigt, die Jaden annimmt, ohne Crowler weiter zu beachten, der das nur sehr unverschämt findet und irgendwas von „Was erwartet man, wenn man jemanden wie ihn zum Lehrer macht“ faselt. „Wo treibst du dich denn rum? Ich warte hier schon eine Ewigkeit auf dich“, erschallt es durch den Lautsprecher, sodass Jaden das Gerät von sich streckt und mit den Augen rollt. „Ich wäre schon längst bei Ihnen, Mister Rhodes wenn Doktor Crowler mich nicht aufhalten würde.“ Dabei funkelt er den geschminkten Mann vor ihm angriffslustig an, ehe er sich wieder dem Gespräch widmet. „Aber vielleicht wollen Sie ihm auch erklären, warum Sie anrufen? Er steht neben mir.“ Der Anruf kommt dem Brünetten sehr gelegen, denn so kann er es aussehen lassen wie einen Vorwand, damit Crowler ihn nicht belangen kann, weil er in der blauen Unterkunft ist. „Das ist nicht nötig, Mister Yuki. Beeilen Sie sich nur Ihre Studenten nicht zu lange warten zu lassen, damit diese Sie nicht mehr anrufen müssen.“ Deutlich hört der junge Lehrer den missbilligenden Unterton in der Stimme des älteren Mannes, doch davon lässt er sich nicht einschüchtern oder unterkriegen. „Wie Sie meinen, Crowler“, beginnt er, dann schleicht sich ein fieses Grinsen auf seine Lippen. „Vielleicht würde es Ihren Studenten auch gut tun, wenn Sie ihnen Einzelunterricht oder gar Nachhilfe geben würden.“ Zum Abschied winkt er noch und verlässt dann gemächlich die Eingangshalle des Gebäudes, bevor er sich wieder Atticus zuwendet, der einem Lachanfall zu erliegen scheint. „Genial… haha ha ha ha.. einfach nur geil!“ „Wenn du dich wieder beruhigt hast, sag bescheid“, murrt der Heldendeckduellant augenverdrehend, welcher kurz auf die Uhr sieht und sich dazu entschließt nach seinem Sohn zu schauen und sich dann um dessen Sicherheit zu kümmern. „Hey, nicht so schnell!“, meldet sich da auch schon der Drachendeckduellant, der sich wieder beruhigt hat und ihn über den Bildschirm des PDA ernst ansieht. „Hast du meine Nachricht erhalten?“ „Ja, ich hätte schon blind und taub sein müssen, um diese Nachricht nicht zu erhalten.“ Jaden verdreht die Augen und sieht sich um, ehe er weiter spricht. „Bist du schon da?“ „Hätte ich mich sonst bemeldet?“, ertönt es zynisch vom anderen Ende der Leitung. „Wer weiß“, kommentiert Jaden das Ganze, der sich am Hinterkopf kratzt und dann wieder auf den Bildschirm sieht. „Gib mir noch eine Stunde, ich muss vorher noch etwas erledigen, das größte Wichtigkeit für mich hat.“ „Wenn es sein muss…“ Noch ehe Atticus weiter reden kann, beendet Jaden die Verbindung und steckt das Gerät weg, dann macht er sich auf den Weg zum Schulgebäude, in welchem sich die Krankenstation befindet. Mit ruhigen, gemächlichen Schritten sucht er die Krankenstation in der Mitte des Gebäudes auf und betritt den Behandlungsraum, in welchem sein Sohn liegt, der damit beschäftigt ist Axel in einem Spiel zu schlagen, das schwer nach einem Kartenspiel aussieht. „Stör ich?“, fragt der Heldendeckduellant, um die Aufmerksamkeit der Beiden zu bekommen, die ziemlich überrascht aufschauen und ihn anlächeln. „Du störst doch nie“, antwortet Axel, welcher seinen Stuhl zurückschiebt und sich erhebt, um den Jüngeren die Hand zum Schütteln zu reichen, welche dieser ergreift. „Da bin ich ja beruhigt. Ähm… Könnte ich kurz mit Alec allein reden? Aber lauf bitte nicht weg, ich muss auch noch mit dir reden. Es ist wirklich wichtig.“ „Natürlich. Ich warte vor der Tür.“ Mit einem Nicken geht der Amerikaner an ihm vorbei, sodass Vater und Sohn unter sich sind. „Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt zu dir komme, Kleiner, aber hier geht einiges drunter und drüber… Es ist gefährlich für ein Kind.“ Ängstliche grüne Augen schauen zu dem Mann auf, dem er am meisten vertraut und von dem er nicht getrennt werden will, doch er ist viel zu verstört, um etwas in dieser Richtung zu sagen. „Ich will dich nicht in Gefahr bringen, deswegen möchte ich mit dir reden.“ Er macht eine Pause, in der er sich auf den Stuhl fallen lässt, auf welchen bis vor kurzem noch Axel gesessen hat und spielt dann nervös mit seinen Fingern. „Hmm… am besten ich fange von vorne an. Die Dimension, in der du aufgewachsen bist, ist zum Teil deine Heimat, denn ich bin dort geboren worden. Ich weiß nicht, was du dort erlebt hast, aber es muss nichts Gutes gewesen sein, dabei hätte man dich mit Respekt und Achtung behandeln müssen, wo du der Kronprinz der Isekai bist!“ Große, ahnungslose Augen blicken den Brünetten an, welcher seicht lächelt und durch das von ihm vererbte braune Haar streichelt. „Was ich damit sagen will ist, dass du mein Sohn bist! Ich weiß nicht genau wie und warum, aber Jesses Duellmonster hat es möglich gemacht. Er ist übrigens ebenfalls dein Vater… nun ja, nach den Veränderungen an meinem Körper müsste ich wohl sagen, dass ich deine Mama bin.“ Diese Aussage scheint den Jungen nur zu verwirren, aber wer würde ihm das übel nehmen? Er ist immerhin aus einer anderen Welt gekommen, hat nicht gewusst wer seine Eltern sind und dann stellt sich nach geraumer Zeit heraus, dass der Mann, der einen gerettet hat der Vater oder in diesem Fall die Mutter ist! „Ich weiß, dass ist jetzt alles ziemlich viel und sicher hast du viele Fragen…. Aber bitte lass mich erst zu Ende reden, ja?“ Völlig konfus nickt das Kind nur, dass einfach viel zu aufgewühlt ist um zu widersprechen. Jaden hingegen ist erleichtert, denn er wüsste nicht, wie er all das was er zu sagen hat, sagen könnte, wenn er aus dem Konzept gebracht worden wäre. „Die Insel und alle Menschen auf der Welt sind in Gefahr und ich will nicht, dass du verletzt wirst, deswegen möchte ich, dass du in die Isekai zurückkehrst!“ Entsetzen spiegelt sich auf dem Gesicht des Jungen wider, dass der Japaner sehr gut verstehen kann und doch sieht er keine andere Möglichkeit, daher redet er weiter. „Keine Angst, ich werde dich zu einem Freund von mir schicken, der auf dich aufpasst und dich im Schloss wohnen lässt, außerdem wirst du nicht allein gehen. Ich möchte, dass du Pharao mitnimmst.“ Dies lässt das Gesicht des Kindes wieder erhellen, der dem Anderen um den Hals fällt, was Jaden zum lachen bringt. „Du und Papa kommen doch aber nach, oder? Ihr kommt mich doch holen? Versprich es!“ Leichtfertige Versprechen sind nichts für den jungen Lehrer allerdings ist ihm auch klar, dass er Alec verstören könnte, wenn er nicht zustimmt. „Ich verspreche es. Aber im Gegenzug musst du mir versprechen, dass du auf Bastion, Banner und Tanja hören wirst und ein starker Mann wirst!“ „Versprochen!“ Zärtlich wird der Kleine geknuddelt, ehe er zurück ins Bett gelegt wird. „Erhol dich und spiel noch etwas mit Axel. Ich bereite alles vor und hole dich dann persönlich ab.“ Zum Abschied küsst Jaden seinen Sohn auf die Stirn, ehe er winkt und an der Tür noch einmal stehen bleibt, um mit Axel ein paar Worte zu wechseln. „Kannst du noch ein bisschen länger auf ihn aufpassen?“ „Klar, aber vergiss nicht, dass ich angefangen habe für Kaiba zu arbeiten und er mich in Domino City haben will. Lass dir also nicht zu viel Zeit“, antwort Axel ernst, der eine Hand auf die Schulter des Japaners legt und diesen fest in die Augen sieht. „Und… Du solltest dich nicht zu sehr fordern, sonst brichst du eines Tages zusammen.“ „Danke für den Rat. Ich werde ihn beherzigen.“ Daraufhin nimmt er die Hand von seiner Schulter und geht wieder den Weg zurück, welchen er auch hin gekommen ist, um sich auf den Weg zur verbotenen Unterkunft zu machen, wo Atticus sicher schon vor Langeweile stirbt. >Er tut mir fast schon Leid. Aber auch nur fast…< - Trueman erreicht in der Zwischenzeit in einem Waldstück, abgelegen von allen Wegen, die Duellinsel und sieht sich da erst einmal um. „Sieht aus als wenn hier niemand vorbeikommt… perfekt!“ Ein überaus bösartiges Grinsen erscheint auf den Lippen des Mannes, der nur aus Karten besteht. „Beginnen wir also mit der Säuberung“, grinst der Mann, der sich in unzählige Replikate trennt und sich dann in verschiedene Richtungen aufmacht. Gedanklich sind sie alle miteinander verbunden, somit wissen sie immer, wo sich die Anderen befinden, selbst dann, wenn sie andere Gestalten annehmen. Ein Großteil der Replikate macht sich auf den Weg zum Schulgebäude, weil zu der Tageszeit die meisten Studenten im Unterricht sitzen, eine ebenso große Anzahl wird zur blauen und gelben Unterkunft geschickt, während die Rot verschont bleibt, was nicht zu letzt daran liegt, dass da niemand außer Jaden lebt. Wie erwartet sind ausreichend Menschen da, mit denen sich die Replikate anlegen können, auch wenn sie erst einmal für ihr Aussehen schief angeschaut werden, allerdings werden die Replikate daraufhin auch unterschätzt, was ihnen noch zusätzlich die Sache erleichtert. Einer nach dem Anderen verliert gegen diese dunkle Macht und ehe sie sich versehen verschwinden sie, wobei sie dabei große Schmerzen empfinden die sie schreien lassen. >Es läuft alles nach Plan<, stellt Trueman zufrieden fest, der fühlen kann wie gut es tut einen Menschen nach dem Anderen verschwinden zu lassen, sodass nichts mehr von dem Lärm und der Zerstörung, die sie verursachen, übrig bleibt. >Ich fühle förmlich wie die Kraft der Dunkelheit zunimmt, die mich durchfließt. Ein herrliches Gefühl!< „Es läuft alles genau nach Plan“, grinst der Handlanger von Nightshroud in sich hinein, der sich dann auflöst und seinen Replikaten das Feld überlässt, um alles von einer Art Zwischendimension zu überwachen. - Mit guter Laune erwacht Alexis am nächsten Morgen und kuschelt sich an die Wärmequelle neben sich, die leise brummende Laute von sich gibt und die schwarzen Augen aufschlägt. „Was ist los, kannst du nicht mehr schlafen?“ Deutlich hört man aus der Stimme den verschlafenen Unterton, der darauf hinweist, dass Chazz gerade durch ihre Bewegungen aufgewacht ist. Der junge Mann dreht sich auf die Seite, um seiner blonden Schönheit ins Gesicht sehen zu können, dass vor Glück geradezu strahlt. „Die Sonne scheint und wir haben vergessen die Vorhänge zu zuziehen… Es ist also unmöglich weiterschlafen zu können“, erwidert Alexis mit vergnügter Stimme, als sie ihre gold-braunen Augen öffnet, die sofort die schwarzen Seen ihres Liebsten fixieren, in denen sie außer Liebe nur Müdigkeit ablesen kann. „Aber du kannst gerne noch etwas schlafen“, bietet sie dem Schwarzhaarigen an, der daraufhin tatsächlich zu Lächeln beginnt und mit dem Kopf schüttelt. „Wie kann ich schlafen, wenn ich so eine schöne Frau neben mir habe?“, kontert er und reibt sich über die Augen, um auch den letzten Schlaf aus ihnen zu vertreiben. „Wie spät haben wir es eigentlich?“, möchte Chazz dann wissen, nachdem er sich vorgebeugt hat, um seiner Freundin einen Kuss auf die vollen Lippen zu hauchen. Der kleine unschuldige Kuss verwandelt sich nach und nach in einen Kuss voller Leidenschaft, doch ehe dies ihre Körper ergreifen kann, lösen sie ihre Lippen von einander. Daraufhin rollt die Blondine zum Nachtisch auf ihrer Seite und wirft dort einen Blick auf die Digitaluhr. „Es ist Frühstückszeit… Und wie es aussieht haben wir soeben die erste Stunde verpasst!“ „Macht nichts. Wir gehen sowieso ab! Außerdem… Jeder hat schon mal in seiner Schulzeit geschwänzt… warum also wir nicht auch?“, erwidert Chazz grinsend, welcher sich aufsetzt und seine Beine aus dem Bett schwingt, um das bequeme Möbelstück endlich verlassen zu können. Bewundernd wandern die gold-braunen Augen Alexis’ über den stattlichen, nackten Körper, welchen sie in der Nacht spüren konnte. Dass was sie sieht, gefällt ihr sehr und die junge Frau muss sich wirklich zusammenreißen, um nicht doch noch eine Hand auszustrecken damit sie die zarte Haut berühren kann. Chazz, der den musternden Blick sehr wohl bemerkt, wird rot, genießt es aber und stellt sich extra so hin, dass Alexis jedes noch so kleine Detail auf seinen Körper zu Gesicht bekommt. „Gefällt dir denn was du siehst?“, durchbricht der Ojamadeckduellant die Stille, während ein Grinsen Einzug auf sein Gesicht hält. „Vergiss nicht… Das alles hier gehört dir und du kannst es auch anfassen!“ „Ich weiß“, antwortet Alexis nur, welche sich dann ebenfalls aufrichtet, aber dabei etwas das Gesicht verzieht und das entgeht dem Schwarzhaarigen nicht, welcher ihren Körper anerkennend gemustert hat. In wenigen Sekunden steht er bei ihr und sieht besorgt in das Gesicht seiner Freundin. „Was hast du?“ Die Angesprochene hebt den Kopf und funkelt ihn dann etwas böse ob der Frage an. „Was habe ich wohl? Zu deiner Information: Wir hatten Sex, es war mein erstes Mal und ich habe noch immer das Gefühl, dass du in mir wütest!“ Daraufhin verzieht Chazz das Gesicht, er sagt aber nichts dazu, sondern hilft seiner Liebsten es sich bequem zu machen. „Tut mir Leid.“ „Schon gut. Entspann dich einfach. Ich geh schnell zur Krankenstation und hole dir etwas gegen die Schmerzen, okay?“ Am liebsten würde Alexis widersprechen, aber das würde nichts bringen, außerdem haben sie später noch Unterricht, ganz zu schweigen von den Vorbereitungen für die Abschlusszeremonie, welche auf ihren Schultern lastet. „Beeil dich aber, ja?“ Mit einem Nicken macht sich Der Ojamadeckduellant auf den Weg zur Krankenstation, während sich der Kopf der Blondine seufzend in die Kissen sinken lässt und sich ihre Augen schließen. So hat sie sich den Morgen danach wahrlich nicht vorgestellt! >Ich muss noch die verdammten Fotos für das Jahrbuch machen. Einige drücken sich ja erfolgreich davor!< Sie dreht sich auf die Seite und erblickt ein gerahmtes Foto von der letzten Halloweenparty, auf welchem all ihre Freunde drauf sind und plötzlich erlebt sie die Feier in ihrem Kopf wider. Damals haben sie alle noch so viel Spaß gehabt, doch nun ist davon eigentlich nichts mehr zu sehen und schon bald werden sie alle getrennte Wege gehen. >Ich muss dafür Sorgen, dass es noch ein paar schöne, gemeinsame Erinnerungen gibt, bevor wir uns trennen.< - Veränderungen liegen in der Luft, das merkt Jim sofort als er mit Shirley durch den Wald spaziert, um den Krokodil den wohlverdienten Auslauf zu gewähren. Selbst das Tier ist etwas nervös und scheint sich nicht wirklich wohl zu fühlen, weshalb sich der Cowboy zu ihr beugt und ihr beruhigend über die Schuppen streichelt. „Was ist los, mein Mädchen?“ „Ich denke sie ist nervös. Ich spüre es auch.“ Erschrocken springt der Australier auf die Beine und dreht sich um, nur um in das angespannte Gesicht seines Freundes zu sehen, der auf einem Bein kniet und mit den Händen über das andere streichelt. Diese Geste erinnert den Älteren von Beiden wieder einmal daran, dass sein Freund Dino-DNS in seinen Körper hat und deswegen ähnlich anfällig ist wie sein Krokodil. „Wenn du es auch spürst, warum bist du dann mit hinaus gekommen?“, möchte Jim wissen, der seine Arme vor der Brust verschränkt und nun nicht mehr ganz so freundlich wirkt, wie noch vor wenigen Augenblicken. Hassleberry, welcher Jim gefolgt ist, schaut von seinem Knie auf und seufzt dann. „Weil es dort nicht mehr sicher ist. Im Wald ist es weitaus geschützter als bei den Unterkünften.“ „Wie kommst du denn darauf?“ „Die Aura der Finsternis hat zugenommen, zumindest fühlt es sich so in meinem Bein an. Ich weiß nicht genau was es ist, aber… Wir sollten vorsichtig sein.“ Der Dinodeckduellant stellt sich hin und greift zu seinem PDA, um sich mal bei den Anderen umzuhören. Er beginnt bei einem seiner Mitbewohner der gelben Unterkunft, doch alles was sein PDA empfängt sind Störgeräusche, bis die Mitteilung kommt, dass eine Verbindung nicht möglich ist. „Na nu, was ist denn das? Ich hab doch gerade noch mit ihm gesprochen!“ „Vielleicht ist sein PDA ja auch kaputt oder so etwas in der Art. Sicher hat das nichts zu sagen“, versucht Jim den Jüngeren zu beruhigen, welcher einen Moment sehr zweifelnd aussieht, dann aber nickt und gleich dazu übergeht jemand anderen über das Gerät zu erreichen. Der Zufall will es so, dass es ausgerechnet Zane trifft, der zu dieser Tageszeit noch geschlafen hat und demzufolge überaus schlecht gelaunt ist. „Was?“ „Oh oh, das ist nicht gut“, murmelt Jim im Hintergrund, der nicht gerade dazu beiträgt Hassleberry den Schock zu nehmen. „Morgen Zane. Tut mir Leid, wenn ich dich bei etwas störe, aber….“ „Fass dich kurz! Also, was willst du?“ Mit Zane ist heute nicht gut Kirschenessen und das macht den Dinofanatiker nur noch nervöser, trotzdem schafft er es einen kühlen Kopf zu bewahren. „Was ist drüben bei euch los? Es gibt Studenten, die ich nicht mehr erreichen kann, obwohl ich noch vor wenigen Augenblicken mit ihnen persönlich geredet habe!“ „Huh?“ Ein sehr untypischer Laut, wenn man bedenkt, dass er von Zane kommt, welcher sich wohl jetzt erst richtig aufsetzt und sich umsieht. „Jetzt wo du es sagst… Es ist schon etwas ruhig hier… etwas zu ruhig.“ „Wo ist eigentlich Atticus?“ Jim hat sich die Frage so wie ein wissendes Grinsen nicht verkneifen können, wofür er einen bitterbösen Blick erntet, ehe der Dunkelgrünhaarige wieder ernst wird. „Er trifft sich mit Jaden – für ein Duell.“ „EH?“ Mit großen Augen, die fast aus ihren Höhlen fallen, schauen Jim und Hassleberry Zane an, welchem das nicht wirklich zu beeindrucken scheint. „Entschuldige, wenn mich das jetzt nichts angeht, aber… Wieso bist du dann in deinem Zimmer, wenn er ein Duell hat? Solltest du nicht bei ihm sein?“ Es ist Jim, der spricht und dem man das Unverständnis auch deutlich ansieht, weil es ihm mitten ins Gesicht geschrieben steht. „Warum sollte ich? Atticus ist ein großer Junge, außerdem spielt er sehr gut. Es ist seine Sache, also sollte er sie auch allein durchstehen!“ „Das kann nicht dein Ernst sein!“, platzt es aus Hassleberry heraus, der von diesen Worten entsetzt ist, weil sie so herzlos klingen. „Hey, werdet mal erwachsen! Ihr könnt nicht immer die Cheerleader sein!“ Daraufhin wird der Display schwarz, was die beiden jungen Männer nur seufzen lässt. „Sieht ganz so aus, als hätten wir ihn sauer gemacht“, sagt Hassleberry betrübt, denn das ist es nicht, was er wollte. „Vielleicht ist aber auch etwas dazwischen gekommen oder er ist neugierig geworden was bei der Unterkunft los ist“, versucht Jim seinen Begleiter zu beruhigen, was wieder neuen Mut auslöst. „Okay, ich versuch es aber noch Mal bei Alexis und Syrus, okay? Kann ja sein, dass sie auch nichts von dem Duell wissen und es sich anschauen wollen.“ „Und was willst du ihnen sagen, wenn sie fragen wo das Duell stattfindet?“ „Uhmmm… darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.“ Verlegen lachend kratzt sich Hassleberry am Hinterkopf, ehe er schnell wieder ernst wird und sich umsieht, weil er etwas gehört hat – und da ist er nicht der Einzige, denn auch Shirley ist plötzlich sehr aufmerksam und schaut sich um. „Wir sollten die kommenden Gespräche verschieben und von hier verschwinden“, schlägt Jim vor, welcher Hassleberry am Kragen packt und ihn hinter sich herzieht, während sich Shirley ins Gebüsch verkriecht und da ruhig ausharrt. „Hey, Hey, ich kann auch allein rennen!“ Das Gezeter und Gemecker ignorierend schleift Jim seinen Freund weiter hinter sich her, bis sie bei den Ruinen ankommen, hinter welchen sie Schutz suchen. „Was sollte das?“, verlangt der Dinodeckduellant zu erfahren, woraufhin sich eine breite Hand auf seinen Mund legt und ihn verstummen lässt. „Halt einmal im Leben deinen Mund!“ Beleidigt wendet sich der Jüngere ab, während der Ältere von beiden angespannt die Luft anhält und die Ohren spitzt. Als nach zehn Minuten noch immer niemand in ihrer Nähe ist, atmet er erleichtert auf und lässt sich an den kühlen Steinen hinuntersinken. „Was für ein Glück“, murmelt Jim noch in seinen nicht vorhandenen Bart, ehe er sich seinem Geliebten zuwendet, welcher im Schneidersitz, mit dem Rücken zu ihm dasitzt und keinen Mucks von sich gibt. „Ah, ich finde es so süß, wenn du schmollst. Da könnte ich glatt wieder über dich herfallen!“ „Versuch es erst gar nicht. Du hast erst mal verschissen“, kontert ein zorniger Dinodeckduellant, welcher demonstrativ die Arme vor der Brust verschränkt und in die Dunkelheit der Höhle starrt. „Von mir aus… Wenn du lieber mit etwas unbekannten zusammengerasselt wärst, bitte!“ Daraufhin herrscht eine bedrückende Stille, die keiner gewillt ist zu brechen. - Als Chazz endlich mit dem Schmerzmittel für Alexis wieder zurückkehrt, hat die sich bereits in ihre Sachen gezwängt und sich in dem großen Bett zusammengerollt. Als sie Schritte hört, öffnet sie ein Auge und lächelt erleichtert. „Da bist du ja endlich“, flüstert die Blondine mit zusammengebissenen Zähnen, weil die Schmerzen einfach nicht aus ihrem Körper weichen wollen. „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber Axel wollte mich erst nicht durch lassen.“ „Und warum sollte er dich nicht durchlassen wollen? Wir sind doch seine Freunde“, will die junge Frau mit dem Cyber Girl Deck wissen, die über das alles sehr erstaunt ist. „Es hat wohl etwas mit Alec zu tun. Ich hab auch nicht weiter nachgefragt, außerdem war die Medizin für dich wichtiger.“ Er reicht ihr eine Tablette und nimmt dann ein Glas aus dem Schrank im Wohnraum, das er mit Wasser füllt und es ihr dann auch reicht. „Es dauert etwas bis die Tablette wirkt“, erklärt der Princeton-Sprössling dann noch, ehe er sich zu ihr setzt. Aus aufmerksamen, schwarzen Augen verfolgt Chazz jede von Alexis’ Bewegungen, als sie die Tablette nimmt und das Glas leer macht. Daraufhin reicht sie ihm das Glas und legt sich wieder zurück. „Gibst du mir mal bitte meinen PDA?“ Irritiert ob der Frage schaut Chazz sie an, greift aber zu dem gewünschten Gerät und reicht es ihr. „Was willst du denn damit?“, fragt der junge Mann dann doch noch, woraufhin seine Freundin sanft lächelt. „Die Drückeberger zusammentrommeln, damit ich ein Foto von ihnen bekomme!“ „Und was bringt dir das? Du kannst kaum laufen“, kontert Chazz mit zusammengezogenen Augenbrauen, allerdings hält er sie auch nicht von ihrem Tun ab. „Das sehen wir ja dann“, antwortet Alexis, die nach der Nummer ihres Bruders sucht und daraufhin eine Verbindung aufbaut. Stille fällt über den Raum, die erst durchbrochen wird, als sich Atticus meldet. „Was gibt es? Ich bin etwas beschäftigt!“ „Begrüßt man so seine geliebte Schwester?“, kontert die Blondine fast schon sauer, auch wenn sie nur die Augen verdreht und Chazz vielsagend anblickt. „Nein, aber im Moment störst du leider, tut mir Leid.“ „Und warum störe ich?“ Alexis ist sichtlich gekränkt und kann mit der Abweisung ihres Bruders nicht wirklich umgehen, wo er es doch ist, der sonst wie eine Klette an ihr hängt. „Ich bin kurz vor einem wichtigen Duell und muss mich mental darauf vorbereiten.“ Ab diesem Punkt wird die Duellqueen hellhörig, gar neugierig. „Du bereitest dich auf ein Duell mental vor?“, fragt die Blondine lauernd nach. „Okay, wer bist du und was hast du mit meinem Bruder gemacht?“ „Sehr witzig Alexis, wirklich sehr witzig“, knurrt Atticus wütend, der schon drauf und dran ist das Gespräch zu beenden, als er von seiner Schwester daran gehindert wird. „Wo duellierst du dich und mit wem?“ „Ziemlich neugierig heute, kann das sein? Aber wie du habe auch ich Geheimnisse, daher werde ich dir nicht antworten. Bis dann.“ Noch bevor die Blondine auch nur etwas erwidern kann, ist die Leitung tot. Überaus wütend und irritiert schaut die Duellqueen auf ihr Handy, ehe sie es wegpackt und Chazz entschlossen ansieht. „Oh nein… vergiss es!“ „Ich hab doch noch gar nichts gesagt“, kontert Alexis schlecht gelaunt. „Ich weiß trotzdem worauf du hinaus willst und das kommt so was von nicht in Frage!“ „Warum nicht?“ „Wieso muss ich mich ständig wiederholen?“ „Und wieso beantwortest du meine Fragen mit einer Gegenfrage?“ Der Schwarzhaarige rauft sich die Haare und unterdrückt das Bedürfnis vor Frust laut zu schreien. Stattdessen atmet er tief durch, schließt einen Moment die Augen und reibt sich die Schläfen, dann erst wendet er sich seiner Freundin zu. „Gut, du hast gewonnen. Zieh dich an. Ich trommel Hassleberry und Syrus zusammen, damit wir nach Atticus suchen können.“ „Gut, machen wir es so.“ Chazz geht zu ihr, küsst sie sanft und verlässt dann das Zimmer, um die anderen Beiden zu suchen. In der Zwischenzeit macht sich Alexis fertig und versucht danach noch einmal bei ihrem Bruder anzurufen, welcher aber nicht mehr abnimmt. Fluchend überlegt die Blondine was sie noch versuchen kann, bis ihr einfällt, dass Zane sicher weiß wo sich Atticus aufhält. So ruft sie kurzer Hand den Dunkelgrünhaarigen an, der nach dem vierten Klingelzeichen herangeht und dabei ziemlich müde klingt. „Was gibt es?“ „Weißt du, wo mein Bruder hin wollte?“ „Alexis?“ „Wer sonst?“, fragt sie irritiert. „Also, wo ist er?“ „Keine Ahnung, er wollte etwas überprüfen, was mit seinem Verschwinden vor Jahren zu tun hat.“ „Seinem Verschwinden? Meint er, als er in der…“ Alexis braucht nicht mehr weiter sprechen, denn Zane bestätigt ihr das mit einem kurzen „Hm-mh“. Seufzend reibt sich die Blondine über die Stirn und schließt die Augen. „Danke, du warst eine Hilfe. Bis dann.“ Schnell steckt sie sich das PDA ein und verlässt dann das Zimmer, um sich mit Chazz zu treffen. - Als Jaden die nunmehr vertraute Höhle betritt, in der damals Banners geheimes Labor gewesen ist, schaut ihm Atticus bereits entgegen, der eine dunkle, verzierte Maske in der Hand hält – dieselbe die er damals als Nightshroud getragen hat. „Da bist du ja endlich. Ich hab schon gedacht, dass das heute nichts mehr wird“, begrüßt Atticus seinen langjährigen Freund, welcher sich durch die Haare fährt und leise seufzt. „Momentan ist da draußen die Hölle los. Aber jetzt bin ich ja da und wir können beginnen. Es sei denn du willst kneifen!“ „Vergiss es. Ich muss wissen was damals passiert ist und dabei kannst nur du mir helfen“, kontert Atticus entschlossen, dessen eine Hand leicht zittert. Auch wenn er es nicht zugibt, so hat er doch davor Angst diese Maske aufzusetzen, die eine Menge Leid mit sich gebracht hat. Wenn sie ihn wieder manipuliert, dann kann ihn nur Jaden aufhalten und innerlich hofft er sehr, dass dieser Fall nie eintreffen wird. „Gut, dann lass uns beginnen.“ Nickend setzt Atticus die Maske auf und verfällt sofort in seine alte Verhaltensweise zurück. Daraufhin aktivieren sie ihre Duelldisks und ziehen jeder acht Karten, woraufhin das Spiel losgeht. Beide nehmen diese Sache sehr ernst, weshalb niemand den Anderen schont und wirklich alles gibt. Immer wieder verlieren sie einen Lebenspunkt nach dem Anderen, wobei Jaden schon bald in Führung liegt. Atticus ist völlig im Bann des intensiven Duells, dass ihm einige Flashbacks beschert, mit denen er endlich herausfindet, was damals wirklich zwischen ihm und Fujiwara passiert ist. All das nimmt ihn ziemlich mit, weshalb er nicht mehr konzentriert genug ist und Fehler macht, die ihm den Sieg kosten – den er sowieso nie erlangt hätte. Bei Jadens letztem Angriff reißt es ihn von den Füßen. Der junge Mann schlittert über den Boden, bis er hart gegen einen der Felsen prallt und regungslos liegen bleibt. Die Hologramme erlöschen, ebenso wie die Duelldisks, sodass Jaden seine Karten zurück ins Deck schiebt und sich auf den Weg zu seinem Kumpel macht. Dummerweise sind sie nicht mehr alleine. Entsetzte Laute verlassen die Münder von Syrus, Chazz und Alexis, die wohl gerade zu ihnen gestoßen sind. Wundern tut es den Heldendeckduellanten nicht, immerhin hat ihr Duell einige Stunden gedauert und doch ist es ihm neu, dass Alexis so dermaßen außer sich ist und ihn fast schon voller Hass ansieht. „Was hast du dir dabei gedacht? Wolltest du ihn umbringen?“, keift sie Jaden an, dem sie eine Ohrfeige verpasst. Der Brünette zuckt nicht einmal zusammen, was die Blondine nur noch wütender macht, doch bevor sie noch mehr anrichten kann, wird sie von Chazz zurückgehalten. „Alexis, es reicht! Atticus ist nichts passiert… Komm her, er kommt zu sich!“ Zusammen mit Syrus Hilfe, helfen sie den Drachendeckduellanten sich aufzusetzen, welcher von dem kleinen Sturz noch etwas benommen ist. „Du solltest dich heraushalten, wenn du nicht weißt worum es geht, Alexis! Er bat mich darum, wenn du also auf jemanden sauer sein willst, dann auf ihn!“ „Ach und das rechtfertigt es ihn durch deine Kräfte gegen die Felsen zu schleudern?“, giftet die Blondine los, die am liebsten sofort wieder auf den Japaner losgehen würde, hätte sich ihr älterer Bruder nicht eingemischt. „Lexi, er kann nichts dafür. Ich wollte es so!“ „Aber das rechtfertigt nicht…“, weiter kommt sie nicht, da Atticus ihr wieder ins Wort fällt. „Ich erinnere mich endlich. Damals, in unserem ersten Jahr habe ich hier mit Fujiwara gestanden. Er gab mir die Maske, bevor er von der Dunkelheit verschluckt wurde, die er schon immer so faszinierend fand.“ „Aber wenn Fujiwara verschluckt wurde, wer ist dann der Fujiwara, der im Moment auf der Duellakademie herumrennt?“, fragt Syrus, der ziemlich bleich geworden ist und erschaudert. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)