Junggesellenabschied von Sanko (Nichts kommt so, wie es sollte) ================================================================================ Prolog: Aufwachen ----------------- Satoshis POV: Als ich an diesem Morgen aufwachte, war alles wie immer. Ich spürte den Körper neben mir, in meinen Armen. Sie schlief noch. Alan. Ihre Brust hob und senkte sich leicht, ihren Atem spürte ich an meiner Brust. Ich betrachtete ihr Gesicht. Im schlaf lächelte sie immer. Oder eher, seit ich ihr den Antrag gemacht habe. Vor genau einer Woche hatte ich ihr den Antrag gemacht und auch ab da hatte sie angefangen im Schlaf zu lächeln. Dieser Anblick war für mich schon so etwas wie Routine geworden. Ich musste lächeln. Mit einem Blick aufs Fenster sah ich, dass ich endlich mal aufstehen sollte. Durch die halb geöffneten Jalousien drangen die ersten Lichtstrahlen ins Zimmer. Es sollte wieder ein schöner Tag werden. Hoffentlich blieb das auch die nächsten Tage noch so. Ich grinste in mich hinein .Morgen sollte es losgehen. Nur ich und meine besten Kumpels. Wir auf Junggesellenabschiedstour. Das sollte ein Spaß werden. Aus meiner Klicke war einer Durchgeknallter als der andere. Mein Grinsen wurde noch breiter. Das sollten die besten vier tage meines Lebens werden. Ein Blick auf den Wecker verriet mir, dass es wirklich langsam Zeit wurde aufzustehen. So kurz vor meiner großen Tour wollte ich meinen Chef nicht wütend machen. Oder eher, ich sollte es nicht. Behutsam löste ich mich von Alan, die immer noch tief und fest schlief. Dass legte ich die Decke wieder um sie und verschwand ins Bad. Ich wollte sie auf keinen Fall wecken. Sollte sie ihren Schlaf haben, wenn ich es schon nicht konnte. Manchmal beneidete ich sie dafür, dass sie nicht so früh aufstehen musste. Leise schloss ich die Tür zum Bad hinter mir und machte mich fertig. Alles war wie immer. Zu dieser Zeit habe ich noch nicht gewusst, dass sich das mal ändern sollte. Kapitel 1: Am Flughafen ----------------------- Satoshis POV: am nächsten Morgen stand ich auch schon mit gepackten Koffern und aufbruchbereit in der Flughafenhalle. Alan stand neben mir und hing mehr oder weniger an meinem Arm. „Hey Satoshi,“ schall eine vertraute Stimme zu mir. Das konnte doch nur. Ich drehte mich um und sah Kai auf einer der Bänke sitzen. Was ja klar. Kai war schon da. Wie immer die Pünktlichkeit in Person. Alan ließ meinen Arm los und stellte sich auf die Zehenspitzen: „Viel Spaß mein Schatz.“ Damit gab sie mir einen langen, liebevollen Kuss und stolzierte dann in Richtung Ausgang. So hatten wir es abgemacht. Den Junggesellenabschied ohne Anrufe und Kontakt. Nur ich und die Jungs. Freudestrahlend stolperte ich fast Kai entgegen. Schnell schloss ich ihn in die Arme: „Cool das du da bist alter.“ „Da kann man dich doch nicht alleine lassen. Party Sato. Party.“ Lachend ließ ich mich neben ihn fallen. Kai beugte sich zu mir: „Aber sag mal. Wo hast du denn die Kleine her? Alter Falter. Nicht schlecht. Aber sie zieht auch alle Blicke auf sich.“ „Nur zu schade, dass sie an mich vergeben ist, was?“ Ich grinste ihn an. „Tja, mist.“ Kai lachte und ich stimmte ein. Sein Lachen war schon immer ansteckend gewesen. „Jungs!“ Eine Stimme ließ uns aufsehen. „Aoi.“ Aoi schien sich kein bisschen verändert zu haben. Er zog gleich zwei Koffer hinter sich her. Ich musste lachen: „Aoi man. Vier Tage. Nicht vier Wochen.“ Kai grinste wie immer frech vor sich hin. Aoi kam zu uns und wurde sofort von beiden Seiten gedrückt. Er versuchte seine Arme zu befreien und meinte: „Leute…Leute. Luft!“ Ich ließ los und Aoi atmete hörbar ein. Kai lachte: „Was denn? Keine Muskeln mehr?“ Aoi verpasste ihm eine Kopfnuss: „Wahrscheinlich mehr als du.“ Lachend setzten wir und wieder und redeten über Gott und die Welt. Keine fünf Minuten waren vergangen, als jemand von hinten, zwischen mir und Aoi hindurch sprang. Mit einem Kampfschrei kam er auf und drehte sich lachend um. Wir waren alle drei von unseren Plätzen aufgesprungen, so hatten wir uns erschreckt. Jetzt, wo wir erkannte, wer uns da so erschreckt hatte, mussten auch wir lachen. „Reita du Arsch,“ kam es von Kai, der noch leicht geschockt war. Ich sprang auf und nahm Reita in Schwitzkasten: „Sag mal bist du doof?“ Aoi ging hinter Reita: „Bleib so. Jetzt erstmal Popo voll.“ Und schon trommelte er auf Reitas Hintern drauf rum. Ich ließ Reita los und fiel lachend zu Boden. Alles war genau so, wie damals. Wir konnten einfach nicht erwachen sein. Kurze Zeit später wurde unser Flug aufgerufen und wir verschwanden zu unserem Gate. Kapitel 2: Flug --------------- Satoshis POV: Die Koffer waren aufgegeben und die Stimmung wurde immer besser. Wir amüsierten uns köstlich, als wir dabei zu sahen, wie Aoi noch mal und noch mal durch die Sicherheitsschleuse ging, weil immer wieder etwas piepte. Erst waren es die Gürtel. Dass zu viel Metall am T-Shirt und jetzt waren es seine Piercings. Der Kontrolleur war schon am Kochen. Aber bevor erneut etwas piepen konnte, wank er Aoi einfach durch. Sonst könnte der Flieger gar nicht mehr abheben. Schmollend und vor sich hinmurmelnd zog er sich wieder an. Wir konnten es einfach nicht lassen. Selbst nachdem Aoi uns Todesblicke hinterher warf, konnten wir nicht aufhören, über ihn zu lachen. Ich hatte mich gerade im Gate auf einen Sitz gesetzte, da spurtete Kai auch schon zum Fenster und drückte sich die Nase daran platt. „Geil,“ brachte Kai nur hervor und seine Augen flitzten umher, als müsste er alles auf einmal sehen. Aoi lief sich neben mich fallen und legte den Kopf zurück. Reita stellte sich neben Kai und sah ebenfalls nach draußen. Unser Gate wurde geöffnet und alles stürmte ins Flugzeug. Reita, ganz cool, vorne weg, wir hinterher. Wir drei hielten uns die Ohren zu, so laut war es. Ich dachte kurz, dass mein Trommelfell platzen würde. Warum Reita sich nicht die Ohren zu hielt, war mir ein Rätsel. Wahrscheinlich war ihm sein Nasenband in die Ohren gewachsen. Unsere Sitze waren alle nebeneinander. Es war ein Kleines Flugzeug. Jeweils links und rechts zwei Sitze. Wir hatten Reihe zehn. Ich saß neben Aoi, mit dem ich mich kurz vorher um den Fensterplatz geprügelt hatte. Leider hatte er verloren. Ganz zu meiner Freude. Reita hatte Kai den Fensterplatz ohne Kampf überlassen, besorgte sich bereits Kopfhörer um einen Film im Flieger zu verfolgen. Auf die Sicherheitsvorkehrungen, die die Stewardess verkündete, wurde gar nicht geachtet. Reita war bereits mit dem Film beschäftigt, Kai drückte sich seine Nase am Glas noch viel platter, Aoi hatte ein Buch hervorgeholt und las und ich war bereits dabei, ins Land der Träume abzudriften. Das die Motoren eingeschaltet wurden und wir zur Startbahn rollte, bekam ich schon gar nicht mehr mit. Erst, als das Flugzeug wieder auf der Erde aufsetzte und wir da waren, wachte ich wieder auf und streckte mich. Aoi kicherte: „Na. Wie hat denn der Kaiser geschlafen?“ Ich grummelte nur etwas und sah dann, wie Reita Kai von dem Fenster wegzuziehen versuchte. War er jetzt doch tatsächlich angewachsen? Kapitel 3: Zum Hotel -------------------- Wir warteten gerade an den Gepäckbändern auf Kai, der noch zur Toilette war, da bekam ich eine SMS. Ich sah nur kurz auf den Display und erkannte, dass sie von Alan war. Kurzerhand sperrte ich erst einmal ihre Nummer. Wir hatten doch etwas vereinbart gehabt. Sollte sie sich daran halten. Strahlend, wie immer, kann Kai wieder und stellte sich zu uns. Mit einem Nicken zu Aoi lachte er: „Hat er immer noch nicht alle Koffer?“ Sofort beschwerte sich dieser: „Doch!“ Damit hob er einen Koffer vom Band und grinste: „Jetzt hab ich alle.“ Lachend machten wir uns auf den Weg nach draußen. Sofort spurtete ich zu einem der Taxen und schrie: „Ich will das!“ Reita tätschelte mir den Kopf: „OK mein Kleiner. Daddy erlaubt es dir wohl.“ Also stiegen wir ein und hatten doch leichte Schwierigkeiten, das ganze Gepäck mitzukriegen, was Aoi wieder zum Schmollen brachte. Was konnten wir den für sein vieles Gepäck? Nicht einmal Reita, mit seinen ganzen Haarpflegeprodukten und Sprays brauchte so viel Gepäck wie Aoi. Der Taxifahrer schmunzelte immer wieder, nach dem er erfahren hatte warum wir hier waren, über unsere gute Laune. So dauerte es auch gar nicht lange, bevor wir vor unserem Hotel ankamen. Allein von außen sah das Gebäude schon umwerfend aus. An den Gesichtern der anderen konnte ich sehen, dass sei sich gerade fragten, wie wir das bezahlen sollten. Lachend klärte ich sie auf: „Alles Locker Jungs. Wir brauchen hier nur für die Bar bezahlen. Alles andere wurde von Dads Lottogewinn bezahlt.“ „Jo Alter.“ Reita schlug ein und auch Aoi und Kai jubelten. Die Laune hatte ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Besser hätte es auch nicht sein können. Reita, unser Macho, sah bereits jedem Rock hinterher und Aoi und Kai alberten schon so viel herum, dass alles um uns herum uns ansah. Ich lachte laut auf. Es war alles wie in unserer Schulzeit. Einer bekloppter als der andere und immer ein neuer Grund zum Lachen. Ich hätte wirklich niemanden anders als die drei mitnehmen sollen. Aoi riss mich aus meinen Gedanken, indem er mit der hand vor meinem Gesicht herumwedelte: „Hey. Ende an Bindungsängste. Wir wollen rein.“ Bei seinem Kommentar verdrehte ich die Augen und hob denn meinen Koffer an. „Na dann Jungs. Rein ins Vergnügen.“ Kapitel 4: Aufs Zimmer ---------------------- Satoshis POV: Allein die Eingangshalle war schon riesig. Es sah alles verdammt teuer aus. Man konnte es mit einem Hotel oder Casino in L.A. vergleichen. Grinsend ging ich zum Empfangspult und lächelte den Angestellten dahinter an: „Satoshi. Wir hatten zwei Doppelzimmer…“ Der Mann hinter dem Tresen lächelte: „Ja genau. Ich habe sie bereits erwartet.“ Er holte zwei Schlüssel hervor. „Ihr habt die Zimmer 36 und 38. Das ist gleich dort die Treppe rauf.“ Er deutete auf die Treppe zu meiner rechten. „Ihr könnt natürlich auch den Lift nehmen. Dritter Stock, auf der rechten Seite. Wollt ihr eine Führung durchs Hotel?“ Ich schüttelte den Kopf. Der Mann fuhr fort: „OK. Auf den Zimmern sich auch Pläne des Hotels und natürlich der Buffetzettel.“ Damit gab er mir die Schlüssel. Ich bedankte mich und wank dann den anderen: „Jetzt kommt schon Leute.“ Nur schwer konnten wir Kai und Aoi von einer der Türen losreißen, weil sie beide den Casinoeingang gefunden hatten. Gott sei dank hatten wir uns geschworen, dort nicht rein zu gehen. Dieses Casino war dafür bekannt, die Leute zu ruinieren. Aber gucken durfte man doch mal… Die Türen glitten zu und der Lift bewegte sich nach oben. Ich sah auf die Uhr: „Man Leute. Es ist schon fast fünf.“ Glitzernde Augen blickten mir entgegen. Ja, bald war endlich Party time. Je schneller es dunkel wurde, desto näher rückte die Disco. Hier im Hotel sollte es zwei Discos und drei Partysäle geben. Das mussten wir alles einmal ausprobieren. Oben angekommen verabredeten wir uns für in einer halben Stunde vor dem Hotel. Wir mussten doch erst einmal die Gegend unsicher machen. Dann verschwanden Kai und ich in unser Zimmer. Dort schmiss ich mich erstmal auf eines der Betten: „Meins!“ Kai lachte nur und schnappte sich eine von den Karten auf dem Tisch. Damit setzte er sich auf sein Bett, von dem er auch sofort wieder aufsprang: „Satoshi!“ Vor Schreck wäre ich fast vom Bett gefallen. Aber das konnte ich gerade noch so verhindern: „Was ist los?“ Mit großen Augen hielt mir Kai die Karte direkt unter die Nase. Grummelnd nahm ich die Karte und hielt sie weiter weg: „Auf die Entfernung sehe ich gar nichts.“ Jetzt sah ich mir die Karte noch mal an und lachte: „Geniale Idee.“ Es wurde für heute Abend die Stammgruppe GAZ angekündigt. Das war gar keine so schlechte Idee. Ich lächelte Kai an: „Das sehen wir uns auf jeden Fall noch vor der Disco an.“ Kapitel 5: Saal 2 ----------------- Satoshis POV: Gesagt, getan. Sofort hatten Kai und ich den anderen davon erzählt und sie waren einverstanden. Oder besser gesagt, sie hatten mit leuchtenden Augen unserem Vorhaben zugestimmt. Wir kamen gerade von unserer Tour um die Häuser zurück, da sahen wir auch schon das Schild im Eingangsbereich. ‚GAZ’ hieß es darauf. „Saal zwei,“ las Kai und schon nahm er mich und Aoi bei der Hand und zog uns in Richtung Saal zwei. Reita kam grinsend hinter uns hinterher. In dem Saal standen kleine Sitzgruppen, mit jeweils fünf Stühlen um einen Tisch. Ein paar von ihnen waren schon belegt, aber links von der Bühne war noch einer Frei. Sofort steuerte Aoi darauf zu und wir folgten ihm. Das er auch immer ganz vorne sein musste. Wir hatten gerade unsere Bestellung für Getränke aufgegeben, da wurde das licht auch schon ein wenig gedämmt. Ganz groß wurden die zwei Musiker des Duos Gaz angekündigt. Gespannt sahen wir zu, wie zwei Männer die Bühne betraten. Der eine von beiden war bestimmt gerade so 1.60 groß, trug einen Anzug und hatte lockiges Haar bis zu den Schultern. Der andere sah etwas Diva mäßig aus, hatte ebenfalls einen Anzug an und seine Haare waren hellbraun und glatt. Beide Musiker hatten eine Brille auf. Aoi schien gleich sehr angetan zu sein, denn sein Blick folgte dem Größeren über die Bühne. Der Kleinere nahm das Mikro vom Ständer und stellte sich vor: „Guten Abend. Ich bin Ruki und das hier,“ er deutete auf den Größeren, der gerade eine Gitarre hervorholte, „ist Uruha. Wir sind GAZ. Für die, die uns nicht kennen.“ Pfiffe und Beifall kamen aus dem Publikum. Die meistern schienen die beiden schon zu kennen. Ruki Und Uruha setzten sich auf zwei Stühle, die auf die Bühne gebracht wurden. Ruki sprach weiter: „Wir wollten zu Anfang einen alten Song spielen. Ihr kennt vielleicht alle noch Cassis.“ Weitere Pfiffe hallen durch den Saal. Reitas Augen hafteten an dem Kleinen: „Man war eine Stimme.“ Er hatte Recht. Rukis Stimme war wirklich sehr tief, aber schön. Er setzte auch gerade das Mikro an und Uruha spielte die ersten Töne auf seiner Gitarre. Die Melodie gefiel mir und in Verbindung mit der Stimme des Sängers war es echt genial. Die beiden waren super aufeinander abgestimmt. Wir lauschten dem Song. Kapitel 6: Das war meine Chance ------------------------------- Reitas POV: Gerade hatten die beiden ihren letzten Song gespielt und verbeugten sich. Mir ging die Stimme des Sängers einfach nicht aus dem Kopf. Es klang so verdammt gut. Satoshi, Aoi und Kai waren bereits aufgestanden und wollten sich für die Disco umziehen. „Jo alter. Kommst du,“ fragte mich Aoi aber ich schüttelte den Kopf und sah wieder zur Bühne. Grinsend klopfte Aoi mir auf die Schulter: „Komm einfach nach, wenn du willst.“ Damit verschwand er mit den anderen beiden. Ich hatte gerade wenig Luch auf Disco. Ich fand etwas anderes gerade viel interessanter. Die beiden Musiker verabschiedeten sich und gingen getrennte Wege. Super. Das war meine Chance. Ruki verschwand durch eine Tür und ich folgte ihm. Warum ich das tat, weiß ich auch nicht. Ich hatte einfach dieses Bedürfnis, mit dem Kleinen zu reden. Ich ging durch einen Gang, der auf eine Terrasse führte. Die Terrasse war riesig und Laternen standen an dem Geländer. Direkt vor mir stand Ruki. Er hatte sich an das Geländer gelehnt, rauchte und sah nach unten auf die beleuchteten Straßen. Ich überlegte nicht lange, sondern schritt auf ihn zu und lehnte mich neben ihm ans Geländer. Der Sänger sah mich an. Was tat ich hier? Aber bevor ich einen Fehler machen konnte und einfach wieder ging, hielt er mir die Hand hin: „Ruki!“ Wieder fühlte es sich gut an, diese Stimme zu hören. Ich ergriff seine Hand: „Reita.“ Für einen Moment herrschte Schweigen. Ich wollte etwas sagen. Mich mit ihm unterhalten, aber ich war sicht wirklich gut im Small Talk. Mir feil einfach nichts ein. Gott sein Dank nahm mir dies Ruki ab: „Dir hat unser Auftritt gefallen.“ Ich nickte: „Ja. Es war großartig.“ Ruki sah mich an und grinste: „Das hat man gesehen. So gebannt, wie du auf die Bühne gestarrt hast.“ Schitt. Es war ihm also doch aufgefallen. Ich seufzte. Hoffentlich war ihm nicht aufgefallen, dass ich nur ihn angestarrt hatte. Ich ließ den Blick erneut über ihn schweifen, bevor ich fasziniert dabei zusah, wie er den Rauch seiner Zigarette ausblies und mich dann ansah. Schnell sah ich wieder nach vorne und konnte aus dem Augenwinkel deutlich sehen, wie der Kleine breit grinste. Verdammt. Was war nur mit mir los? So war ich doch sonst nicht. Ruki drückte seine Zigarette an dem Mülleimer neben sich aus und wand sich dann mir zu: „So. Erzähl mir was von dir.“ Kapitel 7: Tanzen? ------------------ Aois POV: Reita war wie erwartete nicht auf unserem Zimmer erschienen. Ich hatte gleich die Blicke bemerkt, die Reita dem Kleinen zugeworfen hatte. Das konnte ja noch was werden. Und das von unserm Macho. Ich betrat gerade die Disco und sah grinsend in die Runde. Hier ging was ab. Nicht schlecht. Allein die Musik war schon der Hammer. „Satoshi!“ Ich wurde von hinten angesprungen. Was ging denn jetzt ab? Ich drehte den Kopf und sah in das immer grinsende Gesicht von Kai. „Hast du dich erschreckt,“ fragte Kai und ich lachte einfach nur. So was konnte auch nur Kai einfallen. Satoshi hatte doch reichlich Mühe dabei, Kai wieder von meinem Rücken zu bekommen. Die Klette hing doch ziemlich fest. Aber kitzeln half ja bekanntlich gegen alles. Sogar gegen Kletten namens Kai. Wir setzten uns erst einmal an die Bar. An der waren zwei Barkeeper beschäftigt. Schnell hatten wir die zwei auch kennen gelernt. Ko-Ki und Reno. Ko-Ki mixte uns gerade die Drinks: „Mal ehrlich Leute. Endlich mal wieder ein paar verwirrte Vögel aus eurer Region.“ Satoshi lachte: „Wir sind halt die Besten.“ Aus dem Augenwinkel sah ich hellbraune Haare und sofort schoss mein Kopf rum. Etwas weiter weg, an der Bar, saß Uruha. Und er sah verdammt gut aus. Verdammt. Ich geh einfach rüber, dachte ich mir. Aber noch bevor ich etwas tun konnte, lehnte sich Reno vor mir an die Bar: „Er gefällt dir, was?“ Etwas verwirrt sah ich ihn an. Reno nickte zu Uruha: „Uruha. Der Gitarrist von GAZ.“ Wieder sah ich zu ihm rüber und nickte fast unmerklich. Reno grinste: „Er ist mein Cousin.“ Ich wollte erst lachen, aber dann sah ich, dass doch eine gewisse Ähnlichkeit da war. Reno lachte: „Schnapp ihn dir. Er ist noch zu haben.“ Gesagt, getan. Ich erhob mich von dem Barhocker und ging zielstrebig auf den Gitaristen zu. Das sollte ich doch wohl hinbekommen. Lächelnd setzte sich mich neben Uruha und begrüßte ihn: „Hey.“ Zwei Augen sahen mich erst fragend, dann leuchtend an: „Hey.“ Ich hatte mich sofort in diesen Augen verloren. Grinsend nahm der Gitarrist meine hand: „Tanzen?“ Ich nickte und ließ mich von ihm auf die Tanzfläche ziehen. Kapitel 8: Satoshi? ------------------- Satoshis POV: Das konnte ich doch jetzt nicht glauben. Da ging Aoi einfach mal so zu dem Kerl rüber, sagte einfach zwei Sätze und schon klebten die beiden auf der Tanzfläche so zusammen, als würden sie Sex haben. Ich schüttelte nur den Kopf. Kai legte mir den Arm um die Schulter und grinste: „Satoshi?“ Ein Blick und ich wusste, was er wollte. Kai war wirklich wir ein offenes Buch für andere. Man wusste immer ganz genau, was er von einem gerade wollte. Ich aber schüttelte den Kopf: „Gleich vielleicht.“ Mir war noch nicht nach tanzen. Aber das sollte sich schon nach dem nächsten Cocktail ändern. Spaß war angesagt man. Aber tanzen konnte ich nicht. Jedenfalls nicht nüchtern. Nach ein paar Bier war das dann egal. Dann wurde getanzt. Egal wir das aussah. Ko-Ki stellte einen weiteren Cocktail vor meine Nase, den ich sogleich ansetzte. Egal was die zwei da immer rein kippten. Es schmeckte einfach göttlich: „Klasse man.“ Ko-Ki grinste über beide Ohren: „Was glaubst du, warum hier mehr los ist, als drüben.“ Lachend wand er sich jemand anderen zu. Es lag aber wohl nicht nur an den Barkeepers, dass mehr Betrieb in dieser Disco war, als woanders. Bei einen genauen Blick in die und, sah ich nur gut gebaute und gut aussehende, junge Männer hier. In meinem Kopf machte etwas klick. Männer? Noch ein Blick umher. Tatsächlich. Es waren wirklich bis auf die Kellnerinnen nur Männer in der Disco. Das war mir vorhin gar nicht so aufgefallen. Ein grinsen huschte über meine Lippen. Genau das Richtige für einen Junggesellenabschied. Richtig die Sau rauslassen und natürlich jedem Rock, in diesem Fall der Kellnerinnen, hinterher gaffen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Super. Spaß komm zu mir. Ich mach die Arme auf. Ich klopfte Kai auf die Schulter und wir bewegten uns in Richtung Tanzfläche. Natürlich darauf bedacht, nicht zu nahe an Aoi und den Gitarristen von GAZ zu kommen. Aoi würde das nur wieder als Anstoß für doofe Kommentare nehmen. Wir tanzten gerade das zweite Lied, als Reita die Disco betrat. Ich hatte mich schon gefragt, wo der Idiot geblieben war. Wie konnte er einfach so die Party des Jahres verpassen? Ich wollte ihn gerade zu uns rüber winken, als ich erkannte, in welcher Begleitung er gekommen war. Der Sänger von GAZ. Ich schaute wohl etwas irritiert, denn auch Kai sah in die Richtung und lachte dann: „Das hätte ich nicht gedacht.“ Ich noch viel weniger. Reita und der Kleine tanzten sich immer wieder an. Das sah doch mehr als verdächtig aus. Von Aoi wussten wir, dass er Schwul war, aber Reita. Das brachte mein Bild von ihm gerade sehr ins schwanken. Ich wollte gerade Aoi auf diese Phänomen aufmerksam machen, aber er war verschwunden. Genauso wie Uruha. Kapitel 9: Annäherung --------------------- Reitas POV: Scheiße man. Ich war gerade wirklich dabei, mich in einen Kerl zu vergucken. Das durfte nicht wahr sein. War ich etwas… nein. Definitiv nicht. Aber dieser Ruki… „Und was hast du nun vor?“ Ruki und ich, wir hatten uns draußen auf den Balkon der Disco begeben. Ruki hatte rauchen wollen. Wir standen fast schon zu dicht nebeneinander. Ruki sah mich fragend an. Ach ja. Er hatte mich etwas gefragt: „Eh. Ich weiß nicht. Ich habe nichts mehr vor.“ Ruki grinste mich an. Er wollte gerade etwas sagen, als sein Handy anfing zu klingeln. Er entschuldigte sich und sah auf den Display: „Eine SMS von Uruha.“ Fast wurde ich etwas neidisch. Was wollte der denn jetzt? Ruki schien die Nachricht zu Ende gelesen zu haben, denn er lachte laut auf. Ich lächelte. Selbst seine Lache war superschön. Oh man, was war nur mit mir los? Auf so etwas achtete ich doch sonst nicht. So etwas dachte ich nicht einmal. Lachend hielt der Kleine mir sein Handy unter die Nase, sodass ich die Nachricht lesen konnte: Ich besetze heute unser Zimmer. Geh heute Nacht zu Reno, bitte. Ich habe die geilste Schnitte der Welt gerade bei mir. Sex auf Beinen, sage ich dir. Sehen uns morgen. Ruha Uruha. Den hatte ich doch vorhin mit Aoi gesehen… War ja typisch. Dieser Typ konnte es einfach nicht lassen. Ruki schüttelte den Kopf und stopfte sein Handy zurück in die Hosentasche: „Wird ich wohl heute bei Reno schlafen müssen.“ Ich wusste zwar nicht, wer dieser Reno war, aber es konnte doch nicht sein, dass Ruki bei jemand anderem übernachtete, als bei seinem Bandmitglied. Das ging einfach nicht in meinen Kopf. Ich sah demonstrativ in eine andere Richtung: „Also Aoi, also der Typ bei Uruha, ist eigentlich mein Zimmerpartner. Jetzt habe ich noch einen Platz frei… Wollen wir nicht zu mir? Ich meine… einen Film gucken, oder so.“ Ich erwartete gerade großes Gelächter von dem Kleinen, als dieser nickte: „Klar. Warum nicht.“ Grinsend nahm er meinen Arm. Ich kramte den Schlüssel zu unserem Zimmer hervor und schloss die Tür auf. Gerade im Zimmer, zogen Ruki und ich die Schuhe aus. Wir flezten uns auf mein Bett. Mehr oder weniger aufrecht sitzend, schaltete ich den Fernseher ein, der praktischerweise genau in Blickrichtung war. Nach kurzem durchzappen entschieden wir uns für einen Actionfilm. Ich konzentrierte mich weniger für den Film, als eher auf den Körper neben mir. Irgendwie war das doch gerade viel interessanter. Nach gut einer halben Stunde, fiel Rukis Kopf aus meine Schulter. Er war eingeschlafen. Ich lächelte und legte mich neben ihn. Nach kurzem zögern legte ich auch die Arme um den Schlafenden und tat es ihm gleich. Kapitel 10: Irgendwas war doch nicht in Ordnung ----------------------------------------------- Reitas POV: Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wollte ich gar nicht die Augen aufmachen und aufstehen. Es war viel zu schön, mit dem warmen Körper, der sich an mich drückte. Sekunde mal. Warmer Körper? Ich riss die Augen auf und sah direkt in das Gesicht des schlafenden Ruki. Er hatte sich wohl in der Nacht noch näher an mich gekuschelt. Meine Arme lagen noch immer um ihn geschlungen. Ich merkte, wie der Kleine sich etwas bewegte. Er würde wohl gleich aufwachen. Schnell wollte ich Abstand gewinnen, aber als ich in das Gesicht des Sängers sah, konnte ich das nicht mehr. Der Anblick fesselte mich. Der Kleinen schien im Schlaf etwas zu sagen, aber ich verstand es nicht. Ich sah ihn einfach nur an. Er gähnte kurz und blinzelte dann ein paar Mal, bevor sich seinen Augen ganz öffneten. Etwas verschlafen sah er in meine Augen und lächelte dann. Es war so ungezwungen und liebevoll, dass ich gar nicht anders konnte, als es ihm gleich zu tun. Wir sahen uns eine Weile an, bevor Ruki langsam die Hand hob und dann meine Wange streichelte. Diese zärtliche, kleine Geste ließ mein Herz einen Hüpfer machen. Ich schloss die Augen, schmiegte die Wange in seine Hand und genoss es einfach. Ich fühlte auf einmal die Lippen von Ruki auf den meinen. Ich riss die Augen auf, nur um zu sehen, dass der Sänger seine geschlossen hatte. Mir sollte das hier eigentlich nicht passieren. Warum passierte das? Ich entspannte mich und küsste ihn dann zurück. Durch diese Erwiderung schien Ruki mehr als erfreut, denn er lächelte in den Kuss. Ich schaltete einfach mein Gehirn ab. Das, was hier gerade passierte, gefiel mir viel zu sehr, als dass ich über seine Richtigkeit nachdenken wollte. Ohne u zögern legte ich eine Hand in seinen Nacken und zog ihn so noch dichter zu mir. Rukis vorwitziger Zunge, die bereits nach Einlass verlangte, wurde auch gleich dieser gewährt. In meinem Bauch flatterten wir wild die Schmetterlinge umher. So ein starkes Gefühl, nur allein vom Küssen, hatte ich noch bei niemandem zuvor. Konnte es ein, dass ich… Jemand klopfte an die Tür und ich löste den Kuss. Ruki lächelte und setzte sich aufrecht hin. Ich sah von unten zu Ruki hinauf und merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Irgendwas war mit mir doch nicht in Ordnung. Ruki ging zu Tür und zog seine Schuhe an. Ich folgte ihm. Der Kleine gab mir noch schnell einen Kuss auf die Wange, bevor er die Tür aufmachte und ging: „Man sieht sich.“ Vor der Tür stand ein verdutzter Aoi, der dann grinsend an mir vorbei ging: „Was war denn das?“ Ich antwortete nicht, sonders schloss einfach die Tür. Aoi brabbelte los: „Ich muss dir von meiner Nacht erzählen. Ich sage dir, dieser Uruha…“ Ich hörte gar nicht zu. Das bemerkte auch Aoi. „Hey. Was ist los?“ Ich sah Aoi an: „Du. Aoi. Ich glaube ich habe mich verliebt.“ _________________________________________________________________________ SCHÖNES NEUES JAHR AN ALLE!!! Kapitel 11: Ich sag dir nur eins -------------------------------- Aois POV: Ich konnte es noch nicht so ganz fassen. Reita war wirklich verliebt. Aufgeschrieben in den Kalender sei dieser Tag, auf das wir ihn jedes Jahr neu Feiern können. Ein neues Weltwunder wurde erschaffen. Es ist zwar nicht so, dass Reita nicht schon öfter eine Freundin hatte. Und sonst gaffte er ja auch jedem Rock nach, aber das hier. Das schien anders zu sein. Reita sah schon die ganze Zeit nach draußen aus dem Fenster. Er war so verträumt. Hin und wieder seufzte er ganz leise. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, würde ich sagen, er ist schwanger. Kurz nachdem der Blonde mit seinem Bericht geendet hatte, fing ich auch schon an zu lachen. Das war reichlich gemein, aber dieser Anblick war einfach zu köstlich. Reita saß da und schwärmte, wie ein kleines Schulmädchen, das zum ersten Mal verliebt war und dies nun der besten Freundin erzählte. Jetzt aber sah Reita mich böse an: „Warum lachst du?“ Ich stand auf und stellte mich genau vor dem Nasenbandträger hin: „Reita mein Süßer. Endlich scheinst du zu verstehen, war Liebe ist.“ Damit klopfte ich ihm auf die Schulter. Abrupt zeichnete sich etwas Rotes unter seinem Nasenband ab. Er wurde doch nicht etwa rot? Oh man. Wo war denn der Macho geblieben? Wenn er jetzt auch noch Uke werden würde, dann würde ich mich höchstpersönlich unter die Erde buddeln. Soviel stand fest. Ich ging zur Tür: „Los, lass uns frühstücken gehen. Die anderen zwei müssten sogar schon auf uns warten.“ Es kam zur Antwort nur ein Brummen von Reita und schon waren wir auf dem Weg nach unten. Im Frühstückssaal angekommen, sahen wir Satoshi an einem Tisch sitzen. Kai war nirgends zu sehen. „Morgen,“ begrüßte ich Satoshi und setzte mich neben ihn, „wo ist den Kai? Sag nicht der hat einen solchen Kater, dass er nicht aufstehen kann.“ Reita verkniff sich ein Lachen. Kai und besoffen. Ah ja. Satoshi lachte los und meinte: „Nein. Der ist raus. Brauchte ein bisschen frische Luft. Weiß nicht, wann der vor hat wieder zu kommen.“ Reita stand auf: „Ich hol mir Frühstück.§ Damit verschwand er zum Buffet. Grinsend sah ich ihm nach, was Satoshi natürlich nicht übersah. Ebenfalls grinsend beugte er sich zu mir: „Was ist Gestern eigentlich noch passiert?“ Ich beugte mich ebenfalls zu ihm und flüsterte: „Ich sag dir nur eins. Reita ist verliebt!“ Ein Poltern und Satoshi lag am Boden: „WAS?“ Kapitel 12: Alleine ------------------- Kais POV: Ich wollte die Zeit ein bisschen nutzen. Aoi war bestimmt nicht aus dem Bett seines Lovers zu kriegen und Reita sah Gestern auch nicht so aus, als wolle er die Nacht alleine verbringen. Nein. Es würde bestimmt noch dauern, bis sie zum Essen erschienen. So lange ging ich halt alleine rum. Die Straßen waren noch dunkel und nur die Laternen spendeten etwas Licht. Es war extrem ruhig. Wahrscheinlich waren die letzten Partyvögel auch gerade erst ins Bett verschwunden. Keiner war mehr auf der Straße. Kein Wunder. Es war noch viel zu Früh. Ich selbst hatte gerade mal vier Stunden geschlafen und fühlte mich wunderbar. Ich war ja auch eher im Bett gewesen als Satoshi. Ein Blick auf die Uhr. Halb acht. Das treiben ging hier aber sowieso erst um halb zehn oder zehn los. Partymeilen schliefen den ganzen Morgen, bis Mittags, um noch länger Feiern zu können. Etwas knackte hinter mir. Irritiert blickte ich mich um. Ich riss die Augen weit auf. Was war denn das? Vor mir standen fünf Männer. Groß gebaut und sie sahen nicht gerade so aus, als wollten sie nur mal Hallo sagen. Ich machte einen Schritt rückwärts. Der Vorderste von ihnen, ein blonder Kerl, lachte: „Hey Kleiner. Man sollte nicht alleine morgens hier herumlaufen. Und schon gar nicht, wenn mal so ein Hübscher ist wie du.“ Ich wich noch hinten. Was zum Teufel wollten die? Ich sollte hier schleunigst verschwinden. „So Leute.“ Das war mein Stichwort abzuhauen. Ich wirbelte auf der Stelle herum und lief so schnell ich konnte. Einfach nur weg hier. Durch Seitenstraßen lief ich, aber es wollte sich einfach niemand blicken lassen. Schreien würde eh nichts bringen. Es war sowieso keiner hier. Der Gang, den ich gerade entlanglief, endete in einer Sackgasse. Schitt. Panisch suchte ich die Wände ab. Das durfte doch nicht Wahr sein. Warum passierte so was immer mir? Meine Verfolger kamen hinter mir zum stehen. Der Blonde lachte: „Du bist ganz schön schnell, aber wer sich hier nicht auskennt, hat schlechte karten.“ Ich drückte den Rücken an die Wand. Jetzt hatten sie mich. Meine Hände zitterten und ich spürte eine Träne meine Wange runter laufen. Ich hatte einfach nur noch Angst. „So Jungs. Wer will den Kleinen denn als erstes?“ Ich sackte zu Boden. Plötzlich schrie einer von ihnen und sich sah, wie eine schlanke Person über die Köpfe der Männer hinweg sprang, vor mir niederkniete und mich an sich zog. Ich konnte so schnell gar nicht reagieren. Noch bevor ich einen Schrei der Überraschung ausstoßen konnte, sagte die Gestalt ruhig: „Schwirrt ab. Den Kleinen kriegt ihr nicht.“ Kapitel 13: Rettung ------------------- Kais POV: Was ging hier vor? Ich sah hoch. Es war ein junger Mann. Von den Klamotten her, ein Punker. Warum aber half er mir? Es sah so aus, als wolle er mir helfen, aber warum? Ich spürte den leichten Druck, mit dem der Mann mich an sich drückte. Er hockte seitlich, ein Knie am Boden, die anderen die ganze Zeit beobachtend da und schützte mich mit seinem eigenen Körper. „Verschwinde von hier Punk. Das ist unser Territorium,“ schrie ihn der Blonde an. Dieser grinste nur böse: „Nein. Jetzt nicht mehr. Der Kleine gehört zu mir.“ Er versuchte echt mir zu helfen. Ich krallte die Hände in sein Shirt und versteckte mein Gesicht an seiner Brust. „Verschwinde!“ Ich schrak auf. Mein Kopf ruckte hoch. Scheiße. Jetzt waren wir beide dran. „Lovely!“ Der Mann zog mich mit sich hoch. Die Rechte zur Faust geballt, hielt er mich mit der anderen an sich gedrückt. Ein Hund riss einen der Männer zu Boden und stürzte dann auf uns zu. Es war eine Schäferhündin. Sie stellte sich neben meinen Retter und knurrte die Männer an. Der Mann lächelte: „Lasst uns vorbei, oder meine Süße zerfleischt euch.“ Die Hündin hatte Ohren und Schwanz aufgestellt und knurrte gefährlich. Der Blonde lachte: „On nein. So was hübsches lassen wir uns nicht durch die Latten gehen.“ Ich zitterte. On nein. Der Mann ließ mich los und nahm dann meine Hand: „Nicht loslassen.“ Ich nickte nur zitternd und drückte fest seine Hand. Er sah auf seinen Hund runter und befahl: „Lovely. Fass!“ Und schon warf sich die Hündin einem der Männer entgegen. Ich wurde derweil mitgerissen. Der Punk schlug einen der Männer nieder und trat einen anderen von seinem Hund runter. Dann rannten wir los. Ich wurde eher hinterher gezogen, als dass ich richtig lief. Er war echt schnell. Knurrend und bellend folgte uns seine Hündin. Die Männer waren erst einmal mit dem plötzlichen Angriff etwas überfordert zu sein, denn sie folgten uns erst nach einigen Sekunden. Aber der junge Mann schien sich hier auszukennen, denn er rannte ohne groß zu überlegen kreuz und quer durch die Gassen. Auf einem ziemlich verwitterten, alten Spielplatz kamen wir dann zum stehen. Keuchend hielt ich immer noch seine Hand umklammert. Bellend kam Lovely neben uns an. Der Mann ging in die Knie und streichelte ihr durchs Fell: „Das hast du gut gemacht meine Süße.“ Sie wedelte mit dem Schwanz und er stand wieder auf und lächelte mich breit an: „Hier bist du sicher. Nut ein kleiner Ausruf von mir und es wimmelt hier innerhalb von fünf Sekunden nur so von Punks. Das ist unser Territorium.“ Ich zitterte noch immer und warf mich einfach in seine Arme: „Danke. Danke.“ Ich spürte, wie sich zwei Arme um mich schlangen. Kapitel 14: Frühstück --------------------- Aois POV: Ich kam gerade mit Satoshi vom Essen holen wieder, als Reita schon fast wieder fertig mit Essen war: „Hey Alter. Du kannst auch nicht auf uns warten, oder?“ Reita grinste breit: „Auf euch kann ja auch kein Schwein warten.“ Wie immer setzte sich Satoshi nur lachen hin und fing an zu essen. Wir alberten eine Zeit lang herum, bis Reita auf die Uhr sah: „Hey Leute. Es ist schon halb zehn. Wo bleibt Kai?“ Satoshi sagte mit vollem Mund: „Der wollte spazieren.“ „So lange?“ Reita sah Stirn runzelnd erst auf mich und zurück zu Satoshi. „Mann,“ beschwerte sich Satoshi, „ich hab den Zettel erst um kurz vor neun gefunden. Da stand er ist frische Luft schnappen. Weiß nicht, ob der da schon lange lag. Ist ja auch erst ne halbe Stunde her. Er weiß ja, wann es essen gibt.“ Darauf nickte Reita jetzt nur und aß weiter, bis er erneut durch etwas gestört wurde. GAZ lief gerade vor der Tür her und unser Macho ließ die Gabel sinken. „Ich muss weg. Wir sehen uns heute Nachmittag bei dieser Tour.“ Damit verschwand er ohne auf eine Antwort zu warten. Satoshi brach in schallendes Gelächter aus: „Du hast recht gehabt. Er ist wirklich mehr als verknallt.“ Ich grinste ihn an und ließ dann ebenfalls von meinem Essen ab: „Sato. Ich würde auch weg wollen. Kannst du alleine auf Kai warten?“ Satoshi grinste: „Liebe soll man nicht aufhalten. Jetzt geh schon.“ Ich nuschelte ein „Danke“ und verschwand. Auf dem Gang sah ich Uruha an eine Wand gelehnt dastehen. Er musste auf mich gewartet haben, denn er lächelte mir zu. Er bedeutete mir mit dem Zeigefinger, dass ich zu ihm kommen sollte. Grinsend ging ich auf ihn zu. Direkt vor ihm, nahm ich seine Hand und drückte sie über seinem Kopf an die Wand. Seien Körper drückte ich mit meinem an die Wand. Ein leidenschaftlicher Kuss entflammte zwischen uns. Aber bevor noch mehr Leute gaffen konnten, nahm ich Ruhas Hand und zog ihn hinter mir her. Gut, dass er mir gestern beschreiben hatte, wo sein und Rukis Proberaum war, denn dort hin ging ich gerade. Uruha ließ sich einfach hinterher ziehen. Im Proberaum schloss ich die Tür hinter uns und zog den Gitaristen in meine Arme. Dieser legte die Hände in meinen Nacken und zog mich in einen leidenschaftlichen Kuss. So gut hatte ich noch u niemandem gepasst. Allein Uruhas Körper passte so wunderbar zu meinem, als wären wir nur für den anderen erschaffen worden. Wir bewegten uns auch bereits wir ein ewig aufeinander abgespieltes Paar. Uruha sah mich lachend an: „Wehe dir.“ Wehe was,“ fragte ich und zog ihn zu Sofa, wo ich ihn auf meinen Schoß zog. Uruha lächelte weiter und schmiegte sich an mich: „Wehe du vergisst mich, wenn du abreist.“ Jetzt kam ein Lachen von mir: „Nein. Nein das werde ich nicht. Das kann ich gar nicht mehr.“ Und es war wahr. Ich würde diesen Mann nicht wieder vergessen können. Nicht jetzt, wo es mir einmal wirklich ernst war. Nicht einmal, wenn ich abreisen musste. Aber da hatte ich vielleicht schon eine Idee. Kapitel 15: ich will dich kennen lernen --------------------------------------- Kais POV: Ich wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Diesen Mann, der mich gerettet hatte und von dem ich nicht einmal den Namen wusste. Es war ein schönes Gefühl so umarmt zu werden. Mir kam es so vor, als könne mir in diesen Armen gar nichts passieren. Und doch löste ich mich von ihm und sah hoch in sein Gesicht: „Wer bist du?“ Angesprochener grinste nur und meinte: „Ich bin ein Straßenmusiker. Zu mehr hab ich es wohl einfach nicht gebracht.“ Er lachte und auch ich musste jetzt grinsen. „Aber wenn du meinen Namen wissen willst. Ich heiße Miyavi.“ Ich wiederholte den Namen und der Mann lachte erneut. „Darf ich denn auch deinen Namen erfahren?“ „Ich heiße Kai,“ sagte ich schnell und verbeugte mich. Jetzt fing Miyavi so zu lachen an, dass er auf den Hosenboden plumpste. Ich verstand nicht, was so witzig sein sollte. Das schien er zu merken, denn er wischte sich die tränen aus den Augen und erklärte, nun nur noch unter leisem Kichern: „Weist du. Es kommt nicht oft vor, dass sich Leute vor Punks verbeugen. Eher gesagt eigentlich nie.“ Jetzt musste ich lachen. Da musste er Recht haben. So etwas sah man wirklich nicht häufig. Lovely stimmte in unser Lachen mit Gebell ein. Dann aber senkte ich den Kopf: „Warum hast du das getan?“ Miyavi schien nicht ganz zu verstehen, denn er legte fragend den Kopf auf die Seite. Ich erklärte: „Warum hast du mich gerettet? Du kennst mich nicht einmal. Warum solltest du so etwas tun?“ Ich ballte die Hände zu Fäusten, denn ich verstand es wirklich nicht. Miyavi stand auf und nahm mich erneut in die Arme: „Werst du Kleiner. Du bist mir gestern schon vor dem Hotel aufgefallen. Dann hab ich mir gedacht, dass es sich lohnen würde, dich etwas zu beobachten.“ Ich hörte ihm einfach nur zu. Warum ich? Ich musste es verstehen. Miyavi fuhr fort: „Ich hab dann durch eines der Kellerfenster in die Disco reingescheut. Du hast mit einem Freund getanzt und dabei die ganze Zeit so gelacht. Ich war erst richtig neidisch, aber so verhält sich kein Pärchen, sondern nur gute Freunde. Da konnte ich dann aufatmen, denn irgendwie hab ich mich in dich verliebt.“ Was? Er hatte sich, einfach so. In mich? Ich schloss die Augen und dachte nach. Miyavi sprach weiter: „Ich würde gerne Zeit mit dir verbringen. Dich kennen lernen. Ich will wissen, an wen ich da eigentlich gerade mein Herz verloren habe.“ Er meinte es wirklich ernst. Ich konnte es fast nicht fassen. Warum sollte so jemand wir er gefallen an mir haben? Aber warum auch nicht? Der Größere strich mir durchs Haar: „Wenn du das nicht willst, dass stoß mich jetzt weg und geh.“ Mein Körper reagierte einfach von selbst und ließ mir keine Zeit zum Nachdenken. Ich schmiegte mich noch näher an ihn und legte zur Verdeutlichung noch die Arme um den Punk: „Nein. Ich will nicht weggehen.“ Ich merkte, wie sich der Herzschlag von Miyavi vor Freude erhöhte und lächelte glücklich. Wir standen einfach weiter so da und genossen die Gegenwart des anderen. Kapitel 16: Kai auch? --------------------- Satoshis POV: Gerade, als ich ungeduldig werden wollte, kam Kai zur Tür herein und steuerte sofort auf das Buffet zu. Ich schüttelte nur den Kopf. So wie er aussah, ist er erstmal beim Spazieren gehen in jede sich ergebende Pfütze gesprungen. Als er dann mit seinem üblichen, überbreiten Grinsen zum Tisch kam und sich setzten, konnte ich mir eine Bemerkung nicht verkneifen: „Kai. Wie alt bist du eigentlich?“ Er reagierte nicht auf die Frage, sondern sagte: „Du… Satoshi?“ Ich hob eine Augenbraue. „Ja?“ So kam der Kleine nur an, wenn er etwas wollte. „Eh… diese Tour ist ja erst um drei.“ „Ja,“ meine Augenbraue glitt noch höher. Was wollte er? Dann sprudelte es einfach nur so aus ihm heraus: „Ich habe jemanden kennen gelernt und er und seine Kumpels spielen nachher. Bitte lass uns hingehen, ja?“ Kai auch? Was ging denn hier ab? War irgendwie Liebesstaub in der Luft? Ich verstand gar nichts mehr. „Willst du gar nicht wissen, wo Aoi und Reita…,“ begann ich, wurde aber sofort von Kai unterbrochen: „Ach, vergiss die. Die beiden sind wahrscheinlich gerade eh vögeln. Was stört es uns, wo die ihr Ding reinstecken?“ Mir fiel die Kinnlade auf den Fußboden. Wie bitte? Wer bist du und was hast du mit Kai gemacht? Unser kleiner, süßer Kai redete auf einmal pervers und gleichgültig? Meine Welt brach zusammen. Unser unschuldiger Engel machte eine Wandlung durch. Ich nickte. Den Kerl wollte ich doch mal kennen lernen. Wer schaffte denn so was? Kai strahlte über beide Ohren: „Danke, danke, danke,…“ „Ist ja gut,“ unterbrach ich ihn. Wie konnte man nur so ekelig gute Laune haben? Kai aß weiter zu Ende. Danach verschwanden wir zum Umzeihen auf unser Zimmer. Kai brauchte dringend eine Dusche und neue Klamotten. Ich hingegen zog einfach irgendwas an, war mir gerade ins Auge fiel. Ich bemerkte, dass Kai dieses Mal sein teures Parfüm benutzte und mit seinen Haaren auch länger brauchte als gewöhnlich. Ich wollte ihn erst darauf ansprechen, ließ es dann aber doch. Ich musste diesen Typen kennen lernen. Wer schaffte es denn bitte so schnell aus unserm Engel einen Mann zu machen? Als Kau aus den Bad kam, zog er mich sofort hinter sich her: „Los doch Satoshi. Ich will nicht zu spät kommen.“ Lachend folgte ich ihm aus unserm Zimmer. Irgendwas lag doch in der Luft. Kapitel 17: Rein oer Raus? -------------------------- Reitas POV: Ruki und Uruha gingen getrennte Wege. Während Uruha sich an die Wand lehnte, verschwand Ruki durch eine Tür. Das ich dem Kerl auch immer nachlaufen musste. Das perverse Grinsen, das Uruha mir zuwarf, sah ich nicht einmal richtig. Ich folgte einfach nur Ruki. Dir Tür wurde aufgemacht und ich sah, wie der Sänger durch eine andere wieder verschwand. Also entweder hatte der Kleine mich wirklich nicht bemerkt, oder er liebte diese Katz und Maus spiel einfach. Auf jeden Fall ließ ich mich nicht abwimmeln und folgte ihm einfach in das Zimmer. Sofort erkannte ich es als Suite. Was? Ich hörte Rukis Stimme und folgte seinem Summen. Ich schlug die Tür auf, von wo seine Stimme kam. Das hätte ich vielleicht nicht machen sollen. Es war das Badezimmer und Ruki war kurz davor unter die Dusche zu hüpfen. Vollkommen nackt stand er vor der Duschtür und sah über die Schulter zu mir: „Oh Reita.“ Er grinste frech: „Rein oder raus?“ Ich schlug die Tür zu und rutschte auf der anderen Seite daran herab. Ich hörte den Kleinen kichern und raufte mir die Haare. Was war nur mit mir los? Warum reagierte ich nur so heftig? Ruki war doch nicht der erste Mann, den ich nackt sah. Und trotzdem. Hätte ich nur etwas länger auf seinen Körper gestarrt, wäre ich wahrscheinlich an zu viel Nasenbluten gestorben. Mir wurde erst bewusst, wie lange ich schon hier saß und mir den Kopf zerbrach, als die Tür hinter mir geöffnet wurde und ich rückwärts zu Rukis Füßen fiel. Lachend sah dieser auf mich herab: „Und ich dachte schon du wärst gegangen.“ Damit ging er zur Suitetür und verschloss sie: „Noch mehr Besucher will ich dann doch nicht.“ Als er zurückkam, hatte ich mich noch nicht vom Fleck bewegt. Ich starrte ihn nur an. Seine Haare klebten an seinem Gesicht und kleine Wassertropfen liefen seinen Oberkörper hinunter. Ich hätte nie gedacht, dass der Kleinen doch recht Muskulös war. Man sah deutlich seinen Bauchmuskeln und er wirkte auch überhaupt nicht zerbrechlich. Ich folgte gerade einem Wassertropfen, der bis zur Jeans des Kleinen floss, wo er sich in den Boxershorts einsaugte, als Ruki wieder lachte: „Fang doch nicht gleich an zu sabbern, Süßer.“ Damit schritt er auf mich zu und hielt mir die Hand hin. Ich ergriff diese sofort und versuchte den Blick von seinem sexy Körper loszureißen. Man Reita, jetzt reiß dich doch mal zusammen. Gerade, als ich wieder auf dem Fußboden stand, wurde ich auch schon zum Bett gedrängt. Ruki stieß mich aufs Bett und setzte sich dann auf meinen Schoß. Okay. Mein Herz arbeitete, als wolle es sich selbst im Klopfen schlagen. Ruki sah mich an: „Weist du, dass du viel zu sehr über Sachen nachdenkst, die der Verstand nicht entscheiden kann, sondern das Herz.“ Damit nahm er meine Hand und legte sie auf seine Brust. Auch der Herzschlag des Kleinen hatte sich erhöht. Wahrscheinlich überraschte ich mich noch mehr als ihn, als ich ihn einfach küsste. Kapitel 18: Ich liebe sie doch, oder? ------------------------------------- Satoshis POV: Kai führte mich durch mehrere Gassen, bis wir auf einem kleinen Vorplatz ankamen, auf dem es von Menschen nur so wimmelte. Kai zog mich einfach an der Hand bis ganz nach vorne mit sich. Es waren Straßenmusiker. Fünf an der Zahl. Kai wank ihnen zu. Es war also einer von ihnen. Da alle zurückwanken, wusste ich nicht, welcher es nun war, aber ich war sowieso verwirrt. Sonst hatte Kai sich nicht mal in die Nähe solcher Leute getraut, aber jetzt war er sogar in einen verknallt. Grinsend beobachtete ich Kai, der mit leuchtenden Augen der Musik lauschte. Die Musik war großartig. Ich fand sie sogar noch besser, als GAZ gestern. Die Jungs hatten es echt drauf. Mit der Musik konnten sie es weit bringen. Einer der fünf fiel aber auch mir ins Auge. Er war wahrscheinlich genauso groß wie der Sänger von GAZ, wenn nicht sogar etwas kleiner. Er hatte einen schwarzen Kapuzenpulli an und hämmerte auf das Schlagzeug ein. Irgendwie gefiel mir seine Art. Nach gut einer halben Stunde waren sie fertig und die Menschenmasse verduftete sehr schnell wieder, sodass wir fast alleine waren. Einer der fünf ging auf Kai zu und dieser sprang ihm fast in die Arme. Der war es also. Ich hatte es mir schon fast gedacht, aber gehofft, dass ich falsch lag. Kai schmiegte sich an die Brust des Gitaristen und beide grinsten um die Wette. Irgendwie war das schon süß. Ich hörte etwas und als ich mich umdrehte stand der Drummer direkt hinter mir. Mit großen Augen sah er mich an und ich starrte zurück. Jetzt, wo ich direkt vor ihm stand war es zu spät. Ohne nachzudenken legte ich die Lippen auf die des Kleineren. Sofort wurde der Kuss erwidert. Es war anders als bei Alan. Ich hatte bei ihr noch nie so ein intensives Gefühl verspürt, wie in diesem Moment. Alans Küsse waren gut, aber ich hätte nicht gedacht, dass es da noch eine Steigerung gab. Der Kleine legte die Arme um meinen Hals und ich drückte ihn noch weiter an mich. Die Hände an seine Hüfte gelegt merkte ich dann seine Zunge, die versuchte, sich einen Weg in meinen Mund zu bahnen. Ich lächelte und öffnete dann die Lippen einen Spalt. Natürlich war das dem Kleinen schon genug und er drängte seine Zunge in meinen Mund, so sie mit meiner spielte. „Ryo.“ Der Kleine löste sich widerwillig von mir und sah zu Kai und dem anderen. Ryo also. Wir hatten uns immer noch umschlungen, als Kai mich fast entsetzt anstarrte: „Eh, Satoshi?“ Jetzt löste ich mich schnell von Ryo und ging ein paar Schritte rückwärts. Was tat ich hier eigentlich? Ich wollte doch Alan heiraten. Warum tat ich so etwas? Ich setzte mich auf den Boden und raufte mir die Haare. Wie konnte ich solche Gefühle haben, wenn ich doch Alan liebte? Aber… Ich war mir nicht mehr sicher. Ryo kniete sich neben mich und hatte die Hand auf meine Schulter gelegt. Er schien mit mir zu reden, aber kein Wort drang zu mir durch. Gar nichts. Kapitel 19: Klappe zu! ---------------------- Satoshis POV: Ich saß schmollend auf dem Boden und sah hoch. Ryo und Kais Lover sahen verwirrt drein. Kai hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich böse an: „Darf ich fragen, was das war?“ Der Mann legte ihm die Hand auf die Schulter: „Hey Kai. Du hast doch jetzt mich…“ „Misch dich da mal kurz nicht ein Miyavi, ja.“ Damit schob er die Hand einfach weg und sah mich wieder an. Ich rollte mit den Augen: „Kai. Ach komm schon…“ „Nichts ach komm schon. Man Satoshi. Wir sind hier auf einem Junggesellenabschied. Ach ja. Wie war das noch?“ „Kai ich…“ „Klappe zu!“ Kai schien echt sauer zu sein. Es war wohl besser, ihn nicht weiter zu unterbrechen. „Man Satoshi! Du kannst dich doch jetzt nicht verlieben. Du heiratest in zwei Tagen.“ Jetzt war es an Ryo und Miyavi die Augen aufzureißen. Ich ließ einfach nur den Kopf hängen. Ich wusste es doch auch nicht. Mit einem Seufzer ließ sich Kai neben mich sinken. „Ich bin eigentlich ganz froh darüber, dass du noch mal drüber nachdenkst.“ Was? Kai klopfte mir auf den Rücken: „Hey. Wir kennen uns seit der Schule und Aoi, Reita und mir war schon immer klar, dass du Schwul bist. Aber als ich dann am Flughafen diese Frau gesehen hab, geriet das alles ins Schwanken…“ Kai lachte: „Aoi war in der Schule mal in dich verknallt. Ich glaub aber das hat er nur mir erzählt. Ich hab ihn nämlich dabei erwischt, wie er dich beim Duschen beobachtet hat.“ Jetzt musste ich lachen: „Was?“ Kai grinste breit. „Wie gesagt. Wir haben dich immer für Schwul gehalten. Aber hey…“ Er sah zu den beiden Punks hoch und flüsterte dann in mein Ohr: „Versuchs doch mal mit dem Kleinen.“ Kai hatte recht. Ich sollte mal gucken. Wenn ich jetzt schon solche Gefühle für diesen Ryo hatte, dann sollte ich mal gucken, was sonst noch passiert. Grinsend stand ich auf und zog Kai mit auf die Beine. „Du liebst sie nicht, oder Satoshi?“ Ich konnte nicht ganz fassen, was er da gerade zu mir gesagt hatte. Liebte ich sie? Eigentlich schon eine geraume Weile nicht mehr. Das wurde mir erst in dem Moment klar, als ich dies dachte. Leicht traurig sah ich Kai an: „Zu Liebe gehört nun mal mehr. Bei mir und Alan ist es einfach nur noch Routine. Kai grinste leicht: „Dann wird es wirklich mal Zeit, das du das änderst.“ Kai sah auf die Uhr. Er stieß sofort einen überraschten Schrei aus: „Es ist kurz vor drei.“ Auch ich war alarmiert: „Was? Schon so spät?“ Kai umarmte Miyavi schnell noch mal, griff meine Hand und rannte los: „Man Satoshi. Das ist alles deine Schuld. Wir sehen uns Morgen Miya und bring bloß Ryo mit.“ Ich stieß einen empörten Laut aus: „Genau jetzt ist es auch noch meine Schuld.“ „Ach komm Satoshi. Alles ist deine Schuld.“ Wir liefen unter weiteren Vorwürfen weiter und ließen zwei sehr verwirrte Punks zurück. Kapitel 20: Alle zusammen ------------------------- Satoshis POV: Die Tour war schneller zu Ende als gedacht und wir versammelten uns danach alle in unserem Zimmer. Wir hatten uns auf beiden Betten verteilt und schwiegen uns an. Es war in so kurzer Zeit einfach so viel passiert. Für alle war etwas passiert, was sie sich nicht von diesem Urlaub erwartet hatten. Wer hätte denn auch ahnen können, dass sie sich alle verlieben würden? Von mir und Kai wussten die zwei noch nichts. Aoi sagte als erster etwas: „Also. Was ist mit euch los? Weswegen Reita und ich so sind, das weiß ich, aber ihr?“ Kai grinste ihn an: „Ich habe auch jemanden gefunden.“ Reita und Aoi fielen seelisch vom Bett. „Was!“ Kai grinste noch breiter: „Ich habe jemanden kennen gelernt und er ist heißer als eure.“ Aoi lachte: „Ich fasse es nicht. Unser Kai hat einen Lover. Und? Hast du ihn schon gevögelt?“ Sofort wurde Kai knallrot. Ich hatte erst angst er würde platzen: „Aoi. Wenn du ihn gesehen hättest, dann wüsstest du, dass Kai ganz bestimmt nicht oben ist.“ Von diesem bekam ich auch sogleich eine Kopfnuss verpasst. Aoi und Reita lachten um die Wette. Aoi deutete auf Reita: „Bei ihm hier bin ich mir da auch nicht so sicher.“ Unter Reitas Nasenband sah man ihn etwas rot werden. Ob vor Zorn oder doch eher Scharm wusste ich nicht genau: „Halt einfach die Klappe Aoi.“ Ich lächelte den Boden an. Von dem Gespräch bekam ich nur die Hälfte mit, weil meine Gedanken ganz wo anders waren. Ryo. Ich hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, aber es stimmt wohl. Es hieß ja, dass sich ein Herz innerhalb nur einer Sekunde verlieben konnte. Reita wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht und erlangte so meine Aufmerksamkeit: „Satoshi. Nicht so viel an deine Braut denken.“ Sofort sackte meine Laune auf ein absolutes Tief. Alan. Wie konnte ich ihr das nur antun? Kai lächelte: „Das ist es nicht. Unser Satoshi hat die Männerwelt für sich entdeckt.“ Sofort war alles still. Was? Durfte ich denn nicht? Ich sah zu den anderen: „Ich glaube ich habe Alan nie wirklich geliebt. Oder doch. Am Anfang. Aber Liebe ist doch mehr, als nur bloße Routine.“ Alle nickten nur. Was sollten sie denn auch sagen? Was hatte ich von ihnen erwartet? Kai legte mir den Arm um die Schulter: „Heirate sie nicht!“ Ich sah ihn an. „Heirate sie nicht, wenn du dir nicht mehr sicher bist.“ „Er hat Recht.“ Aoi hatte die Hand auf mein Bein gelegt: „Du wirst es nur bereuen, wenn du nicht aus Liebe heiratest.“ Reita rückte auch näher: „Man alter. Wir dachten schon, du würdest nie mehr erkennen, dass du Schwul bist.“ Jetzt lachten alle. Das war einfach zu gut. Sie hatten hier alle jemanden gefunden, mit dem sie zusammen sein wollten. Sogar ich hatte endlich verstanden, was Liebe ist und was nicht. ______________________________________________________ Danke an alle Kommis Schreiber!! Kapitel 21: Er kommt noch ------------------------- Aois POV: Die Eröffnung von Satoshi, dass er Alan gar nicht wirklich liebte, traf uns alle. Wahrscheinlich war ihm das auch jetzt erst klar geworden. Jetzt. Wo ihm klar wird, dass es keine Liebe, sondern nur Freundschaft ist. Nicht mehr. Aber Satoshi hatte darauf bestanden, dass wir einfach weiter Spaß haben sollten und vielleicht würde er auch mal sein Glück versuchen. Ich gönnte es ihm. Endlich schien auch er seine Neigung zu sehen. Wir waren natürlich alle wieder in die Disco gegangen und Kai und Satoshi vergnügten sich gerade auf der Tanzfläche. Hätte ich nicht gewusst, dass sie nur Freunde waren und beide an jemandem Interessiert, ich wäre wahrscheinlich davon ausgegangen, dass die beiden gerade Sex hatten. Sogar Reita schien das aufgefallen zu sein: „Alter Falter.“ Lachend sahen wir den Beiden zu, bis Reita etwas viel Interessanteres gefunden hatte. Er Exte den Rest seines Drinks und verschwand dann ebenfalls auf der Tanzfläche. Mir war klar, wohin er wollte. Aber wenn Ruki hier war, dann durfte Uruha nicht weit sein. Aber egal in welche Richtung mein Blick schweifte. Uruha war nicht da. Schmollend lehnte ich mich zurück. Eine Hand auf meiner Schulter ließ mich aufblicken. Es war nicht Uruha. Es war Reno. Er grinste mich an: „Cool bleiben. Er kommt noch.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. Irgendwie war das leicht unheimlich. Was wusste er, was ich nicht wusste? Ein paar Sekunden später ging Reno an sein Handy und grinste mich dreckig an. Was ging denn jetzt hier ab? Sofort legte der Barkeeper wieder auf und ging zu mir: „Aoi. Uruha hat wohl ein kleines Problemchen im Proberaum.“ Ich sah ihn einfach nur fragend an. Reno grinste weiter: „Man Aoi. Er hat einfach einen mords Ständer und will, dass du kommst.“ Das war natürlich etwas anderes. Jetzt grinste ich genauso wie Reno gerade und stand auf: „Na dann wollen wir ihm mal bei seinem Problemchen helfen.“ Ich drehte mich um und hörte Reno nur noch lachen. Auf dem Weg zum Proberaum von GAZ sah ich Ruki und Reita ebenfalls die Disco verlassen. Reita du Sau. Aber das war schnell vergessen. Ich riss die Tür zum Proberaum auf und sofort rutschte sämtliches Blut nach unten. Das war aber auch ein Anblick. Ich wusste ja, dass der andere pervers war, aber das… Uruha kicherte: „Warum stehst du da?“ Er wank mich zur Couch rüber: „Komm doch lieber her.“ Ich schlug die Tür zu, schloss ab und folgte der Aufforderung des Gitaristen. Wer konnte sich so etwas denn auch entziehen? Kapitel 22: Aufs Zimmer ----------------------- Reitas POV: Ruki war einfach ein super Tänzer. Er konnte es einfach nicht lassen, mich immer wieder anzutanzen und den Kontakt zu mir zu suchen. Ich war ihm deswegen nicht böse, ganz im Gegenteil. Nur wenn er sich weiter so an mich presste, dann würde ich noch hier beim Tanzen einen Ständer kriegen. Natürlich war Ruki das klar und er provozierte es auch irgendwie. Von seinen Perversen Blicken mal ganz ab. Er kam immer näher und als er dann anfing, meinen Hintern zu massieren, was es aus. Ich schnappte mir seinen Arm und zog ihn hinter mir her, aus der Disco. Das Aoi mir einen Blick zuwarf, der so viel sagte wie „zeig es ihm“, ignorierte ich gekonnt. Nichts war mehr wichtig. Nur er. Ruki. Der Aufzug schien so unglaublich lange zu brauchen, aber wer sagte denn, dass warten im Aufzug langweilig war? Sobald die Aufzugtüren zu waren, hatte ich bereits die Lippen des Sängers attackiert. Dieser ging sofort mit einem freudigen Quicken darauf ein. Wieder waren seine Hände an meinem Hintern. Ich schob derweil sein Hemd hoch. Ein Glück, dass keiner auf dem Flur war, als wir den Aufzug verließen. Ich hatte doch schon ein beachtliches Kanonenrohr vor mir herzuschieben, das nach Befreiung schrie. Ich hätte die Tür fast nicht aufgeschlossen bekommen, da erstens meine Hände zitterten und zweitens Ruki auch seinen Teil dazu beitrug. Er hatte sich an meinem Hals festgesaugt und hatte die Hände hinten unter mein Hem gesteckt. Als wir dann endlich drin waren, schmiss ich die Tür hinter uns zu und drängte Ruki ins Zimmer zum Bett. Ich wollte ihn aufs Bett schmeißen, was er aber durch eine Drehung gekonnt umkehrte, so das er auf mir, anstatt ich auf ihm lag. Der Kleine lachte: „So gefällt mir das hier schon besser.“ Meine Wangen wurden heiß. Ich war hier der Obermacho. Ich war der Draufgänger und Frauenheld. Warum sollte ich bitte unten sein? Außerdem war das doch schon vom Größenverhältnis her aufgeteilt, oder…? Ich musste wohl ein ziemlich nachdenkliches Gesicht machen, denn Ruki sah mich Stirn runzelnd an. Ach man. Warum musste er auch so sexy aussehen. Bei ihm war es mir auch eigentlich egal, ob ich… war ich das gerade echt, der das dachte? Erneut merkte ich, wie meine Wangen zu glühen anfingen und hasste mich dafür. Dem Sänger entging das natürlich nicht. Er lächelte mir dreckig zu und setzte sich dann auf mein Becken. Ich konnte ein erregtes Aufstöhnen nicht unterdrücken. Ruki grinste weiter. Noch bevor er mich in einen hungrigen Kuss zog, hauchte er in mein Ohr: „Reita. Ich will dich.“ Und jetzt war ich es, der Aktiv wurde. Kapitel 23: Fenster, Fenster! ----------------------------- Satoshis POV: Kai und ich tanzen schon eine ganze Weile. Uns machte es auch nichts aus, dass alle um uns herum uns ansahen. Wir tanzten so, wie es uns gefiel. Egal wie das aussah. Mir war in den letzten paar Stunden aufgefallen, wie sehr ich doch nach etwas anderem guckte. Die Kellnerinnen in ihren Kurz-über-Po Röcken sah ich schon gar nicht mehr. Mein Interesse zog mich mehr und mehr zu den Männern im Raum hin. Hier und da wurde einem Knackarsch in einer engen Hose nachgeschaut. Und Komischerweise sahen sie für mich alle aus wie Ryo. Schnell schüttelte ich den Kopf. Hatte ich mich echt so schnell in diesen jungen Mann verschossen? Vielleicht hatte das ja doch etwas Gutes. Kai zog an meinem Arm: „Lass uns was trinken gehen.“ Ich nickte und ließ mich von ihm zur Bar ziehen, wo Ko-Ki und Reno uns zugrinsten: „Na ihr zwei. Seit ihr Zusammen, oder was war das grad?“ Kai lachte: „Ich bin schon anderweitig vergeben.“ Reno legte den Kopf schief: „Naja. Einmal Bühnensex unter Freunden ist ja erlaubt.“ Alles lachte. Dann quiekte Kai und deutete zu einem der Kellerfenster. Ohne Kais Ausruf, „Fenster, Fenster“ hätte ich wahrscheinlich nicht einmal registriert, dass es hier Fenster gab. Aber ich erkannte sofort, was den Kleinen so hibbelig machte. Durch das Fenster sahen Miyavi und Ryo herein. Ryo! Er war hier. Kai packte meinen Arm: „Lass uns raus gehen! Los! Komm schon!“ Lachend ließ ich mich wieder hinterher ziehen und bedeutete den beiden Barkeepern mit einem Nicken zum Fenster. Die zwei verstanden. Wir liefen durch die Eingangshalle und Kai stieß die Tür auf. Ich trottete hinter ihm her und ging die Stufen zum Vorplatz hinunter. Kai sprang, immer zwei Stufen auf einmal nehmend nach unten. Ich schüttelte nur den Kopf. Er würde sich noch den Hals brechen. Unten angekommen, sah ich, wie Kai Miyavi in die Arme sprang. Wie süße die zwei doch waren. Grinsend beobachtete ich sie. Eine Hand auf meinem Arm ließ mich von den Zweien wegschauen. Neben mir stand Ryo. Er sah mich fast etwas traurig an: „Du heiratest morgen?“ Ich senkte den Kopf und verneinte. Ryo sah mich verblüfft und auch etwas verwirrt an. Ich lächelte ihm zu: „Ich glaube ich habe für sie nie volle Liebe empfunden. Sie war immer jemand, der für mich da was, aber Liebe, nein.“ Ich verstummte sofort, als sich die Lippen des Kleinen auf die Meinen legten. Ryo hatte sich an mich gedrückt und vergrub die Finger in meinen Haaren. Ich schloss genauso wie er die Augen und dieses Gefühl war wieder da. Ich wollte mehr von ihm. Ryo löste den Kuss und sah mich an: „Dann heirate sie nicht.“ Ich sah in seine Augen und konnte Hoffnung darin erkennen. Lächelnd nahm Ryo meine Hand: „Komm. Ich möchte dir etwas zeigen.“ Ich nickte sofort und folgte ihm. Kapitel 24: Was hast du vor? ---------------------------- Kais POV: Ich sprang Miyavi einfach in die Arme. Lachend drückte er mich an sich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Er grinste mich an und ich legte die Hand in seinen Nacken, ließ sein Gesicht so nicht weiter von meinem wer. Vorsichtig näherte ich mich seinem Gesicht und fast noch vorsichtiger legte ich die Lippen auf die seinen. Sofort schloss ich die Augen. Ein wohliges Kribbeln breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Ich bewegte die Lippen gegen seine und er erwiderte den Kuss. Jede Berührung war ein neues Kribbeln und immer wieder wurde ein Schmetterling in meinen Bauch frei gelassen. Der Kuss war so wunderschön, dass ich ihn nie enden lassen wollte, es dann aber aus Luftmangel doch musste. Meine Augen glitzerten denen des Größeren entgegen. In Miyavis Augen war so viel Liebe zu lesen und das alles nur für mich alleine. Ich hätte vor Glück weinen können. Er grinste mich an: „War doch eine gute Idee, dich näher kennen zu lernen.“ Ich grinste zurück und umarmte ihn noch mehr. Mein Blick fiel auf die Stelle, wo gerade noch Satoshi und Ryo gestanden hatten. Jetzt waren sie weg. Miyavi lachte: „Die beiden brauchen bestimmt erst mal ein bisschen Zeit für sich. Wir sollten uns da mal keine Sorgen machen.“ Ich nickte gegen seine Brust und schloss die Augen für einen Moment. Wir kannten uns erst kurz, aber es kam mir so vor, als würden wir uns schon ewig kennen. Oder besser gesagt: Wir hatten uns endlich gefunden. Zwei Puzzlestücke, die endlich ihr Gegenstück gefunden hatten, zu dem sie gehörten. Miyavi und ich. Wir. Plötzlich löste Miyavi sich von mir und nahm meine Hand: „Kai. Komm doch bitte mal mit.“ Ich nickte fröhlich und folgte ihm. Wo würde es wohl hingehen? Wie ich den Größeren kennen gelernt hatte, wahrscheinlich etwas, was ich niemals erwartet hätte. Wir gingen die Straße runter und hielten vor einem anderen Hotel an. Etwas verblüfft sah ich Miyavi an, der mich einfach durch eine Seitenstraße zum Hintereingang führte. Dort begrüßte uns Lovely stürmisch mit Schwanzwedeln und Gebell. Zu dritt betraten wir nun das Hotel und der Größere ging schnurstracks auf einen der Bediensteten zu. Dieser schien ihn sofort zu erkennen und kam uns entgegen: „Miya. Alter. Da bist du ja.“ Er schlug mit Miyavi ein und sah dann zu mir: „Ist er das?“ Miyavi nickte grinsend. „Bei dem Schnuckel währ ich auch schwach geworden.“ Miyavi schlang Besitz ergreifend den Arm um meine Hüfte und fragte nur: „Ist alles fertig?“ Sofort nickte der Angestellte: „Ja. Alles ist genau so, wie du es haben wolltest.“ Miyavi nickte. Verwirrt folgte ich den beiden in ein Zimmer. Der Angestellte wies auf zwei Anzüge, die an der Wand hingen und deutete dann auf ein Nebenzimmer mit Dusche: „Das wäre dann eher für dich Miya.“ „Schnauze,“ kam es von diesem. Der Angestellte lachte: „Ihr habt eine Stunde, dann geht’s los.“ Damit verschwand er wieder. Ich sah immer noch verwisst Miyavi an: „Was hast du denn vor?“ Miyavi nahm mich in die Arme und sah mich an. Er kramte etwas aus seiner Tasche: „Kai… Ich…“ Kapitel 25: Ich konnte einfach nicht anders ------------------------------------------- Satoshis POV: Ryo führte mich durch mehrere Gassen. Er hielt meine Hand fest umklammert, wie aus Angst, ich könnte vielleicht doch noch umdrehen und ihn einfach alleine lassen. Wenn ich etwas vorhatte, aber das bestimmt nicht. Vor einem kleinen Appartement blieben wir stehen und Ryo zog mich mit hinein. Auf der Treppe begegneten wir einer altern Dame, die Ryo lächelnd Begrüßte: „Guten Abend Ryo.“ „Guten Abend Madam.“ Ryo verbeugte sich und zog mich dann weiter: „Sie ist die Vermieterin. Sie kannte meine Mutter, deswegen lässt sie Miyavi und mich hier ohne Miete wohnen.“ Eine schmalere Treppe führte aufs Dach. Ryo zog mich weiter in eine Ecke, wo ein Sofa stand. Ich wunderte mich erst, was ein Sofa auf dem Dach zu suchen hatte, aber als ich dann die Aussicht sah, wusste ich warum. Ich wurde aufs Sofa gedrückt und Ryo setzte sich neben mich, eng an mich gekuschelt: „Und? Wie ist es?“ Ich starrte immer noch geradeaus: „Wundervoll. Einfach WOW.“ Es war so schön. Ich wusste ja, dass man sagte, dass die unscheinbarsten Orte die Schönsten waren, aber das hier toppte sie alle. Grinsend saß ich da, einen Arm um Ryo gelegt, sah ich in die Nacht hinaus. Nur der Mond spendete Licht, sodass ich Ryo auch sehen konnte. Der Kleine hatte sich an mich gedrückt und hatte den Kopf auf meine Schulter gelegt. Ich verschwendete keinen Gedanken an Alan. Alles, was wichtig war, war dieser Moment. Dieser Moment mir Ryo. Es fühlte sich gut an. Mit Alan hatte ich auch immer so zusammengesessen, da waren aber nie Gefühle gewesen. Dieses schöne Gefühl, was ich jetzt hatte, wo ich ihn doch nur bei mir hatte, das kannte ich gar nicht. Nein. Ich durfte sie einfach nicht heiraten. Mit diesem Gedanken sah ich zu Ryo, der ebenfalls den Kopf zu mir drehte und mich anlächelte. Ich konnte bei diesem Anblick einfach nicht anders. Ich zog ihn noch näher und verschloss seine Lippen mit den meinen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Sofort wurde der Kuss erwidert und somit noch leidenschaftlicher. Ich packte den Kleinen bei den Hüften und platzierte ihn dann kurzerhand auf meinem Schoß. Zwei Arme schlangen sich um meinen Nacken und seine Finger spielten mit meinen Haaren. Ich hielt seine Hüften an mich gedrückt und drang mit meiner Zunge in seinen Mund vor. Unsere Zungen spielten miteinander und wir erkundeten den jeweils anderen. Ich setzte mich etwas seitlich und sank dann nach hinten. Ryo wurde auf mich gezogen und ein leises Keuchen verließ seine Kehle. Aus Luftmangel lösten wir uns voneinander, was aber nicht weiter tragisch war, da ich dem Kleinen so seinen Pulli über den Kopf ziehen konnte. Sofort erkundete ich seine Brust und platzierte kleine Küsse in seinen Nacken. Ein Stöhnen war von ihm zu hören und ich lächelte zufrieden. Ich wollte noch viel mehr davon hören. Ryo hatte mein Hemd hochgeschoben und küsste sich nun einen Weg über meine Brust. Dann drückte er sein Becken an meins und wir beide stöhnten auf. Ich sah Ryo in die Augen und sah in ihnen das Verlangen, was auch in meinen zu sehen war. Kapitel 26: Er war nicht alleine -------------------------------- Aois POV: Grinsend schloss ich unser Zimmer auf und trat ein. Sofort konnte ich die Kleidungsstücke auf dem Boden erkennen. Reita du perverse Sau. Mein Grinsen wurde noch breiter, als ich ihn dann im Bett liegen sah. Er war nicht alleine. Ich hätte fast laut losgelacht, als ich dieses Bild vor mir sah. Der Sänger von GAZ hatte seine Arme um Reita gelegt und dieser kuschelte sich doch tatsächlich an dessen Brust. Wie war der Macho denn so schnell zum Schutz suchenden Mädchen geworden? Ich konnte einfach nicht mehr und lachte drauf los. Ruki hob den Kopf und wank mir grinsend zu. Er schien sich nicht gestört zu fühlen. Reita blinzelte ein paar Mal und als er mich dann erkannte, riss er die Augen auf: „Aoi?“ Ich nickte: „Ja. Der bin ich. Und falls ich dich erinnern soll. Das ist auch mein Zimmer.“ Ruki lachte und stand auf. Ihm schien nichts zu fehlen. Wieder ein Punkt für meine Theorie. Er streckte sich erst einmal und suchte dann seine Sachen zusammen. Reitas Blick haftete an dem Sänger. Dieser gab Reita noch schnell einen sehr leidenschaftlichen Kuss und verschwand dann. Reita sah ihm Traurig nach. Wahrscheinlich hatte er nicht gewollt, dass der Kleine so schell ging. Als die Tür zu ging, sah er mich strafend an. Ich grinste nur: „Ach komm Alter. Ich wollte doch bloß nicht, dass du heute gar nicht mehr laufen kannst.“ Sofort lief Reita rot an. Aber ich setzte noch einen drauf: „Aber ich kann mir vorstellen, wie er dich flachgelegt hat. Bei dem Körper hast du bestimmt gesabbert und einfach alles getan, was er von dir wollte.“ Ein Kissen flog auf mich zu, dem ich gerade noch so ausweichen konnte. „Ich habe nicht gesabbert!“ Er stand auf und ballte die Hände zu Fäusten. Oups. Er bewegte sich ja doch ganz normal. War er doch nicht unten gewesen? War er doch der… Ich sollte mich in Sicherheit bringen. Eine von Reitas Fäusten sauste auf mich zu. Aber noch bevor er erneut zum Schlag ausholen konnte und mich vielleicht doch noch traf, wurde die Tür erneut aufgemacht und Satoshi und Kai kamen ins Zimmer. Satoshi grinste nur breit und Kai schüttelte den Kopf: „Reita, wir wissen ja alle, dass Ruki dich flachgelegt hat. Also kannst du dich gerne wieder anziehen.“ Ich sah Reita vor Wut fast überkochen, aber er zog sich wirklich wieder an und verkniff sich jede antwort, die er jetzt zu gerne noch gesagt hätte. Wir setzten uns alle auf das Bett, was Reita und sein Lover nicht für ihre nächtlichen Aktivitäten missbraucht hatten. Reita hatte sich einfach schmollend hingesetzt und sagte nichts. Aber auch uns ging es nicht anders. In sechs Stunden ging unser Flieger zurück. Ich sah in den Gesichtern der anderen, dass keiner Abreisen wollte. Ich selbst wollte ja auch nicht hier weg. Kai stand dann auf und stellte sich breit grinsend vors Bett. Ok. Was kam denn jetzt wohl? „Leute.“ Er sah einmal in die Runde und sagte dann: „Ich habe gestern geheiratet!“ Uns fiel die Kinnlade auf den Boden. WAS? Kapitel 27: Grins ----------------- Kais POV: Bei den Gesichtern der anderen musste ich noch viel breiter grinsen. Genau diese Reaktion hatte ich erwartet. Es war einfach zu köstlich. Ich hätte doch mal schnell ein Foto machen sollen. Aoi meldete sich als erster wieder zu Worte: „Du willst uns doch bloß verarschen, oder?“ Ich schüttelte den Kopf. Satoshi sah mich strafend an: „Und warum waren wir dann nicht dabei?“ Ich verzog das Gesicht: „Ich hab versucht euch zu erreichten, aber du und Aoi ihr habt mich gleich weggedrückt und Reita schien auch sehr beschäftigt zu sein.“ Ein perverses Grinsen ging auf Reita nieder. Satoshi lachte dann: „Und du hast wirklich Miyavi geheiratet?“ Ich nickte und setzte mich neben ihn. „Wer ist Miyavi?“ Satoshi grinste breit: „Ein Punker.“ Ich sah, wie Aoi und Reita mental vom Bett fielen und sah beide böse an: „Habt ihr etwa ein Problem damit?“ Bei meinem Gesichtsausdruck schüttelten beide schnell den Kopf. Jetzt schmollte ich doch etwas: „Aber glaubt nicht, dass wir keine Trauzeugen hatten. Ich habe Ko-Ki angerufen und der ist gekommen, obwohl er gerade mit seinem Lover in die Kiste springen wollte.“ Satoshi sah mich fragend an: „Ko-Ki ist Schwul?“ Ich lachte laut los: „Natürlich, oder hast du ihn noch nie mit Reno knutschen sehen?“ Allen fiel die Kinnlade erneut auf den Boden. Ko-Ki und Reno also. Reita sah mich an und fragte: „Und wen hatte dann dieser Miyavi als Trauzeuge?“ „Lovely.“ Satoshi grinste breit, wusste er doch genau, wer Lovely war. Ich lächelte in mich hinein. Die Süße hatte unsere Hochzeitstorte hereingebracht. Das war so süß von ihm gewesen. Miya hatte mit all seinen Kumpels zusammengeschmissen. Das war bei ihnen so Tradition. Alle Punks waren in der Hotelkirche gewesen. Es war so schön gewesen. Vor allem, als wir zwei dann auf das gemietete Zimmer verschwunden sind. Satoshi riss mich aus meinen Gedanken: „Jetzt zeig doch schon den Ring.“ Ich sah ihn erst irritiert an, aber dann präsentierte ich stolz meinen Ring. Es war ein klassischer Goldring mit Gravur auf der Innenseite. Das musste Miyavi sein ganzes gespartes Vermögen gekostet haben. Für andere war dieser Ring wahrscheinlich zu billig, aber für mich war er einfach perfekt. Die viele Mühe, die er sich nur wegen mir gemacht hatte. Es war unglaublich. Satoshi sah auf die Uhr und auch ich realisierte, wie spät es war. Geknickt schwiegen wieder alle. Jetzt hieß es Abschied nehmen. Mit einem günstigen Ticket könnten wir zwar fast alle zwei Wochen wieder hier her übers Wochenende, aber es war doch nicht das Gleiche. Ich würde Miyavi nur alle zwei Wochen sehen können. Satoshi stand auf und Aoi meinte: „Lasst uns packen gehen.“ Wir nickten. Reita blieb erst einmal sitzen, während Aoi ins Bad verschwand. Ich ging mit Satoshi zurück auf unser Zimmer. Satoshi warf sich einfach aufs Bett. Ich setzte mich daneben: „Satoshi… alles klar?“ Angesprochener sah zu mir auf: „Kai… Ich liebe ihn!“ ______________________________________________ ja^^ Schock lass nach Kapitel 28: Planänderung ------------------------ Satoshis POV: Keine Stunde später standen wir mit gepackten Koffern an dem Empfang und ich trat vor. Jetzt hieß es Auschecken. Mit langen Gesichtern standen wir da. Der Mann hinter dem Tresen lächelte mir zu: „Abschied ist immer schwer.“ Ich nickte ihm zu und er lachte dann: „Das hatte ihre Freundin wahrscheinlich nicht beabsichtigt.“ Ich sah ihn fragend an: „Was?“ Was hatte Alan denn jetzt damit zu tun? „Na sie in ein Hotel für Schwule zu schicken.“ Wir sahen ihn alle mit großen Augen an. Wie bitte? Kai stotterte: „Ein Hotel für Schwule?“ Der Mann nickte etwas überrascht: „Ja. Darauf hatte ihre Freundin ja extra bestanden, als sie hier anrief. So wollte wahrscheinlich nicht, dass sie sie noch vergessen.“ Ich drehte mich zu den anderen um: „Leute! Planänderung. Wir bleiben noch hier. Ich muss da noch jemand anderen heiraten, bevor ich mit Alan Schluss mache.“ Aoi grinste mich an: „Oder anders.“ Jetzt war es an mir, verwirrt zu gucken. Wollte er nicht hier bleiben? Aoi räusperte sich: „Ich werde meinen Plan in die Tat umsetzen.“ „Welchen Plan?“ Reita sah Aoi fragend an. „Ich habe uns oben die Fünf-Personen Suite gekauft. Mein letztes Buch hat so viel eingebracht, da kann ich mir das mal leisten.“ Kai sah Aoi mit großen Augen an: „Das heißt…“ Aoi grinste ihn an: „Wenn wir eine WG gründen, dann können wir schon heute einziehen.“ Der Mann am Empfang nickte: „So ist es. Ich habe den Suiteschlüssel schon vier Mal nachmachen lassen.“ Wir jubelten um die Wette. Wie geil war das denn? Wir hatten schon eine WG hier. Die Wohnung war also schon mal da. Ich konnte sehr gut auch von hier aus arbeiten. Als Songwriter war es egal, wo man wohnte. Aoi und ich waren somit aus dem Schneider. Und so wie ich Kai und Reita kannte, hatten die innerhalb von zwei Tagen auch schon was. Wir stellten unsere Sachen hinter den Tresen und ich sagte schnell: „Wir lassen das hier eben stehen, ja?“ Grinsend nickte der Mann. Wir verschwanden sofort in unterschiedliche Richtungen, wussten wir doch genau, wo es hinging. Nur ich und Kai, wir liefen noch in dieselbe Richtung __________________________ Jaja^^ Das hat wohl keiner erwartet^^ Kapitel 29: Uruha ----------------- Ich fand ihn im Proberaum nicht auf, also ging es runter in die Disco. Natürlich sollte sie eigentlich zu sein, aber es waren doch zwei Personen zu sehen. Reno und Uruha. Langsam trat ich ein und hörte ihrem Gespräch zu. Reno nahm Uruha gerade die Flasche aus der hand: „Ruha. Hör auf dich zu besaufen. Weist du eigentlich, wie spät es ist?“ Uruha murrte nur und schnappte sich die Flasche: „Ein Mann mit meinen Problemen darf sich volllaufen lassen.“ Uruha sah traurig aus. Die beiden hatten mich noch nicht bemerkt. „Er geht weg. Er hat versprochen, dass er schnell wiederkommt, aber… ich vermisse ihn jetzt schon so sehr.“ Reno sah traurig auf seinen Cousin und erkannte mich dann. Bevor er aber etwas sagen konnte, bedeutete ich ihm schnell, still zu sein. Ich stand nun hinter dem Gitaristen und zog ihn ganz langsam nach hinten, in eine liebevolle Umarmung. Ich konnte sehen, wie er die Augen aufriss. Bewegen tat er sich nicht. Er schien zu Fühlen, dass ich es war. Ich nahm ihm die Flasche aus der Hand und stellte sie auf den Tresen, bevor sie ihm noch aus der Hand fiel. Reno lächelte und verschwand nach hinten. Uruha drehte sich in meinen Armen um und sah mich mit glasigen Augen an: „Was tust du hier?“ Ich lächelte ihm zu und zog ihn noch dichter zu mir: „Wir bleiben hier. Wir vier beziehen die Suite im vierten Stock.“ Uruha sprang schon auf und schmiss mich um. Noch ehe das erstaunte Aufkeuchen meine Kehle verlassen hatte, hatte Ruha auch schon meine Lippen in Anspruch genommen und wuselte in meinem Haar. Ich spürte etwas Nassen auf mein Gesicht tropfen. Er weinte. Hatte er wirklich solche Angst gehabt, mich zu verlieren? Ich streichelte seinen Rücken und erwiderte den Kuss. Ruha löste den Kuss und sah mir nicht in die Augen. Er legte einfach seinen Kopf auf meine Brust und hielt sich so an mir fest, als glaube er ich würde verschwinden, sobald er mich wieder los ließ. Ich richtete mich langsam auf und kam in eine sitzende Position hoch. Uruha saß nun zwischen meinen Beinen und klammerte sich immer noch an mich: „Ich dachte du würdest echt weggehen und mich einfach vergessen.“ Seine Stimme zitterte. Ich hielt ihn fest an mich gedrückt, um ihn zu zeigen, dass ich da war: „Ich könnte dich niemals vergessen. Ich liebe dich.“ Bei diesen Worten hob Uruha den Kopf und sah mir in die Augen. Ich legte zur Bestätigung die Lippen auf die seinen. Sofort schlang Ruha die Arme um meinen Hals und erwiderte den Kuss. Ich legte die Beide des Gitaristen um mich und stand dann auf. Eng umschlungen, verschwanden wir hinter der Theke und ich legte Ruha auf dem Boden am. Seine Hände waren auch sogleich an meiner Hose und ungeduldig öffnete er sie. Ich grinste breit und knöpfte ihm das Hemd auf. Kurz hörte ich noch Ko-Ki kichern, der wohl mit Reno zuhörte, bevor für mich alles andere ausgeblendet wurde. Nur noch Uruha war wichtig. Und außerdem hatte ich gerade rein gar nichts gegen Zuschauer einzuwenden. Kapitel 30: Miyavi ------------------ Kais POV: Satoshi und ich stürzten durchs Treppenhaus zu Miyavis und Ryos Wohnung. Auf Satoshi achtete ich schon lange nicht mehr. Ich lief weiter und schlug dann die Tür zu ihrem Zimmer auf. Lovely hob den Kopf und kam mir mit wedelndem Schwanz entgegen. Ich legte den Finger auf die Lippe und tatsächlich verstand die Hündin und legte sich wieder in ihr Körbchen. Ich ging weiter. Miyavi musste da sein, wenn Lovely hier war. Im Wohnbereich der Wohnung war er dann auch. Er stand an das Fenster gelehnt da und blickte nach draußen. Sein Gesicht sah traurig aus. Ich blieb abrupt stehen, als ich die Träne sah, die seine Wange hinab rann. Er weinte. Ich streckte die Hand nach ihm aus und flüsterte: „Miyavi?“ Er zuckte zusammen und drehte sich blitzschnell um. Seine Augen weiteten sich: „Kai…“ Sofort rannte er auf mich zu und zog mich in seine Arme: „Ich… Was tust du hier…? Dein Flieger geht doch gleich.“ Man sah ihm an, dass er total aufgewühlt war. Sein Herz schlug wie wild. Er schien nicht zu begreifen, warum ich hier war. Ich hob die Hand und streichelte liebevoll seine Wange. Miyavi schmiegte sich an meine Hand und schloss die Augen. Er legte die Hand auf meine. Ich lächelte ihm zu: „Ich bleibe hier.“ Miyavis Augen schlugen auf und er sah mich fragend an. Ich konnte Verwirrung als auch Hoffnung in seinen Augen sehen. „Wir bleiben alle hier. Aoi hat eine Suite im Hotel gekauft und wir werden noch heute einziehen.“ Ich spürte, wie Miyavi zu zittern begann und dann in die Knie ging. Er starrte den Boden an und sagte keinen Ton. Panik stieg in mir auf und ich kniete mich vor ihn. „Miyavi. Ich bleibe hier.“ Ich zog seinen Kopf hoch, sodass er mich ansehen musste: „Was ist denn los mit dir, M…“ Weiter kam ich nicht. Mein Mann hatte mich nach hinten zu Boden gedrückt und lag nun auf mir. Eine Hand hielt meinen Kopf, sodass er den Kuss, den er mir nun gab, intensivieren konnte. Mit der anderen Hand verflocht er unsere Finger. Ich schloss die Augen und genoss die Gefühle, die der Größere nun in mir auslöste. Miyavi löste den Kuss und sah mich an. Seine Finger spielten mit meinen Haaren. Seine Augen glänzten, als er mich die ganze Zeit einfach nur ansah. Liebevoll lächelte ich ihn an und fuhr das Tattoo auf seiner Brust nach. Nun lächelte auch Miyavi und stand auf. Erst war ich etwas verwirrt, aber das legte sich schnell wieder, als er mich hoch hob und zum Sofa trug. Dort setzte er sich und platzierte mich auf seinem Schoß. Wir sahen uns an und verloren uns in den Augen des jeweils anderen. Miyavi streichelte meinen Rücken und ich tat das Selbe mit seiner Brust. Meine Hände schlüpften unter sein T-Shirt, um ihn am Bauch zu streicheln. Ich seufzte leise, als mein Miya seine Streicheleinheiten nach unten verlegte und jetzt meinen Hintern massierte. Ich musste sofort an unsere Hochzeitsnacht zurückdenken. Wie zärtlich er mich berührt hatte und wie er mich geliebt hatte. Ich küsste seine Brust. Endlich hatte ich es auch geschafft ihm sein Shirt über den Kopf zu ziehen und hatte so mehr Platz. Meine Hand rutschte zu seiner Hose und ich öffnete sie, nur mit dem einen Gedanken. Ich wollte mich für dich Nacht revangieren. Wieder und wieder. ______________________________________ Danke nochmal an alle die Kommis schreiben^^ DANKEEEEE! Kapitel 31: Ruki ---------------- Reitas POV: Ich wusste genau, wo ich Ruki zu suchen hatte. Nämlich da, wo wir zum ersten Mal geredet hatten. Und so war es auch. Ruki stand rauchend an das Geländer gelehnt und blickte über die Stadt. Mein einem Blick auf den Aschenbecher neben ihn, sah ich, dass der Kleine schon ausreichend Stressbewältigungsmaßnahmen ergriffen hatte. Der Aschenbecher rauchte. Und Ruki rauchte immer noch. Ich schmunzelte und kam näher. Es musste ihn echt fertig machen, dass ich weg musste und wir uns nicht mehr oft sehen würden. Aber mit ging es bis gerade ja nicht anders. Nur gut, dass ich vorhin beim Packen nicht doch losgeheulte hatte. Das wäre jetzt echt peinlich gewesen. Ohne weiter nachzudenken, legte ich die Arme um den Sänger und schmiegte meinen Kopf an seinen Rücken. Ich sog Luft durch die Nase ein und roch so den unverwechselbaren Geruch Rukis. Genießerisch schloss ich die Augen. Wie ich das vermisst hätte. Ruki drückte seine Zigarette aus und wand sich zu mir um. Bevor ich aber etwas sagen konnte, zog mich der Kleinere in einen leidenschaftlichen Kuss. Er zog mich so dicht an sich, dass nicht einmal ein Blatt zwischen uns gepasst hätte. Seine Zunge verlangte auch sofort nach Einlass, den ich ihm nut zu Gerne gewährte. Rukis Hände wanderten zu meinem Hintern und er drückte mich an sich hoch. Ich schlang die Beine um seine Taille und legte die Arme um seinen Hals. Rukis rechter Arm hielt mich oben, den er unter meinen Hintern legte, seine Linke in meinem Nacken. Mir viel wieder auf, wie Stark der Kleinere doch war. Von seiner Gestalt hätte ihm das niemand zugetraut. Aber er war mit Sicherheit sogar stärker als ich. Wir lösten den Kuss und atmeten schwer. Ruki sah mich strahlend an: „Du bleibst noch?“ Ich grinste breit und nickte: „Ja. Aoi hat uns hier eine Suite gekauft. Wir wohnen jetzt hier.“ Rukis Augen leuchteten noch mehr, soweit das noch möglich war. Der Sänger ließ mich wieder runter, was ich etwas widerwillig geschehen ließ. Ich wollte ihm doch so nahe sein, wie es nur ging. Er sollte mich weiter an sich drücken. Ich brauchte das jetzt einfach. Ihn und nichts anderes. Jetzt, wo ich wusste, dass ich nicht von ihm getrennt sein würde. Jetzt, wo ich mein Machogehabe und meine Maske für ihn angelegt hatte. Ruki zog mich hinter sich her und keine fünf Minuten später waren wir schon in seinem Proberaum. Er schloss die Tür hinter uns ab und drückte mich dann an die Wand. Seine eine Hand hielt eine beiden über meinem Kopf zusammen. Ich ergab mich natürlich nicht einfach so, sondern drängte bei dem nächsten Kuss Rukis Zunge in seinen Mund zurück und spielte dort mit ihr. Ruki kicherte bei diesem Machtspiel nur, wusste er doch genau, wie es ausgehen würde. Wieder zog er mich mit sich, aber dieses Mal verfrachtete er mich auf das nächste Sofa. Sofort folgte er mir und setzte sich auf mich. Verführerisch drückte er sich gegen meinen Schritt. Aus meiner Kehle kam ein Keuchen. Wie konnte er nur so verdammt gut sein. Ich öffnete die Augen und sah das Verlangen in den Augen des Sängers. Ich keuchte erneut, als Rukis Hand in meine Hose glitt. Sofort zog ich ihn zu mir runter und spreizte die Beine etwas, um ihm mehr Platz zu geben. Ich hauchte in sein Ohr: „Ruki… Ich will dich in mir.“ Kapitel 32: Ryo --------------- Satoshis POV: Kai und ich gingen erst getrennte Wege, als wir die Wohnung von Ryo und Miyavi passierten. Während Kai in die Wohnung stürzte, sprintete ich weiter nach oben. Von unten hatte ich Licht auf dem Dach gesehen. Das konnte nur er sein. Ich musste grinsen. Wahrscheinlich lag er gerade auf dem Sofa und versuchte meinen Geruch irgendwo darin zu finden. Ich wurde leiser und öffnete langsam die Tür zum Dach. Und tatsächlich. Ryo saß auf dem Sofa und blickte in den Himmel. Mit einem lächeln schritt ich fast lautlos auf ihn zu. Hinter ihm angekommen legte ich ihm dann die Hände vor die Augen und wartete. Ryo runzelte die Stirn: „Hör auf Miya. Mir ist gerade so überhaupt nicht nach Spaßen.“ Ich musste schmunzeln und sagte einfach gar nichts. Das schien den Kleinen stutzig zu machen, denn er nahm die Arme hoch: „Was…?“ Er riss meine Hände von seinen Augen und starrte nach hinten. Ich lächelte ihn an: „Hallo Süßer.“ Ryo stand auf und sprang über die Rückenlehne des Sofas direkt in meine Arme. Lachend hielt ich ihn fest. Der Kleine klammerte sich an mich und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Nach einer Weile sah Ryo mich an und fragte: „Warum bist du hier?“ Ich grinste breit: „Ich bleibe hier. Wir zeihen in eine Suite im Hotel.“ Ryo sah mich mit glänzenden Augen an: „Das heißt du bleibst bei mir?“ Ich nickte und er legte seine Lippen auf meine. Der Kuss wurde immer fordernder, bis wir uns aus Luftmangel voneinander lösen mussten. „Du wirst sie also nicht heiraten?“ Es war so viel Hoffnung in seinen Worten, dass ich heulen könnte. Ich küsste liebevoll seine Hand. „Nein, werde ich nicht. Ich liebe dich zu sehr.“ Jetzt rollte doch eine Träne meine Wange hinab. Nein. Ich würde ihn um nichts auf der Welt wieder aufgeben. Der Kleine bedeutete mir einfach zu viel. Ryo nahm meine Hand und wir setzten uns eng umschlungen aufs Sofa. Der Kleine verfrachtete sich selbst sofort auf meinen Schoß. Grinsend drückte er sich mir entgegen. Ich seufzte auf und Ryo grinste nur weiter. War ihm doch klar, dass er perfekt saß. Ein weiteres Mal drückte er sich gegen mich, bevor er schnell aufstand. Von mir kam nur ein Grummeln. Was fiel ihm ein, jetzt aufzuhören? Ich wollte ihn gerade zurück auf meinen Schoß drücken, als ich sah, was er da eigentlich tat. Meine Wangen färbten sich leicht rosa bei dem Anblick. Ryo legte doch tatsächlich hier auf dem Dach, vor ihm, einen Strip hin. Und wie er sich dabei bewegte. Ich leckte mir über die Lippen. Das letzte Kleidungsstück fiel zu Boden und Ryo setzte sich zurück auf meinen Schoß. Mein Blick wanderte über seinen Körper vor mir. Hätte ich den Mund offen gehabt, ich hätte mit Sicherheit gesabbert. Der Kleine zog meinen Kopf zu sich und wir küssten uns. Lächelnd drückte ich ihn nach hinten und fuhr mit den Fingern über seine nackte Haut. Es fühlte sich so gut an. Verboten gut sogar. Epilog: Alles anders -------------------- Satoshis POV: Einen Monat waren wir jetzt hier. Alan schien nicht besonders Traurig darüber gewesen zu sein, dass ich sie nicht heiraten konnte, denn sie hatte sich bereits jemand anderem an den Hals geworfen. Ich fragte mich immer noch, wie ich jemanden wie sie lieben konnte. So ein billiges, schlampiges… Ich war nach der zweiten Woche bereits bei Ryo eingezogen. Also hatten die anderen drei die Suite für sich alleine. Miyavi und Kai waren eh fast nie dort, sondern streunten durch die Straßen uns lachen über alles und jeden. Kai war wie ein kleiner Bruder für die ganzen Punks geworden. Uruha und Aoi schafften es einfach nicht, die Finger voneinander zu lassen, aber so kannte man die Beiden ja. Reita war wohl der, der sich am meisten verändert hatte. In Rukis Gegenwart war er echt verschmust und lieb geworden, auch wenn er vor anderen immer noch den Macho raushängen ließ. Seine gnadenlose Bad Boy Ausstrahlung hatte nicht gelitten. Wir unternahmen echt viel zusammen. Immer zu elft. Wenn man Reno, Ko-Ki und Lovely mitzählte. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass die zwei Barkeeper uns verschwiegen hatten, dass das hier ein Hotel für Schwule war. Aber vielleicht war es auch gut so. Vielleicht hätten wir gar nicht erst eingecheckt, wenn wir das gewusst hätten. Heute war der große Tag. Mein Hochzeitstag. Ich war so aufgeregt, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Gut, dass Kai dabei war und mich immer wieder beruhigte. Von Aoi und Reita konnte ich bei so was keine Hilfe erwarten. Reita hätte wahrscheinlich nur abgeblockt und Aoi hätte einfach alles in die Scheiße gezogen. Jetzt stand ich hier vor dem Altar und sah mich nervös im Raum um. Reita, Aoi und Kai standen auf meiner Seite als Trauzeugen und Miyavi stand bei Ryo. Alle grinsten, als wäre gerade Weihnachten und sie warteten auf ihre Geschenke. Die Hotelkirche war fast voll. Etliche Punks waren da, Ryos Vermieterin, die ganz vorne in der ersten Reihe saß. Nii und ShuU. Zwei Freunde aus meiner Studienzeit, dessen Songs ich schrieb. Lovely natürlich. Reno Und Ko-ki. Uruha und Ruki. Mein Chef und seine Frau. Miene beste Freundin, die ich kannte, seit ich zum ersten Mal geschrien hatte. Sogar mein Schulkamerad, den ich seit fünf Jahren nicht gesehen hatte, war gekommen. Es waren so viele. Ryo nahm meine Hand und lächelte mich an. Jetzt war er dran es zu sagen. Ich hatte schon JA gesagt. Jetzt war er dran. Der Kleine sah mir in die Augen und sagte dann ebenfalls: „Ja ich will.“ Sofort fanden unsere Lippen zueinander und wir besiegelten das Versprechen mit einem Kuss. _____________________________________________________ Hach, endllich zu Ende xD Naja. Ich bin am überlegen, ob ich noch ein Special mache... weiß aber ncoh nicht genau^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)