Organisation XIII - The Other Truth von RinaUchiha (Das Leben unter Niemanden) ================================================================================ Kapitel 18: Ich liebe dich...Liebst du mich? -------------------------------------------- Kapitel 18 - Ich liebe dich…Liebst du mich? Xeluna Wir kamen im Schloss an und wurden beinahe sofort von Saix in Empfang genommen. "Schön, dass ihr endlich da seid. Und, was hat sich ergeben?", fragte er recht unfreundlich, warf mir aber trotzdem einen Blick zu, den ich nicht definieren konnte, der aber eine ganz bestimmt bedeutung hatte. Ich schluckte kurz und entgegnete dann mit fester Stimme: "Wir waren in einer Savanne, mit Zebras, Elefanten, Geparden, Löwen und so. Die Löwen scheinen eine höhere Intelligenz zu besitzen, sie haben sich ganz normal mit uns unterhalten und uns mitgeteilt, dass sie ziemliche Probleme mit den Herzlosen haben. Es gab auch schon einen Todesfall und der Herzlosen werden immer mehr und vor allem immer aufdringlicher." Ich blickte Xiomara an. "Das ist alles, oder?" Xiomara Ich funkelte Saix erst stumm an. Legte alle Todesverachtung rein. "Wir waren völlig unvorbereitet ebenfalls Tiere. Tiere mit vier Beinen. Solltest du mich da noch einmal hinschicken, kannst du sowas von etwas erleben." Ja, das war eindeutig eine lange Ansprach für mich, da ich völlig freiwillig redete, aber egal. Der Tag hatte mich frustriert, auch wenn der Abschluss mit Xeluna schön gewesen war. Ich hasste diese Welt und schließlich war Saix an meinem Elend von heute nicht ganz unbeteiligt. Xeluna Ich nickte zustimmend. "Da hat Xiomara Recht. Beim nächsten Mal, FALLS es ein nächstes Mal geben SOLLTE, würde ich gerne vorher wissen, dass ich mich im Körper eines Geparden aufhalten muss." Saix's Miene blieb unverändert, als er antwortete: "Darüber müsst ihr mit Xemnas sprechen. Und dass ihr nicht mehr in diese Welt zurück müsst, kann ich euch nicht versprechen." Der letzte Satz war an Xiomara gerichtet. Xiomara Etwas verächtlich verzog ich die Miene und wandte mich ab. Sollte der Mistkerl doch bleiben, wo der Pfeffer wächst. Als würde der mich zu Erkundungstouren nötigen können...im Notfall war halt eine Unterhaltung mit Xemnas fällig. An der Tür hob ich nochmal die Hand. Xeluna wollte ich ja nicht ignorieren, also rief ich über meine Schulter noch ein: "Gute Nacht, Xeluna." Damit trat ich durch die Tür und ließ die beiden alleine. Ich hatte noch was vor heute. Xeluna Ein wenig unschlüssig standen Saix und ich im leeren Aufenthaltsraum und sahen uns einfach nur an. Dann meinte ich im die Stille zu brechen: "Xiomara meint das nicht böse... oder zumindest nicht sehr", fügte ich hinzu. "Sie war nur etwas überfordert, plötzlich ein Löwe zu sein. Auch ich hatte anfänglich ziemliche Probleme mit der Fortbewegung. Es war ziemlich ungewohnt. Saix nickte. "Kann ich mir vorstellen. Und ich nehme Xiomaras Gemeckere nicht persönlich. Ich weiß, dass sie mich nicht mag, aber das ist mir herzlich egal." Ich lächelte, als er das Wort 'herzlich' verwendete. So etwas machte er gerne. Aber auch ich spielte gerne mit diesen Wortwitzen. Man hatte ja als Niemand sonst nichts zu tun. "Naja, ich würde nicht sagen, dass sie dich nicht mag. Nur... sie kennt dich eben nicht." Damit lag ich wohl richtig. Saix zu mögen war schwer bis unmöglich, wenn man ihn nicht kannte. Ich kannte ihn zum Glück gut genug, um ihn mögen zu können... Xiomara Meine Schritte hallten entschlossen durch den Flur und mein offiziell nicht vorhandenes Herz schlug mir bis zum Hals. Ich würde es tun... ich würde mit Axel reden. Was sollte ich auch sonst tun, jetzt da ich endlich zugegeben hatte, dass ich ihn liebte. Erstmal meine Gefühle ergründen und ihn Larxene solange überlassen? Sicher nicht. Sowas hätte ich früher als Jemand auch nicht getan. Und immerhin wußte ich noch ganz genau, wie man Konkurrenz in solchen Fällen ausstach. Und Mufasas Befehl ging mich auch nicht aus dem Kopf…"Kämpfe! Oh, und wie ich kämpfen würde. Ich musste einfach mit ihm reden, Axel klar machen, dass ich ihn nicht hasste oder meiden wollte. Ich war einfach...verletzt und wahnsinnig misstrauisch , seit ich als Jemand so tief enttäuscht worden war. Er konnte nichts dafür und ich durfte diese Gefühle für ihn nicht einfach ignorieren. Das tat mir nicht gut und irgendwie hatte er ja wohl auch was für mich übrig. Zumindest schien es so... Als ich vor seiner Tür stand, holte ich tief Luft. Es war schon etwas später, als man gewöhnlich von Missionen wiederkam, aber ich und Xeluna hatten ja auch einige Zeit noch auf dem Uhrenturm verbracht. Ich horchte vorsichtig an der Tür, denn wenn ich Axels Geschnarche hören sollte, würde ich ihn sicher nicht aufwecken. Und tatsächlich: ein leises, aber konstantes Ein-, und Ausatmen war zu hören. Anscheinend schlief er schon... Wider besseren Wissens öffnete ich die Tür so leise es ging und ließ meine ganzen Ninja-Qualitäten sehen, als ich ins Zimmer huschte und die Tür wieder schloss, ohne Axel zu wecken. Also wenn das in Der Organisation nichts werden würde, könnte ich immernoch Ninja werden, so viel stand fest. Ich schaute mich um, nachdem meine Augen sich an das Halbdunkel des Zimmers gewöhnt hatten. Es sah wie jedes Zimmer im Schloss aus. Weiß, krag und leer. Irgendwie hatte ich mit persönlichen Sachen, Unordnung und sogar Postern gerechnet, aber hier, wo man nicht an Herzen und Gefühle glaubte, brauchte man sowas wohl nicht. Ohne wirklich nachzudenken, einfach mit dem Bedürfnis nach Nähe, zog ich meinen Mantel und Schuhe aus, ließ beides zu Boden gleiten und schlich mich zu Axels schlafender Gestalt. Seine Atmung stockte kurz, als ich mich aufs Bett setzte, doch setzte direkt wieder ein, als ich mich nicht mehr rührte. Im Schlaf sah er so verdammt weich und verwundbar aus. Wie der Mann, der er hätte werden können, wenn er nicht gestorben wäre. Wenn er nicht diese schrecklichen Dinge erlebt hätte, die jeder Niemand erlebte. Trotz allem konnte ich dem Impuls nicht unterdrücken, ihm eine Strähne aus der Stirn zu streichen und war überrascht, wie weich sich diese Haare waren...und ich dachte immer, sie müssten doch grob und drahtig sein, so wie sie immer abstehen. Unter meine Berührung drehte Axel sich etwas nach oben und lag nun perfekt auf dem Rücken. Ich lächelte beinahe sanft bei diesem Anblick und wusste, dass ich ihn zumindest für heute Nacht nicht allein lassen wollte. Vorsichtig hob ich die Decke und kuschelte mich so leise und unauffällig wie möglich an ihn, wobei ich leicht errötend feststellte, dass er nur in Jogginghose schlief. Freier Oberkörper sozusagen. Jedoch machte das nicht viel Unterschied, da ich ihn nicht durch mein unauffälliges Betasten wecken wollte, und bei der Dunkelheit eh nicht viel sehen konnte. Darum ging es mir heute auch nicht. Natürlich erregte mich der Gedanke und die Stellen, an dennen ich ihn berührte, prickelten leicht, aber heute wollte ich einfach nur einem geliebten Menschen nahe sein... ohne Vorbehalte. Xeluna Saix antwortet nicht. Andere Leute hätten diese Geste vielleicht als unfreundlich gewertet oder sie hätten gedacht, dass Saix nicht mit ihnen reden wollte. Ich aber wusste, dass er es einfach nicht mochte, unwichtige Sachen zu sagen, dass er keine Sache sagte, die ich sowieso wusste und eben kein Fan von Worten war. Das machte mir nichts aus. Auch ich genoss die Stille und wir beide wussten, dass es keine Notwendigkeit gab, zu reden. Also setzte ich mich schweigend auf das Sofa und sah durch das große Fenster zum Mond. Eine Weile passierte nichts, dann setzte Saix sich neben mich. Ein Beweis dafür, dass er meine Nähe schätzte, dass er bei mir sein wollte. Diese Tatsache machte mich glücklich, wirklich glücklich. Nur mit Mühe konnte ich ein dämliches Grinsen unterdrücken und beschränkte es auf ein leichtes Lächeln. Zwar sah er es sowieso nicht, da ich immer noch auf den herzförmigen Mond starrte, aber dennoch wollte ich es unterlassen. Schließlich wollte ich wenigstens versuchen, eine vernünftige Unterhaltung mit ihm zu führen, ohne dabei zu grinsen. "Das Kingdom Hearts gewinnt immer mehr an Stärke. Wir leisten gute Arbeit", meine ich und blickte Saix an. Mich erstaunte, wie nah er saß, er berührte mich beinahe. Und diesmal verzichtete er nicht auf eine Antwort, sondern nickte und meinte: "Ja, Roxas und Xiomara hängen sich ganz schön rein." Ich lächelte. "Weißt du eigentlich, wie viele neue Welten es noch gibt, die wir die nächsten Tage erforschen sollen? Zexion ließ mal fallen, dass es noch einige seien." Der Blauhaarige nickte. "Ja, da hat er recht. Heute wurden zwei neue Welten erforscht, meines Wissens nach gibt es noch 4 weitere." Ich hob eine Auganbraue. "4? Wow. Normalerweise dauert es immer seine Zeit, bis neue Welten hinzukommen." Er nickte erneut, antwortete aber nicht. Ein paar Sekunden sahen wir uns einfach nur an, bis ich den Blick senkte. Dann tat Saix etwas, das ich nicht erwartet hatte. Nie. Er handelte selten so, es war einfach nicht seine Art. Dennoch erfreute mich seine Tat so sehr, wie mich selten etwas erfreut hatte. Dabei war es nicht einmal etwas Großes. Nein, es war nur die schlichte Tatsache, dass er mir seinen Arm um die Schulter legte und mich leicht zu sich zog. Ich lächelte und schloss die Augen, versuchte mir einzureden, dass es mit mir und Saix wieder so werden würde, wie es mit Isa und Lunea gewesen war. Und dieser Traum war sogar auf dem besten Weg wahr zu werden. Axel Kalt. Ziemlich energisch zog ich die Decke enger an meinen Körper, aber irgendwie half das nicht. Als wäre die Kälte unter der Decke. Halb noch im Traumland, dieses Mal mit ein paar sehr netten Mädels und Drinks, und mit geschlossenen Augen aktivierte ich etwas Hitze um es mir endlich wieder mollig warm zu machen. Ich war Kälte einfach nicht gewohnt. Hatte Kühlschrank-feeling noch nie gemocht. Wider Erwarten blieb Besserung aber aus, und langsam würde ich mir auch meiner Umgebung bewusst. Verwirrt blinzelte ich gegen das Sonnenlicht an und sagte den Mädels aus meinem Traum schon mal adé. Dummerweise begann ich langsam richtig aufzuwachen. Verdammte Kälte. Nicht mal eine gescheite Heizung hatte dieses Schloss offenbar. Aber was sollte man bei so einem militärischen Trottel wie Xemnas erwarten, der sich anscheinend auch noch an das Schlüsselmädchen ranmachte, obwohl sie viel zu jung für ihn war? Wärme war für den wohl überwertet... Nachdem ich genug über Xemnas gewettert hatte, hatten sich auch meine Augen langsam an das gleißende Licht gewöhnt. Auch mein Geist war wieder fit nach dieser kleine Triade. Perfekt. Doch irgendwas stimmte hier nicht. Es war immernoch zu kalt. Viel zu kalt. Außerdem hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl, irgendwas übersehen zu haben. Dabei übersah ich nicht oft etwas. Probehalbe streckte ich mich etwas, spannte mich kurz an. Daraufhin kam ein Grummeln unter meiner Decke hervor. Ziemlich irritiert überlegte ich, ob Larxene bei mir sein könnte. Aber nein, gestern hatten wir nur ein kurzes Intermezzo in der Küche gehabt. Keine gemeinsame Nacht. Ziemlich vorsichtig hob ich probehalber die Decke und zog bei dem Anblick, der sich mir bot, scharf Luft ein. Xiomara. Xiomara, die an mich gekuschelt in meinem Bett lag und ihre ganze Kälte abstrahlte. Kühlschrank-Feeling. Eindeutig. Etwas verwirrt und ziemlich mit der Situation überfordert, verstrubbelte ich meine Haare und betrachtete diese Frau, die mir so viel Ärger und schlaflose Nächte beschert hatte. Ihre Haare hingen ihr teils ins Gesicht, verdeckten aber nicht ihr beinah ernstes Gesicht. Sogar im Schlaf war sie angespannt. Wie gerne ich ihr diesen mysteriösen Kummer abgenommen hätte...denn nur an ihrer Eigenschaft, die echt hart war, konnte ihr misstrauisches Verhalten nicht liegen. Da war noch mehr. Aber was verfickt nochmal macht sie in meinem Bett? Und wie sollte ich jetzt reagieren? Einfach warten, bis sie aufwachte und dann weiter sehen? Nicht grade meine Art eigentlich, aber wohl die beste, wenn es um sie ging. Zumindest meine Intuition sagte mir das im Moment. Ergeben seufzend strich ich also die Decke bis zu ihren Schulter zurück, ertrug die Kälte mannhaft und musterte Xiomara eingehend. Auch wenn sie ein Miststück war... zumindest für diesen Augenblick konnte ich mir einreden, dass sie mein Miststück war. Xeluna Als ich aufwachte, lag ich in meinem Bett. Natürlich. Wie jeden morgen. Doch heute war die schlichte Tatsache, dass ich nicht wusste, wie ich in mein Bett gekommen war, anders. Ich wusste nur noch, dass ich mit Saix auf dem Sofa gesessen hatte. Hmm... Ich musste wohl eingeschlafen sein. Hatte mich Saix dann etwa... in mein Bett getragen..? Diese Vorstellung ließ mich lächeln und auch leicht rot werden. Ich schloss die Augen und kuschelte mich noch einmal in meine Decke, während ich mich ganz fest vorstellte, wie Saix mich von Sofa hob, mich in mein Zimmer trug, mich in mein Bett legte und... nein, mehr sollte ich mir nicht vorstellen. Ich kam auch nicht einmal dazu, meinen Gedankengang weiter zu spinnen, da (mal wieder) eine gewisse Person in mein Zimmer gepoltert kam. War Demyx jetzt etwa mein persönlicher Wecker oder was?? "Xeluna, wir sollen und alle im Versammlungsraum einfinden. Xemnas hat uns etwas zu dem neuen Niemand zu sagen, du weißt schon, der...", er verstummte und ich spürte, was er sagen wollte. Ja, ich wusste, dass er Luxord umgebracht hatte, auch ohne, dass er mich daran erinnerte. Und diesen Typ wollte Xemnas nun wohl in die Organisation aufnehmen. Na toll... Ich nickte Demyx zu, bedanke mich und begab mich in die Dusche, nachdem er verschwunden war. Xiomara Warm. Verdammt, warum war es so warm hier? Normalerweise wachte ich doch mit einem unangenehmen, aber gewohnten, Kälteschauer auf und nicht mit dem Gefühl, als läge man neben der Hölle. Verwirrt blinzelte ich und erhob mich in eine sitzende Stellung. Langsam kam die Erinnerung an das Ende des gestrigen Tages zurück... ich hatte doch nicht wirklich? Doch, ich hatte. Denn wer schaute mich halb belustigt, halb besorgt -als würde er mit einem Schlag rechnen- an? Axel. Mein Mund wurde ganz trocken und ich konnte nichts anderes tun, als die Augen niederzuschlagen. Er sagte nichts, schaute mich nur forschend an. Nur um die Stille zu durchbrechen, murmelte ich ein "Guten Morgen.", was ihm ein leichtes Grinsen entlockte. "Guten Morgen? Mhm, eine ziemliche dürftige Erklärung." Ich schluckte hart und zwang mich, ihn anzusehen: "Erklärung?" "Genau, Erklärung. Eine Erklärung, was du in meinem Bett treibst." Seine Worte waren ruhig gesprochen. Unnatürlich ruhig für seine Verhältnisse...also war er wohl immer noch wütend, wegen der Sache mit Xemnas und dem Uhrenturm. Verständlich. Im Nachhinein verstand ich seine Wut. Immerhin hatte ich alles geleugnet zwischen uns. Wir fühlten uns zueinander hingezogen, nur ging er damit deutlich besser um als ich. Ich war feige gewesen und nun da ich mich endlich meinen Gefühlen ergeben hatte, wußte ich noch schlechter, was ich tun sollte. Man sah ja, was dabei raus kam. Ich krabbelte Nachts in sein Bett...wunderbar. Doch bevor ich zu einer Antwort ansetzten konnte, klopfte jemand sehr energisch an der Tür. Roxas Stimme hallt zu uns: "Axel! Pennen ist vorbei. Versammlung." Noch nie hatte ich Roxas so selbstsicher reden gehört, aber anscheinend konnte er mit Axel unbefangener umgehen... Verwirrt sprangen wir beinahe synchron auf. Tauschten aber noch einen Blick, der sovieles sagte... dass wir später nochmal reden mussten, dass die Sache noch nicht gegessen war... Seine Augen weiteten sich eine Sekunde, als hätte ihn irgendwas erschrocken, aber in unserer Eile war keine Zeit. Es fühlte sich an, als hätten wir die Nacht zusammen verbracht - hatten wir ja irgendwie auch. Nur ohne Sex.- und mussten uns nun schnell fertig machen, bevor seine Ehefrau oder mein Ehemann -was auch irgendwie auf Larxene oder Xemnas passte-zurück kam. Sehr lächerlich das Ganze. Xeluna Ich duschte länger als nötig und meckerte darüber, dass Demyx beinahe jeden Morgen einfach in mein Zimmer platzte ohne anzuklopfen. War zwar lieb gemeint und so, aber... schließlich war er nicht mein Wecker.. Naja. Als ich endlich fertig mit duschen war und mich umgezogen hatte, öffnete ich ein Tor, schritt hindurch und fand mich in der Küche wieder. Dort schnappte ich mir ein belegtes Brot aus dem Kühlschrank, öffnete das Tor erneut und befand mich, nachdem ich hindurch geschritten war, im Versammlungsraum auf meinem Stuhl. Dort warf ich ein "Hallo" in den Raum und begann dann in aller Ruhe mein Brötchen zu essen. Xiomara Etwas verlegen -zumindest ich- und etwas hektisch - wir beide-, eilten Axel und ich aus seiner Tür. Wir hatten uns blitzschnell angezogen, ohne noch ein Wort zu verlieren. Roxas bedachte uns draußen mit einem überraschten Blick und war offensichtlich mehr als baff mich zu sehen, aber Axel winkte nur ab und machte eine Geste, die wohl ´später´ bedeuten sollte. Ja..später würde noch viel erklärt werden. Nicht nur zwischen den beiden. In Rekordzeit befanden wir uns als aller Letzte im Versammlungsraum an und ich betrachtete beinahe neidisch Xelunas fast aufgegessenes Brötchen. Zum knurrte mein Magen nicht verdächtig. Xeluna "Ah, sind nun endlich alle da", dröhnte Xemnas' Stimme zu mir und lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. "Wir ihr wisst haben wir seit ein paar Tagen ein neues Mitglied unserer Organisation. Zuerst war er nicht freiwillig hier, nur aber hat er beschlossen, unserer Organisation beizutreten. Er wir unsere neue Nr X sein, sein Name lautet Yuki." Ich nahm eine Bewegung am Fuße der Stühle wahr. Der Rothaarige betrat den Saal und sah sich neugierig um. Auf jedem von uns lag sein Blick für ein paar Sekunden, drohend und selbstsicher. "Ich begrüße Yuki, Nr X in unserer Organisation. Morgen wird er seine erste Mission mit Xiomara, Xeluna und Demyx haben." Ich riss die Augen auf und blickt zu Demyx, der ebenfalls sehr geschockt aussah. "Ich vier kommt bitte gleich noch einmal zu mir." Damit verschwand er, als gäbe es keine Fragen mehr. Xiomara Mehr als misstrauisch beobachtete ich jede von Yukis Bewegungen. Er war verdächtig. Allein der Name ohne X. Unnatürlicher als wir alle zusammen und außerdem hatte ich wegen ihm meine Eigenschaft einsetzten müssen...was nicht sehr erfreulich gewesen war. Alles in allem hielt ich ihn zwar für eine Bereicherung, aber trotzdem ein Ärgernis. Ein großes Ärgernis. Und nebenbei hatte er Axel verletzt. Das war wohl der inakzeptabelste Grund. Und morgen durfte ich also bei seiner ersten Mission dabei sein. Logisch, dass Xemnas das Team so zusammen gestellt hatte. Falls es Probleme mit Yuki geben sollte, war Demyx der Einzige, dessen Waffe noch funktionierte und ich war die Einzige, die es mit ihm aufnehmen konnte. Und Xeluna...sie war länger dabei und ein Gründungsmitglied mit mehr Erfahrung. Seufzend öffnete ich das Tor und begab mich zu Xemnas. Meinem zweiten Problemkerl nach Axel hier. Xeluna Nachdem Xiomara verschwunden war, machten Demyx und ich uns auch auf den Weg zu Xemnas. Dort war Yuki noch nicht anwesend, weswegen unser Anführer uns zuerst ein paar wichtige Informationen mitteilte, die ich eigentlich sowieso schon wusste, aber die dennoch nicht schadeten. "Yuki ist ein geborener Niemand, weswegen er die Eigenschaften seiner Eltern geerbt hat. Diese sind Schall und Magnetismus. Es ist zwar freiwillig in dieser Organisation, sollte es aber Probleme mit seinem Gehorsam geben, ist es euch erlaubt, ihn zu töten." In diesem Moment erschien der Neue und lächelte und übertrieben freundlich zu. "Ich freue mich, morgen mit euch auf Mission zu gehen", begrüßte er uns, doch niemand antwortete. Also fuhr Xemnas fort: "Ihr werdet morgen ins Nimmersland gehen, Yuki kennt sich dort aus, also werdet ihr ihm nur alles erklären müssen und ihm mit ein paar Techniken vertraut machen." Ich schnaubte. "Als ob wir ihm irgendetwas beibringen müssen.." Xiomara Aus der Nähe war dieser Kerl mir noch mehr zuwider. Diese roten Augen, die so unschuldig drein blickten und dass er, wie Axel und ich, rote Haare hatte, war auch nicht besser... Aber was sollte ich machen? Er war nun mal wichtig und nun auch ein Mitglied. Ich musste einfach meine Selbstbeherrschung etwas sammeln und dann ging das Ganze schon. Xemnas nickte uns zu: "Ich habe noch einiges zutun." und verschwand, ohne mich nur eines einzigen Blickes zu würdigen. Was war bloß los mit den Kerlen hier? Hoffentlich würde das Gespräch mit Axel nachher wenigstens nicht allzu frustrierend ablaufen. Ich bedachte Yuki mit einem mehr als abschätzenden Blick. "Wenn du das nicht mitbekommen hast: irgendwelche Scheiße und ich werde mich dieses Mal nicht zurückhalten und dich töten. Nur dass du es weißt." Dass es mir hauptsachlich um Axels Wohlergehen ging, war wohl nicht erwähnenswert. Xeluna und Demyx nickte ich freundlich zu und verschwand, um endlich mit Axel zu reden. Das war höchste Zeit. Xeluna Nun waren Demyx und ich mit Yuki allein. Dieser grinste. "Keine Angst, ich werde euch schon nicht angreifen. Schließlich gehöre ich jetzt zu euch. Aber lasst euch gesagt sein, dass ich...", er trat auf uns zu,"...mich nicht herumkommandieren lasse." Damit öffnete er wie selbstverständlich ein Tor und war verschwunden. Ich warf einen Blich zu Demyx, der nur beunruhigt mit den Schultern zuckte. "Das kann was werden...", murmelte ich und öffnete ebenfalls ein Tor um mich auf dem Weg zu machen. Es zog mich erneut in die Küche um etwas zu essen, schließlich wurde ich von einem kleinen Brötchen nicht satt. Was oder eher wen ich dort sah, gefiel mir allerdings gar nicht. Xiomara Auch wenn das Schloss riesig war, wußte ich irgendwie wo ich Axel zu suchen hatte. Es war wie Intuition. Draußen war es wieder etwas wärmer geworden. Der Wind war angenehm auf meinem Gesicht, verwandelte meine Haare aber nicht in ein komplettes Vogelnest. War doch schon mal ein erfreulicher Start. Axel stand mit dem Rücken zu mir, jedoch war mir klar, dass er mich bemerkt hatte. Alles andere wäre nicht Axel gewesen. Ich stand schweigend ein paar Meter von ihm entfernt und betrachtete einfach seine regungslose Gestalt, bevor er anfing zu sprechen: "Du wolltest mich sprechen?" Ich nickte verlegen, erinnerte mich dann aber dran, dass er mich dummerweise nicht sehen konnte und krächzte ein "Ja.", was echt peinlich war. Ich hörte mich total lahm an. Aber jetzt war ich hier und musste es auch durchziehen! "Axel...es tut mir leid. Ich weiß nicht, wie ich das alles sagen und erklären soll, aber mir tut so vieles leid." Verlegen schaute ich zu Boden, sah aber noch, wie er sich umdrehte und einige Schritte verwundert auf mich zukam. Wieder mal kam ich mir so klein neben ihm vor, wagte aber nicht, zu ihm aufzuschauen. Mein Herz raste wie verrückt und ich hatte Angst. Angst, verletzt zu werden. "Es tut dir also leid. Kannst du mir sagen, was genau dir leid tut?", seine Stimme war dabei überraschend sanft, aber doch drängend. Wie immer eine paradoxe Mischung. Mehr zu mir selbst, als zu Axel fing ich an zu sprechen: "Ich dachte immer, ich könnte...es vermeiden, Menschen noch mal zu nahe zu kommen. Ich wollte nicht mehr verletzt werden...nicht noch einmal." Ich atmete vorsichtig aus. Wagte es aber immernoch nicht, den Blick zu heben. Sonst hätte ich es nicht geschafft, weiter zu sprechen... "Axel. Ich kann nicht mehr so tun, als wärst du mir egal. Sich gegen das Ganze zu wehren...es geht nicht mehr. Es fühlt sich so an, als hätte es sowieso keinen Zweck, dagegen zu kämpfen. Es gibt einfach nur noch dich in meinem verdammten Kopf." Harter Wind wehte durch meine Haare und wieder einmal wurde mir Axels wunderbare Hitze bewusst. Als würde es nur noch ihn geben. Doch er sagte nichts. Schwieg einfach, doch auch ich hatte soviel gesagt, wie ich konnte. Fürs erste. Ich spürte meinen Herzschlag so deutlich und laut, wie nie zuvor. Bestimmt hörte man ihn sogar ins Schloss hinein. "...Xiomara." Seine Stimme kam zögernd und rau. Verdammt. Nun würde er mir bestimmt sagen, dass er nicht dasselbe für mich empfand. Dass ich einfach einem Teenagertraum hinterher gejagt hatte und alles falsch verstanden hatte. Aber nein...das glaubte ich nicht wirklich. Befürchtete es aber. Immernoch hielt ich meinen Blick gesenkt. Sein Anblick hätte auch noch meine letzte Selbstbeherrschung hinweg geschwemmt. "Ich kann nicht...ich bin doch ein Niemand.", kam es schwach von ihm. Ich blinzelte etwas verwundert und schaute nun doch zu ihm auf. Ein spöttisches "Ich auch, weißt du?", musste ich mir sehr stark verkneifen. Doch als meine Augen seine fanden, konnte ich mich an keine spöttische Bemerkung erinnern. Es war alles weg. Nur noch dieses grüne Meer zählte. Verdammt. "Heißt das, dass du doch etwas für mich empfinden würdest, wenn du kein Niemand wärst?", fragte er relativ umständlich, was überhaupt nicht seine Art war. Stumm schaute ich ihn an. Antworten kam mir gar nicht in den Sinn. Ich wollte ihn einfach nahe bei mir wissen. Wissen, dass er mich genauso liebte, wie ich ihn. Jetzt, da ich es endlich zugegeben hatte, war es doch so klar: Ich liebte ihn. Weil ich keine Antwort gab, sprach er einfach weiter. Anscheinend machte ihn die Stille unruhig. "Ich weiß nicht, was du hören willst. Verdammt!", er wurde lauter und erkannte plötzlich, dass er nun die selbe Angst empfand, die ich die ganze Zeit im Bezug auf uns empfunden hatte, Angst vor dem Neuen. Angst vor dem Verletz-Werden. "Axel...", begann ich schwach und lächelte dann leicht darüber, wie dumm wie uns beide anstellten. "Mach es doch nicht komplizierte, als es ist. Das ist doch sonst nicht deine Art. Ich bin die Umständliche." "Ja, im Normalfall.", brummte dieser erstaunlich beherrscht. Dann hatte er sich endlich gefangen. Einen Entschluss gefasst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)