Organisation XIII - The Other Truth von RinaUchiha (Das Leben unter Niemanden) ================================================================================ Kapitel 12: Ein wunderschöner Valentinstag! ------------------------------------------- Kapitel 12: Ein wunderschöner Valentinstag! Xeluna Ich öffnete das Tor was mich zu Xemnas führen würde und trat hindurch. Bei unserem Anführer angekommen meinte ich nur: "Ich denke mal, du möchtest meinen Bericht von der Mission haben..." Xemnas nickte, sagte jedoch nichts. "Im Nimmerland gab es keine Spur von dem Fremden, außer den Bericht eines dort lebenden... Piraten. Er hat uns erzählt, dass er nun Feenstaub hat, mit dem er angeblich fliegen kann.“ Xemnas nickte erneut, sagte aber wieder nichts. Gott, wie er mich aufregte!! "Mehr konnten wir nicht herausfinden. Ich nehme an, wir hätten nicht warten sollen, bis er zufällig doch noch aufgetaucht wäre, oder?", fragte ich ironisch. "Eure Aufgabe war einfach nur etwas über den Fremden herauszufinden, egal wie", damit verschwand er. Konnte er nicht einfach sagen was genau er wollte?! Nein, scheinbar nicht... Xiomara Müde und sehr nachdenklich kam ich im Schloss an. Das Zusammentreffen mit Axel ließ viele Fragen aufkommen, doch bevor ich mich der wunderbaren Aufgabe stellen durfte, über diese Fragen nachzudenken, musste ich zu Xemnas. Zum einen war noch mein Bericht über die heutige Mission fällig, zum anderen musste ich auch noch regelmäßig Bericht über Axel erstatten. //Gott, ich bin von Berichten umzingelt. Hilfe.//, dachte ich trocken und öffnete das Tor zum Versammlungsraum. ---15 Minuten später--- Xemnas konnte wirklich zur Hölle fahren! Meine heutige Beschattung hatte nun mal nichts ergeben und gebracht, was konnte ich den dafür? Sollte er doch Axel hinterher rennen... Mich dermaßen auflaufen zu lassen, war ja wohl das letzte. Wütend lag ich nun auf meinem Bett und verdammte Xemnas. Ruhig hatte er sich alles angehört. Oh, und ich dumme Kuh hatte noch gedacht, alles wäre in Ordnung. Doch dann dieser dämliche Spruch. "Vergiss nicht Xiomara; Wir haben kein Herz." Als würde er mir sagen können, was ich denken solle! Als hätte er das Recht, mich so zu ermahnen! Trotzig, wie um Xemnas zu beweisen, dass er mich mal sonst wo konnte, lenkte ich meine Gedanken wieder zu dem heute Erlebten und schlief darüber ein. Xeluna Nachdem ich eine ganze Weile den Mond vom meinem Fenster aus betrachtet hatte, war meine Wut auf Xemnas einigermaßen zu ignorieren. Dankbar darüber machte ich es mir in meinem Bett gemütlich und schlief recht bald ein. Als ich aufwachte wurde mir schlagartig bewusst, dass irgendetwas anders war... Ich öffnete die Augen, schloss sie aber sofort wieder, als ich Schritte neben meinem Bett hörte. Ich blieb reglos liegen und stellte mich schlafend. Wer schlich hier in meinem Zimmer herum?! Ich öffnete meine Augen einen Spalt breit, konnte aber der Dunkelheit wegen nichts erkennen. Super... Irgendjemand schlich in aller Frühe in meinem Zimmer umher und ich hatte keine Ahnung, wer es war. Und vor allem, was er wollte... Ich beobachtete ihn, wie er etwas auf mein Bett legte und langsam auf die Tür zu schlich. Als er diese öffnete, konnte ich einen Blick auf ihn werfen und meinte, blonde Haare zu erkennen. Ich blieb liegen, bis die Tür ins Schloss fiel und schwang mich aus dem Bett. Meine rechte Hand tastete nach dem Lichtschalter, während meine Linke das Objekt, was der Blonde auf mein Bett gelegt hatte, griff. Kaum erhellte das Licht den Raum war mir sofort klar, was dieser Gegenstand war, wer der Fremde in meinem Zimmer gewesen war und vor allem, was heute für ein 'besonderer' Tag war. Der Gegenstand, den ich in meiner Hand hielt, war ein Herz, ganz aus Schokolade. Mein Name stand in blauer Schrift, schätze Mal Lebensmittelfarbe oder so etwas, darauf. Unwillkürlich musste ich lächeln. Heute war Valentinstag, das Herz war von Demyx. Er freute sich jedes Jahr auf diesen Tag und ihm schien es wahnsinnig zu gefallen, Schokoherzen zu verschenken. Süß von ihm. Wie ich ihn kannte, würde er auch den anderen Orgamitgliedern eines schenken. Er konnte einem manchmal schon fast Leid tun. Immer gab er sich solche Mühe, um den Umgang und die Sympathie unserer Gruppe zu steigern. Und nur selten bekam er etwas zurück. Nun stand ich vollends auf, zog mich schnell an und machte mich auf den Weg in die Küche. Wenn Demyx mir schon ein Herz geschenkt hatte (was zwar bei Niemanden immer eine ziemliche Ironie war), konnte ich ihm wenigstens sein Lieblingsessen, Pfannkuchen, zum Frühstück machen. Ich kam in der Küche an und war fest überzeugt, dass ich in Ruhe kochen könnte, da die anderen Mitglieder um diese Zeit normalerweise noch schliefen. Doch als ich die Küche betrat, stellte ich fest, dass ich mich geirrt hatte. Ich war alles andere als allein... Xiomara Tapp, tapp, tapp.... Leise, aber unkoordinierte Schritte in meinem Zimmer. Irgendjemand schlich da in meinem Zimmer rum! Zuerst hatte ich ja noch gedacht, es sei nur ein Traum oder Einbildung, aber nun war ich mir sicher: Da war jemand in MEINEM Zimmer. Mit einer einzigen fließenden Bewegung schwang ich die Decke weg und aus dem Bett. Noch eine weiter Bewegung, ein dezenter Tritt um genau zu sein, und der Eindringling lag auf dem Boden. Triumphierend lächelte ich und stellte meinen nackten Fuß auf die Brust des Eindringlings. Erst da erkannte ich ihn und wusste nicht, was ich sagen sollte. Demyx. Erschrocken und mit offenem Mund schaute er zu mir auf. Erkannte dass ich ihn nicht aufstehen lassen würde ohne Erklärung und fasste sich dann: "Lass mich hoch Xiomara!" Ungläubig blickte ich zu ihm hinunter und registrierte das Schokoherz in seine Hand. "Was sollte das, Demyx? Und was soll das Schokoding?" Flüchtig fiel sein Blick auf das Herz, dann wandte er den Blick beleidigt mir zu: "Das ist ein Herz! Kein Ding! Und heute ist Valentinstag, deshalb wollte ich allen ein Herz schenken..." Seufzend nahm ich den Fuß runter und ließ ihn damit frei. Doch mein Blick blieb weiter kühl, als ich die Arme verschränkte. Valentinstag...wie lächerlich. Der ganze Tag an sich. Obwohl ich als Jemand jedes Jahr mitgefiebert hatte, wie viele Rosen ich wohl bekommen würde...Aber das war vorbei. Nach Xemnas Meinung hatte ich als Niemand nicht mal ein Herz, warum sollte ich dann bitte Valentinstag feiern? In einer Organisation voller Niemande?! Demyx rappelte sich hoch und schaute mich misstrauisch an, als würde ich ihn jeder Zeit wieder angreifen. Vorsichtig, so wie man einem wilden Tier einen Brocken Fleisch gibt, reichte er mir das Schokoherz. Mit dunkelroter Schrift war mein Name draufgemacht. Resignierend nahm ich es entgegen, als ich Demyx hoffnungsvolles und liebes Gesicht sah. Der Kerl hatte er einen an der Klatsche... Xeluna An die Theke gelehnt, nur mit einer schwarzen Boxershorts bekleidet, stand Saix. Er hielt ein Glas Wasser in der Hand und starrte nachdenklich vor sich hin. Als er mich bemerkte, schien er zu erschrecken. „Oh... Morgen Xeluna...“ „Morgen Saix...“, antwortete ich mit einem Nicken und versuchte nicht auf seinen nackten, meiner Meinung nach mehr als einfach nur gut aussehenden, Oberkörper zu starren. Zum Glück war es noch ziemlich dunkel... So sah er nicht, dass ich rot geworden war. Ziemlich rot, wahrscheinlich. Ich warf noch einen Blick auf ihn und fragte mich, was er hier so früh sollte. Nicht dass ich wissen wollte, wo sich die Mitglieder der Orga herumtrieben, aber... es verwirrte mich schon etwas. Vor allem da er alles andere als zufrieden aussah. „Ist alles...okay...?“, fragte ich ihn vorsichtig. „Was soll schon nicht okay sein?!“, fuhr er mich unfreundlich und ziemlich laut an. Ich trat leicht erschrocken einen Schritt zurück und nickte nur. Daraufhin beruhigte er sich. Seine vor Wut (worauf auch immer) angespannten Schultern schienen nun beinahe in sich zusammen zu fallen. „Entschuldigung. Ich habe nur schlecht geträumt“, meinte er. Ich nickte erneut. Mehr wollte er wohl nicht sagen. Es wunderte mich sowieso, dass er überhaupt geantwortet hatte... Aber ich hatte auch nicht das Recht, weiter zu Fragen. Er war schließlich nicht Isa... genauso wenig, wie ich Lunea war... Ich begann die Zutaten, die ich für die Pfannkuchen benötigen würde herauszusuchen und starrte dabei vor mich hin. Nur aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass Saix sich bewegte und nach kurzer Zeit verschwunden war. In Gedanken versunken begann ich, die Pfannkuchen zuzubereiten. Saix hatte sich komisch benommen, sehr komisch. Normalerweise zeigte er selbst für einen Niemanden wenig Gefühle. Doch eben... eben hatte er fast verletzt und traurig gewirkt. Er war ein Rätsel... Schon immer gewesen... Selbst Isa hatte mir oft zu denken gegeben... Und ich sollte aushören, an alte Zeiten zu denken... Die Zeit war vorbei. Ich war kein Jemand mehr. Ich hatte kein Herz mehr. Ich war nicht fähig, Gefühle zu zeigen. Ich konnte keine Liebe spüren. Genauso wenig, wie Saix es konnte. Außerdem war er nicht mehr Isa. Er war eine komplett andere Person. Vom Aussehen. Vom Charakter. Vom Verhalten, vor allem mir gegenüber. Ich sollte aufhören, an den alten Zeiten zu hängen. Es brachte niemandem etwas. Mir selbst am wenigsten. Saix würde sich sowieso niemals wieder an mich... nein, an Lunea... erinnern... Ich seufzte leise. So weit hatte es Xemnas also schon gebracht... so weit, dass ich mir selbst einredete, nicht fühlen zu können... Xiomara Eine kühle Entlassung Demyxs´ und eine heiße Dusche später war ich bereit, mich der Welt zu stellen. Nachdem ich auch noch frische Klamotten angezogen hatte und im Spiegel festgestellt hatte, dass ich gar nicht so schlecht heute aussah, fühlte ich mich um einiges besser. Während ich durch den Gang zur Küche schritt, um mir einen Donut zu suchen, sinnierte ich über den Valentinstag. Denn den konnte man nicht vergessen. Nicht hier. Nicht bei Demyx ganzen Dekorationsversuchen, die aus Herzchen hier, Blümchen da und Engelchen dort bestanden. Gott, bestimmt würde Larxene den Tag als Einzige neben Demyx ernst nehmen. Bestimmt würde dieser Entenarsch Axel was schenken. //Aber das geht dich absolut nichts an.//, hielt meine rationale Seite dagegen. Da konnte ich leider nicht widersprechen. Mit diesem Gedanken trat ich in die Küche ein- Xeluna Als Xiomara die Küche betrat, zuckte ich leicht zusammen und ließ ein Ei fallen. Nur meiner guten Reflexe hatte ich es zu verdanken, dass ich es rechtzeitig fangen konnte und so... nunja... Spiegelei verhinderte. Ich schenkte ihr nur ein Nicken und fuhr dann mit der Zubereitung fort. Xiomara Nach kurzer Beobachtung erkannte ich, dass Xeluna wohl Pfannkuchen machen wollte. Die waren zwar ganz gut, aber Donuts standen einfach höher im Kurs bei mir. Schnell hatte ich mir zwei meiner geliebten SchokoDonuts besorgt und setzte mich an den Tresen um meine Beute aufzufuttern. Nach einer Weile kamen Saix, Axel und Demyx hinein. Demyx sprang total begeistert zu Xeluna, um ihr für die Pfannkuchen zu danken. Saix setzte sich wort und teilnahmslos mir gegenüber und Axel schenkte mir nur einen flüchten Blick, wandte sich dann ab und sagte etwas leise zu Xeluna. Xeluna Als Axel auf mich zukam, blickte ich ihn kurz an, widmete mich allerdings wieder den Pfannkuchen. Jedoch hörte ich ihm aufmerksam zu. Er schien noch nicht ganz fertig mit Reden zu sein, als er Saix Blick bemerkte. Er stoppte, meint nur: "Wir reden später noch mal", und setzte sich an den Tisch. Ich blieb verwirrt und nachdenklich stehen und merkte erst viel zu spät, dass der Pfannkuchen eigentlich hätte gewendet werden müssen... Tja... den konnte mal wohl nicht mehr essen. Xiomara Inzwischen hatte ich meine Donuts geschafft und stand ´hochmotiviert´ auf. Ich blickte fragend zu Saix, doch dieser ignorierte mich befließend. Anscheinend musste ich meine Frage in Worte packen. Also schritt ich zu ihm und blickte ihm genervt in seine Bernsteinaugen //...Augenfanatikerin...//, hüstelte ein Teil von mir amüsiert, während der andere gelangweilt fragte: "Mission?" Saix richtete seinen Blick teilnahmslos auf mich und antwortete monoton: "Schoss des Biestes. Ein paar Klappersoldaten vernichten." Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und schritt zum Ausgang. Meine Güte, Saix war heute wirklich schon fast ein...ja, Trauerkloss. Xeluna Nachdem ich die dritte Ladung Pfannkuchen auf den Tisch gestellt hatte und mir ebenfalls einen geschnappt hatte, verzog ich mich auf mein Zimmer. Auf dem Bett sitzend starrte ich aus dem Fenster und dache über Axels Worte nach. "Xeluna, ich muss etwas mit dir besprechen. Es geht um deine nächste Mission mit Saix. Du muss unbedingt ein Auge auf ihn haben. Wenn er einmal in seinen Berserker-Modus wechselt, ist es zu spät. Du wirst schon früh genug merken, was ich meine. Aber denke daran, die Mission egal wie abzubrechen, sollte es kritisch werden", hatte er gesagt. Und dann hatte ihn Saix so... seltsam angesehen. Wahrscheinlich hatte er seinen Namen gehört... Xiomara Ich öffnete träge das Tor und trat durch die Finsternis hinüber zum Schloss des Biestes. Ich atmete einfach tief durch und spannte mich an. Auch wenn ich heute echt träge war, musste ich mich jetzt in den Griff bekommen. Mit einem schnellen Blick erfasste ich meine Umgebung und entschied mich ins Schloss zu gehen, da ich bei meiner letzten Mission hier, die Klappersoldaten eher im Schloss gesehen hatte... Xeluna Ich saß immernoch auf meinem Bett und entschloss mich schließlich, Axel noch einmal aufzusuchen. Doch dazu sollte es nicht kommen. Ich hatte gerade mein Zimmer verlassen und mich auf den Weg gemacht, als mir Saix gegenüber trat. "Wir werden heute zusammen auf Mission gehen. Xemnas schickt uns ins Nimmerland." Spitze... "Gestern haben Larxene und Xigbar den Fremden dort gesehen, weswegen Xemnas von uns verlangt etwas über ihn heraus zu finden." Schon wieder... Wurde ja immer besser. Und so langsam ahnte ich auch, was Axel mit mitteilen wollte... Saix öffnete ein Tor zur Finsternis. "Wir sollten jetzt sofort los", meinte er nur kurz angebunden und verschwand im Nichts. Yeah, ich liebe meinen Job..., dachte ich ironisch und trat ebenfalls hindurch, etwas schlecht gelaunt, da ich nicht mehr die Möglichkeit gehabt hatte, mit Axel zu reden. Xiomara Meine Güte, dass Schloss war ja das reinste Chaos. Überall wuselten sprechende Gegenstände herum und dazwischen ein braunhaariges Mädchen. Nicht ganz einfach, da durch zu kommen, ohne gesehen zu werden. Aber mit etwas Geschick zu machen, wie ich dann feststellte. Erleichtert sah ich, dass keiner im Ballsaal war...nun ja, keiner triffts vielleicht nicht ganz. Der Ballsaal war über und über mit Kalppersoldaten übersäht //ja, ja Saix...ein ´paar´...//, es waren bestimmt an die 100. Und keinen Moment standen die Mistdinger still! Es war unglaublich nervtötetend. Mit einer schnellen Bewegung hatte ich zweien den Gar ausgemacht, doch sie waren wirklich schwer zu erwischen. Genervt strich ich mir eine Strähne aus den Augen und entwickelte eine neue Taktik. Mal sehen was diese Missgeburten dazu sagen würden... Mit einem eleganten Sprung landete ich in einer Gruppe Klappersoldaten. Genau in der Mitte. Lächelnd schlug ich um mich, bevor die Herzlosen überhaupt reagieren konnten. Jackpot! So klappte es viel einfacher. Nach einer gefühlte Ewigkeit war der Ballsaal mucksmäuschenstill. Erleichtert schaute ich mich um und nickte zufrieden. Dafür dass das so eine Armee von Kalppersoldaten gewesen war, war ich wirklich schnell fertig geworden. Tja, dann hatte ich wohl jetzt schon Feierabend. Xeluna Im Nimmerland war das erste was ich feststellte, dass dieser komische PiratenTyp nicht da war. Wenigstens etwas. Er war mir irgendwie unsympathisch gewesen. Ich lächelte Saix unglaublich sarkastisch an und meinte: "Und jetzt? Sollen wir uns hinsetzen, Tee trinken und hoffen, dass er einfach mal so um 'Hallo' zu sagen, vorbei schaut?" Saix blickte mich eine Weile verwirrt an und sagte dann schlicht: "Ja." "Super. Wenn ich das eher gewusst hätte, hätte ich mir eine Kanne Kakao, oder wenigstens ein paar von den Pfannkuchen mitgenommen" lautete meine ironische Antwort. Als ich hinter mir ein leises Geräusch hörte, fuhr ich herum, erblickte einen Herzlosen und erledigte ihn mit einem blitzschnellen Schlag. Wow... Schlechte Laune macht echt stärker... Ich hatte keine Ahnung, wie lange Saix einfach nur reglos dagestanden hatte und ich von A nach B getigert war und ab und zu einen Herzlosen erledigt hatte, jedoch wusste ich eines: Ich hatte absolut keine Lust mehr! "Mir egal, ob das ein Auftrag, Befehl oder wie auch immer du es nennen magst von Xemnas gewesen ist: Ich gehe. Soll er sich doch selbst Stunden lang hier in die Sonne setzen." Und wieder einmal verfluchte ich unseren 'Boss'. Genauso wie ich meinen Mantel verfluchte. Wer war eigentlich auf die Idee mit den schwarzen Ledermänteln gekommen?! Zwar war es Winter, aber das schien dem Nimmerland irgendwie egal zu sein. Warm war es trotzdem... Ich hatte kaum meinen Satz beendet, als die Silhouette eines Menschens auf einem der Felsen erschien. Da er genau vor der Sonne stand, konnte ich nicht erkennen war es war, doch ich war mir ziemlich sicher es zu wissen. Vor allem als der Mensch etwas sagte: "Sucht ihr nach mir? Ich wusste ja nicht, dass ich bei euch so einen Eindruck hinterlassen würde." Xiomara Beschwingt davon so frühzeitig fertig zu sein, öffnete ich das Tor und sprang förmlich hinein. Gott sei Dank sah mich keiner im Moment so euphorisch. Bestimmt würden die nach Drogen fragen, immerhin war ich nie so. Kurzentschlossen entschied ich mich für Twilight Town. Wenn ich zu früh zurück war, lief ich noch Gefahr, einen zweiten Auftrag zu bekommen. Einer am Tag reichte einfach. Also schritt ich zufrieden durch die Stadt meiner Geburt in der ich mein gesamtes Leben verbracht hatte. Ich schaute mir die Schaufenster mäßig interessiert an, irgendwie hatte ich seit meinem Tod eine Abneigung gegen Einkäufe und Kassen entwickelt. Doch dann sah ich es! Einen Traum von Outfit: Eine hellgraue, etwas zerschlissene Hotpants mit breitem Nietengürtel- ein bauchfreies, dunkellilanes Top, dass mein Dekollete perfekt betonen würde- eine schwarze Lederjacke für die ich heute noch töten würde und samtene dunkelrote Chucks. Mein Gott, ich wollte dieses Outfit! Egal ob ich es jemals tragen würde... Die Shoppinglust war ausgebrochen. Wenig später saß ich auf dem Uhrenturm, die Tüte mit dem ersehnten Outfit neben mir und ein Eis in der Hand. Was war bloß los mit mir? Ich war doch sonst nicht so...beschwingt und glücklich. Und dann dieser Einkauf. Ich war mir selbst ein Rätsel. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass ich verliebt bin. So hatte ich mich immer als Jemand dann benommen / gefühlt... Xeluna Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Saix herumfuhr und ihn anfunkelte. Bevor der Fremde noch etwas sagen konnte, hörte ich Saix Stimme sagen: "Wir wollen mit dir reden." Wollen. Klar doch. Immer doch. Diese Mission ist ja auch so was von freiwillig. Pah! "Reden? Warum reden? Was habe ich denn getan, dass ihr mit mir reden wollt?", fragte der Fremde in einem Ton, der mehr als nur übertrieben freundlich und ahnungslos klang. "Du hast einen Menschen getötet... hast du das etwa schon vergessen?!", fuhr ich ihn an und war über mich selbst verwundert. Seit wann konnte ich so wütend reagieren? Ich beschwor meinen Fächer und schirmte die Sonne mit einer Hand ab, um den Rothaarigen erkennen zu können. Er trat einen Schritt nach vorne und sprang dann mit einem eleganten Sprung zu uns hinunter. "Bedauere, aber für mich ist es nur ein Spiel, Menschen zu töten. Für mich sind Menschen dasselbe wie Mäuse für eine Katze. Am lustigsten ist es, noch etwas mit dem Futter zu spielen, bevor man es tötet", antwortete er mit einem monotonen Tonfall. Xiomara Nachdem das Eis verzehrt war, war mir ein erschreckender Gedanke gekommen: Wenn ich nach den anderen zurückkommen würde, würde sie vielleicht meinen Einkauf sehen. Oh Gott. Was wenn Axel es sah...oder Larxene? Schwer schluckend bei dieser Vorstellung stand ich auf und klopfte mir überflüssigerweise imaginären Staub vom Mantel. Mit einer flüssigen Bewegung öffnete ich das Tor und schritt hindurch, zum Schloss. Klammheimlich und mit vorsichter Miene schlich ich durchs Schloß und kam mir wie ein Ninja in Geheimauftrag vor. Oder wie ein kompletter Trottel. Je nach dem, welcher Teil meines Gehirns die Situation kommentieren würde... Doch als die Tüte ´ordentlich´ unter mein Bett gekickt war, fiel mir schon ein winzig kleiner Stein vom Herzen. Eventuelle bissige oder anzügliche Kommentare - Beseitigt. Zufrieden damit setzte ich mich aufs Bett und plötzlich fühlte ich etwas, was sicher nicht meine Decke war. Verdattert blickte ich hinter mich aufs Bett und entdeckte das Subjekt meiner Verwirrung: Ein Strauß Rosen. Ohne nachzudenken nahm ich sie in die Hand und fuhr mit der Hand verwirrt über die samtenen, tiefroten Blüten. Rosen...? Für mich...? Von wem waren die denn?! Ich betrachtete den Strauß intensiver, zählte 8 Rosen und suchte nach einer Karte. Einem Hinweis, von wem sie waren. Und tatsächlich! Unauffällig in die Mitte des Straußes drapiert lag ein kleiner Zettel. Mit klopfendem Herz legte ich den Strauß beiseite und faltete den Zettel auseinander. In beinah schon eleganter Schrift, doch unverkennbar männlich stand dort: Liebe. Was ist schon Liebe? Doch sicher ein Gefühl. Wie soll jemand wie ich das empfinden können? Ich bin ein Niemand. Ich besitze kein Herz. Keine Gefühle...somit auch keine Liebe. Also was ist das, wenn ich dich ansehe? Wie soll ich es beschreiben? Muss ich es denn überhaupt? Reichen meine Taten und Entscheidungen nicht aus?! Sag es mir! Ist es Liebe? Ich schluckte einmal schwer und las die Zeilen ein zweitesmal durch. Oh Gott...wieso raste mein verdammtes Herz so?! Machte der Brief nicht sehr deutlich, dass es bei mir absolut nichts gab, dass rasen konnte? Vielleicht, weil ich glaubte; nein WUSSTE, dass der ganze Niemande-haben-kein-Herz-Slogan Unsinn war. Ich schloss sekundenlang die Augen und atmete sehr bewusst ein und aus. //Ruhig Xiomara! Das ist nur ein Brief und deine verdammten Gefühle machen sich gerade so was von lächerliche Hoffnungen. Lass den Scheiß.//, dachte ich immer wieder, wie ein Mantra. Doch komischerweise funktionierte es nicht so wirklich, auch wenn es lächerlich war. Bestimmt war es nur ein unsinner Streich von Larxene oder sonst wem. Aber dafür klangen die Worte wieder zu...ehrlich. Zu rein. Ach verdammt! Was war den heute los? Spielte irgendwie alles verrückt? Verfickter Valentinstag! Xeluna Er sprang mit einem gekonnten Rückwärtssalto zurück und sah uns etwas herausfordernd an. "Was willst du?!", fragte ich gereizt, warf einen kurzen Blick auf Saix und fixierte dann wieder den Fremden. Er lächelte nur künstlich: "Wie schon einmal gesagt: Spaß!" Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Saix sein Claymore beschwor, jedoch konnte ich meinen Blick nicht von dem Rothaarigen abwenden. "Wer bist du?", fragte ich leise, fest entschlossen herauszufinden, warum er uns wirklich angegriffen hatte. "Ich habe keinen Namen. Oder war deine Frage eher, WAS ich bin?" Ich antwortete nicht. Er wusste sowieso, was meine Antwort gewesen wäre. Er sprach weiter: "Ich bin ein Niemand, genau wie ihr auch. Jedoch gibt es eine... nun ja, ich sage mal 'andersartige Eigenschaft'. Die Sache ist, dass ich nie einen Jemand hatte!" Erschrocken sog ich Luft ein. Was sollte das heißen? Gab es etwas Möglichkeiten, ein Niemand zu werden, ohne als Jemand zu sterben?! Hieß das etwa... dass er als Niemand geboren war!? "Ganz richtig", antwortete er, als hätte er meine Gedanken gehört. "Ich denke mal, dass ihr das Richtige denkt. Meine Eltern waren Niemande. Wie ihr wisst sind Niemande nur der Körper und die Erinnerungen eines gestorbenen Menschens. Nun ja, meine Eltern hatten wohl so starke Erinnerungen und als Jemanden so starke Herzen gehabt, dass aus mir mehr als bloß ein Dämmerling geworden war. Ich bin ein eigenständiges Wesen, aus den Erinnerungen meiner Eltern!" Mit diesen Worten schoss er auf mich zu. "Jetzt da ihr das wisst, können wir ja spielen!" Ein metallisches Klingen ertönte. Ein Schatten schon sich vor mich. Erschrocken nahm ich wahr, dass der Schatten Saix gewesen war. Und das metallische Klingen das Geräusch von Schwert gegen Claymore. Der Fremde hielt ein Kurzschwert in den Hand und lächelte. Wie immer. Dieses Lächeln begann mich aufzuregen! Ich beschwor meine Fächer, erzeugte einen undurchdringbaren Nebel der ihm keine Chance auf freie Sicht ließ und griff an. Jedoch war das einzige was ich spürte ein Windhauch, der an mir vorbei geschossen war und stellte Sekunden später fest, dass der Typ bereits hinter mir war. Wie schnell war er eigentlich?! Ich sah wie Saix auf ihn los ging, er aber mühelos auszuweichen schien und keinen Gegenangriff startete. Woher wusste er überhaupt, aus welcher Richtung Saix angriff?! Normalerweise dürfte er nichts, wirklich gar nichts, sehen! Ich stieß mich vom Boden ab und sprang auf ihn zu, um ihn von hinten zu treffen. Bevor ich auch nur reagieren konnte, war er hinter mir, ich spürte einen Tritt im Rücken und wurde auf Saix zugeschleudert, der nicht mehr die Zeit hatte, sein Claymore zu stoppen. Mit voller Wucht traf er mich und ich landete reglos auf dem Boden. Schmerzen hatte ich keine. Komisch... Ich blickte in den Himmel hinauf und stellte nach einiger Zeit(oder waren es doch nur Sekunden?) fest, dass meine Sicht immer verschwommener wurde. Der Schlag war wohl nicht zu verachten gewesen. Ich hörte, wie Saix etwas rief, konnte jedoch nicht erkennen, was es war. Auch dass der Rothaarige sprach hörte ich, doch auch ihn verstand ich nicht. Ich richtete mich langsam auf, sah wie die Beiden sich duellierten und sich wie lebendig gewordene Blitze bewegten. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass Saix in seinen Berserker-Modus gewechselt war. Doch noch etwas war unverkennbar: Saix war immernoch schwächer als der Fremde... 'Du muss unbedingt ein Auge auf ihn haben. Wenn er einmal in seinen Berserker-Modus wechselt, ist es zu spät. Du wirst schon früh genug merken, was ich meine. Aber denke daran, die Mission egal wie abzubrechen, sollte es kritisch werden', hörte ich plötzlich Axels Stimme in meinen Gedanken. Nun wusste ich, was er gemeint hatte. Saix war in seinem Berserker-Modus zwar stark, jedoch völlig außer Kontrolle. Er... wollte sozusagen einfach nur töten, gewinnen... Er kämpfte ohne Taktik, was ihn zu einem schwerem Gegner machte, da seine völlig Angriffe unvorhersehbar waren. Nun jedoch war er unterlegen, vor allem da er nicht nachdachte. Er würde den Kampf verlieren. Ich hätte von Anfang an Axels Worte denken sollen... Ich hätte mich nie auf einen Kampf einlassen sollen... Nur warum nahm ich die ganze Sache so gelassen? Ich wusste es nicht. Vielleicht, weil das alles zu viel war. Vielleicht, weil ich das alles noch nicht realisiert hatte. Vielleicht, weil ich hier etwas benommen auf dem Boden saß. Vielleicht... Mehr als vielleicht konnte ich wohl nicht sagen... Ein heller Blitz riss meine Aufmerksamkeit auf sich. Nein, kein Blitz! Es war Feuer. Viel Feuer. Genau zwischen Saix und dem Fremden war Axel erschienen. Saix, ich, sowie der Fremde sahen ihn verwirrt an. Diese Verwirrung nutzte Axel. Er trat dem Rothaarigen mit einer solchen Wucht in den Bauch, dass er ein paar Meter weit flog und gegen eine Felswand krachte. In Sekundenschnelle öffnete Nr. VIII ein Tor, schob Saix hindurch, bevor dieser überhaupt die Möglichkeit hatte etwas zu sagen und meinte: "Xeluna, komm. Schnell!" Ich nickte verwirrt, rappelte mich auf und trat neben Axel hindurch. Als ich mich umwandte sah ich den Fremden nur wenige Meter von uns entfernt stehen, auf seinem Gesicht ein Lächeln, welches Wut, Enttäuschung sowie etwas Respekt zeigte. Dann verschlang mich die Dunkelheit und ich sah nichts außer tiefer Schwärze. Xiomara Nachdem ich die Karte plus Rosen so lange angestarrt hatte, dass es beinah lächerlich war, stand ich auf. Mit den Rosen bewaffnet ging ich möglichst leise in Richtung Küche. Die Blumen brauchten eine Vase und Wasser. Meine Schritte hallten laut wieder und seltsamerweise kam es mir wirklich komisch vor, dass das Schloß so verlassen war. Nun gut, nicht komisch. Aber zumindest ungewohnt. Zu wissen, dass niemand hier sein sollte, machte meine Panik, dass mich jemand mit den Rosen in der Hand entdecken könnte, umso größer. Doch was solls. Die Blumen brauchten nun mal Wasser und ich würde sicher nicht meiner Paranoia nachgeben. Die Küche war blitzblank und sehr leer, wie ich erleichtert feststellte. Mit einer beinah vorsichtigen Geste legte ich die Blumen auf den Tisch und machte mich daran eine Vase oder zumindest so was Ähnliches ausfindig zu machen. Ich durchsuchte die Schränke nach etwas Brauchbarem, als plötzlich hinter mir ein verächtliches Schnaufen und ein lautes Klatschen zu hören war. Erschrocken drehte ich mich um und blickte in die giftgrünen Augen von Larxene. Mit einem verächtlichen Grinsen schaute sie auf ihre Füße und mein Blick folgte. Kalt musterte ich das Bild. Ihre Schuhe standen auf meinen Blumen, die mittlerweile ziemlich zerknittert waren. Auf MEINEN Blumen! Heimlich rede ich mir gut zu. Besser gesagt dem Teil, der sich gerade wütend überlegt wie er Larxene zerfleischen soll. //Ruhig Blut...//, meint mein ruhiger Teil, doch der andere hat nur ein paar derbe Flüche als Erwiderung parat. Larxene bemerkt nichts von meinem inneren Dialog, ihre Augen immernoch triumphierend und doch seltsam verletzt auf mich gerichtet. Kalt und abschätzend blicke ich zurück. Ließ mir meine Wut in keinster Weiße anmerken. So wie immer. Erst Larxene unterbrach unser Schweigen: "Schade um die schönen Blumen...aber hey. Ist besser so." Ich verschränke die Arme und lehne mich an die Theke: "Was meinst du?" Larxenes Lächeln wurde nun deutlich kälter. Aber irgendwie auch unsicherer, was sie schnell überspielte. "Du hast es immernoch nicht verstanden, oder? Er gehört mir! Du bist nur ein neues Spielzeug, das er wegwerfen wird, sobald du langweilig wirst..." "Wer sagt den, dass ich jemals langweilig werde?", unterbrach ich sie trocken, nur um sie zu provozieren. Larxenes Augen bekamen nun einen irren Glanz, und ich musste mich wirklich beherrschen, nicht zurückzuweichen. "Oh glaub mir, Schätzchen: Er will nicht dich. Zumindest nicht wirklich", begann sie und ich hatte seltsamerweise das irre Verlangen sie zum Schweigen zu bringen. Die ganze Scheiße, in die ich da hineingeraten war, zu beenden. "außerdem bist du nur ein dummes kleines Mädchen, wenn du dir einbildest, jemand könnte dich SO mögen." Sie schickte ihrem letzten Satz ein Lächeln hinter her, dass eindeutig selbstgefällig war. Völlig rational überlegte ich, ob ich einfach gehen, oder ihr eins aufs Maul geben sollte. Doch diese Entscheidung nahm sie mir ab, als sie nachsetzte: "Du bist es nicht mal wert, geliebt zu werden! Du bist ein einziger Fehler." Obwohl ich überhaupt nichts von Axel wollte //wirklich!// und mich die ganze Situation echt anpisste, löste dieser Satz einen Schalter. //Daia hat das auch gesagt...damals.// Und während ich auf Larxene zuschnellte, kam die ganze Scheiße aus meinem Jemand-Leben wieder hoch. Zorn ließ meinen Blick viel zu scharf werden und purer Hass, Hass auf Larxene, aber besonders auf Daia, brannte in meinen Adern, als meine Faust vorschnellte und Larxene sauber auf die Nase traf. Mit einem widerlichen Geräusch knackte die Nase und während Larxene nach hinten geschleudert wurde, strömte schon das Blut. Mit einem ungläubigen Blick fasste sie sich an die Nase und betrachtete das Blut in ihrer Hand. Nun verschleierte Zorn ihre Augen und sie ballte die Hände zu Fäusten. "Dafür wirst du bezahlen. Du kannst mich mal!!!", fauchte sie und beschwor ihre Dolche. Knisternde Blitze zischten an ihrem Körper vorbei. Ohne nachzudenken beschwor ich die Schlüsselschwerter und richtete eines auf Larxene. "Das würde dir gefallen, was?" Unlogischerweise, und obwohl mein ganzer Körper vor Wut bebte, bemerkte ein klitzekleiner Teil von mir das die ganze Situation eigentlich sehr komisch war. Ich und Larxene werden uns gleich prügeln. In der Küche. Am Valentinstag. Mit einem lauten Schrei stürzte Larxene auf mich zu. Und ich hatte zum x-mal vergessen, wie schnell sie war! Und obwohl ich wahrscheinlich die Bestzeit aller meiner bisherigen Reflexe brach, schaffte es dieses Miststück mir mit zwei ihrer Dolche die Wange aufzureißen. Man waren die Dinger scharf! Die Klingen rissen eine sauberer, tiefe Wunder in mein Fleisch, bevor ich es schaffte aus ihrer Reichweite zu kommen. Ich widerstand dem Drang, meine Wunde zu berühren. Ich wusste auch so schon, dass sie blutete. Immerhin lief mir das Blut die Wange zum Hals hinab. Und die Wange brannte höllisch. Larxenes Blick war nun kalt und berechnend. Sie wollte mich nur noch bestrafen, vernichten. Innerlich wappnete ich mich und überlegte, ob sie es wert wäre, meine Eigenschaft zu benutzen. Doch zu einer vernünftigen, mentalen Debatte kam ich nicht mehr. Denn wird hatten Zuschauer, auch wenn Larxene das anscheinend noch nicht bemerkt hatte, da sie gerade wieder auf mich zuraste. Von der Tür aus starrten uns Xeluna, Saix und -...na, ratet mal…genau!- Axel entgegen. Xeluna Eine Weile sah ich nur verwirrt auf Larxene und Xiomara. Auch Saix und Axel waren stehen geblieben. Was war da los?! Wie auf ein Kommando sprangen Axel und ich auf Larxene zu und bevor sie auch nur reagieren konnte hatte ich sie am Arm zur Seite gerissen und hielt sie nun zusammen mit Axel fest. Ich spürte wie sich mich kalt ansah, lockerte meinen Griff jedoch noch nicht. Man, das Mädchen war ja wirklich total außer Kontrolle. Wahrscheinlich würde sie wieder auf Xiomara zustürmen sobald wir sie losließen. Ein Blick auf Xiomara sagte mir, dass von ihr keine 'Gefahr' ausging. Wunderte mich nicht. Sie war eher ruhig, berechnend und beherrscht. Langsam kam Saix auf uns zu, warf einen trockenen Blick auf Larxene, musterte kurz Xiomara und sah schließlich wieder zu Nr. XII "Ich denke, ihr könnt sie nun los lassen", meinte er gelassen. Zögerlich kam ich seinem... na ja, Befehl konnte man nicht direkt sagen, auch wenn es als solcher gemeint war... nach, ließ Larxene jedoch nicht aus den Augen. "Hm... kommt es mir nur so vor, oder hattest du gerade vor ein Mitglied unserer Organisation anzugreifen, Larxene? Ich weiß nicht was zwischen euch vorgefallen ist, es interessiert mich auch nicht, aber ihr müsstet wissen, dass es das Letzte ist, Kameraden anzugreifen. Ich will nicht wissen wer von euch angefangen hat, aber es scheint mir so, als hätten euch eure Missionen heute nicht genug ausgelastet", meinte er mit eisiger Ruhe. Ich unterdrückte ein Seufzen. Larxene und Xiomara konnten einem fast Leid tun... denn ich wusste, was Saix wohl als nächstes sagen würde. "Was haltet ihr von der Idee heute noch eine Mission zu bestreiten? Wenn ihr so viel Energie habt könnt ihr sie doch auch für etwas Sinnvolles verwenden." Xiomara Da ich anscheinend so sicher war, wie es mit Larxene in der Nähe irgendwie ging, berührte ich nun meine Wunde vorsichtig. Bereute es aber sofort wieder, als ein heißer Schmerz mich durchzuckte. Hatte sie etwas mit Hilfe der Dolche Strom auf mich geladen? Das ging echt zu weit... Ich vermied es, Axel in die Augen zu sehen, da es zum einen Offensichtlich war, warum das geschehen war und zum anderen,weil es auch noch so aussah, als würde ich irgendwie auch um ihn kämpfen wollen...Das musste nicht sein! Doch Saix Aussage ließ mich meine Zähne zeigen. "Darauf kann ich verzichten. Falls es dir nichts ausmacht, würde ich lieber das Blut abwasche, bevor meine ganzen Klamotten nass sind." Befließend ignorierte ich die Rosen auf dem Boden. Vielleicht würde sie niemand bemerken? Xeluna "Natürlich darfst du dir erst das Blut abwaschen", meinte er mit gekünstelter Freundlichkeit. "Aber wie wäre es danach mit einer Mission? In Twillight-Town wurden Herzlose gesichtet, auch im Wunderland und in Halloween-Town wurde von Herzlosen berichtet, die uns weiterbringen würden, hätten wir ihre Herzen." Ich unterdrückte erneut ein Seufzen. Was wollte Saix damit erreichen? Wahrscheinlich wollte er nur Xiomara reizen und provozieren... Xiomara Oh man, der Typ würde irgendwann so was von Probleme mit mir bekommen! Aber was sollte ich machen? Mich verweigern? Das war dumm und passte nicht zu mir. Zumindest nicht dazu, wie die anderen mich sonst kannten. Ich seufzte schwer, gab mich geschlagen. Nach Larxene hatte ich keinen Nerv mehr für so was. "Ich nehme Twilight Town.“ Xeluna Saix wandte sich nun an Larxene, "Und du wirst dann mit Roxas gehen. Schließlich hat er ein Schlüsselschwert. Da er heute nur auf einer leichten Aufklärungsmission mit Demyx war, müsste er das überleben." Arme Larxene. Bekam einfach so vorgeschrieben mit wem sie auf Mission zu gehen hatte. Aber gut, ging mir ja genauso. Nur weil wir keine Schlüsselschwerter hatten... Ich nahm wahr, wie sie den Mund öffnete um etwas zu sagen, ihn jedoch wieder schloss. Wow... sie konnte tatsächlich leise sein. Man lernt jeden Tag etwas Neues. Xiomara Ich warf Saix einen Blick zu, der wohl eher genervt, als tödlich war, und schritt zur Spüle, um mir das Blut abzuwaschen. Vorsichtig tupfte ich die Wunde ab und dachte daran, dass eine riesige Schnittwunde im Gesicht mich nicht gerade attraktiv machen würde... Nachdem ich den Großteil weggeschwischt hatte, drehte ich mich zu Xeluna und Axel um, die immernoch in der Küche waren. "Wo gibt’s einen Erste-Hilfe-Kasten? Oder zumindest ein Pflaster...?" Dabei schaute ich mehr an die Tür, als einem der beiden in die Augen. Xeluna "Komm mit. Ist leichter zu zeigen als zu erklären." Ich schritt aus der Tür und blickte mich zu ihr um, um zu sehen, ob sie mir folgte. Xiomara Ich folgte schweigend und ignorierte Axels Blick, als ich an ihm vorbei ging. Was hätte ich auch schon tun oder sagen können? //"Hey Axel, ist nicht so, wies aussieht. Larxene hat überreagiert. Und auch wenn’s unglaubwürdig nach allem klingt= Ich find dich nicht attraktiv oder sonst was, also bild dir nichts ein."// Ja, dass wär’s… Xeluna Schweigend liefen wir durch den Gang. Was sollte ich auch groß sagen? Stattdessen zeigte ich ihr nur den Verbandkasten. Oh man... das war en Tag gewesen. Echt nur Stress heute... Xiomara Ich nickte dankend und durchwühlte den besagten Kasten. Sofort fand ich das Desenfektionsspray und ein Pflaster, dass ich nach reichlichem sprühen vorsichtig auf die Wunder klebte. Es schmerzte zwar immernoch, aber besser als nichts. Morgen würde es bestimmt verheilt sein… Nachdem das erledigt war, drehte ich mich wieder zu Xeluna um und seufzte dann. "Ich will noch mal in die Küche. Dann geh ich wohl los..." Mit diesen Worten ging ich davon. In der Küche angekommen, sah ich gerade noch wie Axel etwas, was sehr nach meinen Rosen aussah, wegwarf. Schade um die Blumen...wenigsten hatte ich den wunderbaren Brief noch, der mich noch einiges Grübeln bescheren würde. Anscheinend hatte Axel mich bemerkt, denn er drehte sich nun um und sah mich fragend an. Irgendein Konflikt lag in den Tiefen seiner Smaragde. Ich ignorierte seinen Blick und schaute weg. Doch das half nicht wirklich. Es war unwahrscheinlich schwer, ihn nicht anzusehen. So was hatte ich noch nie gefühlt... Verwirrt runzelte ich die Stirn. Was hatte ich eigentlich in der Küche gewollt? Axels Blick lag immernoch auf mir. Woher ich das wusste, obwohl ich ihn nicht ansah? Na, wieso sollte die Gesichtshälfte ohne Wunde den sonst so brennen? Nach unendlich langen Sekunden konnte ich dem Druck nicht mehr standhalten und sah doch zu ihm hoch. Seine Mundwinkel kräuselten sich und ich erwartete beinahe sein Lächeln zu sehen. Doch leider wurde das nichts. Stattdessen kam er einen Schritt auf mich zu, wollte etwas sagen und begann: "Xiomara...dass mit Larxene und dir..." "..war nichts, was dich etwas anginge.", unterbrach ich ihn kalt. Ohne Nachzudenken. Ich ließ das Tor erscheinen und bevor er noch etwas sagen konnte, war ich verschwunden. Ich wollte seine Worte nicht hören. Nicht nach so einem Tag. In TwilightTown angekommen, hatte ich keinerlei Lust, irgendwelche Herzlosen zu bekämpfen. Ich war einfach nur noch ein kleines, müdes Mädchen, das sehr viel Stress hatte... Ich kaufte mir ein Meersalzeis, schritt den Uhrenturm hinauf und setzte mich. Saix konnte mich mal kreuzweise! Heute wurde ich nichts mehr tun, als Eis in mich reinzustopfen und dann zurück in mein Bett zu gehen. Xeluna Ich sah ihr nach und packte den Koffer wieder zusammen. Langsam machte ich mich auf den Weg zurück zu meinem Zimmer. Dort angekommen stellte ich mich länger als nötig gewesen wäre unter die Dusche und legte mich schließlich ins Bett. Eigentlich hätte ich noch etwas essen sollen, aber Hunger hatte ich irgendwie keinen... Dafür beschäftigte mich momentan zu viel. Warum hatte Axel uns gerettet? Was hatte er im Nimmerland zu tun gehabt? Und vor allem: Warum hatte er gewusst, dass so etwas passieren würde und mich gewarnt? Mit einem Kopf voller verwirrender Fragen schlief ich schließlich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)