Organisation XIII - The Other Truth von RinaUchiha (Das Leben unter Niemanden) ================================================================================ Kapitel 11: Begegnung mit sich selbst ------------------------------------- Kapitel 11- Die Begegnung mit sich selbst Xiomara Schloss es Entfallens. Ich war noch nie da gewesen, doch soweit ich wusste, war es ein interessanter Ort. Vexen führte dort seine Experimente durch, noch unbekannte Räume wurden erkundet und selbst Xemnas kannte nicht alle Geheimnise. Viel dazu was ich wusste. Was ich nicht wusste, war beträchtlich mehr: Ich wusste nicht, wie das Schloss aussah, kannte den Bauplan und die Konstruktion nicht, wusste nicht was für Experimente dort stattfanden und hatte keinerlei Ahnung was Axel und Vexen dort erledigen sollten… Wie auch immer. Meine Aufgabe war es Axel im Auge zu behalten und ich hatte vor, meine Aufgabe zu erfüllen. Mit Hilfe meiner Intuition suchte ich den Weg zum Schloss durch den Korridor. Angekommen betrachtete ich das Schloss ausgiebig und war eindeutig der Meinung, dass wir unseren Wohnort hierher verlegen sollten. Mit leisen Schritten näherte ich mich dem Eingang und hielt inne. Versuchsweise versuchte ich die Tür zu öffnen und war überrascht; sie war offen! Misstrauisch, wie es mir von Natur aus gegeben war, ließ ich die probehalber etwas aufschwingen. Der Innenraum erinnerte mich das Schloss, das niemals war. Strahlendweiße Wände, Decke und Boden, schlicht mit unauffälligen Ornamenten überall versteckt. Die lange, schmale Konstruktion vermittelte den Eindruck, dass der Raum viel länger schien als er eigentlich war. Der Raum war leer. Jedoch auf eine irritierende Weise, die mir als Jemand Angst gemacht hätte. Doch nun nicht mehr. Ich war schließlich ein Niemand, Nr. XI, und war völlig berechtigt hier zu sein. Obwohl es meiner Aufgabe trotz aller Berechtigung nicht bekommen würde, sollten mich Vexen oder Axel entdecken. Also arbeitete ich irgendwie hinter dem Rücken meiner Verbündeten, und das alles war Xemnas Schuld! Irgendwann würde ich es ihm heimzahlen, würde seine wunderschönen – Moment, sie war nicht wunderschön, sonder beängstigend! – Augen auskratzen. Doch im Moment war dieser sehr schön vorzustellende Racheakt nicht erfüllbar… Schade. Es würde bestimmt Spaß machen. Am Ende des Raumes befand sich eine große, saphirfarbende Tür mit einem goldenen Schlüssel auf der Vorderseite. Zögernd und gegen meine Erwartungen – immerhin war die erste Tür bestimmt nur ein Glückstreffer gewesen, - versuchte ich sie einfach zu öffnen. Ungläubig schüttelte ich den Kopf, als die Tür sich tatsächlich öffnen ließ. Natürlich gut für mich, aber war auf Vexen den keinerlei verlass mehr?! Jeder Idiot könnte hier rein und rausspazieren, wie es ihm gefiele. Das musste Xemnas auf jeden Fall erfahren. Und dank mir würde es bald. Pech gehabt, Vexen… ---etwas später--- Raum der Begegnung. Raum zeigt Reflektion seines Jemand. Kommunikation nicht möglich. Höchstens zwei Personen gleichzeitig, da sonst Überlastung. Bei Jemanden wirkungslos. Forschungen eingestellt. Kaum Verwendung möglich.´ Mit hochgezogenen Augenbrauen las ich das Schild, das von Vexen erstellt worden war, wie es schien. Raum der Begegnung…hörte sich interessant an. Bis jetzt war ich durch etliche Räume gegangen und hatte mittlerweile den 8. Stock erreicht. Doch keiner der Räume war wirklich hilfreich für meine Aufgabe, interessant keine Frage, und Axel hatte ich auch immernoch nicht gefunden. Langsam nervte es mich ganz schön. Kurz entschlossen entschied ich, mir diesen Raum noch aus eigenem Interesse anzusehen und dann zu verschwinden. Sollte Xemnas doch zur Hölle fahren. Vorsichtig, wie es sich für einen Eindringling, der unbemerkt bleiben will, gehört öffnete ich die Tür einen Spalt und erstarrte. Eine nur allzu vertraute Stimme erklang hinter mir: „Na na na…wer schleicht den hier herum?“ Scheiße. Vor lauter Vorsicht, was VOR mir liegen könnte, hatte ich meine Rückendeckung total vergessen. Und nun war jemand HIINTER mir. Ausgerechnet Axel, der bestimmt breit lächelte, weil er mich ertappt hatte und das Ziel der ganzen Aktion war, hatte mich erwischt. Scheiße. Schwer schluckte ich und ermahnte mich ruhig zu bleiben. Mir nichts anmerken zu lassen. Betont langsam drehte ich mich um und blickte ruhig in Axels spöttisch lächelndes Gesicht. Kühler ihm gegenüber als sonst erwiderte ich: „Ich darf genauso hier sein, wie du.“ Axel grinste immernoch, aber ich meinte so etwas wie ein missbilligendes Aufblitzen in seinen Augen zu sehen: „Ich habe nichts anderes behauptet. Aber was willst du genau hier?“ Sein Blick war intensiv und sehr ernst, als erwartete er mich unter seinem smaragdfarbenden Blick zur Wahrheit zwingen zu können. Ironisch lächelte ich: „Mir die Sehenswürdigkeiten ansehen!?“ Jeder andere hätte weiter versucht, auf mich einzureden…Doch Axel verstand. Er verstand ja immer. Was alles soviel komplizierter machte, als es ohnehin schon war. Locker, wie selbstverständlich, wechselte er abrupt das Thema: „Wolltest du in diesen Raum“, er deutete auf die Tür vom Raum der Begegnung „bevor ich dich aufgehalten habe?“ Kurzeitig irritiert durch den schnellen Wechsel nickte ich mechanisch. Verstehend nickte er ebenfalls er fort fuhr: „Kann verstehen, dass der Raum dich bestimmt interessiert, ich war nicht nie drin“, lächelnd öffnete er die Tür und bedeutete mir, zuerst einzutreten „aber einmal ist immer das erstel Mal.“ Entschlossen, keine Regung zu zeigen, schritt ich an ihm vorbei in den Raum, schaute mich um und war…nun ja, etwas enttäuscht. Der Raum glich jedem anderen in diesem Schloss. Suchend nach irgendeiner Besonderheit oder dieser ´Reflektion´ flackerte mein Blick umher. Ich spürte Axel, bevor ich ihn sah. Er stand plötzlich dicht neben mir und seine Hand kam auf mein Gesicht zu. Und ich? ...Ich erstarrte. Wortlos und gebannt folgte mein Blick seine Hand. Nichts war von meiner Kühnheit übergeblieben. Doch meine Befürchtungen – oder war es doch etwas anderes gewesen? – wurden zerstreut, als er meinen Kopf mit dieser Hand sachte nach recht führte, damit ich dort hinsah. Ich schallte mich selbst eine Idiotin und schaute fragend zu dem Spiegel an der rechten Wand. Ich hatte angenommen, dass es ein völlig normaler Spiegel war, der die gesamte Rechte Seite in Beschlag nahm… Doch nun betrachtete ich mein Spiegelbild genauer und stutzte. Das Mädchen, das zurückstarrte, sah mir ähnlich, keine Frage. Und doch gab es mehrer, wie ich fand, gravierende Unterschiede; Unterschiede die mich anwiderten: Das Mädchen hatte lange, minimal gelockte, rot-braune Haare, von denen ich wusste, dass sie im Licht rein rot aussahen. Ihre Augen waren von einem sanften Grün. Heller als Axels und weniger intensiv als Larxenens. Sie wirkte zarter als ich, beinahe zerbrechlich. Auch ihr Gesicht sah jünger aus und viel unschuldiger, beinahe kindlich. Das war sie. Moraia. Mein Jemand. Nach einer, wie es mir vorkam, halben Ewigkeit regte sich etwas in mir. Betont langsam schloss ich die Augen um sie sofort wieder zu öffnen. Es half. Mein Denken setzte wieder ein. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Axel eine Hand auf meine Schulter gelegt hatte und mich musterte. Als erwarte er irgendwas. Besorgnis lag versteckt in seinen grünen Augen. Ärgerlich schüttelte ich seine Hand ab; ich war nicht schwach und brauchte sein Mitleid nicht! Und auch auf seine Besorgnis konnte ich gut verzichten, verdammt! Mein Herz, das es nach Xemnas Meinung ja nicht gab -aber was scherte mich schon Xemnas Meinung?- zog sich erneut zusammen, als ich den ´Spiegel´ blickte. Doch dieses Mal überspielte ich dies gekonnt Ich war nicht schwach, basta. Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Person neben ihr, Moraia. Millisekunden später dämmerte es mir, wer es war. Das musste Axels Jemand sein! Sofort verglich ich Axel und ihn: Axel war um einiger größer und schien auch älter. Sein Jemand hatte die Haare, minimal heller als Axels, kürzer und wild abstehend nach oben gestylt. Außerdem fehlten ihm die Tränen-Tattoowierungen. Auch schien dieses frühere Ich von Axel viel…unschuldiger und gelöster. Wie um meine Schlüsse zu prüfen, schaute ich zu Axel hinauf. Diesem behagte meine ausgiebige Musterung seines Jemanden wohl nicht ganz. Anscheinend befand er, dass es wohl zu persönlich war…was es wohl auch war. Ich sah eine Entscheidung in seinen Augen und beinahe ruppig führte er mich hinaus, zum Ausgang, doch ich wehrte mich nicht. Ich verstand. Oder glaubte zumindest es zu tun. Schweigend führte er mich hinaus zum Ausgang, und mir fiel auf, dass wir in diesem Raum kein Wort gesagt hatten… Vor dem Tor zur Finsternis stoppte ich und drehte mich noch mal um. Kühl, aber auch irgendwie sanft, erwiderte er meinen Blick, als würde er hier etwas wider besseres Wissen tun. Leise, aber deutlich fragte ich: „Wie hießt du?“ Tausend Fragen wirbelten in meinem Kopf um her, aber aus irgendeinem Grund war diese für mich am wichtigsten. Seine Augen wanderten zur Untergehenden Sonne, der gerade hinter den Wolken hindurch schien. Sein Haar schien in Flammen aufzugehen und seine Augen wirkten grüner den je, als er ebenso leise aber deutlich antwortete: „Lea.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)