Bis(s) zum Ende aller Tage von smilee_lady1988 ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ich hatte mich mit meinem Schicksal abgefunden. Schon seit Jahren hörte ich dasselbe entschuldigende Gelaber der Ärzte, dass sie nichts für mich tun konnten. All diese Worte nahm ich nur noch mit einem Schulterzucken wahr. Ich war neunzehn Jahre alt und litt seit 3 Jahren an einem inoperablen Hirntumor. Wenn ich Glück hatte, blieben mir noch 2 Jahre, vermutlich jedoch weniger. Auch als ich nach Forks zog, zu meiner spiessigen Tante, erhoffte ich mir nicht viel. Aus dem Brief meiner einzigen Verwandten, die mir übrig geblieben war, schöpfte ich wenig Hoffnung. Doch mein Leben sollte sich gewaltig ändern. Es schlug eine Richtung ein, die beinahe an einen Traum erinnerte – selbst wenn es von Zeit zu Zeit ein Albtraum war! Aber manchmal geschahen Dinge, die man nicht beeinflussen konnte. Uns so war es auch in meinem Fall – dachte ich zumindest. Vielleicht war es auch eine göttliche Fügung, die mich von meinem Schicksal erlöste und mir zeigte, dass auch ich einmal glücklich sein konnte. Und so änderte sich also mein Leben, ohne dass ich darauf Einfluss nehmen konnte. Doch ich wollte mich nicht beklagen, denn wenn es nicht so gekommen wäre, wer weiss, was aus mir geworden wäre. Ich wollte mich also nicht beklagen und nahm dankbar das neue Leben an, welches sich mir so unverhofft anbot. Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- Meine Tante fuhr mich an meinem ersten Tag nach Port Angeles, damit ich ja zur der ersten Stunde pünktlich am College war. Ich hatte ihr weismachen wollten, dass es sinnlos sei, da ich meinen Abschluss sowieso nicht mehr erleben würde. Doch sie wollte nichts davon hören und bestand darauf, mich zu fahren. Meinen Wagen konnte ich nach der Schule abholen, denn er wurde erst geliefert – brandneu! Obwohl meine Tante eine Spiesserin war, besass sie reichlich Geld, das sie sowieso nicht benötigte. Also hatte ich nun das Privileg, da ich bei ihr wohnte, dieses kleine Vermögen zu brauchen. Es gab auch Vorteile, wenn man in einer Kleinstadt wie Forks leben musste: Es gab eigentlich keine Möglichkeit, sein Geld für unnötige Dinge auszugeben. Nun sass ich im alten Geländewagen (ein Land Rover Defender, der seine besten Jahre längst hinter sich gelassen hatte) neben meiner Tante vor meiner neuen Schule. Zum Glück kannte mich hier noch niemand, so schäme ich mich nicht so sehr – naja, zum Teil wenigstens. „Glaubst du, du findest den Heimweg auch ohne meine Hilfe, Kayla?“ Irgendwie traute mit niemand zu, dass ich mich ganz gut zu Recht fand; auch ohne fremde Hilfe. Da ich jedoch wusste, wie meine Tante es gemeint hatte, verkniff ich mir meine vielleicht etwas bissige Antwort. „Ich denke schon. Ansonsten kann ich dich ja anrufen.“ Gerade als ich aussteigen wollte, hielt mich meine Tante am Arm fest. Innerlich bereitete ich mich schon auf das Schlimmste vor. „Pass auf dich auf, ja?“ Dieser Satz klang aufrichtig und ernst gemeint. Ich nickte und stieg aus. Es war kühl und die Luftfeuchtigkeit eher unangenehm. Am liebsten wäre ich wieder nach Florida gezogen. Dort war es angenehm warm und selbst, wenn die Hitze unerträglich wurde, konnte man sich dort noch wohl fühlen. Hier jedoch war alles feucht und trüb. Seit ich in Forks angekommen war, das eine Stunde von Port Angeles entfernt war, wenn man mit normalem Tempo fuhr, hatte ich keinen Tag erlebt, an dem die Sonne sich gezeigt hätte. Zu neunzig Prozent hatte es geregnet und auch in Port Angeles schien es nicht besser zu sein. Meine Laune hatte ihren Tiefpunkt längst erreicht und ich blickte mit gerunzelter Stirn zum College Gebäude. Vielleicht waren die Leute ja nett und ich fand ein paar Freunde. Obwohl ich mir da nicht all zu grosse Hoffnungen machte. Ich war eher die Einzelgängerin, die sich von grossen Menschenmengen fernhielt. Und trotzdem wollte ich hier, auf dieser trostlosen, grünen Halbinsel Olympic nicht alleine sein. Es war deprimierend genug, wenn man die Sonne kaum zu Gesicht bekam, da wollte ich nicht auch noch einsam durch die Gegend streifen. Also setzte ich mich in Bewegung und ging auf das Hauptgebäude zu. Ich wurde nicht angestarrt, sondern nur mit höflicher Neugier gemustert. Erleichtert stellte ich fest, dass ich mich nicht viel anders kleidete, wie die meisten Studenten hier. Okay, ich trug Markenklamotten, die nicht gerade billig waren, aber ansonsten. Ich schien mich nicht gross zu unterscheiden, worüber ich ziemlich froh war. Meine Eltern waren ziemlich reich gewesen, doch ich mochte nicht, wenn man mich darauf ansprach. Ich wollte ein gewöhnliches Mädchen sein, egal wie viel Geld meine Eltern auch haben mochten. Selbst wenn sie arm gewesen wären, hätte ich nicht anders sein sollen. Und obwohl ich eher zurückhaltend und still war, fand ich meist schnell Freunde. Ich zog Menschen magisch an, obwohl keine Erklärung dafür hatte. Meinen Stundenplan war mir mit der Post zugestellt worden, also wusste ich etwa, wo ich genau hinmusste. Aber ich verlief mich einige Male, bevor sich jemand erbarmte und mir bei der Suche nach dem Klassenzimmer halt. „Ich bin Mike. Bist du neu hier?“, stellte sich der Junge höflich vor. Ich nickte und lächelte. „Ja, ich komme aus Forks. Bin aber erst vor zwei Wochen zu meiner Tante dorthin gezogen. Mein Name ist Kayla.“ „Wie heisst denn deine Tante?“, wollte er wissen. „Sarah Ames. Mein Vater war ihr Bruder und da sie noch die einzige Verwandte ist, die ich habe, bin ich nun zu ihr gezogen.“ „Dann bist du also Kayla Ames?!“, es klang wie eine Frage und zugleich wie eine Feststellung. Wieder nickte ich. Es wunderte mich überhaupt nicht, dass er meinen Namen schon einmal gehört zu haben schien. Vermutlich stammte er auch aus Forks und dort kannte beinahe jeder jeden. Und wenn jemand neues in diese winzige Stadt zog, verbreitete sich diese Neuigkeit wie ein Lauffeuer. „Wir könnten ab und zu gemeinsam zur Schule fahren. Ich komme auch aus Forks. Meine Eltern haben einen Laden, etwas ausserhalb. Mein Nachname ist Newton.“ Diesen Namen hatte ich schon einmal gehört. Meine Tante hatte mir von einigen Leuten erzählt. Vor allem, wer ein guter Umgang war und von wem ich mich lieber fernhalten sollte. Als ob ich mir von ihr vorschreiben liess, mit wem ich mich abzugeben hatte. Doch ich hörte aufmerksam zu, ich wollte meine Tante ja nicht beleidigen. Die Newtons gehörten nach ihrer Meinung zum guten Umgang, so würde sie bestimmt nichts dagegen haben, wenn ich mich mit Mike unterhielt. „Klar, wieso nicht? Dann ist die Fahrt nicht so langweilig.“, sagte ich fröhlich. Er schien sich über meine Antwort wirklich zu freuen. Vielleicht war er ja ganz nett, bisher hatte ich einen guten Eindruck. „Du kommst also aus Forks?“, hackte ich noch einmal nach, während wir in den Vorlesesaal gingen. Der Saal war grösser, als ich mir vorgestellt hatte. Doch es befanden sich noch nicht so viele Studenten darin, so dass wir unseren Platz frei wählen konnten. Wir setzten uns hin und unterhielten uns weiter. „Ja, ich bin aber nicht dort geboren. Ich weiss wie es sein muss, wenn man die Sonne gegen das hier eintauschen muss. Aber du wirst dich bestimmt daran gewöhnen.“ Bitte nicht! Ich wollte mich nicht an Regen gewöhnen müssen. Lieber wünschte ich mir, dass die Sonne an diesem Ort ein wenig mehr zum Vorschein kam. Hoffen konnte man ja, auch wenn es ziemlich sicher vergebens war. Da ich nicht unhöflich sein wollte, lächelte ich nur. „Kennst du viele Leute aus Forks?“, wollte Mike nun von mir wissen. „Nein, eigentlich niemanden ausser meiner Tante. Ich war nie zu Besuch bei ihr, geschweige den in den Ferien. Aber sie hat mir ein wenig über die Leute erzählt – mit wem ich den Umgang suchen sollte und so.“ „Es gibt eigentlich nicht so viele Leute in Forks, die du kennen solltest. Natürlich wirst du mit der Zeit jeden kennen, wenn meistens auch nur flüchtig.“ „Gibt es jemanden, den ich meiden sollte?“, fragte ich beiläufig. Mich interessierte ob er mir die gleiche Antwort geben würde, wie meine Tante. Und Bingo, ich hatte den Hauptgewinn gezogen. „Ja, halte dich von den Cullens fern. Obwohl Dr. Cullen der Arzt in Forks ist. Sie haben ein hohes Ansehen in der Stadt.“ „Wieso sollte ich sie dann meiden?“ „Weil sie immer unter sich bleiben. Nur Chief Swan und seine Tochter Bella scheinen gut genug zu sein, um sich mit ihnen abzugeben.“ Es schien mir, als wären die Cullens nicht so beliebt, auch wenn sie grosses Ansehen genossen. Meine Tante hatte genau dasselbe gesagt, wie Mike. Ich fragte mich, wieso sie wohl so von ihnen dachten. Diese Familie konnte nicht so viel anders sein, als die restlichen Einwohner von Forks. Ich würde mir bald selbst ein Bild machen können, denn am Samstag musste ich ins Krankenhaus und da Dr. Cullen Arzt war, würde ich ihn wohl zu sehen bekommen – hoffte ich auf jeden Fall. Bevor ich noch etwas sagen konnte, trat unser Dozent ein und es wurde schlagartig ruhig. Ich stellte mich auf einen langen Tag ein, als die Vorlesung endlich begann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)