Dance with me von sissyphos (Naruto & Sasuke) ================================================================================ Kapitel 34: Der Anfang von etwas Neuem -------------------------------------- "Zum Reichtum führen viele Wege, und die meisten von ihnen sind schmutzig."Marcus Tullius Cicero Am darauffolgenden Montag saß ich am Morgen in der Küche und trank gerade in aller Seelenruhe meinen Tomatensaft, da mir noch etwas Zeit blieb, ehe ich meinen Schulweg antreten musste, als plötzlich Naruto den Raum betrat und sich mit der Post gedankenversunken zu mir gesellte. "So, mal sehen, was wir so alles bekommen haben: Rechnungen, Rechnungen, Werbung...Und noch einen Brief, der dich interessieren könnte, Sasuke", murmelte er verdutzt und als ich zu ihm aufsah, bemerkte ich den weißen Brief in seiner Hand. "Von SNAKE", erklärte er mit ratlosem Unterton und mir gefror augenblicklich das Blut in den Adern. "Meinst du, der verklagt mich oder sowas? Weil ich so rumgeschrien hab? Keine Ahnung, auf Beleidigung oder so? Der kriegt das doch durch, wenn der angepisst von mir ist", schauderte ich und wünschte mir, ich hätte tatsächlich einfach die Klappe am vergangenen Freitag gehalten. "Wir wollen's mal nicht hoffen", sagte Naruto daraufhin, reichte mir den Brief, der sogar als Eilpost markiert war und den ich nun mit gemischten Gefühlen öffnete. Doch als ich schließlich wie eine aufgescheuchte Katze das überflog, was dort geschrieben stand, glaubte ich im ersten Moment, meinen Augen nicht richtig zu trauen. Sehr geehrter Herr Uzumaki, Sehr geehrter Herr Uchiha, nach langem Überlegen, habe ich mich schließlich doch dazu entschieden Ihnen eine zweite Chance zu geben. Sie haben mich überzeugt. Ich würde gerne heute mit Ihnen über den weiteren Verlauf und die Vertragsunterzeichnung sprechen. Dafür wird es nicht zwingend von Nöten sein, dass Sie, Herr Uzumaki, ebenfalls anwesend sind. Dieses Gespräch wird sich hauptsächlich auf den weiteren Verbleib von Herrn Uchiha und mir beziehen. Ich erwarte Sie gegen 19:00 Uhr in meinem Büro. Mit freundlichen Grüßen, Orochimaru; SNAKE-Corporation Nachdem ich diese Zeilen gelesen hatte, umspielte ein breites Grinsen meine Lippen, das Naruto zu Recht zu verwirren schien. "Was ist denn nun?", hakte er schließlich ungeduldig nach und musterte mich aus großen Augen. "Du wirst es nicht glauben. Aber meine Standpauke scheint bei dem Kerl gezogen zu haben", lachte ich und konnte mein Glück kaum fassen. "Wie meinst du das jetzt?", fragte er ungläubig weiter und lehnte sich zu mir über den Tisch hinweg. "Na, dass wir eine zweite Chance bekommen. Er will sich heute Abend noch einmal in einem persönlichen Gespräch mit mir unterhalten. Und zwar über die Vertragsunterzeichnung! Ich kann's kaum fassen", lachte ich weiter und glaubte zu träumen, während Narutos kritischer Blick nun ebenfalls den Brief überflog. "Komischer Typ. Dem muss man wohl erstmal so richtig die Meinung geigen, ehe der einen für voll nimmt. Aber na ja, solche Leute gibt's. Aber für den Fall der Fälle, dass sich unser Prinzesschen die ganze Angelegenheit doch nochmal anders überlegt, bin ich ganz froh, dass nur du hin musst. Weil ich wollte gegen Abend auch noch zu einem Vorstellungsgespräch. Mir wär's ganz lieb, wenn wir uns nicht zu sehr auf eines fixieren." Freudig sprang ich nach diesen Worten von meinem Stuhl auf, ging auf Naruto zu und verwickelte ihn direkt und unvorhergesehen in einen leidenschaftlichen Kuss. Er brauchte nur einen kurzen Augenblick, um mit der Situation zurecht zu kommen, dann zog er mich auch schon auf seinen Schoß, so dass ich breitbeinig auf ihm sitzen konnte. Eine halbe Ewigkeit später lösten wir uns wieder voneinander und im Moment glaubte ich, dass ich an diesem Abend und zur Feier des Tages, Lust auf ein erotisches Liebesspiel mit ihm haben könnte. Doch das würde meine Überraschung für ihn bleiben. Vorerst zumindest. "Wow", presste er nur atemlos hervor und zog mich näher an sich. "Du bist wirklich ziemlich gut drauf." Daraufhin musste ich erneut kurz auflachen. "Das könnte dir in nächster Zeit öfters passieren", lächelte ich und strich seine heiße Wange entlang. "Ich liebe dich", flüsterte ich noch einmal sanft, als ich in seine blauen Augen sah und küsste ihn abermals, dieses Mal jedoch zärtlicher. "Und ich dich erst", erwiderte er, nachdem wir unseren Kuss beendet hatten und betrachtete mich mit liebevollen Blicken. "Jetzt wird endlich alles gut, Naruto", lächelte ich sanft und strich über seine Lippen. "Ich hoffe es. Das Geld von SNAKE könnten wir tatsächlich gut gebrauchen. Also vermassel es nicht schon wieder", grinste er ironisch und küsste mich noch einmal auf die Wange. "Bestimmt nicht", erwiderte ich daraufhin ernst und legte haltsuchend die Arme um seinen Hals. Ganz langsam ließ ich mich in seiner Umarmung fallen. Heute würde sich mein größter Traum erfüllen. Mein allergrößter Traum. Ein neues Leben würde beginnen. Ein besseres. Ein sorgloseres. Eines, das viel mehr Abenteuer bot, als mein bisheriges. Ich könnte meine Leidenschaft zu meinem Beruf machen. In einer der weltgrößten Agenturen. Ich müsste nicht wie etliche andere ganz klein anfangen. Ganz oben würde ich beginnen und auf den Rest hinunter spucken. Vor allem auf meinen Vater. Er würde mich in den Zeitungen sehen und seinen Augen nicht trauen. Diese Wünsche mussten zur Realität werden. Gewissermaßen gehörten sie ab diesem Zeitpunkt bereits zu meiner persönlichen Realität. Das Buch war geschrieben. Jetzt würde ein neues beginnen. Zusammen mit Naruto. Und vor allem mit meinem Erfolg. "Ja, ich habe einen Termin mit Herrn Orochimaru", bestätigte ich an der Rezeption mit einer leichten Ungeduld in meiner Stimme. Noch immer hatte ich vage Befürchtungen, dass doch noch etwas schief gehen könnte. Aber von diesen Befürchtungen versuchte ich mich so gut wie möglich zu befreien. Denn beim letzten Mal hatten sie mir auch nicht sonderlich geholfen, sondern um ein Haar sogar alles zerstört, worum ich jahrelang so verbissen gekämpft hatte. Die ältere Dame nickte zuerst in meine Richtung, dann wandt sie sich an eine jüngere Frau und wies sie an, mich zu seinem Büro zu bringen. Während ich ihr folgte, legte ich mir nochmal alle meine Worte zurecht. Ich würde mich nicht für mein Verhalten entschuldigen und mich allgemein sehr kurz halten, damit ich mich nicht unnötig in unangenehme Themen manövrieren konnte. Denn dies gelang bei einem ausschweifenden Gespräch bekanntlich leichter. Und das würde meine Chancen, noch heute Abend diesen Vertrag zu unterzeichnen, um ein beachtliches Maß senken, sollten bei meinen Plaudereien unvorteilhafte Aussagen meinen Mund verlassen. Deshalb wollte ich ihn lieber größtenteils geschlossen halten. "Da wären wir", meinte nun die jüngere Frau, klopfte zweimal an und öffnete dann vorsichtig die Tür, die sie mir zuvorkommend offen hielt. Kurz nachdem ich eingetreten war, schloss sie diese auch direkt wieder hinter mir. "Ah, Herr Uchiha. Sie sind pünktlich. Setzten Sie sich. Setzen Sie sich", hieß mich Herr Orochimaru willkommen und wies auf den ledernen Drehstuhl, der genau vor seinem Schreibtisch stand. "Vielen Dank", murmelte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, als ich vor ihm Platz nahm und näher an den Tisch heran rückte. Auch hierin fand sich die allgemeine Moderne wieder, wobei die Einrichtung insgesamt ziemlich teuer auf mich wirkte. Aber dieser Mann musste auch nun wirklich an nichts sparen. Für ihn gab es die Worte 'zu teuer' mit Sicherheit überhaupt nicht. "Ich freue mich, dass Sie gekommen sind. Und auch darüber, dass wir allein sind. Ich meine, dadurch wird das ganze Gespräch doch direkt ein wenig vertraulicher. Finden Sie nicht auch?", lächelte er mir zu und ich beantwortete seine Frage mit einem leichten Nicken. Wenige Sekunden später fügte ich jedoch hinzu: "Doch, da haben Sie recht." "Nun, Sie fragen sich sicherlich, warum ich Sie noch einmal hierher bestellt habe. Dazu muss ich sagen: Weil mich Ihre Worte erreicht haben. Schließlich hatte ich auch einmal einen Traum. Ich kenne das. Und mich hat einfach fasziniert, dass Sie den Mut fanden, mir genau das ins Gesicht zu sagen. Zuvor waren Sie ja eher etwas zurückhaltender im Vergleich zu Ihrem blonden Freund. Nun ja, diese Verbissenheit überzeugt mich. Sie sind doch sicher von der Sorte Mensch, die alles tun würde, um die gesetzten Ziele zu erreichen, nicht wahr?", grinste er schelmisch, schlug erneut die Beine übereinander und ließ dieses Gespräch mehr in Plaudereien abdriften. "Wer würde das nicht?", konterte ich nur lächelnd mit einer Gegenfrage und hoffte inständig, dass er dies nicht als unhöflich auffassen mochte. "Eine wirklich löbliche Einstellung, Herr Uchiha. Wirklich löblich. Ihr Freund scheint diese Einstellung nicht zu teilen, nicht wahr?", fragte er weiter und rieb sich nachdenklich mit Zeigefinger und Daumen das Kinn entlang. "Naruto nimmt das alles etwas lockerer. Aber trotzdem ist er sehr ehrgeizig. Man kann sich auf ihn verlassen", erwiderte ich wahrheitsgemäß und hielt nun Blickkontakt mit dem Mann mir gegenüber. Dem Mann, der mein Leben neu aufrollen könnte. Der mein Leben vollkommen verändern könnte. Das lag in seiner Macht. Aber nur zum Teil in meiner. "Das freut mich zu hören. Aber kommen wir nun zum Geschäftlichen", fuhr er fort und legte mir binnen weniger Sekunden ein paar Zettel vor die Nase. Als ich das Geschriebene überflog versuchte ich ruhig zu bleiben, doch als ich dick gedruckt die Startprämie in Höhe von 100.000 Euro las, war es für mich fast unmöglich nicht vor Freude laut aufzuschreien. Das war eine ganze Menge Geld. Eine wirklich verdammt große Menge Geld. Damit wären mit einem Mal alle Sorgen von uns gefallen. Und wir könnten es uns so richtig gut gehen lassen. Denn wenn das schon die Startprämie war, wie hoch mochte dann erst unser Monatsgehalt sein? Ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen, als ich inne hielt. Eigentlich wollte ich nicht zu viele Fragen stellen, viel lieber den Mund halten, doch die folgende Frage brannte mir nahezu auf der Zunge. "Warum das alles?", fragte ich schüchtern nach und hob für den Moment den Blick, um in das lächelnde Gesicht des Mannes zu sehen, der sich nun von seinem Stuhl erhob und mit lockeren Schritten in seinem Büro auf und ab ging, wobei er mich, sowie die Bilder, die die Wand zierten, musterte. "Nun ja, für mich ist das schließlich nicht viel Geld. Ein Kinderspiel. Für meinen Zuwachs will ich doch selbstverständlich nur das Beste. Und außerdem, musst du wissen, habe ich zu deinem Glück eine leichte Schwäche für hübsche, junge Männer", lachte er herzlich und ich stockte im ersten Moment. Weil er mich mit einem Mal duzte. Das war mir nicht entgangen. Und das war nach einer derart kurzen Zusammenarbeit unüblich, aber ich wollte mich nicht beschweren. Sollte mich dieser Mann ruhig duzen, sofern ich nur endlich diesen Vertrag unterzeichnen durfte. Das zweite, was mich im allerersten Moment überrascht hatte, war die Tatsache, dass er mich zu hübschen, jungen Männern zählte. Oder viel mehr, dass er dies so explizit erwähnte. Aber ich fasste es als einen lockeren Scherz auf, weshalb ich grinsend meinte: "Ich verstehe nicht so ganz." Doch als sich nur Sekunden später zwei Arme von hinten um meinen Oberkörper legten und mir diese Stimme des Mannes: "Oh, ich denke, du verstehst sehr gut, Sasuke", zuraunte, war die Situation mit einem Mal eine völlig andere. Das hier war weder ein Scherz, noch zählte es zu meiner Auffassung von Normalität. Doch ich war in jenem Moment viel zu überrascht und überrumpelt von dem ganzen Geschehen, als dass ich auch nur noch einen Finger hätte regen können. Aber obwohl ich plötzlich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, war ich mir sicher, dass mir dieses unvorhersehbar Vertrauliche, dieses beim Vornamen nennen und duzen, nicht mehr geheuer sein durfte. Mein Atem ging allmählich schneller und stockender, als seine Hand langsam meine Brust entlang strich. Ich konnte in jenem Augenblick nicht begreifen, was plötzlich vorging. Dass alles in sich zusammen brach. Alles wovon ich träumte. "Weißt du, es gibt tausende von deiner Sorte da draußen. Tausende Talente, die doch niemals entdeckt werden. Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass du so viel Geld und vor allem einen Vertrag bei mir bekommst, nur weil du ein bisschen Tanzen kannst und eine große Klappe riskierst? So naiv bist du doch wohl nicht, Sasuke? So naiv kannst du doch gar nicht sein." Diese Worte verschwammen nahezu in meinen Ohren. Das Einzige, was ich noch klar und deutlich vernahm, war mein Blut, das immer mehr in Wallung geriet. Der Schwindel, der plötzlich in mir aufstieg. Die Angst. Und das gleichzeitige Verlangen, nicht schon wieder versagen zu wollen. "Es ist deine Entscheidung", war das Letzte, was er zu mir sagte, ehe er mich zu sich drehte. Es war meine Entscheidung. Und zwar die schwierigste meines gesamten Lebens. __________________________________________________________________________ Liebe Leser, vielen, vielen Dank für's Lesen meiner FF! Ihr habt tapfer durchgehalten. Das ist nun also das Ende von Teil 1. Und ich hoffe, ihr hattet bis dahin euren Spaß. Der Link zur Fortsetzung wird hier in der Beschreibung dann zu finden sein, wobei ich nicht weiß, wann genau dazu das erste Kapitel veröffentlicht wird. Aber ihr werdet es ja sehen. Diejenigen, die noch eine extra ENS haben wollen, sobald das erste Kapitel der Fortsetzung veröffentlicht ist, weisen mich ganz einfach darauf hin.^^ Abschließend würde ich euch noch bitten an meiner blöden Umfrage teilzunehmen, weil mir sicherlich nicht jeder eine Rückmeldung erteilen wird und ich dort noch ein 'wenig' gezielter fragen kann ;-) Bis zur Fortsetzung! LG, eure Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)