Aries`s Destiny von Kyoumaki1788 (Das Schicksal einer Künstlerin) ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang --------------------- Aries Destiny Es war bereits mittags, als ich aus den Federn kroch und mir klar wurde, dass heute der Tag war. Das Konzert von D`espairs Ray. Eine japanische Rock Band, die richtig super Musik machte. Deren Texte viele Male eine Message beinhalten und viele Emotionen einfließen lassen. Ganz zu schweigen davon, dass die Bandmitglieder nicht zu verachten waren. Vor allem der Sänger und der Gitarrist hatten es mir seid der ersten Stunde angetan. Der Bassist und der Drummer waren auch nicht schlecht, eben richtige Hingucker. Ich schleppte mich erst mal ins Bad um mir den Schweiß der Nacht wegzuwaschen. So wie fast jede Nacht seid mehren Jahren, verfolgte mich ein und derselbe Albtraum. Es regnete, in einer kalten Nacht, ich sehe Menschen in schwarzer Kleidung. Dann hörte ich Schüsse. Eine Frau, weißhäutig, fiel auf den Boden der nassen Strasse, blutend aus einer Wunde in der Brust. Stimmen schwollen an, zu einem Wirrwarr aus Worten und ebbten wieder ab. Das nächste, was ich sah, war wie eine Waffe auf mich gerichtet wurde. Dann trat eine wunderschöne Frau in einem Kimono an mich heran und hob mich hoch. Sie drückte mich fest an sich. Woran ich mich dann noch zu erinnern glaubte, war dass ich eine Männerstimme wahrnahm. Irgendwas von „muss nicht für die Fehler ihrer Mutter büßen“ und „ab jetzt.... deine Aufgabe... sie zu beschützen...“ „Wenn sie Leid erfährt, dann auch du, nur schlimmer.“ Dann wachte ich schweißgebadet auf. Irgendwie gruselig. Ich wusste nicht einmal, wer damit gemeint war, es war völlig verwirrend. Nachdem ich fertig war mit Duschen, zog ich mich an und futterte kurz ein, zwei Stullen. Sobald ich mit Essen durch war, machte ich mich auf den Weg. Es war zwar Samstag, doch Busse und Bahn in unserer schönen Stadt Hamburg, fuhren wie sie wollten. Also tat man gut daran früh auf zu brechen, um pünktlich an sein Ziel zu gelangen. Die Halle, die das Konzert ausrichtete, war das Knust gewesen. Klein, eng und zweistöckig. Für uns Fans war jeder Ort recht, Hauptsache wir konnten unsere Stars sehen. Das war das wichtigste. Während der Fahrt hörte ich nur japanische Musik. Alle Bands querbeet, um mich auf den heutigen Abend einzustimmen. An sich dauerte die Fahrt nicht lang. Fünfzig Minuten ungefähr. Doch ich brauchte länger wie jedes Mal. Ich musste schließlich noch ne Schachtel Kippen kaufen und ein Red Bull. Ohne ging es nicht. Das erste was ich machte als ich endlich ankam, war eine zu rauchen und den Energiedrink runter zu kippen. Nach diesen entspannten zehn Minuten ging ich, passend fürs Konzert gekleidet, zur Konzerthalle. Ursprünglich war geplant gewesen,, dass ich mich mit Kori, meinen besten Freund und seiner Freundin Yuki vor der Halle trafen. Doch als sich ankam, war keiner da. Ich schaute zunächst beim Haupteingang nach, hätte ja sein können, dass die Beiden dort standen, jedoch war keiner der Zwei zu sehen. Also schlenderte ich gemütlich am Rand der Halle entlang nach hinten. Wieder niemand zu sehen gewesen. Ich steckte mir noch eine Kippe an und spazierte zu einem nahe gelegenem Absperrzaun, wo eine kleine Treppe runter zu einer Tür führte. Angelehnt an diesem Zaun rauchte ich in Ruhe meine Zigarette. Es waren kaum zehn Minuten vergangen, da sprang die Tür unten am fuße der Treppe auf und ein junger Mann stürmte heraus. Zuerst erkannte ich nicht, wer das war, doch als er Sekunden später neben mir am Zaun hockte und den Kopf in den Händen vergrub, überkam mich ein komisches Gefühl. Es schien, als würde er mich überhaupt nicht wahrnehmen. Von seinem Genuschel verstand ich nichts, jedoch klang es, japanisch oder eine andere ähnliche Sprache. Es fühlte sich an, als wären Stunden vergangen, bis ich den Mut fasste, etwas zu sagen. Als ich ihn ansprach rutschte mir das Herz in die Hose. „Ano... dai jo bo? Desu ka?.“ Ich lief rot an, da mein Japanisch grottig war. Als der junge man, plötzlich aufstand und mich ansah, erschrak ich innerlich erst mal und presste die Lippen reflexartig fest zusammen. – Das konnte doch jetzt nicht wahr sein oder- schoss es mir durch den Kopf. Da stand doch tatsächlich der Sänger on Despa vor mir. Hizumi. Ich rührte mich nicht mal im Geiste. Stocksteif stand ich da und starrte in diese traurigen Augen. „Hai. Dai jo bo. Arigato.“ Er antwortet mir wirklich und zwang sich ein lächeln ab. Im abgebrochenen japanisch fragte ich ihn, was denn los wäre und warf noch den Satz „ich bin ein guter Zuhörer, falls sie reden möchten” hinterher. Er sah mich verdutzt an und wirkte gleichzeitig überrascht. Oder er verstand nicht was ich da brabbelte. Die folgenden Minuten verstrichen ohne jegliche Aktionen und es breitete sich eine unangenehme Stille aus. Als ich neu ansetzen wollte, sprang de Tür erneut auf und ein zweiter Mann kam die Stufen herauf. Im fahlen Licht der Straßenbeleuchtung erkannte ich nur vage, das die zweite Person Karyu, der Gitarrist und ehemaliger Bandlieder gewesen sein musste. Lautstark schienen die Zwei zu streiten, irgendwie hatte dass was erregendes, doc hatte ich keine Zeit genauer darüber nachzudenken. Kurz darauf verschwand er Gitarrist, sauer, wieder von wo er kam. Als ich grad etwas sagen wollte, hörte ich in der Ferne die unverkennbare Stimme von Yuki. So eine helle Stimme wie sie, hatte keiner. So sanft wie sie war, so schrill konnte sie sein. Ich befreite mich aus meiner Paralyse und sagte zu Hizumi, das alles gut werden würde, das er einfach nicht aufgeben dürfte. Bei diesen Worten schaute er mich erneut an, doch dieses mal schien er verstanden zu haben, was ich meinte. Kaum ein Moment später, zerrte mich bereits Yuki an meinem Arm. „Wir haben es geschafft, wir haben gewonnen.“ „Freu dich doch, wir kommen nach Japan.“ „Ach ja?“ Dachte ich nur, „der Bandkontest, wo man als Hauptgewinn eine gesponserte Reise nach Japan gewinnen konnte, plus sechs wöchiger Aufenthaltserlaubnis.“ Schon zog mich Yuki mit Kori zum Eingang der Halle zurück. Noch im Drehen blickte ich zu Hizumi. Diesen Moment würde ich wohl nie vergessen. Er nickte mir zu, mit strahlenden Augen lächelte und sagte irgendwas. Was ich nicht mehr verstand, waren seine folgenden Worte: „Jokata, zum Glück, sie ist wohl auf. “Während wir die letzte halbe Stunde vor dem Einlass warteten, fragte mich Yuki plötzlich, wer der Kerl war. Ich blickte zu Boden und sagte nur: „das war Hizumi.“ Noch bevor sie darauf reagieren konnte, wurden just in diesem Moment die Eingangstüren geöffnet. Gleichzeitig wurde von allen Seiten gedrängelt und gedrückt. Ihr blieb keine andere Wahl, als hinzunehmen was sie von mir hörte. Das Gedränge nahm sogar noch zu, als wir durch den Eingang gequetscht und zu den Merchingdising Stand gedrückt wurden. Vor dem Stand, war so ein Andrang gewesen, das die Verkäufer immer wieder die Aufforderung preisgaben, das Gedränge zu unterlassen, da sonst der Stand umgeworfen würde. Kaum war es kurz entspannend, wurde sofort wieder von hinten gestoßen und gedrängt. Als würde nicht genug Artikel zum Verkauf stehen. So verhielten sich die Fans. Nach einer halben Stunde des fast zerquetscht werdens, traten wir endlich in die Halle ein. Bepackt mit unseren Taschen, in denen sich T-Shirts, Buttons und Schweißbänder befanden, platzierten wir uns geschickt in der ersten Reihe. Jedoch wurde uns das Gedränge so anstrengend, das wir uns freiwillig in die hinteren Reihen verzogen. Eine super Sicht hatten wir trotzdem gehabt. Zu diesem Zeitpunkt konnte man nur erahnen was wir in den nächsten Neunzig Minuten erleben würden. Unterdessen hatten sich Hizumi und Karyu wieder versöhnt. Es war zum Glück nur eine eskalierte Diskussion gewesen und kein handfester Streit. Während die Vier Musiker sich umzogen, war allerdings ein Thema bei Karyu ganz groß geschrieben und er konnte einfach nicht damit zurück halten. „Sag mal,“ fing er gleicht an, als Hizumi fertig geschminkt war, „das Mädchen von vorhin, ist das deine Freundin?“ Fragte Karyu mit zynischem Unterton. „Hey, Hizu, Hallo?“ “Was?” Gab der Sänger von sich und übte nebenbei zwei Textzeilen, die er wegen der englischen Sprache noch nicht ganz beherrschte. Das nahm der Gitarrist nicht einfach so hin und stocherte weiter herum. „Sag schon, Hizu, wer war das?“ „Kennst du sie?“ Beiläufig schaute Hizumi zu seinem Bandkollegen und gab nur wiederwillig Antwort. „Soweit ich weiß, ist ihr Name Aries Oder Kara und sie spielt in einer Band namens A.T. scheint so was wie ein Kürzel zu sein oder so.“ Kaum hatte der junge Künstler seinen Satz beendet, wollte sein Kollege etwas sagen, als in diesem Momentetwas laut knallte. Die zwei Streithähne drehten sic hin die Richtung, aus dem das Geräusch kam. Dort saß grad Zero, der Basser der Band der vor einer Sekunde seinen Laptop zuknallen lies. Als er die Blicke bemerkte, öffnete er wieder den Deckel des Minicomputers. „Meinst du wirklich Aries?“ Der Basser schaute verlegen zu seinem Sänger rüber. Da warf Karyu schon ein „Wer den sonst?“ ohne genau zu wissen, was gemeint war. Hizumi fragte seinen Basser warum er danach fragte. Da tippte Zero auf den Tasten herum, worauf hin eine Profilseite auf dem Bildschirm er schien. „Deshalb.“ Gab Zero zurück und zeigte auf den Profilnamen der Seite. „A-ri-es-s.“ „ Aries.” „Bürgerlicher Name: S.M. Alter : 20. Ort: Germany. geboren: April 1985. Gewicht: 55-60 kg. Band: A.T. Platz: Drummer, MC, Texter. Seit einem Jahr in der Musikbranche tätig. Stil: Rock, Punk, Metal, Melodric.“ Karyu dreht e sich um und sah, wie der Drummer der Band, Tsukasa, das Profil laut vorlas. „Ich kenne die kleine,“ gab Zero nur zögerlich zu. „Ich unterhalte mich mit ihr über unsere Blockeintrage und Chat`s.“ Zero errötete leicht bei diesen Worten und drehte sich weg. Hizumi gab nur ein „Hmhm“ von sich. Die Vier unterhielten sich noch ne ganze Weile bis zu ihrem Auftritt. Mittlerweile standen wir schon über eine halbe Stunde länger vor der Bühne, als wie die Band angekündigt war. Mit kleinen Karaokeeinlagen und Witzen versüßten wir uns die Wartezeit. Als endlich die Lichter ausgingen, und in der Halle lautes Geschrei losbrach, traten D`espairs Ray endlich auf die Bühne. Zwar verspätet, aber lieber zu spät als gar nicht. Kaum begann der Sänger mit den ersten Strophen des ersten Songs, schrien alle durcheinander. Man konnte kaum verstehen, was grade gesungen wurde genauso, wie ich nur zu gern auf die Kreischies losgegangen wäre. Doch ich hielt mich zurück, zu verstehen war es ja schon irgendwie. Während die Fans um uns herum nur standen, sprangen, hüpften und pogten wir wild herum. Völlig losgelöst und in eine andre Welt versetzt. Was bei mir wohl auch am Alkoholpegel lag, den ich mir mittlerweile antrank. Es war einfach einmalig gewesen. Die Band sielte zum Einstieg ältere Lieder, des ersten und zweiten Albums. Dann wurden Lieder des aktuellen Albums Redeemer gespielt und mehrere neue Singles unter anderem die Single Love is death und Death Point. Gemischt mit Fankontakt und lustigen Ansprachen des Sängers wurde aus diesen kurzen neunzig Minuten ein unvergesslicher Abend. Es wurden sogar Songs ihres kommenden Albums Monsters angespielt. Songs wie dope und falling wurde immer wieder von der Band angestimmt und durch Sprechpausen sehr interessant gehalten. Es wurde auch immer wieder kurze pausen abgehalten, die zum Erholen dienten. Eine schnelle Zigarette und ein frisches Bier später traten die Vier Musiker wieder auf die Bühne. Mittlerweile wurden wir bis in die dritte Reihe vorgedrängt und hatten so einen noch besseren Blick auf die Vier Jungs. Karyu und Hizumi standen am Rand der Bühne und unterhielten das Publikum mit einer kurzen Showeinlage. Ein typisches, großer Karyu hüpft über kleinen, sitzenden Hizumi Spiel. Zero schien irgendwie so, als würde der in der Menge jemanden suchen. Doch es konnte auch täuschen, da das Licht ziemlich fahl war und man so schon kaum etwas erkennen konnte. Im nächsten Moment trat Tsukasa nach vorn an den Bühnenrand. Die andern Drei wichen nach hinten zurück. So war nur noch der Drummer zu sehen. Getaucht in einen wunderschönen grünen Licht, zog der Drummer eine Querflöte hervor und begann darauf eine faszinierend, schöne Melodie zu spielen. Ich war begeistert. Nicht nur dass wir so nahe standen, das wir ihn hätten locker berühren können, nein sogar die Kreischies waren totenstill, voller Faszination über diese Showeinlage. Das rechnete ich denen hoch an. Als Tsukasa mit Spielen fertig war, folgten noch zwei fette Zugaben, ausgewählt nach den Songwünschen, die man im Vorfeld via Homepage abgeben konnte. Als die Lichter danach aus gingen, schien das Konzert beendet. Die ersten Fans wollten bereits wieder gehen, als auf einmal die Vier auf die Bühne zurück kehrten. In nahezu völliger Dunkelheit uns fast unbemerkt wuselten sie bei den Drums herum. Zwei Stuff`s kamen hinzu und traten dann an den Absperrzaun direkt vor der Bühne. Der Sänger der Band, trat in die Mitte der Beiden und hielt scheinbar ein en Zettel in der Hand. Es folgte wieder dieser suchende Blick. Im nächsten Augenblick signalisierte der Stuff auf unsere Seite irgendetwas. Sogleich setzte Hizumi sich in Bewegung und stand uns praktisch gegenüber. Mein Bruder uns seine Frau fixierten ihn bedrohlich. Was dann geschah gleich einem Traum. Der Sänger machte einen Satz von der Bühne, auf der er bis eben noch stand und stellte sich ans Trenngitter das davor der Bühne aufgestellt war. Kurz darauf machte er einige kurze und merkwürdige Handbewegungen. Kori meinte sofort, das wir gemeint wären, aber das wäre zu schön um wahr zu sein. Nach kurzem Rumgefuchtel, bemerkte Hizumi, das seine Bemühungen keine Früchte trugen, also rief er einen Namen aus. „.....s“, „..r...is.” Beim dritten mal verstand ich was er da rief. „Aries.“ Tatsächlich rief er meinen Künstlernamen. Sofort stießen mich meine beiden Begleiter zu den Sänger ihn. Kaum das ich vor ihm stand, wurde ich sofort von den zwei Stuff`s über den Zaun gehievt, selbst Hizumi persönlich half dabei. Ich peilte überhaupt nicht, was grade loswar. Der Frontmann der Band flüsterte mir irgendetwas ins Ohr. Verstanden hatte ich nur “ ..deine Chance...!“ Ich wurde auf die Bühne regelrecht gezogen und gezerrt, da ich nicht grade freiwillig mit kam. Als ich auf der Bühne losgelassen wurde, hatten die drei Anderen bereits ihre Plätze an ihren Instrumenten eingenommen. Hizumi redete die ganze Zeit in Japanisch auf mich ein, wovon ich vielleicht nur einen Bruchteil verstand. Er drückte mir ein zweites Mikro in die Hand und grinst: “ Ready?“ gab er dabei von sich und nahm dann ganz gemütlich sein Position ein. Ich drehte mich intuitiv zu Tsukasa um und brachte ein „help“ heraus, als in diesem Moment die Lichter wieder ansprangen. Der Frontmann sprach in einstudiertem Deutsch zu seinen Fans:“ Chapt ihr lscht aufeinen echstra Spechial Chugabe?“ Die Fans jubelten bei Diesen Worten laut auf. Dann hörte ich noch den Drummer zu mir sagen: “ Sing in Duett!“ Er hatte eine schöne englische Aussprache. Hizumi begann fast zeitgleich mit den Textzeilen von Tainted World. Ale er bemerkte, wie perplex ich da stand, kam er auf mich zu und signalisierte, während er sang, das ich mit einsteigen sollte. Es dauerte eine Weile, bis ich die richtigen Töne traf und noch eine Weile bis ich seine Abläufe ungefähr drauf hatte. Dann ging alles wie von selbst. Jedes der noch folgenden Songs wurde abwechselnd, gemeinsam oder mit abwechselnden Solis durchgebracht. Es folgte sogar die Erlaubnis von Tsukasa, dass ich mit ihm zusammen sein geliebtes Drumset bearbeiten durfte. Dies wiederum wurde als Drumsolo inszeniert. Es war so schön gewesen. Zu schön um wahr zu sein. Infection jedoch, war meine Stimme völlig ausgereizt. Es folgte prompt in akuter Hustenanfall, der mich zum aufhören zwang. Weshalb ich mich umgehend zur Treppe verzog, die zu den Backstage Bereich führte. Hizumi sang locker weiter, blickte jedoch immer wie er in die Richtung in die verschwand. Als ich meine Atmung und den Hustenreiz endlich wieder unter Kotrolle hatte, machte Zero eine fordernde Kopfbewegung. So als wolle er mir sagen, „los ach weiter.“ Als der letzte Refrain begann, hob ich das Mikro an den Mund und sang los. In diesen Moment hörte Hizumi absichtlich mit dem Singen auf. Es folgte ein: „I know... I can never reach for you... I live because of you, so I believe... "close your eyes" I don't regret dying for you...? Das zwar an sich nicht schlecht klang, jedoch bei weitem nicht an den Gesang des Originals heran kam. Infolge dessen verabschiedeten sie die Vier von ihren jubelnden Fans, warfen ihnen sämtliche Plecks, Drumsticks, Handtücher und Trinkflaschen zu und verließen danach einzeln die Bühne. Ich hockte immer noch auf der Treppe. Geschwächt von der wiedergekehrten Atemnot und rang um Selbstkontrolle. Kaum waren die Vier am Fuß der Treppe angelangt, drängelten sich meine beiden Kumpane an ihnen vorbei um zu sehen wie es mir ging. Kori stieß sogar Hizumi zur Seite, obwohl der grade nach meinen Zustand fragen wollte. Yuki drückte meinen Kopf an ihre Brust, was an sich ein angenehmes Gefühl hervor rief. An sich war es von ihr nur Show, aber sie schien doch in Sorge zu sein. Ich stieß sie trotz allem sanft von mir. Nachdem ich es schaffte mich wieder aufzurichten, gingen wir erst einmal mit zu Garderobe. Zero hielt mir einen Tetra Pack Calpsis vors Gesicht, ich nahm dankend an und spülte erst einmal meine dürre Kehle durch. Nach und nach funktionierte meine Stimme wieder einigermaßen. Nachdem ich ungefähr ein Dutzend mal bestätigen musste, das es mir wieder besser ging, fragte Karyu einfach mal so in die Runde, ob wir nicht noch Lust hätten, etwas zu unternehmen. Als kleine Entschädigung für diesen kleinen Überfall. Mein Bruder und seine Frau überlegten nicht einmal richtig, sie sagten umgehend zu. Hizumi schaute mich eindringlich an und ich zuckte nur mit den Schultern. „Willst du mit, oder dich lieber ausruhen, du hast dich ziemlich ausgepowert?“ Hizumi blickte mich nach diesem Satz erneut eindringlich an. Dank Tsukasa`s Englischkenntnisse und Yuki`s Sprachvermögen, was Japanisch anging, konnte man sich fast schon normal unterhalten. Auf Hizumi`s frage wusste ich keine genaue Antwort, also zuckte ich wieder mit den Schultern und gab nur ein: „ mir geht es gut, das passiert mir öfter, wenn man mich unfreiwillig zum singen nötigt. “ Hizumi schien zu grinsen und dann doch wieder nicht. Der Abend begann recht amüsant. Immer noch im angetrunkenen Zustand. Es wurde gelacht und rumgescherzt. Solange, bis Karyu auf die Idee kam, dass man ja mit dem Tourbus zur Reeperbahn fahren könnte. Beziehungsweise sich fahren lassen. Es konnten keine Einwände er bracht werden, denn Karyu lief fast sofort zum Tourbus vor. Wir anderen folgten ihm. Der Fahrer des Busses, der nebenbei auch Dolmetscher war, konnte keine richtige Freude aufbringen, ein Haufen betrunkener rumzukutschieren. Jedoch war er schnell vom Gegenteil überzeugt. Es folgte eine Spritztour quer durch die hamburger Innenstadt mit dem Ziel den Kiez zu erreichen. Die Spritztour hielt so lange an, bis ich, betrunken wie ich war, der Rappel packte und ich noch bei der Fahrt aus dem Bus sprang. Erschrocken, wie die andere waren, im nächsten Moment eilten sie mir hinterher. Hätte sicher böse enden können, wenn der Buß nicht grade eine Ampel anfuhr und deshalb nur zwanzig Kilometer pro Stunde drauf hatte. Das gute an dieser Aktion war das gewesen, das wir eh kurz vorm Kiez waren. Also nicht weit von unserem Ziel entfernt. Alle stapften mir hinterher, bis zum heiligen Geistfeld. Auf einmal packte Yuki die Aufregung, die sie bislang versuchte zu verbergen. „Lasst uns auf dem Dom ,“ warf sie ein. Sofort griff sie Kori`s Hand und schleifte ihn in Richtung des Doms. Leicht verwirrt fragte Hizumi mit Hilfe von Tsukasa`s Englischkünsten, was mit der kleinen sei. Ich sah ihn an, zuckte mit den Achseln, und setzte mich in Bewegung. Zugleich sagte ich nur „kein Plan, was sie jetzt auf den Rummel will.“ Karyu klinkte sich ins Gespräch ein: „Rummelue?“ „Party?“, „Partey!“ „Hai, Party.“ lies Tsukasa verlauten. Mit diesem Satz machte die Vier das selbe wie ich, Yuki hinterher gehen. Kaum das wir den Eingang erreichten, zerrte Yuki uns weiter mit. Sie wollte in die Attraktionen, am besten in alle gleichzeitig. Ich hatte eher Interesse an den Verkaufständen und unsere Vier Begleiter wollten etwas essen. Die Jungs waren ziemlich ausgehungert mittlerweile und das Magenknurren hätte man locker bis nach Altona hören können. Karyu konnte Hizumi schnell davon überzeugen, doch bei den Bierständen vorbei zu schauen, frei nach dem Motto, kann ja nicht schaden. Mein Bruder und bester Freund, sagte zu jedem Vorschlag nur ja und amen. Der perfekte Uke. Nachdem wir es fertig brachten über eine Stunde nur zu Diskutieren, entschieden wir uns letzten Endes dafür, von jedem etwas zu tun. In der Reihenfolge, wie die Geschäfte kommen. In den Geisterbahnen die wir besuchten, klammerte sich Yuki voller Angst abwechselnd an ihren Freund und Zero fest. Der wiederum blickte ein wenig bedrückt drein. Er zog es vor, ganz dicht bei Tsukasa zu bleiben. Karyu stolzierte lachend vorweg und genoss scheinbar die Situation. Hizumi versuchte einen Scherz zu machen und bot mir seinen Arm zum festhalten an. Worauf ich mit einem lauten und vor allem demonstrativen „Pfiff“ reagierte, die Augen rollte und einfach weiter ging. Als wir beim Ausgang ankamen, wollte Kori`s Freundin gleich weiter zur nächsten Attraktion. Doch Hizumi war der jenige gewesen, welcher sich einschaltete und meinte „jetzt ist doch ein Verkaufsstand an der Reihe, ore wa?“ Er fragte drehte sich zu mir und fragte noch mal „Ore?“ Ich seufzte und ging weiter. Äußerlich völlig unbeeindruckt, beschäftigte mich innerlich ungemein, wieso er sich so fürsorglich gab. Für mich war er praktische eine fremde Person, davon abgesehen das ich seine texte, Augen und seine Stimme toll fand. Das lies mich einfach nicht los. Als wir so lang schlenderten, sah ich plötzlich ein Stand mit Mützen, Gürtel und T-Shirts. Accessoires mochte ich einfach sehr. Es ging nicht ohne. Hizumi sah wie ich abrupt stehen blieb. Er rief die andere zurück, da diese uns in der Zwischenzeit überholt hatten. Ich trat wie in Trance an den Stand heran und beäugte zielgenau welche Objekte alle zum Verkauf standen. Jedoch außer den typischen Kommerzsachen, fand ich nichts was mir auf anhieb ins Auge stach. Grad als ich mich umdrehte, um wieder zu gehen, stand Hizumi direkt hinter mir. Ich stieß frontal mit ihm zusammen. Ich spürte seine Hände, die mich stützend hielten. Zwei Sekunden, die mir wie Stunden vorkamen, verweilten wir so. Ganz kurz kam es mir so vor, als spürte ich ein form vom Vertrautheit. Doch dieses Gefühl verschwand ebenso schnell wie es aufkam. Ich schaute ihm in seine nussbraunen Augen, entriss mich sanft seinem Griff und entschuldigte mich. Zusammen mit einem Kopfnicken nahm ich meinen Weg wieder auf und trat zu den Anderen, die auf Karyu`s Nötigung hin abseits standen. Der Junge Sänger runzelte die Stirn, blieb noch einen Augenblick lang ruhig stehen, kam uns dann aber doch zügig hinterher. Alle beisammen, ergriff Tsukasa, fast rufend das Wort „Jetzt ist es Zeit was zu essen.“ So machten wir uns auf den Weg zum nächsten Asiastand. Yuki quiekte jedes mal laut auf, wenn Tsukasa englisch sprach. Wahrscheinlich wirkte Zero deshalb so genervt. Sie machte das nämlich schon die ganze verdammte Zeit lang. Als wir am Asia Stand ankamen, schaute jeder von uns, welche Speisen angeboten wurden. Schwer viel die Wahl nicht, da man nur zwischen Wan-Tan, Yakitori und Rahmen entscheiden konnte. Die Despa Jungs drängelten sich vor und begannen zu bestellen. Als sich der Junge Sänger umdrehte und fragte, was ich denn essen wollte, musste ich erst einmal überlegen, was er genau meinte. Es war je allgemein bekannt, das ich nicht grade gut Japanisch konnte. Weder schriftlich noch mündlich, trotz der Songtexte die ich auf japanisch für meine eigene Band verfasse. Gleich darauf drehte sich der Kerl wieder um und bestellte einfach für mich mit. Karyu übernahm die Bestellung meiner Freunde und trug diese vor. Mehr als ein „ähhmm“ brachte ich nicht heraus und stellte mich gekonnt schmollend an die Seite. Nachdem das Essen über die Theke ging und wir nicht schlecht staunten als Karyu mit Euro Noten bezahlte, Verteilte er die Gerichte. Mein Bruder und Zero bekamen je eine Portion Yakitori, eine Art Fleischspieß. Yuki, Tsukasa und Karyu aßen Rahmen und Hizumi reichte mir eine Portion Wan-Tan, die er auch für sich bestellt hatte. Jeder verputzte seine Portion und warf die leere Schale in einen Mülleimer. Vordem Ausgang bei dem wir uns mittlerweile befanden erholten wir uns kurz von der Anstrengung des Wanderns und Essens. Kurz darauf riss mein Bruder die Führung an sich und machte sich auf in Richtung Merkado, das am Anfang der Reeperbahn stand. Wir folgten ihm. Wenn auch teilweise wiederwillig, da Zero scheinbar immer miesere Laune bekam. Ich schritt neben Yuki entlang und Hizumi hielt sich bei Karyu auf. Mein Bruder schritt voran und Zero und Tsukasa bildeten das Schlusslicht. Als wir vor dem Frieda. B ankamen, war die Hälfte von uns nicht mehr so sicher , dass wir da wirklich rein wollten. In dem Moment als Hamburg meine Perle gespielt wurde griff Yuki meinen Arm und riss mich hinter sich her. Ich konnte kaum realisieren was los war, da standen wir schon auf der Tanzfläche und Yuki war nicht mehr zu bremsen. Ich verzog mich an die Seite, da dies Musik nicht grad mein Geschmack war. Unsere männlichen Begleiter stürzen sich nach und nach ins Getümmel. Kori gesellte sich zu seine r Frau und hampelte mich ihr rum. Ich stand immer noch an der Seite, quetschte mich dann zur Bar rüber und bestellte mir ein kühles Bier. Ich trank mein Bier in genüsslichen Zügen rauchte eine Kippe nach der Anderen. Völlig in meiner eigenen Welt vertieft beobachtete ich meine Freunde m mich herum und genauso meine Umgebung, die mir bedrohlich und unangenehm erschien., Ich hatte das unbewusste Bedürfnis auf der Hut sein zu müssen, seid wir aus diesem Bus ausstiegen. Es verging Stunde um Stunde. Ich bewegte mich kaum merkbar von einem Punkt der Bar zum nächsten. Die Vier Jungs von Despa waren voll damit beschäftigt die Mädels auf zu mischen und flirteten was das Zeug hielt. An Spaß mangelte es ihnen auf keinen Fall. Yuki und Kori hatten ebenfalls Spaß. Zwischendurch waren zwar kleine reibereinen, aber nichts was in einer Schlägerei ausarten würde. Mittlerweile war es Fünf Uhr morgens und ich war ziemlich müde geworden, da ich die letzten zwei Stunden im Sitzen verbrachte. Hizumi kam als einziger immer mal wieder zu mir und fragte ob es mir gut ging. Jedes mal nickte ich mit dem Kopf und sagte ich das alles okay wäre. So richtig glauben tat er es nicht. Denn sein Blick verriet ihn. Bei diesem Mal nahm er einfach meine Hand und zog mich sanft zu sich auf die Tanzfläche. Es musste ja ausgerechnet every you every me von Placebo gespielt werden. Ich konnte nicht einmal mehr richtig stehen, als Hizumi meine eine Hand nahm und sie sich an seine Schulter legte und mit seiner anderen Hand die meine umschloss. Wir bewegten uns langsam im Kreis, wie ein kleiner Walzer. So drehten wir uns die ganze Zeit im Kreis. Ich konnte sein Parfüm riechen und diesen markanten süßlichen männlichen Duft den er auf der Haut trug. Selbst als das Lied endete und das nächste bereits anfing, drehten wir uns immer noch im Kreis. Dieser Moment war einer von diesen die man sich nie zu erhoffen wagte. Doch währte dieser Moment nur einen Moment lang, als ich plötzlich rumgerissen wurde, aus den Händen von Hizumi und ein vollen Kinnhaken abbekam. Das nächste was ich sah waren Sterne. Dann gingen mir die Lichter aus. . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)