Die Suche nach... von Maryhase (~*...der Wahrheit?*~) ================================================================================ Kapitel 33: ~*Shailia, das Licht in der Abenddämmerung*~ -------------------------------------------------------- *Ich weiß noch, wie es damals war... Wie du mich gefunden und aus meinem alten Leben herausgeholt hast... Ich war ein armes Kind der Straße, welches mit seiner Familie in den Gossen der Stadt lebte. Eines Tages hieß es, dass der Prinz in die Stadt käme und ich wollte ihn sehen. Dies war wenige Tage nach meinem 14. Geburtstag. Wir hatten diesen gefeiert und ich war froh, endlich eine Stufe weiter zu sein, auf der Leiter zum erwachsen werden. Ich sagte meinen Eltern Bescheid, dass ich mir den Prinzen ansehen wollte und ging los, zur Hauptstraße. Viele Male hatte ich mich für einen Beruf beworben, doch immer bekam ich nur Absagen oder hätte etwas für die Stelle tun sollen. An der Hauptstraße angekommen, sah ich ihn dann auch schon. Der Prinz war verhüllt, aber das war mir egal. Er war hier und wollte uns helfen, bat einige von uns sogar zu sich, doch als ich zu ihm gehen wollte, geschah etwas, was ich nicht vergessen würde. Man packte mich, hielt mir den Mund zu und zog mich nach hinten, in eine dunkle Gasse hinein. Dort wurde ich zu Boden gedrückt und man fasste mir unter die Kleidung, als ich dich hörte. Du schlugst diese Männer in die Flucht, gabst mir deinen Umhang und führtest mich wieder auf die Hauptstraße. „Ich danke Euch“, brachte ich damals schwach heraus, doch du lächeltest nur. Du wusstest wer ich war. „Du hattest dich doch im Palast beworben“, sprachst du mich an und ich nickte überrascht, da gabst du mir ein Siegel. „Melde dich morgen am Eingang und sag, du willst zu Kail Herai...“ Mit diesen Worten warst du auch schon wieder weg und ich erkannte, dass du an der Seite des Prinzen platz nahmst. Von daher nahm ich dein Angebot an, denn ab diesem Moment wusste ich, wer du warst. Kail Herai, rechte Hand des Prinzen, unseres neuen Königs. Auch ich wollte ihm meine Treue schwören und ging am nächsten Tag in den Palast. Nach einigem hin und her wurde ich in die Armee aufgenommen, bekam eine Ausbildung und kam in deine Truppe. Auch nach den zwei Jahren, welche ich für meine Ausbildung und die Aufstiege brauchte, erkanntest du mich und ich durfte die Ehre erhalten und deine rechte Hand werden. Dafür danke ich dir. So kann ich dich beschützen, wie du mich beschützt hast. Selbst dann, wenn es mich mein Leben kosten würde...* Lelouch, C.C., Kallen und Gino standen noch immer, wie auch Suzaku vor dem Turm und suchten verzweifelt nach einer Möglichkeit, diesen zu zerstören. Doch es fiel ihnen beim besten Willen nichts ein. Suzaku versuchte weiterhin mit Marisa zu reden, doch sie wachte einfach nicht mehr auf. Mit den Händen zu Fäusten geballt schlug er gegen den Turm und flehte, winselte schon fast, dass sie doch wieder aufwachen sollte. Aber es brachte nichts. Der Turm nährte sich weiter von ihrer Energie und plötzlich regte sich etwas auf der Insel. „Verdammt“,fluchte Suzaku laut und wollte seinen Kopf gegen den Turm hämmern, doch hielt ihn Lelouch auf. „Es bringt weder Marisa, noch uns etwas, wenn du dir jetzt den Schädel einschlägst!“, schrie der Schwarzhaarige seinen besten Freund an. „Es wäre eher von Vorteil, wenn du uns helfen würdest, damit wir eine Möglichkeit finden, dieses Ding hier zu zerstören!!“ Der Braunhaarige verstand ja, was Lelouch von ihm wollte, aber er wollte Marisa nicht noch einmal verlieren. „Vielleicht kann ich euch helfen“, hörten sie dann eine bekannte Stimme und wirbelten herum. „Du?“, fragte C.C. ungläubig und sah den Neuankömmling überrascht an. „Was ist los Kail?“, fragte Alexander und lachte, als er sah, dass der Jüngere, bereits etwas außer Atem war. „Willst du mich so etwa besiegen? Das glaube ich nicht!“ Der Silberhaarige lachte wieder auf und griff den Blonden erneut an, welcher den Hieb abwehrte. Da riss ihn Alexander zu Boden und Kail atmete erstickt auf, als er mit seinem Rücken auf den Boden knallte. Fast schon panisch sog er wieder Luft in seine Lungen, ehe er dem nächsten Schwerthieb des Älteren auswich. „So leicht mache ich es Euch nicht!!“, schrie Kail Alexander entgegen und rollte sich zur Seite, einige Meter vom Älteren weg und stand wieder auf. Noch immer etwas außer Atem fasste er sich kurz wieder. „Kail, du könntest dir dies alles ersparen, wenn du mir helfen würdest“, sagte Alexander und hielt Kail die Hand entgegen. „Auch wenn wir beide von unterschiedlichen Stämmen abstammen und du damals ein König warst, so sind wir doch... Wie sagt man...? Vom selben Schlag?“ Kail verstand nicht, worauf der ehemalige westliche Falke hinaus wollte. „Du siehst doch selbst, dass die Bewohner der Erde sie langsam zerstören. Es ist allmählich Zeit für einen Neuanfang. Wir müssen die Welt zerstören und aus ihren Trümmern erbauen wir uns eine neue, bessere Welt! Eine Welt ohne Krieg! Ohne Streit, Diebstahl, ohne alles!“ Das konnte nicht sein ernst sein. Er musste verrückt geworden sein, wenn er dachte, dass dies einfach so klappen würde. „Ihr seid nicht mehr ganz dicht“, stellte der Blonde daraufhin fest und wich einen Schritt zurück. „Nein, es ist alles bestens!“, grinste er und ging auf Kail zu. „Ich bin nur noch wenige Schritte von meinem Ziel entfernt! Es ist unser Schicksal, Kail, die Welt zu zerstören und neu aufzubauen. Das ist die Aufgabe unseres Volkes...“ „Nein!“, schrie Kail und schüttelte Kopf. „Das war und ist nicht die Aufgabe unseres Volkes!“ Alexanders Augen funkelten gefährlich und er ging näher auf den Blonden zu. Man konnte meinen, dass etwas Enttäuschung in seinen Augen lag. Langsam trat der große Mann auf Kail zu und schaffte es, mit einigen geschickten Handgriffen, ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen. „So soll es sein und so soll eines Tages geschrieben stehen!“ Alexander holte zu einem erneuten Schlag aus und sah den Jüngeren triumphierend an. „Lebe Wohl, Kail! Es ist Zeit für dich zu gehen!“ Zwar war Kail auch unsterblich, doch war es bei ihm anders als bei Lelouch oder Spice. Wenn er durch eine Waffe verletzt wurde, heilte sie nicht so schnell wie bei ihnen. Sie brauchte die gewohnte Zeit. Nur die Zeit konnte Kail nichts anhaben. Alexander stieß zu und man sah nur noch rotes Haar im Wind wehen... „Was machst du hier Spice?“, wollte C.C. wissen und die anderen sahen den Weißhaarigen ebenfalls irritiert an. „Und warum hast du Nunnally mitgebracht?“ Spice lächelte nur kurz und trat auf den Turm zu. Dann legte er seine linke Hand dagegen und schloss die Augen, konzentrierte sich und öffnete sie nach wenigen Minuten wieder. „Sie lebt noch, aber sie ist sehr schwach“, erklärte er und drehte sich wieder zu der kleinen Gruppe um. „Ich bin gekommen, um euch zu helfen, Marisa zu befreien“, sprach er dann weiter. „Darum habe ich auch deine Schwester mitgebracht. Sie trägt ebenfalls ein Geass in sich und kann uns dabei helfen.“ Lelouch nickte verstehend und versuchte sich, etwas zusammen zu reimen, doch so ganz wusste er dann doch nicht, wie Spice vorgehen wollte. „Um den Turm seht ihr sieben Markierungen“, begann er zu erklären und stellte sich auf eine und sein linker Fuß sank einige Zentimeter tiefer. „Stellt euch auf sie, so wie ich. Dann ist die Verbindung hergestellt und wir können weitermachen.“ Die anderen nickten und taten es ihm gleich, da blitzte der Kristall kurz auf und Suzaku wollte zurückweichen, da er sich um Marisa sorgte, wurde aber von Spice aufgehalten. „Wenn du jetzt zurückweichst, können wir gar nichts mehr tun!“ Der Braunhaarige nickte zögerlich und sah noch einmal noch oben. Das Leuchten des Kristalls war schwächer geworden und Spice leitete sie weiter an. „Legt jetzt eure linke Hand an den Kristall und mit der rechten Hand an euer Herz. Es hört sich jetzt zwar bescheuert an, doch wir müssen diesen Turm mit Hilfe unserer Willenskraft zum Einsturz bringen.“ Zuerst wollten die anderen auflachen, doch als Lelouch und C.C. seinen Worten folgten, taten es auch Suzaku und Nunnally. Gino und Kallen folgten ihrem Beispiel und konzentrierten sich ebenfalls. Als dies alle taten, fing auch Spice an. Wie stark waren sie? Wie viel Kraft trugen diese sieben Personen in ihren Herzen für eine Person? Es schien genug zu sein, denn das Leuchten des Kristalls wurde immer schwächer und er bekam Risse und Sprünge, ebenso wie auch der Turm. Als man auch hörte, wie der Turm immer mehr zu zerspringen drohte, gaben sie noch einmal alles. Man konnte ihn schwanken hören. Es hörte sich fast so an, wie ein Heulen. Als er dann schließlich auf einer Seite seinen Schwerpunkt bekam und sich Stück für Stück in diese Richtung neigte, öffnete Spice seine Augen. „Jetzt! Geht weg von dem Turm!!“, schrie er und alle gingen von den Markierungen herunter, welche wieder heraufkamen, sich aber diesmal um 180° Grad drehten und ein Klicken zu hören war. „Was geschieht hier?“, wollte Suzaku wissen. „Der Turm fällt und wird am Boden zerschellen“, erklärte der Weißhaarige. „Dadurch wird auch der Kristall zerstört.“ „Und was ist mit Marisa!?“, fragte der Braunhaarige ängstlich. „Die Flüssigkeit im Kristall wird sie schützen. Du brauchst dir keine Sorgen mehr um sie zu machen. Zumindest hier nicht mehr...“ Der Turm fiel immer weiter und zerbrach auch im Fall in mehrere Teile. Da knallte der Kristall auf den Boden und zersprang in viele kleine Splitter. Sofort eilten sie an die Stelle, an der der Kristall aufkam und suchten ihre Freundin. Suzaku fand sie und holte sie so schnell wie möglich aus den Trümmern hervor. Sie entfernten sich von den Trümmern und der Braunhaarige legte sie vorsichtig auf dem Boden ab, wo Spice sofort nach ihr sah. „Alles okay“, meinte er erleichtert und lehnte sich etwas zurück. Da konnte man einen lauten Aufschrei hören... „SHAILIA!!!“, schrie Kail, als er endlich realisiert hatte, wessen Blut auf seine Wange gespritzt war. Die Rothaarige, mochte sie auch wer weiß von wo gekommen sein, hatte sich vor ihn gestellt und die Klinge Alexanders abbekommen. „So ein Pech aber auch“, sagte Alexander und rammte das Schwert noch weiter in den Körper der jungen Frau, welche darauf nur schmerzerfüllt auf keuchte. „Eigentlich hätte der Stoß dir gegolten, Kail. Aber...“ Mit einem kräftigen Ruck zog er das Schwer aus Shailias Brustkorb heraus und ließ sie zu Boden fallen. „Dein treues Hündchen war schneller...“ Kail ließ sich entsetzt auf die Knie fallen und hob die Hände. Er wusste nicht wie oder ob er sie berühren durfte. Tränen stiegen ihm in die Augen und Zorn, Wut und Hass machten sich in ihm Breit. Gefühle, die er so eigentlich nie wieder empfinden wollte. „ALEXANDER!!!!“, schrie der Blonde und hob Shailias Schwert auf. Der Silberhaarige lachte zuerst amüsiert, doch als Kail ihm das Schwert aus der Hand schlug, schluckte er. War das wirklich Kail? Hatten diese Gefühle ihm nun so viel Kraft gegeben? Alexander wollte dies nicht glauben und holte eine Pistole hervor. Er richtete sie auf Kails Stirn, welcher den Älteren entsetzt ansah und stoppte. Dabei war er gerade dabei, Alexander zu erledigen. Der ehemalige westliche Falke grinste nun wieder siegessicher, da schoss ihm jemand die Waffe aus der Hand und Kail holte wieder aus. „Für Shailia!“, flüsterte er heißer und stieß mit dem Schwert in seine Brust, direkt in sein Herz und der große Mann keuchte ungläubig, sank zu Boden und verstummte. Seine Augen zuckten für einen Moment noch, doch als er seinen letzten erstickten Atemzug tat, hörte dies auf. Kail kniete sich zu Shailia, hob sie vorsichtig hoch und nahm sie mit. Ihr Atem ging schwer und sie verlor immer mehr Blut. Schnellen Schrittes ging er zu den anderen. Die Gruppe um Lelouch hatte den Kampf beobachtet, konnten Kails Wut verstehen und blickten zu der Person, die Alexander die Waffe aus der Hand geschossen hatte. Reyla. Sie und Rose waren immer noch hier und kamen nun ebenfalls zu der Gruppe. „Wir sollten so schnell wie möglich gehen“, erklärte der Schwarzhaarige und die anderen nickten. „Vor der Insel liegt ein Schiff“, meinte Spice nun. „Vielleicht sollten wir erst einmal dorthin...“ Gerade als sie loslaufen wollten, zupfte Shailia an Kails Kleidung. „Kail...“, hauchte sie schwach und alle wandten sich der Rothaarigen zu. Eines war sicher: Sie würde nicht mehr lange durchhalten. „Shailia! Halte durch! Wir sind bald wieder in Tokio!“, sagte er leise und drückte sie an sich. „Kail...kannst mir etwas versprechen?“, fragte sie leise und ihre Stimme wurde leiser. „Das hat Zeit!“, antwortete der Blonde, doch die Rothaarige schüttelte den Kopf. „Doch, du musst deine Energie sparen!“ Erneut schossen ihm die Tränen in die Augen und Shailia lächelte ihn noch einmal sanft an, so gut sie konnte. „Kail...Ihr alle... Lebt ein glückliches Leben... in diesem neuen Frieden...“ Ihre Worte machten Kail etwas wütend und er schlug mit einer Hand auf den Boden. „Hör auf so einen verdammten Mist zu reden!!“, schrie er sie an und man konnte aus seiner Stimmer heraushören, wie sehr er mit den Tränen kämpfte. Schwach hob sie ihre Hand an seine Wange und legte sie darauf. Kail legte seine darauf und schmiegte sich an ihre Hand. „Kail...kannst du dich noch...daran erinnern...als wir uns...das erste Mal begegnet sind...?“, fragt sie und man konnte sehen, wie ihre Augen langsam glasig wurden. Der Blonde nickte nur und die erste Träne fand ihren Weg über Kails Wange. „Ja, das kann ich!“, versicherte er ihr. „Wir werden dorthin gehen wenn es dir besser geht! Deswegen halte durch!!!“ Nun rollten ihm mehrere Tränen über die Wangen und auch aus der kleinen Gruppe konnte man einige Schluchzer hören. Sie wussten es genau. Shailia würde hier bleiben.. „Dort hat mein Leben erst angefangen... Du...hast ein Straßenmädchen...gerettet...Du hast...mir ein neues...Leben geschenkt, Kail...Dafür war ich...so unendlich dankbar...“ Ihre Worte kamen abgebrochen bei den Ohren der anderen an, da sie ein Hustenanfall überwältigte und sie einen schwall Blut spuckte. „Shailia!!“, schrie er und drückte ihre Hand an seiner Wange. „So...schlecht...dass ich nicht...sehen kann...wie du zum...neuen westlichen Falken...ernannt wirst... Folge deinen Zielen...und du wirst...ein westlicher Falke...wie wir ihn brauchen...und schätzen...und lieben...“ Ihre Augen schlossen sich und ihre Hand hing schlaff in der von Kail. „Sha-Shailia! Nein...Nein!!“, schrie er verzweifelt und drückte ihren leblosen Körper an sich. Er weinte um sie, wie er noch zuvor um geweint hatte. Denn endlich hatte er es realisiert. Er war in sie verliebt. Es war für ihn selbstverständlich, dass sie immer an seiner Seite war, ihn anlächelte, ihm ein Gefhül der Sicherheit und Geborgenheit gab. Und nun war sie fort. Für immer gegangen, weil sie ihn beschützen wollte. *Damals schwor ich mir, dass ich diesem edlen Jungen, der mein Leben rettete, es später opfern würde... Als Gegenleistung für seine Güte und auch dafür, weil er seines nach hinten stellen musste, um das anderer zu beschützen. Ich danke dir vielmals... Vielen Dank, Kail...* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)