Die Suche nach... von Maryhase (~*...der Wahrheit?*~) ================================================================================ Kapitel 29: ~*Das Spiel geht in die zweite Runde!*~ --------------------------------------------------- Das Spiel geht in die zweite Runde! „KLICK“ Nichts geschah. Fly versuchte es weiter, immer wieder drückte er den Abzug. „KLICK, KLICK, KLICK, KLICK, KLICK“ Als er nachsah, ob seine Waffe überhaupt geladen war, wurde er wütend. „ROSE DU MISTSTÜCK!!“, schrie er und warf seine Waffe wutentbrannt auf den Boden. Sein Blick richtete sich auf den Boden und seine Haltung war steif. Er schämte sich wohl dafür, dass er sich nicht hatte erschießen können. „Was heulst du jetzt hier rum?“, fragte ihn C.C. und er hob seinen Kopf ein wenig. Dann richtete er seine Waffe auf sie und die anderen waren alarmiert, doch als er abdrückte… „Die bringt mir nicht viel, weil sie nur Wasser schießt“, sagte er und es folgte ein dünner Wasserstrahl. „Das wirst du noch bereuen, Rose!“, drohte er und sank auf die Knie. Reyla musste lachen. Fly sah sie irritiert an. „Die Kleine scheint dich wirklich sehr zu mögen!“ Der Kupferhaarfarbene dachte über diese Worte nach. Wo sie es sagte… „Die kleine Rose ist so gut wie zu jedem abwesend und zeigt ihnen die kalte Schulter, nur zu Reyla und mir ist sie anders… Nur uns zeigt sie ihre kindliche Seite…“, dachte er und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. „Hey Fly“, sprach Reyla wieder, die näher gekommen war. Fly hatte dies nicht bemerkt und sah zu ihr auf. Sie reichte ihm eine Hand und hatte ein ehrliches, warmes Lächeln auf ihren Lippen. „Wirst du uns helfen?“, fragte sie ihn und er zögerte. Nachdenklich sah er zur Seite. „Das kann ich nicht machen…“, flüsterte er. „Deine Freunde können mir nicht vertrauen. Sie würden immer denken, dass ich euch verrate. Am besten wird es sein, wenn du hier und jetzt mein Dasein beendest.“ Das nächste, was man hörte, war ein lautes Klatschen, das von einer Ohrfeige entsprang. Verdutzt hielt sich Fly seine schmerzende Wange und sah irritiert wieder zu ihr auf. Sie sah mit einem wütenden Blick auf ihn herab und Fly fühlte plötzlich Angst in sich aufsteigen. Reyla holte zu einem weiteren Schlag aus, wurde aber von Jeremiah aufgehalten. „Hör auf damit!“, sagte er ihr und sie versuchte sich von ihm loszureißen. „Lass mich gefälligst los!!“, schrie Reyla den Älteren an und zappelte wild herum. „Ich werde es ihm schon noch ausprügeln, so etwas zu denken!!“ „Aber warst du denn nicht genauso, Reyla?“ Erschrocken wandte sich Reyla zu Edward um und auch Fly sah den König Ägyptens erstaunt an. „Woher weißt du...!“ Es schien der Schwarzhaarigen wieder eingefallen zu sein. „Weißt du nicht mehr? Du hast es mir einmal erzählt, als du ziemlich betrunken warst“, lachte Ed. Jeremiah hatte Reyla losgelassen, da sie sich nicht mehr rührte. „Aber… Das war doch vor zwei Jahren… Wieso weißt du das noch?“ „Weil es nicht so oft vorkam, dass du etwas von dir erzählt hast“, erklärte der Blonde, dann wandte er sich an Fly. „Fly! Komm mit uns!“, rief Ed dem am Boden knienden zu und die anderen sahen ihn entsetzt an. „Hast du das gerade mitbekommen oder hast du geschlafen?“, wollte Kail wissen, packte ihn an den Schultern und schüttelte Ed durch. Dieser erwiderte die Frage nur mit einem ignorierenden Blick und Kail ließ ihn sofort wieder los. Die anderen sahen Edward verwirrt an, so hatte man ihn noch nicht gesehen. „Steh auf, Fly Lowell!!“, befahl er und der junge Mann tat wie ihm geheißen. „Du wirst uns begleiten, uns erzählen, was du weißt und uns im Kampf gegen Alexander helfen! Solltest du uns aber verraten…“ Mit diesen Worten zog er sein Schwert und richtete es auf Fly. „Dann werde ich dich eigenhändig töten!“ Stille. Niemand sagte mehr etwas. Flys Mund war weit geöffnet, aber konnte er nach dieser Ansprache nichts weiter tun, als zu nicken. Reyla drehte sich zu ihrem alten Freund um und hielt ihm ihre Hand hin. Fly nahm ihre Hand und ließ sich aufhelfen. Dann gingen sie zu den anderen, wo er sich vor Edward niederkniete. „Mein Leben soll in Euren Händen liegen“, sagte er und Ed wurde plötzlich knallrot. „Steh auf, verdammt!!“, fauchte er ihn an. „So hab ich das jetzt auch nicht gemeint!!!“ „Nunnally!“, rief Yo der jungen Königin nach, welche stehen blieb und sich zu dem jungen Mann umwandte. „Ich habe gerade erfahren, dass dein Bruder und die anderen heute noch zurückkommen werden.“ „Oh, das hört sich großartig an“, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. „Und hast du dich schon entschieden? Was wirst du tun?“ Yo blickte zur Seite. Er wusste, dass Nunnally wieder dieses Thema ansprach. „Nein, ich habe mich noch nicht entschieden…“, gab er geknickt zu und senkte den Blick. Nunnally wollte gerade ansetzten, doch Yo war schneller. „Weißt du, ich hatte mich doch schon damit abgefunden“, erklärte er. „Warum also musst du mir jetzt ein schlechtes Gewissen machen? Das ist nicht fair…“ Die junge Frau sah ihn irritiert an, er wirkte so verletzt. „Ich verstehe nicht ganz, Yo…“ „Warum willst du unbedingt, dass ich am Leben bleibe? Ich habe euch allen am Anfang etwas vorgemacht, mir konnte man nicht trauen und trotzdem… Trotzdem willst du mich jetzt nicht gehen lassen… Warum?“ „Ich weiß es auch nicht so genau…“ Nunnally wandte ihren Blick gen Boden und schloss kurz die Augen. „Du hattest dieses Leuchten in deinen Augen“, sprach sie weiter. „In ihnen strahlte dein Traum, diejenigen zu beschützen, die dir wichtig sind.“ „Die beschützen, die mir wichtig sind…“, flüsterte Yo wehmütig. „Damit ich das tun kann, habe ich beschlossen, deinen Bruder und seine Kameraden in die kommende Schlacht zu folgen! Ich werde sie begleiten und unterstützen so gut es mir möglich ist!“ „Das kannst du nicht machen! Das kann nicht dein Ernst sein!!“ „Mein Entschluss steht fest!“ Der Schwarzhaarige sah ihr fest in die Augen. Nunnally blickte ihn entgeistert an. Sie konnte nicht verstehen, warum er das tat. „Es ist mir natürlich klar, dass du an der Seite der anderen kämpfen möchtest, aber warum willst du dein Leben aufs Spiel setzen?!“ Yo stand mit geballten Fäusten vor Nunnally, diese bekam das aber nicht mit. Aus irgendeinem Grund wurde er wütend. Doch nicht auf die junge Königin vor sich, nein, er war wütend auf sich selbst. Weil er ihre Fragen nicht beantworten konnte, sie nicht beantworten wollte. „Du hast erfahren dass du krank bist, na und?! Man hat dir auch gesagt, dass es eine Möglichkeit gibt dich zu heilen!“ Nunnally schaffte es wirklich ihm ein schlechtes Gewissen einzureden. Immer mehr Wut stieg in ihm auf und er wusste, er könnte sie nicht länger unterdrücken. „Sag es mir Yo!! Wem willst du etwas mit dieser Aktion beweisen?!“ Yo konnte nicht mehr. Er nahm die rechte Hand der jungen Frau, zog sie zu sich und presste ihre Lippen aufeinander. Als Nunnally zurückweichen wollte, griff er mit seiner anderen Hand um sie und drückte sie an sich. Sie konnte nicht entkommen. Am späten Nachmittag kam Lloyd zu Nunnally, die gerade mit Sayoko im Garten saß und etwas abwesend wirkte. „Verzeiht bitte die Störung, Majestät“, sprach der Wissenschaftler sie an und sie schreckte aus ihren Gedanken. „Euer Bruder und seine Gefährten sind soeben wieder zurück gekommen“, berichtete er und die junge Königin nickte ihm dankend zu. Dann wandte sie sich an Sayoko um. „Wollen wir sie begrüßen gehen?“ Die Japanerin nickte, stand auf und ging mit Nunnally und Lloyd mit, der sie in den Empfangsraum begleitete. Nachdem Lloyd den Raum für kurze Zeit verlassen hatte, kam er mit einer kleinen Gruppe wieder. Der Schwarzhaarige weitete überrascht die Augen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Nunnally ihn begrüßen würde. „Willkommen daheim, Bruderherz“, strahlte sie ihn freudig an. „Ja“, antwortete er, nachdem er sich wieder gefangen hatte. „Wir sind wieder da.“ Gino drängelte sich nach draußen, er wollte endlich raus an die frische Luft. „Endlich wieder zu Hause!!“, freute er sich und streckte sich erst einmal gen Himmel. „Du weißt aber, dass wir nicht lange hier bleiben“, mahnte ihn Kallen. „Wir sind nur hier, um zu besprechen wie es weitergeht und wie wir vorgehen.“ Gino blickte genervt über die Schulter und stieß einen langen Seufzer aus. „Darf ich denn nie zur Ruhe kommen?“, meinte er etwas scherzend. „Kallen hat Recht, Gino“, erklärte Lelouch dem Blonden. „Allerdings, wenn Alexander seinen Plan umsetzen kann, hast du womöglich den Rest deines Lebens Ruhe. Es ist nur fraglich, ob dir diese Art von Ruhe etwas nutzt und ob du dann noch etwas machen kannst.“ „Dann sollten wir uns schnell etwas einfallen lassen“, murmelte Gino und ging. „Ich werde schon mal ins Konferenzzimmer gehen!“ „Ich verstehe ihn einfach nicht...“, seufzte Kallen. „Warum hat er denn überhaupt gesagt, dass er uns helfen will, wenn er doch eigentlich keine Lust dazu hat?“ „Ich glaube, er will jemand ganz besonderes beschützen“, antwortete der Schwarzhaarige und die junge Kämpferin sah ihn verwirrt an. Lelouch setzte wieder das für ihn typische geheimnisvolle Lächeln auf und ging ebenfalls zum Konferenzzimmer. Die anderen folgten ihm und Kallen überlegte, wie Lelouch das eben gemeint haben könnte. Lisa betrat als Letzte den Konferenzraum. Hier hatte sie mit Nunnally gesprochen, als sie ihr von Ägypten aus berichtete. Und jetzt war sie in diesem Raum und konnte ihn sich genauestens ansehen. An der Wand vor ihr war ein großer Bildschirm, der wohl die Telefonate übertrug. Zu ihrer Rechten war eine Fensterwand, die man verdunkeln konnte, da sie bei ihrem letzten Gespräch kein Licht hatte hereinfallen sehen. Zu ihrer Linken hingen einige Bilderrahmen mit Bildern von wichtigen Partnern. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch, an dem nun alle Platz nahmen. Nunnally winkte Lisa zu sich heran und bat sie, neben sich Platz zu nehmen. Dann begannen sie darüber zu sprechen, wie sie auf der Kamine - Insel vorgehen wollten. „Ich bin mir sicher, dass sich Alexander Hilfe geholt hat“, warf Reyla in den Raum. „Da hast du Recht“, erklärte Fly und auf die Lippen der Schwarzhaarigen legte sich ein besorgtes Lächeln. „Ich verstehe“, antwortete sie. „Lelouch, wir müssen vorsichtig vorgehen!“ Lelouch nickte und wollte wissen, ob sie den anderen etwas über Alexanders „Hilfe“ erzählen könnten. „Sie sind zu sechst“, gab Fly an. „Und sie sind gefährlich!“, fügte Reyla noch hinzu. „Wie gefährlich?“, wollte Suzaku wissen und Fly besah ihn mit einem Blick, der eine Mischung aus Angst und Mitleid zeigte, an. „Sie waren meine Leibgarde, die Besten der Besten.“ Niemand sagte etwas dazu. Wenn Reyla die Anführerin der Black Swan war, dann mussten diese sechs „Wächter“ einiges drauf haben. Wie hätten sie gegen sie vorgehen sollen? Wo würden sie auf sie treffen? All diese Fragen schossen in ihren Köpfen hin und her, doch wirklich beantworten konnte sie niemand. „Bevor wir weiter darüber nachdenken, sollten wir vielleicht erst einmal klären, wer mit auf die Kamine - Insel geht und wer hier bleibt“, schlug Lelouch vor und alle sahen ihn ernst an. Es wollten alle mit, doch es war ihnen ebenfalls klar, dass der Schwarzhaarige recht hatte. „Lelouch hat recht“, stimmte ihm Kallen zu. „Wir sollten nicht alle gehen.“ „Lelouch und ich gehen auf jeden Fall!“, warf C.C. ein. „Wir kennen uns in der Welt von C am besten aus. Daher werden wir euch zu dem Kristall bringen, in dem Alexander Marisa wahrscheinlich gefangen hält.“ „Ich werde mitkommen!“, entschied Ed. „Marisa ist einer meiner Ritter. Deshalb werde ich nicht zulassen, dass ihr etwas geschieht!“ Kail sah Edward überrascht an. Er kannte ihn bisher nur als den gutgelaunten Kameraden. „Als er immer mit Shin oder Orua unterwegs war…“, dachte er, senkte jedoch dann den Blick. „Das… stimmt nicht so ganz. Wenn er mit Shin unterwegs war, war er es doch eigentlich mit Orua, der sich als Shin ausgab. Denn schließlich…“ Kail sah wieder auf und blickte ernst zu dem anderen Blonden. „Was ich nun sehe ist seine Majestät. Er kann sich nicht mehr hinter einer Maske verstecken. Also zeigt er uns jetzt, dass er wahrlich ein König ist.“ Sein Blick wanderte zu Lelouch, welcher diese bemerkte und ihn ansprach. „Was ist denn, Kail?“ „Lelouch, ich werde euch ebenfalls begleiten. Schließlich ist es meine Aufgabe, meinen König zu beschützen!“ Edward sah seinen Ritter überrascht an, dann legte sich jedoch ein Lächeln auf seine Lippen. „Wenn die Knalltüte mitgeht, werde ich auch gehen!“, bestand Reyla und ließ sich nicht davon abbringen. „Wir werden auch gehen!“, entschied Kallen für Gino und sich selbst. Der Blondling sah die Rothaarige überrascht an, nickte dann aber. „Suzaku, wirst du auch mitkommen?“, fragte Lelouch seinen besten Freund. „Ja, wir müssen Marisa da raus holen!“, stimmte er zu. „Sie ist schließlich unsere Freundin, egal wer oder was sie ist!“ „Ich werde auch mitkommen!!“, erklärte Yo und stand auf. „Lasst mich mitkommen!!“ Lelouch sah den jungen Mann überrascht an. Als er zu einer Antwort ansetzte, ging ihm Nunnally ins Wort. „Nein“, bestimmte sie. „Yo, du bist krank und willst dir nicht helfen lassen!“ Die anderen waren erstaunt. Was hatte Nunnally da gerade gesagt? „Wie meinst du das, er ist krank?“, fragte Kallen und sah sie an. „Es ist nichts!“, warf Yo schnell ein, doch Nunnally unterbrach ihn wieder. „Sag nicht, dass es nichts ist!! Du wirst sterben, wenn du nichts dagegen tust!!“ Nun drehten sich alle Köpfe zu Yo, der Nunnally entsetzt ansah und nicht wusste, was er darauf erwidern sollte. „Ist das wahr, Yo“, fragte Gino, der als erster wieder sprechen konnte. Der Angesprochene sagte darauf nichts und blickte nur zur Seite. „Tut mir Leid“, begann Lelouch. „Aber wenn dies der Fall ist, wirst du hier bleiben, Yo. Ich werde sicher nicht zustimmen, dass du dein Leben wegwirfst.“ Der Knight of Six wollte gerade etwas darauf erwidern, als Fly ihm einen Arm um die Schulter legte. „Komm schon“, lachte er und zog ihn zu sich. „Du kannst mir doch ein wenig Gesellschaft leisten!“ Yo sah zu Lelouch und danach zu Fly. Dann nickte er stumm und lächelte schwach. Wieso musste Nunnally das jetzt auch sagen? Hätte sie nicht einfach still bleiben können? Dann hätte er bestimmt mit gehen dürfen. Er wollte sich an diesem Mann rächen, der ihn damals erpresst hatte. Er wollte ihn für seine Taten büßen sehen. Und doch wollten sie ihn nicht mitnehmen… „Also, dann ist es beschlossen!“, gab Lelouch bekannt. „Somit werden Reyla, Kallen, Gino, C.C, Suzaku, Kail, Ed und ich uns auf den Weg zur Kamine – Insel machen. Macht euch fertig, wir werden morgen früh aufbrechen.“ Damit war die Versammlung beendet und alle Anwesenden standen auf. Nun, nicht ganz alle. Yo blieb noch eine Weile sitzen und starrte einfach nur gerade aus. Da kam Nunnally auf ihn zu und sah ihn entschuldigend an. „Bitte versteh doch“, bat ihn die Regentin, doch er antwortete ihr nicht. Er saß einfach nur da und blickte ins Leere. Dann schloss er für einen Moment die Augen und als er sie wieder öffnete, stand er auf und ging ebenfalls aus dem Raum. Nunnally sah ihm fast verzweifelt nach, doch ihre Füße wollten sich nicht bewegen. Traurig sah sie dabei zu, wie er sich immer weiter von ihr entfernte… „Warum kommst du nicht mit uns?“, fragte Reyla ihren alten Freund, welcher sie nur anlächelte. „Das hab ich dir doch schon gesagt. Die anderen können mir noch nicht vertrauen. Darum bleibe ich hier und lass deinen Freund Yokosuke auf mich aufpassen.“ Die Schwarzhaarige nickte verstehend. „Dabei wäre es mir recht gewesen, wenn du uns begleitet hättest…“ „Bitte, Rey, mach mir jetzt kein schlechtes Gewissen!“, flehte der Kupferhaarfarbene und faltete die Hände dabei. Die Schwarzhaarige jedoch lächelte ihn nur bittend an. Er versuchte stark zu bleiben, doch er schaffte es einfach nicht. Schon viel zu oft hatte sie ihn mit diesem Blick um den Finger gewickelt. „Argh, also gut…“, sagte Fly und gab sich geschlagen. „Ich komme mit. Dann muss ich noch meine Ausrüstung vorbereiten und Lelouch Bescheid sagen und duschen und essen und schlafen…“, er atmete einmal tief ein und aus um sich wieder etwas zu beruhigen, „viel zu viel…“ „Ich werde es Lelouch sagen, mach du dich fertig“, lächelte Reyla triumphierend und lief los. Fly seufzte nur und sah ihr nach. „Du bist immer noch so ein Drache…“, sagte er leise zu sich selbst, ehe er sich auf den Weg auf sein Zimmer machte. Am nächsten Morgen standen alle auf der Landebahn und stiegen in einen Jet. Zuerst waren sie etwas verwundert, weil Fly nun auch mitkam, doch nachdem Lelouch sie aufgeklärt hatte, verstanden sie es. „Bitte pass auf dich auf, Bruder“, bat Nunnally den Schwarzhaarigen, welcher sie warm anlächelte und umarmte. „Natürlich. Schließlich will ich noch ein paar Spaziergänge mit dir machen“, lachte er und stieg dann als letzter ein. Nachdem die Eingangstür geschlossen war, hob der Jet langsam ab und richtete sich in Richtung der Kamine – Insel, ehe er langsam anflog. Die Zeit, die der Flug dauerte, kam den Reisenden so lang vor. Länger, als sie es doch eigentlich war. Doch nutzten sie den Flug um noch etwas in sich zu gehen. Niemand hatte einen Knightmare Frame dabei, nur Waffen in Form von Schwertern oder Pistolen, da Lelouch gemeint hatte, dass die Knightmares in dieser Welt nicht viel brachten. Als dann nach schier endlosen Stunden der Jet zur Landung ansetzte, machte sich die Gruppe bereit. „Wir sind angekommen!“, sagte C.C, die den Jet geflogen war. „Willkommen auf der Kamine – Insel! Wir hoffen, Sie haben den Flug mit C.C. – Airlines genossen und fliegen bald wieder mit uns.“ Die Tür öffnete sich und sie stiegen alle nach einander aus. Dann sahen sie sich um und Lelouch deutete auf eine Felswand. „Dort hinten befindet sich der Eingang“, erklärte er. „Durch diesen kommen wir in die Welt von C. In den Raum der Götterdämmerung, Ragnarök!“ Alle folgten dem Ex-Imperator und hörten sich die Worte an, die er ihnen erzählte. Es war das erste Mal, dass er darüber sprach, was er damals hier erlebt hatte. Als sie am Tor ankamen, stand dieses bereits offen und es wirkte sehr einladend einzutreten. „Als würden sie uns bereits erwarten…“, sagte Fly leise und die Gruppe durchschritt den Eingang in die andere Welt. Lisa saß im Garten und betrachtete summend die Blumen. Sie fragte sich, wo die anderen wohl waren. Ob sie die Kamine – Insel schon erreicht hatten? Sie wäre gern mitgegangen, doch es sollten nicht zu viele bei diesem letzten Kampf dabei sein. Daher entschied sie sich, dass sie Nunnally hier etwas unterstützen wollte. Doch jetzt gerade wollte sie nur den sonnigen Tag genießen. Nunnally hatte gemeint, sie solle sich noch etwas ausruhen und in den Garten gehen. Dort wären viele schöne Pflanzen die nun blühten. Und eine weiße Art hatte es der Braunhaarigen besonders angetan. „Gefallen sie dir?“, fragte eine männliche Stimme und sie zog erschrocken die Hand zurück. Da erkannte sie, dass es Spice, der Gärtner war, der auf sie zu kam. „Das sind wirklich hübsche Blumen“, antwortete sie dem jungen Mann, welcher sich zu ihr setzte. „Wie heißen sie?“ „Das sind weiße Iris“, erklärte Spice. „Sie bedeuten Unbeirrbar und für immer stehe ich zu dir.“ Er schnitt eine der Pflanzen ab und gab sie ihr. „Kennst du die Geschichte von Romeo und Juliet? In dieser Geschichte steht die Iris für Juliets Familie und die Rose für die Romeos. Die Familien waren verfeindet, wie du sicher weißt, doch verliebten sich die beiden ineinander und Romeo schenkte ihr eine Iris um ihr zu sagen: Ich stehe immer an deiner Seite!“ Lisa nickte verstehend. „So schön sich das auch anhört, ist es dennoch eine traurige Geschichte. Zwei verfeindete Familien, zwei Liebende… und am Ende bleibt ihnen nur der Tod um glücklich zu sein. Wahrlich, ein Meisterwerk von Shakespeare.“ Lisa besah sich Spice, auch er hatte etwas mit dem Geass zu tun. Da stand er auch schon wieder auf. „So, ich muss leider weiter machen“, sagte er lachend. „Wir wollen ja nicht, dass dieser Garten an Schönheit verliert!“ Da machte er sich auch schon auf den Weg und bog hinter einem Busch ab. „Ich stehe immer zu dir…“, dachte Lisa über die Bedeutung der Blume nach und zog es in Erwägung, Gino eine solche Blume zu geben. Doch diesen Gedanken verwarf sie schnell wieder. Was würde er wohl von ihr denken, wenn sie ihm eine Blume schenkte. Er wusste sicher nicht was die weiße Iris in der Blumensprache bedeutete. Sie schnitt sich noch eine ab und atmete den Duft der Blumen ein. „Hier bist du also“, hörte sie Nunnallys Stimme und wandte sich um. Die junge Königin kam auf sie zu geschritten. „Machst du dir Sorgen um deinen Bruder?“ Lisa wurde etwas rot, „Wie kommt Ihr denn jetzt darauf?“, fragte sie und drehte beschämt den Kopf weg. „Einfach nur so“, lächelte Nunnally die junge Frau warm an. „Würdest du ein bisschen mit mir spazieren gehen?“ Die Braunhaarige stand auf und stimmte nickend zu. Etwas laufen würde ihr sicher beim nachdenken helfen. „Herzlich willkommen“, begrüßte man Lelouch und die anderen, als sie das Tor durchschritten hatten. Vor ihnen standen fünf Personen in einer Reihe und Reyla, sowie Fly blieb der Atem stehen. „Es ist lange her, junges Fräulein“, sagte ein hochgewachsener Schwarzhaariger, der seine Haare hinten zu einem langen Zopf gebunden hatte. Auf seinem roten Gewand war ein orangener Tiger abgebildet und die Ärmel waren lang und weiß, ebenso wie die Hose. Seine blauen Augen richteten sich auf Reyla. „Tao…“, hauchte sie und war noch immer entsetzt. „Schön, dass Ihr auch mal hier vorbeischaut. Wer sind die Gäste, die Ihr mitgebracht habt? Freunde?“, fragte er lächelnd und die Schwarzhaarige fand noch immer nicht die richtigen Worte. „Wir hoffen, auch wenn Ihre Gäste nur einen Tag bleiben werden, dass sie einen angenehmen Aufenthalt hier haben werden.“ „Wenn nicht, dann werden wir dafür sorgen“, meinte eine Blondine in einem roten Kleid. Sie blickte verführerisch zu der Gruppe und lächelte dabei. Ihre türkisblauen Augen richtete sie auf Suzaku. „Monique…“, benannte Fly die Blondine, welche ihm nun zu zwinkerte. „Wenn Sie etwas benötigen sollten, dann scheut bitte nicht davor zurück, mich zu rufen“, sagte der nächste in der Reihe und verneigte sich. Er hatte kurzes blondes Haar und seine braunen Augen richteten sich auf Kallen. Sein schwarzer Anzug stand ihm gut und die orangene Schleife um seinen Hals ließ ihn sogar freundlich wirken. Der nächste in der Reihe wirkte jedoch nicht freundlich, überhaupt nicht freundlich. Es schien ihm alles gleichgültig zu sein. Er wirkte wie eine Maschine und man fragte sich, ob er überhaupt ein Mensch war. Sein kurzes dunkelblaues Haar ließ seine grünen Augen sogar etwas leuchten. Um seine weiße Jacke ging ein Halfter, mit dem sein Schwert an seinem Rücken gebunden war. Lange schwarze Handschuhe verdeckten seine Arme und an seiner Hose hingen viele Bänder. „Aber macht es euch nicht zu bequem…“, meinte er kurz. „Maximilian… Kazuke…“, flüsterte Reyla fassungslos und hob die Hände an den Mund. Fly sah zu dem letzten Glied der Reihe und erkannte die junge Blauhaarige. Das eisblaue Haar, die blauen Augen und die blau gehaltene Kleidung. Ja, Blau musste wohl ihre Lieblingsfarbe sein. „Noah…“, sagte er leise und besah sie sich genauer. „Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir…“, dachte er sich. „Warum bist du so still…?“ „Junges Fräulein“, sprach nun Tao wieder und aller Aufmerksamkeit lag auf ihm. „Wir werden nun gehen, doch werden wir auf Euch und Eure Freunde warten.“ Da waren sie auch schon weg. „Wie sind sie…?“, wollte Gino fragen und bekam, noch bevor er zu Ende sprechen konnte, eine Antwort. „Projektionen“, sagte C.C. „Dies ist eine andere Welt. Ihr müsst immer aufpassen, ob ihr nicht einen Bild auf den Leim geht“, mahnte die Grünhaarige und die anderen nickten. Dann gingen sie weiter und alle staunten nicht schlecht, als sie diese Welt betrachteten. Lelouch, C.C. und Suzaku waren nicht so begeistert, da sie diese Welt schon kannten. Für die anderen aber war es neu und man hörte viele Ausrufe des Staunens. Nach etwa einer halben Stunde kamen sie auf ein großes Feld, in dessen Mitte eine Person stand. Es war der junge Mann mit dem kurzen blonden Haar. „Maximilian“, sprach Reyla und der Angesprochene wandte sich um. „So sieht man sich wieder“, sagte er und verneigte sich erneut. „Ich fürchte, ihr kommt hier nicht weiter. Ich darf nämlich nur Lady Reyla hier durch lassen. Ihr anderen müsst entweder umkehren oder gegen mich kämpfen. Wobei ich glaube, dass ihr letzteres nicht überleben werdet.“ „Warum tust du das, Maximilian?“, fragte ihn Reyla und er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ein Befehl? Langeweile? Ich kann es Euch nicht so genau sagen“, antwortete er. „Aber ich kann Euch einen Vorschlag machen. Die anderen warten ja auch noch auf euch. Wenn also einer hier bleibt, dürfen die anderen gehen.“ Maximilian zog sein Schwert und richtete es auf C.C, welche seinen spielerischen Blick kalt erwiderte. „Wie wäre es mit dir, Schönheit? Wirst du mit mir spielen?“, fragte er sie und sie zog ebenfalls ein Schwert. „Wenn du unbedingt sterben willst, gerne“, meinte sie nur. „Warte!“, rief Lelouch und trat an ihre Seite. „Ich werde ebenfalls bleiben!“ „Aber Lelouch!!!“, rief Kallen, wurde aber zurückgehalten. „Reyla kann euch auch den Weg zum Kristall zeigen. Ich habe es ihr erklärt“, meinte er nur lächelnd und winkte sie weiter. Widerwillig setzten die anderen den Weg fort und blickten nicht zurück. Das hatte Lelouch ihnen allen einmal gesagt. „Blickt nicht zurück, sonst seid ihr verletzbar!“ „Warum bist du hier geblieben?“, fragte C.C. den Schwarzhaarigen und lächelte ihn an. „Du weißt doch, dass mir nichts passieren kann.“ „Das mag ja sein, aber was wäre ich für ein Vertragspartner, wenn ich dich im Stich lassen würde?“, meinte er ebenfalls lächelnd. Dann wandten sie sich ihrem Gegner zu. „Ich bekomme also gleich zwei, mit denen ich spielen kann“, freute er sich. „Also dann, dann wollen wir mal!!“, rief er und stürmte auf C.C. und Lelouch zu. Die anderen waren schon weiter vorgedrungen, da erblickten sie eine junge Frau, die auf einem Felsen saß. Es war Monique, die Frau mit den langen blonden Haaren. „Ihr habt mich warten lassen“, meinte sie gespielt enttäuscht. „Wer von euch wird mir nun die Zeit vertreiben?“ Sie sah sich in der Gruppe um und ließ ihren Blick auf einer Person ruhen. „Wie wäre es mit dir?“, fragte sie und deutete auf Gino, welcher mit geweiteten Augen zu ihr auf sah. „Du bist ein hübscher junger Mann…“, sagte sie und leckte sich die Lippen. „Komm zu mir und wir werden eine Menge Spaß haben!“ Monique sprang von dem Felsen herunter und streckte eine Hand aus, während sie auf Gino zu lief. Doch da packte ein anderer ihre Hand… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)