Zum Inhalt der Seite

Die Suche nach...

~*...der Wahrheit?*~
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~*Wir sind wieder da!*~

Wir sind wieder da!
 

Es war still…

Die Nacht war zu Ende und die Sonne begann langsam aufzugehen. Langsam legten sich die rotorangefarbenen Sonnenstrahlen auf die Gebäude, die dann in diesem Ton zu leuchten begannen. Es wehte kein Wind, die Bäume standen bewegungslos da und auch die Vögel schienen noch zu schlafen. Auch die Straßen waren noch ruhig, sie waren noch nicht mit Fahrzeugen und Passanten überfüllt.

Alles war ruhig…

Alles? Nein. Im Nebengebäude des Palastes befand sich ein Zimmer, aus dem man schon eine ganze Weile das Klingeln eines Weckers hören konnte. Der junge Mann, der im Bett danebenlag, streckte seinen Arm aus und drückte den Knopf zum abschalten.

„Dieses Klingeln macht mich wahnsinnig…“, murmelte er verschlafen.

„Da kann man die halbe Nacht wegen diesen verdammten Kopfschmerzen nicht schlafen und dann meint dieser Wecker, er muss es noch schlimmer machen!“ Der junge Mann drehte sich von der Seite auf den Rücken und schloss die Augen wieder. Da klingelte sein Handy.

„Ja? Hier Ichikawa“, meldete sich Yo und setzte sich auf.

„Guten Morgen, Sir Ichikawa.“ Es war Dr. Monroe, der Arzt, der ihn untersucht hatte, als er letztens über Nacht im Krankenhaus bleiben musste.

„Guten Morgen Dr. Monroe. Was gibt es denn so früh am Morgen?“

„Ich habe hier die Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Ich würde gerne persönlich mit Ihnen darüber sprechen. Das ist nichts, was man am Telefon besprechen sollte.“ Dr. Monroe klang sehr ernst. Yo musste schwer schlucken. Es stimmte also doch etwas nicht.

„Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie zu mir kommen könnten?“ Das der Doktor nicht sagte, er solle sofort kommen, beunruhigte Yo etwas mehr. Er hob die Beine aus dem Bett und stand vorsichtig auf. Zu oft war er in letzter Zeit umgekippt, als er zu schnell aufgestanden war.

„Ja, ich komme sofort“, antwortete Yo dem Doktor.

„Gut. Kommen Sie dann bitte in Zimmer 204 im zweiten Stock.“ Yo gab ihm sein Ok, verabschiedete sich und legte auf. Er schmiss sein Handy auf das Kopfkissen und machte sich auf den Weg ins Bad. Er wollte nicht, dass jemand bemerkte, dass er ins Krankenhaus ging.
 

Eine Stunde später stand er vor der Klinik. Er war zu Fuß gegangen, der Motor des Motorrads hätte zu viel Lärm gemacht und das wollte er nicht. Er wollte die Anderen nicht wecken, falls diese noch geschlafen hätten. Yo ging die paar Stufen zur Eingangstür hinauf und schritt in die Eingangshalle, wo bereits die Empfangsdame am Schalter saß und etwas überrascht wirkte.

„Guten Morgen, Sir Ichikawa. Schon so früh heute Morgen?“

„Ja, ich soll mich bei Dr. Monroe melden“, antwortete Yo mit einem gespielt gut gelaunten Lächeln.

„Oh. Doktor Monroe also. Der ist gerade…“

„In Zimmer 204, zweiter Stock. Ich weiß Bescheid!“, unterbrach der Knight of Six die junge Dame lachend. Dann trat er in den Aufzug und fuhr in den zweiten Stock.

Dort angekommen, verließ er den Fahrstuhl und bog einmal links ab. Dann musste er nur noch gerade aus und die fünfte Tür links war Zimmer 204. Er klopfte vorsichtig und wartete darauf, dass er herein gebeten wurde. Als die Stimme von Dr. Monroe von innen erklang, öffnete Yo vorsichtig die Tür und sah den Arzt an seinem Schreibtisch sitzen. Der grauhaarige Mann, der wohl Ende vierzig war, sah von seinen Unterlagen auf.

„Sir Ichikawa, bitte. Treten Sie doch ein und nehmen Platz“, bot er dem Ritter an.

„Schade…“, seufzte Yo scherzend. „Und ich dachte, ich könnte gleich wieder gehen.“ Der Ausdruck in dem Gesicht des Arztes wurde ernst.

„Es tut mir wirklich sehr leid, aber es ist sehr wichtig“, sagte Dr. Monroe, wobei er das „wichtig“ besonders betonte.

„Nun denn, dann fangen sie mal an.“ Yo trat in das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Was würde man ihm sagen?
 

„Weiß jemand wo Yo steckt?“, fragte Kallen neugierig.

„Wir wollten ihn vorhin abholen, doch er war nicht in seinem Zimmer“, erklärte Spice. „Wo könnte er nur hingegangen sein… Das ist doch sonst nicht seine Art…“

„Vielleicht ist er ja wieder mit Reyla unterwegs?“, warf Gino ein. „Vielleicht versucht sie ihn ja gerade zu verführen!“ Jeremiah verschluckte sich, da er gerade einen Schluck von seinem Kaffee nehmen wollte, und rang nach Luft. Als seine Atmung wieder hustenfrei war, wandte er sich an Gino.

„Das war jetzt nicht dein ernst!“

„Oh, doch!“, antwortete der blonde Ritter. „Ich hab von Kail ziemlich üble Sachen über sie gehört. Wie nannte er sie immer? Hexe?“

„Ja“, nickte Marisa. „Reyla ist aber nicht so. Ich weiß einfach nicht, was Kail gegen sie hat…“ Die Weißhaarige sah sich etwas um und stellte dann etwas fest.

„Nunnally ist auch noch nicht da.“ Jeremiah sprang erschrocken auf.

„Verdammter Mist, verdammter! Das hab ich ja total vergessen!!“ Die Anderen sahen den Knight of Ten irritiert an. Schnell stopfte er sich sein Brötchen in den Mund, das natürlich mit seiner Marmelade aus seinen Orangen bestrichen war, kippte sich seinen Kaffee nach hinten, fluchte, dass dieser noch heiß war und wischte sich schnell über den Mund. Dann rannte er so schnell er konnte davon und schrie während des Rennens noch: „Ich sollte mich doch bei Nunnally melden!!!!!!!!“

„Weg ist er…“, staunte Kallen. „Was Nunnally wohl so früh am Morgen von ihm will?“

„Vielleicht war das ja auch nur eine Ausrede und er ist gerade auf dem Weg zu Reyla? Er hat ihr ja immerhin schon einen Ring geschenkt, wer weiß wie sie sich jetzt bei ihm bedankt?“

„GINO!!“, schrie Marisa mit knallrotem Kopf. „So ist Reyla nicht!!!“

„Wer weiß, wer weiß…“, antwortete dieser lächelnd.
 

„Ha...hatschi!!!!!!!“, nieste Reyla laut auf und schaute kurz perplex.

„Reyla? Geht es dir nicht gut?“, fragte Nunnally besorgt. Beide waren draußen im Garten. Nunnally erholte sich von dem schweren Training, das an diesem Tag schon sehr früh am Morgen stattfand, während Reyla sich einfach nur entspannen wollte.

„Nein... da redet offensichtlich einer schlecht über mich! Das kann nur diese missratene Kröte sein!!!“ Nunnally musste kichern. Kails und Reylas Beziehung war immer eine gute Unterhaltung, aber es war vor allem witzig, da sich beide nicht eingestehen konnten, dass sie sich doch sehr mochten.

„Du, Reyla, wieso sind Kail und du so verfeindet?“, wollte die junge Regentin wissen. Es interessierte sie schon, weshalb sie es nicht einfach offen zeigen konnten. Gerade wollte Reyla antworten, da sah sie Jeremiah um die Ecke kommen.

„Euer Majestät, Ihr habt mich gerufen?“

„Ja, das habe ich Jeremiah. Ich habe eine wichtige Aufgabe für dich...“ Kurz blickte sie zu der schwarzhaarigen Person neben sich. „…und Reyla.“

Die eben genannte dachte sich ihren Teil und horchte auf.

„Ich konnte Suzaku leider nicht darum beten, da dieser mit meinem Bruder an der Eröffnungsrede arbeitet. Deswegen würde ich euch gerne darum bitten eine bestimmte Gruppe zu beobachten.“

„Eine Gruppe?“, hakte Reyla nach.

„Ja... sie ist wohl schon öfter negativ aufgefallen und sie scheint auch den Stadtteil zu tyrannisieren. Allerdings haben wir keine...“

„Handfesten beweise?“, beendete Jeremiah ihren Satz.

„Genau…“, nickte sie.

„Okay, wir machen uns auf den Weg Nunnally! Ich muss nur noch Marisa sagen, dass sie nichts Unüberlegtes tun soll. Oder nein, besser ich sage ihr, dass ich mit Jeremiah ausgegangen bin!“

„Aber das kann ich doch auch machen“, bot Nunnally an. Reyla sah sie etwas ungläubig an.

„Aber Nunnally, du kannst doch nicht…“

„Das geht schon in Ordnung“, strahlte diese zurück. „Ich wollte Marisa sowieso noch etwas fragen.“

„Nun, dann habt vielen Dank, Euer Majestät“, sagte Reyla und lächelte frech. Als sie sich wieder aufgerichtet hatte, zog sie Jeremiah mit sich und die beiden verließen den Garten.

„Viel Glück euch Zwei!“, rief Nunnally noch hinterher und Reyla winkte nur mit ihrer Hand.

„Wieso wolltest du so plötzlich weg?“

Reyla lächelte nur. „Wenn Marisa mich gesehen hätte, wäre sie sicher mitgegangen und deswegen auch diese Lüge... Ich will nicht, dass sie sich meinetwegen in Gefahr bringt... wegen einer wie mir lohnt es sich nicht mal...“ Jeremiah sah, wie sich nun ein fast trauriges lächeln auf Reylas Lippen legte und gerade als er etwas sagen wollte, ergriff Reyla das Wort.

„Deswegen... lass uns losgehen.“

Schnell fanden sie jenen Stadtteil und sofort fiel beiden die bedrückte Stimmung der Leute auf.

„Wieso tut Nunnally erst jetzt etwas?!“, zischte Reyla leicht aufgebracht, doch augenblicklich verfluchte sie es schon.

„Weil sie es erst vor kurzem erfahren hat. Besser gesagt: vor einer Stunde, bevor sie dich getroffen hat.“

Reyla sagte zu dem nichts mehr und Stille trat zwischen den Beiden ein, doch plötzlich erhallte ein lauter Schrei und sofort begaben sich beide auf dem Weg zu dessen Quelle.

„Nein, bitte nicht! Lasst mich gehen!!!“, schrie ein junges Mädchen laut und versuchte sich aus dem griff der Männer zu befreien.

„Du kommst jetzt mit uns! Deine Familie konnte ihre Schulden nicht bezahlen. Also entweder bezahlst du körperlich oder mit deinem Leben...“

„Es tut mir so leid! Meine Eltern sind schwer krank, bitte... Sobald wir das Geld haben bekommt ihr es auch!“ Tränen liefen aus ihren Augen.
 

„Die Frauen werden hier zur Prostitution gezwungen wenn sie nicht bezahlen können?!“, keuchte Reyla leise auf vor Entsetzen.

„Wir gaben euch bereits ein Ultimatum und du weißt wie es läuft...“

„Es tut mir leid... Es tut mir Leid...“, schluchzte das Mädchen und schaute beschämt zu Boden.

Das schaute sich Reyla keine Sekunde länger an! Augenblicklich zog sie ihre Waffe und umfing mit einer Kette das Gelenk des Mannes. Dieser schaute verwundert, doch es war schon zu spät. Reyla zog den Mann nach vorne und trat ihm gekonnt in den Bauch.

„Was?!“ Die anderen Männer zogen ihre Waffen, doch Reyla entwaffnete sie gekonnt.

„Merkt euch eins wenn eine Frau nicht will, solltet ihr das respektieren oder ich lasse euch nochmal so auflaufen!“

„Das wirst du büßen!“, brüllten die Männer und liefen davon. Reyla streckte ihnen nur die Zunge raus und beugte sich zu dem Mädchen herunter.

„Hey, alles okay?“

Das Mädchen schluchzte noch leise. „Habt Dank, habt vielen Dank...“

„Wer seid ihr?“ Nun trauten sich mehr Bewohner aus dem Schatten zu treten und Jeremiah wandte sich an diese.

„Wir sind Reisende...“

„Dann solltet ihr so schnell wie möglich diesen Ort verlassen“, sagte die älteste Person von allen.

„Vor allem Sie. Wir sind Ihnen dankbar, dass Sie ihr geholfen haben, doch jetzt dürften Sie selbst eine Zielscheibe von diesen Handlangern sein.“

„Handlangern?“, fragte Reyla nach und legte beruhigend ihre Hand auf die Schulter des Mädchens.

„Ja... Von wegen, nach diesen langen Kriegen würde sich nun die Welt um die Wünsche aller kümmern!“

„Nunnally vi Britannia ist nicht besser als ihr Vater! Um noch mehr Geld in die Kassen zu bringen, schickt sie ständig diese Söldner! Wir hatten gehofft, Zero würde kommen und uns helfen, aber nichts dergleichen! Er unterstützt sie sogar!“

„Was?! So denken sie über Nunnally und Suzaku?“ Reyla stockte der Atem.

Wer verbreitete diese Lügen?!
 

„Nunnally!“

Die junge Königin drehte sich um und erblickte ihren Bruder, der in Begleitung von Suzaku auf sie zu kam.

„Oh, Lelouch! Suzaku!“, freute sie sich. „Einen wunderschönen guten Tag!“

„Hallo Nunnally“, grüßte auch Suzaku und die Beiden blieben bei der jungen Frau stehen.

„Ich habe gehört, dass du heute nicht beim Frühstück warst“, sprach Lelouch sie an.

„Du ja offenbar auch nicht“, konterte sie. Die drei liefen ein Stück weit und unterhielten sich. Nunnally wollte wissen, wie weit die Zwei mit ihrer Rede waren. Suzaku sah ertappt zur Seite, also berichtete Lelouch, dass sie wohl erst knapp die Hälfte geschafft hatten, da sie umdenken mussten. Nicht mehr Imperator Lelouch, sondern Imperator Charles.

Den Gang, den sie entlang liefen, während sie sich unterhielten, führte an einem Tor vorbei, durch das man in den Garten sehen konnte. Durch dieses Tor sah sie Yokosuke verträumt an dem Baum stehen, an dem sie ihm sein Abzeichen gegeben hatte, und blieb stehen.

Lelouch und Suzaku bemerkten, dass Nunnally angehalten hatte und kamen zu ihr zurück. Neugierig sahen sie ebenfalls nach draußen und entdeckten ebenfalls Yo.

„Was hast du Nunnally?“, wollte Suzaku wissen.

„Yo… Er sieht so traurig aus…“, erklärte sie. „Ich frage mich, was los ist…“

„Fragen wir ihn doch einfach!“, schlug Lelouch vor. Gesagt, getan. Der Schwarzhaarige ging vorsichtig auf den Knight of Six zu. Dieser schien ihn nicht bemerkt zu haben.

„Yo, was ist los mit dir?“

„Es ist so ungerecht…“, seufzte er. „Einerseits verliebt man sich eine Person, die unerreichbar für einen ist und andererseits…“ Erst jetzt wurde dem Ritter bewusst, dass er sich schon wieder mit einer Stimme unterhielt, die jemandem gehören musste. Erschrocken drehte er sich um und sah in das lächelnde Gesicht von Lelouch. Augenblicklich wurde Yo knallrot und wünschte sich im Moment wohl nichts sehnlicher, als im Erdboden zu versinken.

„Ja, ja… Die Liebe ist nicht immer leicht“, sagte Lelouch mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. Als dann auch noch Nunnally angefahren kam, war es um Yo geschehen.

„I-i-i-i-i-ich… ich m-m-m-muss jetzt l-l-l-los!“ Und weg war er.

„Lelouch!“, rief das braunhaarige Mädchen. „Was hast du mit ihm gemacht?“ Lelouchs Blick hatte etwas in sich, das zeigte, dass er etwas verstanden hatte.

„Ich müsste mal kurz etwas überprüfen“, sagte er und lief los. „Suzaku, kannst du dich mal eben allein um die Rede kümmern?“ Noch bevor der Braunhaarige etwas erwidern konnte, war sein Freund auch schon davon geschlichen. Nunnally und Suzaku blieben allein an dem Baum zurück.

Ansonsten geschah nicht sehr viel an diesem Freitag. Oder vielleicht doch?

Nunnally erhielt einen Anruf von Shin, dem König von Ägypten. Dieser wollte nur mitteilen, dass er am morgigen Tag aus Indien ankommen würde. Also ließ die junge Königin wieder Zimmer für ihre Gäste vorbereiten. Auch ließ sie gleich Zimmer für die Vertreter vorbereiten, die am Montag kommen würden. Nachdem alles getan war, konnten sich alle auf die Feier vorbereiten, die an diesem Abend stattfand. Nunnally war selbstverständlich anwesend, ebenso wie ihr Bruder und auch Suzaku, der mit Euphie gekommen war. Marisa hatte sich auch überlegt, ob sie kommen sollte, doch als sie einen Blick in den Festsaal warf, ging sie wieder. Lloyd, Cécile und Rakshata waren auch gekommen und für die schwarzen Ritter war Ohgi da. Von den Knights of Round waren alle bis auf Jeremiah und Yo anwesend. Er hatte gesagt, dass es am Montag doch genügte, wenn er anwesend war. Nunnally ging sein trauriger Blick vom Nachmittag nicht mehr aus dem Kopf. Doch konnte sie sich nicht länger darauf konzentrieren, da sie sich um andere Dinge kümmern musste.

Die Feier war nicht sonderlich groß. Ja, es war die Jahresfeier. Man feierte das Ende der Kriege, das Ende der Tyrannei, die mit dem Tod von Charles zi Britannia endete.
 

Marisa stand draußen im Garten und besah sich den Sternenhimmel.

„Ach Reyla, wo steckst du nur schon wieder? Bist du wirklich bei Jeremiah?“ Sie atmete einmal schwer aus und dachte an früher. Da kam Spice auf sie zu.

„Was machst du denn so allein hier draußen?“, fragte er die Weißhaarige. „Warum bist du denn nicht mit drinnen?“

„Ich mag solche Feste nicht wirklich…“, antwortete sie mit einem traurigen schmunzeln.

„Soll ich mit rein?“, fragte er vorsichtig und Marisa sah ihn überrascht an. Dann legte sich ein glückliches Lächeln auf ihre Lippen.

„Würdest du das tun?“ Er nickte und hielt ihr seine Hand hin. Sie nahm sie an und beide machten sich auf den Weg zu der Feierlichkeit. Dort angekommen, suchten sie sich einen Platz und unterhielten sich. So verging die Zeit und die kleine Feierlichkeit ging langsam zu Ende. Die Knights of Round verabschiedeten sich von Nunnally und machten eine Uhrzeit für die Besprechung aus. In dieser Besprechung ging es darum, wie man den kommenden Montag ablaufen lassen könnte. Nachdem alles geklärt war, machten sich alle auf den Weg in ihre Zimmer.
 

Am nächsten Tag…
 

„Euer Majestät, der König und der westliche Falke sind soeben eingetroffen!“, rief einer der Soldaten. Augenblicklich herrschte ein gewaltiges Schweigen im Saal.

„Dann sollten wir sie herzlich willkommen heißen“, verkündete Nunnally bestimmend und schaute in die Runde. Sayoko fuhr sie nach draußen.

„Sind sie nicht zu früh?“, flüsterte Gino zu Marisa.

„Na ja, vielleicht musste Alexander noch etwas erledigen...“

„Das könnte sein…“, bemerkte Kallen, doch dann wollte sie etwas anderes fragen. Etwas, dass ihr auf dem Herzen lag, als sie den Titel „westlicher Falke“das erste Mal hörte.

„Du Marisa... Wie ist Alexander überhaupt?“ Marisa überlegte kurz. Wie konnte man Alexander am besten beschreiben?

„Kallen, ihn zu beschreiben, ist eine Kunst für sich. Doch kann ich dir sagen, es hätte niemand besseres diese Rolle übernehmen können! Alexander ist ein wirklich guter Mann und er hat schon so vielen geholfen und auch neue Kriege verhindert...“

Kallen verstand und ihre Neugier stieg immer mehr. Aber vor allem war die Vorfreude größer, endlich den Falken kennenzulernen! Also machten auch sie sich auf den Weg.

Der Weg vom Palast zur Landefläche war von mehreren Soldaten umgeben, sowie auch einige Bedienstete, die den Jets die Anweisungen gaben, wo und wie sie landen konnten. Darunter waren auch Cécile und Lloyd. Beide wurden zu der großen Feier eingeladen, sowie die Gründungsmitglieder der Schwarzen Ritter.

„Ah, sieh an, da kommen sie ja!“, grinste Lloyd und bestaunte die Fluggeräte, die eine andere Technik besaßen als seine.

„Lloyd, du sollst nicht Löcher in den Himmel starren, sondern sie zum landen anweisen!“, tadelte ihn Cécile zu Recht.

„Ja ja, ich mach ja schon.“ Er drückte auf einen Schalter und augenblicklich blinkten auf dem Boden mehrere Lichter auf und langsam fingen die Jets an, sich für die Landung bereit zu machen.

Als die jeweiligen zwei Fluggeräte gelandet waren, wartete Nunnally, gemeinsam mit ihren Knights of Round auf die Gäste, um sie zu empfangen. Als sich die Tür des ersten Jets öffnete, kamen erst einige Soldaten heraus, bevor der König von Ägypten, dicht gefolgt von Ed, nach draußen trat.

„Es ist mir eine Ehre Euch begrüßen zu dürfen“, sprach Nunnally respektvoll und reichte dem König ihre Hand.

„Die Ehre liegt bei mir. Ich bin froh an dieser Sitzung teilnehmen zu dürfen.“ Während der Jet des Königs zu einem geeigneteren Landeplatz dirigiert wurde, schaute Kallen verwundert zum zweiten Gefährt. Wieso kam Alexander nicht heraus? Doch Marisa hatte eine ganz andere Frage an Ed.

„Sag mal, Ed... Ist Kail nicht mit euch mitgekommen?“

Ed lächelte freundlich und schüttelte den Kopf. „Doch, er ist mit dabei, keine Sorge. Er dürfte gleich raus kommen...“

Marisa starrte verwirrt zu ihm und er konnte sich ein übertriebenes Grinsen nicht verkneifen, doch dann öffnete sich endlich der zweite Flugapparat. Auch hier kamen wieder einige Soldaten heraus, doch Marisa kannte sie alle. Sie gehörten zu Kails Truppe. Hatte Alexander etwa Kails Truppe mitgenommen? Doch ihre Vermutungen zerplatzten als der „westliche Falke“ zusammen mit einer jungen Soldatin, deren Haar dunkelrot war, ausstieg.

„KAIL?!“, platzte es aus fast allen heraus, die sich dann sofort den Mund zuhielten.

„Etwas respektvoller, wenn ich bitten darf“, sprach Shailia gefährlich, doch Kail legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.

„Keine Sorge, sie dürfen das.“

Nun blickte er wieder ernster und ging auf Nunnally zu, der auch die Verwunderung im Gesicht stand, doch diese nicht laut aussprach.

„Sir Alexander ist leider verhindert, weshalb er mich als seinen Ersatz geschickt hat. Ich habe ein Schreiben bei mir, in dem er sein Fehlen begründet. Ich befürchte, Ihr müsst mit mir vorlieb nehmen.“ Kail überreichte Nunnally den Brief, die ihn dankend annahm.

„Es ist natürlich schade, dass Alexander nicht kommen kann. Doch ich bin froh, dich wieder zu sehen Kail. Ich werde mir den Brief sofort durchlesen, wenn wir im Gebäude sind.“

„Auch ich bin froh Euch wieder zu sehen, Hoheit“, lächelte Kail sanft und folgte nun allen. Schnell gesellte sich Marisa zu ihm.

„Marisa!... Moment... wo ist diese Hexe?!“ Suchend schaute er sich um, da fehlte doch noch jemand! Jeremiah oder? Marisa schaute bedrückt zu Boden.

„Ja. Reyla und Jeremiah fehlen seit gestern Morgen. Ich mache mir so langsam Sorgen...“ Doch Kail schaute gleichgültig.

„Ach was! Ich bin sicher, Reyla hat ihn verführt und beide haben die Zeit vergessen.“

Nun wurde Marisa leicht wütend und gefährlich knurrte sie ihn an.

„Kail... hör auf so von Reyla zu reden! Du kannst gerne über sie lästern wenn ich nicht anwesend bin, aber solange ich dabei bin, verkneifst du dir so was! Ich hasse es, wenn man so über meine Freunde redet!!!“ Wütend und aufgebracht stampfte sie von Kail weg, der ihr geschockt hinterher sah.

War das wirklich Marisa?!
 

„Wie geht es Euch, Shin?“, fragte Nunnally, die neben dem ägyptischen König fuhr.

„Danke der Nachfrage, es geht mir hervorragend!“, antwortete er. „Ich war etwas nervös, aber wie ich sehe bestand dazu kein Grund.“ Ed blickte ihn kurz an, bis er wieder gelangweilt geradeaus schaute.

„Aber warum wart Ihr denn nervös?“

„Nun, Hoheit, ich hatte Angst, dass Ihr mich nicht mehr mögt“, gestand er. Nunnally musste kichern.

„Aber warum sollte ich Euch nicht mehr mögen?“

„Weil er sich einbildet, alle, die er mindestens ein viertel Jahr nicht mehr gesehen hat, können ihn nicht mehr leiden“, trug Ed dazu bei und die junge Königin musste erneut lachen.

„Wie ich sehe, habt auch Ihr Euch nicht geändert, Edward.“

„Ihr Euch aber auch nicht“, konterte der Blonde. Nunnally sah ihn verwundert an. Was meinte er?

„Hatten wir nicht einen Deal? Ihr vergesst unsere Titel und nennt uns ganz normal bei unseren Namen? Ohne dieses förmliche Gerede…“

„Stimmt, diesen Deal hattet ihr“, stimmte Lelouch dem ägyptischen Ritter zu, der sich ihm sofort zu wandte. Nunnally verstand nun, was gemeint war und entschuldigte sich bei den beiden, erinnerte sie aber auch daran, dass sie dasselbe mit ihr und ihrem Bruder machen sollten. Dann eilte Ed kurz zu Marisa.

„Hallo Marisa“, begrüßte er sie freudig und klopfte ihr auf die Schulter.

„Oh! Hallo Edward.“ Marisa hatte nicht damit gerechnet, dass Ed sie so freudig ansprach. Das war sie nicht von ihm gewohnt.

„Marisa, ich hätte da eine kleine Bitte an dich…“, sagte er und sie sah ihn verwundert an.

„Eine Bitte? Was denn für eine?“

„Ich werde nicht an der Versammlung teilnehmen können. Sicher weißt du, dass in solchen Situationen Orua meinen Platz einnimmt. Aber er verhält sich in letzter Zeit so komisch… Könntest du also ein Auge für mich auf ihn haben?“ Die Weißhaarige verstand und nickte. Edward schien sichtlich erleichtert. Er erklärte seiner Freundin noch warum er nicht selbst da sein konnte.

„Das ist schon okay, Ed. Kümmere dich um deinen Auftrag! Orua und Shin werde ich schon im Auge behalten.“ Der dritte Ritter des Reiches sah sie dankend an und ging dann wieder zurück zu Shin, Nunnally und Lelouch.

Die Weißhaarige fragte sich aber langsam, warum Edward nur der dritte Ritter war. Er hatte viel mehr Aufträge als sie oder Kail. Warum war sie der erste Ritter Ägyptens und nicht Ed oder Kail? Sie verdrängte die Frage schnell wieder, wusste sie doch, dass Kail ein Anwärter auf die Nachfolge des westlichen Falken war. Und Edward war Shins bester Freund, sie kannten sich schon lange. Länger, als Marisa sie überhaupt kannte.
 

Etwas später im Garten…

Nunnally erklärte Shin gerade, dass sie Reyla zusammen mit Jeremiah auf eine Mission geschickt hatte. Die junge Königin hatte gesehen, dass Reyla wohl etwas langweilig war und da sie Jeremiah nicht allein losschicken wollte, dachte sie, es wäre eine gute Wahl gewesen. Sie hatte Gerüchte gehört, dass die Anwohner eines Stadtteils von einer geheimnisvollen Person dazu angestiftet wurden, gegen das britannische Königshaus zu rebellieren. Also wollte sie der Sache nachgehen.

„Ich verstehe“, erklärte Shin. „Reyla ist wahrlich eine gute Wahl für einen solchen Auftrag. Sie sieht zwar nicht so aus, aber sie kann sehr gut kämpfen. Vor allem wenn sie ihre Waffe zückt.“

„Sie ist also nicht nur Ärztin?“, fragte Nunnally neugierig nach.

„Doch, doch… Aber sie hat sich schon ein paar Mal freiwillig gemeldet, wenn es um Übungskämpfe ging. Sie sagte dazu immer nur, dass es ihr helfen soll sich zu verteidigen. Gegen einen allein vielleicht, aber das was mir berichtet wurde… Ich hoffe dein Ritter wurde nicht zu sehr verletzt…“ Shin senkte den Blick, doch Nunnally beruhigte ihn.

„Keine Sorge, er sagte, dass es ihm gut geht.“

„Dann bin ich aber beruhigt“, sagte er lachend und die Beiden spazierten weiter durch den Garten.
 

„Seltsam...“ Marisa schaute besorgt auf die Uhr.

„Sie sind immer noch nicht zurück...“, bemerkte auch Kallen. Sie machte sich ebenfalls sorgen um die zwei. Gino hingegen grinste hämisch.

„Ach, macht euch keinen Kopf! Ich bin sicher sie besuchen ein gewisses Hotel...“

„Waaaaasss?! Gino was unterstellst du ihnen?!“, fauchte Kallen und ihr Gesicht war knallrot.

„Genau! Jeremiah würde so was nie machen!!!“, schrie Marisa leicht. Auch sie war knallrot im Gesicht, wegen der Sache auf die Gino ansprach.

„Ja, Jeremiah nicht, aber 100 pro Reyla!“, nickte er.

„Stimmt, ich würde es ihr auch zutrauen“, stimmte Lelouch mit ein und den beiden Mädchen verschlug es die Sprache.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-11-06T16:28:51+00:00 06.11.2012 17:28
Oh Mann, Yo...
Kann er nicht mal den Mund halten?
Wär echt manchmal besser
Und der, der die Lügen über Nunally verbreitet hat, hat sich schon mal im Vorraus einen Shinigami-Chop verdient
*schon mal in Angriffsstellung geht*
Nichts gegen Nunally-chan!!!!!!!!!!!!
Sie ist süß und tut mir einfach nur Leid
Ich wär nicht gern in der Haut von dem Kerl, der die Lügen verbreitet hat
Lelouchs Rache wird sicher furchtbar sein
*sich das schön blutig und grausam vorstellt*
*schwelg*
Am besten mit einem Nightframe
*Für Lelouch schon mal einen schönen, großen Nightframe klaut*
Von:  katzele
2011-12-19T18:29:40+00:00 19.12.2011 19:29
hey einfach supi...bin gespannt was noch alles passiert...armer Yo... hehe

weiter so!!!!
Von:  HathorCat
2011-12-18T09:02:07+00:00 18.12.2011 10:02
prima.. warum denke ich, dass die ägypter was mit der sache zu tun haben?
warum? >_<
yo.. du hast es auch nicht leicht o.o
was er wohl hat? wehe es ist eine schlimme krankheit >_<
Von:  fahnm
2011-12-18T01:20:31+00:00 18.12.2011 02:20
Hammer Kapi^^
Ich frage mich wer die Lügen über Nunnally verbreitet hat?
Wen das Lelouch erfährt wird er sicher sehr sauer werden.
Bin schon sehr gespannt.^^
Von:  Feuerblut
2011-12-17T21:35:51+00:00 17.12.2011 22:35
Mal wieder ein sehr spannendes Kapitel meine Liebe :-)
Ich habe es sehr genossen, von dir vorgelesen zu bekommen.
Es ist und bleibt wirklich mitziehend, also schreib schnell weiter!!
Achja... das mit dem YUAL tut mir echt leid...
Ich wollte dir nur eine Freude machen, aber ich wusste nicht, dass Spammen verboten ist, ich dachte immer das gehört so, je mehr Anfragen, umso mehr Chancen auf YUAL, naja... An alle Kommischreiber: Tut mir leid, dass ich euch angestiftet habe! Jaaaaaaaaaaaa ich nehme die Bürde auf mich! Ich bin schuld! JAAAAAAAA ich bin es!!! TUT MIR LEID!!!

Caro? Hab dich lieb!!

Lisa
Von: abgemeldet
2011-12-17T19:20:17+00:00 17.12.2011 20:20
Oh Yo fast schon wieder verplappert! Das war knapp!XD

Ich bin schon gespannt wie es weiter gehen wird!^^

Oje meine Kommis werden immer kürzer...xD


Zurück