Die Suche nach... von Maryhase (~*...der Wahrheit?*~) ================================================================================ Kapitel 17: ~*Mein Ritter wird...*~ ----------------------------------- Kapitel 17 - Mein Ritter ist… ~*Ägypten*~ In dem Arbeitszimmer des westlichen Falken, Alexander Goldman, ging es ziemlich rund! Eine junge Frau mit langen orangefarbenen Haaren räumte auf. Es war jene junge Frau, die Alexander vor sechs Monaten in El Obeid gefunden hatte. Nach dem sie aufgewacht war, half ihr der westliche Falke so gut es ging, sich zu erinnern. Doch es brachte alles nichts, denn sie erinnerte sich immer noch an nichts. Also half er ihr anders. Und zwar indem er sie als seine Sekretärin anstellte. Nach sechs Monaten der Beobachtung hatte Alexander sie nun in sein Arbeitszimmer gelassen, welches sie sofort einer gründlichen Reinigung unterzog. Lose Papiere wurden eingeordnet, Mülleimer entleert, Regale entstaubt und die Fenster geöffnet. Dass ab und zu mal etwas Fenster flog, war ihr egal, da sie es persönlich dort hinaus beförderte. Als sie endlich mit aufräumen fertig war, brachte man ihr einen Tisch und einen Stuhl in den kleinen Vorraum. Auch bekam sie einen Computer, ein Telefon und ein Fax, eben alles was man für die Büroarbeit brauchte. „Sie haben sich ja ganz schön Mühe gegeben“, sagte der Mann mit dem silbergrauen Haar anerkennend. Erfreut, über das Lob, sah sie ihn mit ihren grünen Augen an. „Ich danke Euch für Euer Lob.“ „Nicht doch, es ist mein Ernst. Mir liegt das einfach nicht und ich glaube, Sie sind die richtige Person für diesen Job. Ich möchte mich bei Ihnen bedanken.“ Alexander verneigte sich, worauf die junge Frau etwas rot wurde. „Ach ja, bevor ich es vergesse…“ Er suchte etwas in seinen Taschen. „Ich habe Ihnen einen neuen Ausweis anfertigen lassen. Da wir Ihren Namen noch nicht herausgefunden haben, dachte ich mir, dass Sie vorübergehend einen neuen bekommen.“ Mit diesen Worten streckte er ihr einen Ausweis entgegen. Sie nahm ihn und betrachtete ihr Abbild und ihren neuen Namen. „Rin Fleur…“, las sie flüsternd. „Das ist mein neuer Name…“ Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie drückte den Ausweis fest an sich. In Tokio... „Entschuldigen Sie bitte, aber Sie dürfen hier nicht weiter!“, rief eine Frau und eilte zu einer Person, die vor dem versperrten Platz stand. Doch als sie seine smaragdgrün leuchtenden Augen sah, verschlug es ihr die Sprache. „So? Verzeiht, das wusste ich nicht“, sagte er sanft und schaute dann mit einen charmanten Lächeln zu ihr. „Wieso ist denn dieser Bereich abgesperrt? Ich bin erst vor kurzem hier angekommen... Deswegen verzeiht die Lage.“ „Nun ja...“ Sie war immer noch von seinem Anblick mitgenommen. Nie hatte sie so wundervolles kupferfarbenes Haar gesehen. „Ähm... wie Sie sicher mitbekommen haben, werden hier demnächst die Nationen eintreffen. Und dieser Platz wird zu einer der vielen Bühnen umfunktioniert.“ „Ah, verstehe. Nur das Problem ist, ich muss mich beim Hofstaat melden, da ich einer der Helfer im Palast bin und müsste deshalb hier durch.“ „Ach so... Na dann dürfen Sie natürlich durch! Dürfte ich noch Ihren Namen erfahren?“ Die Person lächelte und sprach geheimnisvoll: „Nennen Sie mich einfach Fly!“ Das Herz der Frau wollte gar nicht mehr aufhören so wild zu schlagen und sie konnte nur noch träumend zusehen, wie sich der Mann in Richtung Bühne aufmachte. „Wunderschönen guten Morgen, Yo!“, rief Spice, der an die Zimmertüre klopfte. Der Weißhaarige wartete gemeinsam mit Horo und Nemo vor der Tür auf eine Reaktion von innen. Als nach fünf Minuten immer noch keine Antwort gekommen war, klopfte er noch einmal. „Yo? Bist du da?“ Ein lautes Rumpeln war zu hören und Spice machte sich zusehends mehr Sorgen um seinen Freund. Er drehte am Türgriff und sie ließ sich ohne Probleme öffnen. „Er hat nicht abgeschlossen?“, fragte Horo und sah, ebenfalls besorgt, zu dem größeren Mann. „Was, wenn ihm etwas passiert ist?“ Auch Nemo machte sich Sorgen und Spice betrat daraufhin das Zimmer. Da die Zimmer in diesem Flügel alle gleich geplant und gebaut waren, kannte er sich aus. Aus Richtung Schlafzimmer war das Klingeln eines Weckers zu hören. Vorsichtig öffnete der Weißhaarige die Tür und traute seinen Augen nicht. Sein Freund lag am Boden neben seinem Bett, in seine Bettdecke gehüllt und mit einer Hand tastete er suchend nach dem Wecker. Mit der anderen Hand hielt er sich den Kopf. Er hatte wohl Kopfschmerzen. „Was ist denn mit dir los?“ Yo sah Spice mit schmerzverzerrtem Gesicht an und erwiderte: „Ich hab nur ein bisschen Kopfschmerzen…“ „Nach ein bisschen sieht mir das nicht aus.“ Yo richtete sich auf, um gleich darauf aufzustehen. Das hätte er mal lieber gelassen, denn ein Schwindelanfall wollte ihn schon wieder auf den Boden schmeißen, doch Spice fing ihn gerade noch auf. Er sah seinem Freund in die violetten Augen und bemerkte, dass sie glasig wirkten. Auch bemerkte er seine geröteten Wangen und infolge dessen legte er ihm die Hand auf die Stirn. „Du hast Fieber!“, stieß er erschrocken aus. „Du musst dich ausruhen!“ „Ach, so ein Quatsch!“, widersprach Yo und riss sich von Spice los. Leicht schwankend ging er ins Badezimmer, um sich für das Frühstück fertig zu machen. Als er wieder aus dem kleinen Raum kam sah er zwar etwas besser aus, aber seine Augen spiegelten die Schmerzen wieder, die ihn plagten. Sein weißhaariger Freund hoffte sehr, dass Yokosuke bewusst war, dass seine Gesundheit am wichtigsten war und nicht seine Anstellung als einer der Knights of Round. Wäre er nämlich ernsthaft krank, so würde er in einer Schlacht gewiss den Tod finden. „Was stehst du denn jetzt rum wie angewurzelt?!“, wollte der Knight of Six wissen. „Du musst dir wegen einer Erkältung nicht den Kopf zerbrechen. Ich hab mir wahrscheinlich bei der Suche nach Nemo einen Virus eingefangen.“ „Das ist ein halbes Jahr her“, antwortete Spice. „Da sieht man mal wieder wie lang die Inkubationszeit doch sein kann.“ „Die Inkubationszeit einer Erkältung liegt zwischen zwei bis acht Tagen!“ „Na dann habe ich mir wohl in den vergangen Tagen etwas eingefangen. Jetzt komm schon! Sonst ist nichts mehr da bis wir ankommen“, scherzte Yo und nahm Horo und Nemo, die noch draußen warteten, jeweils an einer Hand und ging los. „Guten Morgen, Nunnally“, strahlte die junge Frau mit dem weißen Haar. „Wartest du schon lange?“ „Guten Morgen, Marisa. Nein, ich bin ebenfalls gerade erst gekommen.“ Nunnally lächelte ihre Freundin aus Kindertagen an. Obwohl Marisa nun schon ein halbes Jahr hier war, erfreute es die junge Regentin immer wieder aufs Neue sie zu sehen. Vor allem freute sie es, weil sie sie jetzt sehen konnte. Marisa setzte sich zu Nunnally an den Tisch und die beiden redeten ein wenig, da sie noch etwas warten wollten mit dem Frühstück. Da kam C.C. um die Ecke gebogen und wünschte den beiden Mädchen einen guten Morgen. „Kommen Suzaku und mein Bruder denn nicht zum Frühstück, C.C?“ „Nein, sie sind schon losgegangen um die Dinge zu besorgen, um die du sie gebeten hast“, erklärte die Grünhaarige und Nunnally nickte. Sie hatte ihren Bruder und Suzaku darum gebeten etwas zu holen, da das wichtig für den Abend wäre. C.C. hätte dieses Gespräch gern vertieft, aber so langsam kamen alle zusammen. Die nächsten die ankamen, waren Cornelia, Guilford und Euphemia. Cornelia strahlte regelrecht, seit Euphemia zu ihr gegangen war. Nunnally erinnerte sich noch genau, wie ihre Schwester Euphie sie bat, sie doch zu Cornelia zu begleiten. Sie sah ihn noch heute, den überraschten Gesichtsausdruck der ehemaligen zweiten Prinzessin des heiligen britannischen Reiches, der sich langsam in unbegrenzte Freude veränderte und sogar Tränen über Cornelias Wangen rollten. Dieser Anblick wiederum machte Guilford sehr glücklich und er machte sich sogar auf den Weg, um sich bei Lelouch zu bedanken. Dieser aber meinte, es wäre nicht sein Werk und winkte ab. Der Knight of Nine wusste allerdings, dass Lelouch dies geplant hatte, auch wenn Charles zi Britannia letztendlich den Preis dafür zahlte, und dankte ihm so lange, bis Lelouch den Dank endlich annahm. Auch Cornelia, Euphemia und Guilford erreichten den Tisch, wünschten einen guten Morgen und nahmen Platz. Als sie dann so ziemlich komplett waren, begannen sie zu reden, zu albern und zu essen. Doch Gino schien etwas zu vermissen. „Was ist denn los, Gino? Warum isst du nichts?“, wollte Kallen wissen. „Wo bleibt Jeremiah?! Ich will meinen Saft und meine Orangen!“ „Meine Orangen scheinen dir ja wirklich zu schmecken!“, scherzte der Orangenzüchter, als er auf den Tisch zu lief. Jeremiah stellte Saft und Schale ab und nahm ebenfalls Platz, neben Reyla war noch ein Platz frei gewesen. Gino holte sich gleich zwei der runden Früchte und füllte sein Glas mit der gelben Flüssigkeit. „Sag mal, Lelouch, weißt du was Nunnally mit diesen Sachen vorhat?“ „Soweit ich weiß, möchte sie heute eine kleine Feier halten. Ob es eine richtige Feier wird, weiß ich allerdings nicht. Ich frage mich jedoch, warum heute und nicht am Freitagabend?“ Suzaku verstand, war doch am Freitagabend diese besondere Feierlichkeit. Ein Jahr Frieden… „Ich weiß nicht, warum man dieses Jahr feiern muss“, grummelte Lelouch. „Bist du etwa wütend darüber, dass es offiziell nicht mehr deine Tat war?“, scherzte der Braunhaarige woraufhin er einen bösen Blick seines Freundes abbekam. „Wir haben später noch eine Tanzstunde! Mach dich auf was gefasst!“, drohte der junge britannische Mann. Suzaku seufzte schwer, er hatte es wieder geschafft ihn zu verärgern! Doch dann fiel ihm noch etwas auf. „Wechsel doch nicht immer das Thema“, warf Suzaku ein. „Was möchte Nunnally heute Abend denn Feiern?“ „Ich weiß es doch auch nicht…“, seufzte Lelouch genervt. „Sie sagte nur, wir sollen diese Päckchen für sie holen.“ „Ja… Ich frage mich, warum Nunnally ein solch großes Geheimnis daraus macht.“ „Wir werden es ja heute Abend erfahren“ Suzaku nickte. „Ja, das werden wir. Dann wollen wir mal diese Lieferung abliefern!“ „Wir helfen dann mal wieder bei den Vorbereitungen“, sagte Cornelia und stand auf. „Es soll ja am Freitag fertig sein, nicht wahr?“, fragte Guilford und folgte Cornelia. „Nunnally, wir beide gehen in die Stadt. Das hatten wir so ausgemacht, oder?“ „Ja! Ich freue mich schon darauf Kallen.“ Am Freitag war ein ganz besonderer Tag für die ganze Welt. Die Herrschaft von Charles zi Britannia wurde vor einem Jahr beendet. Die Welt war frei von jeglichen Kriegen geworden und das wollte man natürlich ordentlich feiern. Weil der Imperator in Japan verlor, hatte man vorgeschlagen, dass man das erste Friedensfest dort feiern sollte. Da die gesamte Weltbevölkerung allerdings keinen Platz in Japan, und schon gar nicht in Tokio, hätte, feierte man am Freitag in seinen eigenen Ländern. Am Montag darauf würden dann die Vertreter der einzelnen Länder kommen, um darüber zu debattieren, wie man den Frieden aufrechterhalten konnte. Und weil die Vertreter der Länder kamen, mussten sich auch die Knights of Round gut auf diese Tage vorbereiten. Sie hatten Nunnally versichert, dass sie allein, und ihre Untergebenen, zum Schutze aller reichten. Deshalb hatte die junge Königin auch zugestimmt, sie wusste um die Fähigkeiten ihrer Knights bescheid. Daher hatte sie auch ihre Entscheidung getroffen: Einer von ihnen wurde ihr Ritter. Doch jetzt wollte sie sich erst einmal mit Kallen amüsieren. Sie würden in die Stadt gehen, um sich für Freitag vorzubereiten, aber auch für den heutigen Abend… Ganz woanders, wo die Sonne schien als gäbe es kein morgen mehr, saß eine Schwarzhaarige gemeinsam mit einer Weißhaarigen auf einer Bank. „Ganz schön viel los“, bemerkte Marisa und staunte über die vielen Menschen, die dabei waren eine große Bühne herzurichten, sowie das gesamte Gebäude, welches feierlich dekoriert wurde. „In der Stadt ist es sogar noch schlimmer“, bemerkte Reyla und schaute auch zu dem ganzen Getümmel. „Es werden viele Sicherheitsvorkehrungen getroffen... Wo du nur hinsiehst, überall Soldaten“, seufzte die Schwarzhaarige und lehnte sich wieder zurück um sich zu Sonnen. „Aber das ist doch selbstverständlich. Schließlich findet doch hier das Treffen statt“, erklärte ihre Freundin. „Sag bloß das hast du vergessen Rey?“, kicherte Marisa frech und stupste ihre Freundin an. „Nein das habe ich nicht...“, knurrte diese gereizt. „Ich weiß sogar, das nächste Woche am Freitagabend die Eröffnungsfeier stattfindet oder besser, der Ball. Und dann nacheinander die Nationen eintreffen, damit sie sich aussprechen können... Und dann noch dieses Abschlussfest...“ „Ähm Rey...“, bemerkte ihre Freundin und eine peinliche Röte lag auf ihrem Gesicht. „Hm?“, fragte Reyla ruhig und öffnete ihre Augen wieder. „Die Eröffnungsfeier findet nicht nächste Woche statt, sondern DIESE.“ Die friedliche Stille wurde von einem lauten Aufschrei durchbrochen. „WAAAAASSSSSSSSS?!“, schrie Reyla laut auf und das weißhaarige Mädchen hielt sich die Ohren zu. „Das erklärt auch warum ich heute Kallen und Nunnally beim anprobieren von Festkleidern gesehen habe! Und warum die Jungs sich ans Tanzen lernen machen!!!“ „Rey... nicht so laut...“, seufzte Marisa und schaute entschuldigend zu allen Anwesenden, als diese mit weit aufgerissenen Augen zu ihnen starrten. Schnell verneigte sich Reyla entschuldigend und die Arbeiter wandten sich wieder ihren Aufgaben zu. „Aber Marisa, wieso machst du dich denn dann nicht zurecht?“, fragte die Blauäugige neugierig und legte ihren Kopf zur Seite. „Weil ich gerne bei dir bin“, antwortete diese mit einem Lächeln, sodass ein leichtes Rot sich auf Reylas Wangen legte. „Schon kapiert...“, murmelte diese, stand auf und starrte mit sprudelnden Augen zu Marisa. „Dennoch sollten wir zwei uns für Freitag vorbereiten! Auch wenn es nicht so viele Menschen sind, es sind dennoch wichtige unter ihnen!“ „Du Rey...“, bemerkte Marisa leise und starrte zu Boden. „Hm? Was ist denn?“, fragte ihre Freundin besorgt und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Verzeih, aber... ich glaube es ist keine gute Idee wenn ich auf das Fest gehe.“ „Wieso? Was hast du denn? Hast du Angst davor, von den anderen ausgestochert zu werden?“ Verneinend schüttelte Marisa den Kopf. „Nein... es ist nur...“ Reyla wusste sofort was ihre Freundin meinte und schaute traurig zu ihr. „Wegen Suzaku, oder?“ Marisa nickte leicht und hielt ihre Hände dicht zusammen. „Ich... ich habe zwar gesagt, dass ich nun alles tun werde, damit dieser glücklich wird, weil er der Mensch ist, den ich am meisten liebe aber... Wenn ich ihn und Euphemia sehe…“ Plötzlich fühlte sie einen sanften Druck auf ihren Händen und mit offenen Augen starrte sie zu Reyla. Diese lächelte sanft, sogar zärtlich, aber in ihren Augen spiegelte sich Schmerz. „Zerbrech dir darüber nicht den Kopf... Ich weiß wie schwer es ist, dieses Gefühl zu tragen... Aber es hilft nichts, wenn du nur deprimiert zu Boden starrst. Du solltest lieber Lächeln und deinen Blick von dem abwenden, was gewesen ist und nun auf das hier und jetzt richten!“ „Stimmt...“, hauchte Marisa und auf ihren Zügen war wieder ein sanftes Lächeln. „Du hast recht! Es hilft nichts, wenn ich nur abhaue.“ „Gut so! Das ist die Marisa die ich kenne!“, dachte sich die Schwarzhaarige freudig, doch diesen einen Satz konnte sie sich nicht verkneifen. „Weißt du was? Ich werde dich herrichten, dass du der Star des Abends bist. Und du hast auch endlich eine Chance es ihm zu sagen. Der Arme weiß ja noch nicht einmal etwas! Du wirst Suzaku sagen, dass du ihn...“ „Was soll mir Marisa sagen?“, fragte eine jungenhafte Stimme hinter Reyla und beide erschraken. „SUZAKU?!“ Rey hatte eher einen Schreck bekommen, während Marisa panisch wurde und ein tiefes Rot sich auf ihre Wangen legte. „Mensch, Suzaku! Musst du dich so von hinten an schleichen!?“, tadelte Reyla ihn zu Recht, woraufhin Suzaku ein beherztes „Entschuldigung“ sagte. Nun traute sich auch Marisa etwas zu sagen und mit einem sanften Lächeln schaute sie zu ihm. „Suzaku, was machst du denn hier?“ Suzaku war kurz stumm, doch er war froh, dass es Marisa anscheinend wieder besser ging. Immer noch lag es ihm schwer im Magen, als sie vor einigen Wochen in Tränen ausgebrochen war. „Ähhh, also...“ Suzaku suchte nach einer Antwort, fand jedoch keine glaubhafte. Schließlich beichtete er. „Na gut, ich geb es zu… Ich bin vor Lelouchs Tanzunterricht abgehauen.“ „Was? So schlecht oder ist der Unterricht so hart?“ Reyla lachte frech und wartete gespannt auf seine Antwort. „Das letztere trifft wohl eher zu.“ Suzaku musste bei der Erinnerung mit den Augen rollen. War es denn so schlimm, wenn man nicht perfekt tanzen konnte? Doch dann drehte er sich wieder zu Marisa. „Marisa... du wolltest mir etwas sagen?“ Kurz wusste Marisa nicht was sie sagen sollte, doch Reyla nahm es ihr ab. „Sie wird es dir 100% am Freitag sagen! Und zwar auf dem Ball!“ Gerade als Marisa rebellieren wollte, sah sie wie Suzaku ihr seinen kleinen Finger hinhielt. Verwundert starrte sie ihn an. „Also... versprich mir, dass du es mir dann dort sagen wirst. Nach der Eröffnungsrede!“ Marisa überlegte kurz hakte aber dann ihren kleinen Finger bei ihm ein. „Gut abgemacht!“, verkündete diese freudig und beide lösten ihre Finger wieder. „Also, ich mache mich mal wieder auf. Bevor Lelouch auf dumme Gedanken kommt...“ „Da kann ich nur eins dazu sagen... Hals und Beinbruch.“ Reyla klopfte ihm aufbauend auf die Schulter. „Viel Glück... Suzaku“, wünschte auch die Weißhaarige. „Danke ihr zwei...“ Suzaku winkte noch kurz, ehe er sich wieder auf den Weg zu Lelouch machte. „Tja... jetzt wirst du es ihm wohl oder übel sagen müssen...“, grinste Reyla schelmisch. „Reyla!“ „Keine Sorge, wir werden dein Geständnis üben!!!“ Schnell wich Reyla den Schlägen von Marisa aus, während sie wieder laut lachte. „Hm…“ Der junge Mann mit dem kupferfarbenen Haar staunte nicht schlecht. Diese Bühne hatte er wirklich toll hinbekommen. Jetzt musste er nur noch Freitagnachmittag die Blumen anbringen und es war perfekt. Da kam ein kleines Mädchen mit kirschblütenfarbenen Haar auf ihn zu. „Wow, Onkel, hast du das gemacht?“ „Ja, aber es ist noch nicht ganz fertig“, lachte Fly über die Bezeichnung „Onkel“. „Es ist noch nicht fertig? Aber es sieht doch so schön aus!“, staunte das Mädchen. „Ja, aber es müssen noch Blumen angebracht werden. Siehst du, solche wie diese.“ Er deutete mit einer Hand auf ein Beet, wo die unterschiedlichsten Blumen blühten. Die Augen des Mädchens begannen zu glitzern und er konnte sich die nächste Frage schon denken. „Die sind ja wirklich schön! Onkel, kann ich eine davon haben?“ „Wenn du so nett fragst…“, antwortete er ihr mit einem Lächeln und schnitt eine gelbe Rose ab, die er dem Mädchen dann reichte. Überglücklich verbeugte sich das Mädchen und lief dann wohl wieder nach Hause, um seinen Eltern die Blume zu zeigen. „Hm…“ Wieder lächelte er. Doch diesmal hatte dieses Lächeln etwas Dunkles, etwas Böses an sich. „Geht ihr alle nur eurer Arbeit nach“, sagte er leise. „Bald geht das Spiel in die zweite Runde! Dafür werde ich schon sorgen!“ Er wandte sich ab und ging wieder, da er seine „Arbeit“ für heute erledigt hatte. „Ich möchte euch allen danken, dass ihr heute gekommen seid!“, verkündete Nunnally freudestrahlend, als alle zu der kleinen Feier gekommen waren. Naja, fast alle. Cornelia und Euphemia waren nicht anwesend, da sie sich einen schönen Abend machen wollten. Guilford würde ihnen berichten, wie es war. Auch Yokosuke war gekommen, obwohl er sich immer noch nicht besser fühlte. Es war wohl eher schlimmer geworden. Aber er wollte Spice zeigen, dass sich dieser keine Sorgen um ihn machen brauchte. „Blöde Erkältung…“, murmelte der Dunkelhaarige vor sich hin und rieb sich die Augen. „Ich möchte euch mitteilen, dass ich die Idee des ägyptischen Königs, Shin, sehr gut fand und mir deshalb einen Ritter ausgewählt habe.“ Die Anwesenden wurden neugierig. Wer würde es wohl sein? Sie wollten es wissen, doch Nunnally ließ sich noch etwas Zeit. Das passte Yo nicht. Seine Kopfschmerzen wurden immer unerträglicher und er wünschte sich, dass sie sich doch etwas beeilen sollte, damit er wieder nach Hause konnte. Nach Hause ins Bett um sich auszuruhen, so wie Spice es ihm am Morgen geraten hatte. Warum hatte er nicht auf seinen Freund gehört? Warum musste er sich dazu zwingen bei den Vorbereitungen mitzuhelfen? Für einen kurzen Moment schloss Yo die Augen, in der Hoffnung die Schmerzen würden wenigstens etwas verschwinden. Doch es half nichts. Als er die Augen wieder öffnete drehte sich alles in seinem Kopf und er konnte sich nicht länger auf den Beinen halten, daher stützte er sich auf einen Stuhl. Aber Yo konnte nicht mehr. Tiefe Dunkelheit zog ihn zu sich herab und er bemerkte nicht einmal mehr, wie er auf den Boden aufschlug. „Ich will die Feier ja nicht ruinieren, also werde ich es euch nun sagen“, gab Nunnally nun bekannt. „Der, der mein Ritter wird, ist…“ Ein lautes Rumpeln ließ sie abbrechen. Ihre Augen sahen zu der Stelle von der das Geräusch gekommen war und entsetzt erblickte sie… „YO!!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)