Die Suche nach... von Maryhase (~*...der Wahrheit?*~) ================================================================================ Kapitel 16: ~*Möge das Spiel beginnen*~ --------------------------------------- Möge das Spiel beginnen! Edward betrat zusammen mit Marisa, Kail und Reyla den Konferenzsaal. Die Augen der Weißhaarigen wurden immer größer, als sie die Person sah, die auf dem Thron saß. „Nunnally…“, flüstere sie leise. „Ich möchte euch herzlich in Japan willkommen heißen“, sprach die junge Regentin ruhig und mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. „Ihr seid sicher müde und erschöpft. Daher habe ich auch für euch Zimmer vorbereiten lassen.“ „Habt vielen Dank, Majestät“, sprach Kail als er hervortrat. „Darf ich Euch eine Frage stellen?“ Der junge Mann ging vor Nunnally auf die Knie, diese nickte. „Ist seine Majestät noch hier?“ „Ja, Kail, er ist noch hier“, hörte er eine vertraute Stimme aus Richtung der großen Tür. „Aber er schläft bereits.“ „Orua!“ Kail staunte als er den Rothaarigen erblickte. „Du bist auch hier?“, fragte Marisa. Diese Frage war aber eigentlich überflüssig gewesen, denn als persönlicher Diener war Orua überall dabei. Er buchte Flüge, suchte gute Hotels auf ihren Reisen aus und war auch in anderen Dingen begabt. Dafür, dass seine Vergangenheit nicht gerade die beste war, war er dennoch mit allen, die im Palast von Ägypten tätig waren, befreundet. Der junge Mann mit dem kurzen roten Haar und den leuchtend grünen Augen, trat näher an seine Freunde heran. Nunnally war etwas überrascht, dachte sie doch, dass Shin und Ed allein gekommen waren. „Ihr solltet euch wirklich ausruhen“, begann Orua. „Ihr seht wirklich fertig aus. Legt euch schlafen. Ihr könnt auch morgen mit Shin sprechen.“ Marisa, Kail und Reyla nickten, verneigten sich noch einmal vor der jungen Regentin und ließen sich dann auf ihre Zimmer führen. Orua verneigte sich ebenfalls kurz und ging dann auch wieder auf sein Zimmer, dass er sich wohl mit Shin teilte. Am nächsten Morgen war der Konferenzsaal im Palast von Japan wieder mit lautem Gerede erfüllt. Die Knights of Round waren schon alle anwesend, ebenso wie Ohgi, der sich mit Kallen unterhielt. Alle standen um den großen runden Tisch, da sie mit dem Platz nehmen noch warteten bis alle eingetroffen waren. Als die große Tür geöffnet wurde, wurden die Gespräche eingestellt. Nunnally betrat zusammen mit dem Besuch aus Ägypten den Saal. Jeremiahs Blick fiel sofort auf die schwarzhaarige Dame, die den Raum als letzte betrat. „Holla! Wer ist denn diese junge Dame?“, fragte er interessiert als Nunnally und ihr Anhang bei den Knights of Round angekommen waren. „Ähm, das ist Reyla Firewall“, erklärte Marisa. „Eine gute Freundin von mir.“ „Reyla? Ein wahrlich bezaubernder Name.“ Reyla kicherte und blickte Jeremiah an. „Alter Mann, du solltest auf ein paar gewisse Ecken achten die sich hervorheben.“ „Tja, ein alter Mann wie ich...“, lächelte er. Gino und Marisa sahen ihn überrascht an. „Hat er sich gerade selbst alter Mann genannt?!“ Jeremiah lachte und auch Reyla konnte nicht anders und musste lachen. „Mann Lelouch!“, meckerte Suzaku. „Wenn du nicht immer so langsam wärst, wären wir schon längst dort!“ Lelouch beugte sich erschöpft herunter und sah zu seinem alten Freund auf. „Was kann ich denn dafür? C.C. sagte, sie hat den Wecker gestellt, also habe ich darauf vertraut.“ „Was hast du denn?“, fragte die Grünhaarige. „Ich habe den Wecker doch gestellt.“ „Du hättest aber vielleicht auch den Alarm anschalten sollen.“ „Ist doch jetzt egal!“, ging Suzaku dazwischen. „Wir müssen jetzt zusehen, dass wir da reinkommen!“ Suzaku griff bereits nach dem Türgriff, als sein Freund ihn davon abhielt. „Warte kurz!“ Überrascht drehte sich der Braunhaarige zu Lelouch um, der sich wieder aufgestellt hatte. Dann wandte sich dieser an die Frau neben sich und sah sie ernst an. „C.C, was weißt du über das Geass?“ „Das habe ich dir schon gesagt…“, seufzte sie. „Was weißt du über die Verbreitung und ich sage dir, wage es jetzt ja nicht mich zu belügen oder nach Ausreden zu suchen!“ „Ich habe dir schon alles erzählt was ich weiß!“, wurde sie nun etwas lauter. „Worauf willst du hinaus, Lelouch?“ Suzaku wunderte sich über die Fragen des anderen. Wieso wollte er das ausgerechnet jetzt wissen? „Nunnally hat mir gestern noch etwas gesagt“, sagte er. „Die Ägypter kennen das Geass ebenfalls und wie es aussieht, haben sie auch Schriften darüber“, erklärte der junge Mann. „Warst du denn schon einmal in Ägypten, C.C?“, fragte nun auch Suzaku interessiert. „Es kann sein, dass ich mal durchgekommen bin. Aber ich habe dort mit niemandem einen Vertrag geschlossen“ Als Lelouch etwas erwidern wollte, sprach sie schnell weiter. „Außerdem bin ich, wie ihr wisst, nicht die Einzige, die etwas mit dem Geass zu tun hat.“ Lelouch, der gerade eben noch etwas sagen wollte, sagte nichts. Er schloss seinen Mund wieder und es herrschte einige Minuten Stille. Aus dem Saal heraus war Lachen zu hören. Sie hatten wohl noch nicht begonnen, das war gut. „Wir sollten reingehen“, erklärte Suzaku. „Gut“, nickte Lelouch. „Ich werde hier draußen warten“, sagte C.C. und setzte sich auf einen der Stühle, die vor der Tür standen. Marisa wollte die Chance, mit Nunnally zu sprechen, nutzen. Doch jedes Mal, wenn sie sie ansprechen wollte, brachte sie keinen Ton heraus. Enttäuscht, über sich selbst, drehte sie sich wieder von Nunnally weg. Da sprach sie jemand von hinten an. „Marisa?“ Die Angesprochene drehte sich sofort wieder um und sah in das Gesicht der jungen Regentin. Jetzt hatte sogar die junge Frau den ersten Schritt gemacht, und sie angesprochen, und sie brachte immer noch keinen Ton heraus. Nunnally lächelte. „Schön zu sehen, dass es dir gut geht.“ Marisa spürte wie etwas von ihr abfiel, als sie die Erleichterung in der Stimme ihres Gegenübers hörte. „Nunnally…“, flüsterte die Weißhaarige. „Oder anders gesagt, schön dich zu sehen.“ Ja, so war das auch richtig. Immerhin sah Nunnally Marisa jetzt zum ersten Mal. Doch sie wusste sofort, dass sie es ist. Ihre Freundin von damals, die einfach weggebracht wurde. Auch auf die Lippen der weißhaarigen jungen Frau legte sich ein Lächeln. „Ja. Es ist auch schön zu sehen, dass du wieder sehen kannst.“ „Du warst also in Ägypten?“, fragte die junge Regentin. „Ja… Aber ich wollte etwas wissen, daher bin ich mit meiner Freundin Reyla kurzerhand ausgebüxt und nach Japan zurück gekommen.“ „Du wolltest etwas wissen?“ Marisa nickte. „Ja. Ich hoffte, dass es nur ein Gerücht war, doch als ich am Grab stand, war alle Hoffnung verschwunden.“ Nunnally verstand nicht, hatte aber eine leise Vorahnung. Doch konnte sie nicht weiter fragen, da sich die Tür öffnete und jemand eintrat. Jemand, der es bewirkte, dass sich Marisas Augen weit öffneten. „Aber… Ich…“, stotterte sie. „Ich… war doch…“ Lelouch und Suzaku traten weiter in den Raum. Fast wie ferngesteuert lief Marisa auf Suzaku und Lelouch zu. Sie wollte sich vergewissern, dass die beiden wirklich hier waren. Doch dann sprach Nunnally zu allen Anwesenden. „Ich möchte euch allen danken, dass ihr heute hier her gekommen seid.“ „Nunnally, was hat das zu bedeuten?!“ Ohgi deutete auf Lelouch und Suzaku, da er einer der Wenigen im Raum war, der noch nicht Bescheid wusste. „Ohgi-san, bitte beruhigt Euch doch wieder“, sprach sie ruhig auf ihn ein. „Wir werden es Euch erklären.“ Und mit diesen Worten nahmen nun alle Platz an dem großen Tisch. Rechts neben Nunnally saßen Gino, Kallen, Anya und Yo. Links neben ihr Xingke, Todoh, Guilford und Jeremiah. Ihr gegenüber saß Shin, dem zur linken Marisa, Reyla, Kail und Ohgi und zur rechten Orua, Ed, Lelouch und Suzaku saßen. Eds Platz war allerdings leer geblieben, da dieser nicht anwesend sein konnte. Er hatte einen Anruf bekommen und musste nun per Handy Anweisungen geben. So hatte es Shin zumindest erklärt. „Sag, Spice, geht es dir wieder besser?“, fragte der kleine Grünhaarige den größeren. „Ja“, antwortete dieser. „Aber du bist doch nicht hier, nur um zu fragen wie es mir geht.“ Horo fühlte sich erwischt und sah zur Seite. Spice entglitt ein Lächeln. Sein Gegenüber konnte noch so alt sein, manchmal verhielt er sich so, wie sein äußeres ihn aussehen ließ. „Ist schon gut“, sprach der Weißhaarige. „Du wolltest wahrscheinlich wissen, ob ich etwas von Nemo gehört habe.“ Horo sah auf, er hatte Recht. „Es tut mir Leid, dass ich dich immer belästige…“ „Aber nein.“ Spice schüttelte den Kopf. „Du machst dir einfach Sorgen um deine Gefährtin.“ „Sie sagte immer, ich solle mir wegen ihr keine Sorgen machen…“ Ein trauriges Lächeln stahl sich auf die Lippen des Kleineren. „Sag Horo, wie seid ihr zu euren Codes gekommen?“ „Das war vor 76 Jahren“, begann Horo mit seiner Geschichte. „Wir waren Flüchtlinge die nach Deutschland geflohen sind, um gleich darauf wieder vertrieben zu werden. Wir wollten doch nur einen Platz finden, an dem wir hätten leben können… Doch dann kamen Soldaten, die gerade auf andere schossen. Und sie trafen Nemo… Sie blutete stark aus dem Bauch und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Da winkte uns plötzlich ein Pärchen zu sich. Sie hatten sich in einer Ruine versteckt, um nicht dem Kugelhagel ausgeliefert zu sein. Ich trug Nemo also vorsichtig zu der Ruine, bei der das Pärchen war, und fragte was sie wollten. Dann sprach die Frau: „Wir können ihr helfen, aber dafür wollen wir eine Gegenleistung.“ Ich verstand nicht, was sie meinte. Für mich zählte im Moment nur eines: Nemo retten! Doch wusste ich nichts von ihrem Geheimnis und habe zugestimmt.“ Horo schloss für einen Moment die Augen und senkte den Kopf. Dann blickte er wieder auf und sprach weiter. „Der Mann, der ja auch noch da war, sprach etwas von einem Geschenk des Lebens das ein Fluch ist. Und dann sah ich, wie diese Frau ihre Hand auf Nemos Wunde legte und es plötzlich anfing zu leuchten. Doch viel mehr konnte ich nicht sehen, denn der Mann sprach: „Jetzt bist du an der Reihe!“, zückte einen Dolch und rammte mir diesen in den Rücken. Erschrocken und mit starken Schmerzen ging ich keuchend zu Boden. Ich spürte nur noch, wie dieser Mann seine Hand auf meine frische Wunde legte. Dann wurde alles schwarz… Als wir am nächsten Morgen aufwachten, hatten wir weder Verletzungen, noch schmerzen. Dieses Pärchen lag neben uns. Blutüberströmt und von Kugeln durchbohrt. Man konnte es wohl Glück nennen, dass Nemo und ich gerade Bewusstlos waren. Vielleicht dachten die Mörder des Pärchens, dass wir schon tot waren.“ „Und was habt ihr beide dann gemacht?“, fragte Spice vorsichtig nach. „Wir sind raus aus Deutschland. Raus, aus all den Kämpfen… Irgendwann bemerkten wir, dass wir nicht altern und auch, dass unsere Verletzungen viel zu schnell heilen. Wir konnten uns das nicht erklären, bis wir dann eines Tages eine Stimme hörten, die uns zu einem der Tore führte, das einen in den Raum der Götterdämmerung bringt. Dort klärte man uns auf und wir hatten auch unsere Ruhe – bis jetzt… Nach dem angeblichen Tod von Imperator Lelouch verschwand Nemo und ich bekam diese seltsamen Anrufe…“ Weiter kam Horo nicht, da sein Handy seit langer Zeit einmal wieder klingelte. Er kannte diese Nummer, denn es war seine Nummer. Die Nummer des Mannes, der ihn erpresst hatte. „Was wollt Ihr von mir?!“, versuchte er möglichst nicht zu schreien. „Wollen wir ein Spiel spielen?“, fragte die Stimme in einem kalten, belustigten Ton und Horo wurde blass… Als nun alle zusammen geholfen hatten und Ohgi, Marisa, Kail und Reyla nun verstanden, was Lelouchs Plan gewesen war, konnte die eigentliche Versammlung beginnen. „Shin, wenn Ihr uns Eure Bitte noch einmal nennen würdet“, bat die junge Britin und Shin erhob sich von seinem Platz und begann zu sprechen. „Schon seit längerem trachtet man mir nach dem Leben. Als die EU beschloss mit Ägypten zu testen, ob man alte Herrscherfamilien wieder an die Spitze ihrer Länder setzten sollte, war das einigen Mitgliedern ein Dorn im Auge und sie sandten Attentäter, die mich töten sollten. Einmal hätten sie es fast geschafft, doch unsere gute Reyla hier ist eine ausgezeichnete Ärztin und hat mich und meinen Freund Edward wieder gesund gepflegt.“ Nach einer kurzen Pause und ein paar Blicken in die Gesichter der anderen Anwesenden fuhr er fort. „Daher möchte ich Britannia um Hilfe bitten. Schickt eure Spione oder irgendjemanden, von dem ihr wisst, dass dieser etwas herausfindet, nach Ägypten.“ Nach diesen Worten verneigte sich der ägyptische König und nahm wieder Platz. „Ihr alle habt es gehört. Ägypten bittet uns um Hilfe“, ergriff Nunnally wieder das Wort. „Ich würde die schwarzen Ritter nach Ägypten senden“, schlug der ehemalige Anführer vor, worauf Ohgi ihn überrascht ansah. „Ich nehme an, das hattet auch Ihr Euch überlegt. Nicht wahr?“ Nunnally nickte. „Ja, deshalb habe ich Ohgi-san heute eingeladen. Was sagt Ihr dazu?“ Ohgi senkte den Blick und überlegte kurz. „Die schwarzen Ritter wären wohl die beste Wahl, da wir uns als neutrale Streitkraft erklärt haben. Man könnte niemandem sagen, er hätte sich in die Angelegenheiten der EU eingemischt.“ „Würdet Ihr mir also meine Bitte erfüllen und ein paar Eurer Leute in mein Land senden?“, fragte Shin den Anführer der schwarzen Ritter. „Ich werde ein paar meiner Leute fragen, ob sie es machen würden.“ „Sollte sich niemand finden, werde ich gehen“, warf Kallen ein. „Nein!“, ging Lelouch dazwischen. „Würden sie dich erkennen, könnte man Britannia wer weiß was anhängen.“ Ohgi nickte. „Da muss ich Lelouch recht geben. Ich bin mir sicher, dass ich jemanden finden werde, der diese Aufgabe übernimmt.“ Nunnally lächelte, sie hatte wirklich gehofft, dass die schwarzen Ritter sich diesem Problem annahmen. Auch Shin schien zufrieden, denn er lehnte sich mit einem erleichterten Seufzen in seinem Stuhl zurück. „Damit wäre doch dann alles geklärt, oder?“, fragte Reyla und ließ sich etwas in ihrem Stuhl nach unten rutschen. So gesehen, ja“, antwortete die britische Regentin. „Sobald Ohgi-san mir Bescheid darüber gibt, ob er jemanden gefunden hat, werde ich mich sofort an Euch wenden.“ „Habt vielen Dank, Majestät“, verneigte sich der Maskierte. Dann knallte die Tür mit einem ohrenbetäubenden Krach auf und Horo stand darin. Der Junge hatte Tränen in den Augen und er sah sehr blass aus. C.C. stand mit Spice hinter ihm, sie sah etwas erschrocken aus, wollte es sich aber nicht anmerken lassen. „Ich brauche… Hilfe…“, flüsterte Horo. „Was ist denn geschehen?“ Nunnally klang besorgt, sie wollte ihm helfen, doch Horo sprach nicht mehr deutlich. Er stotterte und murmelte unverständliches vor sich hin. C.C. trat ein und nahm den Jüngeren an der Hand. „Komm mit Horo. Wir gehen ein bisschen nach draußen.“ Leicht zog sie an seinem Arm und er setzte sich in Bewegung. Er musste sich wieder beruhigen und am besten ging dies, wenn man alles um sich herum vergaß. Nachdem die Beiden außer Sicht- und Hörweite waren, trat Spice in den Raum mit dem großen runden Tisch. „Was ist nur geschehen Spice?“, wollte die Rothaarige wissen. „Wir haben uns ein wenig unterhalten und plötzlich klingelte sein Handy.“ Die anderen trauten ihren Ohren nicht. Nach ein paar Tagen Ruhe hat er sich also wieder gemeldet. „Und was wollte dieser Kerl?“, fragte Gino gezwungen ruhig. „Er hat ihn und uns alle zu einem Spiel eingeladen“, erklärte der Weißhaarige. „Bei diesem „Spiel“ soll es darum gehen, innerhalb von einer vorgegebenen Zeit Nemo zu finden.“ „Und was würde passieren, wenn wir sie nicht finden können?“ „Sie wird sterben, sagte er…“ Lelouch bereute seine Frage nach dieser Antwort. Jeder der Anwesenden war darüber geschockt. Fragende Blicke wurden ausgetauscht und es schien so, als hätten sich einige Knights bereits dazu bereit erklärt, bei diesem „Spiel“ mit zu spielen. „Hat er irgendwelche Informationen preisgegeben?“ Todoh sah Spice hoffnungsvoll an. Dieser nickte. „Ja. Zu unserem Erstaunen hat er wirklich etwas verraten.“ „Und was war das?“, fragte Nunnally vorsichtig. Spice lächelte. „Er nannte uns ein Rätsel…“ „Sechs Stunden dauert es allein. Doch die Zeit, die ihr habt, reicht für beides. Beeilt euch aber doch! Denn die Luft wird ab der Halbzeit knapp. Es ist fast immer Nacht. Licht gibt es dort nicht viel. Der Raum ist nicht groß, aber er ist auch nicht klein. Man sieht es immer nur nass, obwohl dann kein Wasser in der Nähe ist. Horo hatte die Worte noch genau im Kopf und konnte sie deshalb auch ohne große Mühe aufsagen. Die anderen blickten ihn überrascht an, sollte er doch mit C.C. rausgegangen sein. „Dieser Mistkerl!“, fluchte Gino. Kallen stimmte seiner Aussage mit einem nicken zu. „Er hat uns ein Zeitlimit gegeben…“, erinnerte sich Lelouch. „Sechs Stunden dauert es allein. Doch die Zeit, die ihr habt, reicht für beides. Dann haben wir wohl zwölf Stunden um sie zu finden.“ „Aber wann beginnt dieses kranke Spiel überhaupt?!“, fragte Suzaku endlich die Frage aller Fragen. „Er sagte, er meldet sich noch einmal. Dann sollen wir auch entschieden haben, wer an dem Spiel teilnimmt“, erklärte der kleine grünhaarige Junge. „Auch bei den Teilnehmern gibt es ein Limit?!“ Gino war regelrecht entsetzt. „Wie viele dürfen gehen?“, wollte Kallen wissen. Horo sah die Gruppe der Versammelten an. „Nur sechs…“ „Wie sollen wir aus Zwölf Leuten sechs auswählen?! Das ist unmöglich!“ „Rechnet Einundzwanzig“, warf Shin ein. „Die Spielteilnehmer sollen aus den Anwesenden bestehen.“ „Dann sind wir aber immer noch nur Zwanzig“, korrigierte Kallen den ägyptischen König. „Nein, Einundzwanzig. Ich schicke Edward mit ins Rennen. Schließlich ist dort sein Platz, an dem er gesessen hätte.“ Jeder war erstaunt über die Worte von Shin. Marisa fand als erste wieder Worte. „Dann werde ich auch gehen!!“ „Wa-! Marisa?! Wieso willst du bei diesem Spiel mitmachen?“, fragte Reyla ihre Freundin. „Du hast mit diesen Leuten doch nichts zu tun!“ „Ich will aber helfen…“ Reyla seufzte schwer. „Na schön, dann gehe ich ebenfalls!“ „Dann werde ich-!“ Kail wollte sich ebenfalls gerade melden. Als Shin dies mitbekam, ging er ihm schnell ins Wort. „Unsere Gastgeber würden vielleicht auch gern nach dem Mädchen suchen, Kail.“ Kail schmollte. Er wollte Marisa nicht allein mit Reyla lassen. Lelouch dachte darüber nach, welche drei noch mit auf die Suche gehen sollten. Die Hilfe der Ägypter konnten sie nicht abschlagen, das wäre unhöflich. Er hatte einmal gehört, dass wenn man einem Ägypter hilft, er ihm ebenfalls helfen möchte. Schlägt man sein Angebot ab, würde man ihn damit zutiefst beleidigen. Ob das allerdings der Wahrheit entspricht hat er noch nicht herausgefunden. Das sollte er aber bei Gelegenheit einmal tun. Ein leises Klingeln riss ihn aus seinen Gedanken. Es war Horos Handy, das wieder klingelte. Zögernd zog er es aus seiner Tasche und versuchte sich zu beruhigen, bevor er abhob. „Geht es etwa schon los?“ „In ein paar Minuten, ja. Stell mich auf Lautsprecher!“, forderte die Stimme aus dem Handy. Horo tat wie ihm geheißen und drückte die Taste für den Lautsprecher. „Ich wünsche euch allen einen wunderschönen guten Morgen.“ „Ihr seid also der, der veranlasst hat, dass ich in die Welt von C gesperrt wurde?“, wollte Lelouch wissen. Ein leises Kichern war zu hören. „Sieh an, es geht Euch also gut Lelouch. Wie schade, dass Ihr wieder frei seid. Ihr hättet mich meinem Ziel wieder einen Schritt näher gebracht. Aber das ist jetzt nicht wichtig! Ich möchte wissen welche Sechs von euch teilnehmen werden.“ „Bis jetzt haben wir drei Teilnehmer: Reyla, Marisa und Edward“, gab Nunnally bekannt. „Nein, es sind vier.“ Alle schauten zu dem ehemaligen Imperator und man konnte ihren Gesichtern ansehen, dass es sie interessierte, wer der Vierte war. „Ich bin die Nummer Vier“, gab er zu. „Ich werde das Rätsel genauestens unter die Lupe nehmen und entschlüsseln.“ „Wenn Lelouch die Nummer Vier ist, dann bin ich die Nummer Fünf!“, bestimmte Suzaku. „Noch einer!“, sagte der Unbekannte ungeduldig. „Wie wäre es mit dir Yo?“ Yo zuckte erschrocken zusammen. Er hatte vorgehabt sich zu melden, doch es gab sicher noch andere die sich melden wollten. „Nein, ich nehme es zurück. Du warst ja nicht einmal in der Lage deinen Freund aus Kindertagen zu beschützen. Wie dumm von mir, dich zu fragen.“ Man konnte das böse Grinsen richtig aus seinen Worten heraus hören. „Wenn du jemanden quälen willst, dann mach es eben-„ „Nein, Spice. Ich werde es machen. Ich werde mitgehen!“, sagte der Knight of Six fest entschlossen. Der unbekannte Mann lachte auf. „Der Knight of Six macht den sechsten Mann! Na wenn das mal kein Unglück bringt!“ Das Lachen des Mannes verstummte. „Ich werde Horo zur Halbzeit wieder kontaktieren. Sollten sich die anderen in das Spiel einmischen und das Mädchen suchen gehen, werde ich Nemo sofort umbringen! Und nun! Lasst uns mit dem Spiel beginnen! KLICK“ Er hatte aufgelegt. Jetzt galt es Nemo zu finden. „Nun gut.“ Shin wandte sich um. „Ich werde Edward holen gehen.“ „Majestät, das kann ich doch auch erledigen!“, rief Orua und lief Shin nach, dieser blieb aber nicht stehen. „Sag, Horo, wie sieht Nemo aus?“, fragte Kallen? „Sie hat lange blonde Haare die bis zu den Ellenbogen reichen. Meistens hat sie sie aber zu einem Zopf zusammengebunden. Ihre Augen sind violett… Nicht wie die Ihrer Majestät Nunnally, sondern etwas heller.“ „Und ihre Kleidung?“, fragte Gino nach. „Wir trugen zu Letzt unsere Umhänge. Ich weiß nicht was sie darunter trug. Vielleicht ein Kleid mit einer Jacke, das trug sie früher immer.“ Kallen sah zu den Teilnehmern, diese nickten ihr zu. Er hatte ihnen verboten sie mit zu suchen, aber nicht gesagt, dass sie nicht nach ihrem äußeren fragen dürfen. „Dürfte ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten?“, fragte Nunnally in die Runde. „Ich würde vorschlagen, dass alle, die nicht an diesem verrückten Spiel teilnehmen, sich anderweitig beschäftigen. Geht euren Pflichten nach und betet, dass das Mädchen gefunden wird.“ Die Angesprochenen nickten und gingen aus dem Konferenzsaal. „Alle, bis auf du Horo“, wandte sie sich noch an ihn. Er sah sie verwundert an, blieb aber da. Nun waren nur noch Lelouch, Suzaku, Marisa, Reyla, Yokosuke, Nunnally und Horo im Raum. Die Tür ging kurz auf und Ed linste in den Raum. „Soll ich wieder gehen?“ „Nein, denn du bist auch ein Teilnehmer“, antwortete Marisa ihrem Landesgenossen. „Oh, gut.“ Ed gesellte sich zu den Anderen und sah sie fragend an. „Habt ihr schon einen Plan, wie wir vorgehen sollen?“ „Ich würde einen Vorschlag machen“, warf Lelouch ein. „Horo, kannst du irgendwie mit Nemo in Kontakt treten?“ „Ich weiß nicht…“ Seine Antwort klang sehr unsicher. Er hatte noch nie versucht mit Nemo in Kontakt zu treten, wenn er nicht wusste, wo sie war. „Ich kann es versuchen, aber ich kann für nichts garantieren…“ „Das ist schon in Ordnung. Versuch es wenigstens einmal.“ Der kleine Grünschopf konzentrierte sich und rief Nemos Namen in die Leere. Als er aufhörte, horchte er auf, ob eine Antwort zurückkam. Doch es kam nichts. Er senkte den Kopf und sah immer verzweifelter aus. „…ro!“ Erschrocken blickte er wieder auf. „Habt ihr gerade meinen Namen genannt?“ „Nein, haben wir nicht. Warum?“ „Mir war, als hätte jemand nach-“ „…oro!“ Diesmal war die Stimme lauter, aber man verstand sie immer noch nicht richtig. Er konzentrierte sich noch einmal und die Stimme wurde klarer. „Horo!! Antworte mir doch!!!“ Jetzt war es ihm klar! Die Stimme war Nemo! „NEMO!!“, schrie er vor Freude laut aus. Die Anderen sahen ihn überrascht an, waren aber auch glücklich, dass er Kontakt zu ihr hatte. Das Erste, das er tat, war zu fragen wo sie sei. Jedoch konnte sie ihm keine genaue Antwort geben. Das Einzige, was sie von ihrer Umgebung erkennen konnte war, dass alles in vollkommener Dunkelheit lag. Geräusche konnte sie auch keine erkennen, da der Wind sehr laut jaulte. Aber das war immerhin ein brauchbarer Hinweis. So konnte Lelouch ihren Aufenthaltsort vielleicht etwas schneller herausfinden. „Also gut, wir machen es so: Ich bleibe mit Horo hier und entschlüssle dieses Rätsel, während er den Kontakt zu Nemo aufrecht hält. Wir werden euch sofort kontaktieren, sollte sich etwas getan haben.“ Alle nickten Lelouch zu, da sie wussten, dass er ein schlauer Kopf war und mehr für die Entschlüsselung tun konnte als für die Suche. Horo unterhielt sich weiter mit Nemo und sagte ihr, dass sie keine Angst zu haben brauchte und dass sie sie bald finden würden. „Es wird wohl das Beste sein, wenn wir uns aufteilen“, schlug Suzaku vor. „Genau! Jeder geht in einen anderen Teil der Stadt“, stimmte Ed ihm zu. Und so machten sich die anderen Fünf auf die Suche nach Nemo, während Lelouch zurückblieb und versuchte herauszufinden was das Rätsel meinte. nach zwei Stunden „So ein Mist!“, fluchte Suzaku. „Könnten wir doch wenigstens Knightmares benutzen!“ Weiter konnte sich der junge Japaner nicht aufregen, da sich sein Funkgerät meldete. „Suzaku! Hast du schon etwas entdeckt?“, fragte Lelouchs Stimme aus dem Apparat. „Nein, noch nicht.“ „Hm… Ich habe auch noch nichts herausgefunden. Die Anderen meinten, sie würden nicht aufgeben. Auch Horo gibt sein Bestes um Nemo nicht zu verlieren.“ „Verstehe. Mit Knightmares wäre die Suche sicher einfacher…“ „Ja, es wäre einfacher, da hast du Recht. Aber so kriegen die Leute keinen Grund Angst zu haben.“ „Ja, ich weiß… Dann lass uns mal weiter machen!“ Mit diesen Worten beendete Suzaku das Gespräch und machte sich wieder auf die Suche. nach vier Stunden „Nirgends etwas zu sehen“, dachte sich Marisa. „Alles was man hier sehen kann, ist trocken. Aber es ist immer nass zu sehen.“ Wo sollte so ein Ort sein? Die junge Frau wusste es einfach nicht. Schon mehr als vier Stunden waren sie nun auf der Suche nach Nemo. Aber bisher hatte noch niemand gesagt, dass man sie gefunden hatte. Was, wenn alles nur Trick war? Wenn dieser Unbekannte sie gar nicht frei lassen wollte? Langsam machten sich Zweifel in ihr breit. Sie wollte schon umkehren, doch dann dachte sie wieder daran, dass sie nicht aufgeben darf. Lelouch würde bestimmt irgendetwas herausfinden. nach sechs Stunden Lelouch rieb sich erschöpft die Schläfen. Er hatte immer noch nichts Brauchbares herausgefunden. Alles was für ihn nützlich erschien, gab er sofort an die Anderen weiter. So langsam glaubte er, dass die anderen wohl bald aufhörten. Noch einmal sah er sich das Rätsel an um danach noch einmal die Karte zu betrachten. Er untersuchte den Raum in Tokio ganz genau, doch er fand keinen Ort, der nur nass zu sehen war. Horo saß immer noch konzentriert auf dem Stuhl, auf dem er vor sechs Stunden Platz genommen hatte. Da klingelte sein Handy wieder. Kein Wunder, wenn sie wirklich zwölf Stunden hatten, dann war jetzt Halbzeit. Horo drückte um abzuheben diesmal gleich die Taste für den Lautsprecher. „So, es ist Halbzeit! Wie sieht es aus? Die arme Nemo sitzt ja immer noch in ihrem Loch.“ „Wie sollten wir sie denn finden?!“, rief Lelouch verärgert. „Ein nasser Ort ist in einer Stadt nicht zu finden, wenn es nicht regnet!“ „Ahahahaha! Ihr sucht sie also in der Stadt? So so“, war die erheiterte Antwort des Anrufers. „Dann gebt uns doch noch einen Hinweis!“, mischte sich nun auch Horo ein. „Einen Hinweis? Nein, jetzt noch nicht. Ich werde mich noch einmal in drei Stunden melden.“ Und wieder hatte er das Gespräch beendet. Doch Lelouch ließ es keine Ruhe, was der Mann sagte. „Ihr sucht sie also in der Stadt? So so“ Ihm dämmerte etwas und er ließ keine Zeit verstreichen und nahm sich sein Funkgerät. „Hört mir alle zu!“, rief er in das kleine Gerät. „Sie ist nicht in der Stadt! Ihr müsst sie außerhalb suchen! Sucht am besten an Orten, die am Wasser liegen. Ich melde mich wieder!“ nach zehn Stunden Yokosuke war nach Enoshima gefahren, da dieser Ort am Wasser lag und die anderen Gewässer von den anderen abgesucht wurden. Außerdem hatte er dort seine Kindheit verbracht. Er glaubte sich an Felsen zu erinnern, bei denen er sich immer versteckt hatte. Als er am Strand ankam, sah er dass das Wasser wieder zurück kam. Es war also die Zeit der Flut. Doch sah er die Felsen, die normalerweise bei normalen Wasserstand nicht zu sehen waren, noch ein wenig aus dem Wasser ragen. Er ging näher an die Küste, sodass er den Felsen so nah sein konnte, wie es ging. „Nemo!!“, rief er so laut er konnte. Das Rauschen der Wellen schwächte seinen Ruf etwas, also rief er noch einmal. Und noch einmal, so oft es ging. „Huh?“ Horo hörte Nemos überraschten Ton und wollte wissen was los war. „Was hast du?“ „Mir war, als hätte mir jemand gerufen… Da! Jemand ruft meinen Namen!“, sagte sie etwas fröhlicher. Sie hoffte sehr, dass sie jemand finden würde. Horo sah sofort Lelouch an, der sich sofort daran machte, herauszufinden wer in Nemos Nähe sein konnte. „Irgendjemand von euch hat Nemo gefunden! Wer hat ihren Namen gerufen?!“, fragte Lelouch über das Funkgerät. „Ich habe ihren Namen gerufen“, bekam er als Antwort von Marisa. „Ja, ich auch!“, antwortete auch Suzaku. „Auch ich habe nach ihr gerufen“, hörte er Yos Antwort leise, da der Wind stark war. „Also drei Leute, die nach ihr riefen…“ Schnell drehte er sich zu Horo. „Konnte sie die Stimme erkennen?“ „Konntest du die Stimme erkennen?“, fragte Horo seine Partnerin. Lelouch hoffte sehr, dass sie sie erkannte. War es eine weibliche Stimme, gäbe es nur die Möglichkeit Eins zu Drei. War es aber eine männliche Stimme ständen die Chancen nur Zwei zu Drei. „Sie sagt, es ist eine männliche Stimme“, gab der grünhaarige Junge die Antwort weiter. „Tsk! Dann würde ich euch kurz bitten, nacheinander ihren Namen zu rufen. Suzaku, du zuerst.“ Suzaku rief ihren Namen noch einmal und Lelouch sah hoffnungsvoll zu Horo, der Nemo fragte, ob sie wieder etwas gehört hatte. Als Horo aber verneinend den Kopf schüttelte, war es klar, dass Yo sie gefunden haben musste. „Yo, wo bist du?“, wollte der Achtzehnjährige wissen. „Ich bin am Strand von Enoshima. Hier befindet sich eine Ansammlung von Felsen, die man nur bei Ebbe vollständig sehen kann. Auch befinden sich hier Höhlen, die bei abgeschlossener Flut eine tödliche Falle sein können. Ich muss den Kontakt jetzt abbrechen, da ich ins Wasser gehen werde um sie zu finden.“ Und mit diesen Worten war Yo nicht mehr zu erreichen. Lelouch fluchte und schlug mit der Faust gegen die Wand. „Verdammt! Wir haben keinen Knightmare Piloten bei den Suchenden!“ „Nicht ganz“, ertönte eine ihm bekannte Stimme aus dem Funkgerät. „Ja, ich weiß. Piloten haben wir wohl, aber keinen ihrer Knightmares.“ „Ich habe meinen Knightmare Frame mitgebracht“, klang Ed etwas erheitert. „Ich bin schließlich in einer Spezialmaschine mit dem König hergekommen. In fünf Minuten könnte ich losfliegen. Wo muss ich hin?“ Überrascht, aber dennoch erleichtert, erklärte er Ed wo er hin müsse. Der blonde Ägypter gab sein OK und beendete die Verbindung. Yo kämpfte sich im Wasser gegen die Wellen nach vorn. So gut er konnte rief er nach Nemo und als er an den hintersten Felsen angekommen war, glaubte er eine Stimme gehört zu haben. An den drei äußersten Felsen rief er an jedem ihren Namen und am letzten hatte er sie endlich gefunden. Er kannte diesen Felsen. Dieser hatte, nahe der Spitze, ein Loch, durch das man in das Innere des Felsen kam. Also versuchte Yo so gut es ging an ihm hochzuklettern, rutschte jedoch einige Male ab und schürfte sich die Hände und Knie auf. Den Schmerz ignorierend kletterte er bis zu jenem Eingang und sah hinein. Es war dunkel doch ein wenig konnte man den Schatten einer Person erkennen. „Nemo, bist du das?“, fragte er den Schatten. „Ja… und wer seid Ihr?“, war die ängstliche Gegenfrage des Mädchens. Yo lächelte und war erleichtert, dass er sie gefunden hatte. „Ich bin Yo und ich möchte dich hier herausholen. Kannst du versuchen näher an dieses Loch zu kommen? Versuch an den Wänden etwas hochzuklettern.“ „Das geht nicht, die Wände sind zu rutschig!“ Das war schlecht. Der Knight of Six überlegte, wie er sie ansonsten herausziehen sollte. Da kam ihm auch schon eine Idee. Er zog sein weißes Jackett aus und hielt es an einem Ärmel fest. Dann ließ er den anderen Ärmel nach unten gleiten und hielt es soweit nach innen, wie es ging. „Kommst du an meine Jacke? Wenn ja, halt dich daran fest. Dann ziehe ich dich hoch.“ „Ich hab sie!“, kam es aus dem Loch und Yo zog sein Jackett wieder heraus. Als er den Anfang des anderen Ärmels sehen konnte, sah er auch Nemos Hand, die sich in den Stoff gekrallt hatte. Doch dann gab es ein reißendes Geräusch und er sah, wie der Ärmel begann abzureißen. Schnell zog er es noch ein wenig höher und als der Ärmel abgerissen war, griff er nach Nemos Arm, den er gerade noch erreichte. Auch wenn es schmerzhaft war mit dem Oberarm über die spitze Kante zu hängen. Langsam zog er sie vorsichtig weiter nach oben, bis er sie schließlich endlich aus dem Loch herausheben konnte. „Jetzt ist alles wieder gut…“, sagte er zu dem Mädchen das ihn dankend ansah. „Kannst du bis dort drüben schwimmen?“ „Ja, aber was ist mit Euch?“, fragte sie besorgt, da sie seine ganzen Schrammen sah. Yo winkte nur ab. „Ach das, das geht schon.“ Doch als sie im Wasser waren, glaubte sie zu sehen, wie er das Gesicht vor Schmerz verzog. Das Wasser brannte doch in den offenen Wunden. Am Ufer angekommen setzte sich Yo sofort mit Lelouch in Verbindung, der ihm erklärte, dass Ed bereits auf dem Weg war um sie abzuholen. Lelouch hatte den Anderen gesagt, dass sie wieder zurück kommen konnten. Als auch Ed mit Yo und Nemo angekommen war, waren alle erleichtert, dass sie endlich gefunden war. Horo rannte sofort auf sie zu und umarmte sie so fest er nur konnte. Als er sich jedoch wieder bei klaren war, dass sie beobachtet wurden, ließ er sie sofort, mit feuerrotem Kopf, wieder los. Bei diesem Anblick mussten die anderen lachen. Doch die gute Laune hielt nicht lange an, da sich der unbekannte Mann wieder meldete. „Ihr habt sie also noch vor Ablauf der Zeit finden können. Habt Ihr denn wenigstens mein Rätsel gelöst, Lelouch?“ „Man hätte gleich darauf kommen können, ja. Der erste Absatz deutete auf die Gezeiten hin, dass sie also irgendwo am Meer war. Der zweite Absatz war nicht so einfach, doch eine Höhle im Meer ist natürlich mal größer und mal kleiner. Da kommt es auf das steigende oder sinkende Wasser bei Ebbe oder Flut an. Und doch konnte ich es nicht lösen.“ „Weil Ihr zu sehr mit den Gedanken bei dem Mädchen wart. Ihr hattet alle Angst und diese Angst vernebelte euren Verstand.“ Der Unbekannte machte eine kurze Pause. „Aber ich möchte dir auch gratulieren Yo. Wie bist du auf Enoshima gekommen?“ „Das solltet Ihr doch wissen!“, fauchte er ihn böse an. „Ihr wusstet doch bestimmt, dass mein damals bester Freund in diesen Höhlen umkam!“ „Ach ist das so?“, spielte er den Unwissenden. „Hattest du Angst, wieder jemanden dort sterben zu sehen? Hattest du Angst dorthin zurückkehren?“ Ein fieses Lachen war zu hören. „Gewöhnt euch an die Angst, denn ich werde dafür sorgen, dass ihr alle in Angst und Schrecken leben werdet!!“ Und weg war er. Er hatte wieder aufgelegt und Horo hoffte, dass es das letzte Mal war, dass er sich bei ihm meldete. „Wir sollten uns ausruhen... Es war ein langer Tag.“ „Ja, wir sollten uns schlafen legen“, stimmte Marisa ihrer Freundin zu. Alle nickten und machten sich langsam auf den Weg in ihre Zimmer. „Horo, Nemo“, rief Lelouch. „Ihr beide könnt auch hierbleiben. Wir sehen uns dann morgenfrüh.“ Die beiden nickten und folgten den anderen. Am nächsten Morgen beim gemeinsamen Frühstück waren alle viel lockerer. Kail und Reyla stritten sich um eine Scheibe Brot, Ed ignorierte Shin wieder, der deswegen beleidigt war, Jeremiah, der Reyla anhimmelte, Kallen, die sich mit Marisa unterhielt und die anderen die da waren. Horo und Nemo waren solche Mengen an Menschen nicht mehr gewohnt und fühlten sich fehl am Platze. Doch als sich Spice und Yo neben sie setzten, beruhigten sie sie ein bisschen. Nemos Blick fiel auf Yos Hände, die nun eingebunden waren. „Wie geht es Euch, Yo?“, fragte sie vorsichtig. Dieser lächelte sie an und antwortete: „Es geht mir gut, danke. Aber du musst nicht so förmlich sein.“ „Wir sind schließlich alle Freunde!“, fügte Spice noch hinzu. Als die anderen das hörten, sahen sie sich gegenseitig an und nickten. Nun mussten auch Horo und Nemo lächeln. Hier könnten sie eine Weile bleiben… Nach dem Frühstück gingen Ed und Kail einen Gang entlang, als sie vor einer Tür stehen blieben. Die Tür führte in einen weiteren Gang, der wiederum zum Konferenzsaal führte. Kail lehnte sich gegen die Wand und seufzte schwer. „Was ist denn mit dir los?“, fragte der dritte Ritter Ägyptens. „Also irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Reyla mir an den Kragen will...“ „Kail das bildest du dir nur ein!“, meinte Ed lachend. „Entwickelst du jetzt Reylaparanoia oder was?“ Ed wandte sich lachend um und wollte weitergehen als plötzlich die Tür auf knallte. „Ah! Ed, hier bist du!“ Reyla stand an der Tür. „Schau dir den Mal an! Schläft während seiner Arbeitszeit!“, sagte sie Kopfschüttelnd, als sie Kail am Boden sah. „Ähhhhh... Ehehehe…“ Ed wusste nicht, was er darauf antworten sollte. „Komm schon, der König möchte dich sprechen. Und den da auch…“ Mit diesen Worten nahm sie Kail an seinem Bein und schleifte ihn hinter sich her. „Kail wird ausrasten, wenn er das mitbekommt“, dachte sich der Blonde, mit dem geflochtenen Zopf. Die Schwarzhaarige öffnete die Tür, die in den Thronsaal führte und zeigte mit dem Finger auf Shin. Ed ging auf ihn zu, während Kail weiter von Reyla gezogen wurde. Doch der Gezogene wachte wieder auf und traute seinen Augen nicht. „Reyla, was soll das!!!“, fauchte er mit geröteten Wangen. „Na, wenn du die ganze Zeit schläfst. Irgendwie muss ich dich ja zu Shin bringen“, antwortete Reyla. „Um was geht es denn, Shin?“, fragte Ed und Shin kam noch etwas auf ihn zu. „Edward, Kail, wir reisen bald wieder ab.“ „Ich verstehe“, nickte Ed. „Die anderen Zwei?“ „Marisa und Reyla werden hier bleiben um den schwarzen Rittern noch ein paar Informationen zu geben.“ „WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS?!“ „Was hast du denn, Kail?“, wollte der Maskierte von seinem Ritter wissen. „Dass Ihr Marisa deswegen hier lassen wollte, ist ja schön und gut. Aber zusammen mit Reyla?“, fragte er entsetzt. „Pass auf was du sagst!“, drohte sie dem Jüngeren. „Was spricht gegen Reyla?“ Auch Ed interessierte es, warum Kail gegen die Schwarzhaarige war. „Reyla kann Marisa doch überhaupt nicht beschützen! Lasst Ed oder mich an ihrer Seite!“ Reyla wurde immer wütender und das sah Shin auch, da hatte er eine Idee. „Würde ein Kampf dich umstimmen?“ „Ein Kampf?“ Kail klang sehr überrascht. „Wollt Ihr mich etwa gegen…!“ „Aber nein, nicht gegen dich. Ich dachte da eher an einen von Ihrer Hoheit Nunnallys Leuten.“ Nunnally sah Shin überrascht an, verstand jedoch worauf er hinaus wollte. Würde Reyla einen Soldaten von Britannia schlagen, würde das vielleicht Kails Meinung ändern. Sie nickte. „Ich glaube, ich wüsste da jemanden.“ Nicht einmal eine Stunde später standen sich Suzaku und Reyla in der Trainingsarena gegenüber. Lelouch war der Schiedsrichter und startete und beendete den Kampf. „Seid ihr bereit?“, fragte er die beiden Gegner. Diese nickten und machten sich fertig. „Also dann, Suzaku“, lächelte Reyla. „Schlag gegen Schlag, Mann gegen Frau!“ Suzaku lächelte ebenfalls und nickte. „Beginnt!“, rief er und schwenkte die Fahne nach unten. Reyla sprintete auf Suzaku los, welcher ihrem Schlag auswich. Der zweite folgte in Form eines Tritts, der Suzaku schmerzvoll in die Seite traf. Er torkelte ein wenig, fing sich aber wieder. Der junge Japaner holte zum Schlag aus, Reyla aber wehrte ihn ab, packte seinen Arm und machte einen Überwurf. Der Aufprall war sehr schmerzhaft für Suzaku und er blieb einige Sekunden regungslos liegen. Etwas in seinem Körper sagte ihm, dass es für sie nicht nur ein Übungskampf war. Sein Körper sagte ihm, er solle fliehen. Doch stattdessen griff er erneut an, um wieder auf den Boden geschmissen zu werden. Suzaku stand wieder auf, hielt sich seinen schmerzenden Arm und ignorierte die innerlichen Rufe, die ihn dazu bewegen wollten zu fliehen. Wieder rannte er auf die Ältere zu, doch kam er nicht weit, da Lelouch den Kampf beendete. „Das reicht, Suzaku. Ich hatte gehofft, du würdest aufgeben, aber ich hatte mich geirrt. Lass es gut sein…“ Suzaku nickte und reichte Reyla die Hand, welche sie entgegennahm. „Tut mir Leid“, sagte sie mit zusammengelegten Händen. „Komm mit, ich werde dich verarzten. „Dann sagen wir uns also nun leb wohl…“ Shin senkte den Kopf ein wenig. „Nicht leb wohl!“, sagte Nunnally und reichte ihm die Hand. „Auf Wiedersehen!“ „Ja, auf Wiedersehen!“, korrigierte sich Shin und nahm ihre Hand. Dann stieg er in sein Flugzeug ein. Edward verabschiedete sich ebenfalls. „Es war schön hier. Bei uns ist der Herbst nicht so angenehm“, scherzte er. „Auf Wiedersehen, Ed“, verabschiedete sich Lelouch von dem Ritter. „Auf Wiedersehen!“ „Keine Angst, Kail! Mir wird schon nichts passieren“, beruhigte Marisa ihren langjährigen Freund. „Wenn etwas ist, du weißt, dass du mich immer erreichen kannst!“ „Nun verschwinde schon!“, meckerte Reyla, worauf Kail sie wieder böse ansah. „Wir sind ja auch noch da, um auf sie aufzupassen“, erwiderte Nunnally. „Vielen Dank, Majestät! Auf Wiedersehen!“ Mit diesen Worten verschwand er in dem Flugzeug. Die Türen schlossen sich und der Eingangstunnel wurde eingefahren. Langsam rollte es los, wurde immer schneller bis es schließlich abhob. Der Sonne entgegen… Ein halbes Jahr später… In einer abgelegenen Bar suchten einige Passanten Schutz vor dem stürmischen Regen, der sie komplett mit Wasser durch tränkte. Einige Passanten beschwerten sich über den Wetterdienst, da er schon wieder falsch lag, während andere Besucher der Bar sich ihren Feiern und ihren Getränken hingaben. Nur abseits der Theke saß eine Person, von einem Umhang umhüllt, und schien nachdenklich auf sein leeres Glas zu starren. Der Wirt kam zu ihm und fragte höflich: „Möchten Sie noch etwas mein Herr?“ Verneinend hob die Person die Hand und sprach ruhig: „Vielen Dank, aber ich brauche nichts mehr.“ Mit einem Schulterzucken wandte sich der Wirt wieder seinen anderen Gästen zu. Doch dann bemerkte die Person hinter sich einen Schatten. Schließlich setzte sich ein junger Mann, dessen kupferbraunes Haar vom Regen nass war, neben ihn. „Du kommst spät...“, merkte die verhüllte Person kühl an. Die andere hingegen lächelte charmant. „Verzeihen Sie... Das Wetter hat nicht mitgespielt.“ Nach seiner Entschuldigung hörte man wieder, wie sich andere Personen über den Regen und wieder andere über den Geschmack des Alkohols beschwerten. „Aber...“, begann er und legte sein Jackett ab. „Man sieht hier sehr gut wie verweichlicht doch alle geworden sind, wenn sie einen Aufstand wegen solch kleinen Dingen machen“, beendete der junge Mann seinen Satz und schaute zu dem Fernsehapparat auf, wo gerade die Nachrichten liefen. „Bald treffen sich in Japan alle Weltmächte um zu besprechen, wie der Frieden weiter bewahrt werden kann. Die kommenden Politiker werden sein...“, sprach die junge Nachrichtensprecherin, doch der junge Mann wandte sich wieder der verhüllten Person zu. Wenn man genau hinsah konnte man unter dem Umhang erkennen, wie sich die Lippen der Person zu einem hinterhältigen Lächeln verformten. „Ich habe einen Auftrag für dich... einen sehr heiklen.“ Nun horchte der junge Mann vollkommen auf und schaute sich um, dass auch keiner mithörte. Doch jeder der Anwesenden war mit seinen eigenen Dingen beschäftigt. Aufmerksam wartete er darauf, dass die andere Person fortfuhr. „Wie du sicherlich mitbekommen hast werden sich alle Nationen in ein paar Wochen in Japan treffen...“ „Am Tag des Friedens, der auch gleichzeitig der 1. Todestag des Tyrannen ist“, bemerkte der Kupferhaarfarbene ruhig und bestellte sich ein Getränk. „Genau... doch ich will, dass du dafür sorgst, das alles nicht so laufen wird wie es laufen sollte... Oder besser: Sorge dafür, dass die Welt in sich zerbricht... Denkst du, du schaffst das?“, beendete die Person düster und leise seinen schlimmen Auftrag, der wohl das Ende des Friedens bedeuten würde. Nachdenklich legte der junge Mann seinen Kopf schief und stellte sein leeres Glas, das er eben mit einem Zug geleert hatte, weg. „Es dürfte ohne Hilfe sicher schwer werden, aber unmöglich wäre es nicht.“ „Mach dir darüber keine Sorgen...“, beruhigte ihn die verschleierte Person geheimnisvoll. „Du wirst Unterstützung von einigen Verbündeten erhalten. Und außerdem... ist jetzt der günstigste Zeitpunkt. Das Feuer ist bereits entfacht. Es muss nur noch Öl aufgegossen werden...“ Der junge Mann musste grinsen, das stimmte nur zu gut... Nun holte die Person aus der Innentasche seines Umhangs ein Flugticket hervor, reichte es dem anderen und erklärte betont: „Die Versammlung wird bei Nunnally vi Britannia stattfinden, der momentanen Herrscherin des Britannischen Reiches.“ Der junge Mann kratzte sich beschämt den Kopf. „Das heißt, dass alles auf das arme Mädchen abfärben wird?“ „Ja... aber ein geringes Opfer...“ Die Stimme war so kalt, das selbst der Mann erschauerte. „Die Kleine kann einem wirklich leidtun, dennoch nehme ich den Auftrag an... Ich hoffe doch sehr auf unser Wiedersehen.“ Höflich verneigte er sich und schaute ernst zu der Person, die mit dem Kopf nickte. Doch dann drehte sich der junge Mann weg, bereit zu gehen. Die verschleierte Person holte die Schachfigur des schwarzen Königs heraus und spielte mit dieser in seiner Hand. „Jetzt ist der Augenblick günstig... Es wird Zeit die Welt erneut ins Chaos zu stürzen.“ Der junge Mann blieb noch einmal kurz stehen, als er die Tür draußen hinter sich geschlossen hatte. Der Regen machte ihm nicht wirklich etwas aus. Er schaute sich sein Ticket noch einmal genauer an und musste grinsen, als er sein Reiseziel sah: Tokio. „Tokio also, hm? Bist du da nicht auch gerade Reyla? Na warte, Reyla, du kannst was erleben! Einfach so abzuhauen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)