Die Suche nach... von Maryhase (~*...der Wahrheit?*~) ================================================================================ Kapitel 13: ~*Bezahlt, doch womit?*~ ------------------------------------ Bezahlt, doch womit? „… Ich wiederhole: Wir setzen nun zur Landung im Flughafen Tokio-Narita an und bitten Sie, die Sicherheitsgurte nicht zu entfernen oder Aufzustehen. Vielen Dank.“ Die Stimme aus dem Lautsprecher verstummte, doch hatte sie dafür gesorgt, dass Marisa und Reyla aufwachten. „Hey! Wir landen ja schon!“, freute sich Reyla und sah zum Fenster hinaus. Marisa konnte diese Freude nicht so recht teilen. Einerseits freute sie sich in Japan zu sein, andererseits würde sie hier die Wahrheit herausfinden. „Du denkst immer noch daran, nicht wahr?“, fragte Reyla und Marisa fuhr erschrocken zusammen. Sie hatte gerade im Moment nicht damit gerechnet angesprochen zu werden. „Ich habe Angst… vor der Wahrheit…“ Reyla fiel auf, dass ihre Freundin am ganzen Körper zitterte. Jedoch wurde sie etwas ruhiger, als sie ihr eine Hand auf ihre zu Fäusten gekrampften Hände legte. Auch Kail hatte die Lautsprecherdurchsage gehört. Im Gegensatz zu manch anderen um ihn herum, hatte er nicht geschlafen. Das hieß aber nicht, dass er nicht müde war. Er rieb sich mit einer Hand - genauer gesagt, mit Daumen und Zeigefinger – die Augen und hoffte, dass er so die Müdigkeit etwas wegwischte. Man hatte ihm gesagt, dass der Flug CJ – 1755 nicht geflogen war, doch konnte er sich sicher sein, dass Marisa und Reyla nun ebenfalls in dieser Maschine waren? Dies konnte er nur überprüfen, wenn er – sobald sie gelandet waren – so schnell wie möglich in die Flughafenhalle kam. Dann war es soweit. Das Flugzeug setzte auf der Landebahn auf und man konnte die quietschenden Reifen hören. Es brauchte eine Weile, bis das Flugzeug endgültig stillstand. Kail sprang sofort auf, um als erster nach draußen zu kommen. Er wusste, dass Marisa und Reyla Gepäck dabei hatten. Also wartete er an der Gepäckausgabe bis die beiden dort auftauchten. Und tatsächlich! Sie kamen!! „Marisa!“, schrie Kail, worauf sich die Angesprochene und ihre Freundin umdrehten. Beide sahen nicht besonders erfreut aus, als sie Kail sahen und rannten los. Kail, der nicht glauben konnte was gerade geschah, setzte sich nun auch wieder in Bewegung und nahm die Verfolgung auf. Es würde für Reyla eine spaßige Verfolgungsjagd werden… Als Nunnally am nächsten Morgen die Augen aufschlug, kamen ihr die gestrigen Ereignisse so unwirklich vor. War ihr Bruder wirklich wieder da? Sie wollte sich davon überzeugen, dass dies nicht nur ein Traum gewesen ist, sondern dass er wirklich wieder hier war. Durch die Übungen mit Sayoko schaffte sie es langsam allein, von ihrem Bett in ihren Rollstuhl hinein. Sie wollte weiter üben, damit sie irgendwann einmal allein zurecht kam. Als sie dann in ihrem Rollstuhl saß, machte sie sich fertig und gab Sayoko Bescheid wohin sie ging. Die junge Königin fuhr in den Teil des Nebenbaus, den sie für die Bediensteten hatte sperren lassen. Dann stand sie vor einer Tür… Ihr Herz klopfte so laut und kräftig, dass man meinte, es würde zerspringen. Ein wenig Angst hatte sie doch, ob sich wohl jemand meldete, wenn sie klopfte? „TOCK TOCK“ Für Nunnally verstrich eine halbe Ewigkeit in der es still war. Doch dann… Öffnete jemand die Tür und Nunnally sah in das Gesicht ihres Bruders, welcher sie freundlich anlächelte. Sie war so glücklich darüber, dass ihr wieder die Tränen kamen. „Oh je… Jetzt muss ich schon wieder weinen. Ich bin eben doch zu schwach…“ „Ganz und gar nicht, Nunnally“, versuchte Lelouch sie aufzubauen. „Dass du nach meinem Tod meine Nachfolge angetreten bist, zeigt mir, dass du nicht schwach bist.“ Nunnally lächelte und dankte ihrem Bruder, dass er so an sie glaubte. „Aber jetzt sag doch mal, Nunnally… Warum bist du schon so früh hier?“ Dies war eine gute Frage. Immerhin war es erst Acht… „Ich dachte mir, wir könnten vielleicht alle im Garten frühstücken…“ Mit einer immer leiser werdenden Stimme brachte die junge Frau die Frage über ihre Lippen. „Eine sehr gute Idee, Nunnally“, vernahm sie nun auch C.C.s Stimme aus dem Zimmer zu der sich Lelouch sofort mit einem verärgertem Blick umdrehte. „Dann werde ich alles vorbereiten lassen!!“, strahlte Nunnally und fuhr davon. Lelouch dagegen stand noch immer an der geöffneten Tür und blickte gegen die Wand gegenüber, als wolle er mit seiner bloßen Willenskraft ein Loch hinein bohren. Als C.C. wieder hinter ihm vorbeilief sprach er: „Vielen Dank, C.C.“ C.C. lächelte überlegen, da sie wusste weshalb ihr gerade gedankt wurde. „Irgendwann hättest du sie aufklären müssen“, sagte C.C. nur, weil sie wusste, dass Lelouch ihr jeden Moment eine Frage gestellt hätte. „Ja, IRGENDWANN!!“ „Die Sonne kann nicht ewig im Mittag stehen.“ „Woher hast du denn das nun wieder?“, fragte Lelouch, drehte sich jedoch immer noch nicht um. „Das, mein lieber Lelouch, war ein chinesisches Sprichwort und heißt so viel wie: Lass dir nicht zu viel Zeit.“ Lelouch hatte fast vergessen, dass C.C. eine Zeit lang in China gelebt hatte. Zu dieser Zeit traf sie auch Mao, dem sie ebenfalls ein Geass gegeben hatte. Doch konnte er ihr ihren Wunsch zu sterben nicht erfüllen und sie ließ ihn fallen. Aber auch Lelouch konnte ihren Wunsch bis jetzt noch nicht erfüllen. Wollte C.C. überhaupt noch sterben, wo sie doch nun zu zweit waren. Diese Frage wollte er sich für später aufheben, denn jetzt hatte er eine andere, auf die der schwarzhaarige junge Mann eine Antwort wollte. „Und wie soll ich das anstellen, C.C?“ Die grünhaarige Frau trat an Lelouch heran und umarmte ihn von hinten. Ihren Kopf legte sie an sein Schulterblatt. „Du wirst es schon irgendwie machen. Schließlich bist du der Mann, der Wunder vollbringen kann.“ C.C. musste kurz lachen. „Da ist das doch wohl kein Problem für dich.“ Es verstrich noch einige Zeit, in der sie so da standen und nichts sagten. „Reyla, was machen wir denn jetzt?“, fragte Marisa die langhaarige Frau die neben ihr lief. Doch diese lächelte nur erfreut und zeigte, wie viel Spaß sie hatte. „Ich meine es ernst! Kail wird uns jeden Moment kriegen!“ Marisa konnte die gute Laune ihrer Freundin einfach nicht verstehen. Hatten sie sich doch so viel Mühe gegeben um nach Japan zu kommen und jetzt sollte alles vorbei sein? „Keine Angst, Kail kriegt uns nicht!“, spaßte Reyla. „Er ist so langsam, dass wir schon in Tokio sind, während er noch nach einer Fahrgelegenheit sucht!“ „Sei dir da mal nicht so Reyla Firewall!!“ Kail konnte jedes einzelne Wort verstehen, da er nur zwei bis drei Schritte hinter den beiden Damen war. „Gleich hab ich euch!!“ „REYLA!!!“ „WAHAHAHAHAHAHA!!!“ „Ich finde das ganz und gar nicht lustig, Reyla!“ Marisa rannte schon so schnell sie konnte, doch sie wusste, dass Kail schneller war als sie. Und dennoch hatte er sie noch nicht erwischt? Seltsam. Doch dann wurde die weißhaarige junge Frau durch ein lautes Pfeifen aus ihren Gedanken gerissen. Das nächste, das sie hörte, war ein lautes Rumpeln und Ächzen. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass man Kail wohl einen Kofferwagen in den Weg geschoben hatte, über den er dann geflogen war. „Also, Reyla! Du kannst doch nicht einfach-!“ „Hätte er uns etwa erwischen sollen?“, unterbrach die schwarzhaarige Frau ihre Freundin. „Damit haben wir nun genug Zeit, um uns ein Taxi zu suchen das uns nach Tokio bringt!“ „Du willst wirklich nach Tokio?“, fragte Marisa überrascht. „Dann weiß Kail doch wo wir hin wollen!“ „Du musst anders denken, meine liebe“, erklärte Reyla. „Er wird nun denken, wir hätten das nur gesagt, damit er uns in Tokio sucht, wir aber woanders wären. Also wird er uns nicht in Tokio suchen!“ Reyla war der festen Überzeugung, dass Kail so denken würde. Marisa jedoch war nun lange genug mit Kail befreundet um sagen zu können, dass er nicht so dachte. Jedoch wollte sie Reyla nicht das Gefühl ihres Triumphs nehmen. Kail setzte sich gerade wieder auf und schob die restlichen Koffer, die auf ihm gelandet waren, herunter, da sah er wie Marisa und Reyla gerade durch den Haupteingang nach draußen gingen. Er atmete einmal tief durch um sich wieder zu sammeln, damit er die Verfolgung wieder aufnehmen konnte. Ein wenig die Schulter haltend und mit leicht schmerzverzogener Mine stand er auf und ging zu der großen Tür. Nun war Marisa ihm doch entwischt. „Was wohl seine Majestät dazu sagen wird… Ha ha ha…“ Kail verging das Lachen wieder, denn er wusste, dass sein König ebenfalls bald hier in Japan landete. Jedoch nicht hier an diesem Flughafen, sondern am Flughafen Tokio-Haneda, also direkt in der Hauptstadt. „Ich könnte mich eigentlich bei Ihrer Hoheit Nunnally anmelden, da der Gute Shin ohnehin meine Ankunft bei ihrem Telefonat erwähnt hatte. Außerdem muss ich doch sowieso nach Tokio, wenn ich Marisa fangen will. Das hatte Reyla ja gesagt.“ Ein Lächeln stahl sich auf Kails Lippen, er fühlte sich irgendwie überlegen. „Reyla glaubt wohl, dass ich so blöd wäre. Sie denkt mit Sicherheit, dass ich denke, sie wären woanders hingegangen, weil sie sagten, dass sie nach Tokio gingen. Aber nicht mit mir! Sie sind nach Tokio und wollten mich auf eine falsche Fährte bringen. Nun, meine liebe Reyla, selbst schuld! Durch deine kleinen Spielchen bin ich langsam abgehärtet! Das hat vielleicht ein oder zwei Mal geklappt, aber jetzt nicht mehr!“ Immer noch lächelnd trat er nach draußen und schnappte sich das Erstbeste Taxi, das frei war. „Wo soll es denn hingehen?“, fragte der Fahrer sogleich. Er sah sehr merkwürdig aus. Er trug eine alte Jeans und wohl eines seiner alten Unterhemden, das nur so übersät mit Fettflecken war. Eine halb abgebrannte Zigarette steckte in seinem Mund und die Sonnenbrille, die sehr alt aussah, war soweit nach unten gerutscht, das er drüber schauen konnte. „Ich brauche ein Leihauto“, offenbarte Kail. „Wissen Sie vielleicht, wo ich eins bekomm?“ „Aber klar doch, Junge!“ Mit diesen Worten drehte sich der Fahrer um und schnallte sich an. „Schnall dich mal an, es wird holprig!“ Mit quietschenden Reifen ging die Fahrt los und hätte Kail sich nicht angeschnallt, hätte es ihn wohl durch den ganzen hinteren Bereich geschüttelt. Nunnally, Kallen, Gino, Euphemia und Rolo saßen an dem Tisch, auf dem die junge Königin das Frühstück hatte anrichten lassen. Euphemia und Rolo saßen ohne jede Verkleidung da. Selbst Suzaku war ohne die Maske Zeros erschienen, was nicht hieß, dass er sie nicht dabei hatte. Als Nunnally fragen wollte, wo Lelouch wohl bliebe, bogen er und C.C. gerade um eine Hecke und die Beiden setzten sich zu den anderen. „Es ist also wirklich wahr…“, begann Gino. „Ihr seid wieder da.“ Er blickte zu Lelouch, Euphemia und Rolo. „Beantworte mir eine Frage, Lelouch.“ „Aber gerne doch, Gino.“ „Wieso trägst du diesen albernen Hut?!“, kam es von Kallen. Gino stockte der Atem, wollte er doch etwas anderes fragen. Lelouch dagegen musste leicht schmunzeln und meinte dazu: „Das wirst du noch früh genug erfahren, meine liebe Kallen.“ „Und du bist dir sicher, dass es in Ordnung ist, wenn Rolo und ich einfach so hier sitzen, Lelouch?“ „Aber ja, natürlich“, versicherte Lelouch. „Ihr braucht euch überhaupt keine Sorgen zu machen.“ Etwa eine Stunde später kam eine der Wachen angelaufen. Euphemia und Rolo waren so erschrocken, als er plötzlich hinter ihnen stand, dass sie sich vor Schreck nicht rühren trauten. Aber den Wachmann schien es gar nicht zu stören, dass Euphemia und Rolo dort saßen. Lelouch sah nicht auf, er hielt seinen Kopf gesenkt um von seinem Brötchen zu beißen. Der Wachmann berichtete Nunnally davon, dass es in der Halle des Flughafen Tokio-Narita zu einigen Unruhen gekommen war. „Es waren wohl Einreisende aus Ägypten, die für Unruhe sorgten. Sollen wir jemanden hinschicken, damit man nach dem Rechten sieht?“, fragte er zum Abschluss. „Nein.“ Kopfschüttelnd winkte Nunnally die Situation ab. „Ich weiß Bescheid, man hat mich gestern Abend über die Einreise eines ägyptischen Ritters informiert. Dieser Ritter hat hier in Japan etwas zu erledigen.“ „Wenn Ihr verzeiht, Hoheit. Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag, Milady.“ Der Wachmann verbeugte sich noch einmal vor Nunnally und drehte sich schließlich zum gehen um. Dabei erblickte er Rolo und Euphemia und blieb kurz schweigend stehen. Dann sagte er: „Lady Euphemia, ich wünsche auch Euch noch einen schönen Tag.“ „Aber… Was…?“ Euphemia wusste nicht wie ihr geschieht. Der Wachmann hatte sie ganz normal angesprochen, dabei hätte er sich doch wundern müssen, dass sie hier war. „Was sollte das denn jetzt?“, fragte nun auch Rolo in die Runde. „Wie wäre es, wenn du uns das beantwortest, Lelouch?“ Der Angesprochene blickte zu Gino und lächelte nur, als wollte er etwas geheim halten. „Hast du denn etwas damit zu tun, Bruder?“, fragte gleich daraufhin auch Euphemia. „Ich muss schon sagen Gino, dir entgeht wohl nichts.“ Lelouch schien gelassener. „Also, wie bist du darauf gekommen?“ „Ganz einfach: Als alle zu dem Wachmann sahen, warst du der einzige, der sein Gesicht zu verstecken schien“, schlussfolgerte Gino. Der junge Mann mit dem schwarzen Haar wirkte ertappt, wollte dies aber mit einem Lächeln überspielen. „Warum erzählst du es uns nicht einfach?“, wollte Nunnally wissen. „Klär uns doch bitte auf.“ Lelouch konnte seiner Schwester einfach keine Bitte abschlagen und so bittend wie sie ihn gerade ansah, konnte er es schon gleich zweimal nicht. „Ihr habt doch alle mitbekommen, dass ich mir in der Welt von C von jenem Kristall etwas gewünscht habe“, begann Lelouch und alle hörten ihm genau zu. „Ich habe mir nicht nur gewünscht, dass Euphie wiederbelebt wird, sondern auch, dass man ihr das Blutbad, das vor der Black Rebellion war, nicht mehr anlastet.“ „Aber ungeschehen ist es damit nicht“, warf Kallen ein. „Wem hast du also dann die Schuld angelastet?“ „Ich habe es mir selbst angelastet!“ Erstaunen spiegelte sich auf den Gesichtern der Anwesenden wieder. Besonders Euphemia konnte nicht glauben, was Lelouch da gerade offenbart hatte. „Da gibt es doch noch mehr, dass du uns verheimlichst!“ C.C. schielte zu ihrem Vertragspartner zur Seite. „Hm…“, überlegend sah er in den Himmel. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“ „Ein Licht…“ Überrascht blickten alle zu Spice, der gerade um die Ecke bog. „Eine Welle aus Licht ist über den Himmel gerollt…“ „Ja, ich erinnere mich!“, gab C.C. bekannt. „Als wir zum Palastgebäude liefen kam eine Lichtsäule vom Himmel und ein strahlendes Licht überzog ihn.“ „Auch wir haben dieses Licht gesehen“, fügte Kallen hinzu. „Lelouch, was hast du…?“ Gino stockte, da Lelouch ihn nur wieder anlächelte. „Ich habe die Fähigkeit meines Vaters benutzt und habe so die Erinnerungen der Welt umgeschrieben.“ „Und was heißt das nun?“, fragte die junge Frau mit den roten Haaren. „Das heißt, Rolo und Euphie waren niemals tot und auch, dass Euphie niemals das Blutbad veranstaltet hat. Das war nun meine Tat…“ „Ihr irrt Euch.“ Nun kam auch Yokosuke in die Richtung des Tisches gelaufen. Er hatte etwas in der Hand, das so aussah wie ein Prospektheftchen. „Yo“, freute sich Nunnally. „Wo warst du denn schon so früh am Morgen?“ „Bitte verzeih, Nunnally. Spice meinte, ich solle etwas überprüfen.“ „Hat das etwas mit diesem Prospekt zu tun, das du dabei hast?“ Lelouch starrte schon die ganze Zeit auf dieses Heftchen, in der Hoffnung etwas erkennen zu können. Doch er sah so gut wie nichts. „In der Tat hat es etwas damit zu tun“, erklärte Yokosuke, während er darin blätterte und etwas suchte. „Eine interessante Kleinigkeit, die wohl jeden hier neugierig machen wird.“ „Also waren unsere Vermutungen richtig?“, wollte Spice wissen. „Ja.“ Der Knight of Six stoppte seine Suche. Er hatte wohl gefunden, wonach er suchte. „Wenn ich nun um eure Aufmerksamkeit bitten dürfte“, verkündete er mit dem aufgeschlagenen Prospekt. „Im Jahre 2017 wurde Tokio Schauplatz einer großen Schlacht. Diese Schlacht nannte man die Black Rebellion. Ausgelöst wurde diese durch eine Falle der Britannier. Sie gaben vor, einen Sonderbezirk Japan zu errichten in dem die damals als Elevens bezeichneten Japaner wieder als freie Japaner leben konnten.“ „Aber Yo, das kennen wir doch schon“, wurde er von Kallen unterbrochen. „Als nächstes wird erklärt, dass Prinzessin Euphemia einen Japaner erschoss und Zero Britannia den Krieg erklärt hat.“ „So warte doch bitte, Kallen. Lass ihn doch fertig lesen.“ Kallen wusste nicht, warum sie sich diese Geschichte schon wieder anhören musste, aber wenn Spice sie darum bat, hörte sie es sich noch einmal an. „Aufgestellt wurde diese Falle von Marianne vi Britannia, die eigentlich für Tot gehalten wurde.“ „WAS!!?“, schrie Lelouch als er den Namen seiner Mutter anstatt seinen hörte. „Aber wie…?“ „Sie haben einen Gegenwert gezahlt und somit dieses kleine Detail geändert“, erklärte C.C. „Sie haben viel zu viel getan, als was sie je hätten eintauschen können!“ C.C. verstand Lelouch, was hatten sie noch alles geändert? Sie hatten Rolo, Shirley und Euphemia zurück geschickt. Sie hatten die Erinnerungen der Welt geändert, doch zu welchem Gegenwert? „Deine Mutter und dein Vater haben die Seelen ihrer Untergebenen benutzt, die in der Welt von C gefangen waren. Mit Hilfe dieser, hat er den Gegenwert der Leben bezahlt. Und die Erinnerungen der Welt haben die beiden mit ihrer Freiheit bezahlt.“ Lelouch verstand nicht, was seine Partnerin damit andeuten wollte. „Sie werden die Welt von C niemals wieder verlassen können und müssen nun bis in alle Ewigkeit über sie wachen.“ „So ein verdammter Mist!“, fluchte die schwarzhaarige Frau. „Können Sie den Bus nicht schneller reparieren?!“ „Es tut mir wirklich sehr leid, aber was nicht geht, geht eben nicht!“ „ARGH!!!“ „Komm schon, Reyla“, versuchte Marisa ihre Freundin zu beruhigen. „Warten hat noch niemandem geschadet.“ „Ich weiß nicht…“ Die junge Frau sah beunruhigt aus. „Irgendetwas liegt in der Luft.“ Marisa musste lachen, dass hörte sich wirklich seltsam an, wenn es aus Reylas Mund kam. Seufzend ließ sich die junge Frau auf die Bank fallen, die der Fahrer für die Fahrgäste aufgestellt hatte. „Wer weiß, Marisa, vielleicht werde ich ja paranoid?“ „Ach was! Wie kommst du denn jetzt darauf?“, wollte das Mädchen mit dem weißen Haar wissen. „Naja…“, seufzte Reyla. „Ich hab so ein komisches Gefühl in der Magengegend…“ Da kam plötzlich ein grüner Opel Corsa die Straße entlang gefahren und als man erkannte, wer ihn steuerte, fiel Reyla die Kinnlade herunter. Daher also das schlechte Gefühl… Der Opel hielt genau vor Marisa und Reyla an. Sie wussten, abhauen wäre sinnlos gewesen. Kail kurbelte die Fensterscheibe herunter und blickte Marisa und Reyla grinsend an. „Na los, steigt ein…“, seufzte er. „Euer Gepäck hab ich schließlich auch schon dabei…“ „Und wohin bringst du uns dann?“, fragte Marisa zögerlich. „Wirst du uns wieder…“ „Ich werde euch zwei nach Tokio mitnehmen!“, lächelte der Blonde junge Mann. Die schwarzhaarige Frau glaubte sich verhört zu haben, ihre Freundin aber konnte nicht anders, als Kail durch das Fenster zu umarmen. Nachdem die beiden eingestiegen waren, fuhr der grüne Opel Corsa wieder weiter in Richtung Tokio. „Bruderherz!!!“ Lelouch drehte sich um, um zu sehen wer nach ihm rief. Es war, wer auch sonst, seine kleine Schwester. „Sieh doch nur was ich gefunden habe!“, strahlte Nunnally ihren Bruder an. „Sind das…?“ „Ganz genau! Bilder von früher!“ „Eehhh!“ Lelouch staunte sehr, als er die alten Bilder betrachtete. „Bilder vom kleinen Lelouch?“ Kallen kam um die Ecke gelaufen. Sie war in Begleitung von Gino und Suzaku. „Hey! Na sieh mal einer an!“ Gino war sichtlich erfreut über diese Schnappschüsse. „Und was für Geschichten gibt’s zu diesen Bildern?“, wollte die rothaarige Frau wissen. Suzaku und Lelouch wurden beide etwas rot auf den Wangen. War es ihnen etwa peinlich darüber zu reden? „Also gut…“, erbarmte sich Suzaku und begann mit dem ersten Foto. „Ihr müsst wissen, es war sehr heiß damals. Und weil Lelouch eben nur da saß und ein Buch las, dachte ich mir, ich könnte ihn mit meiner Wasserpistole etwas ärgern.“ Der braunhaarige junge Mann konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Wie wütend er dann geworden ist! Das hättet ihr mal sehen sollen! Er hat mir natürlich sofort gedroht, aber er hat mich nicht erwischt.“ „Tja, aber ich habe dich doch einmal erwischt!“, warf Lelouch sofort ein. „Oder warum sonst musstest du dich auch umziehen?“ Der junge Mann mit dem schwarzen Haar hielt das nächste Foto hoch. Auf diesem sah man, wie Suzakus Kopf auf Lelouchs Schoß gebettet und er vor Erschöpfung eingeschlafen war. „Na gut, dann hast du mich eben einmal erwischt…“, gab Suzaku zu. „Und das hier? Was habt ihr hier gemacht?“, wollte Kallen interessiert wissen und deutete auf das Bild, das wohl Abends gemacht wurde. Es zeigte Nunnally, Suzaku und Lelouch, die wohl auf einem Fest waren. „Da waren wir auf dem Sommerfest. Das war an demselben Tag, an dem auch die beiden anderen gemacht wurden.“ „Verstehe…“ Kallen sah sich die Bilder noch einmal an und musste lächeln. „Ein kleiner Lelouch der sogar Spaß haben kann…“, scherzte nun auch C.C. „Und wer hat diese Bilder gemacht? War das dein Vater, Suzaku?“ Der Blick des jungen Mannes bekam etwas Trauriges. Er senkte seinen Blick und schloss die Augen. „Nein“, erklärte er. „Das war eine alte Freundin…“ „Oh… Entschuldige bitte. Ich wollte euch dreien nicht zu nahe treten…“ Kallen senkte nun ebenfalls den Blick. „Nein, nein“, warf Lelouch ein. Kallen hatte wohl etwas missverstanden. „Wenn du glaubst, dass sie gestorben ist, dann kann ich dich beruhigen.“ Kallen sah auf. „Aber was ist denn dann passiert? So wie Suzaku aussieht…“ „Sie wurde von heute auf morgen einfach weggebracht“, erklärte der ehemalige britannische Imperator. „Aber warum?“, hakte der Knight of Two nach. „Das wissen wir leider auch nicht…“, erklärte nun Nunnally. „Wir wissen nur, dass es Todoh-san war…“ Die Sonne ging unter und alles färbte sich orangerot. Die Häuser, der Himmel… einfach alles, was die Strahlen der Sonne trafen. Kail, Marisa und Reyla standen am Strand und betrachteten die untergehende Sonne. „Sag mir die Wahrheit. Warum wolltest du nach Tokio, Marisa?“ Die junge Frau sah ihren langjährigen Freund an und wusste sofort, dass dieser keine Ruhe gäbe, bis er die Wahrheit wusste. „Ich bin hier, weil ich die Wahrheit wissen will“, erklärte sie deshalb knapp. „Es ist nicht so, dass es mir in Ägypten nicht gefiel, aber ich muss es einfach wissen. Ansonsten würde ich niemals Ruhe finden. Verstehst du, Kail?“ Der junge Mann schwieg nur. „Vergiss es, Marisa“, mischte sich Reyla ein. „Dieser Typ sucht doch nur einer Möglichkeit um dich so schnell wie möglich wieder nach Ägypten zu bringen!“ Kail fuhr herum und sah Reyla ernst an. „Das ist nicht wahr!“, schrie er die schwarzhaarige Frau an. „Würde das stimmen, dann hätte ich schon längst irgendwas getan!“ Das stimmte. Sonst wenn Kail einen Auftrag ausführte, zögerte er nie so lang. „Ich bin euch gefolgt um herauszufinden, warum Marisa abgehauen ist. Jetzt da ich weiß warum, möchte ich ihr helfen!“ Marisa war überglücklich. Sie wusste, dass Kail sie verstehen würde. „Und was schlägt unser Ritter nun vor?“ „Wir sollten uns erst mal eine Bleibe für die Nacht suchen. Morgen werde ich dann noch etwas Geld wechseln. Während ich das Geld wechseln lasse, könnt ihr euch am Friedhof umsehen. Wir müssen uns aber morgen, im Laufe des Tages, auch bei Ihrer Hoheit Nunnally melden.“ Reyla war zwar nicht sehr begeistert davon, schlug aber dennoch ein. ~*Am nächsten Tag*~ „Oh man…“, seufzte ein junger Mann mit geflochtenen blondem Haar. „Zwölf Stunden Flug sind einfach nichts für mich…“ „Ach komm schon, Edward“, versuchte eine verschleierte Person ihn aufzumuntern. „Du hättest doch ein bisschen schlafen können.“ „Bitte verzeiht, Majestät. Aber ich traute dieser Ruhe nicht. Außerdem…“ Der junge Mann stockte. „Ja? Sprich ruhig weiter Edward.“ „Ach, nichts…~“ Ed konnte seinem König ja schlecht erzählen, dass er ihm nicht traute. Verständlich. Der König verhüllte sein Gesicht immer mit einem Schleier. Da war es schwer zu erkennen, ob er schläft oder nur so tat. Und da er wusste, dass Ed den Flug über wach geblieben war, musste er es auch gewesen sein. „Wollen wir uns dann zu Ihrer Majestät Nunnally aufmachen?“, fragte der junge Ritter und der König nickte. „Ich hoffe nur, wir sind nicht zu früh…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)