Die Suche nach... von Maryhase (~*...der Wahrheit?*~) ================================================================================ Kapitel 11: ~*Ein Tag - viele Enthüllungen!!*~ ---------------------------------------------- Ein Tag - viele Enthüllungen!! „Was geht hier nur vor…?“ Gino sprach aus, was alle dachten. „Das ist doch…“ „…unmöglich?“, beendete eine weitere Stimme den Satz. Diese gehörte jedoch jemandem, der eben erst an dem Zimmer angekommen war und deshalb noch am Türrahmen stand. „Sollen wir euch aufklären?“ Alle drehten sich um und erblickten C.C. Diese stand neben einem jungen Mann, der einen braunen Kapuzenmantel trug und dessen Gesicht durch diesen verhüllt war. Der Verhüllte hatte noch einen kleinen Jungen auf dem Rücken, der kurzes grünes Haar hatte. Der Junge trug ein langes Gewand, das dunkellila war und einen langen dunkelblauen Umhang. „C.C! Was machst du neben diesem Typen?!“, schrie Gino und sah verwirrt aus, ebenso Nunnally. Kannte C.C. diesen Typen etwa? Kannte sie den, der Spice und sie bedroht, ja sogar auf Spice geschossen hatte etwa schon länger? „Was hast du hier zu suchen Horo?!“, wollte nun auch Kallen wissen. Doch mit jener Antwort die sie bekam, hatte keiner der Knights gerechnet. „Ihr kennt den Namen dieses Jungen?“, fragte der junge Mann mit dem braunen Kapuzenmantel während er zu dem Jungen blickte, der auf seinem Rücken schlief. Seine Kapuze verhüllte jedoch weiterhin sein Gesicht und somit erkannte man ihn immer noch nicht. Die Knights verstanden langsam aber sicher nichts mehr. Weshalb fragte Horo sie, woher sie den Namen des Jungen kannten? „Horo“ stand doch direkt vor ihnen, denn er trug ja immer noch seinen Kapuzenmantel, den er im Garten auch getragen hatte. Er wandte sich zu den beiden Personen an dem Loch und sah sie erst einmal ein paar Sekunden schweigend an, ehe er sie ansprach. „Wie ich sehe, ist alles gut gegangen.“ Die junge Frau setzte ein erleichtertes Lächeln auf. „Ja, sieht so aus. Und darüber bin ich wirklich erleichtert.“ Die Anwesenden im Raum begriffen langsam, dass sie die Echte war. Doch wie war das möglich? Das wollten sie später noch herausfinden, aber Guilford konnte seinen Augen nicht trauen und glaubte kaum wer vor ihm war. Vor ihm stand eine Person, die sehr wichtig für jemanden war. Für diese Frau, war diese Person ebenso wichtig, wie es die Frau für Guilford war. „Prinzessin…“ Mehr als ein leises Flüstern bekam er nicht zustande. Auch der junge Mann neben Euphemia lächelte erleichtert und doch schien er jemanden zu suchen. „Wo ist Shirley?“, fragte er etwas irritiert. „Hat sie dich nicht mehr erreicht?“ Suzakus Vermutungen bestätigten sich immer mehr, doch bevor er oder der Angesprochene auf diese Frage antworten oder eine Gegenfrage stellen konnten, ging ihnen C.C. dazwischen. „Shirley ist auch in dieser Welt, Rolo.“ Ein wenig erleichtert atmete er aus. Er hatte sehr gehofft, dass auch Shirley zurück sei. „Aber…“ Der junge Mann erblasste bei diesem Anhang. „Aber was, C.C?“, stellte „Horo“ die Frage, die Rolo jetzt wohl wieder quälte. „Shirley hat sich ebenfalls etwas gewünscht und hat dafür einen Preis gezahlt.“ „Hast du etwa mehr mitbekommen als ich?“ C.C. lächelte und blickte zu „Horo“ hinüber. „Natürlich habe ich mehr mitbekommen, wir waren ja schließlich auf der Kamine Insel.“ „Dann kannst du uns ja sicher aufklären!“, forderte der Rothaarige Knight. „Gut, aber nicht hier“ C.C. wandte sich um. „Gehen wir eine Etage tiefer… Nunnally, du solltest deinen Leuten sagen, wo sie dich nun finden können.“ Wie ferngesteuert liefen alle los, um C.C. und „Horo“ in einen anderen Raum zu folgen. Suzaku sah zu Nunnally hinab, welche nickte. Sie gab Sayoko Bescheid, dass sie den Raum wechselten. Als alle anderen den Raum verlassen hatten, schob auch Suzaku die junge Königin hinterher. Nunnally fragte sich, was wohl auf sie zu käme. Nach dem sie die Treppe hinabgestiegen und die Regentin mit dem Fahrstuhl nach unten gefahren war, sind sie einen Gang entlang gelaufen. Nicht allzu lange, nur zwei Zimmer weiter von der Treppe bogen sie links ein. „Jetzt klärt uns aber auch auf!“, schrie Gino wieder als Suzaku die Zimmertür hinter sich schloss. Da das Schloss an der Tür jedoch nicht mehr richtig funktionierte, rastete die Tür nicht ein und war nur angelehnt. „Na gut. Aber womit fangen wir an…?“ C.C. blickte nachdenklich zu „Horo“, welcher wohl schon wusste womit sie hätten beginnen können, da er sie anlächelte. „Am besten erkläre ich euch, wer dieser Junge ist.“ Mit diesen Worten legte er den Jungen auf eine kleine Couch und stellte sich daneben. „Nun ja… Das ihr glaubt ich sei Horo, liegt daran, dass dieser Junge meinen Körper übernommen hatte.“ „Was wohl bedeutet, dass dieser Junge der echte Horo ist…“, flüsterte Kallen in einer Lautstärke, die die anderen noch hören konnten. „Aber warum hat er auf Spice geschossen?!“ Nunnally kämpfte mit den Tränen. Ihre Augen waren glasig und ihre Stimme bebte. Seit „Horo“ hier aufgetaucht war, hatte sie nur noch die Bilder im Kopf, in denen Spice getroffen auf ihrer Rückenlehne ohnmächtig wurde. „Hat das vielleicht etwas mit dir zu tun, …Yokosuke?“ Yo blickte Suzaku mit leeren Augen an. Es war klar, dass die anderen Knights nun auch wissen wollten, was Yo damit zu tun hatte. Doch ehe jemand fragen konnte, antwortete Yo von sich aus. „Horo hat mich erpresst… Er sagte, er würde mir meinen besten Freund nehmen, sollte ich nicht tun was er wollte.“ „Was zum Beispiel wollte er das du tust?“, wollte Todoh wissen. Yo sah mit schlechtem Gewissen zu den beiden obersten Knights und als hätten sie seinen Blick verstanden, kam ihnen die Sache im Garten wieder in den Sinn. „War die Sache im Garten etwa…!“ Der Knight of Two stockte. „Genau“ Der Dunkelhaarige nickte. „Horo sagte, ich solle direkt mit Nunnally in den Garten gehen. Er würde auf uns warten. Wir würden sie zu zweit mitnehmen…“ Seine Stimme wurde immer leiser. „Aber das hast du nicht!“, unterbrach Anya Yokosuke. „Soweit ich von Cornelia weiß, wart ihr vorher noch bei ihr im Simulationsraum. Außerdem hast du Nunnally doch sogar vor ihm beschützt!“ Kallen sah zu der sich im Rollstuhl festkrallenden Nunnally, die wohl sehr besorgt um Yo war, wie man aus ihrer Haltung schließen konnte. Das war verständlich, denn nun kamen wohl einige Geheimnisse ans Licht. „Ich wollte sie nicht hintergehen. Sie war immer so… freundlich und fröhlich… Ich…“ Yo sank sein Haupt. Er wollte, nein er konnte den anderen nicht mehr in die Augen sehen. „Aber… eines verstehe ich nicht…“ Die anderen sahen zu Jeremiah. „Es ist etwas, dass eigentlich jedem hier hätte auffallen sollen.“ „Worauf willst du hinaus Jeremiah?“ Der chinesische Knight, der den Titel des Siebten innehatte, wollte wie die anderen Knights wissen was ihnen entgangen sein soll. „Nun, es ist eigentlich eine simple Sache. Eine Frage, die sich hier jeder stellen sollte. Weswegen wurdest du überhaupt erpresst?!“ Eine gute Frage, auf die wohl wirklich jeder hätte kommen können. Mit fragenden Blicken sahen sich die Knights gegenseitig an, doch traf sich ihr aller Blick bei einer Person wieder. Bei der Person, die wohl die Antwort auf diese Frage zu wissen schien. Doch schlief diese Person noch dort auf der Couch, sodass alle zu Yo sahen und von ihm eine Antwort erwarteten. „Das… das kann ich euch nicht sagen. Noch nicht…“, gab Yo zu. Die anderen aber hatten die Bestätigung, dass Yo den Grund kannte. „Weil er einen Code schützen wollte!“, erklang eine Stimme aus Richtung der Couch. „Und weil mir befohlen wurde, Codes zu sammeln. Na ja… befohlen… Gezwungen wurde ich, das trifft es wohl eher.“ Niemand hatte bemerkt, dass sich der Junge, der auf der Couch lag, aufgesetzt hatte. Nach kurzem schweigen wollte man aber doch etwas auf diese Bemerkung fragen. „Du solltest Codes sammeln?“, fragte der orangene Knight. „Und für wen?“ „Das war so ein Typ, der wohl über das Geass und die Codes Bescheid wusste.“ C.C. hatte so eine Ahnung wen Horo meinte. „Meinst du diesen Typen der dich angerufen hat, als wir auf dem Weg zurück von der Kamine – Insel waren?“ „Ja, genau der.“ Der Junge sah zu Yokosuke. „Ich habe zwar des Öfteren gesagt, dass ich dich oder deinen Freund allem Anschein nach töten würde, wenn du nicht tust was ich wollte, aber das du meinen Plan durchschaust und es mit deinem besten Freund so gemacht hast… “ Yos Pupillen verkleinerten sich vor Schreck. Woher wusste er davon? „Verdammt nochmal!!“ Der Blonde Knight hatte genug. „Würdet ihr uns jetzt endlich mal aufklären!?“ Yo setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und hob seine beiden Hände nach oben. „Was soll das werden, Yo?“ Kallen hielt es für einen Scherz, um die Stimmung etwas aufzulockern. Yo jedoch sah weiter stur geradeaus auf den Boden. „Nehmt mich fest! Ich habe Spice getötet!!“ „Was?!“ Entsetzten machte sich auf den Gesichtern der beiden obersten Knights breit. „Ich musste meinen besten Freund schützen… Daher musste er… dem Anschein nach sterben.“ Der Knight of Six spürte die Blicke aller auf sich ruhen, doch er blieb standhaft und sah nicht auf, aber man sah eine Träne die von seinem Gesicht zu Boden fiel. „Aber warum hast du ihn dann…“ Kallen wollte sich zu ihm hinunter knien als... „Euer Freund ist nicht tot!“, ertönte eine Stimme von der Tür. „Er ist nur allem Anschein nach tot.“ Nunnally traute ihren Augen nicht und auch Kallen und Gino sahen lieber zweimal hin, ehe sie ihren Augen Glauben schenkten. An der Tür, die durch das kaputte Schloss nur angelehnt war, stand ein junger Mann mit schneeweißem Haar und saphirblauen Augen. Auch hatte er am Kinn einen leichten Bartwuchs, was ihm sogar stand. Erstaunt blickten alle zu der Person, die auf Yokosuke zulief. Diese Person schaffte es, dass sogar Yo vom Boden auf sah. „Du bist gekommen?“ Ungläubig sah Yo mit seinen violetten Augen in das blaue Paar des jungen Mannes, der nun vor ihm stand. „Spice…“ Yos Träne folgten zwei weitere. Er konnte nicht glauben, dass er hier war. „Wie ist das nur möglich?“ Nunnally konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten, diesmal aber waren es Tränen der Freude. Freude darüber, dass Spice noch am Leben war. „Ich will es dir und den anderen erklären, Nunnally.“ Spice griff bereits nach dem Handgelenk von Yos linkem Arm und streckte ihn so, dass er den langen Ärmel zurückschieben konnte. Yo versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch ein Blick seines Freundes genügte und er gab auf. Als der Arm freigelegt war, sah man immer noch den Verband, den Yo an seiner linken Ellenbogenbeuge hatte. „Ich hatte dich nicht mehr erkannt, mein Freund. Das tut mir leid.“ Spice wollte Yo helfen aufzustehen, welcher die freundliche Geste annahm. „Also erinnerst du dich wieder an alles?“ Yo drückte die Hand des jungen Mannes etwas fester und auch sein Gesichtsausdruck sah besorgt aus. Doch der junge Mann mit dem weißen Haar konnte nur mit einem Lächeln auf diese Frage antworten. Deswegen konnte Yo nicht anders als seinen besten Freund zu umarmen. Dieser war wohl so überrascht darüber, dass er nicht wusste wie ihm geschah. Nach einiger Zeit ließ der Knight of Six seinen Freund wieder los. Spice sah zu Horo hinüber und der Junge kam auf ihn zu. „Du wolltest zuerst nicht, doch es hat jemand zu dir gesprochen, nicht wahr?“, fragte Spice. „Du hast also bemerkt, dass noch etwas in dir war?“, stellte der grünhaarige Junge eine Gegenfrage. Der Weißhaarige nickte. „Ja, aber es wurde mir erst im Krankenhaus richtig bewusst.“ Der Junge mit dem grünen Haar linste zu den anderen im Raum. „Ich glaube wir sollten die anderen ebenfalls aufklären.“ „Über was wollt ihr uns aufklären?“ Gino klang genervt. „Wollt ihr uns wieder nur die halbe Wahrheit erzählen?!“ „Nein“ Yo schüttelte den Kopf. „Diesmal erzählen wir euch alles.“ „Dann klärt uns doch über diesen Mann auf, der Horo gezwungen hat Codes zu sammeln“, bat Nunnally die drei Personen in der Mitte des Raumes. Spice und Yo sahen zu Horo, denn nur er konnte etwas über diesen Mann erzählen. „Ich begegnete diesem Mann in Ägypten“, begann Horo. „Er stellte sich mir einfach in den Weg und sagte…“ *~ „Du hast doch eine Freundin oder? Soll ich dir ein kleines Geheimnis verraten? Deine Freundin schwebt in ernster Gefahr... Aber wenn du tust, was ich dir sage, wird ihr nichts geschehen! Also tust du Folgendes! Sammle zwei Codes für mich und sperre sie in die Welt von C! Deine Freundin wäre in Sicherheit... Doch solltest du meinen Befehl ignorieren wird ihr etwas geschehen das Schlimmer ist als der Tod...!“~* „Erst hab ich ihn ignoriert, da ich dachte, er wäre nur irgend so ein Spinner… aber dann erschien sie mir im Traum. Sie sagte, sie habe Angst und hätte ihre Seele deshalb von ihrem Körper getrennt. Also musste ich seinen Worten Glauben schenken.“ Horo senkte den Kopf, seine Hände verkrampften sich zu Fäusten. „Kanntest du diesen Mann? Hast du ihn schon jemals zuvor gesehen?“ Gino war immer noch misstrauisch, schließlich konnte er diesen Mann auch nur erfunden haben. Er konnte ihm die ganze Schuld in die Schuhe schieben, auch wenn es ihn nicht gab. Hätte man einen Beweis dafür, dass er existierte? „Nein“, antwortete Horo auf Ginos Frage. „Ich habe diesen Mann noch niemals in meinem Leben gesehen. Aber er…“ „Und dann?“, unterbrach Anya. „Was hast du dann gemacht?“ Schließlich wollten die anderen auch wissen wie es weiterging. Ob es diesen ominösen fremden Mann wirklich gab, konnten sie immer noch klären. „Ich setzte meinen Weg nach Japan fort. Und als ich in Tokio ankam… spürte ich die Anwesenheit meiner Freundin. Doch da war noch jemand. Sie wollte nicht, dass man sie findet.“ Horo sah zu dem jungen Mann mit dem braunen Kapuzenmantel. „Dann habe ich dich gespürt.“ „Und aus lauter Angst um deine Freundin hast du meine Seele weggeschickt“, lächelte er. „I-Ich… ich wollte eigentlich…“, stotterte der Junge. „Ich wollte doch… nur den Code… Aber dann…“ „Aber dann, WAS?!“, forderte der blauäugige Blondling Horo zum Reden auf. „Dann klappte sein Körper plötzlich leblos zusammen. Seine Seele war weg… Aber nicht nur das… Ich spürte gar nichts mehr. Nicht einmal mehr seinen Geist…“ „Das muss Lelouch gewesen sein…“, murmelte Suzaku unverständlich, woraufhin die anderen zu ihm sahen. Gino meinte, einen Namen gehört zu haben. „Lelouch?!“, hakte der Knight of Two nach. „Wie kommst du auf einmal auf Lelouch? Du weißt doch am besten, dass Lelouch…!“ „Lasst den Jungen doch mal ausreden…“, unterbrach „Horo“. „Du hast ihm mit seinem Code auch seine Seele genommen… Das kann passieren, wenn man es noch nicht so oft gemacht hat“, erklärte C.C. „Deine Gabe ist anders als meine. Ich kann das Geass weitergeben und wenn der Träger stark genug ist, kann ich ihm meinem Code geben. Deine Gabe allerdings ist dazu da, die Codes und das Geass vor solchen Menschen zu schützen, die sie nur missbraucht hätten. Aber das gehört jetzt nicht hier her…“ Horo sah von C.C. zu dem anderen „Horo“ und erzählte weiter als dieser nickte. „Bevor die Menschen um mich herum glaubten, diesem Körper wäre etwas zugestoßen, habe ich meine Seele in ihn übertragen. So konnte ich meinen eigenen Körper tragen und die Menschen um mich herum im Glauben lassen, der größere würde dem kleineren helfen. Allerdings musste ich meinen Körper verstecken, da die Gefahr bestand, dass ich in ihn zurückkehre, wenn ich nicht aufpasse. Und da mein Körper nicht sterben kann, brachte ich ihn auf die Kamine – Insel.“ „Dort haben wir ihn heute abgeholt und er ist wieder in seinen Körper zurückkehrt, wie ihr seht“, fügte C.C. noch an. „Als ich meinen Körper versteckt hatte, kam ich wieder in die Stadt. Dieser Typ setzte mich unter Druck, ich solle schnell einen weiteren Code finden und die Welt von C schicken.“ „Und in der Stadt hast du dann Spice und mich gefunden, oder?“ Horo nickte auf Yokosukes Frage. „Ich erinnere mich noch… was einige Leute gesprochen haben. Ein junger Mann trug ein Kind durch die Gegend“, erinnerte sich Yokosuke. „Da fing alles an…“, erklärte sein weißhaariger Freund. *~„Seht doch nur!“, hörte man eine Frau zu einer anderen flüstern. „Sollte man nicht die Polizei oder einen Krankenwagen rufen? Schließlich ist der Junge einfach umgekippt.“ „Ich glaube dieser junge Mann hilft ihm schon. Er trägt ihn bestimmt in ein Krankenhaus“, antwortete die andere Frau. … „Da ist wohl irgendwas passiert…“, lauschte der junge Mann mit den violetten Augen. „Huh? Was hast du Spice?“ „Über… über was haben wir gerade geredet, Yo?“ Spice hielt sich mit seiner linken Hand den Kopf, als hätte er Kopfschmerzen. „Jetzt komm schon. Hör auf mich für Blöd zu verkaufen!“, scherzte Yo und klopfte Spice auf die Schulter. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren trat Spice einen Schritt nach vorn. Noch immer hielt er sich die linke Hand an seine Schläfe und überdeckte damit auch sein linkes Auge. Sein rechtes Auge, das man noch sehen konnte, zeigte Erschrockenheit, Angst und Verzweiflung auf einmal. „Ich meine es ernst, Yo.“ Man konnte die Angst in seiner Stimme hören. „Über was… haben wir… gerade… gesprochen…? Yokosuke verstand, dass Spice keinen Spaß machte. „Wir haben uns über dich unterhalten…“ „Über mich?“, fragte Spice. „Aber…“ „Was hast du Spice?“ Yo war sehr besorgt über das Verhalten seines Freundes. Doch dieser winkte nur ab und erklärte, dass es nichts wäre. Er meinte, er hätte ihn doch nur reingelegt…~* „Genau…“, bestätigte Yo. „So hat es angefangen…“ „Zwei Tage später erinnerte ich mich schon nicht mehr richtig an meinen Namen… und darauf dann…“ Spice sah zu Yo, dieser Verstand was sein Freund meinte. „Darauf erkanntest du selbst mich nicht wieder.“ Seinen Kopf sinkend, antwortete Spice mit einem geflüsterten „Ja…“ „Na gut, aber wie ist Horo auf dich Aufmerksam geworden, Yo?“, fragte Kallen interessiert. „Horo sagte, er hätte mich schon längere Zeit beobachtet“, erklärte der Knight of Six. „Er hatte herausgefunden, dass Spice im Palast als Gärtner angefangen hatte und hatte auch Informationen über mich gesammelt. In welcher Beziehung wir zu einander standen und wie lange wir uns schon kannten.“ „Während ich Yokosuke manipulierte, versuchte ich auch noch etwas mehr über dich herauszubekommen, Spice.“ Der Angesprochene sah zu Horo und lächelte leicht. „So hast du es dann gemerkt, nicht wahr?“ „Ja!“, gestand Horo. „In dir war noch jemand. Und dieser jemand ließ dich, dich selbst, also deinen Code, vergessen. Damit du geschützt bist.“ „Das hat sie auch gesagt…“ Spice sah nach oben. „Auch als du geschossen hast.“ Nunnally zuckte kurz zusammen und stellte sich die Frage, ob wohl etwas mehr dahintersteckte. „Sie? Meinst du etwa…“ „Nemo, genau“, vollendete der Weißhaarige Horos Satz. „Nemo?“, fragte Nunnally nach. „Ist das diese Stimme, die im Krankenhaus zu mir gesprochen hat?“ Verwundert sahen alle zu Nunnally, doch Spice verstand nun. „Dann hast du dich mit ihr unterhalten, als ich auf dem Balkon stand.“ „Ja. Sie hat mich aufgeklärt, dass sie schon einmal bei mir war und das ich deshalb die Erinnerungen von anderen sehen könnte.“ „Hm!“ Horo musste schmunzeln. „Hätte ich damals gewusst, dass Nemo nicht mehr bei dir ist, hätte ich das alles nicht tun müssen.“ Nunnally verstand nicht und so erklärte Horo weiter. „Zuerst wollte ich dich nur bedrohen, damit Nemo sich zeigte. Aber sie hat sich nicht gezeigt. Doch dann sprach sie zu mir, ich solle schießen. Auf ihn, damit er wieder frei sein kann. Also schoss ich… und verlor erneut den Kontakt zu Nemo.“ „Du hast sie gesucht und sie war eigentlich immer in deiner Nähe…“, schlussfolgerte Yo. „Aber was wolltest du von Nemo? Fragen was mit deiner Partnerin ist?“ Kallen war zu Horo gelaufen und hielt seine Hand. Durch diese Geste sollte er verstehen, dass er nicht mehr allein war. Er konnte ihnen vertrauen und sie hätten ihm vielleicht sogar geholfen. „Nemo IST meine Partnerin…“, gab er schließlich zu. „Ich hatte doch erwähnt, dass meine Partnerin ihre Seele von ihrem Körper gelöst hat, um diesem schrecklichen Mann zu entkommen.“ „Du hast also zu spät bemerkt, dass Nemo in mir war. Aber hast du auch bemerkt, dass noch etwas in mir war?“, wollte Spice von Horo wissen. „Ich war mir nicht sicher…“, gestand der grünhaarige Junge. „Weißt du denn, was das war?“ Spice schüttelte den Kopf, er konnte auch nicht erklären wer oder was das war. Da meldete sich der andere „Horo“ wieder einmal zu Wort. „Das war mein Geist.“ „Dein Geist?“ Suzaku war sich nun sicher zu wissen, wer dort stand. „Also doch!! Die Tatsache, dass du gleich nach deiner Ankunft mit Euphie darüber gesprochen hast, dass alles gut ging, ließ mich schon ahnen, dass du es bist.“ „Suzaku, du achtest wirklich auf alles.“ Euphemia hatte Recht. Doch DAS, konnte nur Suzaku merken und das wusste sie auch. Schließlich war Suzaku der Einzige der Anwesenden, der in die Welt von C gekommen war. „Ich… weiß es doch auch nur… weil mich C.C. so oft in die Welt von C geschickt hat.“ „Ja, das hat sie…!“ C.C. drehte sich von „Horo“ weg. Sie fühlte sich keiner Schuld bewusst, auch wenn es ihr Gegenüber mit diesem speziellen Unterton und seinem Blick andeuten wollte. „Also bist du es wirklich…“ Suzaku sah zu dem jungen Mann, den alle anderen bis vorhin noch für Horo gehalten haben. „Lelouch…“ „Zum allerletzten Mal, Suzaku!“, schrie Gino. „Lelouch ist tot! Das dort drüben kann er nicht sein!“ „Aber Euphemia ist doch auch tot…“ Erschrocken wandte sich Gino zu „Horo“ um. „Ebenso wie Rolo... und auch Suzaku...“ Der junge Mann mit dem braunen Kapuzenmantel musste wieder lächeln. Er hob seine Arme und führte seine Hände zu seiner Kapuze. „Und dennoch sind sie hier. Und scheinbar auch quicklebendig.“ Langsam streifte er seine Kapuze nach hinten. „Also warum nicht auch ich?“ Als er sich die Kapuze vom Kopf gestreift hatte, blickten alle vollkommen ungläubig in das violette Augenpaar, das der junge Mann mit dem kurzen schwarzen Haar hatte. „Lelouch…?“ Kallen konnte es nicht glauben, dass dort wirklich der schwarzhaarige junge Mann mit den violetten Augen stand, der zuerst nur ihr Mitschüler, dann ihr Anführer und dann ihr schlimmster Feind war. Nunnally war überrascht und glücklich zugleich. Sie verdeckte mit ihrer Hand ihren Mund, damit man sie nicht schluchzen hörte. Doch ihre weiteren Tränen konnte sie nicht verbergen. Es war so wunderbar, erst kam der scheinbar getötete Spice wieder und nun stand auch noch ihr toter Bruder vor ihr. „Das kann nicht sein…“ Xingke suchte nach Worten. „Wir alle haben doch gesehen wie du-!“ „Habt ihr das etwa schon vergessen?“, fragte Lelouch mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich bin Zero! Ich bin der Mann der Wunder bewirken kann!“ Hätte er anstelle von Suzaku das Zero – Kostüm getragen, hätte er womöglich seinen Umhang nach hinten geworfen und wild mit seinen Armen herumgefuchtelt, wenn C.C. ihn nicht am Boden gehalten hätte. „Reiß dich mal zusammen, Lelouch!“, mahnte sie ihn. „Du hast zu mir gesagt, du würdest Nunnally darüber informieren, dass du noch lebst und plötzlich bist du verschwunden und wolltest sogar endgültig verschwinden!“ Jeder der C.C. kannte, hatte nicht einmal im Traum daran gedacht etwas zu sagen, denn nun war sie in Fahrt gekommen. „Also sag schon! Warum bist du doch wieder zurück gekommen?!“ Nach kurzem Schweigen entschloss sich Lelouch doch zu erzählen was geschah. Er erzählte, dass er sich plötzlich in der Welt von C wiederfand, dort Euphemia traf und ihr etwas versprach. Dann sei Suzaku am Tor aufgetaucht, er hat Shirley und Rolo zusammen getroffen und er hatte sich mit Euphemia zu der Insel, auf der der Kristall stand, aufgemacht. „Der Kristall fragte, wer derjenige sei, der den Wunsch bezahlt. Also sagte ich, dass ich ihn bezahlen würde und er dafür Euphie zurückschicken solle. Als Euphie dann weg war, machte ich mich bereit endgültig zu verschwinden. Doch dann kamen sie…!“ Lelouchs Stimmung schlug schlagartig um. Sie war nicht mehr freudig, oh nein. Jetzt, war sie verachtend und genervt. „Wer ist gekommen?!“, wollte C.C. augenblicklich wissen. „Dieser Mistkerl von einem Vater! Zusammen mit Mutter!“ Lelouch war sauer, was die anderen mittlerweile verstanden, da sie dank Schneizel wussten weswegen und deshalb hören wollten, wie es weiterging. „Da ich bereits eingewilligt hatte zu zahlen, setzte ich mich und schloss die Augen. Dann auf einmal waren sie da. Übernahmen den Preis zu zweit und schickten mich fort. Wen sie sonst noch mit weggeschickt haben oder wessen Preis sie auf sich genommen haben, weiß ich nicht.“ Der Schwarzhaarige sah zu Rolo und fragte: „Haben sie auch dich zurück geschickt?“ „Nein“, antwortete er. „Mich hat wohl Shirley zurück geschickt.“ Lelouch zuckte zusammen und erinnerte sich an ihre Worte. *~„Rolo habe ich verziehen, weil er dich nur beschützen wollte.“ Lelouch hörte Shirleys Worte noch ganz klar. „Weißt du, Lulu, ich habe dir verziehen, dass du meinen Vater getötet hast, also habe ich Rolo auch verziehen!“ Da fiel Lelouch Shirleys Antwort auf seine Frage, sie ebenfalls wieder zurückzuschicken, wieder ein. „Weil ich etwas wieder gut machen will, Shirley. Wenn du willst, werde ich dich auch in den Plan mit einbeziehen.“ „Nein, mich nicht, aber Rolo!“~* „Dann haben sie wohl Shirleys Preis auch auf sich genommen und sie ebenfalls zurückgeschickt, weil es Rolos Wunsch war…“, dachte sich der 99. Kaiser des heiligen Britannischen Reiches. „Was hast du, Lelouch?“, fragte Euphemia besorgt. „Es ist nichts… Ich habe mich nur an etwas erinnert.“ Es trat Stille ein. Stille, weil niemand etwas sagen konnte oder weil sie alle zu viele Fragen hatten und sie sich diese nicht auszusprechen trauten. Dann durchbrach Kallen die Stille mit einer Frage, deren Antwort wohl jeden interessierte. „Sag mal, Lelouch…“ Der angesprochene drehte sich zu ihr. „Hattest du das alles von vornherein geplant?“ „Nicht ganz. Als sich Suzaku mit mir am Kururugi – Schrein traf, da sagte er: Wenn ich etwas wieder gut machen möchte, dann solle ich Euphie wieder zurück holen.“ „Moment mal!“, stoppte der rothaarige Knight of Three. „Wann habt ihr beide euch bitte getroffen?!” Suzaku versuchte sich an das Datum zu erinnern, doch Lelouch hatte die bessere Erinnerungsstütze. „Das war an dem Tag, an dem du wieder zu den Schwarzen Rittern zurück gekommen bist. Ein Tag vor eurem Verrat an Zero.“ Lelouch sah zu Todoh und Xingke die nicht wussten, wie sie darauf reagieren sollten. Ja, auch sie hatten Zero, und damit Lelouch, verraten als sie vom zweiten Prinzen Britannias erfahren hatten, dass es sich bei Zero um einen britannischen Prinzen handelt. „Und… ihr habt darüber gesprochen, dass wenn Lelouch etwas wieder gut machen will, er mich zurück holen soll?“, fragte die ehemals dritte Prinzessin des heiligen Britannischen Reiches nach. „Naja, ihr wolltet doch wissen ob ich das von Anfang an geplant hatte. Und mit jenem Gespräch kam in mir die Idee zu diesem Plan.“ Suzaku sah zu Lelouch, dieser erwiderte den Blick. „Denn Suzaku hat mir die Meinung gegeigt. Das kam auch nicht so oft vor.“ Der braunhaarige junge Mann mit den grünen Augen erinnerte sich an den Verlauf des Gespräches, doch vor allem an die Szene, die Lelouch eben ansprach. ~*Lelouch war am Boden, doch nicht weil er gestürzt war. Nein, Suzaku hatte ihn zu Boden getreten, als er vor ihm kniete und stand noch immer mit seinem Fuß auf dem Kopf seines ehemals besten Freundes. Schließlich hatte Suzaku wenige Augenblicke zuvor erfahren, dass sein bester Freund Euphemia den schrecklichen Befehl gegeben hatte, die Japaner zu massakrieren. Das es jedoch ein Unfall und somit nicht von Lelouch beabsichtigt war, verschwieg er dem Knight of Seven. „Hoffst du etwa darauf, dass ich dir auf einmal alles vergeben würde?! Das dir die anderen deine Schandtaten vergeben?“ Suzaku beugte sich etwas nach vorn um sein Gewicht auf sein Bein verlagern zu können, dass noch immer auf Lelouchs Kopf stand. Dass er damit fester trat, hörte man anhand von Lelouchs lauten. „All die Leute die von dir getäuscht wurden! All diejenigen, die deinetwegen gestorben sind! Oder vielleicht sogar Euphie!? Wenn du irgendwas gut machen willst, dann mach Euphie wieder lebendig und zwar sofort! Los! Rette die Welt mit deinem abartigen Genie! Auf der Stelle!“ Suzaku schrie und klang sehr verachtend. Er sah nicht mehr nur Lelouch am Boden, sondern auch Zero, den Mörder Euphies. „Du bist doch Zero, der Mann der Wunder vollbringen kann, oder!?“ „Das waren keine Wunder“, antwortete Lelouch gequält. „Es war alles geplant. Die Maske von Zero ist nur ein Symbol, nichts weiter als ein Symbol um die Leute zu täuschen.“ „Was heißt hier Symbol? Glaubst du, dass ich mich von deinem Geschwätz einlullen lasse?!“ Der Knight of Seven kniete sich nieder um Lelouchs Oberkörper nach oben zu heben. Nun waren sie auf Augenhöhe. „Wenn du die Leute täuschen willst, dann zieh das gefälligst auch durch!“, drohte Suzaku. „Wir können aber nicht in die Vergangenheit zurück. Wir können nicht wieder gut machen, was wir mal getan haben!“ Diese Tatsache bedauerte Lelouch sehr. Wie gern hätte er damals den Befehl, die Japaner zu töten, zurückgenommen. Wie sehr hatte er versucht, Euphemia etwas anderes zu Befehlen. Doch es ging nicht. Nachdem sie den Kampf gegen das Geass verloren hatte, befolgte sie Lelouchs Befehl…*~ „Na schön, dann ist es eben so gewesen!“ Xingkes Worte rissen Suzaku aus seinen Gedanken. „Aber wie kommt es, dass Suzaku Zero ist, wo er doch von Kallen besiegt wurde?“ „Genau“, stimmte Gino zu. „Als Kallen dich geschlagen hat, ist der Lancelot doch in die Luft geflogen.“ „Glaubt ihr etwa ernsthaft, dass ich so langsam bin?“ Nun blickten alle wieder zu dem braunhaarigen jungen Mann. Doch diese Frage war berechtigt. Der Lancelot ist schließlich nicht sofort explodiert. „Ich bin ausgestiegen, ehe er hoch ging. So viel Zeit blieb mir noch.“ „Aber ich habe die Explosion des Lancelot gesehen! Dich habe ich allerdings nicht aussteigen sehen!“ „Hast du den Lancelot wirklich die ganze Zeit im Auge gehabt, Gino?“ Da fiel es Gino plötzlich wieder ein. Es gab einen Moment, in dem er auf etwas anderes geachtet hatte. „Kallen!“, flüsterte er. „Ich habe Kallen aufgefangen und in diesem Moment auf nichts anderes geachtet. Dann ist der Lancelot erst explodiert…“ „In dieser Zeit muss Suzaku ausgestiegen sein…“, vermutete Kallen. „Aber warum schlüpft Kururugi dann in die Rolle Zeros?“, wollte der Knight of Nine, Gilbert G.P. Guilford wissen. „Wegen des Requiems für Zero.“ Überraschenderweise antworteten nicht nur Lelouch und Suzaku auf diese Frage, sondern es stimmten noch zwei weitere Stimmen synchron mit ein. Als Lelouch erkannte, wer die beiden waren, wollte er wissen woher sie von dem Zero Requiem wussten. Fragend sah er zu Nunnally und Kallen und auch einige andere der Anwesenden sahen verwundert zu den beiden. „Weißt du, Bruderherz, ich erwähnte doch vorhin diese Fähigkeit mit der ich Erinnerungen anderer sehen kann“, erklärte Nunnally. „Als du… na ja… du weißt schon… am Ende deines Planes zu mir herunter gerutscht bist… nahm ich doch deine Hand. Da sah ich dein Gespräch mit Suzaku.“ „Das mag ja sein, dass du es so erfahren hast. Aber wie ist Kallen darauf gekommen?“ „Kallen sagte mal, dass sie es erkannte als wir das Zero Requiem durchführten. Du hast sie darauf gebracht“, sprach Suzaku und sah dabei lächelnd zu Kallen hinüber. „W-W-Was?!“ Irritiert über diese Aussage, wollte es der junge Mann mit dem dunkelbraunen Haar wissen. „Was soll ich denn bitte getan haben, dass mich verraten hat?!“ „Du hast gelächelt!“, antworteten Suzaku und Kallen synchron, wobei sie beide frech zu Lelouch schielten. Dieser fühlte sich ertappt. „Er hat gelächelt?“ „Ja, das hat er.“ Gino schien langsam zu verstehen, ebenso wie die anderen Knights. „Aber warum hast du vor deinem Tod gelächelt, Lelouch?!“ Etwas rot und peinlich berührt davon, dass man ihn durchschaut hatte, antwortete er: „Weil ich wusste, dass mein Plan aufgehen würde.“ Nun war es Horo der eine Frage hatte. „Welcher Plan?“ „Der Plan, den Hass der gesamten Welt auf mich zu ziehen.“ Lelouch blickte zu Nunnally, die sofort verstand worauf ihr Bruder hinaus wollte. „Nicht so wie ich, die Damokles zum Symbol des Hasses machen wollte…“ „Ja… Auch das hatte ich hinterher begriffen“, erwähnte der Knight of Three. „Na gut, dass zu verstehen ist wirklich nicht schwer, ja. Aber wie kommt es, dass du noch am Leben warst, Lelouch? Du wurdest vor den Augen aller erstochen und bist auch gestorben!“ Darauf wollte wohl nicht nur Xingke eine Antwort. „Da hat Xingke recht“, stimmte Todoh ihm zu. „Dein Tod wurde ohne jeden Zweifel festgestellt.“ „Ich war auch Tod“, gab Lelouch zu. „Und ich lag auch tot im Sarg. Als mein Sarg aber in der kleinen Kapelle stand öffnete ich plötzlich meine Augen und verstand gar nichts mehr. Dann kam C.C. und half mir aus dem Sarg. Sie meinte, da der Sarg nicht mehr geöffnet werden würde, würde es reichen wenn wir ihn anders beschwerten. Somit nahmen wir alles was wir finden konnten und legten es hinein. Anschließend brachte sie mich fort. Ich verkleidete mich und kaufte mit C.C. einen Heuwagen, mit dem wir dann an einen anderen Ort fuhren.“ „Und dort haben sie dann herausgefunden, dass Charles zi Britannia vor seinem Ende noch den Code von V.V. an Lelouch weitergab.“ Nun hatte sich auch Jeremiah eingemischt. „Und woher weißt du das so genau, Orange?“ „Nun ja, mein lieber Guilford, weil sich die beiden bei mir aufhielten“, gab er ohne weitere Erklärungen zu. „Das stimmt“, gab die grünhaarige Unsterbliche zu. Niemand stellte Jeremiah weitere Fragen, denn sie waren bei Jeremiah ja nicht mehr auffällig geworden. „DING DONG DANG DONG DING!“ Die Uhr, die in diesem Zimmer hing, schlug 22 Uhr. Fünf Stunden hatten sie nun Dinge und Geheimnisse erfahren, die wohl niemand für möglich gehalten hatte. „Aber sag, Nunnally. Was wolltest du uns eigentlich mitteilen?“ Gino erinnerte sich daran, dass sie alle zu Nunnally gerufen wurden, weil sie allen etwas mitteilen wollte. „Weswegen hattest du uns kommen lassen?“ „Das wurde nun schon gesagt“, antwortete die junge Regentin. „Ich wollte euch mitteilen, dass es sich bei Zero um Suzaku handelt und dass ich ihn auf die Suche nach meinem Bruder geschickt habe.“ Nunnally senkte den Kopf. „Ich wollte es euch allen eigentlich in Ruhe erzählen, doch dann ist das alles geschehen und ihr habt es so erfahren.“ „Nunnally…“ Kallen ging auf sie zu um sie ein wenig zu trösten und um ihr zu zeigen, dass die anderen Knights sie auch verstanden haben. Oder es zumindest so aussehen ließen. Ihre Gesichter zeigten teilweise noch ein wenig Verwirrtheit. Einer, der noch etwas verwirrten, war Todoh. Doch das Klingeln seines Handys ließ ihn aus seinen Gedanken kommen. „Ja?“, fragte er als er ran ging. „Nagisa, du bist es. Gibt es ein Problem?“ Die anderen im Raum wurden still, einerseits um den Telefonierenden nicht zu stören und andererseits weil sie hofften, auch etwas mit lauschen zu können, da Todoh und Nagisa doch nun verheiratet waren. „Wie? Er will…“ Ein wenig überrascht drehte er sich leicht zu Nunnally. „Ja, ist gut. Warte einen Augenblick.“ „Was ist los, Todoh-san?“ Nunnally war es nicht entgangen, dass der Knight of Eight sich zu ihr gedreht hatte. „Ich habe hier gerade meine Frau am Telefon. Sie ist in Ägypten geblieben, falls der dortige König noch etwas besprechen möchte. Jetzt sagt sie, er habe sie zu sich in den Palast gerufen.“ „Und weswegen?“ Die junge Königin verstand nicht worauf Todoh hinaus wollte. „Nun, wie es aussieht, möchte er kurz mit Euch sprechen. Wärt Ihr einverstanden, Nunnally?“ Nach kurzem Überlegen nickte Nunnally und Todoh gab seiner Frau das OK. „Du kannst ihm nun das Handy geben, Nagisa. Danke für deinen Anruf.“ Einen kurzen Augenblick wurde es still, dann hatte Todoh wohl den Herrscher Ägyptens am anderen Ende der Leitung. „Majestät, ich werde Euch nun an Ihre Hoheit Nunnally weitergeben.“ Mit diesen Worten schritt er auf Nunnally zu und übergab ihr das Handy. Einen kurzen Moment zögerte sie, ehe sie in das Handy sprach. „Ja, bitte?“ „Es ist mir wirklich eine Ehre heute mit Euch sprechen zu dürfen, Nunnally vi Britannia. Mein Name ist Shin und ich bin der vor kurzem neugewählte König von Ägypten. „Es ist auch für mich eine Ehre mit Euch zu sprechen Hoheit, aber weswegen das Telefonat?“ Weswegen rief der König von Ägypten Nunnally an, wo sie doch extra Todoh zu ihm geschickt hatte. Dies war für Nunnally ein Rätsel. „Ich möchte Euch wirklich nicht belästigen, aber… gäbe es vielleicht eine Möglichkeit, Euch in Japan zu besuchen? „Ihr wollt uns besuchen?“ Die anderen waren ebenso erstaunt wie Nunnally, als sie hörten, dass der ägyptische König nach Japan kommen wollte. „Wenn es für Euch ein Problem sein sollte, dann werde ich nicht kommen.“ „Nein, das habe ich damit doch gar nicht gemeint.“ Unter keinen Umständen wollte sie danach klingen, dass sie etwas gegen den Besuch des Königs hätte. „Es kam nur etwas überraschend, dass Ihr nach Japan kommen wollt, Hoheit.“ „Es tut mir Leid, sollte ich Euch damit bedrängt haben.“ „Aber nicht doch, ich würde mich über einen Besuch von Euch sehr freuen“ Die junge Regentin warf einen kurzen Blick zu den anderen Anwesenden. „Und ich bin mir sicher, die Knights of Round denken genauso. Sagt mir, wann Ihr kommen möchtet und ich werde alles vorbereiten lassen.“ „Nun, wenn es Euch nichts ausmacht, Majestät, würde ich gern in den nächsten Tagen kommen. Einer meiner Ritter würde allerdings schon etwas früher kommen, da er einen Auftrag zu erfüllen hat.“ „In den nächsten Tagen?“ Die junge Regentin überlegte, ob nicht vielleicht etwas dahinter steckte, dass er so bald wie möglich nach Japan reisen wollte. „Ist gut, ich werde alles für Eure Ankunft, und die Eures Ritters, vorbereiten lassen.“ „Habt vielen Dank, Eure Majestät.“ „Nicht doch, ich muss mich bei Euch bedanken. Schließlich wollt Ihr uns ins hier in Japan besuchen, Hoheit“, freute sich Nunnally. „Shin.“ „Wie? Ich fürchte, ich verstehe nicht?“, fragte sie den König noch einmal. „Würdet Ihr mich bitte Shin nennen?“ Jetzt verstand Nunnally was er meinte. „Ich bin es nicht gewohnt, die ganze Zeit so formell angesprochen zu werden, wenn Ihr wisst was ich meine. Also seid wenigstens Ihr so nett und nennt mich bei meinem Namen.“ „Wenn Ihr es so wünscht, Shin.“ „Ich danke Euch, Eure Majestät… „Das heißt dann aber ab jetzt auch Nunnally!“ Nach dem sie diese Worte ausgesprochen hatte, konnte sie hören wie überrascht Shin sein musste. Denn er sagte gar nichts mehr. „Ich freue mich schon auf Euren Besuch, Shin!“ „Ja... ich freue mich auch sehr darauf, zu Euch nach Japan zu kommen… Nunnally…“ Das Gespräch wurde beendet, Nunnally gab Todoh das Handy zurück und alle wussten Bescheid, dass in den nächsten Tagen ein Gast kommen würde. Nunnally und die Knights waren schon sehr gespannt wie der ägyptische König wohl aussehen würde. Todoh hatte noch nicht viel über ihn gesprochen oder anders gesagt, er konnte noch nicht viel über ihn sprechen. Dieser Freitag barg wirklich viele Geheimnisse und Überraschungen, die ans Licht kamen. Doch einige Geheimnisse, sollten noch ungelöst bleiben… Und das ist doch manchmal besser, als wenn sie alle gelöst wurden, oder? „Und wie soll es jetzt weitergehen, Nunnally?“ „Wie? Was meinst du Kallen?“ „Naja… ich meine, was willst du mit Lelouch und den anderen beiden machen“, stellte Kallen ihre Frage um. „Sie hat recht. Suzakus Maske können wir ja schnell holen gehen, aber… wie willst du das mit den anderen machen um sie zu verstecken?“ „Hm…“ Nunnally überlegte kurz, hatte aber sogleich eine Idee. „Wir können sie doch ebenfalls in Gästezimmer stecken. Davon haben wir hier ja genug.“ „Aber wenn die Angestellten dann in die Zimmer gehen, werden sie sie sehen“, stellte Yo fest. „Ich werde anordnen, dass sie diesen Teil des Gebäudes nicht zu richten brauchen. Außerdem werde ich sie damit beauftragen, ein Zimmer für unseren Gast herzurichten“, gab die junge Frau mit dem langen, hellbraunen Haar an. „Richte lieber ein paar Zimmer mehr für deinen Besuch aus Ägypten her. So ein König kommt sicherlich nicht allein. Das musst du bedenken, Nunnally.“ „Ja, da hast du Recht, Bruderherz.“ Mit einem erfreuten Lächeln sah sie zu ihrem Bruder. Sie war glücklich darüber, ihren Bruder wieder zu haben. „So! Und nun seid ihr alle dazu eingeladen hier zu übernachten.“ Dieses Angebot nahmen selbst die Knights of Round an, da es doch schon etwas spät geworden war. Nun konnten sie in ein Zimmer gehen um die Nacht über die Geschehnisse des Tages zu verdauen. ~*Ägypten*~ Zeitverschiebung: Japan – Ägypten = -7 Stunden Freitag, 15.00 Uhr „Nun denn, Kail“, sprach eine verschleierte Person zu einem jungen Mann, der vor ihm niederkniete. „Du kannst dich auf den Weg nach Japan machen.“ Der junge Mann stand auf, neigte seinen Oberkörper aber noch immer nach vorn. „Ja. Ich werde in Japan auf Eure Majestät warten.“ Kail richtete sich wieder auf und sah zu seinem König. „Gut. Alexander, würdet Ihr ihm bitte seinen Auftrag geben? Danach könnt Ihr Euch zurückziehen. Ihr habt sicher noch andere wichtige Termine.“ Der große kräftig gebaute Mann, mit dem Silbergrauen Haar, trat näher an den blonden jungen Mann heran und reichte ihm eine Schriftrolle. „Dein Auftrag besteht darin, Marisa Ishwar zurück nach Ägypten zu bringen. Sie wird begleitet von Reyla Firewall.“ Kails Stimmung sank auf ihren absoluten Tief-Punkt. Allein schon dieser Name, brachte ihn fast zur Weißglut. Doch er musste sich beherrschen. „Man vermutet, dass sie nach Japan unterwegs sind. Deshalb wirst du dich ebenfalls dorthin begeben.“ Kail rollte die Schriftrolle wieder zusammen, in der stand wie er nach Japan kommen sollte. „Dies wäre alles. Hast du noch Fragen?“ Kail hatte tatsächlich noch eine Frage, die er beantwortet haben wollte. „Woher weiß man, dass Marisa von Reyla begleitet wird?“ Alexander kramte etwas aus der Innentasche seines Jacketts hervor. „Aufgrund dieses Briefes, der eindeutig von ihr stammt.“ Mit diesen Worten reichte er dem jungen Ritter den Brief und fuhr fort. „Man fand ihn, als man Marisa heute Morgen das Frühstück bringen wollte.“ Mit einem gelassenen Lächeln schaute er zur Seite und sagte: „Oh ja, der ist wirklich von Reyla…“ „Gut, wenn dies alles ist, was du wissen wolltest, solltest du dich auf den Weg machen. Ich wünsche dir viel Erfolg, Kail.“ „Habt Dank, Alexander. Ich werde Euch nicht enttäuschen!“ Der junge Mann verneigte sich noch einmal vor Alexander, bevor dieser mit einer Gruppe spezieller Soldaten hinausging. „Shin?“ Die türkisgrünen Augen des jungen blonden Mannes leuchteten im Licht der Sonne, das zu einem Dachfenster herein schien, kurz auf. „Ja? Was hast du, Kail?“, fragte der König seinen Ritter. „Ich werde mich dann auf den Weg machen und in Japan auf dich warten!“ Mit fest entschlossenem Blick sah er nochmals zu seinem König auf. Doch er war nicht nur sein König, er war auch sein Freund. „Auch verspreche ich dir, Marisa zurückzubringen.“ Kails Gesichtsausdruck wurde besorgter. „Ich mag mir gar nicht vorstellen, was alles von Reylas Benehmen auf sie abfärben könnte.“ Der junge Ritter wurde unruhig, dieser Gedanke raubte ihm fast den Verstand. „Was stehe ich hier dann eigentlich noch rum?! Ich muss mich beeilen und Marisa aus den Fängen dieser Hexe befreien!!“ „Ach, wenn es doch nur darum ginge, Kail…“ Der junge König stützte gelangweilt seinen Kopf mit seinem linken Arm ab. Da wurde er wieder ernst und richtete sich in eine gerade Sitzhaltung auf. „Du musst unsere kleine Göttin so schnell wie möglich wiederfinden, ansonsten könnte sie in ernster Gefahr schweben!“ Kail verstand und war augenblicklich wieder voll bei der Sache. Nach einer kurzen Verbeugung machte er sich schließlich auf den Weg. Er verließ das Palastgebäude und blickte noch einmal zur Sonne hinauf, deren Licht seine türkisgrünen Augen noch einmal aufblitzen ließen. Draußen angekommen, ließ er sich kurz noch einmal hängen. „Warum muss ausgerechnet ich den beiden hinterherjagen…“, seufzte Kail schwer und niedergeschlagen als er die große Treppe hinabstieg. „Weil ich leider keine Zeit dafür habe“, hörte der blonde Ritter nach einigen Stufen eine vertraute Stimme. Kail drehte sich noch einmal kurz um und erblickte eine vertraute Person im Schatten einer Säule an der Wand lehnen. „Ja, ja, ich weiß. Du wirst Seine Majestät nach Japan begleiten.“ „Wir sehen uns also erst dort wieder.“ Der andere junge Mann grinste breit. „Pass also gut auf dich auf!“ „Dasselbe gilt aber auch für dich Ed!“ Kail lächelte ebenfalls. „Und pass mir gut auf unseren König auf!“ Ed winkte ab, drehte sich von Kail ab und ging ins Gebäude zurück. „Beeil dich!!“, schrie Ed ihm noch im gehen nach. „Sonst schaffst du es nicht mehr rechtzeitig nach Alexandria!!“ Kail sah auf die Uhr, es war bereits viertel nach Drei. Er hatte nur noch zwei Stunden um zum 225 Kilometer entfernten Hafen zu gelangen. „Verdammter Mist!!“, fluchte er während er die restlichen Stufen hinab rannte und sich auf sein Motorrad schwang, mit dem er schon zum Palast gekommen war. „Warum muss das ausgerechnet immer MIR passieren!!?“ Schnell ließ er den Motor an und fuhr los. Kaum hatte er Kairo verlassen gab er Vollgas. Es war ihm alles egal, er wollte nur zum Hafen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)