Die Suche nach... von Maryhase (~*...der Wahrheit?*~) ================================================================================ Kapitel 4: ~*Auf der Kamine-Insel*~ ----------------------------------- Auf der Kamine-Insel Lelouch saß noch immer am Boden und weinte, sodass er gar nicht bemerkte wie Euphie auf ihn zukam. Sie setzte sich neben ihn und nahm seine Hand. „Was ist denn passiert, Lelouch? Hast du dich mit Suzaku gestritten?“ „Nein, es war nur so… Weißt du er… Bevor er ging… Er hat wohl…“ Lelouch wusste nicht, wie er anfangen sollte. „So kenne ich dich ja gar nicht, Bruder Lelouch?“ Der Schwarzhaarige sah Euphie in die Augen und fing nochmal von vorne an: „Als Suzaku gehen wollte, da sagte er noch etwas… das mich sehr bewegte.“ „Und was hat er gesagt?“ Euphie wollte es wissen, denn sie wollte Lelouch helfen. *~„Ich bin wirklich froh, dass du noch am Leben bist, Lelouch.“~* „Das hat er gesagt? Das ist doch schön.“ „Er hat es gesagt, obwohl ich dich getötet habe, Euphie!“ Lelouch konnte seine Tränen nicht stoppen. „Er hat mich doch so sehr dafür gehasst! Und auch du! Auch du müsstest mich hassen! Weil ich mein Geass bei dir angewandt habe! Weil ich dich…“ Euphemia nahm auch noch seine andere Hand, was ihn aufblicken ließ. „Ich kann Suzaku verstehen, Lelouch. Außerdem, diese Sache mit mir, das war doch nur ein Unfall. Ich habe von hier aus alles mitbekommen. Du hattest dein Geass nicht unter Kontrolle und getötet hast du mich nur, weil du nicht wolltest, dass ich noch länger unter dem Einfluss des Geass stehe und noch mehr Menschen töte.“ Lelouch verstand nicht mehr. Hatte etwa selbst Euphemia ihm verziehen? „Du etwa… auch?“ „Auch ich habe dir verziehen, mein Bruder! Außerdem hast du mir doch ein Versprechen gegeben, oder etwa nicht?“ Ja, Lelouch hatte ihr, kurz nachdem er in dieser Welt ankam, ein Versprechen gegeben. Nur ihretwegen war er überhaupt in diese Welt gekommen, nur um nach ihr zu suchen. „Ja, das habe ich… Und ich gebe dir noch ein Versprechen, dein schlechter Ruf wird vergessen! Er wird nie existiert haben!“ Lelouch wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Jetzt können wir nur hoffen, dass Suzaku meinen Körper findet.“ Euphemia lächelte ihn sanft an. „Ja, das ist mein Bruder Lelouch!“ „Euphie, ich muss kurz noch einmal weg. Ich möchte hier noch jemanden suchen, der mir sehr geholfen hat.“ Lelouch stand auf und sah in die Ferne. „Gut, dann werde ich hier auf euch warten.“ Auch Euphemia erhob sich. „Ich glaube, Suzaku hat meinen Hinweis verstanden. Würdest du zum großen Tor gehen, nur für den Fall, dass er hier mit C.C. auftaucht?“ „Natürlich, das mache ich. So wird mir schon nicht langweilig.“ Euphie machte sich bereits auf den Weg. Lelouch sah ihr noch ein wenig hinterher. „Ich danke euch, euch beiden!“, sagte er lächelnd und machte sich nun auch auf den Weg. Nunnally und Spice waren noch immer gemeinsam unterwegs. Nunnally hatte die verrückte Idee, dass sich Spice einfach hinten auf den Rollstuhl stellen sollte und sie würde ihn fahren lassen. So kamen sie sogar recht schnell voran. „Ich kann dir gar nicht oft genug dafür danken, Spice. Dieser Tag war wirklich der schönste den ich seit Langem hatte!“ Nunnally strahlte wie sie es schon lange nicht mehr getan hatte. „Aber auch ich muss dir danken, Nunnally. Auch ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß!“ Die beiden fuhren gerade eine ruhige Straße entlang, die nicht viel befahren wurde, als plötzlich wieder dieser junge Mann mit seinen stechend roten Augen vor ihnen erschien. Und wieder zog er eine Waffe und richtete sie auf Nunnally. Es fiel ein Schuss! „Ich kann nicht glauben, dass ihr den Gawain wieder einsatzfähig gemacht habt!“ Suzaku und C.C. waren in dem Knightmare unterwegs zur Kamine – Insel, da dieser fliegen konnte. „Was hat Lelouch dir gesagt? Weswegen willst du zur Kamine – Insel?“ C.C. wollte wissen, was Suzaku dazu gebracht hatte dorthin zu gehen, auch wenn sie schon eine Vermutung hatte. „Ich kann mich irren, aber ich glaube Lelouch sprach von der Kamine – Insel. Ich will nachsehen, was ich vergessen habe!“ C.C. lächelte. „Habt ihr noch andere Knightmare Frames geborgen?“ „Wir haben auch den Lancelot und den Shinkiro wieder auf Vordermann gebracht! Lelouch dachte sich schon, dass du eines Tages nach ihm suchen würdest. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet dass du es wirklich, oder, schon so früh, tun würdest.“ Suzaku war erstaunt. Lelouch hatte das von Anfang an geplant? Natürlich, er musste wissen, dass er den Code von Charles erhalten hatte. Suzaku wollte es nun genau wissen: „Wann hat er gemerkt, dass er den Code von Charles erhalten hatte?“ „Nun ja… Nachdem er den Thron bestiegen hatte, verletzte er sich und seine Wunde heilte relativ schnell. Weil er das von mir kannte, sagte er ich solle es überprüfen und ich fand das Zeichen des Codes an ihm. Es war an seinem Nacken. Aber ich glaube, er hat es schon vorher gewusst, schließlich hat er dich davon abgehalten einzugreifen, als wir in der Welt von C waren“, erklärte die Grünhaarige. „Das ist so typisch Lelouch!“, sagte Suzaku kopfschüttelnd. Weiter konnten sie sich nicht mehr unterhalten, denn die Kamine – Insel kam in Sicht. Sie flogen langsam über die Insel, um einen geeigneten Platz zum Landen zu finden. Sie landeten in einer Lichtung, damit der Gawain nicht entdeckt werden konnte, sollte jemand über die Insel fliegen. „Was meintest du, Lelouch… Den Wald konntest du nicht meinen, davon gibt es auf der ganzen Welt die unterschiedlichsten Arten.“ Suzaku überlegte fieberhaft, was Lelouch gemeint haben könnte. „Wie wäre es, wenn wir die Insel ein bisschen erkunden? Vielleicht fällt es dir dann wieder ein?“ Wollte jetzt etwa selbst C.C. ihm einen Hinweis geben? Aber es war keine schlechte Idee, also machten sie sich auf, die Insel zu erkunden. Sie liefen durch den Wald, bis sie zu einer Höhle kamen. „Aber natürlich!“ Suzaku fiel plötzlich etwas auf. „Hat Lelouch das Tor gemeint?“ „Vielleicht? Ich kann es dir nicht genau sagen, aber hatte Lelouch das Tor nicht zerstört?“ C.C. wollte ihn dazu antreiben, zum Tor zu gehen und dies zu überprüfen. „Lelouch hat das Tor damals zerstört, um sich und Charles in der Welt von C gefangen zu halten“, erinnerte sich Suzaku. „Aber wir sind doch damals auch noch hineingekommen, oder nicht?“ C.C. klang etwas genervt. Musste sie Suzaku etwa auf alles bringen? Wusste er das wirklich nicht mehr? Da rannte er auf einmal in die Höhle und traute seinen Augen kaum. Das Tor war wieder so, wie es war, als er Lelouch als Zero enttarnt hatte. Es war wieder komplett. „Das hat er gut gemacht, meinst du nicht auch?“ Es schien so, als wüsste C.C, dass das Tor wieder aufgebaut wurde. „Was meinst du mit, das hat er gut gemacht?“ Suzaku verstand gar nichts mehr. „Na, er hat das Tor doch wieder gut hingebracht.“ Die Grünhaarige lächelte. „Oh! Wir werden erwartet!“ „Wir werden erwartet?“ Diesmal bekam Suzaku keine Antwort. C.C. lief einfach zum Tor und legte ihre Hand darauf. Ihre Stirn und auch das Tor leuchteten auf und es wurden die Umrisse einer Person sichtbar. „Die Sonne geht schon unter und Nunnally ist immer noch nicht zurück!“ Kallen machte sich große Sorgen. „Ich werde in den Guren steigen und nach ihr suchen!“ „Jetzt warte doch, Kallen!“ Gino wollte sie aufhalten. „Sie wird schon noch kommen! Gib ihr noch etwas Zeit!“ Die Rothaarige sah den Blonden besorgt an, doch wusste sie selbst auch, dass Nunnally nicht allein war. „Dann lass uns wenigstens vor den Toren auf sie warten…“ Diesmal stimmte Gino zu, denn er wusste, dass Kallen sich nicht davon abhalten lassen würde. Sie stellten sich vor die Tore und es dauerte nicht lange, bis Nunnally angefahren kam. Doch irgendetwas schien nicht in Ordnung zu sein. Es schien so als würde sie weinen und vor irgendetwas fliehen. Kallen lief auf sie zu und bemerkte erst jetzt, dass Spice über die Rückenlehne hing. „Gino, schnell! Wir brauchen einen Arzt! Spice ist verletzt!“ Gino konnte nicht glauben, was Kallen da gerade geschrien hatte, wählte aber schon die Nummer des Krankenhauses. „Nunnally, was ist denn passiert?“ Kallen sah der Braunhaarigen an, wie sehr sie das Geschehen mitnahm. „Es ist so schrecklich! Einfach schrecklich! Diese stechend roten Augen!“ Nunnally wiederholte immer wieder diese Worte, sie stand unter Schock. Nun kam auch Gino angelaufen und nahm Spice von der Rückenlehne. „Das ist ein sauberer Durchschuss!“ Spice war zwar nicht sonderlich kräftig gebaut, aber sehr leicht war er auch nicht. Gino trug ihn zu dem Krankenwagen der gerade angefahren kam. Nunnally sah Gino hinterher und sah nur den nach unten hängenden Kopf von Spice. „Es ist nur meine Schuld! Allein meine Schuld! Hätte ich ihn nicht gebeten mit mir ins Museum zu gehen, dann wäre das alles nicht passiert!“ „Es ist nicht deine Schuld, Nunnally.“ Die junge Königin sah in das tröstend lächelnde Gesicht von Kallen. „Auch wenn es dir jetzt schwer fällt, aber bitte erzähl mir, was passiert ist!“ Nunnally konnte jetzt nicht reden, sie sah den regungslosen Körper des Weißhaarigen auf der Trage liegen und fuhr sofort zu ihm. Sie nahm seine Hand. „Bitte, Spice! Du musst durchhalten! Ich muss mich doch noch bei dir entschuldigen!“ Wieder durchfuhr sie ein Blitz, doch diesmal hörte sie nichts sondern sah nur ein strahlendes Licht. „Nu-… Nunnally…“ Es war nur ein Hauch, doch Nunnally hörte ihren Namen. Sie sah in das Gesicht desjenigen, der ihren Namen gesprochen hatte, doch er schloss seine Augen bereits wieder. „Nein! Du musst wach bleiben! Du bist doch wie ein Bruder für mich!“ Der Doktor und seine Assistenten fuhren die Trage in den Krankenwagen, schlossen die Türen und fuhren mit Blaulicht davon. Kallen legte ihre Hände auf Nunnallys Schultern, um ihr zu zeigen, dass sie nicht allein war. „Er hatte seine Augen geöffnet… Vermutlich hatte er gemerkt, dass ich seine Hand hielt. Ich-…!“ Nunnally fiel etwas auf. Hatten Spice´ Augen, für den kurzen Augenblick in dem sie geöffnet waren, eine andere Farbe? Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Immerhin war es fast so wie vor zwei Monaten, als sie neben ihrem sterbenden Bruder kniete. „Nunnally willst du uns immer noch nicht erzählen, was passiert ist?“ Die junge Regentin blickte in die Leere, als ob sie nach etwas suchen würde. „Als wir am Museum ankamen, mussten wir feststellen, dass es noch nicht geöffnet hatte. Also haben wir uns davor noch etwas unterhalten. Dann tauchte auf einmal ein Mann mit dunklen Haaren und stechend roten Augen auf. Er grinste nur und zog dann eine Waffe, die er auf mich richtete. Spice stellte sich vor mich, der Mann ließ die Waffe wieder sinken und ging fort. Dann, als wir auf dem Weg zurück zum Palast waren, tauchte er plötzlich wieder auf. Er zog wieder seine Waffe und schoss! Ich kniff die Augen zu und wollte dass es vorbei ist. Ich dachte, er hätte mich getroffen, doch als ich die Augen wieder öffnete, ging Spice auf einmal in die Knie und sagte ich solle sofort zum Palast fahren. Ich wiederum sagte er soll hinten aufsteigen. Der Mann, der geschossen hatte, war schon geflohen. Spice stieg auf, doch als wir die Hälfte des Weges geschafft hatten wurde er plötzlich ohnmächtig…“ Wieder fing Nunnally an zu weinen. „Versteht ihr? Es ist alles meine Schuld! Hätte er mich nicht beschützt, wäre jetzt noch alles gut!“ „Nichts wäre gut! Dann wärst du getroffen worden und dabei hast du doch einen Traum!“ Kallen sagte die Wahrheit. Nunnallys Traum, ihren Bruder wiederzusehen, was wäre damit gewesen? „Spice ist ein Kämpfer! Er schafft das schon!“ Auch Gino wollte Nunnally wieder Mut machen und es schien so, als würde es funktionieren. ~*Zur selben Zeit auf der Kamine – Insel*~ Suzaku konnte nicht glauben, wen er da sah. „Euphie… bist du es wirklich?“ „Suzaku… Du bist wirklich gekommen. Und du hast sogar C.C. dabei, genau wie Lelouch es gesagt hat.“ Euphie musste lächeln, ebenso wie die Grünhaarige. „Sag mir bitte eins, Euphemia. Ist Lelouch immer noch dort drüben?“ C.C. wusste, dass er in der Welt auf der anderen Seite des Tores war. Nun kam auch Suzaku endlich der Zündfunke, woher er diese Welt kannte, in der er Lelouch getroffen hatte. „Er ist in der Welt von C? Also auch du, Euphie?“ Die Pinkhaarige nickte. „Suzaku, du musst Lelouchs Körper finden!“ Euphemias Blick wurde ernster. „Weißt du, er hat mir was versprochen und dazu muss er diese Welt wieder verlassen! Und ich weiß, dass du ihm auch e-…!“ Plötzlich hatte irgendetwas auf der anderen Seite des Tores für eine Erschütterung gesorgt, die sich wie ein Herzschlag anfühlte und Euphemia mitten im Satz innehalten ließ. „Was war das?!“, fragte Suzaku beunruhigt und sah sich um. „Es muss irgendwas mit Lelouch sein…“, meinte Euphemia und drehte sich leicht um. „Er ist noch einmal auf die Suche nach jemanden gegangen…“ „Er ist allein unterwegs!? Ich will da rein, C.C!“ Suzaku wollte seinem Freund helfen, doch C.C. ließ ihn nicht. „Was ist, wenn du drin bist? Du müsstest ihn auch erst suchen und das könnte dauern, also vergiss es! Ich lass dich da jetzt nicht rein!“ „C.C. hat recht, Suzaku. Ich kann auch nach ihm suchen! Aber ich habe noch einen Hinweis für dich!“, sagte Euphemia und begann bereits zu verschwinden. „Einen Hinweis? Was für einen?“ „Du musst Jeremiah Gottwald finden! Wenn Lelouch wirklich mit einem Geass hierher geschickt wurde, dann kann er es mit seinem Geass Canceller brechen und Lelouchs Seele kann in seinen Körper zurück!“ Nun war sie fort. C.C. ließ das Tor wieder los, um wieder mit Suzaku zu gehen. „Also soll ich erst Jeremiah finden und dann Lelouchs Körper? Ich danke dir, Euphie.“ Suzaku stieg wieder zu C.C. in das Cockpit des Gawain. „Aber wo ist Jeremiah jetzt?“ „Keine Sorge, ich habe gehört, dass er irgendwo in der Nähe Tokyos Orangen züchten soll.“ Suzaku lächelte erleichtert. Er war froh darüber, dass C.C. ihn begleitete. Ansonsten hätte er einige Probleme gehabt. Einerseits hätte er nicht gewusst, wie er zur Kamine – Insel gekommen wäre und andererseits hätte er sich nicht so oft mit Lelouch treffen können. Sie würden über Nacht auf der Insel bleiben und erst am Morgen zurückfliegen, da die Dunkelheit bereits hereingebrochen war. Lelouch war in die Knie gegangen. Er hielt sich krampfhaft mit beiden Händen an seinen Oberarmen fest, als ob ihm kalt wäre. „Was zur Hölle war das? Was war das für ein Schmerz? War das Nunnally? Was ist hier verdammt noch mal gerade passiert? Bin ich jetzt verrückt, weil ich so lange hier bin? Oder war das etwa mein…!“ Lelouch wurde in seinen Gedanken unterbrochen. „Bist du das, Lulu?“ Lelouch sah eine ihm bekannte Person und hinter dieser, sah er eine weitere, die er kannte. Er war glücklich diese beiden zu sehen, doch verstand er nicht, warum sie zusammen hier waren. Er wollte sie das fragen, doch er konnte nicht mehr reden. „Wieso…?“, mehr als das brachte er nicht zu Stande und die zwei bekannten Gesichter ihm gegenüber mussten lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)