Die Suche nach... von Maryhase (~*...der Wahrheit?*~) ================================================================================ Kapitel 3: ~*Die Suche beginnt!*~ --------------------------------- Die Suche beginnt! Nunnally war noch immer sehr erstaunt darüber, dass sie keinerlei Erinnerungen bei dem jungen Mann ihr gegenüber gesehen hatte. Sie war deswegen so in Gedanken vertieft, dass sie alles um sich herum vergaß. „Dann werde ich wohl langsam in mein Kämmerchen gehen und mich zur Ruhe legen.“ Der junge Mann unterbrach Nunnallys Gedanken. „Sie wollen also schon gehen?“ Die junge Frau sah etwas traurig aus. Dann überlegte sie noch kurz, ehe sie den Weißhaarigen ernst ansah. „Darf ich Sie dann noch um etwas bitten?“ „Um etwas bitten? Um was denn?“ „Würden Sie morgen mit mir ins Museum gehen? Ich muss doch die Ausstellung über die Black Rebelion eröffnen...“ Nunnally sprach etwas leise, da sie Angst vor seiner Antwort hatte. „Ins Museum?“, flüsterte er, „Ins… Museum…“ Die Braunhaarige sah ihn erwartungsvoll und bittend an. Sollte er ablehnen, hätte sie es ihm einfach befohlen. „Nur unter einer Bedingung!“, erwiderte er lächelnd. „Eine Bedingung?“, wiederholte nun Nunnally seine Worte. „Und die wäre?“ „Hört auf mich zu siezen! Ich bin Euer Angestellter!“ Nunnally hatte mit einer anderen Antwort gerechnet, dass er etwas dafür haben wollte zum Beispiel, aber diese warf sie nun doch etwas aus der Bahn. „Ich soll also einfach ‚Du‘ zu Ihnen sagen? Aber ich weiß doch nicht einmal Ihren Namen.“ Das schien dem jungen Gärtner nun wohl etwas peinlich zu sein, denn er lief rot an. Doch ehe er seinen Namen nennen konnte, redete Nunnally einfach weiter. „Außerdem, wenn ich Sie duzen soll, müssen Sie das aber auch tun!“ Jetzt war er vollkommen ohne Worte. Ihre Majestät, die Königin, hatte ihn gerade gebeten bzw. ihm befohlen, sie zu duzen. Sie reichte ihm die Hand und sah ihn freundlich an. „Hallo, mein Name ist Nunnally vi Britannia. Freut mich sehr, dich kennen zu lernen.“ Immer noch vollkommen aus der Reihe nahm er ihre Hand. „Hallo, ich bin Spice. Die Freude ist ganz meinerseits.“ Nunnally ließ seine Hand wieder los und wollte bereits wegfahren, als ihr wieder etwas einfiel. „Oh! Sehen wir uns dann morgen im Museum?“ Sie hatte immer noch keine feste Zusage von ihm erhalten. Immer noch etwas überrumpelt, antwortet er: „Sehr gern,… Nunnally.“ Es war ihm noch sichtlich unangenehm, seine Majestät zu duzen. „Aber erlaubt mir die Frage, warum gerade ich?“ Ihre Majestät verstand, dass er sich nicht sofort daran gewöhnte, sie bei ihrem Namen zu nennen, und lächelte ihn warm an. „Die anderen haben alle keine Zeit um mit mir hinzugehen. Darum wollte ich auch nicht mehr, hättest du nicht noch im Garten gearbeitet. Du hast mir zugehört wie ein Bruder und das tat mir gut. Darum habe ich dich gefragt.“ Nunnally war sichtlich glücklich, dass Spice mit ihr ins Museum gehen würde. Sie verabschiedete sich von ihm und wünschte ihm noch eine gute Nacht. Suzaku öffnete die Augen und fand sich tatsächlich wieder an diesem seltsamen Ort wieder. „Lelouch! Ich muss mit dir reden! Bitte komm her!“, schrie er in der Hoffnung, dass er kommen würde. Doch er kam nicht… „Was ist, wenn er nicht hier ist? Wenn er nicht mit mir reden möchte?“ „Wer möchte nicht mit dir reden?“, hörte er nun eine Stimme hinter sich. Suzaku drehte sich schnell um. „Lelouch!“ Er war doch gekommen! „Ich habe Fragen! So viele Fragen!“ Lelouch lächelte. „Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass es dabei auch um mich geht?“ Suzaku konnte sich nicht mehr zurückhalten und erzählte ihm, was am Morgen passiert war. Dass Nunnally und Kallen nicht aufgegeben hatten, zu glauben, dass er noch lebt. Dass sie seinen Plan durchschaut hatten. Lelouch war klar, dass er nun nicht mehr einfach so behaupten konnte, er sei tot. Wie Suzaku sagte, wusste er es von C.C. Also wollte er mit offenen Karten spielen. „Und jetzt willst du also, dass ich dir sage wo ich stecke?“ „Bitte Lelouch! Tu es für Nunnally und sag mir wo du bist!“ Suzaku flehte schon fast, konnte diesen flehenden Ton jedoch noch unterdrücken. „Nun ja… Ich bin hier. Ich stecke hier le-!“ Lelouch brach seinen Satz sofort ab, doch irgendwie kam Suzaku das merkwürdig vor und bohrte nach. „Was?! Was meintest du mit, du steckst hier?!“ Sein Ton wurde wieder fester und etwas lauter. „C.C. sagte, dass du nicht immer hier bist! Also sag mir wo du steckst, verdammt noch mal!“ Lelouch sah seinen Freund überlegend an. „Tja, mein lieber Freund, dann wirst du mich wohl suchen müssen.“ „Was?! Was meinst du damit?“ Suzaku war verwirrt. „Ich bin selbst auf der Suche nach mir! Das erste Mal war ich aus freiem Willen hier, doch als ich in Tokio ankam war da so eine Person und mir wurde schwarz vor Augen. Als ich aufwachte war ich hier.“ Sein Blick wurde ernster. „Ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich mir Arbeit gesucht habe. Und um meinen Satz von vorhin zu vollenden: Ich stecke hier leider fest!“ „Du kannst dich nicht erinnern?“ Wenn sein Freund schon nicht mehr wusste, wo er in der realen Welt war, wie sollte ihn dann Suzaku finden? „Glaubst du, dass…“, begann der Braunhaarige. „… ich mit einem Geass hierher geschickt worden bin? Oh ja, das glaube ich! Und wenn nicht mit einem Geass, dann von jemandem, der eine andere Form des Geass´ besitzt oder es weitergeben kann, so wie C.C!“ Lelouch und auch Suzaku wussten, dass wenn jemand unter der Kraft eines Geass stand, man sich kurze Zeit vor, während und nach der Anwendung des Geass an nichts erinnern konnte. So, wie es bei Lelouch war. Der Ältere sagte nichts mehr und drehte sich um. Es schien so, als sei Lelouch etwas traurig über diese Reaktion gewesen. Doch die nächsten Worte, die sein Freund für ihn hatte, ließen dieses Gefühl schnell wieder verfliegen. „Ich WERDE dich finden!“ Der Braunhaarige sah zu ihm zurück. „Weil ich es Nunnally versprochen habe, dich zu ihr zurückzubringen! Daher verspreche ich dir, dass ich dich finden werde!“ Suzaku drehte sich wieder um, da er nicht wollte, dass Lelouch sah, wie ihm Tränen aus den Augen liefen. Da konzentrierte er sich, um wieder aufzuwachen. „Nicht nur auf der Kamine – Insel gibt es eines…“ Suzaku drehte sich noch einmal um, doch Lelouch war ebenfalls schon am gehen. Er konzentrierte sich wieder und spürte wie er fortging. Bevor er jedoch ganz fort war, murmelte er noch einige Worte, die Lelouch sehr trafen. Er blieb wie versteinert stehen und bekam Tränen in den Augen. Er drehte sich um, Suzaku war jedoch schon fort… Der Schwarzhaarige fiel auf die Knie und ließ seinen Tränen freien Lauf. Die Worte seines besten Freundes hallten ihm noch in den Ohren… „Na, endlich wieder hier?“ Suzaku war wohl wieder zurück in seinem Körper. „Und? Hast du ihn gefunden?“ „Ja, das hab ich! C.C, wo ist sein Körper?“ Die Grünhaarige sah ihn verwirrt an. „Was meinst du mit, wo ist sein Körper? Den hat er doch mitgenommen, als er unbedingt nach Arbeit suchen wollte!“ „Aber er sagte, er steckt dort fest, da bin ich mir sicher!“ „Dann sollten wir uns langsam auf den Weg machen, meinst du nicht auch?“, gab C.C. kühl zurück, doch wo sie recht hatte, hatte sie recht. „Lass uns bitte zuerst zur Kamine – Insel gehen! Ich möchte dort etwas überprüfen!“ C.C. nickte. „Du hast ihm einen Hinweis gegeben, oder Lelouch?“, dachte sie sich schmunzelnd. Nunnally war ganz nervös, doch sie wusste nicht warum. Doch nicht etwa deswegen, weil sie mit Spice zur Eröffnung der Ausstellung ins Museum gehen würde? Das war doch schwachsinnig. Und doch hoffte sie sehr, dass er kommen würde. Sie mochte ihn wirklich vom ersten Augenblick an, es war wirklich sehr nett von ihm mit ihr zusammen ins Museum zu gehen. „Es tut mir wirklich sehr leid, Nunnally. Entschuldige bitte die Verspätung.“ Endlich war er da! Nunnally war überglücklich als sie sich gemeinsam auf den Weg zum Museum machten. Vor dem Gebäude angekommen, mussten sie feststellen, dass es noch zwanzig Minuten dauern würde, bis das Museum öffnete. Die beiden nutzten die Zeit, um sich noch etwas zu unterhalten. Doch plötzlich tauchte ein Mann mit Kapuzenumhang auf, der wohl im selben Alter war wie Spice. Er war Nunnally unheimlich, seine rubinroten Augen stachen durch sein schwarz-dunkelbraunes Haar, das unter der Kapuze hervor lugte, gut hervor. „Du?!“ Spice schien den Mann zu kennen, war er sehr unsicher. Nunnally wunderte sich, konnte ihre Frage aber nicht stellen, da der Mann plötzlich eine Waffe auf sie richtete. Die junge Frau bekam Angst, doch der Weißhaarige stellte sich schützend vor sie. Der junge Mann ließ die Waffe wieder sinken, grinste nur breit und ging wieder. „Wer war dieser Mann, Spice? Kanntest du ihn?“ Spice wunderte sich selbst. Warum kam es ihm so vor, als würde er diesen Mann kennen? Warum hatte er sich vor die Königin gestellt? Etwa nur, weil sie von hohem Rang war? Spice zitterte am ganzen Körper, er wurde erst wieder ruhiger, als Nunnally seine Hand nahm. Ein Blitz durchzuckte sie und sie hörte einen Schrei. Sie konnte nicht erkennen wer geschrien hatte oder was geschrien wurde, aber sie hörte einen Schrei. Viel Zeit, um darüber nachzudenken hatte sie allerdings nicht, denn das Museum ließ sie endlich ein. „Oh, sieh doch nur! Es öffnet endlich!“ Schon schob Spice Nunnallys Rollstuhl in Richtung Eingang. Nachdem Nunnally die Ausstellung eröffnet hatte, sahen sich Spice und sie die Ausstellung an. Sie gingen gemütlich hindurch bis sie das Ende erreichten. „Der Tag an dem der Tyrann gestoppt wurde…“ Spice sah sich das Bild an und las den dazugehörigen Text. „Der Tyrann, König Lelouch vi Britannia, 99. Kaiser des Heiligen britannischen Reiches, wurde während der Feierlichkeiten über seine alleinige Herrschaft der Welt und dem Erlangen des Titels als Imperator auf seinem Wagen von Zero getötet. Das Volk war darüber sehr glücklich und Zero wurde erneut als Held gefeiert.“ Es fiel ihm erst jetzt auf und er sah Nunnally erstaunt an. „Lelouch vi Britannia? Aber Ihr tragt doch ebenfalls den Namen „vi Britannia“. War er…“ „Er war mein Bruder…“, erklärte sie traurig. „Mein richtiger Bruder...“ „Du vermisst ihn, oder?“ Spice kniete sich vor sie und nahm ihre Hand. „Er war immerhin mein einziger Bruder… Natürlich, ich habe noch andere Halbgeschwister wie Cornelia, aber sie sind eben nur Halbgeschwister…“ Nunnally weinte. Sie fühlte wie Spice ihre Hand hielt, dass ließ sie spüren, dass sie nicht alleine war. „Ich bin mir sicher, dass auch er dich vermisst, Nunnally.“ Die Braunhaarige sah in seine blauen Augen. Sollte sie ihm sagen, was sie glaubte? Wie würde er reagieren, wenn sie ihm sagen würde, dass sie glaubte, ihr Bruder wäre noch am Leben? Sie hatte Angst davor, weswegen sie es bleiben ließ. Da sie nun alles gesehen hatten, machten sie sich auf den Weg zurück zum Palast und kamen an einem Crêpes Laden vorbei. „Wartet kurz, Nunnally. Ich bin gleich wieder da.“ Spice fuhr sie an eine Bank vor dem ein Springbrunnen plätscherte, und ging kurz weg. Sie war ein wenig überrascht und wusste nicht, was er vorhatte, aber was blieb ihr anderes übrig als zu warten? Nach ungefähr fünf Minuten war er wieder da und reichte ihr einen Crêpe. Nunnally war erstaunt, so etwas hatte sie noch nie bekommen. „Das müsst Ihr unbedingt probieren! Es schmeckt wirklich sehr lecker! Also, zumindest glaube ich das. Ich weiß es nicht mehr…“ Nunnally musste ein wenig kichern, nicht nur, weil Spice sie immer wieder anders ansprach. Es tat ihr schon leid, dass sich Spice an nichts mehr erinnern konnte. Aber so spürte er wenigstens, dass es ihr wieder etwas besser ging und sie nicht mehr an ihren Bruder oder an den versuchten Anschlag auf sie dachte. „Oh lecker! Das schmeckt ja nach Erdbeere!“ Sie nahm sofort noch einen Bissen von ihrer kleinen Köstlichkeit. „Ich danke dir, Spice.“ Dieser hatte gerade abgebissen und sah nun mit vollem Mund zu ihr auf. „Wegeden bem?“ Wieder musste Nunnally lachen, „Ischt dat ebwa scho duschtig?“ Nunnally wischte sich eine Träne weg, „Nein, ich möchte dir für diesen schönen Tag danken. Es hat mir wirklich sehr gefallen.“ Spice, der nun auch endlich fertig gegessen hatte, sah sie lächelnd an. „Ja, mir hat es auch gefallen. Aber weißt du was? Der Tag ist doch noch gar nicht zu Ende! Also, wo sollen wir jetzt noch hin?“ Nunnally überlegte kurz, dann fiel ihr etwas ein. „Ich möchte gerne einmal echte Straßenkünstler sehen!“ Spice verbeugte sich vor ihr: „Zu Befehl, Eure Hoheit!“ Schon fuhr er wieder mit Nunnally los. „Das hört sich jetzt vielleicht etwas seltsam an, aber es kommt mir so vor, als wäre ich mit meiner kleinen Schwester unterwegs. Und das, obwohl ich doch gar nicht weiß, ob ich eine habe.“ „Selbst das weißt du nicht mehr…“ Nunnally sah etwas traurig zu Boden. „Ja aber das ist nicht so schlimm. Ich werde mich mit Sicherheit irgendwann nach und nach wieder an alles erinnern.“ Diese Worte ließen Nunnally wieder fröhlicher wirken. „Ja, ganz bestimmt!“ „Was machen wir jetzt, Gino? Er hat wirklich gut abgeschnitten.“ „Dann soll es eben so sein. Wir können Nunnally nicht einfach anlügen, das weißt du doch selbst, Kallen.“ Gino war auch nicht sonderlich begeistert davon, dass Yokosuke so gut abgeschnitten hatte. „Und dann ist auch noch der Platz des Knight of Six frei…“ Gino und Kallen gingen auf den Knightanwerber zu. Dieser wartete schon ungeduldig auf seine Ergebnise. „Hör gut zu, Yokosuke. Deine Ergebnisse waren nicht schlecht, aber wir allein können dich nicht für die Knights of Round zulassen“, sagte ihm Kallen wie es war. „Dazu müssen wir uns noch mit der Königin beraten, doch diese ist heute nicht hier. Wir werden dir aber noch Bescheid geben. Ist das in Ordnung für dich?“ „Aber natürlich! Ich hätte nicht gedacht, dass ich doch eine Chance hätte. Vielen Dank für das Training! Bis bald!“, verabschiedete sich Yokosuke und drehte sich um, ohne weiter nachzufragen. Vor dem Palast wartete bereits der junge Mann mit den rubinroten Augen auf Yokosuke. „Und? Wie ist es gelaufen?“ „Sie werden mir noch einen Bescheid zuschicken, da Ihre Majestät heute nicht da ist.“ Man konnte sich fragen, warum oder woher Yokosuke diesen Mann kannte, doch warum sollte er nicht? Sie standen doch nur da und unterhielten sich. „Warum bist du heute persönlich hier und wartest nicht auf meinen Anruf?“ „Ich war heute in der Stadt und traf die Königin. Ich hätte mich ihrer gleich entledigen können, aber sie war nicht allein.“ Der junge Mann strahlte eine gewisse Mordlust aus, konnte sich aber beherrschen. „Ich hoffe du hältst dich an unseren Vertrag, Yokosuke!“ „Keine Angst, ich werde ihn nicht brechen…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)