Die Suche nach... von Maryhase (~*...der Wahrheit?*~) ================================================================================ Kapitel 2: ~*Der Hoffnungsfunke*~ --------------------------------- Der Hoffnungsfunke Das Licht, dass Suzaku umgab, war sehr hell. Er kniff gezwungenermaßen die Augen zu, wollte er doch eigentlich etwas erkennen! Da sah er auf einmal die Umrisse einer einzelnen Person. „Was willst du hier?“ Suzaku konnte die Stimme nicht richtig erkennen, und wusste daher auch nicht, ob die Person ein Mann oder eine Frau war. „Ich will hier gar nichts!“, antwortete er. „Es war ein Unfall, dass ich hier gelandet bin! Das musst du mir glauben!“ „Ich muss gar nichts!“, ertönte die Stimme laut. „Du warst vielleicht mal der Knight of Seven meines Vaters, aber das spielt heute keine Rolle mehr, denn du hast ihn verraten!“ Die Stimme war sehr wütend und langsam konnte man auch die Person, der die Stimme gehörte, besser erkennen. „A-Aber… I… Ihr seid doch… Prinz Clovis! Was macht Ihr hier? I-Ihr… Ihr seid doch tot!?“ Suzaku konnte sich das alles nicht erklären. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er als er selbst hier war und nicht als Zero. Wie funktionierte das alles nur? Er stellte sich immer wieder die Frage ob er das nur träumte oder nicht. „Ja, ermordet von meinem eigenen Bruder! Deinem besten Freund!“, antwortete der Blonde auf die Feststellung des anderen. „Wie fühlt es sich an, wenn man seine Familie umbringt?“ Seine Familie umbringt… Mit diesen Worten traf Clovis Suzaku sehr hart. In ihm kamen wieder Bilder hoch, Bilder bei denen er seinen Vater tötete. Seinen besten Freund, der für ihn wie ein Bruder war, auch ihn hatte er erstochen. Ebenso wie einst seinen Vater… Suzaku war kurz davor los zuschreien. „Suzaku!“ Suzaku erschrak, als er eine ihm bekannte Stimme vernahm, Clovis verschwand beinahe augenblicklich. Er drehte sich um und sah in ein Gesicht, das ihm sehr vertraut war und welches er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Clovis war nur aus seinen Erinnerungen entstanden, denn der echte konnte das mit seinem Vater nicht wissen, das war ihm nun klar. „Eu…phie?“, er konnte nicht mehr klar reden, nur leises Flüstern verließ seinen Mund. Und als er die Person erkannte, die neben ihr stand, sackte er in sich zusammen. „Hallo Suzaku. Sag mal, was treibt dich denn hier her?“ „Le…Lelouch…“ Wieder konnte er nur flüstern. „Sagt mir bitte eins… Ist das hier ein Traum?“ Lelouch sah Suzaku verwundert an, doch er begriff gleich, dass der Braunhaarige nicht wusste, wo er war. „Ja, mein Suzaku, es ist nur ein Traum. Darum können wir uns hier alle treffen. Möchtest du aufwachen?“ Lelouch lächelte seinen Freund an, als ob er nicht mehr wüsste wer ihn getötet hatte. „Gibt es denn eine Möglichkeit aufzuwachen?“ „Du musst es dir nur stark genug wünschen, aber willst du wirklich schon gehen?“ Es klang fast so, als wollte Lelouch seinen Freund noch nicht gehen lassen. „Ja… ich muss leider… Ich habe einen Auftrag von Nunnally und diesen will ich zu Ende bringen.“ Suzaku lächelte, „Es war schön euch zu sehen, Lelouch, Euphie… Macht es gut…“ Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich darauf, aufzuwachen. Kallen und Gino saßen im Garten und warteten auf Nunnally, die gleich von ihren Übungen kommen würde. Damit das Schlosspersonal nicht noch mehr Arbeit hatte, hatte man einen Gärtner eingestellt. Dank ihm war der Garten so schön wie noch nie zuvor. Hecken grenzten Wege ab und an ihnen entlang waren die unterschiedlichsten Blumen in allen möglichen Farben angepflanzt. In diesem Garten konnte man sich wirklich gut entspannen. „Es ist so schön friedlich, findest du nicht auch, Gino?“ „Diese Ruhe… Keine Kämpfe mehr… Man kann sich richtig entspannen…“,Gino nahm die Hände hinter den Kopf und legte sich auf den Rasen. „Diese Ruhe bin ich gar nicht mehr gewöhnt…“ Kallen war erstaunt. „Wäre es dir etwa lieber, wenn es wieder Krieg gäbe?“ „Natürlich nicht!“, antwortete der Blonde gleich daraufhin. „Nur ich habe die letzten Jahre immer nur gekämpft und hatte nur selten Zeit zum Ausruhen. Als ich dann zum Knight of Three wurde, konnte ich mir meine Zeit zwar etwas einteilen, aber besser war das auch nicht…“ Gino sah zu Kallen. „War es bei dir anders?“ „Naja, ich musste ja noch zur Schule gehen. Dort war ich nicht Kallen Kozuki, sondern Kallen Stadtfeld. Aber ich kann wirklich sagen, dass es in der Schule ruhiger war. Dort konnte ich mich etwas erholen.“ Kallen sah etwas traurig aus. „In der Schule bin ich Lelouch das erste Mal begegnet. Anfangs glaubte ich, ihn durchschaut zu haben, aber er hat es irgendwie geschafft, sich aus der Schlinge zu ziehen. Erst in der Black Rebellion wurde mir klar, das Lelouch Zero war. Und das auch nur durch Suzaku...“ Ein Moment der Stille trat ein. Nur das Auf- und Zugehen der Heckenschere war zu hören. „Entschuldigt bitte, dass ich euch habe warten lassen. Aber Sayoko wollte diese Übung noch zu Ende machen.“ Nunnally kam mit ihrem Rollstuhl angefahren und blieb neben den beiden stehen. „Ihr müsst Euch deswegen doch nicht entschuldigen, Majestät. Es ist schön zu hören, dass Ihr Fortschritte macht.“ Gino war schon allein darüber glücklich, dass Nunnally sich wieder erholte. „Der Garten wird von Tag zu Tag schöner, findet ihr nicht auch? Dieser Herr ist wirklich talentiert.“ Nunnally war schon immer gern im Garten. Die frische Luft, die Pflanzen und die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut taten ihr gut. Die drei unterhielten sich weiter und genossen das herrliche Wetter. „Würdet ihr beiden morgen mit mir ins Museum gehen? Dort beginnt doch morgen die Ausstellung über die Black Rebellion, die ich eröffnen muss und allein möchte ich nicht gehen.“ „Das tut uns wirklich schrecklich leid, aber die anderen Knights können diesen Yokosuke morgen nicht beobachten. Der Knight of Seven ist in der chinesischen Föderation und der Knight of Eight auf Hochzeitsreise. Ach ja, und der Knight of Nine muss etwas wichtiges Recherchieren. Deshalb müssen wir das machen …“ Kallen tat es sehr weh, zu sehen dass Nunnally enttäuscht war. Aber es war Nunnally selbst, die sagte, dass sie die Knights of Round selbst neu ernennen wollte. Doch hatte sie erst fünf Knights ernannt und diese waren nun doch zu wenig. „Bitte seid uns nicht böse. Wir wollten Euch auch schon fragen, aber dann kam ja dieser Yokosuke…“ Selbst Gino hatte ein schlechtes Gewissen. Aber Nunnally verstand die beiden, immerhin wollte sie es ja, dass man Yokosuke prüfen würde. Suzaku öffnete langsam wieder die Augen und fand sich in einem Zimmer wieder „Wo bin ich?“ „Erinnerst du dich nicht mehr?“, fragte ihn eine weibliche Stimme. Nun fiel es ihm wieder ein. Er war an einem Haus ohnmächtig geworden und hatte in seinem Traum Lelouch und Euphie gesehen. „Nun kannst du nicht mehr behaupten, du seist nicht C.C. Du bist es, gib es endlich zu!“ Die junge Frau sah Suzaku einfach nur ausdruckslos an. „Und sag mir endlich, ob Lelouch noch am Leben ist!“ Doch anstatt zu antworten, richtete die junge Frau eine Waffe auf ihn. „Ich werde dir gar nichts sagen! Nun, wo du mich gefunden hast, kann ich dich nicht so einfach gehen lassen. Das verstehst du doch, oder, Suzaku?“ „Du kannst doch nicht… Ich darf jetzt nicht sterben! Ich muss leben!“ Suzakus Augen leuchteten wieder auf, so wie es immer war, wenn sich das Geass von Lelouch aktivierte. C.C. nahm die Waffe wieder runter. „Was hat das zu bedeuten? Du… du willst mich gar nicht… erschießen? Heißt das, du sagst mir, ob Lelouch noch lebt?“ Suzaku war etwas verwirrt. „Ich glaube die Frage, ob er noch lebt, hast du dir gerade selbst beantwortet.“ C.C. sah ihn wieder entschlossen an. „Ich hab sie… Aber natürlich!“ Suzaku dachte an gerade eben. *~ „Ich darf jetzt nicht sterben! Ich muss leben!“ ~* „Wenn sein Geass bei mir noch wirkt, dann kann das nur heißen, dass er wirklich… noch am Leben ist!!“ „Er lebt, ja.“ „Aber wie ist das möglich?! Wie sollte das gehen?!“ Suzaku schossen auf einmal viele Fragen in den Kopf. „Weißt du noch, als wir damals in der Welt von C waren und Charles und Marianne geschlagen haben? Charles packte Lelouch am Hals, das war das Entscheidende.“ Suzaku hörte C.C. genau zu. „Was meinst du mit „das Entscheidende“?“ „In diesem Moment hat er seinen Code an Lelouch weitergegeben. Vermutlich wollte Charles ihn damit strafen, für immer zu leben und nicht mehr sterben zu können…“ Ihr Kopf sank etwas zu Boden „Bei jedem Vertrag heißt es, das diese Kraft der Könige, das Geass, ihren Besitzer einsam macht. Lelouch wusste, dass ich um jeden Preis sterben wollte und hat den Code akzeptiert. Er meinte, wenn er den Code schon hätte, könnten wir zusammen bleiben, weil wir Vertragspartner seien…“ Suzaku erinnerte sich noch genau daran, wie Charles Lelouch gepackt hatte und dieser ihn gebeten hatte, nicht einzugreifen. Er hatte ihn gebeten, nicht einzugreifen… „Und… und wo ist er jetzt?! C.C. sag mir bitte wo er ist!“ Suzaku wollte Lelouch um alles in der Welt finden und hoffte, dass C.C. ihm endlich etwas mehr verraten würde. „Ich sagte er lebt, aber nicht, dass ich weiß wo er steckt!“ Nun hatte C.C. es geschafft, ihn erneut zu verwirren. „Was willst du mir denn jetzt schon wieder damit sagen?“ „Er ist fortgegangen. Wohin er gegangen ist, hat er mir allerdings nicht gesagt.“ „Dann komm mit mir! Komm mit und erzähl alles, was du mir gerade gesagt hast, auch Nunnally. Sie glaubt nicht, dass Lelouch tot ist, denn sie hat damals unser Gespräch gesehen. Ich weiß nicht wie, aber aufgrund dessen hat sie mich gebeten, ihn zu suchen.“ C.C. blickte ihn überrascht an. „Was meinst du mit „sie hat es gesehen“?“ „Ich sagte doch bereits, dass ich das nicht weiß!“ Die Grünhaarige sah auf einmal nachdenklich aus, sie überlegte wohl, ob sie mit Suzaku mitgehen sollte. Wie aus der Pistole geschossen hatte sie sich entschieden. „Ich werde mitkommen, aber nicht mehr heute. Es ist schon spät. Du kannst gern über Nacht hierbleiben.“ „Ist gut, danke.“ Suzaku fühlte sich etwas überrumpelt. „Aber sag mal…“ Er wollte unbedingt noch etwas wissen. „Was war das für Ort, an dem ich war, als ich dich berührt habe?“ „Willst du noch mal hin, um es herauszufinden?“ „Kannst du mich… da etwa noch mal… hinschicken?“ „Wenn du willst“, lächelte C.C. ihn sanft an. Wollte er noch einmal dort hin? Wollte er wissen was für ein Ort das war? Würde er dort noch einmal Lelouch begegnen? Sollte er zustimmen oder nicht? „Schick mich noch mal da hin! Ich will mit Lelouch sprechen!“ „Lelouch war also… dort?“ C.C. war überrascht. „Wenn er dort ist, frag ihn wo er steckt!“ „Das hatte ich so oder so vor… Hör mal, C.C, das letzte Mal war Euphie bei ihm… Wie geht das?“ Suzaku hatte noch so viele Fragen, doch er wusste, dass er im Moment keine Antworten bekommen würde. „Hm… Na gut, jetzt nicht… Ich wäre dann soweit! Schick mich an diesen Ort!“ C.C. drückte ihren Daumen gegen seine Stirn und legte ihre restlichen Finger auf seinen Kopf und die andere Hand an seine Schulter, dann leuchtete das Zeichen an ihrer Stirn wieder auf und Suzaku spürte wie sämtliche Kraft ihn verließ… „Ich hoffe du findest ihn, denn es ist nicht sicher, dass er immer dort ist…“ Nun war Suzakus Seele wieder fort. Würde er Lelouch finden oder würde die Suche kläglich scheitern? Es war schon spät und Nunnally fuhr noch einmal durch den Garten. Zu ihrer Überraschung war der Gärtner noch da. „Nanu? Sie arbeiten noch?“, fragte sie verwudert. Der Gärtner zuckte etwas zusammen, er hatte nicht damit gerechnet, dass jemand hinter ihm auftauchen würde und schon gar nicht die Königin. „Oh, bitte verzeiht, ich wollte Sie nicht erschrecken.“ „Ihr müsst Euch nicht entschuldigen, ich sollte wohl einfach nicht mehr so spät hier sein. Aber ich wollte unbedingt noch diese Lilie einpflanzen“, gab der Gärtner zurück. „Entschuldigt bitte, ich habe mich Ihnen noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Nunnally…“ „… vi Britannia, Hundertste Regentin des heiligen Britannischen Reiches. Euch kennt doch jedes Kind, Euer Majestät.“ Der Gärtner sah sie sanft mit seinen blauen Augen an. Sie glänzten saphirblau und passten zu seinem weißen Haar. „Darf ich fragen wie alt Sie sind?“ Nunnally fand sein weißes Haar für sein Aussehen etwas seltsam. „Wie alt ich bin? Nun, ich bin achtzehn.“ Diese Antwort hätte sie nicht erwartet. Er war noch so jung, doch sein Haar war schon schneeweiß. „Entschuldigen Sie bitte, aber wenn Sie doch erst achtzehn sind, warum ist dann Ihr…“ „… Haar weiß? Das wolltet Ihr doch fragen?“ Dieser junge Mann war Nunnally irgendwie sympathisch. Er beendete ihre Sätze als könnte er ihre Gedanken lesen. „Ich schätze mal mein Haar ist weiß, weil es seine Farbe vergessen hat.“ Der junge Gärtner lächelte. „Es… hat seine Farbe… vergessen?“ Nunnally wusste nicht, was sie mit dieser Antwort anfangen sollte. Der Gärtner lachte. „Mich hat mal jemand gefragt, ob ich weiß, warum der Schnee weiß ist. Als Antwort erhielt ich, weil er seine Farbe vergessen hat.“ Er sah etwas zu Boden. „Ich weiß nur nicht mehr, wer mich das gefragt hat, denn ich fühle mich auch so, als ob ich etwas vergessen hätte. Etwas, was mir wohl wichtig war…“ Sein Blick wurde trauriger. „Können sie sich denn an gar nichts mehr erinnern?“ Nunnally konnte das nicht glauben. Sie hatte ihre Hand auf die seine gelegt, um ihm zu zeigen, dass er im Moment nicht allein war. „Was?!“ Sie verstand nichts mehr. Wenn sie sonst jemanden berührt hatte und sich konzentrierte, konnte sie etwas aus seiner Vergangenheit sehen, doch diesmal sah sie nichts. „Hat er etwa… gar keine… Erinnerungen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)