Was wäre gewesen, wenn ... ? von Maclilly (Ace an Bord der Oro Jackson) ================================================================================ Kapitel 72: Blinder Zorn ------------------------ Wie ein ausgehungertes Raubtier stopfte sich der jüngste D im Bunde alles Essbare in den Mund, was sich auch nur in der Reichweite seiner Arme befand, währendem er von etlichen überrascht wirkenden Augenpaaren verfolgt wurde. Dabei schockierte die Mannschaft nicht einmal die Tatsache, wie dieses Kind sein Abendbrot verdrückte. Nein, dies kannte sie schon zu genüge von zwei anderen Herrschaften. Viel mehr interessierte die Crew hingegen, wer dieser Junge überhaupt war und vor allem wo er herkam! Vom Himmel konnte er ja schlecht gefallen sein, dazu waren die Sky-Islands viel zu weit entfernt. „Aber wo kommt der Zwerg dann her?“, fragte Yasopp leise murmelnd an Shanks gewandt, während er den unbekannten Jungen musterte. Nach seiner Einschätzung musste das Kind ungefähr im gleichen Alter sein wie sein eigener Sohn. „Also, wenn man nach dem geht, was er verdrückt, dann ist er bestimmt mit den Käpt’n verwandt!“, antwortete Shanks grinsend, indes er mit seiner Aussage jemanden ganz bestimmtes den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Einen weiteren von der Sorte würde er – Buggy – niemals überleben. „Bist du dir da ganz sicher?“, flüsterte er Shanks zu, konnte dabei ein Zittern in seiner Stimme nicht ganz verbergen. Er hatte schlichtweg Angst. Angst davor, das es noch so einen wahnsinnigen Gol D gab, der ihm das Leben zur Hölle machte. Doch seine Angst wurde ihm zunächst einmal genommen. Allerdings nicht von Shanks. „Nein. Selbst wenn sein Essverhalten diesen Verdacht durchaus aufkommen lässt, aber der Junge hat nichts mit Roger oder Ace zu tun.“ Grinsend tauchte Rayleigh hinter den drei Piraten auf und während sich Shanks und Yasopp zu den Dunklen König herumdrehten, seufzte Buggy vor Erleichterung. Ein Glück! Kein weiterer Gol D an Bord! Zufrieden griff die Rotnase nach einem Stück Brot und steckte es sich in den Mund, unterdessen Shanks den Vizen erstaunt ansah. „Der Kleine ist kein D, obwohl er so verfressen ist?“ „Doch, ein D ist er schon, sonst könnte er wohl nicht so viel verdrücken“, grinste Rayleigh und kehrte der Dreiergruppe wieder den Rücken zu, „Er gehört allerdings zu Garps Familie!“ Noch beim Gehen hörte Rayleigh, wie Buggy seltsame Laute von sich gab. Geräusche wie, als würde die Clownsnase gerade ersticken. „Shanks, kümmere dich mal um unseren Angsthasen. Er stirbt mal wieder!“, meinte Rayleigh noch über die Schulter hinweg, ehe er sich ganz von dem Trio abwandte und sich auf seinen angestammten Platz neben dem Schiffsarzt setzte. Somit allerdings saß er nun zwei Fressmaschinen gegenüber. Einzig vor dem dritten D war er dank des Schiffsarztes sicher. Wobei er zugeben musste, das man auch Krokus zumindest im Moment nicht gerade als langsamen Esser bezeichnen konnte. „Du scheinst den Schock über den Gast aber recht schnell verkraftet zu haben?“, witzelte Rayleigh herum, als er sah, das sich Krokus nicht dem geschockten Starren der restlichen Mannschaft angeschlossen hatte, sondern sich stattdessen mit seinem Abendessen beschäftigte. „Geschockt schon“, antwortete der Doc zwischen zwei Bissen, „aber nicht so wahnsinnig wie der Rest!“ „Was meinst du mit wahnsinnig?“ Fragend blickte Rayleigh hinüber zu Krokus, der in einem für ihn ungewöhnlichen Tempo sein Essen verdrückte. Erst nachdem nur noch die Hälfte des Tellers mit Kartoffeln und Soße bedeckt war, bekam Rayleigh auf seine Frage eine Antwort: „Ganz einfach. Wenn die nicht bald anfangen zu essen, dann stehen die Chancen recht schlecht, das sie noch irgendetwas essbares heute Abend abbekommen. Denn der kleine Müllschlucker da macht grade kurzen Prozess mit all dem, was essbar erscheint – lass das!“ Gerade noch rechtzeitig schaffte es der Schiffsarzt, seinen Teller ein Stückchen zur Seite zu ziehen, denn kam die Hand des jüngsten Ds gefährlich nahe an die Mahlzeit des Docs heran. Jedoch griff besagte Hand aufgrund der schnellen Reaktion des Schiffsarztes leider nur ins Leere. Der kleine Fresssack schien sich daran nicht einmal sonderlich zu stören, denn langte er einfach woanders wieder kräftig zu. „Was für eine Fressmaschine“, murmelte Krokus leise, während Ruffy wie ein Staubsauger die Tische von ihrer schweren Last befreite. Selbst Ace und Roger hatten ordentlich zu tun, damit sie ihren Teil des Abendbrotes vor dem Fressmonster bewahren konnten. „Jetzt reicht’s“, knurrte Ace, als Ruffy gerade nach einem weiteren Teller greifen wollte. Prompt rammte er die Zacken seiner Gabel tief in den Handrücken des kleinen Gierschlundes. „AUA!“, brüllte Ruffy sogleich und zog seine Hand zurück, in welcher immer noch die Gabel steckte. Mit einem Grinsen betrachtete Ace, wie Ruffy die Gabel aus seinem Handrücken zog und umgehend Blut aus den vier kleinen Wundpunkten tropfte. „Das war aber gemein!“, jaulte Ruffy, während ihm die ersten Tränen in die Augen traten. Dabei war es nicht unbedingt der Schmerz, welcher ihm die Tränen in die Augen trieb, sondern eher der Schock darüber, plötzlich eine Gabel im Handrücken stecken zu haben. Langsam kullerten ein paar kleine Tränen über die Wangen von des Jungen, derweil Ace ihn spöttisch ansah; sogar noch mehr Wut in ihm heranwuchs. Jetzt fing das kleine Marinebündel auch noch an zu heulen. Blinder Zorn stieg in Ace hoch. In seinen Ohren dröhnte ein heftiges Pochen. Unwillkürlich griff er nach den nächstbesten Gegenstand, damit dieses elendige Gejammer ein Ende fand. Doch noch bevor Ace irgendetwas hätte unternehmen können, entfuhr auch ihm vor Schmerz ein leises „Autsch“, so wie auf seinem Kopf nun eine prächtige Beule wuchs. „Jetzt ist Schluss!“, murrte Rayleigh, dessen Faust noch immer in der Luft kreiste. Normalerweise hatte sich der Dunkle König schon längst mit irgendwelchen Streitereien beim Abendessen abgefunden. Gegen zwei Sturschädel und eine Horde angetrunkener Piraten konnte selbst er nichts ausrichten. Doch er hatte zumindest auf eine Regel bei diesen allabendlichen Prügeleien bestanden: Kein Waffeneinsatz. Dies hatte ein jeder auf Stein und Bein schwören müssen. Auch Ace. Und nachdem Ace nicht nur zur Gabel, sondern auch noch zu einem Messer gegriffen hatte, war Rayleigh endgültig der Geduldsfaden gerissen. „Du kennst die Regeln!“, belehrte der Dunkle König den kleinen Sturkopf, bevor er sich dann dem älterem D zuwandte, „Und du! Kannst du nicht einmal darauf aufpassen, dass die Regeln in irgendeiner Weise eingehalten werden?!“ „Jaja“, antworte Roger, während sein Blick auf Ace ruhte. „Er hat angefangen!“, murmelte Ace und immer noch funkelte dieser den ungebetenen Gast böse an Mittlerweile hatte Ruffys Geplärre eine imense Lautstärke angenommen, die beinahe jedem die Ohren dröhnen ließ und Krokus zusätzlich beinahe zur Verzweiflung brachte. Seitdem Rayleigh in die kleine Auseinandersetzung eingegriffen hatte, war Krokus damit beschäftigt, sich die Wunde der brüllenden Heulboje zu untersuchen. Jedenfalls versuchte er es. Doch wie sollte einem so etwas gelingen, wenn der Patient bei jeder Berührung noch wilder herum zappelte? „Jetzt halt doch mal still, sonst kann ich mich nicht drum kümmern“, knurrte der Schiffsarzt und nach ein paar Sekunden kehrte wirklich Ruhe ein. Eine trügerische Ruhe, die Krokus aufmerken ließ. Der Knirps hatte viel zu schnell mit seinem Geheule aufgehört. So kam Krokus nicht umhin, mal in das Gesicht des Jungen aufzuschauen. Ein Paar großer, noch vom Heulen rot verfärbte Augen blickte den Schiffsarzt an, blinzelte zweimal ungläubig, bevor der Besitzer letztendlich in ein schallendes Gelächter ausbrach. „Du hast ‘ne lustige Frisur“, brüllte Ruffy und kippte vor Lachen von seinem Stuhl, um sich auf dem Boden weiter herum zu kugeln. Dabei deutete er immer wieder auf die Frisur des Schiffsarztes. Den Schmerz in seiner Hand hatte er schon längst wieder vergessen. Für einige Sekunden war außer dem Gegröle des Jungen kein einziges Geräusch zu hören. Sämtliche Piraten blickten nur vollkommen verblüfft zwischen Ruffy und Krokus hin und her, bis der Mann mit der Blumenfrisur schließlich seufzte: „Ich glaub, ich hab ein Déjà-vu!“ Augenblicklich verfiel die gesamte Mannschaft in ein lautes Lachen, konnte Krokus‘ Frisur doch jedes traurige Kind wieder aufmuntern. Meistens jedenfalls. Noch während die Crew sich vor Lachen kaum noch halten konnte, rutschte Ace von seinem Stuhl hinunter und stapfte missmutig aus der Kombüse, nicht ohne diese Tür zum zweiten Mal am heutigem Tage richtig laut hinter sich zu zuknallen, so dass sämtliches Lachen sogleich wieder erstarb. „Da hat wohl jemand verdammt schlechte Laune!“, stellte Krokus fest, nachdem die Tür in Schloss gefallen war. Mittlerweile ruhten alle Blicke der Crew auf dem Kapitän, der sich nur verwirrt am Kopf kratzte. „Scheint wohl so“, murmelte Roger und bemerkte gar nicht die Blicke der Crew. Ein Glück für die Piraten, denn noch bevor sich der Käpt’n wieder von der Tür abwandte, wurde der Raum vom Quatschen und Schmatzen der Seeräuber erfüllt. Und natürlich vom Gackern des jungen Ruffy, der sich von der kurzzeitig sehr bedrückenden Stimmung nicht hatte beirren lassen und weiter munter auf dem Boden herum kugelte. „Der amüsiert sich ja immer noch prächtig“, stellte der Piratenkönig fest, derweil er das Kullern des Zwerges verfolgte. „Ja, aber nicht mehr lange. Ich werd ihn jetzt ins Krankenzimmer verfrachten, um mich dort um die Hand zu kümmern.“ „Tu das. Und behalt ihn am besten auch gleich über Nacht dort. Ich wüsste sonst nicht, wo wir ihn lassen könnten“, mischte sich Rayleigh mit ein. „Wäre von seinem gesundheitlichen Zustand zwar nicht unbedingt notwendig, aber von mir aus. Solange wie er sich nicht weiterhin über meine Frisur lustig macht, kann er bleiben.“ Damit erhob sich Krokus von seinem Platz, klemmte sich den immer noch kichernden Jungen unter den Arm und verschwand aus der Kombüse. Und nicht nur er. Auch Roger machte Anstalten, sich aus der Küche zu verziehen. „Wo willst du hin?“ „Zu Ace“, meinte Roger kurz angebunden, ehe er die Kombüse verließ und knallte dabei die Tür mit genau derselben Wucht zu wie Ace zuvor. „Wann bergreifen die Beiden es endlich?“, seufzte Rayleigh und nahm einen ordentlichen Schluck aus seinen Flachmann, „Türen aus dem Holz des Adamsbaumes sind nur für Menschen mit normaler Kraft unzerstörbar! Nicht aber für Ds!“ Mit einer Laune wie sieben Tage Regenwetter stapfte Ace den Flur entlang, diesmal allerdings ohne seinen lästige Verfolger. Oh, wie sehr hatte er doch jetzt schon die Nase gestrichen voll von dem Marinezwerg. Nicht nur, das sich dieser Ruffy hier ohne Ende vollstopfte . Nein. Alle anderen schienen sich auch noch wahnsinnig über die Nervensäge zu amüsieren. Und dabei gehörte das kleine Dauergrinsen doch ganz eindeutig zur Marine. Aber kein einziger nahm jenes Risiko ernst! Noch nicht einmal sein Vater oder Rayleigh schienen die Situation wirklich als gefährlich zu empfinden, machten sich sogar eher noch Sorgen um die Nervensäge, anstatt diese kleine Plage umgehend von Bord zu werfen. Vor Wut schnaubend erreichte Ace endlich seine Zimmertüre, an welcher immer noch das Zutritt-Verboten-Schild hing und knallte nach seinem Eintreten sofort die Tür wieder hinter sich zu, ehe er sich auf sein Bett schmiss und missmutig die Deck anstarrte. Innerlich kochte er. Immer stärker und stärker schwoll der Zorn über diesen Ruffy an und die Bilder des vorrangegangen Abendessens stiegen wieder in ihm hoch. Wie sich der Marineknirps ohne Unterlass vollstopfte, wie Krokus die Wunde untersuchte und wie sich anschließend alle über Krokus‘ Frisur amüsierten. Das war der Moment gewesen, indem so viel Zorn in ihm aufgestiegen war, das er nicht mehr klar hatte denken könne. So war er aus der Kombüsenhölle verschwunden, um nun voller Griesgram auf seinem Bett zu liegen. Und egal wie all die Vorkommnisse auch betrachtete, nur ein einziger war für seine schlechte Laune verantwortlich: Ruffy! _______________ Huhu, also... 1.) Ich hab mal ausgerechnet, wie alt den überhaupt Roger ist. Und ich komme bei dem jetzigen Stand meiner FF auf .... 57. Vielleicht ist er aber sogar noch ein wenig älter. 2.) Es tut mir leid, aber in nächster Zeit ist wohl nicht mit irgendwelchen Kapitel-Updates zu rechnen. Momentan hab neben einem mangelndem Interesse an One Piece auch noch mit einem ordentlichen Knoten in meinem Kopf zu kämpfen. Man hat es in den letzten Kapiteln vermutlich schon gemerkt und es wird irgendwie immer schlimmer anstatt besser. *seufz* Keine Ahnung, wann der Knoten wieder platzt. Ich hoffe aber bald.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)