Was wäre gewesen, wenn ... ? von Maclilly (Ace an Bord der Oro Jackson) ================================================================================ Kapitel 56: ...oder doch nicht? ------------------------------- Ohne jegliches Zögern stürmten die Soldaten den Marktplatz Loguetowns, liefen hin zu dem Kreis, den die Piraten gebildet hatte, doch wurden sie von diesen weitestgehend ignoriert. Nur diejenigen, die am Rande des der Seeräubermasse standen, kämpften, damit die anderen sich in Ruhe um Ace kümmern konnten. Irgendwie hatte es Rayleigh zwar geschafft, die Blutung zu stillen, doch trotz allem war das Pflaster des Marktes schon mit einer dunkelroten Lache überzogen. Und Ace ging es sichtlich alles andere als gut. Er wimmerte, krampfte und seine Hände lagen auf der Wunde, aus welcher die Kugel wieder ausgetreten war. Das kleine Loch lag ein paar Zentimeter über dem Herzen. Hätte er sich nach dem Erklingen des Schusses nicht noch etwas bewegt, wäre die Kugel vermutlich genau durch dieses lebenswichtige Organ geschnellt und hätte es zerfetzt. So aber war der Junge noch am Leben. Noch. Doch wie lange er noch durchhalten würde, konnte Rayleigh nicht sagen. Nur eines. Ace musste schnellstmöglich zu Krokus. Jedoch, es war nicht einmal Ace, um den sich der dunkle König die meisten Sorgen machte. Immer wieder musste er hinüber zu Roger schielen und jedes Mal durchfuhr ihn ein kalter Schauer. Der Piratenkönig kniete neben dem kleinem Körper seines Sohnes. Vorsichtig strich er mit seinen Finger über die sommersprossigen Wangen. Er wirkte wie abwesend, aber Rayleigh konnte etwas in seinen Augen erkennen, das nichts Gutes erahnen ließ. Zu oft schon hatte er dieses Lodern in Roger‘s Augen gesehen. Und zu oft schon hatte er miterlebt, was danach jedes Mal geschah. „Roger!“ Rayleigh versuchte so, den Angesprochenen wieder zur Besinnung zu bringen, doch dauerte es ein paar Sekunden, bis der endlich Piratenkönig reagierte. „Was?“, gab dieser nur knurrend zurück. „Komm erst mal wieder runter. Wenn du jetzt alles kurz und klein schlägst, hilft das auch nicht. Besser, du bringst Ace gleich zu Krokus.“ Eindringlich sah Rayleigh seinen Kapitän an, versuchte ihn irgendwie zu beruhigen. Aber es half nichts, denn das Feuer brannte weiter in seinen Augen. Während Roger’s Hand weiterhin auf dem Gesicht seines Sohnes und den Jungen dadurch etwas beruhigte, wandte sich sein Blick langsam dem Admiral zu. Dann erhob sich der Piratenkönig vom Boden, weiter stur zu dem Auftraggeber des Attentates blickend. „Bring du ihn zum Doc!“ „Wie bitte?!“ Völlig verdattert starrte der dunkle König zu seinem Kapitän. „Roger, das ist vollkommener Wahns-“ „Jetzt mach schon!“, wurde Rayleigh nur von einem mehr als nur wütenden Piratenkönig unterbrochen. Spätestens jetzt war es amtlich. Roger würde versuchen, hier alles in seine atomaren Bestandteile zu zerlegen. Da konnte selbst der dunkel König nichts mehr dran ändern. „Na gut“, knurrte er so bloß, ehe er den verletzten Ace hochhob. „Aber bring sie nicht um. Das würde nichts besser machen“, meinte Rayleigh mit ernster Miene und verließ schließlich den Schauplatz der Schlacht. Wobei…dies war eindeutig einfacher gesagt, als getan, denn Aka Inu hatte sich die Falle gut durchdacht. Auf allen Wegen, die vom Marktplatz her hin zum Hafen führten, waren etliche Soldaten positioniert worden. Vermutlich waren sie hier in den Gassen verteilt worden, damit sie im Ernstfall ein paar flüchtende Piraten gefangen nehmen könnten. ‘Als ob einer von uns hier abhauen würde, nur um sich selbst in Sicherheit zu bringen‘, dachte Rayleigh und grinste dabei bitter, konnte jedoch nicht mehr Zeit daran verschwenden, über das Thema nachzudenken, denn die Soldaten gingen nun zum Angriff über. Mit erhobenen Säbeln und entsicherten Gewehren traten sie ihm entgegen, versuchten damit, ihn aufzuhalten. Allerdings blieb es lediglich bei einem Versuch. Genervt und vor allem wütend ließ Rayleigh ein Marine nach den anderen das Pflaster der Straße spüren, doch verursachte er damit leider noch mehr, denn auch Ace war momentan kaum in der Lage, dem Haki standzuhalten. Immer lauter wurde sein Wimmern und der notdürftige Verband an Ace‘ Brust wurde neuerlich mit frischem Blut durchtränkt. Viel zu viel Zeit hatte, Rayleigh’s Empfinden nach, der Weg zur Oro Jackson in Anspruch genommen, als das ersehnte Ziel endlich in Sichtweite kam. Ohne große Umschweife steuerte Rayleigh direkt auf das Arztzimmer zu und schlug sofort die Tür auf, ließ dabei Krokus vor Schreck vom Stuhl fallen. Gänzlich überrumpelt starrte der Schiffsarzt Rayleigh an, der in seinen Armen einen mittlerweile bewusstlosen und blutenden Ace‘ hielt. Der dunkle Lebenssaft des Jungen tropfte unaufhaltsam herunter und hinterließ etliche Flecken auf dem Boden. „Was zum Teufel ist passiert?“, krächzte Krokus, während er aufsprang und Rayleigh den Jungen abnahm. „Aka Inu. Er-“ „Jaja. Schon gut. Und jetzt raus hier, sonst kann ich nicht arbeiten.“ Schneller als Rayleigh reagieren konnte, schob Krokus diesen aus dem Raum und verschloss danach sofort wieder die Türe, ließ den dunklen König draußen völlig alleine stehen. Innig hoffte der Vize der Bande, das der Doc es irgendwie schaffte, Ace wieder fit zu bekommen und damit Aka Inu sein Ziel nicht erreichen würde. Auf dem Marktplatz Unterdessen sich der dunkle König den Kopf zerbrach, war der ursprüngliche Plan des Admirals schon längst gescheitert. Nachdem bereits die ‘Hinrichtung‘ des Kindes danebengegangen war, schlug auch der ganze Rest ziemlich fehl. Eigentlich hatte er die Piraten per Magmafaust ins Jenseits befördern wollen, als sie sich um den kleinen Teufel gekümmert hatten, doch war ihm bis dato von dem Haki des Rothaarigen noch nichts bekannt gewesen. „Daraus wird wohl nichts“, hatte der Strohhutträger den Admiral angegrinst und dabei dessen Angriff mit dem Schwert pariert. „Dir wird das Lachen schon noch vergehen.“ „Und wenn schon. Ist mir doch egal. Das einzige was zählt, ist, das Ace hier rauskommt“, war lediglich die Reaktion von Shanks gewesen und ein weiterer Schwerthieb war daraufhin gefolgt. Eine ganze Weile hatte es so nur einen Schlagabtausch zwischen den beiden gegeben, bis der Admiral aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung wahrgenommen hatte. Ein Schatten hatte sich vom Platz entfernt und war in eine Seitengasse verschwunden. „Verdammt!“, presste der Admiral zwischen den Zähnen nur hervor, wollte ursprünglich hinüber sprinten, doch neuerlich war dieser vermaledeite Shanks dazwischen gegangen. Und nicht nur der. Nachdem Rayleigh und Ace sich vom Marktplatz entfernt hatten, war es nun an der Zeit geworden, das sich ein mehr als nur wütender Vater einmischte. Der Piratenkönig schritt hinüber zu dem Admiral. Sämtliche Gedanken waren wie aus seinem Kopf gefegt. Einzig das Blut rauschte noch durch diesen, ließ ihn sich nur noch auf diese verhasste Lavalampe fixieren. Und auf Shanks, der daneben und ihm gleichzeitig auch im Weg stand. Jedoch verschwand der Rothaarige, seinen misslichen Standort bemerkend, sofort von diesem. „Shanks! Macht, das ihr hier verschwindend!“, kam es mit vor Wut bebender Stimme vom Piratenkönig und Shanks blieb nichts übrig, als zu nicken und dem Geheiß nachzugehen. Das man dem Käpt’n jetzt besser aus dem Weg ging und keine seiner Anweisungen missachtete, war ihm aus dem Schatze seiner bisherigen Erfahrungen nur allzu genau bekannt. So rannte er über den ganzen Platz, gab jedem seiner Nakama Bescheid. Doch nur Buggy allein war der einzige, der sofort und ohne jegliches Zögern gen Hafen lief. Alle anderen warfen noch einmal einen letzten Blick zu den Soldaten, dem Käpt’n und dem Admiral, ehe sie schließlich auch den Platz bereitwillig verließen. „Warum hauen wir jetzt ab? Ich dachte wir-“, erkundigte sich Yasopp bei dem Rothaarigen, denn war ihm diese ganze Situation und vor allem das Verhalten des Piratenkönigs noch völlig fremd. „Es ist keine Flucht. Es ist eine Anweisung vom Kapitän. Und zwar zu deiner eigenen Sicherheit. Ansonsten würden wir nämlich dieselben Probleme haben, wie die Soldaten da.“ Während die beiden den übrigen Piraten zum Schiff folgten, deutete Shanks auf die Marines hinter sich. Verwirrt blickte Yasopp über seine Schulter, seine Augen waren bis zum Anschlag geweitet, denn ein Marinefutzie nach dem anderen fiel zu Boden. „Verstehe!“, meinte er knapp, immer noch reichlich entsetzt über die umkippenden Soldaten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, rannten sie weiter, mussten gelegentlich über die bewusstlosen Körper einiger Marine springen, die Rayleigh zuvor als Wegweiser hinterlassen hatte, bis die Seeräuber vor ihnen stehen blieben und eine Schneise bildeten. Ebenso wichen auch Yasopp und Shanks zur Seite, als ein abgehetzt wirkender Rayleigh zurück in Richtung Markt lief. Verdutzt schauten die meisten dem rennenden Vizen hinterher, einige riefen ihm etwas zu, doch mit einer Handbewegung wurde ihnen signalisiert, dass sie einfach weiter zurück zum Schiff laufen sollten. Die Piratenhorde tat, wie ihr befohlen worden war, allerdings mit einem flauem Gefühl in der Magengrube, war Rayleigh’s Verhalten doch recht eigenartig gewesen. Nicht gerade ein gutes Zeichen! _________________________ Überraschung! Doch noch ein Kapitel vor der Pause, so als Entschädigung für den miesen Scherz am Freitag. Aber so wirklich gefällt mir das Kapitel nicht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)