Was wäre gewesen, wenn ... ? von Maclilly (Ace an Bord der Oro Jackson) ================================================================================ Kapitel 51: Das neue Crewmitglied --------------------------------- Die Möwen kreisten hoch oben am Himmel, als der junge Mann, welcher sich im Hafen von Loguetown befand, die roten Segel des wohl bekanntesten und berühmtesten Piratenschiffs der Welt erblickte. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, denn endlich tauchten sie hier auf. Seit etlichen Tagen hatte er auf das Auftauchen dieser Piraten gewartet. Er erhob sich von der Holzkiste, die ganz in der Nähe des Piers stand und auf welcher sich nun eine der vielen Möwen niederließ. Laut kreischte diese nach Futter, doch der blondhaarige ignorierte den Ruf des Vogels. Und so breitete das Tier wieder seine Flügel aus und flog hinauf zu seinen Artgenossen, um die Ankunft des Schiffes zu beobachten. Unterdessen hatte sich auch der einzige menschliche Besucher des Hafens in den dunklen Schatten der Häuser verzogen, beobachtete das Anlegen des Schiffes aus seinem Versteck heraus. Nicht weil er Angst vor den Piraten hatte. Ganz bestimmt nicht. Aber dennoch wollte er keinen verfrühten Zusammenprall mit den Piraten riskieren. Erst einmal musste er mit Shanks sprechen. Und so lehnte sich Yasopp nur an eine der Häuserwände und beobachtete ruhig, wie das große Schiff im Hafen anlegte. Mehrere Männer erschienen an der Reling, als die legendäre Oro Jackson in die Nähe des Kais kam. Einige sprangen von Bord des Schiffes auf einen der Stege, während andere ihnen vom Deck aus Seile zuwarfen, damit das Schiff ordentlich vertäut werden konnte. Danach kamen immer mehr Piraten aus den Untiefen der Oro Jackson hervor. Viele der Gesichter, die er sah, waren dem Schützen von etlichen Steckbriefen geläufig, doch noch nirgends konnte er den ihm wohl bekannten Strohhut ausmachen. Dem hingegen erweckte aber etwas anderes nun seine Aufmerksamkeit und ließ ihm die Gesichtszüge entgleisen. Also entweder war da gerade der kleinste Pirat der Welt von der Reling gehüpft, oder aber die berüchtigtste Piratencrew, die auf den Weltmeeren ihr Unwesen trieb, hatte ein Kind an Bord. Der Schütze tat ein paar wenige Schritte nach vorne, heraus aus dem sicheren Hort des Schattens, um sich die Situation genauer anzusehen. Tatsächlich, so musste er feststellen, war es wirklich ein Junge, der dort auf dem Steg herum hüpfte und die Piraten bei deren Arbeiten wohl etwas störte. Denn immer wieder schob einer von ihnen den Jungen zum nächsten und so weiter und so weiter, bis der Kleine schließlich beim letztem der Seeräuber ankam und diesen nun ungehindert nerven konnte. Damit er genauer sehen konnte, was da vor sich ging, trat Yasopp nun gänzlich aus dem Schatten der Häuserwände hervor, die Augen und Ohren nicht von dem Jungen und seinem Opfer abgewandt. „Ich will auch mal“, quengelte der Junge und griff nach einem der Seile, welches ihm aber sofort wieder von dem erwachsenem Piraten entrissen wurde. „Vergiss es. Du bist noch zu klein.“ „Bin ich gar nicht. Jetzt gib schon her.“ Mit einer schier unglaublich Wucht zog der Schwarzhaarige an dem Tau und schleuderte dabei den ausgewachsenen Seeräuber ins Meer. Verdutzt schauten alle übrigen Piraten, die entweder schon am Pier oder noch auf dem Deck waren, auf den jungen Mann. Dieser war inzwischen wieder aus dem Wasser aufgetaucht und hatte sich zurück an Land gezogen. Wütend funkelnden seine Augen den lachenden Jungen an. „Na warte, wenn ich dich erwische.“ Er sprang auf den Kleinen zu, doch der Junge hatte sofort und trotz Lachanfalls reagiert. Und zwar blitzschnell. Mit zwei Schritten war er dem fliegenden Piraten ausgewichen und beförderte diesen nun per gezieltem Faustschlag erneut zurück ins kühle Nass. Die gesamte Piratenmeute brach jetzt in schallendes Gelächter aus, während sich der geschundene und durchnässte Mann aus dem Wasser kam und sich auf das Schiff verzog. Für heute schien er eindeutig die Nase voll zu haben. Unterdessen die Piraten nun lachten und den Kleinen vermutlich für seinen gewonnen Kampf beglückwünschten, stand Yasopp weiterhin in der Nähe der Hauswand und war vollkommen fassungslos. „Was ist das für ein Kind?“, murmelte er mehr zu sich selbst, als das er es irgendjemand fragte, zumal gar niemand sich in seiner Nähe befand. Jedenfalls glaubte er das. Doch überraschenderweise erhielt er ein Antwort auf seine Frage. „Ace“, meinte eine Stimme, die ihm mehr als nur bekannt vorkam. Der Schütze blickte sich nach allen Richtungen um, sah jedoch nirgendswo den Rothaarigen. Erst ein Pfeifen Shanks‘ ließ ihn in die richtige Richtung blicken, hinauf zum Dach über ihn. „Schön, das du gekommen bist.“ Ein breites Grinsen befand sich auf dem Gesicht des Strohhutträgers, als er vom Dach hinunter sprang und nun direkt vor Yasopp stand. Er hielt ihm die Hand entgegen. „Ich halte immer, was ich verspreche.“ Der Schütze grinste jetzt ebenfalls und schlug in die ihm dargebotene Hand ein. Eine Weile verharrten sie, beide lächelnd, so, bis der Neu-Pirat sich wieder zu dem Schiff und dem Jungen herumdrehte. „Was macht ein-“ „Lange Geschichte, die du schon noch erfahren wirst. Hoffe erst einmal nur darauf, dass du nicht auf ihn aufpassen musst.“ Shanks‘ Miene war todernst geworden, sodass Yasopp nicht anders konnte, als nur zu schlucken und zu nicken, was dem Rothaarigem ein erneutes Lachen entlockte. „Gut, da wir das geklärt haben, sollten wir den anderen nun wohl besser sagen, das du jetzt bei uns mitmachst“, lachte er und schlug mit seiner Hand auf die Schulter des Schützen. „Wie bitte!? Das hast du ihnen noch gar nicht gesagt?“ Entgeistert schaute er den anderen Mann an, der immer noch fröhlich grinste. „Nö.“ Shanks verschränkte die Arme hinter seinen Kopf und ging zurück zum Schiff, drehte sich jedoch noch einmal um, als er bemerkte das Yasopp ihm nicht folgte. „Was ist? Komm schon.“ „Äh..ja.“ Auch der blondhaarige Mann setzte sich nun in Bewegung und gemeinsam schritten die zwei zur Oro Jackson. „Man, das Schiff ist viel größer, als ich es in Erinnerung hatte.“ Staunend begutachtete der Schütze das Schiff, welches für Shanks bereits seit vielen Jahren seine gewohnte Heimat war. Genauso, wie für viele andere auch. Etliche Piraten, mehr als er von seinem vorherigen Standpunkt aus hätte sehen können, tummelten sich im Hafen und einige machten sich auch schon auf, um in der Stadt Besorgungen zu erledigen. Nur der kleine Junge war nun verschwunden, dafür aber erregte ein anderer Pirat seine Aufmerksamkeit. Vermutlich wegen der seltsamen Nase, die sich mitten in seinem Gesicht befand. Er saß auf einem Holzfass und starrte vor sich hin, bis er bemerkte, das Shanks im Anmarsch war. Er sprang von seinem Fass herunter und stapfte mit wütenden Gesicht auf die zwei Neuankömmlinge zu. „Shanks! Wo warst du schon wieder? Und-“ Der rotnasige unterbrach sich selbst, als er bemerkte das der Strohhutträger nicht alleine gekommen war. „Wer is’n das?“ Mit einer Hand deutete er auf den Blonden. Dieser besah sich immer noch die skurril aussehende Nase seines Gegenübers und war dabei ernstlich bemüht, nicht gleich laut loszulachen. Doch egal, wie sehr Yasopp sich auch bemühte, sein Lachen zu unterdrücken, Buggy hatte es schon längst mitbekommen, das sich der Fremde über irgendetwas ganz bestimmtes lustig machte. „Lachst du über meine NASE?!“, brüllte Buggy und veranlasste den anderen dazu, laut loszulachen. Auch Shanks konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, probierte gar nicht erst, sich zu beherrschen. „Reg dich nicht so auf. Jeder lacht über deine Nase. Sag mir lieber, wo Rayleigh ist.“ Der Gefragte zögerte zwar ein paar Sekunden, deutete letztendlich aber doch auf das Deck des großen Schiffes. „Der müsste noch in seinem Raum sein.“ „Gut.“ Shanks und Yasopp gingen an der immer noch leicht aufgeregten Pappnase vorbei und kletterten hinauf aufs Schiff. In Rayleighs Raum „Habt ihr zwei das verstanden? Ihr bleibt in Raul’s Bar und geht nirgendswo alleine hin!“ Rayleigh sah eindringlich von Roger zu Ace und wieder zurück. Doch weder der eine noch der andere machte den Eindruck, als hätte er zugehört. Beide saßen zwar noch auf ihren Stühlen, doch machten sie dabei so viel Blödsinn, das man sich fragen musste, ob überhaupt einer von beiden älter als drei war. Genervt ballte Rayleigh seine Hand zu einer Faust und verschaffte sich ganz schnell die Aufmerksamkeit der zwei, indem er mit seiner Faust auf den Tisch schlug. Augenblicklich schauten die zwei Schwarzhaarigen auf, in das leicht genervt wirkende Gesicht des Vizen. „Was ist denn?“ „Ich will einfach nur wissen, ob ihr kapiert habt, was ich gerade gesagt habe!“ „Das mit dem-“ Der Piratenkönig wurde je unterbrochen, als die Tür zum Raum aufgeschlagen wurde. Zwei der drei Anwesenden im Raum blickten überrascht zu der Türe, während der Dritte, nun völlig gereizt, die Augen geschlossen hatte. „Shanks!“ „Woher weißt du‘n das schon wieder?“ Die verwirrt klingende Stimme des Rothaarigen vernehmend, musste Rayleigh unwillkürlich grinsen. „Weil die anderen zwei, die sonst überall unaufgefordert reinplatzen, bereits hier sind. Also, was ist?“ Beim letztem Satz hatte der dunkle König seine Augen wieder geöffnet und soeben ein weiteres Gesicht neben dem von Shanks wahrgenommen. Fragend hob er eine Augenbraue und sah von dem unbekannten Mann hinüber zu dem Rothaarigem, der sich nun schon wieder dem restlichem Kindergarten beim Unsinn machen angeschlossen hatte. Rayleigh seufzte und ließ seinen Blick wieder hin zu dem Unbekannten gleiten. Er hatte eine gewisse Ahnung, warum der Mann hier war. „Von mir aus. Du siehst nicht aus wie ein Marinesoldat und ich glaube auch nicht, das Shanks so dämlich wäre, einen Marine nicht zu erkennen.“ „Ähm, ja, ich-“ „Schon gut. Du brauchst nicht weiter zu sprechen. Den Rest klären wir später.“ Der dunkle König schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen, um seine Gedanken besser zu sortieren, ehe er dann weitersprach. „Tu mir bitte nur einen Gefallen. Pass während des Aufenthalts hier auf Shanks auf. Dann bin ich wenigstens ein Problem los und-“ „Wer is‘n das?“, mischte sich nun eine weitere Stimme ein. Yasopp schluckte, stand vor ihm jetzt sein Kapitän, der von seinem ‘Glück‘ jedoch noch nichts wusste. Neben dem Mann mit dem rotem Kapitänsmantel schaute ihn auch der schwarzhaarige Junge fragend an. Er spürte, wie die zwei Augenpaare ihn von unten bis oben musterten und schließlich bei seiner Stirn hängen blieben. Gerade wollte der Schütze antworten, sich vorstellen, da öffnete das Kind den Mund. „As…o…pp“, las er stotternd vom Stirnband des blonden Mannes ab, ehe er das Wort schließlich zusammenzog. „Asopp. Der Mann heißt so.“ Nach dieser Feststellung grinste er nur selbstzufrieden über seine Lesekenntnisse und drängte sich an dem Mann vorbei, hinaus aufs Deck. Auch der dunkle König und der Piratenkönig folgten dem Jungen, wobei man noch deutlich die Stimme Rayleighs vernehmen konnte. „Ace, hast du beim Lesen nicht einen Buchstaben vergessen?“ „Nein, den kannte ich nicht.“ „Ach so, und was du nicht kennst, das gibt es auch nicht…“, hörte man dem dunklen König noch sprechen. Danach wurden das Gespräch für Yasopp’s Ohren zu unverständlich und so wandte er sich wieder Shanks zu. Dieser saß noch immer auf einem der Stühle und war so ungeduldig wie ein kleines Kind kurz vor der weihnachtlichen Bescherung. Yasopp entfuhr ein leises Seufzen. Momentan war sich nicht ganz sicher, worauf er sich hier eingelassen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)