Was wäre gewesen, wenn ... ? von Maclilly (Ace an Bord der Oro Jackson) ================================================================================ Kapitel 47: Eine Predigt und deren Folge Teil I ----------------------------------------------- In Mary Joa, Kongs Büro Die Finger des Großadmirals trommelten auf das Holz des Tisches, während Senghok vor ihm immer wieder auf und ab schritt. Schon seit Minuten zog der Admiral schweigend seine Kreise und ging Kong damit tierisch auf die Nerven, denn die Ungeduld des Admirals machte die Situation auch nicht viel besser. „Jetzt lassen Sie das gefälligst. Das hilft uns jetzt auch nicht weiter.“ „Jawohl, Sir.“ Senghok hörte auf damit, seine Kreise zu ziehen und nun erfüllte nur noch das angespannte Klopfen der Finger Kongs den Raum. Doch irgendwann stoppte der Großadmiral auch dieses Klopfen und erhob sich schließlich von seinem Stuhl. Ein tiefes, verzweifeltes Seufzen entwich ihm. „Ich befürchte, dass wir momentan überhaupt nichts tun können. Selbst mit einem Eilschiff könnten wir nicht rechtzeitig in Loguetown sein.“ Kong schritt um seinen Schreibtisch herum und starrte auf eine Wandkarte, die nun schon seit zweieinhalb Jahren an dieser Seite des Raumes hing und den East Blue zeigte. Eine Weile starrte er auf das riesige Blatt Papier. Dann schlug er mit einer Hand auf die Karte. „Warum ausgerechnet jetzt?!“ Die Hand des Großadmirals rutschte von der Mitte der Karte zu einem Punkt links-unten. Danach wandte er sich wieder von der Karte ab und ging zurück zu seinem Schreibtisch. „Vor drei Wochen wäre das alles überhaupt kein Problem gewesen. Aber jetzt?! Die meisten Einsatzkräfte befinden sich noch in der Neuen Welt, nachdem Dragon seine Bombe hat hochgehen lassen.“ „D‘s haben halt schon immer mehr Glück als Verstand. Da kann man leider nichts machen.“ Kurz unterbrach der Großadmiral seine Ansprache und besah sich den Steckbrief des Piratenkönigs auf seinem Schreibtisch. Ein leichtes Seufzen entwich ihm, bevor er dann seine Erklärungen weiter ausführte. „Glücklicherweise befindet sich Sakazuki immer noch vor Ort, auch wenn ich bezweifle, dass ein Admiral alleine gegen Roger und seine Bande ausreichen wird.“ Kong ließ sich erschöpft in seinen Bürostuhl sinken. Mit einer Hand deutete er auf einen Stuhl ihm gegenüber. Senghok nickte, als sich ebenfalls setzte. „Also ist niemand außer Sakazuki im East Blue, um sich um das Problem zu kümmern. Verdammt. Auf der Grand Line wird es wesentlich schwieriger, ihn zu stoppen und vor allem dieses Balg einzufangen. Ist da wirklich keiner unserer besseren Männer?“ Der Admiral blickte seinen Vorgesetzten fragend an und zu seiner Überraschung begann dieser, zögerlich zu nicken. „Nun ja, einer wäre schon da, aber…ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Vor allem nicht in Verbindung mit Sakazuki.“ Die Art und Weise, wie der Großadmiral besonders den letzten Satz ausgesprochen hatte, ließ für Senghok nur eine Schlussfolgerung zu. „Garp?“ Senghok’s Gegenüber nickte schweigend und dem Admiral entwich ein Seufzen. Jeder, wirklich jeder, wäre ihm lieber gewesen als Garp. Bei ihm gab es einfach keine wirkliche Garantie, dass er es richtig machen würde, selbst wenn ein Admiral dabei auf ihn aufpasste. Erneut brachen die beiden Marines in Schweigen aus, welches aber vom Admiral wieder aufgehoben wurde. „Was macht der eigentlich ständig dort?“ „Nachdem, was er mir erzählt hat, trainiert er in seinem Heimatdorf seinen kleinen Enkelsohn“, meinte Kong und besah sich seinen Gegenüber. Dieser hatte bei dem Wort ‘Enkelsohn‘ eine Augenraue angehoben. „Dragon’s Kind?“ „Ganz genau. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Garp hat mir versichert, das aus ihm kein Revolutionär wird, sondern ein Marinesoldat. Deswegen kümmert er sich ja auch um die Erziehung des Jungen.“ Auf diesen Satz hin konnte Senghok nicht anders, als spöttisch zu lachen. „Sie meinen, das er sich um seinen Enkel so kümmert, wie um seinen Sohn? Dann können wir für den Jungen gleich mal einen Steckbrief fertig machen.“ Obwohl Senghok diese Aussage todernst gemeint hatte, konnte er nicht anders, als zu lächeln. Und auch Kong konnte sich ein leichtes Schmunzel nicht verkneifen, bis er sich dann letztendlich wieder besann und erneut sprach. „Ich werde ihn heute Abend aber trotzdem anrufen und informieren. Vielleicht endet es diesmal ja nicht in einer absoluten Katastrophe.“ „Hoffen wir es.“ Damit erhob sich der Admiral von seinem Stuhl und wandte sich zum Gehen. Doch als er die Tür erreichte, drehte er sich noch einmal zum Großadmiral herum. „Sir? Was unternehmen wir eigentlich wegen diesen Tom?“ Angesprochener zog eine Augenbraue hoch und überlegte einige Sekunden, ehe er schließlich den Kopf schüttelte. „Gar nichts. Im Moment wäre es bestimmt nicht ratsam, ihn zu verurteilen. Außerdem ist er keine so große Bedrohung wie dieses Kind. Wir sollten uns erst einmal nur darauf konzentrieren.“ Im East Blue, etwas abseits des Windmühlendorfes Garp stand an einem Baum gelehnt und starrte auf das Meer in der Ferne. Nichts, kein Schiff, kein Bott, nicht mal eine Möwe war zu sehen. Ihm entwich ein tiefes Seufzen, als er das Meer so in dieser absoluten Ruhe beobachtete. Irgendwie hoffte er darauf, mal ein Schiff mit roten Segeln zu erblicken. Er hatte zwar versucht, die Piraten in den letzten zweieinhalb Jahren zu finden, doch selbst auf dem East Blue war das alles andere als einfach. Und immer, wenn er etwas über ihren Aufenthaltsort herausgefunden hatte und sich zu diesem aufgemacht hatte, waren Roger und seine Leute schon wieder verschwunden gewesen. Vermutlich wollten sie sich, wegen den Jungen, gar nicht auf einen Kampf einlassen. Und dabei wollte Garp sie diesmal gar nicht Jagen. Eigentlich hatte er vorgehabt, sie vor der Aktion in Loguetown zu warnen, doch… Plötzlich riss in ein lauter Schrei aus seinen Gedanken. „Hiilfeee! Opaaaa!“ Garp drehte sich vom Meer weg hinüber zum kleinem Dschungel, in welchem er seinen bewusstlosen Enkel vor gut einer Stunde ausgesetzt hatte. Dieser schien nun wieder wachgeworden zu sein und hatte wohl auch schon Bekanntschaft mit den Bewohnern des Waldes gemacht, denn seine Schreie wurden vom Brüllen etlicher Tiere begleitet. „Stell dich nicht so an, Ruffy!“ Garp’s Gebrüll übertönte zwar noch das Geschrei seines Enkels, vermochte jedoch nicht, dieses zu stoppen. Ganz im Gegenteil. Ruffy’s Rufen wurde nur noch lauter. Garp seufzte und machte sich auf in den dunklen Wald. Je tiefer er in den Dschungel schritt, desto lauter wurden die verängstigten Rufe seines Enkels. Und schon ein paar Sekunden später kam ihm ein fünfjähriger Junge entgegen, der sich die Seele aus dem Leib brüllte. „Opaaa!“ Die Tränen rannen ihm über die Wangen, während er auf seinen Opa zulief. Dieser begrüßte ihn mit einer Kopfnuss. „Ruffy, du Memme.“ Während Garp seinen Enkel anschrie, hielt sich der Kleine seinen schmerzenden Kopf, auf welchem nun eine riesige Beule pochte. Und immer noch sammelten sich ein paar Tränen in Ruffy‘s Augen. „Aber ich will nicht alleine sein. Und da ist ein Bär.“ Mit einer Hand deutete er auf eines der vielen Gebüsche um sie herum. Ein lautes Knurren erklang aus diesem und ein riesiges, braunes Fellknäul drang aus den Sträuchern hervor, auf die Ruffy zeigte. Der Bär kam mit schnellen Schritten auf die beiden Ds zu. Irgendwie wirkte das Säugetier etwas aufgebracht. Der Grund dafür war wohl eine große Wunde, die sich an einer Tatze des Bären befand. Die Verletzung glich irgendwie dem Gebissabdruck eines Kindes. Dem Gebissabdruck eines ganz bestimmten Kindes. Garps Blick wanderte hinunter zu Ruffys Gesicht, das dieser zu einer Unschuldsmiene verzogen hatte. „Du hast doch gesagt, ich soll Bären essen, wenn ich Hunger hab!“ „Nicht solche Bären, sondern die Beeren da hinten!“, brüllte der Opa ihn an und deutete auf einen Strauch voll leuchtender Früchte. Die Kinnlade von Garp’s Enkelsohn krachte vor lauter Entsetzen auf den Boden. „WAS?! Das ist ja gar kein Fleisch.“ Garp schüttelte nur etwas den Kopf und richtete dann sein Augenmerk wieder auf den großen Bären. „Mickriger Teddy.“ Mit nur einem einzigen Faustschlag streckte der Vizeadmiral das zwei Meter große Tier nieder. Und brachte Ruffy damit zum Strahlen. „Lecker!“ Jetzt ,wo der Bär auf dem Boden lag und eine ordentliche Zwischenmahlzeit abgab, hüpfte Ruffy auf das Tier und wollte gerade seine Zähne in das Fleisch hineinstoßen, als Garp den Jungen packte und ihm vom Essen wegzog. „Du kriegst nichts zu Essen.“ „WIE BITTE?!“ Noch einmal machte Ruffys Kinnlade mit dem Waldboden und verzweifelt versuchte er, sich aus dem Griff seines Opa’s zu befreien. Allerdings ohne Erfolg. So ließ Ruffy schließlich von seinen kläglichen Befreiungsversuchen ab und starrte stattdessen nur traurig auf den großen Berg Fleisch, von dem er sich nun immer mehr entfernte, da Garp ihn hinaus aus dem Wald schleifte. „Aus dir wird nie ein anständiger Marinesoldat, wenn du nicht ordentlich trainierst.“ „Ich hab’s dir schon mal gesagt, Opa! Ich werde Pirat!“, schrie Ruffy seinen Großvater an, doch Garp’s Organ konnte mindestens die selbe Lautstärke erzeugen wie das seines Enkels. „Du wirst kein verdammter Pirat! Du wirst ein guter Marinesoldat!“, brüllte der Vizeadmiral den Fünfjährigen an, worauf hin dieser aber nur mit Trotz reagierte. „Pirat!“ „Soldat!“ „Pira – Aua!“ Die Diskussion wurde abrupt von Garp unterbrochen, indem er dem Kleinem eine ordentliche ‘Liebesfaust‘ verpasste. Ruffys Hände fuhren zu der Beule, die nun langsam auf seinen Kopf wuchs. Wieder traten dem Jungen Tränen in die Augen, welche von Garp aber gar nicht beachtet wurden. „Jetzt hör schon auf zu jammern.“ Als Garp zusammen mit Ruffy den Waldrand erreicht hatte, blieb er stehen und blickte wieder aufs Meer hinaus, um sich eine neue Trainingsmethode auszudenken. Sein Blick fiel auf eine Klippe unweit des Waldes und ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Vizeadmirals. Er ließ seinen Enkel los, sodass dieser auf den harten Waldboden klatschte. Der schwarzhaarige Junge richtete sich auf und rieb sich seinen schmerzenden Hintern. „Jetzt beweg dich schon, Ruffy.“ Während sich Ruffy um sein lädiertes Hinterteil gekümmert hatte, war Garp bereits ein ganzes Stückchen von Ruffy entfernt. Er stand am Rande einer Klippe, die Arme vor seiner Brust verschränkt, und wippte mit einem Fuß ungeduldig auf und ab. „Opa, WARTE!“ Panisch rannte der Junge seinem Opa hinterher. Zwar stolperte er über etliche Baumwurzeln und schürfte sich dabei die Knie auf, doch das war ihm fürs erste einmal egal. Er wollte bloß nicht wieder von seinem Opa allein zurückgelassen werden. Erschöpft und todmüde sank Ruffy auf den Boden, als er seinen Großvater endlich erreicht hatte. „Wo warst du denn so lange?“ Ruffy antwortete nicht und schnappte stattdessen nur nach Luft. Garp entwich ein Seufzen, als er den Jungen so liegen sah. Vielleicht sollte er das Training für heute beenden. Er hob Ruffy auf und trug ihn zurück ins Dorf. Als Makino die beiden kommen sah, stemmte sie die Arme in die Hüften. Sie sah alles andere als glücklich und zufrieden aus. „Garp, du bringst ihn irgendwann noch mal um.“ „Ach Quatsch. Der Junge ist zäh. Der hält das schon aus.“ Während Garp in lautes Lachen ausbrach, nahm Makino ihm den nun schon schlafenden Ruffy ab und brachte diesen in sein Bett. Der Vizeadmiral starrte der Frau noch etwas hinterher, wurde dann aber von einer klingelnden Teleschnecke abgelenkt. Suchend kramte er in seiner Manteltasche herum, bis er das Tier schließlich zwischen etlichen Tüten Kräckern fand und es hinaus zog. „Hallo?“ „Garp, hier ist Kong. Du musst sofort nach Loguetown. Roger hat sich auf den Weg dorthin gemacht. Wir-“ „Geht klar.“ „Aber bitte-“ Doch noch bevor Kong am anderem Ende der Leitung hatte aussprechen können, hatte Garp bereits aufgelegt und sich in Makino’s Kneipe verzogen. Mittlerweile stand die grünhaarige Frau wieder hinter ihrem Tresen und befüllte ein paar Bierkrüge. Sie begann zu lächeln, als Garp das Schankhaus betrat. Es schien, als hätte sie Garp dessen Höllen-Training fürs erste etwas verziehen. „Willst du auch was?“ „Nein, ich muss los. Sag Ruffy bitte Bescheid, das ich weg musste.“ Er wandte sich zum gehen, hörte aber schnelle Schritte auf den Holz und sah, das Makino ihm den Weg versperrte. Mit wütenden Blick funkelte sie den älteren Herren an. „Ist dir deine Arbeit wirklich wichtiger als dein eigener Enkel?“ „Makino, du verstehst nicht-“ „Nein, du verstehst nicht.“ Sie drückte ihm einen Zeigefinger auf die Brust und drängelte ihn zurück in den Schankraum. „Ich mag den Kleinen wirklich. Und ich kümmere mich auch sehr gerne um ihn, aber du bist sein Großvater. Außer dir hat er keine Familie. Er braucht dich! Oder sind dir diese gottverdammten Piraten etwa wichtiger als dein Ruffy?!“ Sie stoppte mit ihrer Predigt und starrte dem Mann tief in die Augen. Eine kleine Tränen hatte sich in Augenwinkel des Marinesoldaten gebildet und bahnte sich nun ihren Weg über seine Wangen. _________________________ Okay, eher als angekündigt, aber mir ist extrem langweilig... Aber ich kann machen was ich will, mir gefällt das Kapitel überhaupt nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)