Was wäre gewesen, wenn ... ? von Maclilly (Ace an Bord der Oro Jackson) ================================================================================ Kapitel 45: Die Konferenz ------------------------- „Willst du einen Schmetterling töten, so nutze die Zeit, in der er eine Raupe ist.“ Vladimir Nabokov Einige Wochen später Grand Line, Mary Joa Mit lautem Knallen wurden die Türen zu dem großem Konferenzraum des Hauptquartieres aufgeschlagen. Sämtliche bereits anwesende Admiräle und Vizeadmiräle drehten ihre Kopfe gen Tür und erblickte Senghok, der nun zusammen mit seiner Ziege den Raum betrat. Einige wandten sich wieder vom Admiral ab, die anderen beobachteten wie Senghok zu einem Pult ganz am Ende des Saales schritt. Der Admiral verstaute seine Unterlagen auf dem Rednerpult und blickte dann in die Runde vor ihm. Vor ihm erstreckte sich ein lange Tafel, an derer sich die zwei weiteren Admiräle und die Vizeadmiräle platziert hatten. Ein paar von ihnen, wie Vizeadmiral Kranich, blickten zu ihm. Die anderen, wie Sakazuki oder Onigumo, starrten auf das Holz des Tisches. Es waren alle gekommen. Wirklich alle. Alle Admiräle und Vizeadmiräle. Senghok‘ Mundwinkel fingen an, wütend zu zucken, denn auch die zwei Nicht-Eingeladenen waren anwesend. Auch Garp und Kuzan. Die beiden saßen ganz hinten an der Tafel und waren mal wieder ganz sie selbst. Garp stopfe sich irgendwelche Kekse oder Kräcker in den Mund und Kuzan schlief. Innerlich kochte der Admiral. Wer hatte die beiden bitteschön eingeladen? Das könnte noch Probleme geben. Um nicht gleich zu explodieren, atmete er noch zweimal tief durch. Dann trat er noch etwas näher an das Rednerpult heran und räusperte sich, um die Aufmerksamkeit seiner Kollegen zu ergattern. Beinahe alle drehten nun ihre Köpfe dem Admiral zu, sodass dieser beginnen konnte. „Geschätzte Kollegin und Kollegen, ich bin sehr erfreut das sie der Einladung zur Sitzung nachgekommen sind. Wie-“ „Ah, Hallo Senghok.“ Die laute Stimme Garp’s hallte durch den ganzen Saal und ließ damit eine Ader an der Schläfe des Admirals wild pulsieren. Doch er riss sich noch einmal zusammen. Ein erneutes Räuspern von Senghok folgte und er setzte seine Rede weiter fort. „Also, wie Sie Ihrer Einladung bereits entnehmen konnten, handelt es sich bei der heutigem Thema um einen Sachverhalt der allerhöchsten Priorität. Die Dringlichkeit, die dieses Problem mit sich bringt, ist e-“ „Wenn das Ganze so überaus wichtig ist, dann komm endlich mal zum Punkt.“ Diesmal war nicht Garp der Unterbrecher der Rede gewesen, sondern die Person auf dem Stuhl neben ihm. Kuzan hatte sich seine grüne Schlafmaske von den Augen gezogen und gähnte, während Garp jetzt derjenige war, der schlief. Sofort wurde dem Admiral mal wieder bewusst, warum er Gespräche mit den beiden so hasste. Das konnte einfach nichts werden. Er wollte gerade zu den beiden stürmen, um sie rauszuwerfen, als bereits Kranich sich von ihrem Stuhl erhob und die Sache erledigte. Sie schritt zu den Nervensägen hinüber, schaute noch einmal kurz zu Garp und dann zu Kuzan, ehe sie schließlich ihre Fäuste auf deren Köpfe knallen ließ. „Vielen Dank. Also, das Problem, das es zu erörtern gilt, hängt eng zusammen mit den Roger-Piraten und vor allem mit ihrem Kapitän.“ Senghok stoppte, um kurz in die Gesichter seiner Kollegen zu sehen. Keiner der Anwesenden verzog auch nur eine Miene. „Natürlich ist uns allen bekannt, das Gol D. Roger bereits ein Riesenproblem an sich ist, doch seit ein paar Wochen, genauer gesagt, seitdem Onigomu sein kleines Duell mit Shanks hatte,…“ Erneut unterbrach der Admiral seine Rede und blickte nun auf den erwähnten Vizeadmiral. Dieser verzog, angesichts des erklungenen Namens wütend das Gesicht. Die Erinnerungen an diesen Vorfall schienen ihn immer noch zum Kochen zu bringen. Ohne den Vizeadmiral und dessen Zorn weiter Beachtung zu schenken fuhr Senghok fort. „… ist uns etwas bekannt, was zu einer genauso großen Bedrohung wie Gold Roger heranwachsen könnte.“ Senghok zog etwas aus seinen Unterlagen hervor und legte es vor eine Teleschnecke mit eingebautem Projektor. Sofort erschien ein Flackern an einer der Wände und ein undeutliches Bild erschien, das schnell an Klarheit zunahm. Einige der Zuhörer schluckten. Sie hatten ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit, das Senghok ihnen das Bild eines circa dreijährigen Kindes präsentierte. Eine Weile herrschte im ganzen Raum überraschtes Schweigen, bis einige der Vizeadmiräle sich durch leises Murmeln austauschten. Nur Garp nahm das mit dem leise nicht so. „Haha! Wer ist denn das da? Dein Enkelkind?“ Garp‘s Lachen wurde immer lauter, während er sich nebenbei eine ganze Ladung Kräcker in den Rachen kippte. Erneut pocherte das Äderchen an Senghok’s Stirn, jedoch schluckte er auch diesmal seine Wut herunter und sprach im normalem, ruhigem Tonfall weiter. „Nein, Garp. Dieses Foto zeigt den Sohn von GOLD ROGER!“ Schlagartig kehrte wieder Ruhe im Raum ein. Alle bis auf Senghok starrten auf die Projektion an der Wand. Selbst Sakazuki hatte den Blick von der überaus spannenden Holzmaserung des Tisches abgewandt. Seine Pupillen fixierten nun das Gesicht des Kindes. Blanker Hass flammte in den Augen des jüngeren Admirals auf und ließ den Älteren am Rednerpult ein wenig erschauern. Schnell wandte Senghok den Blick von Sakazuki ab und schaute sich im Raum um. Und als er Garp sah, schlich sich ein schwaches, aber zufriedenes Lächeln auf sein Gesicht. Garp’s Kinnlade ruhte auf dem gefliesten Boden des Saales und die Tüte Kräcker war ihm aus der Hand gefallen. Diesen D. einmal sprachlos zu erleben, wenn er nicht schlief oder aß, hatte durchaus etwas befriedigendes für den Admiral. Und so konnte er, immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht, ungestört weitersprechen. „Dieses Bild ist vor gut zwei Jahren in der Marinebasis von Saint Urea entstanden. Damals bestand bereits der Verdacht, dass dieses Kind der Sohn des Piratenkönigs ist. Allerdings waren diese Informationen zu diesem Zeitpunkt noch recht vage, sodass wir noch keine Informationen hatten preisgeben können. Doch seit der Geschichte auf der Gecko-Insel sind wir uns zu hundert Prozent sicher, denn einer von Onigomu’s Soldaten hatte gehört, wie dieser Junge den Piratenkönig mit ‘Papa‘ angesprochen hatte. Wir…“ Der Admiral fuhr weiter damit fort, den Plan, der vom Großadmiral vorgeschlagen wurden, nun auch den restlichen hochrangigen Marineoffizieren zu unterbreiten. Und das ganz ohne irgendwelche dämlichen Zwischenrufen seitens Garp, denn dieser war aus seiner Schockstarre immer noch nicht wieder erwacht. Nach Senghok’s Meinung, eine angemessene Entschädigung für den ganzen Ärger, den der Vizeadmiral sonst immer verursachte. Nach der Konferenz, in einem der Flure Garp’s Schritte hallten laut durch den leeren Flur, der zu seinem Büro führte. Hinter ihm waren noch ein paar andere Schritte zu hören, die schnell näher kamen. „Garp, bleib stehen!“ Angesprochener hielt an und fuhr sich zu Senghok um. „Was willst du?“ „Dir sagen, das du an dieser gesamten Miesere überhaupt schuld bist! Hättest du besser aufgepasst, dann würde es diesen Jungen erst gar- Hey! Komm sofort wieder zurück!“ „Nein, ich denk gar nicht daran!“ Garp hatte sich wieder weggedreht und schritt, stattdessen er zuhörte, nun wieder in Richtung Büro. Nebenbei bohrte er noch etwas in seiner Nase herum. „GARP!“, schrie Senghok und stapfte seinem Kollegen wütend hinterher, was dem Verfolgten aber egal war. Während er zu seinem Büro ging, verharrte sein Finger weiter in seiner Nase. Erst bei der Tür angekommen, brauchte er seine Hand wieder zum Öffnen dieser. Der Vizeadmiral schlüpfte durch die Tür und als Senghok ihm folgen wollte, knallte Garp ihm die Tür vor der Nase zu. Der Admiral starrte auf das Holz direkt vor seinen Augen. Seine Nasenflügel bebten und die Wutader an seiner Schläfe hatte wieder angefangen zu pochen. „Jedes Mal dasselbe mit ihm. Aber seit wann denkt der?!“ Mit wehenden Umhang wandte er sich von der Tür ab und ging den Weg zurück zu seinem Büro. Er konnte bereits aus der Ferne ausmachen, dass irgendjemand vor seiner Tür stand und vermutlich auf ihn wartete. Der andere Admiral hatte sich an die Mauer gelehnt und die Schirmmütze tief in sein Gesicht gezogen. „Sakazuki?!“ Senghok verschränkte die Arme vor der Brust und starrte auf seinen Kollegen. Dieser hob etwas den Kopf, sodass seine Augen unter dem Schirm der Mütze hervorblickten. Sie strahlten einen Hass und eine Mordlust aus, die selbst Senghok das Blut in den Adern gefrieren ließ. Und die eisige Stimme des seines Gegenübers verstärke dieses Gefühl noch einmal. „Ich werde in Loguetown auf die Piraten warten. Dieses Kind muss ausgelöscht werden.“ In Garp’s Büro Der Vizeadmiral ließ sich auf seinen Bürostuhl fallen und schaute an die Decke. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Er hatte es nie geschafft, Roger für seine Taten als Pirat zu hassen. Denn abgesehen von der Tatsache, dass er Pirat war, konnte Garp nie irgendwelche bösen Absichten in Roger’s Handeln erkennen und konnte ihn somit nie verurteilen. Sollte er das etwa jetzt bei Roger’s Kind anders machen? Sollte man ein Kind, das für nichts etwas konnte, einfach so töten? Nur wegen seiner Herkunft? Garp entwich ein tiefes Seufzen. Darum hatte er also keine Einladung zu diesem Treffen bekommen. Senghok musste wohl geahnt haben, wie er darüber denken würde. Dieses Kind unschuldig. Der Junge konnte doch für nichts etwas und stand trotzdem schon jetzt auf der Abschussliste der Marine. Seine Existenz wurde als Verbrechen angesehen. Und Garp wusste, dass sein Enkel in genau derselben Situation stecken würde, würde jemand außer Kong oder Senghok jemals etwas von ihm erfahren. Jetzt musste er sich etwas einfallen lassen. Nur was? Sollte er die Piraten vielleicht warnen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)