Was wäre gewesen, wenn ... ? von Maclilly (Ace an Bord der Oro Jackson) ================================================================================ Kapitel 26: SK 2.1: Babysitter ------------------------------ Im South Blue, Oro Jackson: Es war früh am Morgen und die Sonne war gerade dabei aufzugehen. Am Horizont war bereits eine helle, runde Scheibe zu sehen, die das Wasser in einen goldglänzenden Meer verwandelte. Ace hüpfte munter über das ganze Deck. Er war der einzige, der um diese Uhrzeit bereits wach wahr. Und seitdem Ace einmal mit Trillerpfeife über das Deck gerannt war, hatten die Piraten Vorkehrungen getroffen, damit der Junge sie nicht noch einmal aus dem Schlaf riss. Sie trugen nun nachts immer Ohrenstöpsel. Jeden Morgen musste sich Ace solange beschäftigen, bis der erste aufstand. Und das war meistens Rayleigh. Ace hüpfte auf die Reling und balancierte auf dieser einmal um das ganze Schiff. Vom seinem Spiel abgelenkt, bemerkte Ace nicht, wie sich langsam eine der vielen Türen öffnete und Rayleigh auf das Deck trat. Heute gab es gleich zwei Gründe für eine ordentliche Party und die musste gut vorbereitet werden. Deshalb war Rayleigh bereits zu dieser piratenuntypischen Uhrzeit wach und machte sich auf in die Schlafsaal, möglichst darauf bedacht, nicht von Ace entdeckt zu werden. Denn sonst hätte er keine Chance gehabt etwas vorzubereiten. Glücklicherweise hüpfte der schwarzhaarige Junge immer noch auf der Reling herum und ignorierte vollkommen seine Umgebung. Rayleigh grinste und ging weiter, um die restlichen Piraten zu wecken. Dies war zwar durch die Ohrenstöpsel schwieriger als früher, aber für Rayleigh war nichts unmöglich. In seiner Tasche hatte er immer noch die Trillerpfeife, die er nun zusammen mit seinem Haki einsetzte. Ein ohrenbetäubender Lärm war zu hören, den selbst die Ohrenstöpsel der Piraten nicht abwehren konnten. Noch im Halbschlaf griffen die aufgeschreckten Piraten zu ihren Waffen. Das würde Ace ihnen büßen. Erst als sie wie wild losgestürmt waren, sahen sie, wen sie da angriffen. Die meisten konnten noch stoppen. Nur Buggy wäre noch direkt in Rayleigh hinein gekracht, hätte dieser nicht, dank seines Hakis, Buggy in die Holzwand krachen lassen. Rayleigh lachte. „Was meint ihr, was Roger mit euch gemacht hätte, wenn ihr Ace mit den Waffen angegriffen hättet?!“ Der dunkle König genehmigte sich noch vor dem Frühstück bereits einen großen Schluck Sake aus seinem Flachmann. Dann schaute er wieder auf die Piraten. „Und jetzt bewegt euch, schlafen könnt ihr später. Wir haben doch etwas zu feiern.“ Bei dem Wort feiern waren alle sofort hellwach. Jetzt hatte er sie genau da, wo er sie haben wollte. Sie waren wach und aus dem Bett. Er unterbrach die Freudenschreie. „Bevor wir jedoch feiern, gibt es noch etliches zu erledigen. Und jetzt bewegt euch.“ Die Piraten erstarrten und schauten ihren Vizen mit mordlustigen Blick an. „Rayleigh, du bist so ein hinterhältiger, alter-“ Noch bevor Shanks ausgesprochen hatte, lag er wie gelähmt auf dem Boden. Jetzt war Rayleigh dran ihn mordlustig anzuschauen. „Shanks, du solltest langsam wirklich einmal lernen deinen Mund zu halten. Wegen solchen Kleinigkeiten braucht man sich doch nicht gleich so aufzuregen, oder?“ Shanks legte sein Gesicht schuldbewusst auf den Holzboden. Rayleigh grinste zufrieden. „Gut, und damit du es ein für allemal begreifst, darfst du heut auf Ace aufpassen. Der würde uns sonst nur im Weg rumstehen.“ Shanks schaute geschockt und mit geweiteten Augen auf den Vizen. Er sollte alleine auf Ace aufpassen?! „Rayleigh, das ist Folter, Höchststrafe und alles andere zusammen.“ „Ich weiß.“ Rayleighs Grinsen hatte jetzt etwas teuflisches. Shanks Kinnlade landete nun auf dem Boden, während alle anderen Piraten puterrot waren, da sie versuchten ein Lachen zu unterdrücken. „Shanks, du darfst sofort nach dem Frühstück mit deiner Aufgabe anfangen. Und ihr…“, Rayleigh sah auf den mittlerweile laut lachende Rest der Piratenschar. „Ihr fangt jetzt mit den Vorbereitungen an. Und jeder, der protestiert, darf Shanks helfen.“ Die Piraten schluckten und rannten im Eiltempo aus dem Schlafsaal. Nur Shanks und Rayleigh blieben noch übrig. Shanks hatte immer noch nicht aufgegeben. „Aber warum ich? Es ist doch das Kind vom Käpt’n. Warum passt er dann nicht auf ihn auf?“ „Meinst du wirklich, Roger sollte unbeaufsichtigt auf Ace aufpassen? Du weißt doch, was mit der Küche passiert ist. Außerdem müssen der Käpt’n und ich noch etwas erledigen. Also, sei doch stolz drauf, das man dir so etwas zutraut. Nicht jeder würde es schaffen. Buggy, zum Beispiel, würde es vermutlich nicht mal überleben.“ Shanks schluckte. Auf der einen Seite hatte er Angst, vor dem was ihn da heute erwarten würde und zum anderen war er stolz, dass Rayleigh ihm das zutraute. Shanks nickte, rappelte sich auf und verließ den Schlafsaal, dicht gefolgt von Rayleigh. In der Küche: Obwohl die Piraten mal wieder recht unsanft geweckt worden waren, war die Stimmung in der Kombüse recht ordentlich. Einige Nahrungsmittel flogen durch die Küche, während der Koch verzweifelt zwischen den Tischen hin- und hersprang um die Übeltäter zu erwischen. Ein paar andere Piraten hatten bereits Bierkrüge vor sich zu stehen und leerten diese mit recht schnellen Zügen. Shanks wollte sich gerade auch einen Krug holen, als ihn Rayleigh am Kragen festhielt. Shanks zappelte und versuchte trotz Rayleighs Festhaltens sich in Richtung Bierausgabe zu bewegen. Plötzlich ließ Rayleigh Shanks Kragen los. Durch den Schwung den Shanks noch vom Ziehen hatte, kippte er nach vorn über und landete auf dem Holzfußboden. „Du kriegst vor heute Abend keinen Alkohol. Immerhin musst du noch auf Ace aufpassen.“ Rayleigh ging in Richtung Ace und Roger und schleifte dabei den Rothaarigen hinter sich her. Die Laune des Strohhutträgers war auf dem Tiefpunkt. Kein Alk und Aufpasser für den Teufel spielen. Nach einem ausgiebigen Frühstück teilte sich die Piratenschar in zwei Gruppen. Während Shanks zusammen mit Ace in dessen Zimmer verschwand, fingen die übrigen mit den Vorbereitungen für die Party an. Wenn man es ganz genau nimmt, war heute eigentlich nur ein Grund zum Feiern und der zweite würde am morgigen Tag folgen. Aber in Sachen Feiergründe nahmen es die Piraten nie so genau. Darum beschlossen sie einfach zwei volle Tage durchzufeiern. Shanks saß im Schneidersitz auf dem Fussboden in Ace Zimmer. Entsetzt schaute er sich um. `Also wenn der morgen noch mehr Spielzeug bekommt, braucht er wohl ein weiteres Zimmer.´ Ace hatte mittlerweile ein eigenes Zimmer auf der Oro Jackson, in welchem sich die Spielsachen türmten. Jeder an Bord mochte Ace. Und das lag nicht nur daran, dass er der Sohn des Kapitäns war. Der Junge war einfach in Ordnung; nur halt manchmal ziemlich anstrengend; und jeder würde sofort sein Leben aufs Spiel setzen um den Jungen zu beschützen. Absolut jeder. Und genau aus diesem Grund kauften ihm die Piraten immer mehr Spielzeug. Und morgen würde er noch mehr Spielsachen kriegen, so viel war sicher. Shanks schlechte Laune vom Morgen verflüchtigte sich schnell, als er mit Ace spielte. Begeistert schaute er zu, wie Ace versuchte ein paar Seifenblasen zu fangen, die Shanks vorher gepustet hatte. Und als er sah, wie erstaunt Ace schaute, als die Blasen zerplatzten, musste er fast laut loslachen. Immer wieder deutete der Kleine voller Faszination in den Augen auf die kleinen Blasen, die durch die Luft schwebten. Es war schon toll, dass sich der Junge für solche Kleinigkeiten so extrem begeistern konnte. Vielleicht hatte Shanks doch gar kein so schlechtes Los für den Tag erwischt. Vielleicht. Shanks war nun schon eine ganze Weile dabei Seifenblasen für Ace zu pusten. Doch Ace war immer noch begeistert von den runden, glänzenden Blasen, die sich langsam den Boden näherten. Er zuckte immer wieder leicht, wenn er eine Seifenblase berührte und diese dann darauf zerplatzte. Auch Shanks hatte mittlerweile viel Spaß an dem Spiel und richtete seine ganze Aufmerksamkeit nur noch auf das Blasen der Seifenblasen. Der kleine Raum füllte sich immer mehr mit bunten, glänzenden Seifenblasen, sodass Ace mit dem Zerplatzen dieser gar nicht mehr hinterher kam. Und damit verging Ace langsam die Lust an dem Spiel. Langsam, und ohne das Shanks es bemerkte, schlich sich der Junge aus dem Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)