Was wäre gewesen, wenn ... ? von Maclilly (Ace an Bord der Oro Jackson) ================================================================================ Kapitel 12: Die Rache der Marine -------------------------------- Am Horizont ging langsam die Sonne auf und tauchte den gesamten South Blue in gold-gelbes Licht. Auch das Schiff der Roger-Piraten wurde in gleißendes Licht gehüllt. Die Oro Jackson befand sich immer noch an derselben Stelle wie gestern Abend. Die Nacht war tatsächlich so ruhig geblieben, wie es Rayleigh vermutet hatte. Und auch Ace hatte sich nach seinem Anfall nicht mehr zu Wort gemeldet und schlief die Nacht durch. Die Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster direkt in die Kapitänskajüte und kitzelten Ace‘ Nase. Er nieste und wachte auf. Müde rieb er sich die müden Augen und gähnte. Von der anderen Seite des Raumes war ein lautes Schnarchen zu hören. Das Sonnenlicht störte den schlafenden Roger nicht im geringsten. Er schnarchte weiter. Ace setzte sich auf und gähnte noch einmal herzhaft. Dann sprang er aus dem Bett. Er lief zum Bett seines Vaters und rüttelte an dessen Arm. Doch Roger gab keine Reaktion von sich und schlief weiter. Ace drehte sich um und lief zur Tür. Er stellte sich auf seine Zehenspitzen und erhaschte dadurch den Türgriff. Schnell drückte er ihn runter, huschte durch die einen Spalt breit geöffnete Tür und schloss sie dann wieder. Durch die Tür kam er direkt auf das Deck der Oro Jackson. Ungewohnterweise war auf dem Deck keine Menschenseele. Ace lief quer über das Deck und schaute sich alles an. Insgesamt ragten drei Masten vom Deck aus in den Himmel. Sechs rote, große Segel hingen an den Masten. Ace rannte weiter über das Deck. Er hatte vorher noch keine Zeit gehabt, sich das Schiff genau anzusehen. Mit etwas Anstrengung öffnete er die Tür, die sich genau gegenüber der Kapitänskajüte befand. Den Raum, in welchen die Tür führte, kannte Ace mittlerweile sogar sehr gut. Es war die Küche. Hier gab es das Essen. Allerdings gab es das nur, wenn die Köche da waren. Doch Essen war nicht das einzige, was es hier gab. Das Leuchtdingens. Ace lief zum Herd und wollte wieder Lämpchen anmachen, als er bemerkte, dass die Drehknöpfe abgedeckt waren. Er versuchte zwar seine kleine Finger durch einen Spalt zu stecken, doch ohne Erfolg. Er konnte die Knöpfe nicht erreichen. Unzufrieden wandte er sich vom Herd ab und schaute sich weiter um. In dem Raum gab es noch eine weitere Tür, die ins Lager führte. Zwar waren im Lager etliche Nahrungsmittel, von denen Ace gerne etwas gehabt hätte, doch die Köche hatten vorgesorgt und alles Essbare in den oberen Regalen gelagert. Ace ließ den Kopf enttäuscht hängen, zog einen Schmollmund, verschränkte die Arme und verließ dann schließlich das Lager und die Küche. Vom Deck aus gab es noch viele weitere Türen, die für ihn alle ins Unbekannte führten. Und so untersuchte er alle anderen Türen an Bord. Eine führte in das Zimmer von Rayleigh, der mindestens genauso laut schnarchte wie Roger. Auch Krokus hatte ein Einzelzimmer, das direkt an den Medizinraum angrenzte. Im Notfall könnte er so immer sofort bei einem seiner Patienten sein. Allerdings war im Moment keiner der Piraten krank oder verletzt und somit war Krankenzimmer leer. Eine weitere Tür führte zu einem großen Schlafsaal, in welchen auch Shanks und Buggy schliefen. Kreuz und quer waren Hängematten aufgespannt, in denen die Piraten in den skurillsten Positionen schliefen und schnarchten. Ace lief in den großen Raum herum und entdeckte den rothaarigen Piraten, der ihn aus der Marinebasis herausgeholt hatte. Sein seltsamer Strohhut hing neben seiner Hängematte an einem der viele Balken. Ace versuchte ihn mit Rütteln und Schlagen aufzuwecken. Doch es funktionierte nicht. Er müsste schon viel Krach machen um alle aufzuwecken. Da fiel ihm etwas ein. Er hatte doch noch ein kleines Mitbringsel aus der Marinebasis dabei. Er holte es aus seiner Hosentasche. Ein schrilles, lautes Pfeifen ertönte auf der Oro Jackson und ließ sofort alle Piraten im großen Schlafsaal hochschrecken. Allerdings bewegten sich die meisten viel zu schnell, sodass sie aus ihren Hängematten fielen und auf den harten Holzboden klatschten. Während all dieser Geschehnisse war ein lautes, kindisches Lachen zu hören gewesen. Die Piraten versuchten das Lachen zu orten. Als sie sahen, wer für ihr allzu frühzeitiges Erwachen verantwortlich war, verengten sich ihre Augen zu kleinen Schlitzen. Egal ob Sohn des Kapitäns oder nicht, der Junge könnte was erleben. So viel stand fest. Doch Ace war viel zu schnell für die restlichen Piraten. Er lachte erneut und blies noch einmal mit voller Kraft in die Trillerpfeife der Marine. Dann rannte er aus dem Schlafsaal. Die Piraten brauchte ein wenig Zeit, um sich zu erheben, jagten dem Jungen dann aber sofort hinterher. Dieser hatte immer noch die Marinepfeife im Mund und trällerte munter weiter. Das Fangen eines dreijährigen Kindes hatten sich die Piraten definitiv einfacher vorgestellt. Aber durch seine fehlende Größe konnte der Junge immer wieder durch die Beine der Piraten schlüpfen, ohne dass diese ihn erwischten. „Na los, schnappt euch schon das kleine Monster! So schwer kann das doch nicht sein!“ Einer der Piraten hatte die Führung über die Piratentruppe übernommen und teilte den anderen ihre Aufgaben zu. Er war sich sicher; mit dieser Strategie müssten sie den Kleinen eigentlich erwischen. Rayleigh saß auf einem der Masten und beobachtete von dort aus das Geschehen. Er war direkt nach Ace’s Besuch aufgewacht und hatte seitdem her das Handeln des Jungen beobachtet. Mittlerweile hatten sich die Piraten auf dem Deck in Formation gebracht. Sie versuchten den kleinen Jungen einzukesseln und ihn so zu erwischen. Nur stellten sich die Piraten das einfacher vor, als es dann war. Der Junge schaffte es immer wieder zu entwischen, wenn die Piraten ihn eingekreist hatte. Und nebenbei trillerte er immer noch mit der gestohlenen Marinepfeife herum, um die Piraten immer weiter zu provozieren. Würden diese Ace jetzt in die Finger bekommen, könnte Rayleigh nicht mehr für Ace körperliche Unversehrtheit garantieren. Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen um Roger zu wecken? Allerdings war das vermutlich schwieriger, als Ace einzufangen. Auch Krokus war jetzt aus seinem Krankenzimmer heraus getreten und beobachtete amüsiert das ganze Geschehen. Plötzlich lenkte ein Vogel all seine Aufmerksamkeit um. Der Vogel flog direkt auf das Schiff zu. `Die Zeitung, hä?´ Langsam setzte der Postvogel zum Sinkflug an und landete neben Rayleigh auf dem Mast. Der Vize bezahlte für eine Zeitung und sprang vom Mast. Interessiert blätterte er die Zeitung durch. „Na Ray, steht was wichtiges drinnen?“ Rayleigh schaute von seiner Zeitung auf, als er Krokus Stimme vernahm und schüttelte dann den Kopf. „Zum Glück nicht.“ Krokus zog fragend die Augenbrauen zusammen, während Rayleigh es ihm erklärte. „So wie es aussieht, ist sich die Marine noch nicht zu hundert Prozent sicher, wer Ace ist, denn sonst wäre da heute definitiv eine Extrameldung drinnen.“ Krokus verstand und nickte. Ace lief immer noch vor den restlichen Piraten davon. Doch seine Kondition ließ langsam aber sicher nach. Lange würde er seine Geschwindigkeit nicht mehr halten können und dann hätten ihn die anderen erwischt. Doch noch bevor ihn seine Kräfte verlassen konnten und die Piraten ihn einfangen konnten, wurde seine Flucht je gestoppt. Die Piraten stoppten, als sie einen lauten Einschlag hörten. Mit voller Wucht krachte Ace gegen eine Tür, die gerade aufgeschlagen wurde. Roger, der gerade aus seinem Zimmer gekommen war, kratzte sich verwundert am Hinterkopf, als er seine abgehetzte Crew sah. Diese erstarrten augenblicklich. Rayleigh steuerte, immer noch mit der Zeitung in der Hand, auf die Gruppe zu. Er grinste Roger an. „Zum Wohle der Crew, nimm doch bitte Ace die Trillerpfeife weg.“ Roger schaute noch irritierte und kratzte sich weiter am Kopf. „Hä? Wieso? Welche Pfeife und wo ist Ace überhaupt?“ „Willst du mir erzählen, dass du nichts mitbekommen hast?“ Auch Krokus hatte sich nun eingemischt und schaute ein wenig entsetzt auf seinen Kapitän. Doch Roger verstand gar nichts mehr. „Was denn mitbekommen?“ Um ihm auf die Sprünge zu helfen, deutete Rayleigh auf die Tür. Roger begriff langsam und schaute nun hinter die Tür. Ace lag, schlafend oder ausgeknockt, auf dem Boden, einen großen roten Abdruck im Gesicht und in der einen Hand hielt er die Trillerpfeife der Marine. Roger seufzte, nahm Ace die Pfeife aus der Hand und warf sie Rayleigh zu. „Zufrieden?“ Rayleigh zuckte nur leicht mit seinen Schultern. „Mir war es ja egal, aber der Rest der Crew scheint ziemlich glücklich zu sein.“ Mit einer Hand deutete der dunkle König auf das Deck der Oro Jackson. Tatsächlich waren die restlichen Piraten vor Erleichterung umgekippt. `Ruhe!´ Rayleigh schob sich grinsend die Trillerpfeife in die Manteltasche und ging davon. In Mary Joa: Mit schnellen Schritten ging der Admiral durch einen langen, leeren Flur direkt auf eine große, hölzerne Tür zu. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er endlich an dieser an. Er klopfte. Es dauerte einige Zeit bis sich eine Stimme von der anderen Seite der Tür meldete. „Herein!“ Senghok drückte langsam die Klinke nach unten und ging in das Büro des Großadmirals. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)