Desperate Dream von Vini ================================================================================ Kapitel 1: Ein Wiedersehen... ----------------------------- Kapitel 1 - Ein Wiedersehen... Zwei Jahre ist es her... zwei ganze Jahre... Es kam ihm länger vor, viel länger. Fast schon eine Ewigkeit... Kenji schlenderte den Korridor in Richtung Ankunft entlang. Verträumt schaute er aus dem Fenster. Sein Blick blieb an einer größeren Maschine mit westlichen Schriftzügen haften. /Ob es seine Maschine ist?/ Das Bild verschwamm... er sah sich im Fenster... /Hab ich mich verändert?/ /Sicher, hab ich das... Ich bin... älter geworden.... erwachsener./ Er ging weiter. /Ob er mich wohl noch erkennt?/ Kenji blieb stehen. /Natürlich wird er das!/ - Für diesen Gedanken hätte er sich am liebsten selbst eine verpasst, aber das sähe vor seinen Eltern bestimmt etwas merkwürdig aus.... /Ob er sich auch verändert hat? Nach zwei Jahren... / Er holte einmal tief Luft, dann ging er weiter. /Ich habe wirklich lange nichts mehr von ihm gehört.../ /Warum er den Briefkontakt wohl abgebrochen hat...?/ /Vielleicht bin ich ihm einfach auf die Nerven gegangen.../ Kenji blieb abermals stehen. /Vielleicht sollte ich lieber.../ /Gehen...?/ Plötzlich riss ihn eine vertraute Stimme aus seinen Gedanken. Kenji drehte sich um und schaute nach vorn. "O..nii....!" Seine Augen fingen an zu glänzen und ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. "ONII-CHAN!!!" Er rannte auf seinen Bruder zu und fiel ihm in die Arme. "Hey, hey... ! Nicht so stürmisch mein Kleiner..." entgegnete ihm eine sanfte Stimme. /Da war er endlich wieder, nach zwei Jahren!/ Plötzlich wurde Kenji klar, was er im Begriff war zu tun. /Verdammt, ich bin doch kein kleiner Junge mehr.../ Er riss sich los und schaute beschämt auf den Boden. "Gome... na... sai...." stammelte er. "Schon gut, ich hab's ja überlebt...", entgegnete Kojiro ihm mit einem sanften Lächeln auf seinen Lippen und wuschelte ihm brüderlich durch die Haare. /Wie früher... / "Mensch, hast ganz schön was zugelegt, Kleiner!" neckte Kojiro ihn. "Ja genau, und deshalb solltest du mich jetzt am besten nicht mehr "Kleiner" nennen!", grummelte Kenji. "Du weißt ganz genau, dass ich das nicht mag..." "Mhm, genau deshalb tu ich's ja, mein Kleiner!", sagte Kojiro mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht und stupste seinem kleinen Bruder auf die Nase. Schmollend drehte dieser sich mit dem Rücken zu Kojiro und grummelte: "Schon gar nicht MEIN Kleiner..." Kojiro lächelte. Er strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und wand sich dann seinen Eltern zu. Er begrüßte sie und begann sich mit ihnen zu unterhalten. /Masanori-san ist heute ungewohnt nett... / - dachte er. /Aber mir soll's recht sein.../ Es folgten die üblichen eintönigen Gespräche über dies und jenes. Ab und zu mal Mutters entsetzte bzw. "leicht"hysterische Bemerkungen wie "Mein armer Junge..." usw. /Typisch Mutti... / dachte Kenji, der sich jetzt wieder seiner Familie zugewandt hatte. /Aber irgendwie ist das Gespräch doch nicht so eintönig wie sonst.../ Er schaute zu Kojiro und fing an leicht zu lächeln. /Es ist schön seine Stimme wieder zu hören.... so sanft und... beruhigend.../ Langsam bewegten sie sich in Richtung Ausgang. Kenji lief stumm hinter seiner Familie her... musterte seinen Bruder.../Er hat sich verändert!/ /Ja, das hat er. Vielleicht nicht sehr auffällig... aber... / /Es war nicht nur sein Aussehen, es war... sein Verhalten./ Seine Miene verdunkelte sich. /Als wäre nichts gewesen... rein gar nichts.../ An Onii-chans Stelle hätte er das nicht gekonnt. /Immerhin wollte Vater, dass er diese Schule besuchte..../ Irgendwie bewunderte er seinen großen Bruder. Das tat er eigentlich schon lange aber diesmal war es sein voller Ernst. ****************************************************** An diesem Abend hatte Sakura-san ein extra großes Abendessen zubereitet. Der einzige, der wirklich zum Essen kam, war Kenji. Seine Familie aber unterhielt sich unentwegt mit Kojiro.Kenji war leicht gekränkt, da er erwartet hatte, dass sein großer Bruder ihm nach zwei Jahren etwas mehr Aufmerksamkeit schenken würde... /Wenigstens etwas mehr..../ - dachte er und pickte lustlos auf seinem Teller herum. Dann stand er auf, räumte seinen Teller ab und setzte sich wieder zu seiner Familie. Normalerweise bekam er viel mehr Aufmerksamkeit, aber diesmal schien ihn wirklich niemand bemerkt zu haben. "Ich geh ins Bett, Nacht!" sagte er leicht säuerlich. Kenji stand auf um zu gehen. Dann drehte er sich noch mal kurz um. "Ich mach' dein Bett auch gleich mit fertig, Onii-chan!" fügte er noch leise mit hinzu. Kojiro dankte ihm mit einem Lächeln. Kenji verließ den Raum. Er schien schon wieder vergessen zu haben, dass er vor einer Minute noch unheimlich sauer auf seinen Bruder war. /Bei einem solchen Lächeln konnte man doch einfach niemandem mehr sauer sein!/ ****************************************************** "Gute Nacht und vielen Dank für das Essen" bedankte sich Kojiro, machte eine leichte Verbeugung und schnappte sich seinen Teller. "Soll ich noch mit abräumen helfen?" fragte er seine Mutter. "Nein danke, geh lieber schlafen, du scheinst heute einen anstrengenden Tag gehabt zu haben!" entgegnete sie ihm freundlich. Dann verließ er die Küche. "Ich kann es nicht glauben, dass Kojiro sich wirklich so verändert haben soll..." sagte Sakura-san leise. "Mit etwas Disziplin bekommt man selbst solche schwierigen Fälle in den Griff..., entgegnete ihr Ehemann kühl."Aber wir werden ja noch sehen, ob sie wirklich gute Arbeit geleistet haben!", fügte er hinzu. "Meinst du nicht, dass er selbst die Arbeit leistete um sich so zu verändern?", fragte Sakura-san. Masanori-san schaute sie skeptisch an. Dann verließ er den Raum. ******************************************************' Kenji war gerade dabei Kojiros Bett herzurichten als die Tür aufging. "Bin gerade fertig mit deinem Bett.", sagte er. "Ich hab an deiner Ecke nichts verändert... Papa wollte zwar alles rausschmeißen aber... ich hab ihn nicht gelassen...", fügte er leise hinzu. "Danke...", entgegnete ihm sein Bruder sanft und lächelte ihn an. "Scho...schon ok...", stotterte Kenji leicht verlegen und wandte sich schnell einer anderen Beschäftigung zu.Kojiro ging unterdessen zu seinem Bett, schmiss sein Handtuch in die nächstgelegene Ecke und legte sich hin.Aufmerksam schaute er sich in dem Zimmer um. "Ist wirklich noch alles wie früher...", sagte er leise. Dann viel sein Blick auf Kenji, der gerade dabei war sich seines Hemdes zu entledigen. Interessiert schaute Kojiro seinen Bruder an. Dieser schien es zu bemerken. "Hey, was starrst du mich so blöde an!?!", schnauzte Kenji. Keine Antwort. /Was fällt dem eigentlich ein?!/ "Ich rede mit dir...!", grummelte Kenji säuerlich. "Mir ist bloß gerade aufgefallen, wie schnell die Zeit vergeht...", sagte Kojiro verträumt. "Wenn du meinst...", entgegnete Kenji ihm verständnislos. "Du hast dich verändert, weißt du das?", sagte Kojiro und lächelte ihn verschmitzt an. "Du bist erwachsener geworden.... schöner..." fügte er sanft hinzu. Kenji wurde rot. /Was sollte denn das jetzt?/ Er schnappte sich den nächstbesten Gegenstand und schleuderte diesen seinem Bruder unsanft ins Gesicht. (Zu Kojiros Glück war das in diesem Fall ein Kopfkissen) "Erzähl nicht so 'nen Stuss!", grummelte Kenji. Kojiro grinste seinen Bruder neckisch an und erwiderte; "Nein, das war mein voller Ernst... Aber das mit dem Kissen kriegst du trotzdem zurück, mein Kleiner!" Dann schnappte der sich sein Kissen und schleuderte es seinem kleinen Bruder an den Kopf.... Das ganze artete in einer riesigen Kissenschlacht aus. Wer gewann ist doch sicher klar, oder? ^.^ "Ok, ok ich ergebe mich!!!", winselte Kenji. Inzwischen hatte Kojiro ihn aber schon längst in der Mangel. "Leg dich nie wieder mit mir an, mein Kleiner!" flüsterte er seinem Bruder herausfordernd ins Ohr. Dann fing er an ihn abzukitzeln. Der arme Kenji hatte wirklich nicht den Hauch einer Chance. "Hey, hör auf! Ich hab mich doch schon längst ergeben....!", schnauzte er seinen Bruder an. "Was bekomm ich dafür, wenn ich aufhöre...?", flüsterte ihm Kojiro neckisch zu. Kenji wurde rot. /Jetzt reicht's/ Er boxte seinem Bruder unsanft in die Seite. Leider vergeblich, denn diesem schien es nichts auszumachen. Er stupste seinem kleinen Bruder nur auf die Nase und sagte grinsend: "Siehst echt putzig aus, wenn du rot wirst, mein Kleiner...!" "Scheinst dich ja prächtig zu amüsieren, Onii-chan...", grummelte Kenji. Kojiro ließ seinen Bruder los und lehnte sich gegen das Bett. "Klar...", entgegnete er sanft. Kenji setzte sich neben seinen Bruder. "Dein Gesicht....", sagte er leise. "Hm... ?", entgegnete Kojiro und schaute ihn verwundert an. "Es... ich hätte gedacht... die Narbe..." "Ich... ich hätte gedacht, sie würde verschwinden...!", flüsterte Kenji und schaute seinen Bruder schuldbewusst an. "Ach, halb so wild!", entgegnete Kojiro und lächelte seinen Bruder aufmunternd an. "Den Engländerinnen hatte sie anscheinend gefallen!", fügte er grinsend hinzu. Kenji schien dieser Satz dafür ganz und gar nicht gefallen zu haben. Er wand sich ab und schaute stumm auf den Fußboden. /Vielleicht hätte ich mir das lieber verkneifen sollen...../ dachte Kojiro und wusste nicht, wie er wieder an das Gespräch anschließen sollte. Nach mehreren Schweigeminuten sagte Kenji leise: "Sag mal Onii-chan, waren die sehr streng in England?" "Na ja, ging so... ich hab mich ja noch nie gerne an Regeln gehalten...!" grinste er seinen Bruder herausfordernd an und versuchte ihn damit etwas aufzuheitern. Kenji zeigte keine Reaktion. "Ist die Zeit für dich wirklich so schnell vergangen?", fragte Kenji zaghaft und schaute seinen Bruder fragend an. "Für mich nämlich nicht...", flüsterte er und senkte dann seinen Blick. Kojiro schaute seinen Bruder verwundert an. "Baka, du hättest mir wenigstens schreiben können...", sagte dieser und schaute Kojiro sauer an. Dann senkte er seinen Blick. "Tut mir leid, mein Kleiner...", flüsterte Kojiro betroffen. Stille. "Hab dich wirklich vermisst... Onii-chan...!", flüsterte Kenji. Kojiro fing an zu lächeln. "Ich dich auch, mein Kleiner...", erwiederte er sanft und strahlte seinen Bruder an. Dann strich er ihm vorsichtig durch die Haare und sagt leise: "Schon spät, wir sollten vielleicht lieber schlafen gehen..." ******************************************************************************** So, das war nun das erste Kapitel meiner Shonen Ai Geschichte und überhaupt meine erste Story. Ich hoffe, ich hab euch damit nicht allzu viel zugemutet...^.^; Ist vielleicht auch etwas unübersichtlich geworden (das war zumindest das, was meiner Schwester als erstes zu dieser Geschichte eingefallen ist...) Auf jeden Fall werde ich noch etwas weiterschreiben, da mir schon wieder ein paar schicke ^_^ Ideen im Kopfe 'rumspuken. Vi-chan ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)