Alltagsheldinnen von Gaomee (Tenten und Sakura) ================================================================================ Kapitel 2: Guter Dinge ---------------------- Der Himmel war grau und in der Ferne lungerten schon regenschwangere Wolken, aber Tenten war trotzdem guter Dinge. Tenten war immer guter Dinge. Tausende von Gedanken zogen durch ihren aufgeweckten Kopf. Was passierte eigentlich mit dem Rest der Zahnpasta, den man nicht aus der Tube bekam? Oder weshalb wussten die Vögel, in welche Richtung sie fliegen müssten, um nach Süden zu gelangen? Mit einem Lächeln grüßte sie all ihre Bekannten auf der Straße, die verbissen in den dicksten Wintermänteln noch ein paar wichtige Besorgungen zu machen hatten. Nur halbherzig wurde sie zurückgegrüßt. Aber Tenten zuckte nur mit den Schultern und akzeptierte es. In ihren Armen trug sie ihre Einkäufe, denn ihr Lebensgefährte würde später auf und davon zum Trainingsplatz sein und sie wollte sich mit Arbeitskollegen treffen. Daher kam es, dass Tenten ihren Tag etwas umgestaltet hatte. Sie hatte eigentlich noch ein paar Kraftübungen machen wollen, aber sie hatte keine Lust gehabt, sobald sie aus dem Apartmenthaus geschritten war und hatte sich stattdessen entschieden lieber nur schnell einkaufen zu gehen. Sie stieg die vielen, grauen Stufen in dem grauen Treppenhaus hoch. Während sie in ihrer Jackentasche nach dem Schlüssel suchte, musste sie die braune Einkaufstüte auf einem Arm balancieren. Das war gar nicht so einfach und dann hörte sie den verdammten Schlüssel endlich klimpern, aber da war soviel Müll in ihrer Jackentasche, dass ihre Finger eine Sekunde brauchten, um ihn ausfindig zu machen. Wie immer stieg sie die letzte Stufe hoch, steckte wie immer den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn wie immer um. Wie immer schob sie die Tür mit ihrer Hüfte auf, weil sie die Einkäufe trug, und stellte sie auch wie immer direkt auf den Küchentisch und wie immer hörte sie ein Hecheln und Jaulen aus dem Schlafzimmer ... oder auch nicht. Das Jaulen und Hecheln war neu. Tentens Ohren spitzten sich. Verwundert lauschte sie den Geräuschen. "Uh, uh, uh, oh!", klang es aus dem Schlafzimmer. Zwei Stimmen. Männlich, weiblich. Zuerst hatte sie sich tatsächlich noch gesagt, es sei bestimmt nur ein Porno, der zu laut auf seinem neuen Arbeitslaptop aufgedreht war und dass sie sich zu ihm schleichen würde, um es in ein 4D-Erlebnis umzuwandeln, aber die Wahrheit kroch in ihr hoch. Das wahre Bild stahl sich der Frau auf dem Weg zur Schlafzimmertür immer irgendwie in die Gedanken. Fassungslos legte Tenten ihr Ohr an die Tür und lauschte einen Augenblick. "Uh, uh, ah!", ertönte es jetzt. Mit offener Kinnlade öffnete sie die Tür und betrachtete mit einem urkomischen Gesichtsausdruck, was sich auf ihrem Bett abspielte. Vor Ekel war ihre Oberlippe hochgezogen, aber ihre Brauen in Verwirrung zugekniffen. Das Ergebnis war eine lachhafte Gesichtskirmes. Das große Plümo lag auf dem Boden, das Laken jedoch war kunstvoll um eine junge Frau mit wuscheligen blonden Haaren und rotem, verschmiertem Lippenstift drapiert. Allein das war schon lustig, aber dazu kam noch die Position, in der sich die Frau befand. Ihre Unterarme stützte sie auf das Bett. Allerdings waren das auch die einzigen Körperteile, die das Bett berührten. Der Rest war in der Luft, ebenso kunstvoll, wie das Laken um ihren Körper gewickelt war, hatte sie ihre Beine um Tentens Mann gewickelt und der steckte seinen hässlichen, hochroten Penis doch tatsächlich in ihre Möse. Raus und dann auch wieder rein - immer wieder, wiederholte Male - , während seine Hände ihre Hüfte hielten. Es ist selbstverständlich unnötig zu sagen, dass er sich kein bisschen verrenkte, sondern gemütlich auf seinen Knien fickte und "uh, uh, ah!"- Geräusche machte. Die Frau machte eher "uh, uh, oh!"-Geräusche. Endlich lösten sich Tentens verklemmten Züge und sie zog erstaunt die Augenbrauen hoch. "Hallo, Schatz." Im nächsten Moment hätte sie fast gelacht, denn der ganze Anblick wurde noch ungemein lustiger. Immer noch seinen Dödel rein und raus schiebend, wandte ihr Herzblatt seinen Kopf jetzt in Richtung Tür, genauso die Frau. Ihre erstaunten Gesichter waren zum Schreien, fand Tenten. "Hi, Schatz", machte er und auch die Frau versuchte mit einer Hand zu winken, was ob ihrer Position natürlich nicht leicht war. "Toll", kommentierte Tenten noch und dann drehte sie sich auf dem Absatz um und ging zur Tür hinaus. Die ganze Zeit über, in der sie die Treppe hinab ging, fand sie das alles eigentlich noch witzig und war ziemlich gelassen, aber die Erkenntnis sickerte am Ende doch durch. Als sie nämlich unten angekommen war, sah sie ein, dass sie gerade ihre Wohnung wegen einer Blondine mit viel zu rotem Lippenstift verließ, und begann zu rennen als würde es ihr Leben kosten ihren Schritt zu verlangsamen. Sie rannte als sei der Teufel persönlich ihr auf den Fersen. Und die Wolken, weil sie ja ach so viel Mitleid mit der armen Person hatten, die unter ihnen sich die Straßen entlang hetzte, begannen zu weinen. Und zwar so richtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)