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The memory won’t escape me

die Erinnerung wird uns nicht entfliehen..[überarbeitungsphase - danach geht es weiter. :3 ]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben (falls das hier wer ließt... x] )
Ich habe mich entschlossen nach 2Jahren Pause an dieser Geschichte weiter zu arbeiten. Allerdings werde ich nach und nach die Kapitel verbessern. Die Grundidee und auch die Story an sich bleibt die Selbige. Ich möchte nur mein Geschriebenes etwas verbessern. Etwas mehr auf die Gefühle und Handlungen achten. Also bitte nicht wundern :3 Komplett anzeigen

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Prolog


 

Prolog

~*~


 


 

Langsam und schwerfällig öffneten sich die Augen einer Frau. Ihre jadegrünen Seelenspiegel konnten zunächst nur verschwommene Umrisse erkennen, ehe sie über sich eine weiße Decke erkannte, an der Neonröhren hingen, welche etwas Licht spendeten. Langsam versuchte die Frau sich aufzusetzen, stöhnte allerdings auf, als sie bemerkte, dass sie von einem Schwindelgefühl eingenommen wurde. Hinzu kam eine unglaubliche Übelkeit und der Wunsch nach Wasser. Alles in einem war ihr Körper lädiert und schwach.
 

„Verdammt“, murrte sie kraftlos und strich sich durch ihr langes rosa Haar. Unsicher sah sie sich um, versuchte zu erkennen, wo sie sich befand, jedoch erkannte sie diesen Raum nicht wieder. Es war ein Raum mit langen, unübersichtlichen Gängen. Regale standen hier und dort mit Gerümpel, welche man wahrlich nicht gebrauchen konnte. Fenster konnte sie von ihrer Position ebenfalls nicht wahrnehmen. Geschweige denn eine Tür, welche den Weg hinaus preisgab.
 

Allerdings war dies zunächst ihre kleinste Sorge. Viel eher nahm sie nun die blanke Panik ein, denn eine bestimmte Sache fehlte ihr. Eine sehr, sehr Wichtige. Ihr Herz fing schneller an zu klopfen und ihr Atmen ging stoßweise. Irgendwie wirr führte sie ihre Hände zu ihrem Kopf und presste diese fest auf ihren Haarschopf. Griff in ihre Haare verkrampft hinein und ballte ihre Hände zu Fäusten – ihre Augen hatte sie dabei verschlossen. Ihre Lippen waren fest aufeinandergepresst und einige Zeit verharrte sie so, ehe sie frustriert einen Laut der Verzweiflung ausstieß und ihre Augen wieder öffnete.
 

Ihre Erinnerungen fehlten. Sie wusste nicht wer sie war. Wie sie war. Sie wusste nichts. Nicht ihr Alter, nicht ihren Wohnort, nicht ihren Beruf. Nichts, nichts, nichts! Nichts über ihre eigene Person und ihr Umfeld. Wer war sie?
 

Nach einer lang verstrichenen Zeit stand sie schlussendlich auf und sah sich weiterhin um. Sie musste hier hinaus. Musste fort von diesem schrecklichen Ort und zur Polizei. Musste und wollte zu Menschen, welche ihr vielleicht helfen konnten. Es brachte nichts auf dem Boden zu sitzen und zu verzweifeln. Sie musste handeln. Und so schritt sie langsam voran – darauf bedacht, ihre Schritte so leise wie möglich zu setzten. Sie wollte nicht unnötig die Aufmerksamkeit von wem auch immer auf sich ziehen. Sie wollte nur sicher aus diesem Raum hinaus.
 

Die Gänge wirkten verwirrend und sie hatte das Gefühl nicht ans Ziel zu gelangen – wenn es überhaupt eines gab. Doch irgendwann erreichte sie eine Tür und rannte total unvorsichtig auf diese zu. Drückte die Klinke von dieser hinunter und versuchte sie zu öffnen, jedoch misslang ihr dies. Frustriert schlug sie gegen dieses Hindernis. Es war doch zum Heulen. Kaum fand sie eine Tür, war diese verschlossen. Der Ausgang blieb ihr verwehrt. Die Freiheit, nach welcher sie sich sehnte. Traurig ließ sie ihren Kopf hängen, war versucht aufzugeben, jedoch konnte sie ihre depressiven Gedanken nicht weiter spinnen, denn plötzlich vernahm sie Schritte hinter sich. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und ihr Herz pochte viele Takte zu schnell.
 

Langsam und mit Bedacht drehte sie sich um und konnte drei Personen ausmachen. Einen jungen Mann mit blonden Haaren und strahlend blauen Augen. Neben ihm stand eine Frau, welche ebenfalls blonde Haare hatte – diese allerdings zu einem Zopf gebunden hatte. Ihre Augen wirkten müde und ihre Haltung zeugte von Angst und Schmerz. Etwas weiter Abseits der Beiden stand ebenfalls ein junger Mann mit dunklen Haar und ebenso dunklen Augen. Seine Mimik verriet nichts über seine momentane Gefühlslage. Allerdings erhob er als Einziger von den Dreien das Wort.
 

“Die Tür ist verschlossen. Wir kommen hier nicht raus.“
 


 

~*~
 

Die Flucht

Viel Spaß beim ersten Kapitel (:
 


 

„Okay, ihr drei wisst also rein gar nichts über euch?“, fragte die Rosahaarige.
 

Nachdem diese so geschockt reagiert hatte, hatte der Mann mit den strahlend blauen Augen versucht sie zu beruhigen, was ihm auch sehr schnell gelang.

Doch nun zierte sein rechtes Auge eine kleine bläuliche Verfärbung.

Er hatte blonde Haare und strahlte, obwohl sie in diesen Unannehmlichkeiten steckten, etwas Positives aus.

Der zweite Mann von ihnen hatte schwarze Haare und ebenso tiefschwarze Augen.

Er schien ehr von der stillen Sorte zu sein.

Und die Vierte im Bunde war eine Frau mit blonden Haaren. Sie wirkte sehr unsicher, was ihr kaum zu verübeln war.
 

Und nun waren sie hier.

Ohne jegliche Erinnerungen.
 

Die blonde Frau schüttelte auf die Frage der Rosahaarigen nur den Kopf. „Ich weiß rein gar nichts. Und es macht mir irgendwie Angst. Man weiß nicht, was für ein Mensch man früher war. Ob man böse oder gute Seiten hatte.“

Nervös strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.
 

Der blonde Mann meldete sich zu Wort: „Ach Mädels. Nicht aufgeben. Wir werden hier rauskommen und uns dann auf die Suche nach unseren Erinnerungen machen. Glaubt mir. Wir schaffen das.“

Er strahlte so eine unglaubliche Selbstsicherheit aus. Es war schon unheimlich… Doch irgendwie steckte es an, denn man sah ein erleichtertes Grinsen auf den Gesichtern der beiden Frauen.
 

„Tse. Und wie willst du hier rauskommen? Wir haben die Tür und das Fenster kontrolliert. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit“, sagte auf einmal der Schwarzhaarige, der die ganze Zeit geschwiegen hatte.

Er wirkte so kalt und unnahbar. Ein sehr komplizierter Mensch.

„Ach, du bist so ein Miesmacher! An der Tür war doch ein Computer. Man muss nur einen Code knacken. Dann sind wir hier raus!“, wehrte sich der Blonde gegen seinen einzigen männlichen Gegensatz.

„Richtig. Den Code knacken und dann versuchen raus zu kommen. Wer weiß, was uns da noch erwartet?“, antworte der Schwarzhaarige.
 

Da die beiden so diskutierten, merkten sie nicht, wie die blonde Frau langsam aufstand und zur besagten Tür ging. Ganz allein die Rosahaarige folgte ihr neugierig.
 

„Was ist los?“, fragte sie an der Tür angelangt.

Die Blonde wirkte irgendwie durcheinander. „Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich den Code knacken kann.“

Erstaunt sah die andere Frau sie an. Den Code knacken? Wenn sie es schaffen würde…

Hoffnung machte sich in ihrem Körper breit. Hoffnung die schnell zerstört werden konnte.
 

Die Blonde machte sich mit einem hoch konzentrierten Gesicht an den Computer zu schaffen.

Gab bestimmte Codes in die Eingabefelder ein.

Auch die Männer hatten nun die Abwesenheit der beiden Frauen bemerkt und gesellten sich zu ihnen. Sahen gebannt zu, was die blonde Frau anstellte.

Sollten sie Hoffen können?
 

~*~
 

Viele Menschen tummelten sich ein einem riesig großen Saal einer Villa mitten in Tokio.

Der teuersten Stadt der Welt.

In diesem Saal befanden sich mehrer Stehtische, ein riesiges Buffet und ein kleines Podium.

Eilig liefen die Kellner durch den Saal und verteilten an all den reichen Menschen Champagner und Kaviar.

Der Saal war mit einem roten Teppich ausgelegt und an den weißen Wänden erstrahlten viele Gemälde der Familie Hyuuga.
 

Die Menschen waren in Anzügen und Abendkleidern gekleidet und unterhielten sich glücklich mit Nachbarn, Kollegen und Freunden.

Nur eine Dame war überhaupt nicht glücklich.
 

Diese Dame war Ino Yamanaka, eine blonde Schönheit, deren Eltern über weltweite Firmen herrschten und damit auch eine menge Geld besaßen.

Sie trug ein schwarzes, kurzes und schulterfreies Kleid, welches sich perfekt an ihrer blassen Haut anschmiegte.

Sie war wahrlich eine Augenweide.
 

Nun stand sie an einem der Stehtische mit einem alten Geschäftspartner ihres Vaters und machte ihm schöne Augen.

„Wissen Sie, ich finde es schade, dass das Geschäftsverhältnis so schnell beendet wurde. Man sieht sich jetzt nur noch auf den feierlichen Anlässen des Hyuuga Clans“, säuselte sie und spielte mit einer ihre engelsgleichen blonden Haaren.
 

„Ach Fräulein Yamanaka. Manchmal muss man eben an sein eigenes Wohl denken. Es tut mir sehr Leid“, sprach der Angesprochene und lachte unsicher auf.

Ino fixierte ihn mit ihren wunderschönen Augen und ging ein kleines Stück weiter auf ihn zu. „Natürlich ist mir Ihr Wohl sehr wichtig, aber dennoch verstehe ich den Grund ihrer Entscheidung immer noch nicht“, sagte sie und strich ihm dabei kurz die Hand.

Hauchzart.

Flüchtig.
 

Doch es reichte aus, um eine gewissen Reaktion des Mannes auszulösen.

Eine Reaktion, die Ino so nicht gewollt hatte.

„Entschuldigen Sie mich bitte. So gerne ich mit Ihnen weiter sprechen würde, ich muss weiter.“

Mit diesem Satz verbeugte er sich und gab der Yamanaka einen flüchtigen Handkuss.

Und plötzlich stand sie alleine am Stehtisch.
 

Wütend stampfte sie kurz mit ihrem Fuß auf und murmelte: „So ein Mist!“

Sie wollte ihn doch nicht verjagen. Wieso erreichte sie nie ihre Ziele, die sie sich gesetzt hatte?

Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seufzte laut.

Wenn sich nicht bald was änderte, würde sich ihr Leben komplett verändern. Und das nicht zu ihren Vorlieben.
 

Als sie sich im Raum umsah, entdecke sie einen jungen Mann in einem weißen Anzug.

Neji Hyuuga.

Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten und ging langsam auf ihn zu.

Ihr Weg kreuzte sich mit dem eines Kellners, dem sie ein Glas Champagner abnahm und es in einem Zug leerte.

Sie brauchte Mut.
 

Neji Hyuuga, die Wurzel allen Übels.

Der Neffe von einem der Einflussreichsten Menschen Tokios.

Eingebildet. Machtbesessen . Unfreundlich. Nur auf eins aus – Geld.
 

Ino hatte Glück, dass er gerade alleine am Buffet stand und ging mit schnellen Schritten auf ihn zu.

„Hallo Neji“, sagte sie, als sie ihn erreicht hatte. Ihr Ton war unfreundlich.

Der Angesprochene drehte sich um und fixierte sie mit seinen kalten Augen.

„Schönen Abend. Ino.“

Er beugte sich vor, nahm ihre zarte Hand und gab ihr einen Handkuss.

„Schön, dass ich dich hier sehe.“

Ino entzog ihm die Hand und funkelte ihn wütend an. „Spar dir das bitte.“

„Wieso so zornig?“
 

„Ich habe meine Gründe“, sagte Ino mit gepresster Stimme.

Neji lächelte kalt und nahm eine ihrer Haarsträhnen und spielte daran. „Dann sag es mir.“

Sie nahm Nejis Hand und zog diese bestimmt beiseite.

„Du hattest mir etwas versprochen. Etwas, was mir sehr am Herzen liegt. Wieso hast du dich nicht daran gehalten? Wieso spricht man hier über so unwichtige Themen während etwas Schreckliches geschehen ist?“

„Ich habe ebenfalls meine Gründe“, sagte Neji und seine Stimme triefte vor Spott.

Als Ino nichts erwiderte und ihn nur böse anfunkelte sprach er weiter.

„Ich hielt dein Belangen für unwichtig. Wir können wegen deinen kindlichen Angstzuständen nicht ganz Tokio einen Schrecken einjagen.“

„Angstzustände? Unwichtig? Neji Hyuuga! Meine beste Freundin, die gleichzeitig deine Cousine ist, ist verschwunden und du nennst das unwichtig? Ich habe Angst um sie! Und nur weil Tokio sonst in Unruhe kommen könnte, darf es kein anderer erfahren? Das ist so verdammt Arm! Ich verachte dich. Ich…“
 

Mit jedem ihrer Worte, war Ino lauter geworden und die Wut ihrer Stimme war kaum zu überhören.

Doch bevor sie weiter sprechen konnte, hatte Neji ihr seine Hand auf dem Mund gepresst und sie gegen eine nahe gelegene Wand gedrückt.

Für Außenstehende sah diese Szene sehr intim aus.

„Ich rate dir, zügele dich. Wir sind hier auf einer der wichtigsten Versammlungen und wir wollen doch nicht, dass du durch deine naive Art ganz Tokio nervös machst oder?“, fragte er kalt.

Ino wollte etwas erwidern, doch er ließ seine Hand auf ihrem Mund und sprach weiter.

„Ich habe dich in der Hand. Solltest du irgendetwas tun, was mir nicht gefällt, dann gnade dir Gott. Du willst deine Familie doch nicht enttäuschen oder?“

Ängstlich schüttelte Ino den Kopf.

Neji lächelte kalt und löste seine Hand von ihrem Mund. „Damit hätten wir das geklärt.“
 

Er ließ die blonde Schönheit alleine an der Wand stehen.

Diese lehnte sich gegen diese und schloss die Augen. Tränen brannten in diesen und sie versuchte ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bringen.

„Oh Gott.“

Zittrig nahm sie ein Foto aus ihrer Handtasche und besah es sich traurig.

Es zeigte zwei Schönheiten in Ballkleidern.

„Ich vermisse dich so…“
 

~*~
 

„Code akzeptiert.“
 

Diese Worte prangten auf dem großen Bildschirm des Computers.

Die blonde Frau sah diesen mit großen Augen an. Sie hatte es geschafft?

Erleichterung machte sich in ihr breit. Sie würden hier rauskommen…

Plötzlich nahm der blonde Mann sie in den Arm und rief. „Super! Ich wusste wir schaffen das! Genial!“
 

Die rosahaarige Frau strahlte über das ganze Gesicht und selbst der Schwarzhaarige konnte nicht leugnen, dass er überrascht war.

Doch die Freude wurde schnell besänftig.
 

„Countdown bis zur Explosion läuft! 100…99…“
 

„Explosion?“, fragte der Blonde irritiert.

Alle starrten geschockt auf den Computer. Niemand rührte sich. Zu groß war die Angst vor dem Tod.

Dem Zuckersüßen Tod.

Sie schienen wie gelähmt…
 

„Verdammt! Lauft!“, rief auf einmal der Schwarzhaarige und zog die Rosahaarige mit sich.

Die Blonde rannte den beiden hinterher und der blonde Mann folgte auch sogleich.
 

Sie rannten durch enge Gänge, nicht genau wissend, wo der eigentlich Ausgang war.

Es war wie ein riesiges Labyrinth.

Die Angst stand den Vieren im Gesicht geschrieben. Schafften sie es noch rechtzeitig hinaus?

Würden sie überleben und erfahren wer sie sind?
 

Sie rannten, immer und immer weiter. Immer schneller. Der Atem wurde schwerer. Die Beine schmerzten. Der erwünschte Sauerstoff blieb aus.

Doch das Adrenalin trieb sie an…
 

50…49…
 

Plötzlich stolperte die blonde Frau und landete unsanft zu Boden.

„Ahh…“

Ihr war schlecht und Schweiß tropfte von ihrer Stirn. Sie war zu schwach um weiter zu laufen. Um sich zu retten.

Doch der blonde Mann griff ihr unter die Arme und hob sie hoch. „Du darfst nicht aufgeben. Da vorne ist der Ausgang! Wir schaffen das.“

Die Blonde reagierte nicht. War wie in Trance.

„Verdammt! Renn weiter! Wir schaffen das“, schrie der Blonde schon fast panisch und gab ihr eine Ohrfeige.

Diese rüttelte sie wach und das Adrenalin gab ihr die Kraft zum rennen.

Zusammen rannten sie weiter. Sie wollten nicht sterben. Nicht so! Nicht ohne ihre

Erinnerung.
 

Der blonde Mann erkannte auf einmal eine art Büro. Es blieb ihm nicht mehr viel Zeit, doch trotz allem rannte er hinein und suchte nach etwas, was sie brauchen könnten. Nach etwas, was ihre Erinnerungen beinhalten könnte.

Einen kurzen Blick ließ er über die Artikel schweifen und er entdeckte eine Mappe.

Er wusste zwar nicht, was dort an Informationen drin war, aber er nahm sie mit.

Ihm blieb nicht mehr viel Zeit, weswegen er zu einem Sprint ansetzte.

Von der Angst getrieben.
 

Immer schneller, bald hätten sie den Ausgang erreicht.
 

10…9..
 

Ganz bald…

Er war so nah.

Nur noch ein bisschen.

Nicht aufgeben!

Die Tür wurde aufgestoßen und kurz danach gab es einen ohrenbetäubenden Knall.

Man hörte Schreie… überall war Rauch zu sehen

Und dann war es Totenstill….
 

~*~
 

Ino Yamanaka hatte die Veranstaltung verlassen und war nun Garten des Hyuuga Anwesens.

Sie saß auf einer weißen Bank, vor ihr war ein großer, atemberaubender Springbrunnen und sie war von Rosenbüschen umgeben, an denen rosa und weiße Rosen prangten.
 

In der Hand hielt sie eine Flasche des wertvollen Champagners.

Laut seufzte sie. Eigentlich gehörte es sich nicht für eine „reiche Frau“ sich so gehen zu lassen, doch sie war ganz alleine.

Hatte Zeit zum nachdenken.
 

Sie wollte gerade die Flasche ansetzten, als sie aufgehalten wurde.

„Na, na , na. Wer will sich denn hier betrinken?“

Ino sah auf, um zu schauen wem die angenehm warme Stimme gehörte und das was sie sah, verschlug ihr die Sprache.
 

Es war ein junger Mann mit braunen Haaren und einer sehr warmen und herzlichen Ausstrahlung.

Sie blinzelte mit den Augen und öffnete den Mund um was zu sagen, aber kein Ton verließ ihre Lippen.

Sie war beeindruckt und einfach nur sprachlos.
 

„Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?“, fragte der Mann.

Langsam schritt er auf sie zu und blieb kurz vor ihr stehen.

Die Hände in den Hosentaschen vergraben und ein neckisches Grinsen auf den Lippen.
 

Die blonde Diva stellte die Flasche zur Seite und räusperte sich kurz.

„Es tut mir Leid. Wenn man so plötzlich von einem Mann überrascht wird, verliert man schnell seine Sprachfähigkeit.“

Während sie dies sagte, überschlug sie ihre Beine, strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und setzte ein verführerisches Lächeln auf.
 

Er kratzte sich am Hinterkopf und trat von einem Bein aufs andere, ehe er antwortete: „Dann sollte ich mich wohl besser entschuldigen. Also sorry. Ich bin übrigens Kiba. Kiba Inuzuka.“

Und schon wieder setzte er sein neckisches Grinsen auf.
 

„Ino Yamanaka.“
 

Kibas Gesichtszüge entgleisten. „Yama…Yamanaka? Die Firma Yamanaka?“

„Genau. Das ist die Firma meiner Eltern. Setzten Sie sich doch“, wies sie an.

Kiba fasste sich relativ schnell und setzte sich zu ihr. „Es tut mir Leid, dass ich Sie das frage, aber was machen Sie hier draußen? Da drinnen steigt doch die Feier.“
 

„Diese Veranstaltungen sind nicht immer das Wahre. Sie müssen wissen, dass man es als kleines reiches Gör nicht leicht hat“, sagte sie mit einem Augenzwinkern und fuhr dann fort, „Aber mich würde es viel mehr interessieren, was Sie hier machen. Ein Normalverdiener hier im Reiche der Hyuugas. Mutig.“
 

Kiba schmunzelte etwas und fuhr sich wieder nervös durch die Haare.

Die Yamanaka konnte nichts dagegen tun, aber er faszinierte sie, weshalb sie jede einzelne Bewegung genau beobachtete.
 

„Eigentlich dürfte ich genau hier nicht sein. Da haben Sie vollkommen Recht. Aber ich muss zugeben, der berühmte Garten der Hyuugas hat mich neugierig gemacht. Und das ich dann einer Dame wie Ihnen begegne, macht das alles nur noch interessanter.“

„Was meinen Sie mit genau?“, fragte Ino und umging somit seine Schmeichlereinen.

„Vom Beruf bin ich Polizist. Ich sollte eigentlich an den Eingängen sein und dafür sorgen, dass dort alles läuft. Sie wissen ja sicher, dass solche Veranstaltungen gefundenes Fressen für Attentäter sind.“
 

Ino war sichtlich erstaunt. Mit allem hätte sie gerechnet. Nur nicht mit einem Polizisten.

Vorsichtig nickte sie, um zu zeigen, dass sie verstand.
 

„Ich sollte mich auch besser auf dem Weg machen“, sagte Kiba und stand auf.

„Wäre wohl besser“, murmelte Ino und man konnte eine spur Enttäuschung heraushören.
 

Kiba unterdessen zog seine Jacke aus und legte sie der Yamanaka sanft über die Schulter.

„Nachts wird es immer sehr kalt. Ich möchte doch nicht, dass Sie sich noch erkälten.“

„Aber wann sollte ich Ihnen diese wieder geben?“, fragte Ino verständnislos.
 

„Man sieht sich immer zweimal im Leben. Und tun Sie mir bitte einen Gefallen und lassen Sie das mit dem Alkohol trinken. Das löst niemals Probleme.“

Kiba lächelte sie noch einmal an und ging dann den Kiesweg zurück zum Hauptgebäude.
 

Ino sah ihm erstaunt nach und ein roter Schimmer hatte sich auf ihre Wangen gelegt.

Was für ein Mann.
 

~*~
 

„Meister?“

Ein grauhaariger Mann verbeugte sich.

„Sprich Kabuto“, sprach eine dunkle und kalte Stimme.

Der Angesprochene erhob sich wieder und sein Blick wirkte ernst.

„Die Gefangenen von Bunker 156 sind geflohen. Es scheint, als hätten sie den Code geknackt. Laut den Überwachungsvideos sind sie auch es dem Bunker entflohen. Was soll ich nun in die Wege leiten?“
 

Eine Weile herrschte eine gespenstische Stille und man hörte nur, wie der Meister mit seinen Fingern auf dem Tisch tippte.

Er schien zu überlegen.
 

„Waren die Sicherheitsvorherkehrungen so schlecht?“, fragte schließlich der Meister.

„Nein, Alles war wie immer gesichert. Anscheinend hatten sie einen Hacker bei sich, der den Code knacken konnte. Und den Rest würde ich zu einem zähen Überlebenswillen zählen.“

„Ich verstehe. Nun, es bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Kopfgeldjäger auf die Vier anzusetzen. Lasse ihnen alle möglichen Unterlagen zukommen.“

„Zu Befehl Meister“, sagte Kabuto und verbeugte sich wieder.

„Sorge dafür, dass die Vier dem Tode geweiht sind.“
 

~*~
 

Kiba stand vor dem Eingang der Villa der Hyuugas. Den Blick gen den dunklen Himmel gerichtet.

Er liebte seinen Beruf als Polizist und würde ihn nie im Leben gegen einen anderen eintauschen, doch nun einen Bodyguard für die Reichen und Schönen zu spielen, dass war nicht seine Kragenweite.

Wie sie in ihrem Geld schwammen, nichts dafür tun mussten. Nur hin und wieder Geschäfte mit einem Handschlag besiedeln.

Sie hielten sich für was Besseres.
 

„Hey. Inuzuka! Da will dich eine Dame sprechen“, rief auf einmal einer seiner Kollegen und hatte dabei ein zweideutiges Grinsen drauf.

Der Angesprochene runzelte die Stirn und fragte: „Bitte? Wer sollte das wollen?“

Sein Kollege kam auf ihm zu und klopfte ihm auf die Schulter. „Die Kleine ist echt heiß. Schnapp sie dir.“

Kiba verdrehte die Augen. War er hier nur von Idioten umgeben?

„Ist okay. Du entschuldigst mich?“

Kiba vernahm nur noch das Nicken seines Kollegen und ging dann durch die riesige Tür in die Einganshalle.
 

Diese war riesig, hatte dunkles Parkett und weiße Wände. In einer Ecke stand ein wunderschönes Klavier und direkt in der Mitte des gesamten Raums stand sie.

Ino Yamanaka. Mit seiner Jacke in der Hand und einem gerissenen Lächeln auf den Lippen.
 

Als er direkt vor ihr stand, nahm er die Jacke, die sie ihm reichte entgegen und fragte: „Was kann ich für Sie tun?“

„Erst mal das Siezen sein lassen. Ein Du reicht völlig“, antwortete sie mit einem Augenzwinkern.

„Ich wollte dir nämlich deine Jacke wieder geben, Kiba. Du sagtest ja, man sieht sich immer zweimal im Leben. Da wollte ich etwas nachhelfen.“
 

Kiba war sehr erstaunt über diese Frau. Er hätte sie nie so eingeschätzt, wie sie sich gerade gab. Sie war nicht so, wie die ganzen reichen Frauen die er kennen gelernt hatte. Sie war anders.

Etwas Besonderes.
 

Kiba räusperte sich, um seinen Frosch im Hals los zu werden, dann sagte er: „Ich danke dir dafür. Aber das war doch sicher noch nicht alles, oder?“

„Nein. Ich habe eine Bitte an dich und ich erlaube keine Rückzieher. Also hast du keinerlei Entscheidungsmöglichkeit.“ Sie leckte sich kurz über ihre trockenen Lippen und strich sich dann eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

„Und die wäre?“

„Tanz mit mir…“, hauchte sie.
 

~*~
 

„Hey, Pinky. Geht es dir gut?“

Genervt stöhnte die Rosahaarige auf und hielt sich den Kopf.

Dieser schmerzte so fürchterlich und ihr Umfeld wirkte so verschwommen.

Was war nur passiert?

Als sie all die Erinnerungen Revue passieren ließ, weiteten sich ihre Augen und sie setzte sich mit einer enormen Geschwindigkeit auf.

„Oh Gott… haben wir es alle geschafft?“, fragte sie irritiert und versuchte den Schwindel in ihrem Kopf zu ignorieren.

„Wie du erkennen kannst Pinky.“

Pinky?

Die Rosahaarige sah sauer in das Gesicht ihres gegenüber. Diese kalten schwarzen Augen. „Nenne mich nicht so.“

„Spitznamen wären von Vorteil, wenn wir nicht mal unsere Namen wissen“, antwortet er nur lässig und reichte ihr die Hand, damit sie vom Boden aufstehen konnte.

Doch Pinky, wie er sie so schön nannte, stieß seine Hand unsanft weg und versuchte von alleine aufzustehen. „Deine Hilfe kann mir gestohlen bleiben“, sagte sie mit einem giftigen Unterton.
 

Doch ihr Körper schien nicht so zu wollen, wie sie es sich erhofft hatte.

Als sie gerade stand, knickten ihre Beine aufgrund des Schwindels wieder ein.

Hätte der Schwarzhaarige ihr nicht unter die Arme gegriffen, wäre sie wieder unsanft zu Boden gegangen.

„Anscheinend ist meine Hilfe doch vom Vorteil“, sagte er mit einem fiesen Grinsen.
 

Die Rosahaarige wollte etwas erwidern, doch es ging ihr gerade echt nicht gut.

Der Schwindel in ihrem Kopf ließ nicht nach und deswegen war sie so unendlich froh, dass der Schwarzhaarige sie immer noch hielt.

Ihr ganzer Körper schmerzte fürchterlich und sie sehnte sich so nach einer warmen Dusche.

Das war doch alles zum verrückt werden.

„Dir scheint es echt nicht gut zu gehen“, stellte nun der Schwarzhaarige fest.
 

Wütend löste sich die Rosahaarige von ihm.

Sie stand zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, doch das Gleichgewicht war zu halten.

„Es geht schon. Danke“, sagte sie bissig.

Sie wollte aus irgendeinem Grund nicht schwach vor ihm dastehen.

Wollte ihre Stärke beweisen und kein Mitleid haben.

Sie alle waren schließlich in einer schlechten Verfassung….
 

„Ist okay Pinky“, antwortete er gelangweilt.

„Nenn mich nicht so du Eisschrank!“, schrie sie schon fast.

„Hey Leute. Bleibt mal Locker. Wir brauchen keinerlei Spitznamen“, mischte sich nun der Blonde ein und zog die Blondine mit sich.

Er wedelte mit einer Mappe herum und grinste frech.
 

„Was hast du denn jetzt?“, fragte die Rosahaarige neugierig.

„Eine Mappe, die uns nur von Vorteil sein wird“, antwortete er und an seiner Tonart konnte man erkennen, dass er sehr erleichtert war.

Er öffnete diese wertvolle Mappe und nahm einige Papiere heraus.

„Hier stehen alle möglichen Daten von uns drin. Nichts wirklich Wertvolles. Nur Namen, Heimatstadt und so ein Kram. Ich verstehe echt nicht, wie die so was Wichtiges in einem Büro liegen lassen konnten“, sprudelte es aus dem Blonden hinaus.

„Wahrscheinlich hat keiner damit gerechnet, dass wir fliehen“, murmelte der Schwarzhaarige.
 

„Jetzt redet nicht so um den heißen Brei rum! Ich will endlich meinen Namen wissen!“, rief die Blonde gereizt.

Sie war so nah dran ihren Namen zu erfahren. Es kribbelte schon in ihren Armen und Beinen.

Her mit den Informationen.
 

„Schon gut“, murmelte der Blonde und studierte die Daten.

Die Rosahaarige sah ihm über die Schulter und las fleißig mit.

Auch sie konnte es kaum erwarten zu wissen wer sie ist.

Wie bedeutsam es schon alleine war, den Namen zu wissen.
 

„Okay, “ fing der Blonde an und zeigte auf die Blondine, „Dein Name ist Temari Sabakuno.“

Ein unheimliches Glücksgefühl breitete sich in ihrem Körper aus. Endlich wusste sie ihren Namen. Sie war endlich wieder ein Jemand. Ein Mensch mit Personalien.
 

„Und du bist Sasuke Uchiha“, sagte der Blonde und sah dabei dem Schwarzhaarigen in die Augen. Dieser nickte jedoch nur. Keinerlei Emotionen waren in dem Moment auszumachen.
 

„Ich bin Sakura Haruno“, sprach nun die Rosahaarige und lächelte glücklich.

Wie der Name zu ihr und ihren Haaren passte. Perfekt.
 

„Und ich bin Naruto Uzumaki“, murmelte der Blonde und ein grinsen schlich sich über sein Gesicht.
 

„Steht da sonst noch etwas an Informationen?“ fragte Sasuke.

„Ja, wir alle kommen aus dem selben Ort“, antwortet Sakura.

Fragend hob Sasuke eine Augenbraue und Naruto grinste über das ganze Gesicht.

„Auf nach Tokio Freunde!“
 

~*~
 

Kiba wusste nicht, worauf er sich eingelassen hatte.

Er war mitten auf der Tanzfläche der Veranstaltung und lächelte nervös.

Alle Menschen trugen Anzuge oder hübsche Abendkleider und er stand hier mit einer Jeans, einem weißen T-Shirt und einer schwarzen Jacke.

Er bemerkte die erniedrigenden Blicke der Reichen und fragte sich, wieso er nur zugestimmt hatte.
 

Als dann ein langsamer Walzer eingespielt wurde, nahm er die Tanzhaltung ein und sah nervös auf Ino hinab.

„Was ist los?“, fragte die blonde Schönheit und veranlasste ihn, den Tanz zu beginnen.

Konzentriert versuchte er, sie zu führen, was ihm jedoch misslang.

Andauernd trat er auf ihre Füße und so beschloss Ino, die Führung zu übernehmen.

„Ich fühle mich hier wie eine arme, kleine Forelle in einem Haifischbecken“, brachte er nervös hervor.
 

Ino musste schmunzeln. „Keine sorge. Da haben wir eine Gemeinsamkeit. Diese Menschen zerreißen sich über jeden. Mach dir da mal keine Gedanken.“

„Als ob sie etwas gegen dich hätten.“

Ino blickte scheu zu Boden. „Du weißt gar nicht, wie gehässig diese Menschen sein können. Macht man nur einen Fehler, wird es einem über Jahre hinweg vorgehalten.“
 

Irgendwie bekam Kiba Mitleid mit der schönen Blonden. Wo sie gerade nur von Selbstbewusstsein gestrotzt hatte, so war sie jetzt eine arme verletzliche Frau.

„Mit mir zu tanzen ist auch ein Fehler, oder?“
 

Erstaunt sah Ino zu ihm auf, musste aber dann traurig lächeln. „Ja, das stimmt. Aber es interessiert mich nicht, was sie denken. Für mich zählt nur der Augenblick.“
 

Kiba veranlasste Ino dazu, sich zu drehen und ließ sie dann sofort wieder in seine Arme kommen.

„Ich habe noch nie so jemanden wie dich kennen gelernt. Wieso bist du so anders?“

„Es hat seine Gründe, weswegen ich mich so verändert habe. Ich habe gelernt, dass es wichtigeres als Geld gibt.“

Der Walzer neigte sich dem Ende zu. Die letzte Melodie wurde gespielt und Ino landete mit ihrem Rücken gegen Kibas Brust.

„Was für Gründe?“, fragte er.
 

Ino schloss die Augen und atmete tief durch.

„Gründe die dich leider nichts angehen. Du musst das verstehen.“

Vorsichtig drehte Kiba die Yamanaka zu sich und sah ihr in die Augen.

„Ich verstehe. Du hast deine Forderung erfüllt bekommen. So erfülle mir auch meine.“

Er drückte ihr eine Karte in die Hand und machte sich bereit zu gehen.

„Aller guten Dinge sind drei.“

Und mit diesen Worten ging er durch den Saal auf den Ausgang zu.
 

Ino sah sich die Karte an.

Es war eine Visitenkarte mit seiner Handynummer drauf. Sie musste lächeln.

Wieso verzauberte er sie nur so, dass ihr die anderen Menschen hier so egal waren?
 

Sie war so verzaubert, dass sie Nejis Blick nicht mitbekam.

Feurig vor Zorn….
 


 


 


 

Und somit beginnt der spannende Kampf um die Wahrheit.
 


 


 

So. Das war das erste Kapitel... doch etwas ehr als geplant...aber iwi hatte ich einen Drang dazu es fertig zu stellen. Nun ja.. ich hoffe ihr kommt nicht so durcheinander mit der Blonde oder die Blonde usw...

Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen.<3

Großstadtleben

So, das neue Kapitel. Irgendwie halte ich mich nie an meine Zeitangaben xD Nun ja ich wünsche euch viel spaß und hoffe, dass alles verständlich ist (:
 


 


 

Per Anhalter waren Sasuke, Naruto, Temari und Sakura nach Tokio gekommen, einer der teuersten Städte der ganzen Welt.

Auf der Suche nach ihren wertvollen Erinnerungen.

Ohne Geld.

Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen.
 


 

Die Dunkelheit hatte Tokio heimgesucht.

Der Regen prallte auf dem Asphalt nieder und viele Leute rannten durch diesen.

Sie wollten auf dem schnellsten Wege nach Hause.

Wollten bloß nicht nass werden.

Naruto, Sasuke, Sakura und Temari hatten deswegen in einer Kneipe Schutz gesucht.
 

„Der Regen hört ja nie auf…“, murmelte Sakura und wagte einen Blick nach draußen.

Unaufhörlich prasselte dieser auf die Straßen nieder und viele Leute waren total durchnässt.

„Wir müssen uns bald mal einen Unterschlupf suchen“, meinte Sasuke.

Sakura nickte leicht. Sie konnten ja nicht hier bleiben. Ohne Geld…

Aber der Regen sah auch nicht so einladend aus. Die Befürchtung machte sich schon in ihr breit, unter einer Brücke schlafen zu müssen.
 

„Lasst uns doch noch hier bleiben. Hier ist es warm und man kann hier jede menge Bier trinken!“, kicherte Temari betrunken.

Ihr Kopf lag schon auf der Tischplatte und sie grinste die Beiden an.

„Ich frage mich, ob sie überhaupt Geld dabei hat“, flüsterte Sakura dem Schwarzhaarigen zu.

Dieser nickte nur. Die beiden selbst hatten sich nichts bestellt.

Nur Naruto, der noch nüchtern wirkte und Temari.
 

„Sag mal Sakura. Weißt du eigentlich noch mit wem du Verlobt bist?“, kicherte Temari auf einmal.

„Verlobt?“, fragte Sakura verwirrt.

Was meinte Temari bitte damit? Wie kam sie auf so eine lächerliche Idee?

„Na, der Ring auf deinem linken Ringfinger…das heißt doch Verlobung oder?“, fragte Temari.

Langsam hob Sakura ihre linke Hand und starrte ungläubig auf den Ring.

Er war silbern und ein kleiner Diamant funkelte auf diesem.

Wieso war ihr dieser vorher nie aufgefallen?
 

„Ach, ein Ring heißt doch noch lange nichts“, erwiderte sie barsch und starrte stur zum Fenster.

Sollten ihre „Freunde“ doch denken was sie wollten.

„Vielleicht kann er uns Informationen geben“, durchbrach Sasuke die Stille.

„Informationen?“, mischte sich nun auch Naruto ein und nahm ein schluck Bier zu sich.

„Wenn es ein Verlobungsring ist, ist da sicher etwas eingraviert“, murmelte Sasuke gelangweilt.
 

Sakura schluckte kräftig und erhob ihre Hand wieder.

Sollten vielleicht wichtige Informationen zu ihrer Person in diesem kleinen Ring eingraviert sein? Vielleicht der Name ihres Verlobten? Zerstörerische Hoffung keimte in ihr auf.

Langsam nahm sie den Ring ab und studierte die Innenseite.
 

„26 April 2011“
 

„Da steht nur das Verlobungsdatum drauf…“, murmelte Sakura schon etwas enttäuscht.

Die Hoffnung, nur so flüchtig wie ein Wimpernschlag.
 

Temari trank den letzten Schluck von ihrem Bier und grinste Sakura wieder breit an. „Man. Seit einem Monat erst verlobt. Darf man noch gratulieren?“

Wütend funkelte Sakura sie an. „Untersteh dich.“

Eine betrunkene Temari war echt nichts für ihre Nerven.
 

„Wir sollten morgen einfach eine Bibliothek aufsuchen und im Internet nach unseren Namen suchen. Wer weiß, vielleicht finden wir etwas. Jede Möglichkeit sollten wir ausschöpfen“, unterbrach Sasuke die beiden Frauen.
 

Die beiden nickten. Wie Recht er hatte. Jede Möglichkeit an Informationen zu gelangen sollte man nutzten.

„Na dann Leute. Lasst mal von hier abhauen. Uns einen Schlafplatz suchen und Morgen in die Bibliothek gehen“, sprach Naruto auf einmal mit Elan und stand auf.

„Ähm. Wie wäre es mit bezahlen, Naruto?“, fragte Sakura.
 

„Wir haben doch kein Geld“, kicherte Temari.

„Aber.. wie ?“, fragte Sakura nun wieder.

Doch sie konnte sich die Antwort bereits denken.

Die waren doch verrückt.
 

„Na. Zeche prellen“, murmelte Naruto und zuckte mit den Schultern, als ob es das normalste der Welt wäre.

Er nahm seine Jacke vom Stuhl und sah Sakura und Sasuke erwartungsvoll an.

„Also los. Jetzt!“, rief er auf einmal und stürzte aus der Kneipe.

Temari rannte ihm schnell hinterher und auch Sasuke und Sakura folgten schnell.

Wobei Sasuke die verwirrte Sakura hinter sich her ziehen musste.
 

~*~
 

Es war eine lauwarme und leicht regnerische Nacht in der Ino Yamanaka auf der überdachten Terrasse ihres Anwesens saß.

Vor ihr erstreckte sich ein wunderschöner Garten, mit den verschiedensten Pflanzen und einem riesengen Pool.
 

Ihre Eltern waren bereits zu Bett gegangen. Was zu dieser Uhrzeit kein Wunder war.

Doch sie?

Sie brauchte Zeit zum nachdenken.

Ihr Leben lief schief. Nichts geschah mehr so wie sie es wollte. Nichts hatte sie unter Kontrolle.

Laut seufzte sie und schloss die Augen.

Nach der großen Veranstaltung war der Abschied der Familie Hyuuga komisch ausgefallen. Neji hatte sich so seltsam verhalten.

Sein Blick. Diese Kälte, dieser Zorn.

Panik hatte sie erfasst, als sie dies sah.

Schließlich hatte er ihr angedroht, dass er zu allem fähig war und das glaubte sie ihm auch.

Kalt. Skrupellos. Ja so war er. Alle negativen Eigenschaften verband sie mit ihm.
 

Sie war so in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht merkte, wie jemand die Terrasse betrat und langsam auf sie zuging. Bedächtig leise Schritte zu nutzen.

Als diese Person direkt vor ihr stand, umschloss er mit einer plötzlichen Bewegung ihren Mund und Ino, die ihre Augen weit aufriss, konnte keinen Laut mehr von sich geben.
 

Die lähmende Angst machte sich in ihrem Körper breit, der Atem ging schneller und sie spürte, wie ihr Herz stärker klopfte. So stark, dass sie Angst bekam, es würde zerbrechen.
 

„Ich hatte dich gewarnt Ino“, sprach eine kalte Stimme und Ino schluckte kräftig.

Sie wusste doch, dass er nichts einfach so auf sich sitzen ließ.

Er duldete keine Fehler.

Sie hatte es gewusst und trotz allem so unüberlegt gehandelt und mit Kiba getanzt.

Sie war ihren Sehnsüchten nachgegangen.
 

Neji Hyuuga lächelte sie kalt an und umfasste mit seiner freien Hand ihre weiblichen Wölbungen am Oberkörper.

Erschrocken schrie Ino gedämpft auf. Was tat er da?
 

„Das du einfach mit diesem Polizisten getanzt hast, war nicht so schlau. Langsam glaube ich, dass in deinem kleinen Köpfchen nichts als Unsinn herrscht. Sehr unangenehme Gerüchte haben sich verbreitet. Gerüchte die für mich und gerade für dich nicht vom Vorteil sind.

Aber ich weiß schon, wie du dich entschuldigen kannst“, flüsterte er kalt und nach den letzten Worten, lachte er eisig.
 

Tränen brannten in Inos Augen. Unglaubliche Panik machte sich in ihrem Körper breit und sie wurde von der Angst beherrscht. Sie konnte nicht klar denken und schon gar nicht handeln.

Sie wartete nur darauf, dass er seine Wut an ihr ausließ.
 

Sein lächeln wurde breiter, es wirkte schon fast irre, wirr. Als ob er außer Kontrolle wäre.

„Deine Eltern sind im Bett nehme ich an…“
 

Ängstlich nickte Ino.

Wieder lachte er kalt auf, ehe er seine Hand, die ihre Weiblichkeit umfasste, zu ihren Intimen Bereich fahren ließ und den Slip unter ihrem Rock erfasste.

„Dann wird uns ja keiner stören.“ Mit diesen Worten fing er an, den Slip quälend langsam herunter zu ziehen.
 

Inos Augen weiteten sich geschockt und ihr Atem ging stoßweise.

Er würde doch nicht? Nein er durfte es nicht… Er war doch ein einflussreicher Mann, der nur hin und wieder erpresste…

Sie umfasste schnell sein Gesicht mit ihren Händen, zog es etwas von ihrem Gesicht fort und krallte dann ihre Fingernägel in das Fleisch seiner Wange. Mit einem schnellen Ruck zog sie diese runter und durch Neji schmerzverzerrtes Gesicht konnte sie erkennen, dass es etwas genützt hatte.

Er schrie wütend auf. An seiner Wange zeichneten sich blutige Kratzspuren ab und seine Augen funkelten wütend. „Das hätte ich nicht getan.“
 

Und nach diesem Satz schlug er ihr ins Gesicht.

Inos Kopf ging durch diese Wucht zur Seite und ein unglaublicher Schmerz überzog ihre Wange.

Ein Schmerz der sie betäubte. Ihre Sinne und ihre Gedanken.

Kraftlos sah sie zur Seite. Sie wusste, dass er zu stark war.

Und so ließ sie ihn über sich herrschen…
 

~*~
 

„Das ist nicht dein ernst Naruto“, sagte Sakura geschockt und sah auf das große Schild wo Obdachlosenheim drauf stand.

Sie standen gerade alle im Regen und dieses Heim war die einzige Chance einen warmen Unterschlupf zu haben.
 

„Und wie das mein ernst ist. Ein warmes Bett, etwas zum Essen und eine warme Dusche. Das alles ist umsonst“, erwiderte der Blonde gut gelaunt.

Sakura musste ihm ja Recht geben. Sie sehnte sich nach einer warmen Dusche, nach einem Bett und nach etwas Nahrung und Flüssigkeit.

Dennoch missfiel es ihr einen Fuß dort rein zu setzten.
 

„Jetzt komm Pinky“, sagte Sasuke monoton und ging die Stufen zum Eingang hinauf.

Temari, der die frische Luft sehr gut getan hatte, streckte Sakura die Hand hin.

„Komm. Es ist eine Notlösung. Das wird wohl klar gehen.“

Laut seufzte Sakura und folgte Temari.
 

Das Obdachlosenheim war sehr warm und freundlich eingerichtet. Die Wände erstrahlten in einem warmen Gelb und durch die Räume schwebte der Duft einer Nudelsuppe.

Am Empfang saß eine ältere Dame und lächelte sie schon freundlich an.

„Guten Tag meine Schützlinge. Was kann ich für euch tun?“

Temari sah sie skeptisch an. Schützlinge?
 

Naruto ließ sich als Einziger nicht beirren und ging lächelnd auf die alte Dame zu.

„Wir bräuchten für diese Nacht einen Unterschlupf und etwas zum Essen wäre auch nicht zu verübeln.“

Die alte Dame nickte und blätterte in ihren Unterlagen.

„Sie haben Glück. Es sind noch Plätze in diesem Haus frei. Würden sie bitte ihre Namen hier notieren“, bat sie und reichte Naruto eine Liste und einen Kugelschreiber.

Dieser nickte nur und ging damit zu seinen Freunden zurück.

„Einmal eure Namen bitte“, plauderte er fröhlich los.
 

Sasuke nahm Naruto die Liste ab und flüsterte: „Am besten notieren wir falsche Namen.“

Als er jedoch Sakuras fragenden Blick bemerkte, sprach er weiter: „Wer weiß wer uns in diesem Bunker eingesperrt hat. Am besten sollten wir so wenig Aufmerksamkeit wie nötig fordern.“

Nachdem er seine Erklärung beendet hatte, notierte er einen ausgedachten Namen und gab die Liste schließlich weiter.
 

~ *~
 

Heißer Dampf schlich über den Flur des Obdachlosenheims und Sakura Haruno trat aus einem Duschraum.

Nur mit einem Handtuch bekleidet tapste sie über den Flur zu ihrem Zimmer.

Männer und Frauen Zimmer waren aufgeteilt und sie teilte sich das Zimmer mit Temari und einer weiteren Frau, die sie noch nicht kennen gelernt hatte.
 

Sie fühlte sich so erleichtert. Die Nudelsuppe hatte ihren Magen verwöhnt und die Dusche ihre Sinne benebelt. Es tat so unendlich gut.
 

„Nett, nett.“, hörte sie auf einmal Sasukes Stimme.

Er stand auf dem Flur und war wohl gerade dabei ebenfalls Duschen zu gehen, denn er hielt Handtücher in seiner Hand.

Sakura funkelte ihn böse an. „Präg dir dieses Bild ruhig ein, denn du wirst mich so nie wieder sehen!“

Der Schwarzhaarige schmunzelte und ließ Sakura ohne ein weiteres Wort zu sagen im Flur stehen.

Diese seufzte genervt auf. Wieso konnte er nicht aufhören sie aufzuziehen?

Es nervte sie tierisch, was ihm wohl zu gefallen schien.

Verdammter Uchiha!
 

~*~
 

Temari lag frisch geduscht und nur in einem Bademantel gekleidet auf ihrem Bett.

Sakura war vom Duschen noch nicht wieder zurück, weswegen sie gelangweilt an die Decke starrte.

All das, was seit ihrem aufwachen im Bunker geschehen war, spielte sie in ihrem Kopf noch einmal durch.

Das schreckliche Erwachen, die Flucht und die Stadt Tokio, die hoffentlich alle Geheimnisse lösen würde.

Was würde noch alles passieren? Würden sie an ihre Erinnerungen gelangen?
 

„Hey. Du teilst dir wohl das Zimmer mit mir?“, rief auf einmal eine weibliche Stimme und riss Temari aus ihren Gedanken.

Erschrocken setzte sie sich auf und musterte eine braunhaarige junge Frau.

„Ja. Hey.“, antwortete Temari etwas unsicher.

„Ich bin Tenten Ama. Freut mich“, sagte die Braunhaarige und hielt Temari ihre Hand hin.

„Ja, ebenfalls. Ich bin Temari.“

Tenten legte ihre Tasche auf das letzte freie Bett ab und setzte sich darauf hin.

„Jetzt fehlt ja nur noch die dritte im Bunde. Kennst du sie schon?“, fragte Tenten neugierig.

„Ja, ich bin mit ihr hier angereist“, murmelte Temari und sah sie misstrauisch an.

Diese Frau war nach ihrem Geschmack viel zu offen.

„Okay. Ach Tokio ist eine so wunderbare Stadt. Nur leider hat sie für uns arme Hüpfer echt nichts zu bieten was?“, plauderte Tenten drauf los.

Unsicher nickte Temari. Nicht fähig irgendetwas zu sagen.

Woraufhin Tenten weiter plauderte: „Man hat es nun mal nicht so leicht. Wieso bist du denn hier im Heim? Ich meine, billige Hotels gibt es ja wie Sand am Meer. Da musst du echt schon kein Geld besitzen.“

„Du hast recht. Ich bin total pleite…“, murmelte Temari unsicher und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als das Sakura bald kam.

„Geht mir auch so. Da kommt man nach Tokio, voller Träume und auf einmal hat man kein Geld mehr und sitzt auf der Straße. Ich kann mir nicht mal was zu Essen leisten…und meine Eltern wollen mich nicht mehr sehen“, flüsterte Tenten traurig.
 

Temari war aufgestanden und zu Tenten hinüber gegangen. „Das tut mir echt Leid für dich. Wirklich.“

Irgendwie hatte sie nun Mitleid mit Tenten. Sie schien zu jung um auf der Straße zu leben. „Ach, es geht schon. Lust etwas spazieren zu gehen? Ich brauche frische Luft.“, fragte Tenten mit einem leichten lächeln.

„Es ist zwei Uhr Nachts…“

„Na und? Das heißt hier doch nichts. Komm schon. Nur kurz!“

Temari seufzte leise und nahm ihre Anziehsachen vom Stuhl.

„Aber nur kurz. Ja?“

Glücklich nickte Tenten.
 

~*~
 

Naruto saß auf seinem Bett und hatte noch einen Teller Nudelsuppe in der Hand.

Sasuke lag im Bett gegenüber und starrte an die Decke.

An Schlaf war nicht zu denken, zwar waren beide total erschöpft, doch die Müdigkeit wollte nicht kommen.

Zu sehr pulsierte das Adrenalin in ihrem Körper.

„Was denkst du wie es weiter geht?“, durchbrach Naruto die Stille.

Er schien nachdenklich und rührte abwesend in seiner Suppe herum.
 

„Mal sehen. Wer weiß an was für Informationen wir noch gelangen.“

Sasuke schloss die Augen und seufzte schwer.

Er hoffte auf einen Anhaltspunkt. Irgendwas.

Wenn nicht, hätten sie keinerlei Informationen nach denen sie suchen konnten. Gar nichts.

„Was ist, wenn welche nichts über sich herausfinden? Was machen wir dann? Wie wird es dann weitergehen?“, fragte Naruto.

Der Uchiha setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare. „Ich bin mir auch nicht sicher wie es weiter geht. Aber wir sind ein Team. Und wir werden erst aufhören, die Erinnerungen zu suchen, bis jeder sie erlangt hat.“

Naruto musste grinsen und schmiss ein Kissen nach dem Schwarzhaarigen. „Alter. Du bist ja doch ganz okay.“
 

„Wer ist ganz okay?“

Die beiden Männer sahen zur Tür, woher die Stimme kam und entdeckten Sakura.

Diese setzte sich lächelnd neben Naruto, entnahm ihm seine Nudelsuppe und schob sich einen Löffel davon in den Mund.

„Hey! Das ist meine“, jammerte Naruto.

Die Haruno sah ihn fies an. „Jetzt nicht mehr!“

Beleidigt schob Naruto seine Unterlippe hervor und versuchte sie mit einem Dackelblick anzuschauen. „Sakura!“

Doch diese ignorierte ihn gekonnt und aß genüsslich weiter.

„Du musst doch auf deine Figur achten. Wenn du noch mehr davon isst, wirst du noch fett“, versuchte Naruto nun eine andere Methode.

Doch auch das ignorierte Sakura. Sie wusste ganz genau was er vorhatte und es machte so viel Spaß ihn zu ärgern.
 

„Ich möchte euch ja nicht bei euren Annäherungsversuchen stören, aber wo ist Temari?“, fragte Sasuke, nachdem er sich das Schauspiel zu genüge angesehen hatte.

Die Rosahaarige überging seine Bemerkung und antwortete: „Sie ist mit einer Zimmernachbarin an die frische Luft gegangen. Tenten heißt sie. Scheint ganz nett zu sein.“
 

Sasuke nickte leicht und lehnte sich dann an die Wand. Er schien nachzudenken.
 

~*~
 

Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen.

Nur noch riesige Pfützen gaben Anzeichen dafür, dass der Regen noch nicht allzu lange vergangen war.

Da das Obdachlosenheim in einer armen Ecke Tokios lag, blieben Tenten und Temari an der Hauptstraße. Zu groß war die Angst vor etwas bösen in den dunklen Gassen.

„Ich danke dir. Frische Luft tut ja so gut“, sagte Tenten, holte tief Luft und breitet die Arme aus.

Temari lächelte leicht. Tenten erinnerte sie irgendwie an einen Wirbelwind.

So frisch, so jung, so spontan.

„Gern geschehen.“

Die Braunhaarige lief etwas vor Temari und plauderte fröhlich etwas über Gott und die Welt.

Wenn man die beiden so sah, könnte man denken, sie wären zwei normale Frauen.
 

Doch Plötzlich geschah etwas Unerwartetes.

Ein kleiner Luftzug streifte Temaris Wange und hinterließ einen starken Schmerz.

„Ahh…“

Sie fuhr mit ihrer Hand zur Wange und ihre Augen weiteten sich, als sie etwas Feuchtes fühlte.

Langsam führte sie ihre Hand vor Augen und entdeckte das Blut.

Ihr Kopf schwang zur Seite und sie entdeckte ein Loch in der Hauswand.

„Oh nein…“ Jemand hatte auf sie geschossen.

Das alles geschah in einzelnen Sekunden.
 

Und auf einmal ging alles ganz schnell.

Sie hörte Tenten aufschreien und handelte instinktiv.

Rannte zu Tenten, nahm ihre Hand und riss sie mit sich in eine Gasse hinein.

Die Schüsse verfolgten sie, weshalb sie immer tiefer in die Gassen hineinrannten und mal rechts, mal links abbogen, um ihrer Verfolger zu verwirren.
 

Die Panik kroch in ihrem gesamten Körper hinauf, das Adrenalin pulsierte in ihrem Körper und benebelte fast ihre Sinne.

Ihr Handeln war mechanisch. Sie dachte nicht darüber nach.

Irgendwann, sie wusste nicht wie lange sie schon rannten, zog Tenten sie in ein altes, unbewohntes Haus hinein.
 

Die Fenster und Türen fehlten schon, es gab kein Licht und ein kalter Wind zog hindurch.

Sie suchten sich eine kleine Ecke wo sie sich versteckten um Luft zu holen.

Temari selbst rutsche die kalte Steinwand hinab und atmete schwer.

Ihre Beine schmerzten und der Schweiß tropfte von ihrer Stirn.

Tenten selbst sah nicht besser aus.

Sie hatte den Kopf an die kalte Wand gelehnt, die Augen geschlossenen und ihr Atem ging schwer.

„Verdammt. Was war das?“, keuchte die Braunhaarige und ihre Stimme war hauchzart.
 

Temari schloss die Augen, versuchte ihren Körper zur Ruhe zu bringen und hoffte, dass sie die Verfolger losgeworden waren.

„Es hat Jemand auf uns geschossen.“
 

~*~
 

Ino Yamanaka saß auf ihrem Bett, in einer warmen Decke eingerollt.

Ihr Zimmer spendete spärlich Licht, nur eine einzelne Lampe auf ihre Nachtischschränkchen war an.

Die Wände erstrahlten in einem sanften Fliederfarbenen Ton, der sie etwas beruhigte und der Boden war mit weißem Teppich ausgelegt.

Ihr Zimmer gab ihr den Schutz und die Sicherheit, die sie gerade brauchte.
 

Sie fühlte sich so schmutzig und der ganze Körper schmerzte.

Neji hatte die Kontrolle über sich verloren und seine ganze Wut an ihr ausgelassen.

War in sie eingedrungen ohne überhaupt ihre Erlaubnis zu haben.

Er handelte nur nach seinen Trieben, keine Leidenschaft, keine Liebe.
 

Ihre Tränen waren versiegt. Sie fühlte sich so leer.

Konnte nicht weinen, nicht schreien und nicht lachen.

Er hatte sie zerstört. Innerlich wie Äußerlich.
 

Sie drehte schon seit geraumer Zeit eine Visitenkarte in ihren Händen herum.

„Wenn du dich nicht von dem Polizisten fernhältst, wird noch schrecklicheres geschehen!“

Das hatte er ihr gesagt, als er ging. Als er sie so beschmutzt zurück ließ.
 

Sie musste kräftig schlucken. Schon wieder liefen Tränen über ihr Gesicht. Waren sie nicht versiegt? Wieso konnte sie nicht einfach aufhören. Sie musste die Kontrolle wieder über sich gewinnen.
 

Langsam stand sie auf, ließ die Visitenkarte auf dem Bett zurück und ging mit eleganten Schritten zu ihrem großen Spiegel rüber.

Sah in den Spiegel hinein und erschrak leicht.

Ihr Gesicht war blass, die Augen Blutunterlaufen und eine bläuliche Farbe verzierte ihr linkes Auge und einen kleinen Teil ihrer Wange. Dort wo Neji sie körperlich getroffen hatte. Der körperliche Schmerz machte ihr jedoch nichts aus, denn der seelische war viel schlimmer.
 

Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Irgendwas musste sie tun, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Irgendwas!

Als sie die Augen öffnete, sah sie wieder in ihr Gesicht. Es erschien ihr schon fast lächerlich, was er mit ihr angestellt hatte und eine plötzliche Wut durchzuckte sie.

So eine starke Wut, dass sie ihre Hand erhob und diese mit einem lauten Schrei zum Spiegel fahren ließ.
 

Dieser zersprang in tausende Teile und diese Teile flogen zu Boden.

Traurig sah Ino hinab auf das Scherbenmeer und ignorierte, dass ihre Hand blutete.

Sie lächelte leicht über diese Ironie. Dieses Scherbenmeer spiegelte ihre zerbrochene Seele perfekt wieder.
 

Sie musste das tun, was für ihre Familie am besten war, weswegen sie zu ihrem Bett ging und die Visitenkarte in die Hand nahm.

„Es tut mir Leid Kiba. Aller guten Dinge sind wohl doch nicht drei“, flüsterte sie und zerriss die Karte in zwei.

„Ich muss mich um meine Familie kümmern. Neji hat uns in der Hand…“
 

Wenn man wählen kann zwischen dem eigenen Wohl und dem der Familie, welches wählt man dann?

Man steckt seine eigenen Gefühle zurück und sorgt dafür, dass es der Familie gut geht…
 

~*~
 

„Was ist passiert?!“, rief Sakura durch den ganzen Frühstücksaal des Obdachlosenheims.

Temari hatte den Dreien die ganze Geschichte mit der Schießerei erzählt und saß nun mit gesenktem Kopf am Tisch und nickte leicht.

„Sei ruhig noch lauter, Pinky“, murmelte Sasuke und nahm sich einen Schluck Kaffee. Was für ein Stress am frühen Morgen. Sie war doch verrückt.
 

„Ich darf so laut sein wie ich will. Verdammter Uchiha!“, giftete sie zurück.

Wieso trieb er sie nur immer bis zum Rande des Wahnsinns?

Nur nicht durchdrehen und von ihm reizen lassen. Es gab wichtigeres.

„Wir müssen also damit rechnen, dass jemand hinter uns her ist“, sagte Naruto auf einmal und die beiden Frauen starrten ihn geschockt an. Sollte es wirklich jemanden geben, der sie jagen würde?
 

„Aber was ist, wenn sie hinter Tenten her waren?“, warf Sakura ein.

Sie wollte gar nicht erst daran denken, dass jemand hinter ihnen her sein könnte. Das war zu absurd.
 

Temari schüttelte daraufhin den Kopf. „Nein. Ich glaube nicht. Sie ist so lieb. Nie und nimmer würde sie in so was drin stecken.“

„Du kennst sie doch nicht mal“, murmelte Sakura und warf Temari einen überlegenden Blick zu.

„Ja, euch drei kenne ich auch nicht. Also nenne mir einen Grund, wieso man euch trauen sollte und Tenten nicht?“

„Wir sind alle zusammen in diesen Gott verdammten Bunker aufgewacht!“, sagte Sakura gereizt und funkelte Temari wütend an.

„Das heißt noch lange nichts. Einer von uns könnte doch nur so tun, als ob und uns die ganze Zeit hintergehen!“

„Mädels, bleibt mal bitte ruhig“, mischte sich Naruto ein.

Wieso stritten die beiden nun so?

Das hatte doch alles keinen Sinn. Hoffungsvoll sah er zu Sasuke.

Konnte er sich nicht irgendwie einmischen? Er selbst hatte da gar keinen Draht zu.
 

„Ja genau! Du könntest ja von uns die falsche Schlange sein!“, rief Sakura und ignorierte Naruto.

„Es reicht mir! Das ist eindeutig zuviel…“, zischte Temari, stand mit Schwung auf, sodass der Stuhl zu Boden fiel und rannte aus dem Frühstückssaal.

Naruto sprang ebenfalls auf und rief den beiden Hinterbliebenen im gehen zu: „Ich rede mal mit ihr!“
 

„Das hast du ja ganz toll hinbekommen, Pinky.“

Die Angesprochene ballte ihre Hände zu Fäusten und blickte Sasuke finster an.

„Jetzt provozier mich nicht.“

Ihre Muskeln waren so angespannt und unglaubliche Wut hatte sich in ihrem Körper breit gemacht.

„Man sollte sich nicht so von seinen Gefühlen leiten lassen“, sagte Sasuke und goss sich erneut Kaffee ein.

„Als ob du mich verstehen würdest.“

„Ob du es glaubst oder nicht. Aber ja. Ich verstehe dich.“

Seine Stimme klang gelangweilt und seine Augen sahen sie kalt an.

Die Rosahaarige musste tief durchatmen.

Wieso hatte sie das Gefühl, es ihm immer recht machen zu müssen, es aber nie zu schaffen?

Was stellte er nur mit ihr an?
 

~*~
 

„Hey! Temari! Warte doch mal!“, rief Naruto, ergriff so gerade ihren Arm und zwang sie stehen zu bleiben.

Diese hatte ihr Gesicht zu Boden geneigt und zitterte am ganzen Körper.

„Lass mich bitte.“

Ihre Stimme klang brüchig, weswegen Naruto sie zu sich zog und in seine Arme schloss.

„Als ob ich dich jetzt alleine lassen könnte. Wir sind Freunde. Und die lässt man nicht einfach so gehen.“

Temari sah geschockt auf. Was meinte er da? Freunde? Nachdem sie sich doch so daneben benommen hatte?

Vorsichtig drückte sie sich von ihm und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.

„Sag bitte nicht so was. Nachdem ich so aus der Haut gefahren bin, habe ich nicht mehr das Recht, als Freund betitelt zu werden.“
 

Naruto lächelte leicht und umfasste ihre Schultern. „Du hattest eine schreckliche Nacht hinter dir. Es ist doch verständlich, dass du durcheinander bist und auch gereizt. Und mach dir nichts aus Sakura. Das alles macht ihr sicher auch zu schaffen. Wir sind alle etwas gereizt und sprechen Worte aus, die wir nicht so meinen. Kopf hoch.“

Unsicher sah sich Temari um und holte tief Luft.
 

„Ich habe Angst.“
 

„Ich auch. Aber ich habe auch Hoffnung. Wir schaffen das. Wir 4 müssen nur zusammen halten. Denn nur als Gruppe sind wir stark genug. Vertraust du mir?“
 

Zögerlich nickte Temari. „Ich vertraue dir….“
 

~*~
 

„Suche nach >Uchiha< wird gestartet“
 

Gespannt saßen Sasuke, Sakura, Naruto und Temari vor einem Computer der Bibliothek.

Nachdem Naruto Temari etwas beruhigt hatte, hatten die beiden Frauen sich ausgesprochen und nun schien wieder alles in Ordnung zu sein.
 

Temari hatte sich eigentlich noch von Tenten verabschieden wollen, doch diese war spurlos verschwunden gewesen. Alleine ein Zettel wo drauf stand: >Man sieht sich immer zweimal im Leben<, hatte die Blonde in ihrem Zimmer vorgefunden.

Etwas enttäuscht war sie doch, da sie Tenten irgendwie mochte.
 

„Suche gab 8755 Treffer“
 

„Uh. So viele Treffer?“, fragte Temari erstaunt.

Die Vier hatten sich entschieden den Nachnamen von Sasuke in der Suchmaschine einzugeben und dann zu warten, was für Ergebnisse auf sie warteten.

Aber mit so vielen hätte keiner gerechnet.
 

Sasuke überflog die Ergebnisse und entschied sich dann für einen Zeitungsartikel, dessen Überschrift Skandal war.
 

„Skandal?“, flüsterte Sakura und bekam irgendwie ein mulmiges Gefühl.

Das hörte sich nicht gut an. Vorsichtig sah sie zu Sasuke hinüber, der kühl wie eh und je wirkte. Seine Hände gaben als einziges Auskunft über seinen Zustand.

Sie zitterten.

„Skandal. Mord in der Familie Uchiha…“, fing Sasuke an, brach jedoch schnell ab und starrte stumm auf den Bildschirm.

Naruto beugte sich misstrauisch vor und begann ebenfalls stumm zu lesen.
 

Die beiden Frauen sahen sich irritiert an. Wieso gaben die Männer ihnen keine Auskunft über das Geschriebene?

Während Sasukes Miene emotionslos blieb, weiteten sich Narutos Augen geschockt und er blickte unsicher zu dem Schwarzhaarigen. „Sasuke…“
 

Plötzlich stand dieser mit einem Ruck auf und entfernte sich von den Dreien. Lief zu den angegrenzten Terrassen der Bibliothek.
 

Schweigend.
 

Kalt.
 

Unnahbar.
 

Sakura sah ihm verwirrt nach, ehe sie sich an Naruto wandte. „Was ist los?“

Der blonde Chaot fasste sich an die Stirn und schien nach den richtigen Worten zu suchen.

„Nun ja. Da steht, dass Mikoto und Fugako Uchiha ermordet vorgefunden wurden. Das sind Sasukes Eltern… Die Schuld trägt anscheinend Itachi Uchiha, sein ältere Bruder. Dieser ist allerdings spurlos verschwunden… und Sasuke nach dem Artikel auch. Er hat keine Familie mehr.“
 

Sakura erstarrte. Da suchte man nach Informationen über sich und dann fand man so etwas Schreckliches heraus.

Doch wie fühlte man, wenn man keine Erinnerung an die Familie hatte?

Wenn man nicht weiß, in was für eine Beziehung man zu ihnen stand?

Sie wusste es nicht…
 

„Ich schaue mal nach ihm“, sagte sie schon fast mechanisch und ging mit schnellen schritten zur Terrasse.
 

Naruto und Temari sahen ihr verwirrt hinterher.
 

Was für Worte würde sie wählen?
 


 


 

Uuuuund? Was sagt ihr? xD Ich kann euch versichern, Hinata kommt auch sehr bald dran und ja. Neji ist bei mir ein Fiesling. Irgendwer musste hinhalten. Und Tenten ist auch endlich da.(: Ähm ja und ich kann zu der gesamten Geschichte auch nur sagen, dass nichts so ist, wie es scheint. (; Würde mich über Feedback freuen. <3

Stille Momente

So. Auf zum neuen Kapitel. Es ist mir irgendwie schwer gefallen es zu schreiben- rein von den Gefühlen her. Aber ja, lest einfach. Viel spaß.
 


 

Unsicher blieb Sakura am Eingang der Terrasse stehen.

Diese war modisch aufgebaut, mit schwarzen Fließen und einem weißen Geländer.

Ein paar kleine Sitzmöglichkeiten in weiß waren in der Mitte der Terrasse aufgebaut.
 

Sasuke stand am Geländer der Terrasse und sah auf einem großen Park hinaus.

Niemand sonst befand sich hier.

Irgendwie wirkte er majestätisch, so wie er dort stand.

Die Hände auf dem Geländer lehnend, zur weiten Ferne hinaus starrend und einfach seine gesamte Haltung.
 

Da die Morgenluft noch etwas kühl war, zog Sakura ihre Lederjacke enger an sich und schritt langsam auf den Uchiha zu.
 

Wieso war sie ihm so schnell gefolgt? Sie wusste doch gar nicht, welche Worte sie wählen sollte. Sie hatte mal wieder nicht nachgedacht und einfach auf ihr Herz gehört, welches ihr mitgeteilt hatte, dass sie sich um den Uchiha kümmern sollte.

Unschlüssig blieb sie neben ihm stehen und sah in sein Gesicht.

Es zeigte keinerlei Emotionen – wie auch sonst immer.

Das war nichts Neues für sie. Er war einfach ein einziges Rätsel.
 

„Sasuke.. ich“, fing sie an und wollte seine Hand vorsichtig ergreifen, doch er entzog ihr diese schnell und verschränkte die Arme vor der Brust. Kein laut kam über seine Lippen und sein Blick war immer noch in die weite Ferne gerichtet.
 

Sie stieß die Luft aus. War klar, dass er ihre Nähe nicht zulassen würde.

Nach den wenigen Tagen, hatte sie schon bemerkt, dass er ein Mensch war, mit dem man schwer umgehen konnte. Menschen zu ärgern und sie in ihre Schranken zu weisen - das gelang ihm spielend, doch seine Gefühle zu äußern war etwas, was ihm misslang.
 

Ein komplizierter Mensch, der doch irgendwie faszinierend war.

Allerdings musste sie ihn nun dazu bringen, irgendeine Gefühlsregung zu zeigen.

Schließlich konnten sie hier nicht stehen bleiben und den Gedanken nachhängen. Sie mussten weiter und damit sie vorankamen, musste sie eine Chance nutzten, die wohlmöglich an seinen Nerven zerren würde.
 

„Dafür, dass du einen auf emotionslosen Klotz machst, nimmt dich das alles sehr mit. Ganz schön lachhaft oder?“, fragte sie auf einmal mit einem schnippischen Unterton und lehnte sich ans Geländer. Ihr Blick wirkte verurteilend.
 

Nie hätte sie gedacht, dass diese Worte die gewünschte Wirkung hatten, doch sie wurde eines Besseren belehrt.
 

Mit einer enormen Schnelligkeit und einer gewissen Stärke, hatte sie der Uchiha gegen eine Wand gedrückt. Sie keuchte wegen dem Aufprall kurz auf und ihr Kopf ging durch die Wucht etwas nach hinten, weswegen sie leicht gegen die Wand knallte.

„Ahh.“

Sasuke hatte seine Hände neben ihrem Kopf abgestützt und war ihr gefährlich nahe.

Sein Atem kitzelte ihre Nase und seine Augen durchbohrten die ihre.
 

„Du weißt überhaupt nicht, wie ich fühle“, flüsterte er kalt.

Sakura atmete tief durch, die Angst wollte von ihr besitzt ergreifen, doch sie musste Ruhe bewahren. „Du hast mir heute Morgen noch gesagt, dass du weißt wie ich fühle und ich kann dir unter Garantie sagen, dass es umgekehrt genauso ist. Wir alle stecken in der gleichen Scheiße.“

„Du hast doch keine Ahnung“, zischte er.

Sakura sah ihm fest ins Gesicht und versuchte irgendeine Gefühlsregung zu lesen, doch da war nichts.
 

Nur Leere.
 

„Du hast auch keine Ahnung. Du weißt doch gar nicht, in was für einer Beziehung du zu deinen Eltern standest“, flüsterte sie.

„Sei still!“, rief er wütend aus und versenkte seine Faust in die Wand. Nur wenige Millimeter von Sakura entfernt.

Diese hatte geschockt die Augen geschlossen und ihr Atem ging schneller. Bis aufs Äußerste hatte sie ihn gereizt, doch es hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Er war wütend, doch genau diese Wut bereitete ihr furchtbare Angst.

Sie bemerkte, wie sein Körper sich von der Wand abstieß und sich etwas entfernte.

Tief atmete sie aus und öffnete anschließend die Augen. Sie hatte gewusst, dass er ihr nichts tun würde.
 

Sasuke stand etwas von ihr entfernt, mit gesenktem Kopf und geballten Fäusten.

Langsam ging sie auf ihn zu. Ihr Herz pochte schnell. Viel zu schnell.

Doch sie ignorierte ihre Sorgen und die Angst und blieb direkt vor ihm stehen.

Er brauchte sie jetzt.

„Sasuke“; flüsterte sie leise.

„Lass mich einfach in Ruhe“, zischte er.

Doch Sakura ließ sich nicht beirren und legte ihre Hand auf seine Schulter.
 

„Ich verstehe dich. Du weißt nicht, wie du fühlen sollst, weil du nicht weißt, in welcher Beziehung du zu deinen Eltern standest. Ich kann verstehen, dass dich das mitnimmt und genau deswegen werden wir unsere Erinnerungen finden. Glaube mir, wir schaffen das“, flüsterte Sakura und wagte vorsichtig ihre Arme auf seine kräftigen Schulterblätter zu legen und sich an ihn zu schmiegen.
 

Zu ihrem Erstaunen, unternahm er nichts dagegen. Ließ es einfach geschehen…
 

„Egal was passieren wird, ich werde für dich da sein. Das verspreche ich dir.“ Sie platzierte ihren Kopf gegen seine Brust und sah zur Seite.

Sein Herzschlag pochte erst sehr schnell, doch dann nahm es ein langsames Tempo ein, welches Sakura sofort beruhigte. Sie schloss die Augen und genoss den Moment. Diese Wärme, die von seinem Körper ausging war einfach nur wunderschön.
 

Die Umarmung wurde nicht erwidert, doch der Uchiha tat etwas anderes, um zu zeigen, was ihm dies bedeutete. Er bedankte sich.
 

~*~
 

Ino Yamanaka stand vor ihrem Spiegel und betrachtete ihr Gesicht.

Mit großer Mühe, hatte sie versucht die blaue Verfärbung zu überschminken, jedoch hatte es nicht viel gebracht.

Ihre Wange und das Auge erschienen immer noch leicht verfärbt.

Sie strich vorsichtig mit ihrem Finger über diese Stelle und zog scharf die Luft ein. Der Schmerz war gewaltig.
 

Es war die schrecklichste Nacht in ihrem Leben gewesen und sie wusste nicht, wie sie ihren Eltern nun gegenüber treten sollte.

Sie warteten unten im Salon um mit ihr zu Frühstücken.
 

Ino massierte sich die Schläfen und schloss dabei die Augen. „Immer ruhig bleiben“, murmelte sie sich zu.

Sie würde sich einfach so geben, wie immer. So tun, als hätte es die Nacht nie gegeben und die bläuliche Verfärbung als Missgeschick präsentieren.
 

„Ino. Nun komm schon. Wir haben Besuch“, hallte es durch das Treppenhaus.

Da die blonde Schönheit ihre Zimmertür offen hatte, konnte sie die nervöse Stimme ihrer Mutter deutlich hören.
 

Besuch? Ihr Herz fing schneller an zu klopfen. Wer sollte sie so früh am Morgen besuchen?

Sie hatte schon eine Ahnung, doch diese ignorierte sie und strich ihr weißes Kleid glatt.

Noch einmal sah sie prüfend in den Spiegel hinein, ehe sie sich auf dem Weg zum Salon machte, wo ihre Eltern und der Besuch warteten.
 

Mit eleganten Schritten betrat sie den Salon, der weiße Fließen und ebenso schlicht weiße Wände besaß. In der Mitte stand ein großer weißer Tisch und drum herum waren weiße Korbstühle mit blauen Kissen.

Inos Mutter lächelte nervös und wies Ino an sich zu setzten.
 

Inos blick wanderte zu den zwei weiteren Personen, die am Tisch saßen.

Einmal war da ihr Vater, der eine Zeitung in der Hand hatte und alles andere zu ignorieren schien und dann war da ein Mann, der sie mit seinen kalten Augen musterte.

Neji Hyuuga.
 

Augenblicklich hämmerte ihr Herz kräftiger gegen ihre Brust und ihr Atem ging schneller.

Sie schloss die Augen und versuchte die Kontrolle über ihren Körper zu behalten. Sie wollte nicht in Panik verfallen.

Ihre Eltern durften nichts bemerken.
 

Aber was machte Neji hier? Wollte er sich überzeugen, dass sie schwieg?

Sie öffnete unsicher ihre Augen und holte noch mal tief Luft.

Zaghaft ging sie auf den Tisch zu und setzte sich auf den einzig freien Platz.

Neben Neji Hyuuga. Neben den Menschen, den sie so sehr hasste.
 

„Guten Morgen“, flüsterte sie und nahm sich die Kaffeekanne.
 

Ihr Vater, der ihr gegenüber saß, legte die Zeitung beiseite und starrte Ino geschockt an.

„Ino. Was ist mit deinem Gesicht passiert?“

Die Angesprochene erschrak leicht und verschüttete etwas Kaffee.

„Ich.. „

Auf einmal spürte sie eine kalte Hand, die sich auf die ihre legte.
 

Ängstlich sah sie auf und blickte direkt in Nejis kalte Augen.

„Genau. Was ist passiert, Ino?“, flüsterte er und strich mit seiner Hand über ihre Wange.

Ekel stieg in ihr hoch und die Panik wollte überhand nehmen, doch sie wusste, was nun zutun war.
 

„Das könnte ich dich ebenso fragen“, zischte sie.

Neji sah selbst nicht besser aus. Kratzspuren zeichneten sich an seiner Wange ab, doch er ging spielend leicht mit ihrer Aussage um.

„Die Katze meiner Cousine wollte nicht so, wie ich es wollte“, gab er ihr als Argument.
 

Inos Herz setzte aus. Dass er von Hinata sprach, schmerzte sie sehr. Wie konnte er es wagen? Wo sie doch verschwunden war.

Nicht wieder aufzufinden. Einfach fort.
 

Er war ein Mann, der wusste, wie man manipulierte und wie man Menschen verletzten konnte und dafür hasste sie ihn abgrundtief.
 

„Ja, mit Katzen ist nicht zu spaßen“, fing Inos Mutter an, die nichts von Hinatas verschwinden wusste, „aber was ist mir dir passiert?“

„Bin nur gestürzt und gegen meinen Schrank gestoßen“, gab Ino als knappe Antwort.

Neji lächelte darauf hin und schien irgendwie erleichtert.

„Da waren wir beide wohl nicht ganz bei Sinnen.“
 

Ino blickte ihn scheu von der Seite an.

Dass er nicht bei Sinnen gewesen war, da stimmte sie ihm Kommentarlos zu.
 


 

~*~
 

„Hey. Da seit ihr ja wieder“, rief Naruto, als Sasuke und Sakura wieder zu ihm und Temari stießen.

Temari gab ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. „Das ist eine Bibliothek! Also verhalt dich dementsprechend leise.“

Der blonde Chaot rieb sich daraufhin beleidigt den Kopf und wollte schon etwas sagen, als er von Sasuke unterbrochen wurde.
 

„Habt ihr weiter recherchiert?“

Temari nickte zögernd und wirkte nervös.

„Wenn du noch etwas über deine Familie hören magst“, flüsterte sie betreten.

Sasuke gab nur ein knappes nicken von sich, woraufhin Naruto das Wort erhob.
 

„Deine Familie war die berühmte Familie Uchiha. Sie besaßen eine riesige Computerfirma und damit eine menge Geld. Doch irgendwie sind sie Pleite gegangen. Eurer Anwesen sollte versteigert werden, doch nach dem Drama, welches sich dort abgespielt hatte, ist es unbewohnt.“

Sasuke erhob seine Augenbraue und fuhr sich dann durch das schwarze Haar.

„Sonst noch etwas?“

Naruto schüttelte den Kopf. „Über deine Familie nichts mehr, was interessant sein könnte. Wir haben nur noch die Adresse eures Anwesens rausgesucht.“
 

Nun erhob Temari ihre Stimme. „Über Naruto und mich konnten wir nichts herausfinden. Nur über jemanden, der auch den Namen Haruno trägt.“ Mit den letzten Worten, war Temari immer leiser geworden.
 

Sasuke bemerkte wie Sakura, die noch neben ihm stand, leicht zusammen zuckte.

Nun kam vielleicht ein Teil ihrer Erinnerung ans Licht. Er hoffte nur, dass sie beide nicht das gleiche Schicksal teilen müssten.
 

„Erzähl mir bitte mehr“, verlangte Sakura.

„Haruto Haruno. Ein Mann, der Unmengen an Geld besitzt, nur…" Temari brach ab und sah zu Boden.

„Was nur!? Jetzt raus damit!“, rief Sakura ungeduldig.

Dass manche Menschen sich nach ihnen umdrehten und ihnen empörte Blicke zuwarfen, interessierte sie nicht im Geringsten.

„Haruto Haruno liegt im Krankenhaus. Er hat Lungenkrebs. Er liegt im sterben“, sagte Naruto knapp.
 

Sakuras Augen weiteten sich geschockt und eine unglaubliche Welle an Gefühlen überkam sie.

Sie konnte diese nicht zuordnen, doch sie fühlte sich mit einem mal unwohl und ein leichtes Schwindelgefühl überkam sie, weswegen sie sich an der Tischplatte festhielt.

Ihr Atem ging flach und ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust.

Nur zu gut konnte sie sich jetzt vorstellen, wie Sasuke gefühlt haben musste.

Doch es nützte nichts. Sie musste sich beruhigen, immerhin hatte sie dem Schwarzhaarigen auch dazu geraten.
 

Plötzlich und völlig unerwartet legte sich eine warme Hand auf ihre Schulter und sie sah unsicher auf.

Sasuke schaute sie wie gewohnt kalt an, doch sie konnte Sorge in seinen Augen ablesen. Sasuke und Sorge?

Überrascht ließ sie von der Tischplatte ab und strich sich zittrig durch die Haare.
 

Nur die Ruhe bewahren.

Nicht durchdrehen.

An die Ziele denken.
 

„Ich möchte gerne zum Krankenhaus“, flüsterte sie schwach.
 

Sasuke nickte und sagte: „Dann würde ich sagen, dass wir uns aufteilen. Ich würde nämlich gerne zu „meinem“ Anwesen.“
 

„Aufteilen? Ich halte das für keine gute Idee“, sagte Temari unsicher.

„Eben. Wir sind gerade zu so einem guten Team geworden, da können wir uns doch nicht trennen“, stimmte ihr der blonde Chaot zu.
 

„In einem Krankenhaus sollte man nicht mit so vielen Leuten auftauchen. Weißt du eigentlich wie gefährlich das ist?“, zischte Sasuke kalt.

Sakura erhob das Wort. „Ich stimme Sasuke zu. Wir können eine Zeit und einen Treffpunkt ausmachen, an dem wir uns wieder sehen.“

Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
 

„Gut. Dann werde ich mit Sakura gehen“, rief Naruto freudig aus, stand auf und legte seinen Arm um die Rosahaarige. „Sollen wir uns dann heute Abend vor der Bibliothek treffen? So um Sechs?“, fragte er nach.

Sein plötzlicher Stimmungswechsel brachte erstaunen mit sich, doch ein einstimmiges Nicken zeigte ihm, dass alle einverstanden waren.
 

Und somit war es beschlossene Sache. Naruto und Sakura gingen zum Krankenhaus und Temari und Sasuke zum Uchiha Anwesen.
 

~*~
 

Fast lautlos hallten Sakuras und Narutos Schritte über den Krankenhausflur.

Am Empfang hatte ihnen eine Dame die Zimmernummer von Haruto Haruno mitgeteilt und bestätigt, dass er Besuch empfangen könnte.
 

„Sakura. An was denkst du gerade?“, durchbrach der blonde Chaot die Stille.

Die Angesprochene zuckte mit den Schultern und sah zu Boden.

„Ich weiß nicht. Irgendwie ist mein Kopf wie leer gefegt.“

Sie fuhr sich unsicher durch die Haare und holte dann tief Luft.

„Es ist ein seltsames Gefühl zu jemanden zu gehen, der vielleicht etwas über mich weiß.“, flüsterte sie und blieb stehen.
 

Sie waren an der Zimmertür angelangt.

„Du schaffst das Sakura, da bin ich mir sicher. Immerhin hast du unseren Eisblock beruhigt. Das heißt sicher schon was“, sagte er zuversichtlich und zwinkerte ihr zu.

Sakura nickte knapp und umschloss die Türklinge mit ihrer Hand.

„Ich habe nur Angst, dass all die Hoffnungen, die ich gerade hege, sich in Luft auflösen.“
 

Naruto nickte knapp. Er konnte sich nur allzu gut vorstellen, was in ihr vorging, doch er musste ihr Mut machen.

Er legte seine Hand auf ihre Schulter und lächelte sie lieb an. „Hoffnungen können zwar schnell zerstört werden, aber ich bin mir sicher, dass du Glück hast. Wenn nicht, dann hast du sicher ein Herz höher schlagen lassen. Ich meiner wer würde sich nicht über einen Frauenbesuch freuen, bevor er abdankt?“

Sakura konnte nicht anders. Sie musste bei seinen Worten lächeln. Er war wahrlich ein Sonnenschein.

„Ich danke dir Naruto.“

Nach diesen Worten klopfte sie an und trat ein.
 

Das Zimmer war abgedunkelt und nur eine kleine Nachtischlampe spendete etwas Licht.

In der Mitte des Raumes stand ein Bett und die ganze Inneneinrichtung war steril eingerichtet. Typisch für ein Krankenhaus.
 

„Wer ist da?“, flüsterte eine schwache und raue Stimme.
 

Sakura schluckte einmal kräftig und näherte sich dann langsam dem Bett.

In diesem lag ein Mann, der so um die 60 sein musste.

Er hatte eine Glatze und sein Gesicht zierten mehrere Altersfalten und ein kleiner Schnauzbart.

Seine gesamte Statur wirkte gebrechlich.

„Ich bin es. Sakura. Sakura Haruno“, sprach sie leise aus und ihr Herz fing an schnell zu klopfen.

Sie war auf die Reaktion von Haruto gespannt. Sollten sie eine Verbindung haben?
 

„Sakura? Endlich sehe ich dich mein Kind. Komm her.“
 

Eine Welle der Erleichterung durchströmte die Haruno und sie konnte nicht anders als ein Stoßgebet zum Himmel zu schicken, um sich zu bedanken.

Vorsichtig schritt sie auf den Mann zu und setzte sich auf einem Stuhl, der neben dem Bett stand.
 

„Wieso sind Sie froh, mich zu sehen?“, fragte sie zögerlich.

Haruto ließ ein raues Lachen erklingen, welches sich sehr schnell zu einem Hustenanfall entwickelte.

Erschocken stand Sakura auf und hielt ihn am Rücken fest, während er sich vorbeugte.

„Wollen Sie vielleicht etwas Wasser?“
 

Haruto schüttelte den Kopf und atmete kräftig ein und aus.

„Es geht schon“, brachte er keuchend hervor.

Besorgt musterte Sakura ihn noch einmal und ließ sich dann wieder auf ihren Platz sinken.

„Wenn Sie meinen.“

„Sakura. Lass bitte das Siezen sein. Das gehört sich nicht für Verwandte.“

Die Rosahaarige horchte auf. Verwandte. Konnte das möglich sein?

Inwiefern waren sie verwandt? Sie konnte nicht einfach so fragen, schließlich lag er im sterben und es würde ihn sicher schmerzen, wenn sie preisgab, nichts mehr von ihm zu wissen.
 

„Es tut mir leid….ähm“, sie ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen und hoffte, dass er darauf einging.

„Onkel Haru. Was ist so schwer daran? So hast du mich immer genannt, “ sprach der alte Mann und ließ etwas Belustigung mitschwingen. „Aber wieso besuchst du mich erst jetzt?“
 

„Ich…“ Sie wusste darauf keine Antwort. Was sollte sie auch sagen? Tut mir leid. Ich bin in einem Bunker aufgewacht, weiß nichts mehr über mich und irgendwelche Leute sind hinter mir her.

Er würde sie garantiert für verrückt erklären.
 

„Du musst mir nichts erklären. Ich weiß ja, dass das Studium dich sehr eingebunden hat“, sprach auf einmal Haruto und seine Stimme klang schwach.

Sakura sah ihn erstaunt an. „Studium. Natürlich. Es tut mir leid. Ich musste eine Menge lernen.“

Sie wusste nicht, was er meinte, dennoch spielte sie mit. Sie wollte ihn nicht leiden sehen.
 

Haruto legte seine Hand auf ihre Wange und strich zärtlich darüber. „Ich hätte nie gedacht, dass du Ärztin werden willst, aber ich muss dennoch zugeben, dieser Beruf passt perfekt zu dir.“

„Ich… ich danke dir.“

„Es wundert mich, dass du so freundlich zu mir bist, obwohl…“ Der Rest des Satzes wurde von einem erneuten Hustenanfall Harutos verschluckt. Er beugte sich vor und hielt sich den schmerzenden Bauch.
 

Auf einmal kam ein Schwall Blut aus seinem Mund, der einen großen Teil der Bettdecke traf.

Sakura hatte die Augen aufgerissen und wollte schon aufspringen, doch seine Hand hielt die ihre fest.

Der Hustenanfall hatte zwar aufgehört, doch Haruto röchelte noch.

„Lass mich los. Ich muss einen Arzt holen“, bat Sakura flehend.

Der alte Mann ließ sich geschwächt in sein Kissen zurück sinken, hielt Sakuras Hand aber immer noch fest.

„Ich bitte dich, bleibe bei mir. Ich möchte dir noch etwas mitgeben. Bitte.“

Seine Stimme war so leise, schwach und flehend.
 

Unsicher setzte Sakura sich zu ihm und starrte ihn stumm an, den Druck seiner Hand erwiderte sie.

„Ich werde wohl nicht mehr lange durchhalten“, sagte er und versuchte seiner Stimme etwas Belustigung zu verleihen, doch es misslang ihm.

„Sag so was bitte nicht“, flüsterte Sakura und sah zu Boden.
 

Tiefe Trauer und Angst übernahmen plötzlich ihre Gefühlswelt.
 

„Du solltest es am besten wissen. Dein alter Onkel macht nicht mehr lange mit. Es gibt aber Dinge, die ich dir erklären möchte.“

Er ließ ihre Hand los und ließ sie zu ihrer Wange fahren. „Ich bin so froh, dass ich dich noch einmal sehen darf, meine kleine Kirschblüte.“ Seine Stimme war so zärtlich und sanft, dass Sakura eine Gänsehaut bekam.

„Ich bin sehr froh, dass du mich bei meinem letzten Weg so uneingenommen begleitest. Eigentlich müsstest du mich hassen, aber denke bitte daran, dass ich es nur für deine Zukunft getan habe. Für dein Wohl. Ich wollte, dass es dir gut geht. Es sollte sich jemand um dich kümmern, wenn ich mal nicht mehr da bin, deswegen habe ich diese Verlobung arrangiert. Es tut mir leid.“
 

Die Verlobung kam zu Sprache…
 

„Er ist ein Mann aus gutem Hause. Ein wenig streng, aber dennoch tief in seinem inneren sehr liebenswürdig. Er war die richtige Wahl, glaube mir bitte. Er würde dich nie verletzten und nebenbei, kann er meine Klinik leiten. Oh wie gerne würde ich dich in einem Hochzeitskleid sehen….“
 

Harutos Stimme wurde immer schwächer und schwächer und der Sinn seiner Worte, die seine Lippen verließen wurde zunehmend absurder- ein schlechtes Zeichen.
 

Seine Hand glitt langsam von ihrer Wange hinab und landete unsanft auf das Bett.

„Haruto. Bitte lass mich einen Arzt holen. Bitte.“

Doch Haruto nahm ihre Bitte nicht mehr wahr. „Ich hätte mir gewünscht, dass ich diesem Krebs trotzen kann, aber es sollte wohl nicht so sein. Welch eine Ironie des Schicksals, dass ich in meiner eigenen Klinik sterbe.“
 

Sakura liefen ein paar vereinzelte Tränen über die Wangen. „Du darfst nicht gehen. Onkel Haru. Lass mich nicht alleine!“

„Ich bin so froh, dass ich dich habe. Du hast meinem traurigen Leben einen Sinn gegeben. Ich liebe dich meine Kirschblüte.“
 

Harutos Stimme war nur noch ein flüstern, doch Sakura verstand jedes einzelne Wort.

Es war ungewöhnlich, doch sie spürte ein starkes Band der Verbundenheit zwischen ihnen und seine Schwäche machte ihr sehr zu schaffen. Sie wollte um keinen Preis, dass er starb. Er durfte einfach nicht.
 

Doch das Schicksal hörte nicht auf Sakuras bitten.

Haruto schloss erschöpft die Augen und glitt in einem langen Schlaf, der ihn wohl nie wieder loslassen würde. Er schritt über die Schwelle zwischen Leben und Tod.

Trat seine letzte Reise an und würde sie nie wieder Kirschblüte nennen.
 

Und genau zu diesem Zeitpunkt empfand sie nur noch leere in ihrem Körper.

Furcht und Trauer verschwanden.

Einfach so.
 

Apathisch nahm sie seine Hand in die ihre und drückte sie fest. Fühlte etwas von der Wärme, die noch von seinem Körper ausging.

Noch, denn bald würde die Kälte von seinem Körper besitzt ergreifen.

„Welch Ironie. Ich weiß nichts über dich und habe dennoch das Gefühl, dass wir uns ewig kennen….Onkel Haru…“
 

Und nach einiger Zeit entdeckte sie fast unbewusst einen Umschlag auf dem Nachtisch, der ihren Namen trug
 

~*~
 

Nachdem Sakura in das Krankenzimmer gegangen war, beschloss Naruto sich etwas auf dem Flur umzusehen.

Alles war im sterilen weiß gehalten, ein paar Sitzbänke standen an der Wand und in der Mitte des Flures erkannte er einen großen Wagen, wo das Essen drin gelagert war.

Grinsend ging er auf diesen zu und besah sie die einzelnen Tabletts.

Auf diesen lagen Brötchen, Suppen, Fleischgerichten und Gemüseplatten.
 

Der Duft war einfach betörend und plötzlich knurrte sein Magen.

„Ah. Mist.“

Er hatte seitdem Frühstück nichts mehr gegessen und diese leckeren Gerüche hatten seinen Magen wohl oder übel, daran erinnert, dass er Nahrung brauchte.

Unsicher sah er sich um. Man konnte ja nie wissen, wer so auf dem Flur war, doch niemand war weit und breit zu sehen, also nahm er sich zwei belegte Brötchen vom Tablett und schob sich davon etwas in den Mund.
 

Genüsslich aß er das Brötchen auf und seufzte glücklich. „Man. Das tut vielleicht gut.“

Gerade wollte er sich dem Zweiten zuwenden, als ihn auf einmal eine klare, fast unscheinbare Stimme aufhielt.
 

„H…Halt. Was machen Sie da?“
 

Naruto zuckte zusammen und ließ vor Schreck das Brötchen fallen. Man hatte ihn wohl oder übel erwischt.

„Tut mir leid. Ich hatte nur etwas Hunger. Es kommt…“, setzte er an, als er sich umdrehte, doch er hätte nie damit gerechnet, dass ihm die Person, der die Stimme gehörte, so nah war.
 

Er hatte sich mit so einem Schwung umgedreht, dass er gegen einen Körper stieß und dieser Körper wäre zu Boden gegangen, wenn er seine Arme nicht um diesen geschlungen hätte.

Er hatte das zierliche Wesen an der Hüfte umfasst und war ihrem Gesicht ganz nah. So nah, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten.
 

Naruto war sprachlos und schien wie gelähmt. Er war nicht imstande sich aus dieser Starre zu lösen und verhaarte in dieser intimen Position.

Noch nie hatte er in so helle und klare Augen geschaut. Sie faszinierten ihn sofort und hielten ihn gefangen.
 

„Entschuldigung…aber ich… könnten Sie mich los…loslassen?“
 

Es vergingen einige Sekunden, ehe Naruto verstand, was diese Worte bedeuteten.

Er benahm sich wie ein Volltrottel. Schnell löste er seinen Griff von ihr und ging einen Schritt zurück. „Tut mir leid. Ich..“

Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und wusste nicht, was er sagen sollte.
 

„Schon okay“, sprach die junge Frau und setzte ein schwaches Lächeln auf.

Naruto konnte nichts dagegen tun, kein Ton verließ seine Lippen und das war bei ihm wirklich seltsam.

Egal in was für eine Situation er steckte, er hatte immer einen flotten Spruch auf Lager, doch nun…

Stumm sahen sie sich an und niemand unternahm was gegen diese Stille.
 

Fast Niemand.
 

„Hinata! Was stehst du hier so rum? Wie wäre es mit arbeiten?“

Beide zuckten gleichzeitig zusammen und sahen zu der Stelle, woher die Stimme kam.

Dort stand eine Frau mit langen blonden Haaren und einer düsteren Miene.

„Ich dulde kein herumstehen. Du weißt ganz genau in was für Schwierigkeiten ich mich wegen dir bringe. Also sei dankbar und arbeite!“

Mit diesen Worten ging die Frau wieder mürrisch ins Schwesternzimmer.
 

Die junge Frau, die den Namen Hinata trug, nickte zaghaft und sah dann Naruto entschuldigend an. „Tut mir leid. Könnten Sie vielleicht ähm… Platz machen? Ich muss an den Wagen ran.“
 

Naruto nickte nur verwirrt und ging einige Schritte zur Seite. „Das ist aber ein Drache. So am rummeckern.“

Hinata entnahm ein Tablett aus dem Wagen. „Sie meinen Tsunade?“
 

„Wenn das der Name des Drachens ist, dann ja.“

„Sie ist zwar etwas grob, aber eine sehr zuvorkommende Frau. Ich habe ihr sehr viel zu verdanken. Eine Arbeit, einen Platz zum schlafen und Nahrung.“
 

Naruto legte den Kopf schief und musterte Hinata genau. Sie wirkte so traurig und ihre Stimmlage war auch eine Spur leiser geworden. Was hatte sie nur?

Doch viel Zeit zum nachdenken blieb ihm nicht, denn auf einmal ging alles ganz schnell.
 

„Ich werde dann mal…“ Hinata lächelte Naruto noch einmal schüchtern an und machte sich dann auf den Weg zu einem Patientenzimmer.

„Warte mal. Hinata“, rief Naruto ihr nach, doch sie hörte es schon nicht mehr.
 

Er wollte ihr gerade hinterherlaufen, welch unsinnige Idee, als er aufgehalten wurde.

„Naruto.“

Es war Sakura, die gerade mit einem Arzt aus dem Patientenzimmer kam und einen Umschlag in der Hand hatte.

Als sie näher kam, bemerkte Naruto, dass sie sehr blass war und ihre Augen glanzlos wirkten. Was war nur passiert?
 

„Naruto. Bitte lass uns so schnell wie es geht, von hier verschwinden. Ich muss hier raus.“

Ihre Stimme war hauchzart und klang flehend.

Jetzt machte er sich wirklich Sorgen um sie. Das war doch nicht die Sakura die er kennen gelernt hatte.

Laut seufzte er und nickte ihr zu.

Da müsste er dieser Station wohl irgendwann wieder einen Besuch abstatten, denn Hinata hatte definitiv sein Interesse geweckt. Dieser traurige Ausdruck… da steckte sicher noch mehr dahinter.
 

*~*
 

„Unglaublich. In dieser Villa hast du gewohnt?“

Temari betrachtete ehrfürchtig das mächtige Anwesen der Familie Uchiha.
 

Vor Sasuke und Temari erstreckte sich eindrucksvolle Villa mit weißen Mauern.

Die Türen und Fenster waren schwarz umrahmt.

Alles in einem machte die Villa einen sehr schlichten, aber dennoch edlen Eindruck.
 

„Anscheinend“, meinte Sasuke monoton und sah sich um.

Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen, also ging er davon aus, dass sie unbeobachtet waren, denn außer dieser Villa gab es in dieser Gegend nichts.

Nur unendliche Wiesen und Felder.

Wenigstens etwas Positives an diesem Tag.
 

Langsam schritt er einen Kiesweg entlang um zum Eingang der Villa zu gelangen.

Temari folgte ihm etwas unsicher.

Sie konnte nichts dagegen tun, doch sie mochte den Uchiha nicht besonders.

Seine unterkühlte Art, seine ständigen Befehle.

Als ob er alles besser wüsste. Und gerade mit ihm musste sie nun unterwegs sein.

Da wäre ihr die Gesellschaft von Naruto oder Sakura viel lieber gewesen, aber nun war nichts mehr daran zu ändern.
 

Beide kamen am Eingang der Villa an und Sasuke musterte ein gelbes Band, welches davor befestigt war. „Absperrband.“

Er runzelte die Stirn und kletterte danach hindurch.

Temari folgte ihm schweigend.

Was sollte sie auch sagen? Sie hatten sich schon die ganze Zeit angeschwiegen.

Von daher.
 

Sie waren in einer großen Einganshalle angekommen.

Auch hier wirkte alles mächtig und edel.

Viele Gemälde hingen an den Wänden und in der Mitte der Halle war eine wunderschöne Wendeltreppe, die aus weißen Fließen bestand.

„Wow“, hauchte Temari.
 

Sasuke jedoch ließ sich nicht von der Einrichtung beeindrucken und wanderte weiter.

Er kam in einen weiteren großen Raum an.

In diesem befanden sich ein Sofa, Sessel, Elektronische Geräte, Regale und was ihn wunderte, viele Umzugkartons.
 

„Euer Haus sollte versteigert werden. Wahrscheinlich waren sie gerade dabei alles zu packen. Laut dem Internet wolltet ihr ein kleineres Haus in Tokio ziehen“, sagte Temari, die neben ihm getreten war.
 

Sasuke zuckte kurz zusammen, doch er überspielte dies schnell, indem er Temari kurz zunickte.

Die Blonde seufzte laut. „Mir geht deine kalte Art echt gegen den Strich.“

„Na und. Ich finde dich auch anstrengend. Sind wir ja quitt.“
 

Temari verschränkte ihre Arme vor der Brust und musterte ihn.

„Was bildest du dir eigentlich ein? Das du hier irgendwie der Chef bist, oder was?“

„Zumindest bewahre ich einen klugen Kopf. Was man von dir nicht sagen kann.“

Er drehte sich zu ihr und sah sie mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck an.

„Oh bitte. Du bewahrst keinen ruhigen Kopf. Kaum gibt es etwas über dich und deine Familie zu erfahren, ignorierst du die Gefahr. Gehst einfach hier hin, obwohl hier alles abgesperrt ist. Hier ist ein Mord geschehen und da wird dieses Haus mit Sicherheit untersucht oder gar überwacht. Aber nein, der Chef wollte ja hier hin“, fuhr Temari ihn genervt an.
 

Nach seinem Satz hatte sie die Wut überrannt und sie konnte nicht anders. Sie musste sich den ganzen Frust von der Seele reden.

Sasuke schien es jedoch recht wenig zu interessieren, was sie von sich gab.

Er ging weiter, zu einem Gemälde, welches seine Aufmerksamkeit geweckt hatte.
 

Es zeigte vier Personen. Einmal ihn und dann noch einen älteren Mann und eine etwas ältere Frau. Mussten wohl seine Eltern sein. Seine Mutter zeigte ein herzliches und liebevolles Lachen, sein Vater hingegen zeigte einen strengen Gesichtsausdruck.

Sein Blick wanderte weiter zu der Person, die neben ihm stand.

Die Ähnlichkeit von ihm und der Person war verblüffend. Der einzige Unterschied war die Größe und die reiferen Gesichtszüge des Älteren. Itachi Uchiha – sein Bruder.
 

Sasuke, der nun direkt vor dem Kunstwerk stand, wollte gerade die Konturen des Bildes nachfahren, als Temari ihn wieder erschreckte. Was für ein hysterisches Weib.
 

Sie war ihm gefolgt und dachte nicht daran zu schweigen.

„Was denkst du dir auch dabei falsche Namen irgendwo anzugeben? Wir könnten uns bei der Polizei melden. Sie könnten uns sicher helfen. Das Versteckspiel, was wir hier gerade aufführen bringt nichts. Versteh das doch. Wir brauchen Hilfe!“
 

„Du sprichst von Hilfe. Doch woher sollen wir bitte wissen, wer gut und wer böse ist? Jemand ist hinter uns her. Du wurdest angegriffen und es wurde auf dich geschossen. Wir waren eingesperrt. Es ist keine einfache Sache, in der wir verwickelt sind. Wer sagt uns, dass die Polizei unser Freund und Helfer ist? Wir wissen gar nichts und sollten nur uns gegenseitig vertrauen.“

Sasuke sah sie kalt an und seine Hände waren zu Fäusten geballt. Was dachte sie sich eigentlich dabei, ihn zu provozieren?
 

Temari wandte den Blick ab und sah zu Boden.

Er hatte ja Recht, aber der tiefe Frust, der sich auf ihre Seele abgesetzt hatte, war hervorgekommen und hatte sich in Wut verwandelt. Und genau diese Wut hatte sie geleitet.

„Es tut mir leid…“

Sasuke seufzte laut und fuhr sich durch die Haare. „Schon okay. Lass uns weiter nach Hinweisen suchen.“
 

Doch dazu kamen sie gar nicht mehr, denn das laute Ächzen der Haustür hielt sie von ihrem Vorhaben ab.

Schritte und zwei Männerstimmen waren zu hören.
 

Erschocken sahen sich Temari und Sasuke an.

Sie hatten Besuch bekommen.
 

~*~
 


 

Meist sind es die stillen Momente, die am meisten fühlen lassen.

Gesten sagen doch meist mehr als tausend Worte.
 


 

Uhh... und? Was sagt ihr? Ich hoffe die Zwischenmenschlichen Beziehungen sind gut rüber gekommen. (; Und neeein. Ich quäle meine Leute nicht gerne, aber es muss sein. xD
 

~*~

Öffne dein Herz für mich

Sie hatten Besuch bekommen.
 

„Verdammt“, flüsterte Temari mit zittriger Stimme.

Sie hatte es verdammt noch mal gewusst, aber nein. Der Uchiha wollte ja unbedingt hier hin und nun steckten sie in Schwierigkeiten. Verdammt großen Schwierigkeiten.
 

„Als ob hier Jemand im Haus ist. Die Dame hat sich sicher nur vertan.“

„Trotz allem sollten wir nachsehen.“
 

Die zwei Stimmen kamen näher und steuerten wohl oder übel auf das Wohnzimmer zu, indem Sasuke und Temari standen.

Beide sahen sich nur stumm an und schienen nur darauf zu warten, dass nun etwas passieren würde.

Quälend langsam verging die Zeit.
 

Sasuke stand jedoch nicht so versteinert da, wie Temari dachte.

Nein, er sah sich schnell im Wohnzimmer um und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit, die er schnell fand.

Eine Terrassentür.
 

Ohne viel Zeit zu verlieren, schnappte er sich Temaris Hand und zog diese mit sich.

Langsam schlichen sie zu dieser Tür. Zu ihrer Freiheit.

Bedacht darauf, kein Laut zu machen.
 

Temari ließ sich von ihm führen. Sie war nicht imstande ihre Gedanken zu ordnen. Zu groß war der Schock für sie. Ihr Herz pochte unnatürlich schnell und in ihrem Kopf kreisten so viele Inhalte umher, sodass ihr schwindelig wurde. Die Panik hatte von ihr besitzt ergriffen.
 

An der Tür angelangt, öffnete Sasuke diese quälend langsam. Bloß kein Geräusch machen. Keinerlei Aufmerksamkeit verlangen.

Flüchtig sah er hinter sich und überprüfte das Wohnzimmer. Niemand außer den Beiden war hier drin.

Noch Niemand.
 

Er schlüpfte durch die Tür hindurch und zog Temari immer noch hinter sich her.
 

Frische Luft peitschte ihnen entgegen und es fühlte sich großartig an. Der Wind symbolisierte ihre Freiheit, in der sie sich nun befanden.

Mit der neu gewordenen Freiheit kam jedoch auch die Schnelligkeit der Momente wieder.

Was vorher quälend langsam geschehen war, passierte nun in rasender Geschwindigkeit.
 

„Wir müssen hier so schnell wie es geht weg“, murmelte Sasuke und Temari nickte knapp.

„Ich hoffe, dass du sportlich bist“, meinte er nur noch und rannte plötzlich mit einer enormen Geschwindigkeit los.

Durch den gesamten Garten der Uchihas, bloß nicht zum Vorgarten. Wer wusste schon, was sie dort erwarten würde?
 

Temari hatte Not mit dem Uchiha Schritt zu halten.

Immer noch hatte er ihre Hand umschlossen und dachte nicht daran langsamer zu werden.

Die Blonde röchelte schon, da ihr langsam die Luft ausging. Die Beine fingen an zu Schmerzen und ihre Sicht verschwamm.
 

Sie wurde nur noch mitgerissen, stolperte, aber verlor nicht ihre Geschwindigkeit.

Wahrscheinlich wäre der Uchiha ohne sie viel schneller gewesen, doch er dachte nicht daran sie loszulassen.

Er wollte mit ihr in Sicherheit gelangen. Ließ sie nicht im Stich.

Und in diesem Moment wurde ihr der Uchiha sympathisch.

Wie absurd das doch war. In so einem Moment…
 

Der Garten der Uchihas war riesig. Sie rannten durch Blumenbeete, sprangen über kleine Büsche, rannten an Gartenstühlen vorbei und liefen neben einem Pool her, bis sie endlich das Ende des Gartens erblickten.
 

Große Lebensbäume erstreckten sich vor ihnen und Sasuke verdoppelte nochmals seinen Gang. Versuchte seine letzten Kräfte nochmals zu stärken.

Sie kamen immer näher. Waren bald da…

Nur noch ein bisschen.
 

Und dann sprangen sie mehr schlecht als recht durch die Lebensbäume hindurch.
 

Temari bemerkte, wie die kleinen Äste an ihrer Haut entlang streiften, doch das war nicht wichtig.

Sie landete unsanft auf allen Vieren und hechelte etwas. Ihre Lunge füllte sich langsam wieder mit Luft und ihr Oberkörper hob und senkte sich wieder normal.
 

Da sie die Augen geschlossen hatte, bemerkte sie nicht, wie Sasuke sich ebenfalls erschöpft niederließ und die Augen schloss.

„Das war knapp“, murmelte er und versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen.
 

Temari nickte leicht und strich sie eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich wusste doch von Anfang an, dass es eine schlechte Idee war.“

„Willst du mich kritisieren?“
 

Unwirsch schüttelte Temari den Kopf. „Nein.“

Nun hob Sasuke seine rechte Augenbraue und sah sie etwas erstaunt an.

Diese Frau war wirklich seltsam.

„Nein. Jeder von uns hat doch mal schlechte Ideen, oder?“, fragte Temari und stand langsam auf. Ihre Beine waren etwas wackelig von dem schnellen Lauf, doch sie ignorierte das.

Stattdessen hielt sie dem Uchiha ihre Hand entgegen, um ihm beim Aufstehen zu helfen.

Sasuke ignorierte jedoch diese und stand von alleine auf. „Was ist denn auf einmal mit dir los?“
 

Ein Lächeln schlich sich über Temaris Züge. „Ich danke dir dafür, dass du mich nicht im Stich gelassen hast. Scheinst wohl doch nicht so übel zu sein.“

„Ist auch egal. Lass uns hier schnell verschwinden“, murmelte der Uchiha und lief langsam einen kleinen Feldweg entlang, der sich vor ihnen erstreckte. Was musste seine Familie auch so weit außerhalb wohnen?
 

Temari zuckte nur mit den Schultern und lächelte leicht. Er war ein emotionsloser Klotz. Was sollte man schon dagegen ausrichten?

Schnell folgte sie ihm und war unendlich froh, dass das Szenario überstanden war.

Nur eins interessierte sie.
 

Wer war in dem Anwesen gewesen? Wer hatte sie an ihren Vorhaben gehindert? Eine Frage, auf die es wohl nicht so schnell eine Antwort geben würde.
 

~*~
 

„Als ob hier Jemand im Haus ist. Die Dame hat sich sicher nur vertan.“
 

„Trotz allem sollten wir nachsehen.“

Kiba schüttelte den Kopf. Sein Arbeitskollege war manchmal etwas töricht.
 

Sie waren gerade auf Streife gewesen, als sie eine Nachricht von der Polizeizentrale bekommen hatten. Eine Joggerin hatte zwei unbekannte Menschen in das Uchiha Anwesen laufen sehen.

Und da er und sein Kollege gerade in der Nähe waren, wurden sie hingeschickt, um nach dem Rechten zu sehen.
 

„Das du gleich alles so ernst nehmen musst, Kiba.“

„Zufälligerweise ist das unser Job, oder nicht?“, murmelte der Inuzuka und verdrehte die Augen. „Du schaust einfach oben nach und ich gehe hier unten die Zimmer durch, okay?“
 

Sein Kollege nickte nur und stieg die Treppe empor, Kiba hingegen ging auf dem direkten Weg ins Wohnzimmer.
 

Seine Hand wanderte zu dem Gürtel, an dem seine Dienstwaffe hing und war bereit, sie zu zücken, wenn es denn nötig war.

Vorsichtig schritt er in das Wohnzimmer hinein und sah sich um.

Es war nichts Besonderes zu entdecken. Wohnzimmermöbel, Umzugkartons und eine offene Terrassentür.

Stopp mal. Eine offene Terrassentür?

Mit zügigen Schritten ging er auf diese zu, jedoch nicht, ohne sich weiter umzusehen. Man konnte nie wissen.
 

Er trat durch die Terrassentür hindurch und er sah sich um.

Erst in die Richtung, in der sich der Vorgarten befand und anschließend in die Richtung, wo sich der große Garten befand.

Und genau dort konnte er zwei Personen ausmachen, die rannten.

Die so schnell rannten, als würde es um Leben und Tod gehen.
 

Er kniff die Augen zusammen um zu erkennen, um welche Personen es sich handelte, ob sie irgendwelche Auffälligkeiten hatten… irgendwas.

Doch sie waren schon viel zu weit weg.
 

Kiba seufzte laut. Er würde sie nicht einholen können, da war er sich sicher. Es würde nichts bringen und so ging er wieder ins Wohnzimmer und lehnte sich an einen der Umzugkartons.

Mutlos nahm er sein Handy aus der Hosentasche und sah auf den Bildschirm.
 

Kein neuer Anruf und keine neuen Nachrichten.
 

„War ja irgendwie klar…“

Eine Spur enttäuscht steckte er sein Handy wieder fort und sah gen Boden.

Was hatte er sich auch gedacht? Das eine wunderschöne Frau wie Ino Yamanaka sich bei ihm melden würde?

Wohl kaum.

Unwirsch schüttelte er den Kopf. Es war doch jetzt erst ein Tag vorbei, seit sie sich gesehen hatten. Wieso regte er sich also so auf?

Er musste verrückt sein – die einzig logische Erklärung.

Das er einfach von der Yamanaka verzaubert war, fiel ihm in diesem Moment nicht ein.

Dies war aber definitiv die einzig logische Erklärung.
 

„Na du Held. So in Gedanken versunken?“
 

Kiba zuckte zusammen und sah auf.

Sein Kollege stand direkt vor ihm und schmunzelte.

„Ist oben irgendetwas auffälliges gewesen?“, umging Kiba den Kommentar seines Kollegen und stellte sich wieder gerade hin.

Sein Kollege schüttelte nur den Kopf. „Bei dir?“
 

„Nein. Nichts.“

Kiba wusste nicht wieso er nichts von den beiden Leuten erwähnte, doch irgendwas in seinem Inneren sagte ihm, dass er schweigen sollte.

Wahrscheinlich waren es nur ein paar Jungendliche gewesen, die irgendwo die traute Zweisamkeit genießen wollten.

Nichts Besonderes.
 

Wenn er nur wüsste.
 

~*~
 

Ein Wolkenbruch hatte Tokio abermals heimgesucht.

Blitze erhellten den dunklen Himmel und kurze Zeit später ertönte ein grölender Donner.

Unnachgiebig prasselte der Regen auf dem Asphalt nieder und durchnässte in nur wenigen Sekunden Menschen, die ungeschützt durch diesen rannten.
 

Doch Sakura und Naruto wurden von diesem Wolkenbruch verschont.

Die Beiden saßen unter einem Abdacht der Bibliothek auf den Treppenstufen und betrachteten den Himmel mit gemischten Gefühlen.

Sakura stieß langsam die Luft aus und runzelte die Stirn. Sie konnte das Gefühl nicht loszuwerden, dass der Regen ihre Gefühle widerspiegeln wollte. All die Trauer, Angst und Wut.

All das, was sie hinter ihrer Fassade versuchte zu verstecken.

Den Umschlag hielt sie immer noch zitternd in ihren Händen – ungeöffnet.

Zu groß war die Angst vor dem, was sich in diesem befand.

Angst, dass er etwas beinhalten könnte, was ihre Fassade brechen würde.
 

„Sakura, was ist los?“, durchbrach Naruto plötzliche das lange Schweigen.

Ihm war nicht entfallen, dass sie irgendwas bedrückte. Schon im Krankenhaus hatte er es bemerkt und er konnte sich denken, dass es etwas mit Haruto zutun hatte. War er etwa? Nein….nicht auszudenken.
 

Unsicher drehte die Rosahaarige ihren Kopf zu dem Chaoten und zeigte ein kleines Lächeln. „Es ist nichts.“

Sorgvoll betrachtete er sie und schüttelte kurz danach den Kopf. Das Lächeln, welches sie zeigte, erreichte ihre Augen einfach nicht. Ihre glanzlosen und trüben Augen.

„Sakura. Wir kennen uns zwar noch nicht lange, aber ich merke, dass dich etwas bedrückt. Ich bin dein Freund – ich will dir helfen. Sag mir was los ist.“
 

Ein warmes und angenehmes Gefühl durchströmte nach diesen Worten Sakuras Körper und ein ehrliches Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Es tat so gut, als Freund betitelt zu werden. So unglaublich gut.

„Ich danke dir… aber gib mir bitte noch Zeit. Ich kann das jetzt noch nicht…“
 

Der blonde Chaot fuhr sich durch die Haare und schloss die Augen. Er würde sie nicht bedrängen. Niemals. Er würde ihr die Zeit geben, die sie brauchte. Definitiv.

Und genau deswegen nickte er sachte und schenkte ihr ein sonniges und aufmunterndes Lächeln.

Wenn sie ihm schon nicht erzählen wollte, was sie bedrückte, wollte er ihr ein positives Gefühl schenken. Das Jemand für sie da war, dass sie nicht alleine war. Einfach, dass sie sich auf ihre Freunde verlassen konnte.
 

Naruto wurde jedoch aus seinen Gedanken geholt, als er eine Kirchenuhr irgendwo in Tokio vernahm. Sie kündigte an, dass es 5Uhr am Nachmittag war und so langsam wurde er ungeduldig.

Zwar hatten Temari und Sasuke noch eine Stunde Zeit, bis sie da sein sollten, doch Sorge machte sich in ihm breit.

Es konnte doch nicht so lange dauern, sich in einem Anwesen umzusehen, oder?

Vielleicht war ihnen etwas passiert?

Unwirsch schüttelte er den Kopf und sah seufzend auf die Straße hinaus.

Er machte sich heute eindeutig zu viele Gedanken.
 

Und ehe er wieder in Gedanken versank, erlangten zwei Personen seine Aufmerksamkeit, die plötzlich auf der Straße aufgetaucht waren und auf die Bibliothek zuliefen.
 

Ein Mann und eine Frau.

Schwarze und blonde Haare.

Sasuke und Temari.
 

Freudig sprang Naruto auf und rannten den Beiden entgegen.

Zwar nahm der Regen nun auch von ihm besitz, doch es war ihm egal.

Die Freude hatte überhand genommen und so stürmte er direkt auf Temari zu und schloss sie sofort in seine Arme.

„Endlich seid ihr da!“

„Ist ja gut Naruto. Du erdrückst mich“, quengelte die Blonde lachend und versuchte sich vorsichtig von ihm loszumachen.

„Tut mir leid“, gluckste er auf und schlug dann Sasuke auf die Schulter. „Ich bin nur so froh, euch gesund wieder zu sehen.“

Sasuke nickte ihm nur zu und wendete sich dann Sakura zu, die Naruto deutlich langsamer gefolgt war.

„Alles in Ordnung?“

Zaghaft nickte die Rosahaarige und leckte sich kurz über die Lippen. „Natürlich.“

Ihre Stimme klang nur nicht so überzeugt, wie sonst und Sasuke erhob seine schwarzen Augenbrauen. Ihre ganze Statur wirkte irgendwie gebrochen und sofort nahm die Sorge von ihm besitzt.

„Du…“, wollte er gerade ansetzten, wurde aber von Temari unterbrochen.

„Wie wäre es, wenn wir uns später austauschen? Lasst und doch erst mal einen Unterschlumpf suchen. Der Regen ist langsam echt anstrengend.“

Stumm nickte Sasuke und fuhr sich durch die Haare.
 

Das Gespräch mit Sakura würde er definitiv noch suchen…
 

~*~
 

Der Regenguss hatte nicht nachgelassen. Immer noch fiel dieser in strömen auf die Erde nieder und hinterließ große Seen der Trauer.

Und mitten in diesem Regenguss stand Sakura auf einer Terrasse eines weiteren Obdachlosenheims und rauchte nervös eine Zigarette.

Ungeschützt.

Sie trug nur die Kapuze ihrer Jacke über ihr Haupt und war sonst komplett dem Regen ausgesetzt.

Doch dies schien sie nicht zu bemerken, so ganz in ihrer eigenen Welt gefangen.
 

Sie hatte sich von den anderen abgekapselt, die nun zusammen in ihrem Zimmer saßen und über das Erlebte sprachen.

Doch ihr fehlte einfach die Kraft dazu, über etwas zu reden, was sie mitnahm.

Unentwegt dachte sie über Harutos Tod nach, doch die Trauer stand nicht im Vordergrund. Viel ehr war es das Gefühl der Angst, welches über sie herrschte.

Angst vor dem Unbekannten und vor Verlusten.

Haruto hatte ihr gezeigt, wie nah der bittersüße Tod doch war. Er konnte jeder Zeit zuschlagen und Jemanden mit sich reißen. Einfach so. Ohne Rücksicht auf Verluste.
 

Monoton schnipste sie ihre Zigarette fort und sah ihr dabei zu, wie sie in den tiefen der Trauer versank. Keine Luft bekam und dem bitterlichen Tode geweiht war. In einer Welt, die so Grau und trostlos war.

Laut seufzte sie und fuhr sich genervt über das blasse Gesicht.

Wieso verband sie das negative Geschehen der Welt nur immer sofort mit ihrer Gefühlslage?
 

Verrückt. Sie war ganz einfach verrückt.

Eine bessere Erklärung gab es dafür nicht.
 

Angespannt lehnte Sakura ihren Kopf in den Nacken und sah zum Himmel empor.

Der Regen nahm nun ebenfalls besitzt von ihrem Gesicht und hinterließ ein angenehmes Gefühl.

Es fühlte sich so an, als würde der Regen all ihre Ängste und Sorgen wegspülen.

Mit sich nehmen und nicht zulassen, dass diese wieder Sakuras Gefühlswelt in besitz nahmen.
 

“Du sollest nicht so im Regen stehen.“
 

Stumm drehte sich die Haruno um, um zu sehen, wem die Stimme gehörte.

Dort im Regen, nur ein paar Meter von ihr entfernt, stand Sasuke und war ebenfalls nach ein paar Sekunden nass.

Langsam ging er auf die Rosahaarige zu und blieb direkt vor ihr stehen.

Nur noch wenige Millimeter trennten sie und da er zu ihr hinab sah, konnte Sakura Sorge in seinen Augen lesen.

Sorge?
 

„Was ist los, Sakura?“

Eine so simple Frage, auf die man so schwer antworten konnte.

Sollte sie es wagen ihm all ihr Leid zu erzählen. Ihm all das preiszugeben, was ihr widerfahren war? Sollte sie sich ihm öffnen und ihm die Gefühle hinter ihrer Fassade zeigen?

Die Fassade, die schon bei seinem sorgvollen Blick angefangen hatte zu bröckeln?
 

Seltsamer Weise schrie ihr Herz ja.
 

Unsicher sah Sakura nun zu Boden und knetete nervös mit ihren Händen eine nicht vorhandene Kugel.

„Weißt du Sasuke“, fing sie an und ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

„Haruto Haruno war mein Onkel. Ein sehr einflussreicher Mann, dem das Krankenhaus, in dem er lag, gehörte. Er schien sehr liebenswürdig zu sein… doch leider… war er…. War er zu schwach. Er konnte seinen Krebs nicht besiegen…“

Ihre Stimme brach kurz ab und sie musste kräftig durchatmen, um diese wieder unter Kontrolle zu bringen. „Ich habe ihm beim sterben zugeschaut verdammt… und … ich konnte ihm nicht helfen. Ich konnte nichts tun… ich….ich….“
 

Sasuke wusste, dass Worte nun nichts brachten, weswegen kein Ton seine Lippen verließ. Was sie nun brauchte, war die körperliche Nähe eines Freundes. Jemand, der ihr den Halt und die Wärme gab, die sie nun so nötig brauchte.

Und genau deswegen, zog er sie an sich und legte seine Hände fest um ihre Talje.

Sie erwiderte die Umarmung nur zu gern. Traurig legte sie ihren Kopf in seiner Halsbeuge ab und umfasste mit ihren Händen seine Schulterblätter.

Drückte sich ganz nah an ihm und genoss die Wärme, die er ihr spendete.

Es tat so unglaublich gut und kurz schienen all die Sorgen und Ängste von ihr abzufallen.

So als hätte sie es nie gegeben.
 

Doch das Gefühl hielt nur kurz an.

Kaum hatten sie sich wieder voneinander gelöst, nahmen die negativen Gefühle von ihr besitz. Mit einem Male war ihr furchtbar kalt und sie bemerkte erst jetzt, wie grauenvoll niederschmetternd der Regen sein konnte.

Langsam befeuchtete sie ihre Lippen und fuhr sich gedankenverloren durch ihre Haare. Viele Gedanken kreisten in ihrem Kopf herum. Viel zu viele. Sie konnte diese nicht so recht ordnen und war daher nicht in der Lage, ein Wort über die Lippen zu bringen.

Stattdessen griff sie in die Innentasche ihrer Jacke und nahm einen Umschlag hinaus.

Unsicher betrachtete sie ihn und holte tief Luft. „Ich habe ihn von Haruto….Nur leider weiß ich nicht, was sich in diesem befindet…“
 

Sasuke hob eine seiner Augenbrauen, als er bemerkte, dass Sakura ihm diesen Umschlag entgegen hielt. „Ich soll ihn öffnen?“, fragte er etwas irritiert, nahm ihn aber dann entgegen, als Sakura nur mit dem Kopf nickte.
 

Zögerlich riss er den Umschlag auf und entnahm aus diesem einen Brief und Fotos.

Er warf einen kurzen Blick auf diese Bilder, welcher jedoch reichte um bestimme Gefühle in ihm auszulösen.

Schock, Unsicherheit und dann noch ein positives Gefühl – nicht ganz einzuordnen.

Ihm war so, als hätte er diese Fotos schon irgendwann einmal gesehen.

Seltsam.

Wie vor den Kopf gestoßen übergab er ihr die Fotos und schluckte dabei schwer. „Fotos“, brachte er unnötiger Weise hervor und vergrub eine seiner Hände in den Hosentaschen.

In der anderen hielt er noch den Brief.
 

Zittrig betrachtete sich Sakura nun ebenfalls die Fotos und ihr Herz schien auszusetzen.

Es waren Fotos von ihr – als kleines, unschuldiges Mädchen.

Lachend auf einer Schaukel, spielend mit einem Hund, traurig, aufgrund eines aufgeschürften Knies und vornehm lächelnd auf einem Familienfoto.

Ein Foto von ihr und ihren Eltern, dass erkannte sie an den grünen Augen des Mannes und an den rosa Haaren der Frau.

„Oh mein Gott…“, flüsterte sie.

Und dann ging alles ganz schnell.
 

Ein unglaublich starker Schmerz nahm ihren Kopf ein und ihre Beine gaben nach.

Zwei Arme umschlangen ihren Körper und sorgten dafür, dass sie sanft auf dem Boden aufkam und die Fotos segelten langsam zu Boden und weichten im Regenwasser etwas auf.
 

Sasuke umfasste ihren Kopf mit seinen Händen und zwang sie, ihn anzusehen. Doch ihre Augen wirkten so dumpf und verloren.

„Sakura. Hörst du mich? Was ist los?“

Doch sie antwortete nicht. Kein Wort kam über ihre Lippen. Nur der Schmerz war ihr bewusst.

Und auf einmal drangen viele Bilder in ihren Kopf.
 

Sakura als kleines Mädchen mit einem Hund am spielen. Lachend, freudig. Mama und Papa rufend.

Sakura in ihrem Bett, ihre Mutter saß neben ihr und hatte ein Märchenbuch in der Hand. Beide waren herzhaft am lachen. Einfach glücklich.

Sakura in einem Auto, auf der Rückbank. Ihre Eltern saßen vorne. Alles erschien so normal und dann hörte man nur einen Knall und die Schreie ihrer Eltern. Dann war alles schwarz.

Sakura auf einem Friedhof. Vor einem bestimmten Grab. Dem Grab ihrer Eltern.

Onkel Haruto kniete vor ihr, hatte seine Hand auf ihre Brust abgelegt, wo ihr kleines, naives Herz lag. „Sie werden immer hier drin sein. In deinem Herzen. Immer.“
 

Schwärze.

Nur noch Geräusche waren wahrzunehmen.
 

Ihr kindliches Lachen.

Die Schreie ihrer Eltern.

Ihr Schrei.

Einen Knall.

Onkel Harutos Worte. „Sie werden immer hier drin sein. In deinem Herzen. Immer.“
 

Stille.
 

„Sakura?“

Endlich klärte sich ihr Blick und sie sah Sasuke Hilfe suchend an. „Ich habe…ich…Bilder aus meiner Vergangenheit“, brachte sie stotternd hervor und eine einzelne Träne verließ ihre Augen.

Sie legte ihre Hand auf die von Sasuke, die immer noch an ihrer Wange haftete und schloss die Augen. Sie brauchte Wärme. Seine Wärme.

Und während sie so da saßen und Sasuke versuchte, ihr beruhigende Worte zuzuflüstern, lag ein Brief ganz unbemerkt auf dem Boden und ließ sich von den Seen der Trauer verschlingen.

Der Brief, den Sasuke fallen gelassen hatte, um Sakura Halt zu spenden, welchen sie so bitter benötigt hatte.
 

Vergessen.
 

Meine Kirschblüte.
 

Ich werde immer in deinem Herzen sein und auf dich Acht geben.
 

Ich liebe dich.

Onkel Haru.
 


 

Unbeachtet.
 

~*~
 

Zarte Sonnenstrahlen durchfluteten den Raum, indem Temari, Naruto, Sasuke und Sakura ihre Nacht verbracht hatten.

Eine dieser zarten Sonnenstrahlen kitzelte Temaris Nase und diese kniff ihre Augen stöhnend zusammen.

War es etwa schon Tag? Verging die Nacht so schnell?

Seufzend drehte sie sich auf die andere Seite und zog ihre Bettdecke über den Kopf.

Innerhalb weniger Sekunden hatte sie sich dafür entschieden, dass es zu früh war.

Ihre Müdigkeit war noch nicht verfolgen und die Trägheit steckte noch in ihren Knochen.

Doch ihr Gehirn arbeitete schon auf Hochtouren.
 

„Verflucht“, stöhnte sie genervt auf und warf die Bettdecke zur Seite.

Nun starrte sie gedankenverloren zur Decke empor und seufzte laut. Wo sollten sie nach diesem heutigen Tag landen?

Ihre Erinnerungen zu suchen und dabei immer wieder neue Unterschlüpfe zu finden, stellte sich als äußerst schwierig heraus und von Obdachlosenheim zu Obdachlosenheim zu reisen, war auch keine gute Lösung.

Sie brauchten etwas Festes, wo sie wohnen und sich zurückziehen konnten.

Wo man sich geborgen und sicher fühlte. Doch wie? So ganz ohne Geld.
 

Langsam setzte sie sich auf und verfluchte sich innerlich dafür, dass sie zu grübeln angefangen hatte.

Es brachte nichts stundenlang über Probleme nachzudenken, für die keine Lösung in Sicht war.

Das war nur nervenaufreibend und deprimierend.
 

Sie ließ ihren Blick nun durch den engen Raum wandern und staunte nicht schlecht, als sie Sasuke und Sakura in dem Zweimannbett schlafen sah.

Zwar lagen sie weit auseinander, doch ihre Hände waren sich sehr nah. So nah, als ob sie sich diese gegenseitig über Nacht gehalten hätten.

Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, doch sie beschloss nicht weiter darüber nachzudenken. Es war eben zu nervenaufreibend.
 

Als sie jedoch ihren Blick weiter schweifen ließ, stutzte sie.

Das Sofa, auf dem Naruto zur Ruhe gekommen war, war leer.

Wo war er nur? Vielleicht einfach nur Frühstücken oder Duschen, doch ihr Gefühl sagte ihr, etwas anderes.

Augenblicklich schwang sie sich aus dem Bett und ging auf das Sofa zu.

Dort angekommen forderte ein kleiner, knittriger Zettel ihre Aufmerksamkeit und sie sah ihn sich neugierig an.
 

Bin kurz unterwegs. Macht euch keine Sorgen. Bis gleich. Naruto.
 

Kurz unterwegs?

Zu den frühen Morgenstunden?

Verwirrt runzelte sie die Stirn.

Wo konnte er nur hingegangen sein? Und wieso hatte er sie alle nicht davon unterrichtet?
 

Zu vieles Grübeln war zwar wirklich nervenaufreibend, doch sie konnte nichts mehr dagegen tun. Ihre Gedanken spielten verrückt.
 

~*~
 

Voller Zuversicht schlenderte Naruto durch die Gänge des Krankenhauses.

Sein Ziel war es, mit dieser Hinata zu sprechen, denn sie hatte sein führsorgliches Interesse geweckt. Ihr Blick, als sie von Tsunade sprach und ihr gesamtes gebrochenes Verhalten… da steckte mehr dahinter und er war wild darauf, zu erfahren, was in ihrem Leben vor sich ging.

Doch wie er seine Führsorge begründen oder das Gespräch beginnen sollte, hatte er sich noch nicht überlegt.
 

Die Gänge des Krankenhauses waren Menschenleer und nichts schien auf Leben hinzudeuten, weswegen der blonde Chaot auf das Schwesternzimmer zusteuerte.

Dort würde er sicher Jemanden finden.

Und so beschleunigte er seine Schritte, stieß voller Elan die Schwesternzimmertür auf und betrat dieses, ohne irgendeine Erlaubnis zu haben.

„Guten Morgen!“
 

Ein lauter Schrei ertönte und man hörte eine Flasche, die zu Boden ging und in tausende Einzelteile zerschellte.
 

Hinata war gerade dabei gewesen, einige Infusionen vorzubereiten, als Naruto sie mit seinem lauten Organ erschrocken hatte. Ihr war eine der Flaschen aus der Hand gerutscht und die gesamte Flüssigkeit verteilte sich auf dem Boden.

„Wa…was machen Sie hier?“, fragte sie völlig verständnislos und vergas vollkommen die Scherben am Boden.
 

Verlegen kratzte Naruto sich am Hinterkopf, ging auf das Scherbenmeer zu und bückte sich, um diese vorsichtig aufzuheben. „Ich wollte Sie wirklich nicht erschrecken. Sorry.“

Auf ihre Frage ging er gar nicht ein. Was sollte er auch sagen?

Nun löste sich auch Hinatas Starre und sich bückte sich ebenfalls um die Scherben aufzusammeln. „Es ist ja nichts weiter passiert…“
 

Beide sammelten die Scherben auf und eine unangenehme Stille nahm sie ein.
 

Keiner brachte einen Ton hervor. Man hörte nur das Klirren der Scherben und das leise Atmen beider Personen.
 

Durchgehendes Schweigen, welches plötzlich von Hinata unterbrochen wurde.

Sie zischte laut auf und hielt sich den Finger.

Unachtsamer Weise, hatte sie eine der Scherben falsch zur Hand genommen und sich wohl oder übel geschnitten.

Seufzend führte sie ihren Finger zum Mund und lutschte die rote Flüssigkeit ab. „Das ich immer so ein Pech haben muss…“murmelte sie dabei und schien so, als hätte sie den blonden Chaoten ganz vergessen.
 

„Dabei sagt man doch, dass Scherben Glück bringen, oder nicht?“
 

Erstaunt sah Hinata nun Naruto an, öffnete den Mund, um ihn direkt danach wieder zu verschließen.

Unfähig ein Wort zu erwähnen, sammelte sie rasch die restlichen Scherben auf und entsorgte diese.

„Was wollen Sie nun hier?“, fragte sie abermals und versorgte gleichzeitig ihren Finger mit einem kleinen Pflaster.
 

Naruto, der nun ebenfalls aufgestanden war, steckte seine Hände in die Hosentaschen und schaute Hinata dabei zu, wie sie mit einem Wischer über den Boden ging.

„Nun ja. Ich wollte mit Ihnen reden.“

Seine Stimme wurde mit einem Mal leiser und er sah zu Boden.

„Reden?“, fragte sie und stellte den Wischer beiseite.

Als der Uzumaki jedoch nur nickte, legte sie den Kopf schief und fragte: „Wieso?“
 

Unsicher fuhr Naruto sich durch die Haare und seufzte laut auf. Wie sollte er ihr dies nun erklären? Er war hier hingekommen ohne darüber nachzudenken und jetzt fehlte ihm die passende Antwort. „Das ist sehr schwer zu erklären.“

„Versuchen Sie es.“
 

„Ich… also Sie“, fing Naruto an und raufte sich die Haare, er versuchte eine passende Antwort zu finden, doch schlussendlich beschloss er, ihr einfach knallhart und direkt die Wahrheit zu sagen, auch wenn er befürchten musste, dass sie ihn dann für verrückt hielt.

„Es ist einfach so, dass ich mir viel zu schnell Sorgen mache, vielleicht auch mal ohne Grund. Aber Sie sahen gestern so…. es ist schwer zu erklären… Sie sahen so traurig aus und ich wollte Ihnen einfach helfen.“
 

Verblüfft strich sich Hinata durch die Haare und leckte sich kurz über ihre staubtrockenen Lippen.

Was redete er da? Er kannte sie überhaupt nicht und machte sich Sorgen um sie? Doch das schlimmste war, dass er bemerkt hatte, dass sie etwas bedrückte. War sie so leicht zu durchschauen?

„Ich verstehe nicht ganz…“
 

„Ich weiß, dass klingt alles jetzt ganz schön verrückt. Weisen Sie mich am besten in die Psychiatrie ein. Da passe ich wohl ganz gut hin.“

In diesem Moment wusste Hinata nicht, wie ernst seine Worte gemeint waren und wie viel Bedeutung er diesen doch schenkte.

Er wusste nichts mehr über sich, lebte in Obdachlosenheimen, stellte sich Gefahren und sorgte sich nun um eine vollkommen fremde Frau. Er war wirklich ein Fall für die Anstalt.
 

Hinata fuhr sich kurz über das Gesicht und seufzte dann laut. „Ich weiß nicht, was ich zu all dem sagen soll….“

„Sagen Sie mir einfach, was Sie bedrückt. Ich kann Ihnen vielleicht helfen“, unterbrach Naruto sie plötzlich mit neu gefassten Mut. „Wir kennen uns nicht und vielleicht hilft es Ihnen ja, mit einer neutralen Person zu sprechen.“

Fassungslos schüttelte Hinata den Kopf und biss sich auf die Lippen. „Sie sind verrückt. Einfach verrückt. Es wäre besser, wenn Sie jetzt gehen.“
 

„Es wäre besser, wenn wir das Siezen sein lassen, zum Du übergehen und du mir erzählst, was dich bedrückt.“

„Ich werde Ihnen nichts erzählen…“, sprach sie leise aus und bewahrte mit dem Siezen die Distanz.

„Was hast du zu verlieren?“

„Sie überfordern mich…..“
 

Entkräftet, aufgrund des Gesprächs, ließ sich Hinata auf einen Stuhl sinken und schloss die Augen.

Ihre Gefühle wirbelten in ihrem Körper umher und sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte.

Ratlos.

Einerseits schien er ihr vertrauenswürdig genug, um all ihren Kummer loszuwerden, doch andererseits…

Es war verrückt einem völlig Fremden intime Details aus dem eigenen Leben anzuvertrauen.

Wie sollte sie nun reagieren?
 

Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie in azurblaue Augen, die Vertrauenswürdigkeit und Liebe ausstrahlten.

Ihr Herz schlug sofort einige Takte schneller und ihr Atem wurde flacher.

Naruto war ihr sehr nah und sie fragte sich, wieso er sie so plötzlich aus dem Konzept brachte.

Seine Hände hatte er auf die Armlehne des Stuhles abgelegt und sein Oberkörper war soweit hervorgelehnt, dass sein Gesicht in der gleichen Höhe wie das ihres war.

„Du kannst mir vertrauen.“
 

Gib nicht auf - wenn dir etwas im Wege steht. Lauf nicht weg - wenn du Angst hast. Verschließ dich nicht - wenn du reden magst. Lebe was du fühlst.
 

Diese Worte nahmen ihre Gedankengänge ein. Worte, die Ino ihr mal gesagt hatte.

Sofort schmerzte ihr Herz und ein Gefühl von Hilflosigkeit überfiel sie.

So wie die Situation jetzt war, konnte es nicht weitergehen und vielleicht, ganz vielleicht, konnte ihr dieser Mann helfen.

Sie vermisste ihre beste Freundin schrecklich und der Spruch sagte doch, dass sie nicht weglaufen sollte und dass sie das sagen sollte, was sie fühlte.

Was hatte sie schon zu verlieren?
 

Zaghaft streckte sie ihm die Hand entgegen und lächelte ganz leicht. „Ich bin Hinata Hyuuga und du?“

Grinsend nahm Naruto die Hand entgegen und schüttelte sie erfreut. „Naruto. Einfach nur Naruto.“

Und sofort beschleunigte sich das Herz der kleinen Hyuuga nochmals und ein rötlicher Schimmer überzog ihre Wangen.
 

Wer hätte jemals gedacht, dass es so leicht sein konnte, das Vertrauen einer Person zu gewinnen?

Man durfte nur nie aufgeben. Niemals.
 

~*~
 

Schleichend langsam stieg der Dampf einer heißen Tasse Tee in der Luft empor.

Zögerlich umschloss Hinata diese und sah seufzend auf eine Uhr, die an der Wand hing.

Neun Uhr an der Zeit.

Sie und Naruto befanden sich im Aufenthaltsraum des Krankenhauses und schwiegen sich schon seit geraumer Zeit an.
 

Hinata hatte schnell die Arbeit, die sie erledigen musste, beendet und den Rest einer Arbeitskollegin überlassen.

Naruto hatte währenddessen gewartet und sich ein leckeres Frühstück genehmigt.

Und nun saßen sie hier…. Schweigend.
 

„Na dann schieß mal los“, brach Naruto nach einiger Zeit das Schweigen und entlockte Hinata damit ein leichtes Lächeln.

Er war ein so unbeschwerter und direkter Mann und strahlte dabei so viel Zuversicht und gute Laune aus. Er war wahrlich beeindruckend.
 

Unsicher leckte sie sich über die Lippen und faltete ihre Hände zusammen. „Es fällt mir schwer darüber zu sprechen, aber ich vertraue dir. Irgendwie.“

Seufzend schloss sie die Augen und holte nochmals tief Luft, ehe sie anfing zu sprechen. Ehe sie all ihre Erinnerungen nochmals durchging, all die Schmerzen und all die Ängste.
 

„Ich stamme aus der reichen Familie Hyuuga. Eine Familie, die ihr Vermögen durch Aktien verdient hatte… so dachte ich zumindest. Doch im Inneren sieht es anders aus. Ganz anders. Die berühmte und glorreiche Familie Hyuuga verdient ihr Geld mit Drogen….“, erzählte sie monoton.

„Ich konnte es nicht glauben, dass wir so falsch sein sollten, doch irgendwann konnte ich meine Augen nicht mehr davor verschließen…. Irgendwann da… ich …..“

Sie schloss ihre Augen und stieß ein leises Wimmern aus.
 

Besorgt beugte Naruto sich vor und umfasste ihre Hand mit der seinen. „Was?“

„Sie haben Jemanden umgebracht…vor meinen Augen…es war so, so oh mein Gott….“, brachte sie hervor und plötzliche sickerten viele Tränen über ihre Wangen. All das Verdrängte zu erzählen schmerzte zu sehr und all die unterdrückten Gefühle kamen hervor.

Angst. Ratlosigkeit. Trauer und Hilflosigkeit.

„Tsunade ist eine alte Bekannte unsere Familie und ich habe ihr schon immer vertraut. Sie hat mich aufgenommen… mir geholfen… mir geholfen unterzutauchen… ich verdanke ihr so viel… und doch weiß ich, ich… dass es so nicht weitergehen kann…Meine Familie darf mich nicht finden…. Ich will nicht zurück…. Aber…ich kann auch nicht ständig weglaufen….Ich muss was tun… ich vermisse meine beste Freundin ich….“
 

Neben den ganzen negativen Gefühlen, durchströmte Hinata eine unglaubliche Erleichterung. Es tat gut, Jemandem all ihr Leid zu erzählen.

Ihr sonst so schweres Herz wurde leichter und die sonst unterdrückten Tränen konnten frei laufen.

Zu lange musste sie mit dieser Last leben. Viel zu lange.

Eine Familie, mit deren Machenschaften sie nicht klar kam. Ein Mord, welchen sie ansehen musste. Eine Familie die sie nun suchte und die Angst hatte, dass sie sich bei der Polizei meldete.
 

Und urplötzlich spürte sie zwei starke Arme, die sie umfassten und an sich drückten.

Eine unglaubliche Wärme breitete sich in ihrem Körper aus und sie war erstaunt, wie dankbar man einer fremden Person sein konnte.

Wie dankbar sie Naruto sein konnte, der sie hielt und ihr Trost spendete.

Niemals hätte sie damit gerechnet, dass sie sich jemand anderen, als Tsunade anvertrauen konnte, doch dann war der blonde Chaot in ihr Leben getreten.

Und er gab ihr den Halt, den sie brauchte.

Ein unglaublich schönes Gefühl.
 

„Komm mit mir mit, Hinata. Ich werde dir helfen.“

Erstaunt löste sie sich von ihm und leckte sich unsicher über die Lippen. „Mit dir kommen? Aber…“

„Keine Angst. Ich werde dir nichts tun.“

Verwirrt sah sie ihn an und biss sich auf die Unterlippe. „Ich..“

„Vertraue mir einfach, Hinata. Ich möchte dir helfen.“
 

Die junge Hyuuga brauchte einige Augenblicke, ehe sie zögerlich nickte und das aussprach, womit sie nie gerechnet hatte. Sie war selbst erstaunt, wie schnell sich das Leben ändern konnte und wie schnell man Vertrauen zu einer fremden Person fassen konnte. Es war so verrückt und irrreal.

Doch es musste ja irgendwann einmal, irgendwie weitergehen, vorangehen.

Zwar wusste sie nicht, inwiefern er ihr helfen konnte, doch es wäre schon ein Anfang nicht mehr untertauchen zu müssen. Frei zu leben.
 

“Ich vertraue dir."
 


 


 


 

Das war das 4. Kapitel (: Ich hoffe doch sehr, dass es euch gefallen hat und nochmals ein großes Sorry. Ihr musstet diesmal etwas länger warten... aber naja xD Dafür läuft mein Lappy wieder! (:

Ich hoffe, dass es gut verständlich war. Wieso Hinata auf einmal Naruto vertraut und was in ihrem Leben passiert ist, und wie Sakuras Eltern ums Leben kamen, ist hoffentlich auch iwi klar geworden.

Nun im nächsten Kapitel wird es einen kleinen Zeitsprung geben und Sakura wird nicht mehr so depremiert sein.xD

Für Lob und Kritik bin ich wie immer sehr gerne zu haben (: Keine Scheu. (;

Also ich hör mal besser auf soviel zu schreiben und würd sagen.

Bis zum nächsten Kapitel (;

Das Schicksal...

Sorry für die Wartezeit. Irgendwie ist es mir schwer gefallen dieses Kapitel zu schreiben. Nun ja. Ich hoffe es gefällt euch (;
 

Das Schicksal...
 


 

Langsam verabschiedete sich der fröhliche Mai und machte dem sonnenfreundlichen Juni platz.

Die Abstände von den Regenfällen Tokios wurden immer kleiner und so hatte die Sonne eine Chance öfter am Himmel empor zu steigen, um die Menschen mit ihren warmen Strahlen glücklich zu machen.

Alles erschien so unglaublich schön, zart, fröhlich und geborgen.

Nichts deutete auf Unheil hin und selbst wenn… Wer wollte dies schon wahrnehmen?
 

Irgendwo in einem sehr edlen Viertel im sonnigen Tokio joggte eine junge, blondhaarige Frau durch die Straßen. Sie trug Sportsachen und ihr Atem ging schwer.

Der Schweiß perlte sachte von ihrer Stirn hinab und die Beine schmerzten schon fürchterlich, doch sie dachte nicht daran stehen zu bleiben. Sie wollte sich keine Pause genehmigen. Ihr Ziel war es einfach weiter zu rennen. Immer und immer weiter, um alles zu vergessen.

Ino Yamanaka wollte vergessen, auch wenn es nur für eine kurze Zeit war.
 

Ihr gesamtes Leben war dem Chaos geweiht und sie schien sich daraus nicht mehr entwinden zu können. Es war alles zu viel für ihr armes, kleines Herz und obwohl sie sich so gerne bei irgendwem fallen lassen wollte, es ging nicht. Sie musste stark sein. Für ihre Eltern und für ihre Existenz.

Es war nun genau ein Monat vergangen, seit dem Desaster mit Neji und es nagte immer noch stark an ihren Nerven, als ob es gerade mal gestern gewesen wäre. Er hatte sie in der Hand und sie konnte nichts anderes tun, als von Außen die Starke Frau zu sein. Doch Gott sei dank, konnte sie sich in ihrem Inneren verkriechen und dort all ihre Trauer, Wut und Hilflosigkeit walten lassen. Immerhin.
 

Nach einer Zeit des langen Laufens, fing es an in ihrem Kopf zu schwindeln. Viel zu wenig Sauerstoff gelangte in ihre Atemwege, doch sie dachte nicht daran stehen zu bleiben. Sie lief weiter, es war wie ein Rausch. Wie eine kurze Flucht aus dem Chaos.

Ihre Schritte wurden immer langsamer, ihr Atem immer schwerer und irgendwann war ihr Kopf benebelt und sie schwankte zwischen der angenehmen Schwärze und der knallharten Wirklichkeit.

Eine nahe gelegene Wand gab ihr den Halt, den sie brauchte, um nicht zu Boden zu gehen. Der Atem ging Stoßweise und ihre Lungen sehnten sich schon nach brauchbarer und rettender Luft. Sie hatte maßlos übertrieben.
 

„Geht es Ihnen gut?“
 

Unsicher blinzelte Ino und versuchte etwas zu erkennen. Ein Mann mit braunen Haaren stand vor ihr. Ein wirklich gut aussehender Mann.
 

Kiba.
 

Auch dieser schien so langsam zu bemerken, wen er da vor sicht hatte und seine Augen weiteten sich kurz. „Ino?“

„Kiba...“, ihre Stimme wirkte verzerrt und noch sehr atemlos. Wieso musste gerade er sie so kaputt und fertig vorfinden. Wieso?

„Was ist los? Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte Kiba auch sofort und legte seine Hand auf ihre Schulter.

Diese sanfte Berührung ließ die Yamanaka zusammenzucken und sofort schossen Nejis Worte in ihren Kopf.

„Wenn du dich nicht von dem Polizisten fernhältst, wird noch schrecklicheres geschehen!“
 

Nervös schüttelte sie ihren Kopf und versuchte diesen brutalen Hyuuga aus ihren Gedanken zu verdrängen. Viel zu oft suchte er diese heim und quälte sie. Gnadenlos und brutal.

In ihrer Magengegend fing es an zu rumoren und mit einem Mal wurde ihr Speiübel. Keine Seltenheit, wenn sie an Neji dachte. Er machte sie in ihren Gedanken verrückt. Schier verrückt!

Und dafür verfluchte sie sich selbst. Er schaffte es immer wieder. Immer!
 

„Ino?“
 

Kibas Stimme holte sie aus den Gedanken und sie sah ihn verwirrt an. Stimmt. Er wollte ihr helfen, doch dies war eine schlechte Idee.

„Ich brauche keine Hilfe. Es geht schon“, brachte sie gepresst hervor und entfernte seine Hand unwirsch von ihrer Schulter. Sein teils verwirrter und teils trauriger Blick schmerzte sofort in ihrem Herzen, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sie hatte gelernt Gefühle zu verstecken. Gott sei dank.

Vorsichtig stemmte sie sich von der Mauer ab und versuchte gerade zu stehen, doch dies misslang eindeutig.

Als sie ihr Gleichgewicht verlor, knallte ihr zarter Rücken gegen die harte Mauer und ihre Beine knickten ein. Unsanft landete sie zu Boden und sofort versteckte sie ihr beschämtes Gesicht hinter ihren Händen. „Bitte geh einfach Kiba…“, sagte sie und ihre Stimme zitterte dabei. Sie war eben doch viel zu schwach und einfach nicht die starke Frau, die sie sein wollte. Oder sollte man besser sagen, dass sie nicht die starke Frau war, die viele Leute verlangten?
 

Kibas anfängliche Wut, die die beißende Enttäuschung in seine Körper gebracht hatte, verflog sofort, als sie zu Boden ging und er ihre zittrige Stimme bemerkte. Was war nur mit ihr los? Von der starken Frau, die er damals auf dem Fest der Hyuugas kennen gelernt hatte, war nichts mehr übrig geblieben. Stattdessen saß vor ihm eine verletzte und gebrochene Frau, was sein Herz dazu veranlasste, sich schmerzhaft zusammen zu ziehen. Sofort kniete er sich zu der hübschen Yamanaka und legte wieder seine Hand auf ihre Schulter. Er hatte nicht vor, zu weit in ihre Intimsphäre einzudringen. „Ino, sag mir bitte was los ist.“
 

„Nein… geh einfach…bitte. Ich komme alleine klar. Ich brauche einfach nur eine Pause.“

Ihre Stimme war nicht viel mehr als ein Flüstern und ihr Körper war von einer Gänsehaut überzogen. „Das glaube ich dir nicht. Komm. Ich nehme dich mit zu mir und dort päppeln wir dich erst einmal auf.“

Seine Stimme war so ruhig und sanft. Man konnte seine Führsorge und Angst quasi raushören und dies berührte Ino zutiefst.
 

Vorsichtig umklammerte Kiba ihre Hände und zog diese vorsichtig von ihrem Gesicht fort und Ino? Sie ließ es erschöpft geschehen. Ihr erhitztes Gesicht wurde sichtbar und man sah ihr all die Sorge, die in ihrem Inneren herrschte, an. Kiba fragte sich, was sie bedrückte, doch er war sich sicher, dies herausfinden zu können. „Komm mit mir mit. Ich kann dir eine Dusche und ein Gespräch anbieten.“

Langsam schüttelte Ino ihren Kopf und biss sich auf die Unterlippe. So gerne sie mit Jemanden reden wollte, sie konnte einfach nicht. Er würde es nicht gut heißen.
 

Kiba jedoch ging nicht auf ihr Kopfschütteln ein. Stattdessen umschlang er ihren Körper und zog diesen mit sich nach oben. Die blonde Schönheit ließ dies ohne ein Wort geschehnen. „Keine Widerrede mehr. Ich nehme dich jetzt mit.“ Seine Stimme war fest und duldete keine Proteste.

Sachte legte er Inos Arm um seine Schulter und umgekehrt. Die Yamanaka ließ auch dies geschehen. Was hätte sie tun sollen? Irgendwie war nicht nur ihr Körper geschwächt, sondern auch ihre Seele. Vielleicht brauchte sie wirklich Jemanden, der ihr den Halt gab, den sie im Moment zu bitter nötig hatte. Und vielleicht, ganz vielleicht, war Kiba der Richtige dafür.
 

“Dann lass uns aber zu mir. Ich wohne gleich hier in der Nähe.“
 

~*~
 

Langsam versteckte sich die Sonne hinter den Wolken und ließ es etwas dunkler werden. Eine angenehm leichte Brise zog über Tokio her und hinterließ einen leichten Schauer auf Hinatas Haut. Sie saß auf einem Balkon und hatte eine Decke über ihre Schultern gewickelt. In ihrer Hand hielt sie eine warme Tasse Kakao und neben ihr saß niemand anderes als Sakura.
 

Nachdem Hinata Narutos Angebot angenommen hatte und mit ihm gekommen war, hatte sich so einiges getan. Sakura und Temari hatten sie nach einigen Tagen, an denen sie sehr skeptisch waren, gut aufgenommen und behandelten sie wie eine Freundin. Sasuke jedoch behandelte sie wie ein Monster. Er sprach nicht mit ihr und ignorierte sie, wenn sie ihn ansprach. Man merkte nur durch seinen prüfenden Blicken, dass er sie wahrnahm. Die Hyuuga verstand selbst nicht, wieso Sasuke so kalt ihr gegenüber war, doch es schmerzte schrecklich. Sie konnte mit so einer Art einfach nicht umgehen und bezog alles leider viel zu schnell auf sich.

Naruto versuchte sie zwar immer wieder aufzuheitern, doch leider geriet er dadurch auch immer mit Sasuke aneinander. Es war wohl doch ein Fehler, dass sie mitgekommen war.

Und doch hatte sie der Gruppe etwas Gutes getan. Sie hatte ihnen ein Heim ermöglicht, zwar war es eine alte Wohnung, doch diese reichte zum schlafen, essen und nachdenken aus. Hinata sei dank, oder besser sollte man ihr Vermögen loben.
 

Sakura blies den Rauch ihrer Zigarette fort, drückte diese dann aus und ließ ihren Blick zu der Hyuuga schweifen. Diese war ihr sofort ans Herz gewachsen. Ihre liebe, führsorgliche und auch naive Art hatte sie sofort verzaubert und doch war sie die ersten Tage erst misstrauisch gewesen. Eine völlig fremde Frau sollte plötzlich an ihren Leben teilhaben- es war seltsam.

Hinata wusste jedoch nichts von den Problemen der Gruppe, was dies betraf hatte Naruto geschwiegen. Sie wusste nur, dass Sakura, Sasuke, Temari und Naruto ein paar Schwierigkeiten hatten und eben ohne Geld leben mussten. Keine Frage kam je über die Lippen der Hyuuga, was Sakura doch sehr wunderte. Sie hätte sofort die Leute gelöchert und versucht irgendetwas herauszufinden, doch jeder Mensch war anders.
 

Es war mittlerweile ein Monat vergangen, seit Hinata ihnen die Wohnung besorgt hatte und sie mit ihnen lebte und in diese Zeit hatte sich nichts Neues ergeben. Keine neuen Informationen und keine Unannehmlichkeiten. Einfach nichts! Nichts, nichts, nichts!

Es war zum verzweifeln.
 

„Komm Hinata. Lass uns reingehen. Es wird Zeit, etwas zu kochen.“, durchbrach Sakura die Stille und stand auf. Das Nachdenken brachte nichts. Man sollte nach vorne sehen, vielleicht ergab sich ja bald etwas. Vielleicht mussten sie einfach wieder einen neuen Schritt wagen. Vielleicht…

Immer diese schreckliche Ungewissheit.
 

Mit leichtfüßigen Schritten, ging sie in das Wohnzimmer und erblickte dort Temari, die gerade auf einer der alten Sofas schlief und Naruto und Sasuke, die gerade am diskutieren waren. Wieder einmal.

Seitdem Hinata bei ihnen war, war dies schon der Fall und Sakura wollte keinesfalls der Hyuuga die Schuld geben, aber es zerstörte die Gemeinschaft der Gruppe. Konnten sie sich nicht einmal einkriegen? Männer…

Ein Räuspern von der Haruno ließ die beiden Männer ihre Diskussionen beenden und gespannt zu ihr aufschauen.

„Was gibt es Sakura?“, fragte Naruto mit einem strahlenden Lächeln.

„Ich muss mit euch reden. Nur wir.“ Sakura wagte einen Blick zu Hinata, ehe sie weiter sprach. „Ohne Hinata. Es tut mir leid.“

Sie wusste selbst nicht, wieso sie auf einmal das Gespräch suchte. Wahrscheinlich lag es an dem Wunsch der Veränderung, denn so wie es jetzt war, ging es nicht weiter. Sie verharrten auf einer Stelle und bewegten sich keinesfalls vorwärts. Ein riesiger Fehler.
 

Hinata nickte sachte, wagte jedoch nicht aufzusehen. Obwohl sie wusste, dass es nichts gegen sie war, schmerzte dieses Ausschließen irgendwie. Sie war einfach viel zu schwach besaitet. „Ich gehe dann einfach schon mal etwas kochen…“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ein leiser, kleiner und lieblicher Hauch. Kaum zu verstehen.

Mit langsamen und etwas unsicheren Schritten ging sie auf die Küche zu und ließ ihre neu gewonnenen Freunde hinter sich. Sie wusste nicht, welche Probleme sie hatten, doch es war nicht wichtig. Irgendwie wusste sie, dass sie Naruto und seinen Freunden vertrauen konnte – selbst Sasuke. Auch wenn er so eiskalt zu ihr war.
 

Naruto sah der Hyuuga nach und sein Herz schmerzte irgendwie. Doch bevor er in melancholische Stimmung kam, widmete er seine Aufmerksamkeit Temari und schüttelte sie sachte an der Schulter. Diese war immer noch tief und fest am schlafen und lag auf dem Sofa in Narutos erreichbarer Nähe.

„Wach auf Temari. Wir haben was zu besprechen!“

Ein Grummeln war von der Sabakuno zu vernehmen, doch sonst nichts. Sie schlief einfach weiter wie ein Stein. „Temari!“

Narutos Stimme wurde um einiges lauter und sein rütteln an ihrer Schulter etwas stärker. Und endlich, nach einer viel zu langen Zeit erwachte die Sabakuno verwirrt aus ihrem Träumen und musterte Naruto irritiert. „Was gibt es?“
 

„Pinky möchte etwas besprechen“, antwortete Sasuke kühl und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf.

„Sasuke. Nenne mich nicht immer Pinky!“, rief Sakura ihm zornig entgegen und ließ sich dabei neben Naruto sinken. Nach dem ganzen emotionalen Stress, den Sakura wegen Haruto bewältigen musste, war Sasuke so eiskalt wie eh und je geworden. Es erschien fast so, als wäre er ihr Seelsorger auf Zeit gewesen.

„Ich möchte einfach nicht mehr auf einer Stelle stehen und dort verharren. Es muss etwas geschehen. Wir müssen versuchen, wieder irgendetwas zu erreichen. Bitte. So kann ich nicht mehr.“
 

Ein einfacher Satz, der von der Haruno kam und doch war es schwer, darauf eine passende Reaktion zu finden. Jeder hatte den gleichen Gedanken gehabt. Sie waren zum Stillstand gekommen, hatten nichts mehr getan – nur versucht ein sorgloses Leben zu führen.

Falsch. Es war falsch gewesen.

„Wir haben doch keine Hinweise mehr. Was sollen wir denn tun?“, fragte Temari und rieb sich verschlafen die Augen.

„Das stimmt nicht. Einen Hinweis haben wir noch!“, gab Sakura ihr Kontra und setzte ein kleines Lächeln auf. „Vielleicht sollten wir einfach die alte Firme von Sasukes Eltern aufsuchen.“

„Und was ist, wenn in diesem Gebäude schon längst etwas anderes ist?“, fragte die Sabakuno.

„Das werden wir nie wissen, wenn wir es nicht ausprobieren. Kommt Leute. Es kann doch nicht mehr schlechter werden!“

Sakura sah alle Drei abwechselnd an und hoffte auf eine positive Reaktion, die sie auch bald bekam.
 

Ein Nicken von Sasuke. Ein freudiges ja von Naruto und ein zustimmen von Temari. Sie hatten wieder eine Hoffnung, an der sie festhalten konnten. Endlich.
 

Hoffnung erfüllte ihre Herzen.
 

~*~
 

Traurig saß Hinata auf einem Stuhl in der Küche. Ein Messer lag auf dem Küchentisch und daneben eine zerkleinerte Möhre. Ihr war die Lust an der Zubereitung des Essens vergangen. Ihr kleines, naives Herz wies nämlich schmerzen auf. Schmerzen, die zwar immer und immer wieder kamen, doch jetzt gerade erst sehr stark wirkten. Sie fühlte sich einsam.

Klar, sie verstand sich mit Sakura, Temari und ganz besonders mit Naruto, doch es war einfach nicht dasselbe. Nicht dasselbe, was sie mit Ino verband. Sie vermisste ihre Freundin und dieses Gefühl schnürte ihr die Kehle zu. Lange hatten die Beiden sich nicht mehr gesehen und sie wüsste nur zu gerne, was bei Ino so passierte. Ob es ihr gut ging? Ob sie sie vermisste?

Ungewissheit.
 

So in ihren Gedanken versunken, bemerkte sie gar nicht, wie sich die Küchentür öffnete und Naruto hinein kam. Sie bemerkte ebenfalls nicht, wie sich der blonde Chaot neben sie setzte und sie lieb anlächelte. „Was ist los, Hinata?“

Erst seine Stimme riss sie aus ihren Grübeleinen und sie sah erschrocken auf. „Naruto?“

„Bedrückt dich etwas?“, fragte er.

Unsicher leckte sie sich über ihre Staubtrocknen Lippen und nickte dann zaghaft.

„Was?“, fragte er weiter nach.

„Ich fühle mich bei euch sehr wohl und ihr seit alle sehr nett zu mir. Es ist nur…“, fing die Hyuuga an, wurde jedoch schnell von Naruto unterbrochen. „Du vermisst jemanden?“

Wieder ein Nicken von Hinata.

„Wen?“

“Meine beste Freundin. Ich weiß nicht, wie es ihr geht, was sie macht… und überhaupt. Sie fehlt mir einfach.“
 

Sachte nickte Naruto und fuhr sich durch die Haare. „Dann sollten wir sie besuchen und darauf achten, dass uns deine Familie nicht erwischt.“

„Wir?“ Hinata sah ihn ungläubig an. Wieso sollte er sie begleiten wollen? So wie es im Moment aussah, hatte er doch andere Probleme, denen er sich stellen musste. Sie verstand nicht so recht.

„Ja, wir. Sakura und Co kommen auch ohne mich klar. Wenn die ihren Ausflug machen, werde ich dich zu deiner Freundin begleiten. Spiele ich halt deinen Bodyguard.“
 

Sprachlos sah Hinata ihn an und nickte nur sachte. Er wollte sie begleiten und ihr helfen. Und zum ersten Mal, seit sie ihre Familie verlassen hatte, erfüllte sie das Gefühl, dass sie etwas Wert war. Naruto würde ihr helfen. Sie war nicht alleine. Ein schönes Gefühl, dass zu wissen. Einfach traumhaft schön.
 

~*~
 

Frisch geduscht und mit deutlich besserem Allgemeinzustand setzte sich Ino zu Kiba auf dem Sofa. Auf dem Tisch standen zwei Tassen mit warmen Tee und ein paar Naschereien.

Mit zittrigen Händen nahm sich die Yamanaka eine weiche Decke und wickelte sich diese um ihre Schultern. Das Duschen hatte gut getan. Ihre Geister waren wieder voll aktiv und ihre Gedanken waren auch wieder frei. Doch nun schuldete sie Kiba eine Erklärung.

„Geht’s wieder besser?“, fragte er auch schon nach und nahm sich etwas von dem Tee.

Zaghaft nickte Ino und versuchte ein leichtes Lächeln aufzusetzen, was ihr jedoch misslang. „Ja, alles bestens.“
 

Die Beiden waren in dem Anwesen der Yamanakas und die Eltern der Blonden waren auf einer Geschäftsreise, von daher hatte Kiba alle Zeit der Welt, sie auszufragen.

„Das glaube ich dir nicht, du warst vorhin so verschreckt.“

„Nicht verschreckt. Nur überanstrengt.“

„Ino. Ich habe schon öfters mit Frauen zutun gehabt, die nun ja. Denen es nicht so gut ging. Du hast dich exakt genauso verhalten“, zischte Kiba schon etwas aufgebracht und musterte sie mit entschlossener Miene. Er würde ihr Geheimnis heute lüften. „Sag mir, was passiert ist. Was der Grund dafür ist, dass du dich so überanstrengt hast…“

Die Yamanaka schluckte schwer und fuhr sich durch die Haare. "Ich wollte einfach nur davon laufen und vergessen. Mehr nicht. Mir geht es sonst gut. Ehrlich.“
 

“Und wovor wolltest du dann davon laufen?“
 

Unsicher sah Ino zur Seite und verfluchte sich sofort dafür, als sie Kibas Blick bemerkte. In seinen Seelenspiegeln war so ein starker Ausdruck der Sorge festzustellen und seine gesamte Haltung war zu ihr gewandt. Sie hatte es nicht verdient, dass er so lieb zu ihr war – wo sie ihm doch sicher Zweifel beschert hatte. Wieso um alles in der Welt, sorgte er sich um sie? Sie verstand es nicht und doch erwärmte es ihr Herz. Es schien langsam dahin zu schmelzen und ihr den Befehl zu geben, einfach zu reden. Ihm alles zu erzählen. Er würde ihr helfen.

Da war sich ihr Herz zu 100% sicher, doch ihr Verstand zweifelte. Der Verstand, der noch immer von der Angst benebelt war.

„Ich kann nicht…“ flüsterte sie schwach.
 

„Und ob du kannst. Es wird dir helfen, all deinen Kummer los zu werden. Und vielleicht kann ich dir auch irgendwie helfen. Als Freund und nicht als Polizist.“
 

So langsam nahm ihr kleines, zerschmelzendes Herz den Kampf gegen ihren Verstand auf und gewann.. Die Angst benetzte zwar immer noch ihre Sinne, doch der Wunsch nach Hilfe und einer Person die ihr helfen könnte, gewann überhand. Einfach so. Sie konnte sich nicht wehren.

Und so wagte sie es, nach einer langen Zeit der Überlegung, ihre Stimme zu erheben, um ihm all ihre Qual zu erzählen. Um ihm von Neji, dem Teufel höchst persönlich, zu erzählen.

„Weißt du Kiba, meiner Familie geht es ganz und gar nicht gut. Wir sind pleite und müssen um jeden einzelnen Dollar kämpfen. Es scheint irgendwie ausweglos zu sein und doch habe ich eine Chance gefunden, um meiner Familie zu helfen.“

„Und die wäre?“, frage Kiba auch sogleich und umfasste Inos Hand sachte und doch bestimmt. Diese Berührung ließ das Herz, der Yamanaka noch mehr schmelzen und eine Gänsehaut überzog ihre Arme. Er war so liebevoll.

„Die Verlobung mit Neji Hyuuga. Ich werde ihn aus Geldgründen heiraten“, kam es ihr dann auch trocken über die Lippen und sie sah Kiba gespannt an. Was würde er nun sagen?
 

„Neji Hyuuga…. Diesen ..“ Keine Worte verließen mehr Kibas Lippen. Er war geschockt.

Sie würde heiraten um ihrer Familie zu helfen und nicht der Liebe wegen. Sie war wahrlich keine verwöhnte Göre. Nein. Sie war etwas besonderes.

„Ich muss es für meine Familie tun. Für meine Existenz und gerade damit dieser Plan nicht scheitert, habe ich mich nicht mehr bei dir gemeldet. Neji heißt so was nicht gut. Er kann sehr…“ Sie stockte und holte tief Luft.

Es war falsch nun weiter zu sprechen. Kiba durfte nichts erfahren. Er wusste einfach schon viel zu viel…
 

“Was hat er dir angetan, Ino? Sag es mir!“
 

~*~
 

„Ich glaube es einfach nicht!“, rief Sakura wütend aus und raufte sich die Haare.

„Bleib locker Pinky“, sprach Sasuke daraufhin nur und beschleunigte seine Schritte.

Die Beiden befanden sich gerade auf dem Weg zu der Uchiha Company und das alleine.

Ohne Naruto und Temari.
 

Naruto hatte ihnen mit einem entschuldigenden Blick mitgeteilt, dass er Hinata helfen müsste. Sie war ganz auf sich allein gestellt und würde seine Hilfe benötigen- ein guter Grund, wie Sakura fand, doch Temari hatte sich einfach aus dem Staub gemacht – mit Tenten.

Diese war den Dreien plötzlich über den Weg gelaufen und hatte sich Temari geschnappt um mit etwas zu besprechen. Und das war ein sehr, sehr schlechter Grund.

„Ich bleibe nicht locker. Temari macht sich jetzt einen schönen Tag mit dieser Tenten und wir machen hier die Arbeit. Wo ist da die Fairness?“

„Die Fairness besteht einfach darin, dass du mich nun in Ruhe lässt und einfach schweigst“, brummte der Uchiha genervt und sah sie mit einer bösen Miene an.

„Schon gut, schon gut.“
 

Beide liefen schweigend weiter, bis Sasuke plötzlich stehen blieb. „Warte mal.“

„Was ist denn nun los?“, frage Sakura leicht genervt und musterte den Uchiha.

„Bist du dir sicher, dass du den Weg weißt?“

„Äh.. ich dachte du weißt wo es lang geht…“, war die einzige Antwort, die Sakura geben konnte.

Der abschätzige Blick von Sasuke jedoch reichte aus, um seine Antwort zu erahnen. Er hatte gedacht, dass sie wüsste wo es langgeht.

„Na toll“, murmelte sie nur und sah sich um. Sie befanden sich auf einer belebten Straße, viel Verkehr, viele Geschäfte, viele Gassen und viele Menschen. Perfekt um nach dem Weg zu fragen.

Und genau diese Idee schien auch Sasuke gehabt zu haben, denn er marschierte ohne ein weiteres Wort los und sprach einen alten Mann an.
 

Traurig fuhr die Rosahaarige sich durch die Haare und seufzte schwer. Es tat irgendwie weh, wie er sie behandelte, so als wäre sie nichts wert. Vor weniger Zeit war er noch so liebevoll gewesen und sie hatte die Hoffnung gehabt, dass dies so bleiben würde, doch sie wurde bitter enttäuscht. Er hatte sich wieder total verschlossen was sanfte Gefühle anging.

Und während sie dort so stand und ihren Gedanken nachhing, bemerkte sie nicht, wie sich etwas um sie herum veränderte. Leise, fast lautlose Schritte waren zu hören und sie kamen nicht von der belebten Straße.

Sie kamen aus der Gasse, vor der Sakura stand.
 

Und dann ging alles ganz schnell.
 

Eine Hand umschloss ihren Mund, sodass ein aufschreien unmöglich war und zog sie in die dunkle Gasse.

Mit einer enormen Wucht wurde sie gegen die kalte Steinmauer gedrückt und noch ehe Sakura die Augen öffnete, spürte sie etwas Hartes an ihrer Schläfe.

„Endlich habe ich dich, du kleines Miststück“, flüsterte eine eisig kalte Stimme.

Ängstlich öffnete die Rosahaarige ihre Augen und erblickte einen großen, muskulösen Mann. Seine Haare waren fuchsig und sein Gesichtsausdruck war so kalt wie der tiefste Winter.

„Wer bist du?“, flüsterte sie schwach und versuchte gegen ihr rasendes Herz anzukommen. Bloß die Angst bekämpfen.
 

„Das tut nichts zur Sache“, flüsterte er und drückte Etwas noch fester an Sakuras Schläfe und genau in diesem Augenblick bemerkte sie, was es war. Eine Pistole.

Sofort nahm die Panik sie völlig ein und ihr Atem wurde flacher. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in einer enormen Geschwindigkeit und ihr Taktschläger spielte vollkommen verrückt. Sie brauchte Hilfe. Sie braucht ihn. Sasuke.
 

„Es wird meinem Chef eine Freude sein, deinen leblosen Körper zu sehen.“ Das kalte Lachen des Mannes erhellte die Gasse und Sakura schloss urplötzliche die Augen.

„Verabschiede dich von deinem kläglichen Leben…“
 

Vorbei. Vorbei. Es war vorbei. So schnell? Sollte es enden? Das durfte nicht, das konnte nicht. Sie wusste doch nichts. Nichts über sich.
 

Urplötzlich öffnete sie wieder ihre Augen und sah ihn überlegen an. „Du machst mir keine Angst, du Ratte!“ Mit diesen Worten erhob sie ihr Knie und stieß es genau zu der Stelle, die am meisten schmerzte. Geschockt riss der Mann die Augen auf, ließ von der Haruno ab und krümmte sich vor Schmerz- die Pistole hatte er aber immer noch Griffbereit.

Sakura wollte diese Chance nutzten und flüchten, doch der Mann kam ihr zuvor.

Viel zu schnell hatte er sich erholt und stieß sie abermals gegen die Wand. Voller Wut platzierte er eine seiner Hände an ihre Kehle und drückte zu. „Das hätte ich nicht getan. Das war ein riesiger Fehler. Der Tod wird nun um einiges schlimmer!“

Nur noch wenig Luft fand den Weg durch ihre Atemwege- viel zu wenig Luft, weshalb sie anfing zu röcheln und zu würgen.

Luft. Sie brauchte Luft…
 

Die Zeit erschien endlos und quälend langsam zu sein. Nichts geschah. Niemand half ihr. Es war zum verrückt werden. Doch plötzlich und völlig unerwartet, ließen die Hände von ihr ab und sie hörte zwei Schreie.

Ihr Körper sackte erschöpft zu Boden und vorsichtig sah sie auf, um zu erkennen, was passiert war. Die Umwelt war noch sehr unscharf und ihr Atem ging immer noch schwer, doch langsam konnte sie die Umrisse zweier Personen ausmachen.

Einmal dieser fuchsige Mann und dann war da noch Sasuke.
 

Er war endlich da.
 

~*~
 

Verzweifelt saß Kiba auf dem Sofa und raufte sich die Haare. Ino saß neben ihm und hatte den Blick beschämt zu Boden gewandt.

Nie hätte er gedacht, dass das der Yamanaka widerfahren wäre, dass es so heftig wäre. Nie!

Und doch war es sehr schlimm. Schlimmer hätte er es sich nicht ausmalen können. Es war zum verzweifeln. Neji Hyuuga hatte sie vergewaltigt. Einfach so seine Triebe an ihr ausgelassen und seinen Spaß gehabt. Dieses Schwein!

Und anstatt Ino zu trösten, saß er auf dem Sofa und war schier fassungslos.
 

„Kiba?“, fragte Ino mit zittriger Stimme und berührte sachte seine Schulter. „Ich wollte nicht, dass du es weißt. Ich wollte nicht, dass du nun so fühlst, wie du es gerade tust. Ich…“

„Sei still“, zischte er verzweifelt und stieß die Luft aus. Er wusste nicht was er tun sollte. Er war wie gelähmt. „Dieses verdammte Schwein...ich!“

Vorsichtig umklammerte Ino seine Schultern und schmiegte ihren Kopf gegen seine Brust. Sein Herz schlug verdammt schnell und sie bemerkte, dass seine Muskeln angespannt waren. „Kiba bitte. Es ist okay. Ich brauche jetzt einfach etwas Nähe.“

Und genau diese Worte erfüllten den gewünschten Effekt. Er sollte nicht die Wut walten lassen, nein. Er sollte sie trösten und ihr Schutz bieten. Einfach für sie da sein.
 

Der Inuzuka legte seine Arme um ihren zierlichen Körper und drückte sie an sich. „Es tut mir so leid.“

Lange Zeit saßen die Beiden so da und schwiegen sie an. Arm in Arm.

Eine endlos lange und schöne Zeit, die jedoch von dem Klingeln der Haustür unterbrochen wurde.

Schwerfällig setzte die blonde Diva sich auf und lächelte den Inuzuka kurz an. „Ich sollte besser hingehen.“

Und somit ging sie mit schweren Schritten zur Haustür.
 

Dort angekommen öffnete sie diese etwas ängstlich und was sie dort erblickte ließ ihr Herz stehen. „Hinata?“

Das konnte nicht sein, durfte nicht sein. Es war verrückt. Gerade wünschte sie sich nichts sehnlicher als ihre beste Freundin herbei und plötzlich stand sie vor ihr. Gesund und mit einer männlichen Begleitung. Unfassbar.

„Ja Ino. Ich bin so froh“, flüsterte die Hyuuga und blinzelte ein paar mal mit ihren Augen. Tränen wollten sie heimsuchen, doch sie hinderte diese daran, sich der Außenwelt zu präsentieren. „Es tut mir leid, dass ich einfach so ver..“ Doch weiter kam sie nicht, denn die Yamanaka hatte ihre beste Freundin in die Arme gezogen. „Oh Gott. Hinata. Ich bin so froh, dass du wieder da bist… endlich. Dir geht es gut ich… oh Gott.“

„Ja Ino. Ich bin wieder bei dir“, flüsterte Hinata schwach und lehnte ihren Kopf an die Schulter der Blonden. Sie konnte nichts mehr dagegen tun, die Tränen fanden nun ebenfalls den Weg über ihre Wangen. Tränen der Freude.
 

Zufrieden betrachtete Naruto das Schauspiel. Er hatte das Richtige getan, indem er die Hyuuga begleitet hatte. Er hatte sie glücklich gemacht.

Doch weit kam er in seinen Gedanken gar nicht, denn eine männliche Stimme riss ihn aus den Gedanken.
 

"Naruto? Ich glaub es nicht… Naruto!?“
 

Unsicher sah Naruto zu der Tür und bemerkte einen Mann mit braunen Haaren, der ihn geschockt betrachtete. Irgendwoher kannte er doch diesen Mann.
 

~*~
 

Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. (:

....nimmt seinen Lauf

....nimmt seinen Lauf
 


 


 


 


 

"Naruto? Ich glaub es nicht… Naruto!?“
 

Unsicher sah Naruto zu der Tür und bemerkte einen Mann mit braunen Haaren, der ihn geschockt betrachtete. Irgendwoher kannte er doch diesen Mann.
 

Nur woher…?

Unsicher lächelte Naruto und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ja…Hallo. Lange nicht gesehen, was?“ Seine Stimme zitterte etwas bei seinen Worten doch sein Lächeln verschwand nicht von seinen Lippen. Bloß keine Unsicherheit zeigen, denn vielleicht war dieser Mann doch auch nur ein völlig unbedeutender Freund- oder so etwas in der Art.

Doch Narutos Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, denn der Mann kam auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. „Wie lange ist das nur her?“, fragte er und seine Stimme klang leise, schwach und sehr geschockt. „Es kann nicht wahr sein. Ich dachte du wärst…“, doch weiter sprach er nicht.

„Tod?“ fragte Naruto lachend und kratze sich am Hinterkopf. „Mich haut doch nichts so schnell um!“

Das er selbst nicht wusste, wovon er sprach, ignorierte er vollkommen. Er wusste nur, dass er hier schnell weg musste, obwohl…

Vielleicht war dieser Mann auch der Schlüssel zu seinen Erinnerungen.
 

„Kiba? Du kennst Hinatas Begleiter?“, frage Ino plötzlich und legte den Kopf leicht schräg.

„Klar. Wir sind Teamkollegen und nebenbei auch so was wie beste Freunde“, antworte Kiba und sah Naruto nochmals prüfend an. „Ist alles okay mit dir?“

Teamkollegen? Beste Freunde?

Die ganze Sache wurde nur noch verwirrender und verworrener. Wie sollte Naruto nun handeln? Wenn doch nur Sasuke in seiner Nähe wäre. Er hätte sicher einen klugen Kopf, um das Richtige zutun. „Ja, mit mir ist alles okay“, murmelte Naruto ungewohnt leise und wich Kibas prüfenden Blick aus.
 

„Vielleicht sollten wir rein gehen und dort etwas reden. Ich denke meine Veranda ist nicht der passende Ort dafür“, mischte sich Ino nun wieder ein und deutete leicht lächelnd ins Innere.

Dieser Aufforderung folgten die Drei nur zu gerne und so fanden sie sich nach wenigen Sekunden im Wohnzimmer der Yamanakas wieder.

Naruto und Hinata besetzten das Sofa und Kiba bevorzugte den Sessel, während Ino sich an diesen leicht lehnte. Ihre Augen blitzten vor Neugierde.
 

„Also Naruto, erzähl. Wo warst du die ganze Zeit?“, fragte Kiba ohne umschweife und beugte sich leicht vor.
 

Unsicher biss sich Naruto auf die Unterlippe und senkte seinen Blick. Wo er war? Das fragte er sich auch die ganze Zeit. Alles was ihm passiert war, erschien keinen Sinn zu haben. Sie haben sich Gefahren gestellt und erschreckende Geheimnisse herausgefunden. Und nun saß er hier und hatte die Möglichkeit etwas über sein Leben zu erfahren. Doch sollte er dafür alles preisgeben? Das Leben von ihm, Sasuke, Sakura und Temari? Sollte er es wagen und es riskieren, sie alle in Schwierigkeiten zu stürzen, nur wegen einem kleinen Funken Hoffnung auf Informationen? Ein Zwiespalt.
 

Doch der Wunsch nach Informationen über seine Vergangenheit siegte. Er würde es wagen und irgendwie hatte er dabei ein sehr gutes Gefühl. Seltsam.

„Nun ja“, fing er vorsichtig an und sah langsam auf. Seine Seelenspiegel wirkten verklärt und sein Körper zitterte etwas. Nichts war von dem sonstigen Sonnenschein übrig geblieben, was Hinata erschrocken feststellen musste.

Sie befeuchtete ihre Lippen etwas und strich sich ängstlich durch die Haare. „Naruto. Was ist los?“, fragte sie sachte und ließ ihre Hand sachte und sehr schnell über die seine gleiten. So flüchtig wie ein Wimpernschlag. Und gerade als sie diese entfernen wollte, ergriff Naruto sie und drückte diese ganz fest, was Hinata urplötzlich erröten ließ.
 

Naruto sah kurz zur Seite und schenkte der Hyuuga ein kleines Lächeln. Sie würde nun auch alles über ihn erfahren und er hoffte, dass er eine gute Vergangenheit hatte. Er wollte sie nicht verschrecken.

Dann sah er wieder zu Kiba und seufzte laut. „Das Problem ist…“, er stockte wieder und versuchte sich zu sammeln. Verdammte Angst! Wieso musste sie gerade jetzt auftauchen. Doch er überwand sich schnell und drückte Hinatas Hand fester.

„Das Problem ist, dass ich rein gar nichts über mich weiß. Ich bin in einem Bunker mit unbekannten Menschen aufgewacht und seitdem auf der Flucht. Vor irgendwem, vor irgendwas und auf der Suche nach meinem alten Leben. Ich weiß nichts mehr!“
 

Es war raus und sofort legte sich eine unangenehme Stille über die Teilnehmer des Gesprächs.
 

Kiba öffnete voller Unglauben seinen Mund und verdaute zunächst die Worte. Doch kaum hatte er den wahnwitzigen Sinn dieser erkannt, brach er in einem leichten Lachen aus. „Sehr lustig Naruto. Du hattest schon immer einen Hang zu dramatischen Scherzen.“

„Es ist die Wahrheit“, antwortete der Uzumaki dumpf und sah nicht auf.

Kiba erkannte kein Lachen, keinen Schalk im Nacken und auch kein Funkeln in den Augen.

Nichts deutete auf eine Lüge hin und doch war es zu unwirklich. Doch wenn er an Narutos Verschwinden dachte, konnte es doch nicht so unrealistisch sein. „Naruto. Das klingt alles so unwirklich. Ich weiß nicht was ich denken soll“, sagte er langsam und fuhr sich durch die Haare.

„Wenn du mich so gut kennst, müsstest du wissen, dass ich nicht Lüge. Es ist alles die Wahrheit und ich brauche dringend Hilfe!“, sprach der blonde Chaot und seine Stimme hatte eine unglaublich starke Festigkeit. „Erzähle von mir. Bitte. Was ist mit mir vor all dem passiert?“
 

Kiba vergrub seinen Kopf in den Händen und stieß einen lauten Seufzer aus. „Wir Beide haben uns bei der Polizei kennen gelernt. Wir wurden als Partner zugewiesen und konnten uns auf den Tod nicht ausstehen. Doch irgendwann kam da dieser Fall, bei dem du mein Leben gerettet hast. Es hat uns zusammen geschweißt und nun arbeiten wir schon seit einem Jahr zusammen. Eigentlich.“ Kiba beendete erst mal seinen Vortrag und sah Naruto neugierig an.

„Ich bin ein Polizist?“ frage Naruto ungläubig und sofort kam ihm in den Sinn, wie er das Essen aus dem Krankenhaus gestohlen oder wie er die Zeche geprellt hatte. Das als Polizist… aber immerhin. Eine Heldenrolle. Jemand, der ein besseres Schicksal hatte, als Sakura und Sasuke. Noch…“Erzähl mir mehr“, bat er.
 

„Nun ja. Du hast vorher in Osaka bei deinen Großeltern gelebt. Du wolltest mehr sehen und mehr erleben, weswegen du den Ort Tokio gewählt hast. Deine Eltern, sie sind, als du klein warst, bei einem Überfall ums Leben gekommen und das war der Grund für deine Berufswahl…“, wieder stockte Kiba und sah unsicher zu Naruto. Dieser verzog keine Miene, weswegen Kiba weiter sprach. „Vor gut zwei Monaten bist du dann spurlos verschwunden. Du warst in einem Drogenkonflikt verstrickt, soweit ich das weiß. Die Halle, indem ihr die Dealer aufhalten wolltet, ist total abgebrannt und dich hat man nie gefunden…deswegen die Nachricht deines Todes…“, beendete Kiba seinen Monolog und stieß kräftig die Luft aus. „Es tut mir leid, Naruto. Ich kann dir nicht viel helfen ich…“ er sprach nicht weiter. Zu sehr schwirrten die Gedanken in seinem Kopf. Sein bester Freund war nicht Tod und doch war er mehr als durcheinander. Die ganze Geschichte Narutos war sehr verworren. Was war Wirklichkeit und was nicht?
 

Naruto saß wie versteinert auf seinem Platz und bewegte sich kein Stück. Was er gerade alles gehört hatte, musste erst einmal verdaut werden. So viele Informationen über sich, die fremd wirkten. Einen besten Freund, den man nicht kannte und die Ungewissheit über das weitere Vorgehen. Man konnte sagen, dass er tausende Stufen empor gestiegen ist, doch dies brachte ihm nichts. Nur die Sicherheit über sein altes Leben. Doch die Gewissheit über sein neues Leben, für seine Zukunft, diese fehlte. Und das war ein schreckliches und unangenehmes Gefühl.
 

Wie würde es weiter gehen?
 

~*~
 

Luft!

So notwendig für das Leben.

So angenehm für die Lungenflügel

und endlich füllten sich diese wieder mit dem wertvollen Stoff.

Endlich…
 

Sakuras Atem ging langsam wieder normal, doch der Schwindel in ihrem Kopf ließ nicht nach. Vielleicht lag es nicht nur am Sauerstoffmangel. Nein. Vielleicht lag es auch an dem Adrenalin, welches durch ihren Körper rauschte oder aber auch an der Erleichterung, die ihr Herz umschlungen hatte, als sie Sasuke erkannt hatte.

Doch es war nicht an der Zeit hilflos nachzudenken, sie musste etwas tun. Sie musste Sasuke helfen, denn dieser lag mit dem großen, muskulösen Mann am Boden und musste einige Schläge einstecken. Moment mal? Schläge? Wo war die Pistole.

Schnell sah die Rosahaarige sich in der dunklen Gasse um und erkannte nicht weit von ihr das glänzende Stück.

Schnell und leise robbte sie dorthin und umfasste das Gestell mit einer enormen Vorsicht. Noch nie hatte sie so etwas je in den Händen gehalten und eine große Vorsicht war geboten. Nicht unüberlegt handeln.
 

„Sakura!“
 

Die Rosahaarige sah auf und erkannte, dass der Mann auf sie zulief. Gerade wollte sie ängstlich die Waffe erheben, doch Sasuke kam ihr zuvor. Er stürzte sich wieder auf den Mann und ging mit diesem zu Boden. „Oh mein Gott! Sasuke!“

Ein lautes Schnaufen und ein weitere Schrei waren zu hören und Sakura konnte nichts tun, als hilflos zuzuschauen. Sie war wie gelähmt. Sasuke sah mehr schlecht als recht aus und der bullige Mann hatte nur wenig eingesteckt. Sasuke zog gerade den kürzen und musste Schmerzen erleiden. Und das nur, weil er ihr half.

Plötzlich hob der Mann Sasukes Kopf an und ließ diesen erbarmungslos auf den Asphalt niederknallen. Ein dumpfer Ton war zu hören und dann war es still. Viel zu still.

Sasuke lag mit geschlossenen Augen auf dem Boden – bewusstlos.

Sein Gesicht zeigte einige Schrammen und seine Lippe war aufgeplatzt.
 

Die Haruno zog scharf die Luft ein und sah dann ängstlich zu dem Mann, der auf sie zukam.

Schnell richtete sie die Pistole auf ihn und führte ihre Finger zu den Abzug. „Keinen Schritt näher!“, rief sie panisch und ihre Stimme zitterte dabei. Sie wollte ihre Panik nicht zeigen, doch es war schier unmöglich. Sie beherrschte sie bis aufs Äußerste und der Mann schien dies zu bemerken, denn er ging weiter auf sie zu. Zeigte keine Angst.

„Du bist doch nicht in der Lage, diese Waffe zu führen“, sprach er leise und lachte dabei auf.

„Wenn Sie näher kommen, drücke ich ab! Das ist kein Scherz!“, rief sie ihm entgegen und ihre Stimme klang schon etwas fester.

Doch der Mann lief weiter. „Du bist keine Mörderin. Du bist eine Frau, die Menschen helfen will, oder nicht? Als angehende Ärztin.“

In Sakuras Kopf wirbelten wieder tausende Gedanken umher. Er wusste von ihrer Vergangenheit und machte sich diese zu nutzten. Er versuchte zu manipulieren.

„Ich weiß nicht wovon Sie sprechen“, erwiderte sie, doch ihre Stimme hatte schon wieder an Festigkeit verloren.
 

Er war nur noch wenige Meter von ihr entfernt und kam immer näher. Er ließ sich nicht von Sakuras Worten beirren. Ehr im Gegenteil.

„Du würdest nie in der Lage sein zu schießen. Du könntest niemals jemanden etwas antun. Nicht mal mir. Dafür hast du nicht den Mut. Du hast Angst. Einfach nur Angst.“

Während er dies sagte, war er schon bei ihr angekommen und sah dem Lauf der Pistole direkt entgegen. Seine Hand umfasste langsam und mit einer bestimmten Gewissheit die Pistole. „Du hast es nicht drauf. Du kannst nicht töten.“

Sakuras Hände wurden locker. Nicht töten? Er hatte so Recht. Sie war feige und nicht in der Lage die Heldin zu spielen. Sie war schwach. So verdammt schwach.
 

Und so ließ sie es zu, dass er die Pistole umfasste und schließlich ganz an sich nahm. „Braves Mädchen“, sprach er noch, ehe er mit der Pistole ausholte und sie gegen ihren Kopf schnellen ließ.

Mit einem lauten Schrei ging Sakura ebenfalls zu Boden und blieb dort regungslos liegen. Ein kleines Rinnsal von Blut sickerte langsam unter ihr hervor und bahnte sich seinen Weg über den Asphalt.
 

War es nun vorbei?
 

Der Mann starrte mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf den Körper der Rosahaarigen. „Das war es dann, nicht wahr?“, fragte er im Stillen hinein und ging langsam in die Hocke.

„Schade, dass dein Leben so schnell vorbei ist, obwohl du nicht einmal weißt, was mit dir passiert ist. Dummes kleines Mädchen.“

Er ließ seine Hände zu ihren Haaren fahren und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. „Sage deinem wunderschönen Leben auf wieder sehen. Du musst nicht mehr leiden.“ Ein wirres Kichern erklang und schließlich entsicherte er seine Pistole.
 

Sakura fühlte sich benommen. Ihr Kopf schmerzte fürchterlich und sie bemerkte etwas Feuchtes an diesem. Ihr kläglicher Versuch die Augen zu öffnen misslang und so beließ sie es dabei, eine dunkle Stimme zu vernehmen. Sie versuchte all ihre Gedanken wieder zu ordnen, denn irgendwie war gerade alles weg. Sie wusste nicht was passiert war und das Denken war schmerzhaft für ihren Kopf.

“Dummes kleines Mädchen.

Mit einem Mal spürte sie, wie eine ihrer Haarsträhnen angehoben wurde. Was war nur los? Dummes kleines Mädchen? Doch langsam sickerten all die Erinnerungen wieder in ihren Kopf. Sie wurde angegriffen und Sasuke kam um ihr zu helfen.

„Sage deinem wunderschönen Leben auf wieder sehen. Du musst nicht mehr leiden.“

Sie hörte ein Klicken und ein wirres Lachen. Die Pistole!

Mit aller Gewalt öffnete sie nun ihre Augen, doch sie konnte alles nur verschwommen wahrnehmen. Ihre Knochen wollten sich kein Stück bewegen und ihre Stimme schien verloren zu sein. Sie konnte sich nicht wehren. Sie war zu schwach und sah dem Tod ins Gesicht. Was sollte sie tun? Das bittersüße Leben schien vorbei zu sein...
 

Ein lauter Knall ertönte und Sakura schloss erschrocken wieder ihre Augen, doch sie empfand keinerlei Schmerz. Sollte das Leben so schnell zu ende sein, dass man dann keinen Schmerz empfand? Aber sie bemerkte doch noch die Schmerzen in ihrem Kopf. Was war nur los?

Langsam öffnete sie wieder ihre Augen und erstarrte, als sie die Gestalt des Mannes regungslos neben sich liegen sah. Tod.

Was war passiert? Wer hatte sie gerettet?

Plötzlich bemerkte sie, wie sie unter den Armen gefasst und in die Waagerechte gebracht wurde. Ihr Kopf schwindelte fürchterlich und ihr wurde schlecht. Nur langsam klärte sich ihr Blick und sie konnte die Umrisse eines Mannes wahrnehmen. Braune Haare, dunkle Augen und ein nachdenkliches Gesicht. Wer war er?

„Wer…du..“, brachte sie verwirrt hervor und schloss wieder die Augen. Der Schwindel war kaum zu ertragen.

Doch der Mann ging nicht auf ihre Frage ein. Stattdessen umfasste er sanft ihren Kopf und besah sich die Stelle, an der die Pistole aufkam. „Die Wunde ist nicht groß. Das einzige was Sorge bereiten könnte, wäre eine Gehirnerschütterung.“ Seine Stimme war monoton.
 

Der Mann ließ von Sakura ab und ging langsam zu dem Uchiha. Dort angekommen beugte er sich zu ihm und hielt ihm eine kleine Flasche vor die Nase. Und nach kaum vergangener Zeit öffnete der Uchiha seine Augen, beugte sich vor und fing kräftig an zu husten. „Welch ein Gestank!“

„Immerhin bist du wach, oder nicht?“, fragte der unbekannte Mann und steckte die Flasche wieder in seine Hosentasche. „Steh auf. Wir haben nicht viel Zeit.“
 

Sasuke verengte seine Augen zu schlitzen und ballte seine Hände zu Fäusten. „Wer bist du?“, zischte er.

„Das tut nichts zu Sache“, gab ihm der Unbekannte als Antwort und hielt ihm seine Hand hin. „Wir müssen schnell handeln.“

Sasuke ignorierte die ihm angebotene Hand und stand von selbst auf. Zwar geschah dies sehr wackelig, doch im Endeffekt stand er sicher und fest. „Ich kenne dich nicht und weiß nicht ob ich dir trauen sollte. Ich verlange eine Erklärung. Wer bist du?“

„Mein Name ist Shikamaru Nara, doch für weitere Erklärungen haben wir keine Zeit. Eure Freundin ist in Gefahr!“

Doch Sasuke rührte sich immer noch nicht. „Ich weiß immer noch nicht, was ich von dir halten soll. Ich werde sicher nicht mit einer fremden Person mitgehen.“
 

“Er hat uns aber gerettet...“, erklang Sakuras Stimme schwach. Sie war gerade dabei aufzustehen, doch dies misslang ihr kläglich. Ihre Beine gaben nach und sie machte wieder Bekanntschaft mit dem harten Boden. „Selbst wenn wir kein gutes Gefühl dabei haben, ihm zu trauen. Es geht um Temari. Wir müssen dieses Risiko eingehen.“

Wieder versuchte sie von alleine aufzustehen, doch der Schwindel in ihrem Kopf, machte dies fast unmöglich. Aber nur fast.

Denn urplötzlich schlangen sich zwei Arme um ihren Körper und zogen sie mit Leichtigkeit hoch. Unsicher sah sie auf und erkannte Sasukes angespanntes Gesicht. „Geht es dir gut?“, fragte er leise und betrachtete mit Argwohn ihre Kopfverletzung.

„Mir ist nur schwindelig“, murmelte sie leise und verfluchte sich für ihre Schwäche. „Dir?“

„Alles okay“, antwortete der Uchiha und legte seinen Arm um ihre Schulter und den ihren um seine. „Wir sollten ihm nun folgen. Ich hoffe, dass du einigermaßen laufen kannst.“

Überrascht nickte Sakura und zeigte ihm ein erleichtertes Lächeln. „Ich wusste, dass du dir auch sorgen um Temari machst.“
 

Beide gingen auf Shikamaru zu und Sakura ließ ihren Blick nochmals ängstlich zu ihrem Angreifer wandern. „Was machen wir mit ihm?“

„Um Juugo kümmere ich mich später“, gab Shikamaru ihnen als Antwort und machte auf dem Absatz kehrt. „Wir sollten uns nun beeilen.“
 

“Und wenn wir das alles überstanden haben, verlange ich Antworten“, murmelte Sasuke so leise, das Sakura dies nur noch wahrnehmen konnte.
 

~*~
 

„Warte mal Tenten! Wo willst du überhaupt hin?“, fragte Temari und war dabei am hecheln.

Tenten zog sie schon eine geraume Zeit durch gesamt Tokio- zumindest kam Temari dies so vor- und es war kein Ende in Sicht.

Eigentlich hatte Temari mit Sasuke und Sakura mitgewollt, doch bei Tentens liebreizende Art konnte man einfach nicht nein sagen. Nur plagte sie nun ein schlechtes Gewissen.

„Wir sind ja sofort da“, sprach Tenten und zeigte ein leichtes Lächeln. „Ich wollt dir nur etwas Schönes zeigen.“
 

Sie hatten sich immer weiter von dem Trubel Tokios entfernt und befanden sich nun in einer Art Industriegebiet. „Und was soll hier so tolles sein?“, fragte Temari verwirrt und zog ihre Augenbrauen zusammen. Hier war weit und breit keine Menschenseele und die Gebäude wirkten kalt und trostlos. Was sollte hier Besonderes sein?

Doch Tenten ließ sich nicht beirren und zog sie mit einer Leichtigkeit weiter mit, bis sie in einen Innenhof gelangten. Doch auch dort war nichts zu erkennen und so langsam machte sich ein seltsames Gefühl in Temaris Magengegend breit. Hatte sie Tenten falsch eingeschätzt? War sie nicht das liebe und fröhliche Mädchen? War sie eine gute Schauspielerin, die es auf sie abgesehen hatte? Fragen über Fragen…

„Tenten. Was soll das?“

Doch die Sabakuno bekam keine Antwort.
 

Als Temari sich zu Tenten drehte wurde ihr mulmiges Gefühl nur noch stärker, denn ihre braunhaarige Freundin stand mit zitternden Händen und gesenktem Kopf vor ihr und bewegte sich kein Stück. „Tenten? Was ist los?“ Temaris Stimme fing leicht an zu zittern.

Ganz langsam erhob die Angesprochene ihren Kopf und in ihren Augen konnte man Angst und Verzweiflung lesen. „Es tut mir leid Temari“, sagte sie mit leiser Stimme. „Ich habe keine andere Wahl.“
 

Keine andere Wahl?
 

Nun war es komplett um Temari geschehen. Die Angst hatte sie eingeholt und schnürte ihr die Kehle zu. Was meinte Tenten damit. Sollte sich ihre Vorahnung bestätigen?

Unsicher lächelte sie und strich sich zitternd durch die Haare. „Was meinst du damit, Tenten?“

Keine Antwort.

Temari leckte sich über die staubtrockenen Lippen und ging einen Schritt von Tenten fort. „Du machst mir Angst. Ganz ehrlich“, ihre Stimme war nun kaum mehr als ein Flüstern. Es war eben alles viel zu viel für sie. Ihre Gedanken überschlugen sich und auf einmal ging alles sehr schnell. Viel zu schnell.
 

Temari hatte nur einen Wimpernschlag riskiert und da war es schon geschehen. Tenten hatte sich ihr mit einer ungeheuren Schnelligkeit genähert und sie gegen eine nahe gelegenen Wand geschubst. Der Aufprall war hart und Temari stockte kurz der Atem. Doch kaum war sie in der Lage, alles was geschehen war zu verstehen, da hatte sie schon die Faust Tentens in ihrem Magen, sodass ihr die Kraft zum stehen bleiben verwehrt blieb und sie langsam zu Boden ging. „Tenten…“, brachte sie stöhnend hervor.

Langsam hob sie ihren Kopf an um Tenten in die Augen zu schauen, doch das was sie sah, erschreckte sie zutiefst. Tenten hatte eine Waffe in der Hand und diese haftete nun direkt an der Stirn der Sabakuno. Ihr Atem stockte. Die Panik nahm sie ein und ihr Körper erschauderte.
 

Doch eines an der ganzen Geschichte machte überhaupt keinen Sinn. Tentens verzweifelter Blick. So, als ob sie das alles gar nicht wollte. Als ob sie gezwungen war dies zu erledigen. Konnte Temari ihrem Instinkt vertrauen?

„Tenten. Das ist doch nicht das was du willst, oder?“, fragte sie daher und ihre Stimme klang flehend.

Und diesmal zeigte Tenten eine Reaktion. Ihr gesamter Körper fing an zu zittern.

„Du verstehst das nicht Temari. Ich muss das tun, verstehst du? Ich muss! Ich habe keine andere Wahl“, flüsterte sie und ihre Stimme war von Angst und Trauer belegt.

„Du musst gar nichts! Egal was es ist, egal wer dir was antut. Ich werde dir helfen. Wirklich!“, rief Temari verzweifelt.

„Sei still!“, rief Tenten darauf zornig aus und entsicherte die Waffe. „Du hast doch keine Ahnung!“
 

Temaris Augen weiteten sich und ihr Atem ging schneller. Tenten brauchte nur einmal eine kleine Fingerbewegung machen und schon wäre sie tot. „Bitte Tenten. Du wirst es bereuen, glaube mir.“ Temaris Stimme klang schwach du hoffnungslos. Tenten erschien zu erregt, sie würde nicht einfach so die Handlung abbrechen. Irgendetwas trieb sie dazu und die Situation erschien hoffnungslos. Egal was Temari tat, es würde ihr Ende bedeuten. Würde sie sich bewegen und versuchen sich zu wehren, könnte sich ein Schuss im Handgemenge lösen oder wenn sie versuchen würde, Tenten mit Worten zur Vernunft zu bringen, könnte dies die Braunhaarige total aus der Fassung bringen. Hoffnungslos.
 

„Es tut mir leid Temari. Ich mag dich wirklich, aber ich kann nicht anders. Verstehst du. Es geht um weitaus mehr als nur um mich...“, flüsterte Tenten leise und sie bewegte langsam ihren Finger um den Abzug zu drücken.

Quälend langsam verging die Zeit und Temari hatte das Gefühl verrückt zu werden. Sie würde sterben. Dem Leben entsagen… einfach so.

Doch es kam nicht dazu.
 

Plötzlich löste sich ein Schuss, doch dieser kam nicht aus Tentens Waffe. Die Augen der Braunhaarigen weiteten sich vor Entsetzten und Schmerz und sie ging zu Boden.

Die Hand an die Seite des Brustkorbes gepresst und das Gesicht schmerzverzerrt. Langsam sickerte etwas Blut unter ihrer Hand hervor und Temari verstand. Jemand hatte Tenten angeschossen, doch wer?

Ängstlich sah sie sich um und erkannte in nicht allzu weiter Ferne einen braunhaarigen Mann, der langsam auf sie zuschritt und dahinter erkannte sie Sasuke und Sakura.

Was ging hier vor sich?
 

Doch dann kam ihr Tenten wieder in den Sinn und sie krabbelte zu ihr rüber und entfernte Tentens Hand von der Wunde. „Tenten. Keine Angst. Ich bringe dich zu einem Krankenhaus flüsterte sie und strich Tenten beruhigend über den Kopf. „Ich lasse dich nicht im Stich.“

„Sie wollte Sie umbringen. Wieso wollen Sie ihr helfen?“, frage der braunhaarige Mann und blieb kurz vor Temari stehen.

Die Sabakuno funkelte den Mann wütend und entsetzt an. „Sie! Wie konnten Sie das nur tun?! Sie ist verletzt! Verdammt!“

Doch der Mann ließ sich nicht beeindrucken und lächelte sie leicht an. „Ich habe Ihr Leben gerettet. Seien Sie dankbar dafür. Diese Wunde kann man verarzten, aber wenn Sie eine Kugel im Kopf gehabt hätten, hätte man Ihnen nicht mehr helfen können.“

Auch wenn die Worte so simpel und so einfach waren, sie zeigten bei Temari Wirkung. Der Schock setzte ein und sie sah starr zu Boden. Er hatte ihr das Leben gerettet „Danke“, flüsterte sie leise.
 

„Oh Gott! Temari!“, rief Sakura plötzlich, ging zu Boden und umarmte ihre Freundin stürmisch. „Dir geht es gut. Ich bin so glücklich.“

Temari drückte die Rosahaarige ebenfalls an sich und seufzte tief. „Ja, dank diesem Typ…“

„Shikamaru Nara. Ich denke, dass er uns ein ganzes Stück weiterhelfen kann“, flüsterte die Rosahaarige und löste sich von Temari.

„Woher?“

„Nenn es einfach Instinkt“, antwortete Sakura und zwinkerte ihr zu.
 

Sasuke unterdessen hatte sich zu Shikamaru gestellt und betrachtete ihn skeptisch. Woher wusste er, dass Temari in Gefahr gewesen war? Was war das für ein Mann und wieso half er ihnen? Fragen, auf die Sasuke bald eine Antwort verlangen würde. Soviel stand fest.
 

Der Uchiha war ein sehr guter Beobachter und eins wunderte ihn an Shikamarus Gesichtsausdruck. Eine unglaubliche Sanftheit, wenn er Temari betrachtete.
 

Wer war er?
 


 


 

~*~
 

Oh Gott... Ja ich habe es endlich geschafft ein neues Kapitel on zu stellen. Tut mir leid für die verdammt lange Wartezeit. Ich war einfach sehr schreibfaul ._.
 

Naja ich hoffe es hat gefallen ;D

Nur ein bisschen Normalität

Nur ein bisschen Normalität
 

~*~
 

Stumm stand Naruto auf der Terrasse des Yamanaka Anwesens. Seine Stirn zeigte nachdenkliche Falten und seine Augen waren zu dem Himmel empor gerichtet. Zu viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf umher. Zu vieles, was er verarbeiten musste. Er hatte nun wichtige Informationen über seine Vergangenheit erhalten und doch kam es ihm so seltsam fremd vor. Wann würde er endlich das vertraute Gefühl haben? Wann würde er sich mit seiner Vergangenheit identifizieren können? Fragen auf die er keine Antwort fand. Irgendwie beschämend.
 

„Naruto. Hier bist du ja“, ertönte plötzlich eine klare Stimme und der Uzumaki drehte sich um. Hinata schritt auf ihn zu und zeigte ihm ein scheues Lächeln. „Ich brauchte etwas Ruhe. Ich musste nachdenken. Tut mir leid, falls du mich gesucht hast“, murmelte er und sah schnell wieder zum Himmel empor. Nach dem Gespräch mit Kiba hatte er fluchtartig den Raum verlassen. Er hatte sich plötzlich so eingeengt gefühlt und die Stille hatte nach ihm verlangt. Manchmal brauchte selbst so ein Chaot wie er, die Ruhe um nachdenken zu können.
 

Hinata nickte zaghaft und stellte sich direkt neben ihm. Sie war dem Gespräch stumm gefolgt und nun wusste sie, was für Probleme ihre neuen Bekannten hatten. Es war keinesfalls eine Leichtigkeit und sie konnte durchaus verstehen, dass Naruto über dieses Thema geschwiegen hatte. Zu gerne würde sie mehr über sein Abenteuer erfahren, über das, was den anderen drei widerfahren war und was für Erlebnisse sie schon hatten, doch nun stand Narutos Gemütszustand im Vordergrund.

„Was denkst du?“, fragte sie daher leise nach und sah schüchtern zu ihm auf.
 

„Ich weiß es nicht. Ich bin total verwirrt“, brachte er erschöpft hervor. „Ich kenne nun meine Vergangenheit, doch sie kommt mir nicht vertraut vor.“

Verstehend nickte die Hyuuga. „Ich kann zwar nicht nachempfinden, was das für ein schreckliches Gefühl sein muss, aber ich denke, dass du es schaffen wirst alles herauszufinden. Immerhin hast du deinen besten Freund gefunden und vielleicht kann er dir auch etwas ermöglichen. Denk nur an den Fall, an dem du als Polizist gearbeitet hast. Vielleicht kann man dadurch etwas erfahren.“
 

Nun schlich sich ein leichtes Lächeln auf Narutos Züge und er drehte sich zu der Hyuuga. „Du bist echt eine Wucht. Daran habe ich gar nicht gedacht“, sprach er und umarmte Hinata plötzlich. Diese legte völlig verwirrt ihre Arme um seinen Körper und betete ihren Kopf anschließend auf seine Schulter. Es geschah ganz automatsch- so ungewollt, doch sie fühlte sich plötzlich so wohl. Die Wärme, die von Naruto ausging war unglaublich schön und ein Gefühl von Geborgenheit überkam sie.
 

Doch der Moment verflog viel zu schnell, denn Naruto löste sich sanft von ihr und schaute nun etwas nervös drein. Seine Wangen waren von einer leichten Röte überzogen und seine Augen glitzerten seltsam. „Danke Hinata“, murmelte er leise.

„Nein, bedanke dich doch nicht. Ich sollte dir viel ehr danken. Du hast mich aus dieser Hölle geholt und spendest mir Licht. Danke“, erwiderte die Hyuuga sofort und sah danach schüchtern zu Boden. Sie hatte übertrieben. Ihr Geständnis würde ihn sicher nur verwirren. Zaghaft wollte sie sich schon leicht umdrehen, um dieser Peinlichkeit zu entgehen, doch Naruto umfasste plötzlich ihr Handgelenk und zog sie wieder näher zu sich. „Nicht gehen“, hauchte er dabei.
 

Hinatas Herz pochte mit einem Mal viel zu schnell. Er brachte sie in eine Situation, die ihr viel zu unangenehm erschien, denn seine Hände umfassten nun ihre Wangen und sein Gesicht war ihrem viel zu nah. Seine Augen hatten einen verträumten Ausdruck angenommen und Hinata fragte sich, was Naruto nun vor hatte- obwohl seine Absicht gut vorauszuschauen war.

Doch noch bevor Hinata ihre Augen schließen konnte, noch bevor Naruto seine Lippen auf die der Hyuuga legen konnte.. ja, noch bevor es zu einem schüchternen und verträumten Kuss kommen konnte, ertönte die laute Stimme von Kiba und die beiden schreckten auseinander.
 

Hinata stolperte einige Schritte zurück und verschränkte ihre Hände vor dem Brustkorb. Ihr Blick war zu Boden gerichtet und ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, sodass man die peinliche Röte nicht erkennen konnte. Was war das gerade? Was wäre da fast passiert? Sie und Naruto hätten sich fast geküsst. Eine Begebenheit, an die sie gar nicht denken wollte, denn es brachte sie mehr als durcheinander. Schüchtern sah sie auf, als sie eine Hand auf ihre Schulter bemerkte. Niemand anderes als Ino stand neben ihr und diese lächelte sie aufmunternd an. „Alles okay, Hinata?“

Die Hyuuga konnte daraufhin nur nicken. Zu unangenehm war das alles.
 

Kiba unterdessen hatte sich zu Naruto gesellt und lächelte ihn leicht an. „Alles klar?“

Der Uzumaki konnte nur verdattert nicken. Zu sehr steckte die intime Situation von ihm und Hinata in seinem Kopf. Er sah kurz zu ihr, ehe er an seine Aufgabe dachte. Er durfte nicht vergessen, was sein Ziel war. Erst musste er wissen, wer er war und dann konnte er sich ganz Hinata widmen.

„Kannst du mir einen Gefallen tun?“, fragte er nun auch direkt und musterte Kiba intensiv. Als dieser leicht nickte, fuhr Naruto fort. „Etwas über den Drogenskandal herausfinden, an dem ich beteiligt war. Vielleicht kann ich etwas mehr erfahren, wenn ich die Personen kenne, die damit etwas zutun haben oder vielleicht reicht schon der Ort. Jeder Anhaltspunkt ist wichtig.“
 

Kiba war die gesamte Situation selbst viel zu fremd. Er konnte sich nicht vorstellen, dass so etwas wie es Naruto widerfahren war, wirklich passieren konnte. Das Menschen einfach ihre Erinnerungen verloren und nun den Kampf aufnahmen um diese wieder zu erlangen. Doch er kannte Naruto. Dieser würde nie lügen, denn er war ein Mensch, der sehr auf die Wahrheit fixiert war. Nur eine Frage keimte trotz allem in ihm auf. War der Naruto ohne Erinnerung genauso wie der mit Erinnerung? Eine Frage, die unbeantwortet blieb und so musste der Inuzuka auf sein Bauchgefühl hören und dieses gab ihm den Rat, seinem besten Freund zu helfen. „Klar. Kein Problem“, gab er auch anschließend als Antwort.

Auf Narutos Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Wunderbar. Dann lass uns sofort los.“

Er wollte schon los laufen, um seine Jacke zu holen, doch er wurde aufgehalten.
 

„Stopp, stopp, stopp! Hier wird keiner so schnell gehen. Immerhin habe ich auch ein Wort mitzureden“, ertönte Inos Stimme. Sie hatte sich zu Naruto gewandt und sah ihn mürrisch an. „Was habt ihr jetzt genau vor? Wie habt ihr euch das alles gedacht? So wie es aussieht, sind es gefährliche Sachen, in denen ihr nun mitmischen wollt..“ Ihre Stimme klang sehr selbstbewusst und auch irgendwie kühl. Der Uzumaki sah die Yamanaka nun verwirrt an. Ja genau? Was war nun der genaue Plan? Er wollte einfach drauf los stürzen und hatte nicht daran gedacht, was nun logisch wäre.
 

„Vielleicht solltest du erst einmal zu Sasuke und den anderen. Sie haben doch sicher auch etwas erfahren. Vielleicht sollte man erst die gesammelten Informationen austauschen, ehe man zur Polizei geht“, murmelte die Hyuuga. „Und nebenbei würde ich mich auch nicht zeigen, besser wäre es, wenn du Naruto unbekannt bleibst. Wer weiß, wer hinter dir her ist.“
 

Erstaunt sahen alle drei Hinata an. Sie hatte so unglaublich gute Ideen, dass es schon fast beneidenswert war. Sie behielt wohl immer einen klugen Kopf. Naruto musste ihr Recht geben. Vielleicht war es wirklich ratsam erst die Meinung von Sakura, Sasuke und Temari einzuholen. Immerhin waren sie ein Team. „Gut. Dann kommst du halt mit“, sprach er an Kiba gewandt aus.
 

Mit Elan ging der Uzumaki los und zog dabei den Inuzuka mit sich. „Kommst du Hinata?“

Es war schon fast eine Gewohnheit, dass die Hyuuga bei ihm war. Irgendwie gehörte es zu seinem neuen Leben. Auch zu seinem alten? Unwirsch schüttelte er den Kopf. Das tat nun alles nichts zu Sache. Er musste sein Ziel vor Augen haben. Verdammt!
 

„Ich würde gerne bei Ino bleiben“, murmelte die Hyuuga plötzlich und sah schüchtern auf. „Ihre Eltern sind auf einer Geschäftsreise und so würde es nicht auffallen, dass ich da bin.“

Ihre Stimme war so zart und traurig, dass der Uzumaki eine Gänsehaut bekam. Natürlich wollte sie bei ihrer Freundin bleiben. Sie hatten sich nun so lange nicht gesehen und Hinata war dieser wohl eine Erklärung schuldig. Sie brauchten Zeit zum reden und dafür hatte er vollstes Verständnis. „Na gut. Dann werde ich dich, wenn ich neue Informationen habe, besuchen. Das ist ein Versprechen.“
 

Mit diesen Worten lächelte er sie nochmals lieb an, ehe er zum Ausgang ging.

Kiba unterdessen schenkte Ino ein sehr intensives Lächeln. „Wir sehen uns dann später. Versprochen. Ich muss ihm nur eben helfen.“ Und mit diesen Worten folgte er seinem Freund.
 

Ino unterdessen sah dem Inuzuka mit gemischten Gefühlen hinterher. Sie hatte sich eine weitaus schönere Verabschiedung von ihm erhofft, doch so waren Männer nun einmal. Sie hatten einfach keine Ahnung von Frauen und ihre Gefühlen. Doch ein weiteres Gefühl vermischte sich mit ihrer Enttäuschung. Es war die Sorge um Kiba. Sie wollte nicht, dass er in so was drin steckte, zwar hatte sie keine Ahnung, um was es sich genau handelte, doch sie wusste, dass es gefährlich war.
 

Hoffentlich würde alles gut enden.
 

~*~
 

Es herrschte eine gespannte Stille. Niemand wagte es auch nur ein Wort zu erwähnen. Jeder hing seinen Gedanken nach und die Frage nach dem Warum trat auf. Eine quälende Frage, die immer wieder kam und immer wieder die Gedanken beherrschte. Ein schreckliches und unzumutbares Gefühl.
 

Genervt stieß Sakura Haruno die Luft aus und musterte die restlichen Menschen, die mit ihr in dem Wohnzimmer ihres Unterschlupfes saßen. Einmal war da Sasuke, der stumm neben ihr saß und feindselig Shikamaru musterte. Dann Shikamaru selbst, der es sich auf einem Sessel gemütlich gemacht hatte und gedankenverloren aus dem Fenster sah und dann waren da noch Temari und auch Tenten, die sich ein Sofa teilten, wobei Temari genug Abstand zu der Braunhaarigen hielt.

Tentens Wunde wurde notdürftig versorgt und diese Stelle wurde von einem Verband verziert. Ihre Augen wirkten trüb, sehr von der Angst befallen und ihre gesamte Statur erzitterte hin und wieder. Sie hatte Angst und wahrscheinlich sah sie ihre Fehler ein. Immerhin etwas.
 

Der Haruno wurde diese Stille langsam wirklich zuviel, weswegen sie ihre Stimme plötzlich erhob und damit alle aus ihren Gedanken riss. „Jetzt ist mal gut mit diesem Schweigen. Wir sind hier um Antworten zu bekommen.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen sah Tenten ängstlich auf und Sakura zog ihre Augenbrauen zusammen. Tenten war ihr schon immer etwas suspekt gewesen, doch nach der ganzen Aktion mit Temari hatte diese ihre Verachtung verdient. Jedoch schallte der Gedanke in ihrem Kopf umher, dass sie nicht voreilig werten sollte und so beschloss sie, ihr zuerst zuzuhören. „Ich würde gerne ein paar Antworten von dir haben, Tenten.“
 

Die Angesprochene zuckte leicht zusammen und strich sich durch ihre braune Mähne. Normalerweise war sie ein Mensch, der nicht so schnell den Mut verlor, jedoch kam sie sich jetzt wie auf dem Präsentierteller vor und so schwand der Mut und machte platz für die beißende Angst.
 

„Genau“, fing nun Temari an und bekam somit die gesamte Aufmerksamkeit. „Was meintest du damit, dass du keine andere Wahl hast?“

„Nun ich“, sprach Tenten leise aus und sah Temari dabei traurig an. „Ich weiß nicht wie ich das erklären soll.“ Ihre Stimme war hauchzart und brüchig. Es erschien so, als wäre ihr die gesamte Situation zu viel. Worte wollten ihr nicht so recht einfallen, doch wenn man ehrlich war, welche Worte konnte man schon in so einer Situation finden? Sie hätte fast eine Bekannte, oder sollte man schon Freundin sagen, verletzt. Da gab es doch eigentlich nichts zu erklären und schon gar keine Entschuldigung.
 

Temari allerdings war die Ruhe in Person. Zaghaft robbte sie ein Stück vor, um näher an Tenten heran zu kommen und umfasste ihre Hand. „Bitte erklär dich, sonst denke ich wirklich, dass du mich nicht leiden kannst“, scherzte sie, sah jedoch sofort wieder ernst drein. „Du brauchst keine Angst haben. Ich will nur wissen, wieso das alles so passiert ist. Wieso hattest du keine andere Wahl? Hat dich jemand bedroht?“
 

Tenten, die ihren Kopf stumm gesenkt hatte, sodass einzelne Haarsträhnen ihr Gesicht bedeckten, nickte zaghaft. Zitternd erwiderte sie den Druck von Temaris Hand und sah langsam auf. Ihre Augen glitzerten leicht vor Verzweiflung. „Ich konnte nicht anders handeln. Es ging um mehr als nur um mich. Weitaus um mehr. Meine Familie und Existenz war in Gefahr. Wenn ich diesen verdammten Auftrag nicht ausgeführt hätte, dann wäre meine Familie in Gefahr. Das konnte ich doch nicht zulassen“, murmelte sie und ihre Stimme war hauchfein, sodass man die Ohren spitzen musste, um jedes einzelne Wort wahrzunehmen. „Außerdem versprach man mir, dass ich endlich das erlange, weswegen ich hier nach Tokio gekommen bin. Ruhm und Geld. Es hört sich verrückt an, ich weiß. Doch wenn man nichts hat und man vor der Entscheidung steht zwischen dem Nichts und dem Glück, was würde man dann wählen?“
 

„Schwachsinn“, ertönte plötzlich Sasukes Stimme und er verengte seine Augen ein Stück. „Du hättest noch eine andere Wahl gehabt, als ihren Auftrag auszuführen. Hilfe kann man überall bekommen, also wieso bist du nicht einfach zur Polizei und hast ihnen von dieser Erpressung erzählt? Niemals kann man so verzweifelt sein und wegen etwas Ruhm jemanden umbringen.“ Sasukes Worte waren hart. Sehr hart. Doch trafen sie nicht irgendwie zu? Man hatte doch immer eine Chance sich zu entscheiden was richtig und was falsch war. Man musste nur den Mut aufbringen.
 

Doch der Mut fehlte Tenten und so hatte sie aus Verzweiflung das getan, was ihr beauftragt wurde. Wenn die Angst einen Menschen führte, war dieser zu fast allem fähig. „Ich hatte angst, verstehst du das nicht? Ich wusste nicht, was mit mir oder meiner Familie passieren würde, wenn ich den Auftrag nicht ausführen würde. Ich weiß, dass meine Entscheidung falsch war, doch es ging um mehr, als nur um mich. Da stellt man seine Moralvorstellungen nun mal beiseite“, Tentens Stimme besaß nun eine unglaubliche Stärke. Diese Worte waren ihr verdammt ernst und das merkte man ihr auch an. Ihre anfängliche Schwäche war gewichen, denn nun stand sie hinter den Worten, die sie aussprach.
 

Sasuke jedoch gab sich ganz unbeeindruckt. „Und dann hast du uns aufgelauert und die gute Freundin gespielt, oder was?“

Unwirsch schüttelte Tenten daraufhin den Kopf. „Nein. Ich hatte wirklich keine Ahnung von all dem als ich euch kennen lernte. Erst am nächsten Tag hat sie mich aufgesucht und mir diesen Auftrag gegeben. Sie hat bemerkt, dass ich mich gut mit Temari verstehe und dies hat sie brutal ausgenutzt.“
 

Sie?
 

Nun legte Temari den Kopf schief und musterte Tenten verwirrt. „Wer ist sie?“, fragte sie auch sogleich und drückte Tentens Hand noch fester. Sie würde ihrer kleinen Freundin verzeihen, soviel war klar. Sie wüsste nicht, wie sie in solch einer Situation handeln würde, doch irgendwie war es selbstverständlich, dass einem in solch einer Situation die Sicherungen durchbrennen konnten.

„Sie nannte sich Karin. Ich kann nicht viel zu ihr sagen. Zu kurz haben wir uns gesehen und wirklich gezeigt hat sie sich auch nicht. Ich kann nichts von ihr wiedergeben“, murmelte Tenten und drehte nervös eine Haarsträhne mit ihrem Fingern auf.
 

„Karin arbeitet für eine Untergrundorganisation, die sich Orcus nennt“, sprach plötzlich Shikamaru aus und die gesamte Aufmerksamkeit lag nun auf ihn. Er hatte still zugehört und sich seine Gedanken zu all dem gemacht, doch nun, wo es um mehr als nur ein verzweifeltes Mädchen ging, mischte er sich ein. All seine Informationen wollte er preisgeben, denn er wusste, dass die Gruppe so nicht weiter kommen würde. Sie tappten einfach im dunklen.
 

„Orcus? Heißt das nicht Tod auf Latein?“, fragte Sakura sofort und Sasuke bedachte sie mit einem verwunderten Blick. Shikamaru nickte dazu nur, ehe er weiter sprach. „Ein gewisser Orochimaru ist der Anführer dieser Organisation und ich habe die große Annahme, dass diese Organisation hinter euch her ist. Wieso weiß ich nicht, doch ich könnte euch weiterhelfen, was eure Erinnerungen betrifft.“
 

Sofort blieb das Herz der Haruno fast stehen. Er konnte ihnen helfen? Sollte sie hoffen können? Jedoch war diese Frage unwichtig, denn in ihr keimte schon diese verräterische Hoffnung auf. Er konnte ihnen helfen. Welch ein Glück, dass er sie gefunden hatte. „Was heißt das genau?“, fragte sie auch sofort neugierig nach. Sie wollte alles wissen. All das, was ihr helfen könnte, ihre Erinnerung wieder zu erlangen.
 

„In dieser Organisation gibt es einen Mann, der sich sehr für die Forschung und die Gesundheit von Menschen interessiert. Er probiert viele Versuche aus und ihm sind nicht einmal Menschen zu schade“, sprach Shikamaru angewidert aus. „Sein Name ist Kabuto Yakushi und ich könnte mir vorstellen, dass er etwas mit euren Erinnerungen zutun hat.“
 

„Was ist, wenn ich dir nicht glaube? Wenn ich denke, dass du uns auch nur in eine Falle locken möchtest?“, fragte Sasuke leichthin und musterte den Nara. Es war ihm anzusehen, dass er ihm, nicht traute, doch so war er nun einmal. Man konnte schließlich nie vorsichtig genug sein.

„Was soll ich nun deiner Meinung nach tun, sodass ich dein Vertrauen habe?“, fragte der Nara sogleich und seine Stimme triefte vor Spott.

„Erzähl etwas von dir. Wer bist du?“, fragte der Uchiha sofort und seine Stimme klang gefährlich kalt.
 

Beide Männer musterten sich mit einem eisigen Blick und eine elektrisierende Spannung lag in der Luft. Ein unangenehmes Schweigen legte sich über die beiden und dann nach einer langen Zeit, wagte es der Nara abermals seine Stimme zu erheben. „Ich kann und werde dir nichts von mir erzählen. Das Einzige, was ich dir mitteilen werde, sind Informationen über diese Organisation. Mein Leben tut hier nichts zu Sache und es würde euch sicher nicht weiter helfen.“
 

Temari sah den Nara verwirrt an. Wieso reagierte er so seltsam, wenn man Informationen über sein Leben verlangte? Was war schon dabei? Doch wenn sie so nachdachte und versuchte seine Reaktion zu verstehen, kam ihr in den Sinn, dass er vielleicht ein schreckliches Leben führte. Ein Leben, womit man nicht rumprahlen konnte. Ein Leben, welches man lieber totschweigen sollte. Doch genau diese Erkenntnis machte sie nur neugieriger, jedoch blieb ihr keine Zeit mehr zum nachdenken, denn das Gespräch der beiden Männer nahm eine äußerst interessante Wendung an.
 

„Denkst du wirklich, dass ich dir glaube? Ich bin nicht dumm. Du kennst jemanden von uns, das habe ich an deinen Blicken bemerkt, die du ihr immer wieder zugeworfen hast. Gib es doch einfach zu, dass du Temari kennst. Gesten lügen nicht“, sprach Sasuke aus und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er Shikamarus Reaktion bemerkte. Denn dieser stand auf und wollte den Raum verlassen und das ließ den Uchiha wissen, dass er Recht hatte. Shikamaru kannte Temari irgendwo her. Nun war nur noch die Frage woher. Gerade als er erneut zum sprechen ansetzten wollte, erhob sich allerdings Temari und hielt den Nara an der Hand fest.
 

Temari wusste selbst nicht, woher sie den Mut nahm und Shikamaru einfach festhielt. Sie kannte ihn nicht einmal. Doch Sasukes Anschuldigung und die Reaktion des Naras hatten sie neugierig gemacht. Er kannte sie irgendwoher und nur zu gern würde sie wissen woher. Er konnte ihr wertvolle Tipps über ihr Leben geben. Er konnte sie endlich weiterbringen, denn das, was sie bisher wusste, war ehr wenig. Der Drang mehr zu wissen hatte sie geleitet und so stand sie nun hinter ihm, hatte seine Hand fest umschlossen und sah ihn leicht verzweifelt an. „Kennst du mich wirklich?“, fragte sie leise.
 

Shikamaru löste sich mit seichter Gewalt von ihr, drehte sich jedoch nicht um. Er blieb mit dem Rücken zu ihr gewandt stehen und ballte seine Hände zu Fäusten. „Ja, ich kenne dich von früher“, war seine einzige Antwort. Er wollte schon weiter gehen, doch abermals wurde er von Temaris Worten aufgehalten. „Woher? Erzähl es mir bitte. Ich möchte etwas über mein altes Leben erfahren. Bitte“, ihre Stimme klang flehend und eine leichte Verzweiflung schwang in dieser mit.

„Wir hatten eine sehr enge Beziehung“, sprach der Nara und schritt anschließend weiter, zum angegrenzten Raum hinüber, wo sich ein Schlafzimmer befand. Er brauchte Ruhe, denn all diese Leute waren verdammt lästig, irgendwie.
 

„Warte!“, rief Temari aus. „Inwiefern stehen wir zueinander. Bitte verrate doch etwas!“

Der Nara blieb noch einmal stehen und warf ihr einen Schulterblick zu. „Ich werde nichts Weiteres zu meiner Person erzählen, also lass mich einfach in Ruhe.“ Mit diesen Worten öffnete er die Tür, schritt in den Raum hinein und verschloss diesen.
 

Wieder legte sich eine unnatürliche Stille über die Gruppe. Temari hatte ihren Blick zu Boden gewandt und die Hände zu Fäusten geballt. Sie hatte die Chance gehabt, etwas über ihr Leben zu erfahren, doch der Nara hatte geschwiegen. Es machte sie rasend und auch irgendwie traurig. Wie sollte sie nur vorankommen? Wie? Erschöpft legte sie ihren Kopf an die Wand und atmete tief aus. Es war viel zu anstrengend an so etwas zu denken. Es brachte nur Gefühle mit sich, die sie immer und immer wieder verarbeiten musste und dies nahm ihr all die Energiereserven. Wie ungerecht das Leben doch sein konnte.
 

Einfach ungerecht.
 

~*~
 

Etwas Zeit war vergangen und Shikamaru saß nachdenklich auf einem Bett. Genüsslich zog er an einer Zigarette und dachte nach. Ja, er fragte sich wie es der Uchiha herausgefunden hatte, dass er Temari flüchtige Blicke geschenkt hatte. Es war so flüchtig wie ein Wimpernschlag gewesen und doch hatte der Uchiha dies mitbekommen. Eine Tatsache, die ihn reizte, denn so würde er Temari am Hals haben. Er wusste, dass sie ihm Fragen stellen und ihn nerven würde, doch nun musste er damit klar kommen. Ein lautes Seufzen entwich seiner Kehle. Das Leben war nun mal nicht leicht.
 

Plötzlich schwang die Tür auf, wurde jedoch sofort wieder geschlossen. Ein leichtes Knacken an dieser Tür ließ ihn zur Seite schauen und dort erkannte er Temari, welche den Schlüssel der Tür umgedreht hatte. Was sollte das? Bezweckte sie etwa damit, dass er nicht fliehen konnte und sie ein Gespräch führen konnten? „Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nichts Weiteres erklären werde, also verschwinde“, murmelte er genervt.
 

„Darum geht es mir auch überhaupt nicht“, antwortete Temari und ihre Stimme klang dabei rau. Ihre Augen wiesen ein seltsames Glitzern auf und ihre Brust hob und senkte sich viel zu schnell. Was war nur mit ihr los? Mit langsamen Schritten ging sie auf ihn zu und blieb anschließend direkt vor ihm stehen. Etwas Abstand war noch gehalten, doch es war nur eine Frage der Zeit, wann Temari dies ändern würde. „Mir geht es um etwas ganz anderes.“ Mit diesen Worten ließ sie sich auf seinen Schoss nieder, legte einen Arm um seinen Nacken und entnahm mit dem anderen seine Zigarette, an welcher sie genüsslich zog, ehe sie diese stumpf an dem Bettgestell ausdrückte und zu Boden fallen ließ.
 

Shikamarus Augen weiteten sich kurz, doch er besann sich schnell. Er legte wieder seinen gleichgültigen Blick auf und räusperte sich etwas. „Was wird das Temari?“ Eine ganz einfach Frage, auf die es eine simple Antwort geben könnte, doch Temari ließ sich Zeit damit. An der Stelle der Antwort strich sie ihm sanft durch die Haare und leckte sich lasziv über die Lippen.
 

„Temari“, murmelte der Nara und hielt seinen Kopf etwas von ihr fort. „Was wird das?!“

Ihm war diese plötzliche Nähe zu viel. Er wollte endlich eine Antwort von ihr, denn in seinen Augen machte ihr Verhalten keinen Sinn und dies verabscheute er sehr. Es war ein schreckliches Gefühl, wenn er nichts verstand.
 

Temari lächelte Shikamaru lieb an und spielte weiter mit seinen Haaren, während sie antwortete. „Du sagtest nur, dass wir eine innige Beziehung haben, mehr nicht. Ich kann dich nirgendwo einsortieren, doch mein Gefühl sagt mir, dass das was ich mache nicht falsch sein kann.“

Shikamaru nahm ihre Hand, die gerade seine Haare durchwühlte und hielt sie sehr fest. Seine Augen verengten sich etwas und blitzten dabei gefährlich auf. „Wenn du mich einfach nur provozieren willst, damit ich dir Rede und Antwort stehe, kannst du es gleich vergessen. Dein Versuch ist gescheitert.“
 

Doch Temari ließ sich nicht beirren. Sie konnte gut nachvollziehen, dass er diese Situation seltsam fand, doch die Gefühle und Gedanken einer Frau konnte ein Mann nicht verstehen. „Es ist kein Spiel, Shikamaru“, murmelte sie und sah ihn mit einem festen Blick in die Augen. „Ich verlange keinerlei Antwort auf meine Fragen. All das was ich möchte ist ein bisschen Normalität. Mehr nicht.“

Nun erhob Shikamaru verwirrt die Augenbrauen. „Ein bisschen Normalität?“
 

„Ja. Ich habe mit meinen Freunden nach unseren Erinnerungen gesucht und dabei weitaus mehr als eine Gefahr erlebt. Mein Leben ist vollkommen auf den Kopf gestellt und von Angst durchzogen. Dazu kommt noch, dass ich nichts über mich weiß. Mein Leben ist alles andere als normal, doch dabei ist es genau das, was ich mir am meisten wünsche. Ein bisschen Normalität und wenn es im Sinne von einfachem, leidenschaftlichen Sex ist.“
 

Sie hatte es geschafft. Der Nara war mehr als baff. Seine Lippen waren leicht geöffnet und seine Augenbrauen nach oben gezogen. Ihre Aussage verwirrte ihn nur noch mehr und doch machte es irgendwie Sinn. Seine Hand, die die Temaris umschloss, wurde augenblicklich lockerer und die Sabakuno nutzte diese Begebenheit, um das Gesicht des Naras zu umfassen und seinem Kopf mit dem ihren gefährlich nahe zu kommen.
 

„Bitte erfülle mir nur diesen einen dämlichen Wunsch“, hauchte sie, ehe sie ihre Lippen auf die seine legte. Anfangs geschah nichts. Überhaupt nichts und die Sabakuno wollte schon enttäuscht zurückweichen, doch dann ganz plötzlich umfasste der Nara ihren Oberkörper und erwiderte den Kuss stürmisch.
 

Sofort wurden beide von dem Feuer der lodernden Leidenschaft ergriffen. Temari fuhr immer wieder durch seine Haare und seufzte erfreut auf, als er ihre Hüften umfasste. Diese Berührungen von ihm taten so unglaublich gut. Ein Mann der sie begehrte und Sex mit ihr haben wollte. Etwas vollkommen Normales. An mögliche Folgen konnten beide nicht denken, zu sehr genossen sie den Augenblick. Die Nähe des jeweils anderen und das elektrisierende Kribbeln in ihrem Körper. Es tat einfach so gut. Verdammt gut.
 

Irgendwann im Feuer der Leidenschaft legte der Nara Temari sanft auf das Bett ab und beugte sich über sie. Mit sanften Küssen verwöhnte er ihren Hals und seine warme Hand führte er unter ihr Oberteil, um ihre Weiblichkeit zu umfassen. Völlig in Ekstase wanderte nach und nach jedes Kleidungsstück auf den Boden, bis sie schlussendlich beide nackt waren. Sie verwöhnten sich gegenseitig und das lodernde Feuer trieb sie immer weiter an. Ließ die Hitze über sie regieren, bis sie sich schlussendlich vereinten. Nur noch sie zählten. Alles andere war vollkommen egal.
 

Ein Hauch von Normalität wurde an diesem Abend geschaffen.
 

~*~
 

Und da ist nach fast einem Monat das neue Kapitel. (: Ja, wegen der letzten Szene: Erschlagt mich ruhig... >.< Aber ich fand es sehr passend. Es sollte einfach zeigen, dass Temari mit all dem nicht umgehen kann (und die ganze Gefühlslage wird dann nochmal im nächsten Kapitel klar :3 )
 

Zu Shikamaru sag ich nun mal nichts... Das Geheimnis um sein Leben wird sich noch früh genug zeigen und auch der Grund, wieso er Temari nichts Weiteres sagt.

Und Hinata und Naruto. Jaaaa, es kam mir einfach so spontan in den Sinn mit dem fast Kuss :>
 

Das Kapitel werde ich nochmals überarbeiten... aber wollte es euch noch nicht vorenthalten xD Also ja
 

Naja genug geredet. Wünsche euch viel Spaß beim lesen und natürlich wünsche ich euch ein wunderschönes und auch sonniges We :>
 

mudblood

elektrisches Gefühl

elektrisches Gefühl
 


 

Leichte Sonnenstrahlen fielen in das kahle Zimmer, welche Temari dazu veranlassten vorsichtig die Augen zu öffnen. Ein neuer Tag war angebrochen und mit dieser leichten Erkenntnis, kamen auch die Erinnerungen des letzten Tages zurück. Die verzweifelte Tat, die sie vollzogen hatte, einfach um etwas Normalität zu erfahren. Sie war doch verrückt. Wie konnte sie dies nur tun? Wie hatte sie nur mit Shikamaru schlafen können?

Sie wusste doch nichts über ihn…
 

Langsam setzte sie sich auf und umwickelte das weiße Bettlaken um ihren Körper, da sie noch nackt war. Unsicher ließ sie ihren Blick durch das Zimmer schweifen und schon bald konnte sie den Nara ausmachen. Er saß auf einer Fensterbank und schien den Sonnenaufgang zu beobachten. Sein Oberkörper war vollkommen frei- nur eine Boxershorts zierte seinen Körper und sofort wurde die Sabakuno rot.
 

„Endlich wach?“, ließ der Nara verlauten und drehte seinen Kopf langsam zu ihr. Zaghaft nickte Temari darauf nur und schluckte schwer. Kein Wort wollte ihre Lippen verlassen, denn irgendwie war die gesamte Situation viel zu unwirklich und verrückt. Die Nacht mit ihm war wunderschön gewesen- dagegen konnte sie nichts erwähnen. Er hatte sie in Ekstase gebracht und sie vollkommen befriedigt. Er hatte genau gewusst, was sie gebraucht hatte, um zufrieden zu sein. Sie war auf ihre Kosten gekommen und hatte alles Negative um sich herum vergessen und endlich mal wieder eine Nacht ruhig geschlafen. Ohne jegliche Angst, denn er war bei ihr geblieben und sie hatte sich beschützt gefühlt. Schon seltsam.
 

„Hat es dir die Sprache verschlagen?“, fragte Shikamaru und ließ sich von der Fensterbank gleiten. Sein Gesicht wirkte gelangweilt, jedoch strahlten seine Augen ein leichtes Glitzern aus.

„Nein…“, brachte die Sabakuno rau heraus und zog das Bettlaken noch etwas enger an sich. „Es war doch einfach nur schlichter Sex“, fügte sie noch schnell hinzu, als sie den Blick des Naras bemerkte.

Dieser hatte die Augenbrauen hoch gezogen und sah sie mit gerunzelter Stirn an. Ein leises natürlich verließ seine Lippen, ehe er sein Hemd und seine Hose wieder anzog.
 

Schweigend beobachtete Temari ihn. Analysierte fast seine Bewegungen und musste plötzlich mit Schrecken etwas feststellen. Die Bewegungen, die er vollzog, kamen ihr seltsam bekannt vor. Wie er sein Hemd zuknöpfte oder wie er in die Hose schlüpfte. Es hatte etwas Vertrautes und diese Erkenntnis brachte die Sabakuno dazu, die Augen erschrocken zu weiten. Schon bei ihrem gemeinsamen Akt hatte sie das Gefühl der Vertrautheit gehabt, doch sie hatte es beiseite geschoben. Es war in dem Moment unwichtig gewesen, doch nun? Nun pflanzten sich Fragen in ihren Kopf und ketteten sich dort fest. Ließen nicht mehr ab von ihren Gedankengängen und setzten ein seltsames Gefühl frei. Sie konnte es selbst nicht genau erklären, doch es war mit einem Deja vu gleichzustellen. Man sah oder bemerkte etwas, was einem vertraut vorkam, doch man konnte dies mit nichts in Verbindung bringen.

Es ließ einem den Kopf schmerzen.
 

„Richtig. So sollte es auch bleiben“, sprach der Nara und riss sie damit aus ihren wirren Gedanken. Er ging zur Tür und sah sie nochmals an. „Zieh dir was an. Wir sollten planen, wie es weiter geht“, mit diesen Worten war er auch schon verschwunden und ließ eine verzweifelte Temari alleine.
 

Wer war er?
 

~*~
 

Ein paar Stunden zuvor.
 


 

„Und Temari ist da schon seit einiger Zeit nicht mehr raus gekommen?“, frage Naruto verwirrt nach und ließ seinen Kopf seicht gegen die Tür gleiten, damit er mit seinen Ohren nach Geräuschen horchen konnte. Er war mit Kiba unmittelbar zu ihrem Unterschlupf gekommen und hatte so ein paar informative und doch schockierende Neuigkeiten erfahren. Natürlich hatte Sasuke ihn zuerst ausgequetscht, wer denn Kiba wäre und wo Hinata war, bevor er die wichtigen Informationen preisgegeben hatte.
 

Naruto wusste nun, was Sakura, Sasuke und auch Temari widerfahren war, er konnte sich ein Bild von Tentens Lage machen und nun benetzte nur noch eine simple Frage seine Sinne. Wer war Shikamaru und wieso war er mit Temari alleine in den Schlafräumen? Noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, traf ihn eine Hand auf den Kopf und er zischte erschrocken auf. „Verdammt Sakura. Was sollte das?“
 

„Du bist einfach viel zu neugierig. Komm von der Tür weg. Wahrscheinlich reden sie gerade nur über ihre Vergangenheit“, antwortete ihm Sakura giftig und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Also wenn du mich fragst, sind die viel zu still. Ich höre fast gar nichts“, murmelte der Uzumaki und presste seine Ohren wieder an die Tür.

„Unglaublich. Ehrlich du bist unglaublich“, erwiderte Sakura nur kopfschüttelnd und ließ den Blondschopf machen, was er für richtig hielt. Gegen ihn und seine tollkühne Art konnte man nun einmal nicht so leicht anreden.
 

Sasuke musterte unterdessen das Geschehen still und uninteressiert. Er war zu sehr in seinen Gedanken verschwunden. Fast verschlungen von Ideen, die sich kraftvoll in seinen Kopf ausbreiteten und ihm ein leichtes Herz machten. Während Temari anscheinend etwas über den Nara herausfand, musste er ebenfalls etwas erreichen. Wer wusste schon, was Shikamaru für ein Mann war? Der Grad zwischen gut und böse war manchmal einfach viel zu schmal und viel zu leicht zu verzerren. Er brauchte Gewissheit und das gerade ein Polizist anwesend war, war das pure Glück, welches plötzlich aufgetaucht war.
 

„Kiba?“, wandte er sich schon an den Inuzuka, der sehr verwirrt und unsicher an der Wohnungstür stand und Sakuras und Narutos Verhalten beobachtete.

„Ja?“, fragte er sofort nach und musterte den Uchiha mit zusammen gekniffenen Augen. Ihm kam alles so seltsam vor und er benötigte Zeit, sich an all diese verworrenen Geschichten zu gewöhnen. Wo war er nur hineingeraten?
 

„Du willst doch etwas über Narutos alten Fall in Erfahrung bringen und es würde dir doch sicher nichts ausmachen, mir auch einen kleinen Gefallen zutun, oder?“, fragte Sasuke sofort und erhielt so die Aufmerksamkeit aller im Raum.

„Es kommt drauf an, ob es zu bewerkstelligen ist“, murmelte Kiba und legte seinen Kopf schräg.
 

„Finde bitte etwas über die Organisation Orcus heraus und prüfe nach, wer Shikamaru Nara ist.“
 

„Sasuke!“, rief Sakura wütend aus und musterte den Uchiha. „Traust du ihm etwa immer noch nicht? Er hat unser Leben gerettet.“

„ Das hat nichts zu sagen“, sagte Sasuke kühl, ließ aber schnell von Sakura ab und widmete seine vollste Aufmerksamkeit Kiba. „Würdest du es für uns erledigen? Es könnte von großer Bedeutung sein.“
 

„Natürlich“, murmelte Kiba, klang jedoch nicht allzu überzeugt. Er sollte etwas für Menschen herausfinden, die er überhaupt nicht kannte – außer Naruto natürlich. Doch, da er ebenfalls nichts mehr über sich wusste, war es schwer für den Inuzuka seinen Charakter und auch seine Absichten herauszufinden. Aber ganz ehrlich? Was dachte er da eigentlich. Naruto war noch immer Naruto. Sein bester Freund und auch wenn er keinerlei Erinnerung mehr über sein Leben besaß, war er immer noch der treue und ehrliche Chaot von damals.
 

Sein Blick suchte den von Naruto und dessen zuversichtliches Lächeln trieb Kiba voran, all seine negativen Gedanken zurück zu schieben. Er würde ihm und seinen Freunden helfen. Es war ungefährlich und ebenso einfach, eine kleine Information für die Gruppe zu suchen. „Ich mache mich dann mal auf dem Weg. Bis nachher“, waren seine einzigen Worte, die er den Leuten widmete, ehe er die Wohnung verließ. Es war klar, dass er ohne Naruto ging, da es einfach zu gefährlich war, ihn an einem eigentlich bekannten Ort zu bringen. Wer wusste schon, wer hinter ihm her war?
 

Als die Tür ins Schloss fiel, erhob Sakura plötzlich wieder ihre Stimme und sie klang alles andere als erfreut. „Du schaffst es wohl nie Vertrauen aufzubauen, was?“

Sasuke wusste nur allzu gut, dass dieser Kommentar dem mangelnden Vertrauen gegenüber Shikamaru galt und ihre Stimmlage verriet ihm, dass sie alles andere als erfreut zu sein schien. „In solch einer Situation sollte man immer auf der Hut sein und niemandem trauen“, war sein einziger Kommentar zu diesem Satz, doch nie hätte er damit gerechnet, was dieser auslösen würde.
 

Nie!
 

Das Gesicht der Haruno wirkte plötzlich sehr verzerrt, so als würde sie versuchen ihre negativen Gesichtszüge zu unterdrücken und ihre Augen glänzten plötzlich seltsam. Wie traurige Seen, die bald das trockene Land überfluten wollten. Ihre Gestalt wirkte nicht, wie sonst so voller Selbstbewusstsein, nein. Sie war gebrochen und ihre Haltung verriet ihm, dass sie sich unwohl und unsicher fühlte. Was hatte er nun angestellt?
 

„Na dann. Jetzt weiß ich wenigstens woran ich bin“, murmelte die Haruno mit rauer Stimme und machte auf dem Absatz kehrt. Verließ in eiligen und wackeligen Schritten das Wohnzimmer und ließ Sasuke, Naruto und Tenten, die alles schweigend beobachtet hatten, alleine.
 

„Verdammt“, grummelte der Uchiha und folgte der Rosahaarigen mit langsamen Schritten. Nur zu gut, wusste er nun, was er angestellt hatte. Er hatte sie verletzt. Eine Begebenheit, die er eigentlich vermeiden wollte.
 


 

~*~
 

Schweigend saß Sakura auf dem Badewannenrand des Badezimmers und starrte zu Boden. Sie hatte plötzlich fort gemusst, aufgrund dieser Erkenntnis, die sie innerlich zerfraß. Es war nicht nur Sasukes schmerzlicher Satz gewesen, welcher sie so verletzt hatte. Nein, es spielten auch andere wichtige Faktoren eine Rolle.
 

Sie fühlte sich verloren.
 

Schon lange befanden sie sich auf der Suche nach den wertvollen Erinnerungen und sie kamen auch Stück für Stück weiter, doch es wurde alles zu viel. Ständig die Starke zu spielen und vor Selbstbewusstsein zu strotzen war nicht leicht.
 

Äußerlich gab sie sich oft stark, doch Innerlich war sie dies einfach nicht. Zu gern hätte sie eine Person, der sie alles anvertrauen konnte und bei der sie sich sicher fühlte. Jemanden, der sie auffing wenn sie mal fiel. Einfach jemand, der für sie da war, egal was kam. Bei Sasuke hatte sie anfangs das Gefühl gehabt, in ihm einen Seelenverwandten gefunden zu haben, doch sein winziger Satz hatte alles zerstört. Sie in einem Trümmerhaufen geworfen, aus dem sie sich einfach nicht entwinden konnte. Zu sehr wollte sie jemandem bedingungslos vertrauen.
 

Doch dem Menschen blieb einfach zu oft etwas verwehrt.
 

Plötzlich vernahm sie ein leises Klopfen an der Tür und anschließend auch ein Türknarren. Unsicher sah sie auf und erkannten den Uchiha. Sein Blick sagte nichts aus, wie so oft. Seine Haltung war ebenfalls stabil, doch irgendwas in ihr sagte ihr, dass er ein schlechtes Gewissen hatte.
 

„Was willst du denn hier?“, fragte sie trotzig nach und starrte zu Boden. Er durfte nicht in ihre verletzten Seelenspiegel sehen. Er sollte nicht bemerken, wie sehr sein Satz und die gesamte Situation sie überforderten. Sie wollte stark sein, doch dies war manchmal gar nicht so leicht.
 

Sie bekam mit, wie Sasuke sich direkt neben sie setzte und wie er ihre Hand mit der seinen umschloss. Sofort bemerkte Sakura eine angenehme Wärme, die ihren Körper hochschoss und ihr Herz etwas erwärmte. Innerhalb weniger Sekunden fühlte sie sich wieder sicher und geborgen.

„Ich möchte mich entschuldigen“, war sein einziger Kommentar auf ihre Frage.
 

Ein Schweigen hüllte die beiden ein und sie hingen ihren Gedanken nach. Hand in Hand auf dem Badewannenrand. Es war eine angenehme Atmosphäre und tat einfach gut. Es beruhigte beide Herzen und ließ sie langsam und sehr rhythmisch schlagen. So als ob alles normal wäre. Als ob nichts geschehen wäre.

Doch irgendwann zerstörte Sakura die angenehme Stimmung und erhob zaghaft ihre Stimme. „Wieso bist du so?“ Eine einfache und sehr simple Frage, die jedoch sehr schwer zu beantworten war, besonders wenn man die ganzen Umstände beachtete.

„Wie meinst du das?“, fragte der Uchiha monoton nach.
 

„Nun ja“, fing die Haruno an und lächelte seicht. „Du bist so kalt und unnahbar, hast immer die Kontrolle über dein Handeln und vertraust einfach nicht schnell.“ Fließend seicht verließen diese Wörter ihre Lippen und ein Seufzen war danach von ihr zu vernehmen.

„Ich weiß, dass diese Frage sinnlos ist, da man für seine charakterlichen Züge nichts kann doch ich hege irgendwie den Wunsch, dass du mir Vertrauen entgegen bringst. So wie ich es bei dir mache“, beendete sie ihren Monolog und kicherte sofort hysterisch auf. Nach den ausgesprochenen Worten, war ihr selbst aufgefallen, wie verzweifelt und auch bestimmend diese klangen. Sie war verrückt!
 

„Sakura“, murmelte Sasuke sofort, doch Sakura verbot ihm weiter zu sprechen, indem sie leicht den Kopf schüttelte und ihn entschuldigend ansah. „Vergiss es. Es war naiv von mir, solche Sätze zu äußern.“

„Nein“, widersprach ihr der Uchiha und drückte ihre Hand fester. „Es gefällt mir, dass du mir solch ein Vertrauen entgegenbringst. Es macht mich zu einem fast normalen Menschen.“

Ungläubig weiteten sich Sakuras Augen. Hatte Sasuke gerade wirklich so etwas gesagt? Solch einen Satz, der viel zu weich für ihn klang? Ihr Mund öffnete sich leicht und sie wollte etwas erwidern, doch Sasuke kam ihr zuvor. Eine seiner Hände wanderte zu ihrem Gesicht und suchte den Halt auf ihrer zarten Wange, sodass sie ihn anschauen musste.

Auf seinem Gesicht bildete sich ein kleines Lächeln und seine Augen zeigten ein winziges und wunderschönes Glitzern. „Verzeihe mir, wenn ich dich mit meinen Worten verletzt habe. Selbst ich reden manchmal, ohne zuvor nachzudenken.“
 

Er sah leicht zur Seite und schien zu überlegen, welche Worte er nun verwendeten sollte, doch nach kurzer Zeit, sah er ihr wieder intensiv in die Augen und erhob seine Stimme.
 

“Ich vertraue dir, Sakura“.
 

Sofort verstärkte sich die Wärme in Sakuras Körper und elektrische Blitze durchzuckten diesen. Schnell bemerkte sie eine art Glücksgefühl in sich und der Drang sich zu bewegen und zu jubeln, machte sich bemerkbar. Was stellte er nur mir ihr an? Ein einfacher Satz, eine leichte Geste und sie fühlte wie ein kleiner Teenager. Er machte sie mit seinem Handeln glücklich.
 

„Ich danke dir“, hauchte sie und schloss ihre Augen. Sie versuchte die Tränen, die sich durch seine Worte nach vorne drängen wollten, so aufhalten und es zeigte Wirkung. Er bemerkte es nicht. Welch ein Glück. Sachte stieß sie angestaute Luft aus und veränderte nichts an der Situation. Blieb so sitzen, ihr Gesicht an seiner warmen Hand gelehnt und die Augen verschlossen. Die Glücksseeligkeit umfing sie und trieb sie in die Leichtigkeit des Lebens. Sie dachte nicht an all das Leid, welches sie und ihre Freunde umhüllte. Es war wie fortgespült und nicht mehr zu ergreifen.
 

Doch irgendwann wurde ihr selbst bewusst, dass ihre Gefühle sich zu sehr veränderten. Sie ließen ihren Taktschläger zu schnell klopfen und ihren Magen durch abertausende Schmetterlinge rumoren. Es war nicht gut – gerade zu falsch, solche Gefühle zu haben und so entwand sie sich plötzlich seiner Geste und suchte den nötigen Abstand den sie brauchte.
 

Hatte sie sich etwa …. ?
 

Unwirsch schüttelte sie ihren Kopf und strich sich nervös einige Haarsträhnen hinter das Ohr. Es war absurd, solche Gedanken zu hegen. Schnell sollte sie damit aufhören und an die wichtigen Dinge im Leben denken. An ihre Erinnerungen, an den Kampf den sie bestreiten mussten und an die Folgen, die die Erinnerungen vielleicht mit sich bringen würden.
 

„Ist alles okay?“, fragte Sasuke nach einiger Zeit nach, ließ seinen Blick aber nicht von ihr ab.

Unsicher nickte die Haruno nur und lächelte dabei etwas gezwungen. „Natürlich. Ich ähm. Ich bin nur so froh, dass du genauso denkst“, spann sie ihre wirren Gedankengänge weiter und vermied dabei den Augenkontakt.
 

Er durfte nicht bemerken, was er mit ihr angestellt hatte. Das er sie so durcheinander gebracht hatte. Es würde die gesamte Situation nur noch komplizierter machen und so war es nur das Beste, wenn sie schwieg und sich normal verhielt – so gut es ging natürlich.
 

Langsam stand sie auf und ihre Züge wurden langsam von einem normalen und ehrlichen Lächeln verschönert. „Danke Sasuke“, brachte sie mit einer seichten Tonlage hervor.

Eine fein geschwungene Augenbraue des Uchihas wanderte in die Höhe und noch ehe er nach dem Warum fragen konnte, erklärte sich Sakura. „Danke dafür, dass du gekommen bist, um mit mir zu sprechen und danke, dass du mir neuen Mut gegeben hast. Das bedeutet mir sehr viel.“
 

Und nach diesen Worten verzerrten sich auch Sasukes Lippen zu einem Lächeln und Sakura musste in ihrem Inneren zugeben, dass ihm dieses Grinsen perfekt stand. Doch schnell verdrängte sie dies in ihr Unterbewusstsein. Es hatte nun hier nichts zu suchen- vorerst nicht!
 

Jetzt zählten definitiv andere Dinge. Ihre Erinnerungen.
 

~*~
 

Tief atmete Temari durch und setzte sich langsam vom Bett auf. Noch immer schwirrten ihre Gedanken über die seltsamen bekannten Bewegungen, die der Nara beim Ankleiden vollzogen hatte. Noch immer war ihr Körper wie gelähmt und ihre Gedanken ungeordnet. Alles wirkte in ihrem Inneren unsortiert und mehr als chaotisch. Ein unzumutbares Gefühl.
 

Sie griff nach ihren Anziehsachen und zog sich diese lieblos an. Fast mechanisch vollzog sie ihre Bewegungen und schien in ihren Gedankengängen gefangen. Sie konnte es einfach nicht lassen über Shikamaru zu philosophieren. Zu sehr zwängte er sich in ihre Gedanken hinein und ließ nicht davon ab.
 

Mit langsamen Schritten ging Temari nun ebenfalls zur Tür und verließ das Schlafzimmer, um ins Wohnzimmer zu gelangen. Dort angekommen sahen sie viele Gesichter neugierig an und sofort schlich sich eine verräterische Röte auf ihr Gesicht. Doch wieso eigentlich? Niemand wusste, was zwischen ihr und dem Nara vorgefallen war. Niemand! Also was stellte sie sich nun so an.
 

Elegant ließ sie sich neben Sakura fallen, die ganz durcheinander wirkte, doch Temari beließ es dabei, zu schweigen. Zu sehr verwirrten sie ihre eigenen Gedanken. Langsam ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen und bemerkte, dass Hinata fehlte. Unsicher runzelte sie die Stirn und erlangte durch ein Räuspern Sakuras Aufmerksamkeit. „Wo ist Hinata?“
 

„Stimmt...“, murmelte die Haruno gedankenverloren und musterte Temari. „Das weißt du ja noch gar nicht. Hinata ist bei ihrer Freundin geblieben – vorerst. Doch Naruto ist nicht alleine zurückgekommen“, sprach die Rosahaarige und ließ den Satz in der Luft hängen.

„Erzähl. Was meinst du damit?“, fragte Temari sofort.
 

„Naruto hat seinen besten Freund getroffen. Kiba Inuzuka – ein Polizist. Genauso wie Naruto“, ließ Sakura die Bombe platzen und musterte Temaris verblüfften Augen. „Nicht wahr…“, sprach die Sabakuno leise aus, doch ein Blick in Sakuras ernstes Gesicht verriet ihr, dass es die vollste Wahrheit war.

„Doch“, fing die Haruno an und erklärte Temari all das, was sie von Naruto wusste.
 

Als sie nach einigen Minuten geendet hatte, konnte Temari nur anerkennend nicken. Naruto hatte am meisten von allen herausgefunden und diese Erkenntnis machte sie neidisch. Es war schon sehr seltsam, wie der Mensch tickte. Wie schnell sich doch die giftige Eifersucht in den Körper setzte und Menschen handeln ließ. Dabei sollte sie eigentlich froh über den Fortschritt sein, denn nicht nur Naruto hatte etwas herausgefunden.
 

Durch Shikamaru hatten sie die Chance, etwas über die Organisation, die es auf sie abgesehen hatte, herauszufinden. Vorausgesetzt, dass der Nara die Wahrheit sprach, doch seltsamerweise, vertraute die Sabakuno ihm. Sie schenkte ihm unbewusst ihr vollstes Vertrauen, obwohl er sie schier verwirrte. Ja, der Mensch war wirklich ein seltsames Wesen. Anders konnte man es nicht ausdrücken.
 

„Und wo ist dieser Kiba nun?“. Flüsterte Temari ihrer rosahaarigen Freundin zu. Nirgendwo konnte sie ein fremdes Gesicht ausmachen.

„Er hat sich vor kurzer Zeit auf dem Weg gemacht, um etwas über Narutos alten Fall, der Organisation Orcus und über…“, sie schwieg und presste die Lippen aufeinander.

„Und über?“, fragte Temari schon leicht gereizt. Wieso musste die Haruno heute alle Sätze nur halb aussprechen?

„Über Shikamaru Nara. Er soll auch etwas über ihn herausfinden. Sasuke hält es für sicherer“, vollendete Sakura endlich ihren Satz und musterte die Sabakuno leicht besorgt.
 

Doch diese nahm diesen Blick gar nicht mehr wahr. Sie sah sofort zu dem Nara, der gelangweilt in die Richtung von Sasuke sah. Und als sie seinem Blick folgte, bemerkte sie, dass der Uchiha Shikamaru giftige Blicke zuwarf. Zwischen diesen beiden Personen herrschte wirklich alles andere als Frieden und dies beunruhigte sie sehr. Sie sollten doch alle zusammenhalten und sich nicht bekriegen. Es war falsch.
 

Jedoch fand die Sabakuno keine Zeit mehr über dieses oder jenes nachzudenken, so wie all die anderen, die sich in dem Raum befanden, denn es klopfte an der Tür und als Naruto die Tür öffnete, kam ein dunkelhaariger Mann hinein, der kein anderer als Kiba sein konnte. Sein Gesicht wirkte gehetzt und seine Wangen waren sehr rot. Seine Augen huschten unruhig hin und er und in der Hand hielt er mehrere Zettel. Er schien sehr aufgeregt zu sein.
 

Mit einem lauten Seufzer ließ sich der Inuzuka schlussendlich auf einem Sofa nieder und räusperte sich kurz, ehe er seine raue Stimme erhob.
 

„Ihr werdet es kaum glauben, aber ich habe eine Menge herausgefunden!“
 


 

~*~
 

So! Das neue Kapitel ist da. Erst einmal bedanke ich mich für alle Leser (egal ob Kommi oder Fav. Liste.) Es zeigt mir, dass euch diese Story gefällt und das bedeutet mir verdammt viel. Besonders bei so einer Geschichte. (: Dieses Kapitel ist ehr zum Übergang gedacht... es zeigt eig nur die Gefühlslage von Temari und Sakura. Ab dem nächsten Kapitel wird es dann wieder spannend. Und von ihren Erinnerungen sind sie auch gar nicht mal mehr so weit entfernt (: Also genug geschwafelt. Bis zum nächsten mal und ich hoffe, dass es euch gefallen hat.
 

mudblood



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Kommentare zu dieser Fanfic (63)
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Von:  Hina09
2011-10-13T19:03:49+00:00 13.10.2011 21:03
Wow ^^
Tolle ff :DD
Ich fand die Szene zwischen Sasu und Saku süß :)
ICh hoffe du schreibst irgendwann mal weiter :(
Ich bin echt gespannt was Kiba herausgefunden hat.

Lg Hina09
Von: abgemeldet
2011-06-10T23:34:26+00:00 11.06.2011 01:34
bin hier zufällig drauf gestoßen :D und ich find die story genial :D freue mich unglaublich auf alles was noch kommt :D
Von:  naruhina-chan
2011-06-10T21:29:38+00:00 10.06.2011 23:29
Wie immer,
ein seeeehr schönes Kapitel^^
Auch wenn es nur ein Zwischenkappi war.
Na ja,
es ging ja eher um ShikaTema und SasuSaku,
also kann ich nicht viel sagen.
Aber du hast diese ganzen Gefühle und Emotionen sehr schön beschrieben,
man kann sich alles genau vorstellen.
Auch das Gefühlschaos von denen.

Was bei deiner Geschichte auch noch so interessant ist,
ist dass sie Stück für Stück immer mehr erfahren.
Da möchte man gleich alles lesen,
damit man etwas über die Vergangenheit der Charaktere erfährt.
Und dass du das alles noch so im Dunkeln hältst,
macht es nur noch spannender.
Ich kann das nächste Kappi kaum abwarten >.<
Ich freue mich schon total drauf.
Außerdem hoffe ich,
dass es dann auch einpaar Updates zu den restlichen Charakteren gibt.
Wie gesagt,
bin sehr gespannt drauf.

LLG naruhina-chan <3
Von:  SxSHime96
2011-06-10T20:16:25+00:00 10.06.2011 22:16
Oh maaaan....
Immer wenn es spannend wird hörst du auf zu schreiben :D

Sasusaku ist sooo süß
ich hätt es jetzt echt nicht gedacht das Sasuke Sakuras Hand nehmen würde.
Und Naruto wie immer muss er lauschen xD

freu mich aufs näcshte Kapii
LG
_SasuSaku_

Von:  TigerNagato
2011-06-10T14:00:19+00:00 10.06.2011 16:00
scheiße, wie kannst du nur???
gut ich weiß, wie du kannst und dass du vielleicht sogar musst.

das kapitel war wieder einmal sehr schön geschrieben und ich hab da immer noch oder schon wieder meine kleine Theorie zu sasuke und sakura...
zu temari und shika hab ich auch schon die ein oder andere vermutung und ich bin gespannt, ob ich richtig liege oder die naruto und co im dunkeln tappe.
außerdem bin ich schon tierisch gespannt, was kiba herausgefunden hat. Was mich noch interessiert wann karin, Kabuto und oro sich erneut einmischen und in wie weit...
hach das ist alles so spannend...

ich freu mich jedenfalls schon auf ds nächste Kapitel XD
Von:  fahnm
2011-06-09T22:28:59+00:00 10.06.2011 00:28
Wow.
Ganz schönes Gefühls Chaos.
Bin mal gespannt was Kiba rausbekommen hat.
Von:  Kleines-Engelschen
2011-06-09T15:11:53+00:00 09.06.2011 17:11
ein wundervolles kapi.ich bin hin und weg und freue mich wahnsinnig aufs nächste kapi :)

greetz
Von:  DarkBloodyKiss
2011-06-09T13:29:36+00:00 09.06.2011 15:29
ein ganz tolles Kappi ^^
Von:  Atenia
2011-06-09T11:39:43+00:00 09.06.2011 13:39
oh gefühlsdurcheinander bei sasusaku und shikatema Kaotisch
Von: abgemeldet
2011-05-23T15:14:06+00:00 23.05.2011 17:14
Hallöchen
Jetzt bin ich auf mal auf deine FF gestoßen
Ich ich kann nur sagen sie ist toll
Bei dir ist das alles total logisch
Am Anfang dachte ich nur ok
Aber jetzt bin ich begeistert!
Und dein letztes Kapitel war klasse
Der fast Kuss zwischen Naruto und Hinata <3
Das wird schon noch was werden
Und dann Shikamaru und Temari
Blöder Shika will nichts verraten -_-
Aber von Temari ist er ja nicht abgeneigt
Und..
..Temari hat ein tolles Gefühl dabei
Bin mal gespannt was da früher zwischen den war ^^
Sakura...
Ich frage mich ständig mit wem sie verlobt ist
Aber die Geschichte mit ihrem Onkel finde ich traurig :'(
Aber warum der die Verlobung arrangiert hat kann man auch verstehen
Der Einzige der noch nicht's weiß ist Sasuke
Hmpf aber dazu wirst du auch bald kommen
Bestimmt :D
BB ;*


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