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The memory won’t escape me

die Erinnerung wird uns nicht entfliehen..[überarbeitungsphase - danach geht es weiter. :3 ]
von

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Öffne dein Herz für mich

Sie hatten Besuch bekommen.
 

„Verdammt“, flüsterte Temari mit zittriger Stimme.

Sie hatte es verdammt noch mal gewusst, aber nein. Der Uchiha wollte ja unbedingt hier hin und nun steckten sie in Schwierigkeiten. Verdammt großen Schwierigkeiten.
 

„Als ob hier Jemand im Haus ist. Die Dame hat sich sicher nur vertan.“

„Trotz allem sollten wir nachsehen.“
 

Die zwei Stimmen kamen näher und steuerten wohl oder übel auf das Wohnzimmer zu, indem Sasuke und Temari standen.

Beide sahen sich nur stumm an und schienen nur darauf zu warten, dass nun etwas passieren würde.

Quälend langsam verging die Zeit.
 

Sasuke stand jedoch nicht so versteinert da, wie Temari dachte.

Nein, er sah sich schnell im Wohnzimmer um und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit, die er schnell fand.

Eine Terrassentür.
 

Ohne viel Zeit zu verlieren, schnappte er sich Temaris Hand und zog diese mit sich.

Langsam schlichen sie zu dieser Tür. Zu ihrer Freiheit.

Bedacht darauf, kein Laut zu machen.
 

Temari ließ sich von ihm führen. Sie war nicht imstande ihre Gedanken zu ordnen. Zu groß war der Schock für sie. Ihr Herz pochte unnatürlich schnell und in ihrem Kopf kreisten so viele Inhalte umher, sodass ihr schwindelig wurde. Die Panik hatte von ihr besitzt ergriffen.
 

An der Tür angelangt, öffnete Sasuke diese quälend langsam. Bloß kein Geräusch machen. Keinerlei Aufmerksamkeit verlangen.

Flüchtig sah er hinter sich und überprüfte das Wohnzimmer. Niemand außer den Beiden war hier drin.

Noch Niemand.
 

Er schlüpfte durch die Tür hindurch und zog Temari immer noch hinter sich her.
 

Frische Luft peitschte ihnen entgegen und es fühlte sich großartig an. Der Wind symbolisierte ihre Freiheit, in der sie sich nun befanden.

Mit der neu gewordenen Freiheit kam jedoch auch die Schnelligkeit der Momente wieder.

Was vorher quälend langsam geschehen war, passierte nun in rasender Geschwindigkeit.
 

„Wir müssen hier so schnell wie es geht weg“, murmelte Sasuke und Temari nickte knapp.

„Ich hoffe, dass du sportlich bist“, meinte er nur noch und rannte plötzlich mit einer enormen Geschwindigkeit los.

Durch den gesamten Garten der Uchihas, bloß nicht zum Vorgarten. Wer wusste schon, was sie dort erwarten würde?
 

Temari hatte Not mit dem Uchiha Schritt zu halten.

Immer noch hatte er ihre Hand umschlossen und dachte nicht daran langsamer zu werden.

Die Blonde röchelte schon, da ihr langsam die Luft ausging. Die Beine fingen an zu Schmerzen und ihre Sicht verschwamm.
 

Sie wurde nur noch mitgerissen, stolperte, aber verlor nicht ihre Geschwindigkeit.

Wahrscheinlich wäre der Uchiha ohne sie viel schneller gewesen, doch er dachte nicht daran sie loszulassen.

Er wollte mit ihr in Sicherheit gelangen. Ließ sie nicht im Stich.

Und in diesem Moment wurde ihr der Uchiha sympathisch.

Wie absurd das doch war. In so einem Moment…
 

Der Garten der Uchihas war riesig. Sie rannten durch Blumenbeete, sprangen über kleine Büsche, rannten an Gartenstühlen vorbei und liefen neben einem Pool her, bis sie endlich das Ende des Gartens erblickten.
 

Große Lebensbäume erstreckten sich vor ihnen und Sasuke verdoppelte nochmals seinen Gang. Versuchte seine letzten Kräfte nochmals zu stärken.

Sie kamen immer näher. Waren bald da…

Nur noch ein bisschen.
 

Und dann sprangen sie mehr schlecht als recht durch die Lebensbäume hindurch.
 

Temari bemerkte, wie die kleinen Äste an ihrer Haut entlang streiften, doch das war nicht wichtig.

Sie landete unsanft auf allen Vieren und hechelte etwas. Ihre Lunge füllte sich langsam wieder mit Luft und ihr Oberkörper hob und senkte sich wieder normal.
 

Da sie die Augen geschlossen hatte, bemerkte sie nicht, wie Sasuke sich ebenfalls erschöpft niederließ und die Augen schloss.

„Das war knapp“, murmelte er und versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen.
 

Temari nickte leicht und strich sie eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich wusste doch von Anfang an, dass es eine schlechte Idee war.“

„Willst du mich kritisieren?“
 

Unwirsch schüttelte Temari den Kopf. „Nein.“

Nun hob Sasuke seine rechte Augenbraue und sah sie etwas erstaunt an.

Diese Frau war wirklich seltsam.

„Nein. Jeder von uns hat doch mal schlechte Ideen, oder?“, fragte Temari und stand langsam auf. Ihre Beine waren etwas wackelig von dem schnellen Lauf, doch sie ignorierte das.

Stattdessen hielt sie dem Uchiha ihre Hand entgegen, um ihm beim Aufstehen zu helfen.

Sasuke ignorierte jedoch diese und stand von alleine auf. „Was ist denn auf einmal mit dir los?“
 

Ein Lächeln schlich sich über Temaris Züge. „Ich danke dir dafür, dass du mich nicht im Stich gelassen hast. Scheinst wohl doch nicht so übel zu sein.“

„Ist auch egal. Lass uns hier schnell verschwinden“, murmelte der Uchiha und lief langsam einen kleinen Feldweg entlang, der sich vor ihnen erstreckte. Was musste seine Familie auch so weit außerhalb wohnen?
 

Temari zuckte nur mit den Schultern und lächelte leicht. Er war ein emotionsloser Klotz. Was sollte man schon dagegen ausrichten?

Schnell folgte sie ihm und war unendlich froh, dass das Szenario überstanden war.

Nur eins interessierte sie.
 

Wer war in dem Anwesen gewesen? Wer hatte sie an ihren Vorhaben gehindert? Eine Frage, auf die es wohl nicht so schnell eine Antwort geben würde.
 

~*~
 

„Als ob hier Jemand im Haus ist. Die Dame hat sich sicher nur vertan.“
 

„Trotz allem sollten wir nachsehen.“

Kiba schüttelte den Kopf. Sein Arbeitskollege war manchmal etwas töricht.
 

Sie waren gerade auf Streife gewesen, als sie eine Nachricht von der Polizeizentrale bekommen hatten. Eine Joggerin hatte zwei unbekannte Menschen in das Uchiha Anwesen laufen sehen.

Und da er und sein Kollege gerade in der Nähe waren, wurden sie hingeschickt, um nach dem Rechten zu sehen.
 

„Das du gleich alles so ernst nehmen musst, Kiba.“

„Zufälligerweise ist das unser Job, oder nicht?“, murmelte der Inuzuka und verdrehte die Augen. „Du schaust einfach oben nach und ich gehe hier unten die Zimmer durch, okay?“
 

Sein Kollege nickte nur und stieg die Treppe empor, Kiba hingegen ging auf dem direkten Weg ins Wohnzimmer.
 

Seine Hand wanderte zu dem Gürtel, an dem seine Dienstwaffe hing und war bereit, sie zu zücken, wenn es denn nötig war.

Vorsichtig schritt er in das Wohnzimmer hinein und sah sich um.

Es war nichts Besonderes zu entdecken. Wohnzimmermöbel, Umzugkartons und eine offene Terrassentür.

Stopp mal. Eine offene Terrassentür?

Mit zügigen Schritten ging er auf diese zu, jedoch nicht, ohne sich weiter umzusehen. Man konnte nie wissen.
 

Er trat durch die Terrassentür hindurch und er sah sich um.

Erst in die Richtung, in der sich der Vorgarten befand und anschließend in die Richtung, wo sich der große Garten befand.

Und genau dort konnte er zwei Personen ausmachen, die rannten.

Die so schnell rannten, als würde es um Leben und Tod gehen.
 

Er kniff die Augen zusammen um zu erkennen, um welche Personen es sich handelte, ob sie irgendwelche Auffälligkeiten hatten… irgendwas.

Doch sie waren schon viel zu weit weg.
 

Kiba seufzte laut. Er würde sie nicht einholen können, da war er sich sicher. Es würde nichts bringen und so ging er wieder ins Wohnzimmer und lehnte sich an einen der Umzugkartons.

Mutlos nahm er sein Handy aus der Hosentasche und sah auf den Bildschirm.
 

Kein neuer Anruf und keine neuen Nachrichten.
 

„War ja irgendwie klar…“

Eine Spur enttäuscht steckte er sein Handy wieder fort und sah gen Boden.

Was hatte er sich auch gedacht? Das eine wunderschöne Frau wie Ino Yamanaka sich bei ihm melden würde?

Wohl kaum.

Unwirsch schüttelte er den Kopf. Es war doch jetzt erst ein Tag vorbei, seit sie sich gesehen hatten. Wieso regte er sich also so auf?

Er musste verrückt sein – die einzig logische Erklärung.

Das er einfach von der Yamanaka verzaubert war, fiel ihm in diesem Moment nicht ein.

Dies war aber definitiv die einzig logische Erklärung.
 

„Na du Held. So in Gedanken versunken?“
 

Kiba zuckte zusammen und sah auf.

Sein Kollege stand direkt vor ihm und schmunzelte.

„Ist oben irgendetwas auffälliges gewesen?“, umging Kiba den Kommentar seines Kollegen und stellte sich wieder gerade hin.

Sein Kollege schüttelte nur den Kopf. „Bei dir?“
 

„Nein. Nichts.“

Kiba wusste nicht wieso er nichts von den beiden Leuten erwähnte, doch irgendwas in seinem Inneren sagte ihm, dass er schweigen sollte.

Wahrscheinlich waren es nur ein paar Jungendliche gewesen, die irgendwo die traute Zweisamkeit genießen wollten.

Nichts Besonderes.
 

Wenn er nur wüsste.
 

~*~
 

Ein Wolkenbruch hatte Tokio abermals heimgesucht.

Blitze erhellten den dunklen Himmel und kurze Zeit später ertönte ein grölender Donner.

Unnachgiebig prasselte der Regen auf dem Asphalt nieder und durchnässte in nur wenigen Sekunden Menschen, die ungeschützt durch diesen rannten.
 

Doch Sakura und Naruto wurden von diesem Wolkenbruch verschont.

Die Beiden saßen unter einem Abdacht der Bibliothek auf den Treppenstufen und betrachteten den Himmel mit gemischten Gefühlen.

Sakura stieß langsam die Luft aus und runzelte die Stirn. Sie konnte das Gefühl nicht loszuwerden, dass der Regen ihre Gefühle widerspiegeln wollte. All die Trauer, Angst und Wut.

All das, was sie hinter ihrer Fassade versuchte zu verstecken.

Den Umschlag hielt sie immer noch zitternd in ihren Händen – ungeöffnet.

Zu groß war die Angst vor dem, was sich in diesem befand.

Angst, dass er etwas beinhalten könnte, was ihre Fassade brechen würde.
 

„Sakura, was ist los?“, durchbrach Naruto plötzliche das lange Schweigen.

Ihm war nicht entfallen, dass sie irgendwas bedrückte. Schon im Krankenhaus hatte er es bemerkt und er konnte sich denken, dass es etwas mit Haruto zutun hatte. War er etwa? Nein….nicht auszudenken.
 

Unsicher drehte die Rosahaarige ihren Kopf zu dem Chaoten und zeigte ein kleines Lächeln. „Es ist nichts.“

Sorgvoll betrachtete er sie und schüttelte kurz danach den Kopf. Das Lächeln, welches sie zeigte, erreichte ihre Augen einfach nicht. Ihre glanzlosen und trüben Augen.

„Sakura. Wir kennen uns zwar noch nicht lange, aber ich merke, dass dich etwas bedrückt. Ich bin dein Freund – ich will dir helfen. Sag mir was los ist.“
 

Ein warmes und angenehmes Gefühl durchströmte nach diesen Worten Sakuras Körper und ein ehrliches Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Es tat so gut, als Freund betitelt zu werden. So unglaublich gut.

„Ich danke dir… aber gib mir bitte noch Zeit. Ich kann das jetzt noch nicht…“
 

Der blonde Chaot fuhr sich durch die Haare und schloss die Augen. Er würde sie nicht bedrängen. Niemals. Er würde ihr die Zeit geben, die sie brauchte. Definitiv.

Und genau deswegen nickte er sachte und schenkte ihr ein sonniges und aufmunterndes Lächeln.

Wenn sie ihm schon nicht erzählen wollte, was sie bedrückte, wollte er ihr ein positives Gefühl schenken. Das Jemand für sie da war, dass sie nicht alleine war. Einfach, dass sie sich auf ihre Freunde verlassen konnte.
 

Naruto wurde jedoch aus seinen Gedanken geholt, als er eine Kirchenuhr irgendwo in Tokio vernahm. Sie kündigte an, dass es 5Uhr am Nachmittag war und so langsam wurde er ungeduldig.

Zwar hatten Temari und Sasuke noch eine Stunde Zeit, bis sie da sein sollten, doch Sorge machte sich in ihm breit.

Es konnte doch nicht so lange dauern, sich in einem Anwesen umzusehen, oder?

Vielleicht war ihnen etwas passiert?

Unwirsch schüttelte er den Kopf und sah seufzend auf die Straße hinaus.

Er machte sich heute eindeutig zu viele Gedanken.
 

Und ehe er wieder in Gedanken versank, erlangten zwei Personen seine Aufmerksamkeit, die plötzlich auf der Straße aufgetaucht waren und auf die Bibliothek zuliefen.
 

Ein Mann und eine Frau.

Schwarze und blonde Haare.

Sasuke und Temari.
 

Freudig sprang Naruto auf und rannten den Beiden entgegen.

Zwar nahm der Regen nun auch von ihm besitz, doch es war ihm egal.

Die Freude hatte überhand genommen und so stürmte er direkt auf Temari zu und schloss sie sofort in seine Arme.

„Endlich seid ihr da!“

„Ist ja gut Naruto. Du erdrückst mich“, quengelte die Blonde lachend und versuchte sich vorsichtig von ihm loszumachen.

„Tut mir leid“, gluckste er auf und schlug dann Sasuke auf die Schulter. „Ich bin nur so froh, euch gesund wieder zu sehen.“

Sasuke nickte ihm nur zu und wendete sich dann Sakura zu, die Naruto deutlich langsamer gefolgt war.

„Alles in Ordnung?“

Zaghaft nickte die Rosahaarige und leckte sich kurz über die Lippen. „Natürlich.“

Ihre Stimme klang nur nicht so überzeugt, wie sonst und Sasuke erhob seine schwarzen Augenbrauen. Ihre ganze Statur wirkte irgendwie gebrochen und sofort nahm die Sorge von ihm besitzt.

„Du…“, wollte er gerade ansetzten, wurde aber von Temari unterbrochen.

„Wie wäre es, wenn wir uns später austauschen? Lasst und doch erst mal einen Unterschlumpf suchen. Der Regen ist langsam echt anstrengend.“

Stumm nickte Sasuke und fuhr sich durch die Haare.
 

Das Gespräch mit Sakura würde er definitiv noch suchen…
 

~*~
 

Der Regenguss hatte nicht nachgelassen. Immer noch fiel dieser in strömen auf die Erde nieder und hinterließ große Seen der Trauer.

Und mitten in diesem Regenguss stand Sakura auf einer Terrasse eines weiteren Obdachlosenheims und rauchte nervös eine Zigarette.

Ungeschützt.

Sie trug nur die Kapuze ihrer Jacke über ihr Haupt und war sonst komplett dem Regen ausgesetzt.

Doch dies schien sie nicht zu bemerken, so ganz in ihrer eigenen Welt gefangen.
 

Sie hatte sich von den anderen abgekapselt, die nun zusammen in ihrem Zimmer saßen und über das Erlebte sprachen.

Doch ihr fehlte einfach die Kraft dazu, über etwas zu reden, was sie mitnahm.

Unentwegt dachte sie über Harutos Tod nach, doch die Trauer stand nicht im Vordergrund. Viel ehr war es das Gefühl der Angst, welches über sie herrschte.

Angst vor dem Unbekannten und vor Verlusten.

Haruto hatte ihr gezeigt, wie nah der bittersüße Tod doch war. Er konnte jeder Zeit zuschlagen und Jemanden mit sich reißen. Einfach so. Ohne Rücksicht auf Verluste.
 

Monoton schnipste sie ihre Zigarette fort und sah ihr dabei zu, wie sie in den tiefen der Trauer versank. Keine Luft bekam und dem bitterlichen Tode geweiht war. In einer Welt, die so Grau und trostlos war.

Laut seufzte sie und fuhr sich genervt über das blasse Gesicht.

Wieso verband sie das negative Geschehen der Welt nur immer sofort mit ihrer Gefühlslage?
 

Verrückt. Sie war ganz einfach verrückt.

Eine bessere Erklärung gab es dafür nicht.
 

Angespannt lehnte Sakura ihren Kopf in den Nacken und sah zum Himmel empor.

Der Regen nahm nun ebenfalls besitzt von ihrem Gesicht und hinterließ ein angenehmes Gefühl.

Es fühlte sich so an, als würde der Regen all ihre Ängste und Sorgen wegspülen.

Mit sich nehmen und nicht zulassen, dass diese wieder Sakuras Gefühlswelt in besitz nahmen.
 

“Du sollest nicht so im Regen stehen.“
 

Stumm drehte sich die Haruno um, um zu sehen, wem die Stimme gehörte.

Dort im Regen, nur ein paar Meter von ihr entfernt, stand Sasuke und war ebenfalls nach ein paar Sekunden nass.

Langsam ging er auf die Rosahaarige zu und blieb direkt vor ihr stehen.

Nur noch wenige Millimeter trennten sie und da er zu ihr hinab sah, konnte Sakura Sorge in seinen Augen lesen.

Sorge?
 

„Was ist los, Sakura?“

Eine so simple Frage, auf die man so schwer antworten konnte.

Sollte sie es wagen ihm all ihr Leid zu erzählen. Ihm all das preiszugeben, was ihr widerfahren war? Sollte sie sich ihm öffnen und ihm die Gefühle hinter ihrer Fassade zeigen?

Die Fassade, die schon bei seinem sorgvollen Blick angefangen hatte zu bröckeln?
 

Seltsamer Weise schrie ihr Herz ja.
 

Unsicher sah Sakura nun zu Boden und knetete nervös mit ihren Händen eine nicht vorhandene Kugel.

„Weißt du Sasuke“, fing sie an und ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

„Haruto Haruno war mein Onkel. Ein sehr einflussreicher Mann, dem das Krankenhaus, in dem er lag, gehörte. Er schien sehr liebenswürdig zu sein… doch leider… war er…. War er zu schwach. Er konnte seinen Krebs nicht besiegen…“

Ihre Stimme brach kurz ab und sie musste kräftig durchatmen, um diese wieder unter Kontrolle zu bringen. „Ich habe ihm beim sterben zugeschaut verdammt… und … ich konnte ihm nicht helfen. Ich konnte nichts tun… ich….ich….“
 

Sasuke wusste, dass Worte nun nichts brachten, weswegen kein Ton seine Lippen verließ. Was sie nun brauchte, war die körperliche Nähe eines Freundes. Jemand, der ihr den Halt und die Wärme gab, die sie nun so nötig brauchte.

Und genau deswegen, zog er sie an sich und legte seine Hände fest um ihre Talje.

Sie erwiderte die Umarmung nur zu gern. Traurig legte sie ihren Kopf in seiner Halsbeuge ab und umfasste mit ihren Händen seine Schulterblätter.

Drückte sich ganz nah an ihm und genoss die Wärme, die er ihr spendete.

Es tat so unglaublich gut und kurz schienen all die Sorgen und Ängste von ihr abzufallen.

So als hätte sie es nie gegeben.
 

Doch das Gefühl hielt nur kurz an.

Kaum hatten sie sich wieder voneinander gelöst, nahmen die negativen Gefühle von ihr besitz. Mit einem Male war ihr furchtbar kalt und sie bemerkte erst jetzt, wie grauenvoll niederschmetternd der Regen sein konnte.

Langsam befeuchtete sie ihre Lippen und fuhr sich gedankenverloren durch ihre Haare. Viele Gedanken kreisten in ihrem Kopf herum. Viel zu viele. Sie konnte diese nicht so recht ordnen und war daher nicht in der Lage, ein Wort über die Lippen zu bringen.

Stattdessen griff sie in die Innentasche ihrer Jacke und nahm einen Umschlag hinaus.

Unsicher betrachtete sie ihn und holte tief Luft. „Ich habe ihn von Haruto….Nur leider weiß ich nicht, was sich in diesem befindet…“
 

Sasuke hob eine seiner Augenbrauen, als er bemerkte, dass Sakura ihm diesen Umschlag entgegen hielt. „Ich soll ihn öffnen?“, fragte er etwas irritiert, nahm ihn aber dann entgegen, als Sakura nur mit dem Kopf nickte.
 

Zögerlich riss er den Umschlag auf und entnahm aus diesem einen Brief und Fotos.

Er warf einen kurzen Blick auf diese Bilder, welcher jedoch reichte um bestimme Gefühle in ihm auszulösen.

Schock, Unsicherheit und dann noch ein positives Gefühl – nicht ganz einzuordnen.

Ihm war so, als hätte er diese Fotos schon irgendwann einmal gesehen.

Seltsam.

Wie vor den Kopf gestoßen übergab er ihr die Fotos und schluckte dabei schwer. „Fotos“, brachte er unnötiger Weise hervor und vergrub eine seiner Hände in den Hosentaschen.

In der anderen hielt er noch den Brief.
 

Zittrig betrachtete sich Sakura nun ebenfalls die Fotos und ihr Herz schien auszusetzen.

Es waren Fotos von ihr – als kleines, unschuldiges Mädchen.

Lachend auf einer Schaukel, spielend mit einem Hund, traurig, aufgrund eines aufgeschürften Knies und vornehm lächelnd auf einem Familienfoto.

Ein Foto von ihr und ihren Eltern, dass erkannte sie an den grünen Augen des Mannes und an den rosa Haaren der Frau.

„Oh mein Gott…“, flüsterte sie.

Und dann ging alles ganz schnell.
 

Ein unglaublich starker Schmerz nahm ihren Kopf ein und ihre Beine gaben nach.

Zwei Arme umschlangen ihren Körper und sorgten dafür, dass sie sanft auf dem Boden aufkam und die Fotos segelten langsam zu Boden und weichten im Regenwasser etwas auf.
 

Sasuke umfasste ihren Kopf mit seinen Händen und zwang sie, ihn anzusehen. Doch ihre Augen wirkten so dumpf und verloren.

„Sakura. Hörst du mich? Was ist los?“

Doch sie antwortete nicht. Kein Wort kam über ihre Lippen. Nur der Schmerz war ihr bewusst.

Und auf einmal drangen viele Bilder in ihren Kopf.
 

Sakura als kleines Mädchen mit einem Hund am spielen. Lachend, freudig. Mama und Papa rufend.

Sakura in ihrem Bett, ihre Mutter saß neben ihr und hatte ein Märchenbuch in der Hand. Beide waren herzhaft am lachen. Einfach glücklich.

Sakura in einem Auto, auf der Rückbank. Ihre Eltern saßen vorne. Alles erschien so normal und dann hörte man nur einen Knall und die Schreie ihrer Eltern. Dann war alles schwarz.

Sakura auf einem Friedhof. Vor einem bestimmten Grab. Dem Grab ihrer Eltern.

Onkel Haruto kniete vor ihr, hatte seine Hand auf ihre Brust abgelegt, wo ihr kleines, naives Herz lag. „Sie werden immer hier drin sein. In deinem Herzen. Immer.“
 

Schwärze.

Nur noch Geräusche waren wahrzunehmen.
 

Ihr kindliches Lachen.

Die Schreie ihrer Eltern.

Ihr Schrei.

Einen Knall.

Onkel Harutos Worte. „Sie werden immer hier drin sein. In deinem Herzen. Immer.“
 

Stille.
 

„Sakura?“

Endlich klärte sich ihr Blick und sie sah Sasuke Hilfe suchend an. „Ich habe…ich…Bilder aus meiner Vergangenheit“, brachte sie stotternd hervor und eine einzelne Träne verließ ihre Augen.

Sie legte ihre Hand auf die von Sasuke, die immer noch an ihrer Wange haftete und schloss die Augen. Sie brauchte Wärme. Seine Wärme.

Und während sie so da saßen und Sasuke versuchte, ihr beruhigende Worte zuzuflüstern, lag ein Brief ganz unbemerkt auf dem Boden und ließ sich von den Seen der Trauer verschlingen.

Der Brief, den Sasuke fallen gelassen hatte, um Sakura Halt zu spenden, welchen sie so bitter benötigt hatte.
 

Vergessen.
 

Meine Kirschblüte.
 

Ich werde immer in deinem Herzen sein und auf dich Acht geben.
 

Ich liebe dich.

Onkel Haru.
 


 

Unbeachtet.
 

~*~
 

Zarte Sonnenstrahlen durchfluteten den Raum, indem Temari, Naruto, Sasuke und Sakura ihre Nacht verbracht hatten.

Eine dieser zarten Sonnenstrahlen kitzelte Temaris Nase und diese kniff ihre Augen stöhnend zusammen.

War es etwa schon Tag? Verging die Nacht so schnell?

Seufzend drehte sie sich auf die andere Seite und zog ihre Bettdecke über den Kopf.

Innerhalb weniger Sekunden hatte sie sich dafür entschieden, dass es zu früh war.

Ihre Müdigkeit war noch nicht verfolgen und die Trägheit steckte noch in ihren Knochen.

Doch ihr Gehirn arbeitete schon auf Hochtouren.
 

„Verflucht“, stöhnte sie genervt auf und warf die Bettdecke zur Seite.

Nun starrte sie gedankenverloren zur Decke empor und seufzte laut. Wo sollten sie nach diesem heutigen Tag landen?

Ihre Erinnerungen zu suchen und dabei immer wieder neue Unterschlüpfe zu finden, stellte sich als äußerst schwierig heraus und von Obdachlosenheim zu Obdachlosenheim zu reisen, war auch keine gute Lösung.

Sie brauchten etwas Festes, wo sie wohnen und sich zurückziehen konnten.

Wo man sich geborgen und sicher fühlte. Doch wie? So ganz ohne Geld.
 

Langsam setzte sie sich auf und verfluchte sich innerlich dafür, dass sie zu grübeln angefangen hatte.

Es brachte nichts stundenlang über Probleme nachzudenken, für die keine Lösung in Sicht war.

Das war nur nervenaufreibend und deprimierend.
 

Sie ließ ihren Blick nun durch den engen Raum wandern und staunte nicht schlecht, als sie Sasuke und Sakura in dem Zweimannbett schlafen sah.

Zwar lagen sie weit auseinander, doch ihre Hände waren sich sehr nah. So nah, als ob sie sich diese gegenseitig über Nacht gehalten hätten.

Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, doch sie beschloss nicht weiter darüber nachzudenken. Es war eben zu nervenaufreibend.
 

Als sie jedoch ihren Blick weiter schweifen ließ, stutzte sie.

Das Sofa, auf dem Naruto zur Ruhe gekommen war, war leer.

Wo war er nur? Vielleicht einfach nur Frühstücken oder Duschen, doch ihr Gefühl sagte ihr, etwas anderes.

Augenblicklich schwang sie sich aus dem Bett und ging auf das Sofa zu.

Dort angekommen forderte ein kleiner, knittriger Zettel ihre Aufmerksamkeit und sie sah ihn sich neugierig an.
 

Bin kurz unterwegs. Macht euch keine Sorgen. Bis gleich. Naruto.
 

Kurz unterwegs?

Zu den frühen Morgenstunden?

Verwirrt runzelte sie die Stirn.

Wo konnte er nur hingegangen sein? Und wieso hatte er sie alle nicht davon unterrichtet?
 

Zu vieles Grübeln war zwar wirklich nervenaufreibend, doch sie konnte nichts mehr dagegen tun. Ihre Gedanken spielten verrückt.
 

~*~
 

Voller Zuversicht schlenderte Naruto durch die Gänge des Krankenhauses.

Sein Ziel war es, mit dieser Hinata zu sprechen, denn sie hatte sein führsorgliches Interesse geweckt. Ihr Blick, als sie von Tsunade sprach und ihr gesamtes gebrochenes Verhalten… da steckte mehr dahinter und er war wild darauf, zu erfahren, was in ihrem Leben vor sich ging.

Doch wie er seine Führsorge begründen oder das Gespräch beginnen sollte, hatte er sich noch nicht überlegt.
 

Die Gänge des Krankenhauses waren Menschenleer und nichts schien auf Leben hinzudeuten, weswegen der blonde Chaot auf das Schwesternzimmer zusteuerte.

Dort würde er sicher Jemanden finden.

Und so beschleunigte er seine Schritte, stieß voller Elan die Schwesternzimmertür auf und betrat dieses, ohne irgendeine Erlaubnis zu haben.

„Guten Morgen!“
 

Ein lauter Schrei ertönte und man hörte eine Flasche, die zu Boden ging und in tausende Einzelteile zerschellte.
 

Hinata war gerade dabei gewesen, einige Infusionen vorzubereiten, als Naruto sie mit seinem lauten Organ erschrocken hatte. Ihr war eine der Flaschen aus der Hand gerutscht und die gesamte Flüssigkeit verteilte sich auf dem Boden.

„Wa…was machen Sie hier?“, fragte sie völlig verständnislos und vergas vollkommen die Scherben am Boden.
 

Verlegen kratzte Naruto sich am Hinterkopf, ging auf das Scherbenmeer zu und bückte sich, um diese vorsichtig aufzuheben. „Ich wollte Sie wirklich nicht erschrecken. Sorry.“

Auf ihre Frage ging er gar nicht ein. Was sollte er auch sagen?

Nun löste sich auch Hinatas Starre und sich bückte sich ebenfalls um die Scherben aufzusammeln. „Es ist ja nichts weiter passiert…“
 

Beide sammelten die Scherben auf und eine unangenehme Stille nahm sie ein.
 

Keiner brachte einen Ton hervor. Man hörte nur das Klirren der Scherben und das leise Atmen beider Personen.
 

Durchgehendes Schweigen, welches plötzlich von Hinata unterbrochen wurde.

Sie zischte laut auf und hielt sich den Finger.

Unachtsamer Weise, hatte sie eine der Scherben falsch zur Hand genommen und sich wohl oder übel geschnitten.

Seufzend führte sie ihren Finger zum Mund und lutschte die rote Flüssigkeit ab. „Das ich immer so ein Pech haben muss…“murmelte sie dabei und schien so, als hätte sie den blonden Chaoten ganz vergessen.
 

„Dabei sagt man doch, dass Scherben Glück bringen, oder nicht?“
 

Erstaunt sah Hinata nun Naruto an, öffnete den Mund, um ihn direkt danach wieder zu verschließen.

Unfähig ein Wort zu erwähnen, sammelte sie rasch die restlichen Scherben auf und entsorgte diese.

„Was wollen Sie nun hier?“, fragte sie abermals und versorgte gleichzeitig ihren Finger mit einem kleinen Pflaster.
 

Naruto, der nun ebenfalls aufgestanden war, steckte seine Hände in die Hosentaschen und schaute Hinata dabei zu, wie sie mit einem Wischer über den Boden ging.

„Nun ja. Ich wollte mit Ihnen reden.“

Seine Stimme wurde mit einem Mal leiser und er sah zu Boden.

„Reden?“, fragte sie und stellte den Wischer beiseite.

Als der Uzumaki jedoch nur nickte, legte sie den Kopf schief und fragte: „Wieso?“
 

Unsicher fuhr Naruto sich durch die Haare und seufzte laut auf. Wie sollte er ihr dies nun erklären? Er war hier hingekommen ohne darüber nachzudenken und jetzt fehlte ihm die passende Antwort. „Das ist sehr schwer zu erklären.“

„Versuchen Sie es.“
 

„Ich… also Sie“, fing Naruto an und raufte sich die Haare, er versuchte eine passende Antwort zu finden, doch schlussendlich beschloss er, ihr einfach knallhart und direkt die Wahrheit zu sagen, auch wenn er befürchten musste, dass sie ihn dann für verrückt hielt.

„Es ist einfach so, dass ich mir viel zu schnell Sorgen mache, vielleicht auch mal ohne Grund. Aber Sie sahen gestern so…. es ist schwer zu erklären… Sie sahen so traurig aus und ich wollte Ihnen einfach helfen.“
 

Verblüfft strich sich Hinata durch die Haare und leckte sich kurz über ihre staubtrockenen Lippen.

Was redete er da? Er kannte sie überhaupt nicht und machte sich Sorgen um sie? Doch das schlimmste war, dass er bemerkt hatte, dass sie etwas bedrückte. War sie so leicht zu durchschauen?

„Ich verstehe nicht ganz…“
 

„Ich weiß, dass klingt alles jetzt ganz schön verrückt. Weisen Sie mich am besten in die Psychiatrie ein. Da passe ich wohl ganz gut hin.“

In diesem Moment wusste Hinata nicht, wie ernst seine Worte gemeint waren und wie viel Bedeutung er diesen doch schenkte.

Er wusste nichts mehr über sich, lebte in Obdachlosenheimen, stellte sich Gefahren und sorgte sich nun um eine vollkommen fremde Frau. Er war wirklich ein Fall für die Anstalt.
 

Hinata fuhr sich kurz über das Gesicht und seufzte dann laut. „Ich weiß nicht, was ich zu all dem sagen soll….“

„Sagen Sie mir einfach, was Sie bedrückt. Ich kann Ihnen vielleicht helfen“, unterbrach Naruto sie plötzlich mit neu gefassten Mut. „Wir kennen uns nicht und vielleicht hilft es Ihnen ja, mit einer neutralen Person zu sprechen.“

Fassungslos schüttelte Hinata den Kopf und biss sich auf die Lippen. „Sie sind verrückt. Einfach verrückt. Es wäre besser, wenn Sie jetzt gehen.“
 

„Es wäre besser, wenn wir das Siezen sein lassen, zum Du übergehen und du mir erzählst, was dich bedrückt.“

„Ich werde Ihnen nichts erzählen…“, sprach sie leise aus und bewahrte mit dem Siezen die Distanz.

„Was hast du zu verlieren?“

„Sie überfordern mich…..“
 

Entkräftet, aufgrund des Gesprächs, ließ sich Hinata auf einen Stuhl sinken und schloss die Augen.

Ihre Gefühle wirbelten in ihrem Körper umher und sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte.

Ratlos.

Einerseits schien er ihr vertrauenswürdig genug, um all ihren Kummer loszuwerden, doch andererseits…

Es war verrückt einem völlig Fremden intime Details aus dem eigenen Leben anzuvertrauen.

Wie sollte sie nun reagieren?
 

Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie in azurblaue Augen, die Vertrauenswürdigkeit und Liebe ausstrahlten.

Ihr Herz schlug sofort einige Takte schneller und ihr Atem wurde flacher.

Naruto war ihr sehr nah und sie fragte sich, wieso er sie so plötzlich aus dem Konzept brachte.

Seine Hände hatte er auf die Armlehne des Stuhles abgelegt und sein Oberkörper war soweit hervorgelehnt, dass sein Gesicht in der gleichen Höhe wie das ihres war.

„Du kannst mir vertrauen.“
 

Gib nicht auf - wenn dir etwas im Wege steht. Lauf nicht weg - wenn du Angst hast. Verschließ dich nicht - wenn du reden magst. Lebe was du fühlst.
 

Diese Worte nahmen ihre Gedankengänge ein. Worte, die Ino ihr mal gesagt hatte.

Sofort schmerzte ihr Herz und ein Gefühl von Hilflosigkeit überfiel sie.

So wie die Situation jetzt war, konnte es nicht weitergehen und vielleicht, ganz vielleicht, konnte ihr dieser Mann helfen.

Sie vermisste ihre beste Freundin schrecklich und der Spruch sagte doch, dass sie nicht weglaufen sollte und dass sie das sagen sollte, was sie fühlte.

Was hatte sie schon zu verlieren?
 

Zaghaft streckte sie ihm die Hand entgegen und lächelte ganz leicht. „Ich bin Hinata Hyuuga und du?“

Grinsend nahm Naruto die Hand entgegen und schüttelte sie erfreut. „Naruto. Einfach nur Naruto.“

Und sofort beschleunigte sich das Herz der kleinen Hyuuga nochmals und ein rötlicher Schimmer überzog ihre Wangen.
 

Wer hätte jemals gedacht, dass es so leicht sein konnte, das Vertrauen einer Person zu gewinnen?

Man durfte nur nie aufgeben. Niemals.
 

~*~
 

Schleichend langsam stieg der Dampf einer heißen Tasse Tee in der Luft empor.

Zögerlich umschloss Hinata diese und sah seufzend auf eine Uhr, die an der Wand hing.

Neun Uhr an der Zeit.

Sie und Naruto befanden sich im Aufenthaltsraum des Krankenhauses und schwiegen sich schon seit geraumer Zeit an.
 

Hinata hatte schnell die Arbeit, die sie erledigen musste, beendet und den Rest einer Arbeitskollegin überlassen.

Naruto hatte währenddessen gewartet und sich ein leckeres Frühstück genehmigt.

Und nun saßen sie hier…. Schweigend.
 

„Na dann schieß mal los“, brach Naruto nach einiger Zeit das Schweigen und entlockte Hinata damit ein leichtes Lächeln.

Er war ein so unbeschwerter und direkter Mann und strahlte dabei so viel Zuversicht und gute Laune aus. Er war wahrlich beeindruckend.
 

Unsicher leckte sie sich über die Lippen und faltete ihre Hände zusammen. „Es fällt mir schwer darüber zu sprechen, aber ich vertraue dir. Irgendwie.“

Seufzend schloss sie die Augen und holte nochmals tief Luft, ehe sie anfing zu sprechen. Ehe sie all ihre Erinnerungen nochmals durchging, all die Schmerzen und all die Ängste.
 

„Ich stamme aus der reichen Familie Hyuuga. Eine Familie, die ihr Vermögen durch Aktien verdient hatte… so dachte ich zumindest. Doch im Inneren sieht es anders aus. Ganz anders. Die berühmte und glorreiche Familie Hyuuga verdient ihr Geld mit Drogen….“, erzählte sie monoton.

„Ich konnte es nicht glauben, dass wir so falsch sein sollten, doch irgendwann konnte ich meine Augen nicht mehr davor verschließen…. Irgendwann da… ich …..“

Sie schloss ihre Augen und stieß ein leises Wimmern aus.
 

Besorgt beugte Naruto sich vor und umfasste ihre Hand mit der seinen. „Was?“

„Sie haben Jemanden umgebracht…vor meinen Augen…es war so, so oh mein Gott….“, brachte sie hervor und plötzliche sickerten viele Tränen über ihre Wangen. All das Verdrängte zu erzählen schmerzte zu sehr und all die unterdrückten Gefühle kamen hervor.

Angst. Ratlosigkeit. Trauer und Hilflosigkeit.

„Tsunade ist eine alte Bekannte unsere Familie und ich habe ihr schon immer vertraut. Sie hat mich aufgenommen… mir geholfen… mir geholfen unterzutauchen… ich verdanke ihr so viel… und doch weiß ich, ich… dass es so nicht weitergehen kann…Meine Familie darf mich nicht finden…. Ich will nicht zurück…. Aber…ich kann auch nicht ständig weglaufen….Ich muss was tun… ich vermisse meine beste Freundin ich….“
 

Neben den ganzen negativen Gefühlen, durchströmte Hinata eine unglaubliche Erleichterung. Es tat gut, Jemandem all ihr Leid zu erzählen.

Ihr sonst so schweres Herz wurde leichter und die sonst unterdrückten Tränen konnten frei laufen.

Zu lange musste sie mit dieser Last leben. Viel zu lange.

Eine Familie, mit deren Machenschaften sie nicht klar kam. Ein Mord, welchen sie ansehen musste. Eine Familie die sie nun suchte und die Angst hatte, dass sie sich bei der Polizei meldete.
 

Und urplötzlich spürte sie zwei starke Arme, die sie umfassten und an sich drückten.

Eine unglaubliche Wärme breitete sich in ihrem Körper aus und sie war erstaunt, wie dankbar man einer fremden Person sein konnte.

Wie dankbar sie Naruto sein konnte, der sie hielt und ihr Trost spendete.

Niemals hätte sie damit gerechnet, dass sie sich jemand anderen, als Tsunade anvertrauen konnte, doch dann war der blonde Chaot in ihr Leben getreten.

Und er gab ihr den Halt, den sie brauchte.

Ein unglaublich schönes Gefühl.
 

„Komm mit mir mit, Hinata. Ich werde dir helfen.“

Erstaunt löste sie sich von ihm und leckte sich unsicher über die Lippen. „Mit dir kommen? Aber…“

„Keine Angst. Ich werde dir nichts tun.“

Verwirrt sah sie ihn an und biss sich auf die Unterlippe. „Ich..“

„Vertraue mir einfach, Hinata. Ich möchte dir helfen.“
 

Die junge Hyuuga brauchte einige Augenblicke, ehe sie zögerlich nickte und das aussprach, womit sie nie gerechnet hatte. Sie war selbst erstaunt, wie schnell sich das Leben ändern konnte und wie schnell man Vertrauen zu einer fremden Person fassen konnte. Es war so verrückt und irrreal.

Doch es musste ja irgendwann einmal, irgendwie weitergehen, vorangehen.

Zwar wusste sie nicht, inwiefern er ihr helfen konnte, doch es wäre schon ein Anfang nicht mehr untertauchen zu müssen. Frei zu leben.
 

“Ich vertraue dir."
 


 


 


 

Das war das 4. Kapitel (: Ich hoffe doch sehr, dass es euch gefallen hat und nochmals ein großes Sorry. Ihr musstet diesmal etwas länger warten... aber naja xD Dafür läuft mein Lappy wieder! (:

Ich hoffe, dass es gut verständlich war. Wieso Hinata auf einmal Naruto vertraut und was in ihrem Leben passiert ist, und wie Sakuras Eltern ums Leben kamen, ist hoffentlich auch iwi klar geworden.

Nun im nächsten Kapitel wird es einen kleinen Zeitsprung geben und Sakura wird nicht mehr so depremiert sein.xD

Für Lob und Kritik bin ich wie immer sehr gerne zu haben (: Keine Scheu. (;

Also ich hör mal besser auf soviel zu schreiben und würd sagen.

Bis zum nächsten Kapitel (;



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Veronika
2011-02-06T16:54:47+00:00 06.02.2011 17:54
Oh hab deine FF gerade erst entdeckt und finde sie großartig.
Schreib bitte schnell weiter.
Es ist so spannend.

Freu mich auf das nächste Kapitel.
LG
Von:  silbersternchen
2011-01-21T18:31:51+00:00 21.01.2011 19:31
man, jetzt ist mein Herz auch wieder leichter ohne diese bedrückende Neugierde, die ich hatte.
Das nun schon einpaar Kleinigkeiten gelüftet wurden, bringt irgendwie noch mehr Spannung rein. Ich will unbedingt endlich alles wissen.
Ich frage mich auch was unsere kleine Tenten so vernastaltet in ihrer Freizeit. In der Beschreibung stand ja was meiner Meinung nach ziemlich Interessantes. Aber da muss ich wohl oder Übel bis zum nächsten oder übernächsten Kapitel warten.
lg silbersternchen
PS.: ich brauche auch immer so lange oder noch länger für ein neues Kapitel. Keine Angst du bist noch vollkommen in der Norm und schreibst immer sehr lange Kapitel, was ein Bonuspunkt bei uns lieben Lesern ist.

Von:  naruhina-chan
2011-01-20T17:25:25+00:00 20.01.2011 18:25
Sorry, dass ich erst so spät schreibe,
hatte nur irgendwie keine Zeit zu lesen...

Jedenfalls, war das wieder ein tolles Kapitel!
Es ist auch so interessant,
weil die Geschichten dieser Personen langsam ineinander laufen.
So was finde ich immer cool,
und auch diese Geheimniskrämerei macht die ganze Geschichte nur spannender^^

Ich freue mich schon auf das neues Kappi!

LG naruhina-chan <3
Von:  Ice_Alessia
2011-01-20T14:21:18+00:00 20.01.2011 15:21
omg..super kapi!...*daumen hoch*
saku tut mir leid, aber zum glück
tröstet sasu sie....und hina vertraut
naru obwohl sie ihn kaum kennt...toll!..:)
ich freu mich jetzt schon wenns weiter geht...XD

lg Hikari95
Von:  TigerNagato
2011-01-20T09:09:34+00:00 20.01.2011 10:09
OMG
die arme Hinata... das war ja schrecklich....
aber es ist schön, dass sie naruto vertrautXD

die nächste geschichte, bei der Sakus Eltern bei einme Autounfall serben... seint eine beliebte Todesart zu sein? Na ja, jedenfalls hat sie sich an einen Teil erinnert.

Ein wenig schade fand ich, dass Ino nur erwähnt wurde, aber das Kiba einen kurzen Auftritt hatte, hat mich gefreut.
Irgendwie frage ich mich auch, was tenten zur zeit macht?

Aber das Kapitel war klasse und ich freue mich schon auf das nächste.
lg shadowgate
Von:  fahnm
2011-01-19T21:01:54+00:00 19.01.2011 22:01
Hammer Kapi^^
Arme Sakura.
Das ist Hart für sie.
Jetzt verstehe ich warum Hinata bei Tsunade ist.
Sowas macht einen Fertig.
Freue mich schon aufs nächste kapi^^
Von:  Mallibu
2011-01-19T16:17:22+00:00 19.01.2011 17:17
erste!!!
hehe... war ich eben schon lange nicht mehr^^

aber nun zum Pitel, also ich finde es total geil!!!
genau naruto immer schön hartnäckig bleiben *g*
kura und hina tun mir voll leid, aber zum glück hat ja jeder von beiden einen boy^^
und sasuke und temari verstehen sich jetzt auch so ullala ;)
freu mich wenns wieder weiter geht!!

hdl temari


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