Das Chaos, das man Leben nennt von abgemeldet (für Zibzirizibzibzib) ================================================================================ Kapitel 3: 1. Teil - Ivy (Part 3) --------------------------------- Ivy 1999 ~~~~~~~~~~~~~ "Nic, komm schon, es wird dir in der Schule gefallen, ich verspreche es dir!", versuchte Ivy nun schon zum fünfzigsten Mal ihren Sohn aus der Wohnung zu bekommen. Es war September und die Schule sollte beginnen. Heute war für Nic, eigentlich Nicolas, der erste Schultag. Im Grunde hätte er noch ein Jahr warten müssen, schließlich war er erst fünf und noch nicht sechs, aber man hatte beschlossen, dass man ihn ein Jahr in die Vorschule geben wollte und dann durfte er in die Grundschule gehen. Ivy hatte gehofft, dass sich ihr Sohn darüber freuen würde, doch dieser war alles andere als erfreut. "Ich komm nicht mit! Ich will, dass Daddy auch mitgeht, sonst komm ich nicht!", erwiderte der Junge trotzig. "Aber Nic, ... Nici, komm schon, du weißt, dass dein Daddy heute nicht Zeit hat. Er kommt dich erst am Wochenende besuchen. Geh doch jetzt bitte mit mir mit, ich verpasse sonst noch den Bus, komme zu spät zur Arbeit und kann dich deshalb nicht von der Schule abholen! Bitte komm jetzt endlich!", warf Ivy nun ein. Nic sah sie an. Er wusste, dass seine Mum sehr viel zu tun hatte und oft todmüde von der Arbeit heimkam und ihm trotzdem noch was zu Essen machte und ihm zum Einschlafen eine Geschichte vorlas. Obwohl er erst 5 ½ Jahre alt war, wusste er schon genau, wie schwer es seine Mutter oft hatte. Und als er sie jetzt fast den Tränen nahe sah, nahm er ihre Hand und meinte: "Mummy, komm, wir gehen, sonst verpasse ich noch meinen ersten Tag in der Schule! Nicht weinen Mummy!", meinte er noch, aber Ivy liefen schon die Tränen über die Wangen. Sie ging in die Knie und sah in das schöne, mit hellblauen Augen, die zu jeder Gelegenheit strahlten, geschmückte Gesicht ihres Sohnes nahm seinen Kopf in ihre Hände und drückte einen Kuss auf seine Stirn. "Ich hab dich lieb Nic!", lächelte sie, stand wieder auf und strich ihm mit der Hand über den mit tiefschwarzen Haaren bewachsenen Kopf. "Ich hab dich auch lieb Mummy!", erklärte ihr Nic und lachte sein fröhliches Kinderlachen. Ivy stimmte ein. "Guten Morgen mein Großer!", lachte Sarah und drückte Nic an sich, als er sich in ihre Arme warf. Die junge Frau hatte an ihrem Patensohn einen Narren gefressen und versäumte fast keine Gelegenheit ihn irgendwie zu überraschen und ihm ein Geschenk zu machen. Deshalb verwunderte Ivy es auch gar nicht, dass sie für Nic wieder etwas mitgebracht hatte. "Was machst du hier?", wollte Ivy fröhlich wissen. Sarah ließ ihren Patenjungen wieder auf den Boden hinunter und sah zu ihrer besten Freundin. Dann erklärte sie, dass sie so ein Gefühl hatte, dass es heute für Ivy ziemlich stressig wird und so wollte sie vorschlagen Nic in die Vorschule zu bringen und danach Ivy in die Arbeit. Ivy lachte und bedankte sich. Gemeinsam gingen sie die Treppe hinunter und stiegen in den kleinen Sportwagen, den Sarah vor kurzem von ihrem Vater bekommen hatte. Das kleine "Coffee-and-Food"-Restaurant in dem Ivy arbeitete lag an einer langen Straße und war ein gut besuchter Laden. Zusammen mit ihr arbeiteten dort drei weitere Frauen: Ruth, Wanda und Nellie. Wanda und Ivy waren die Kellnerinnen in diesem Laden und Ruth und Nellie waren zusammen mit Jacques, einem netten Franzosen, in der Küche tätig. Seit Ivy damals erfahren hatte, dass sie schwanger war und Ted sie daraufhin aus der Wohnung geworfen hatte, arbeitete sie hier. Sie wurde gut bezahlt und die Arbeitszeiten waren so eingeteilt, dass sie gut für sich und Nic sorgen konnte. An diesem Morgen, als Nicolas' erster Schultag war, kam Ivy eine halbe Stunde zu früh in das Restaurant und konnte somit am Abend dann früher aufhören zu arbeiten. Sie wollte zur Feier des Tages etwas schönes Kochen und mit Nic dann am Abend ins Kino gehen. Wanda und Nellie waren noch nicht da, also gesellte sich die junge Frau in die Küche zu Jacques und Ruth. Dort saßen sie ein Weilchen und unterhielten sich, bis Wanda und Nellie schließlich auch auftauchten und sie den Laden öffnen konnten. Ivy ging zur Vordertür und drehte den Schlüssel zweimal herum. Nur einige Sekunden später erschien ein älterer Herr in blauem Nadelstreif und einem schwarzen Mantel. Auf dem Kopf trug er einen ebenfalls schwarzen Hut und auf der Nase saß eine runde Brille. Das Gesicht erleuchteten zwei stahlgraue Augen und ein weißer Vollbart war zu sehen, sowie viele kleine Lachfältchen. Er öffnete die Tür des Restaurants und wünschte allen einen guten Morgen. "Guten Morgen Mr. Franklin!", ertönte es einstimmig von allen, bevor Ivy alleine fortfuhr, "Das selbe wie jeden Morgen?" Mr. Franklin nickte nur und zog sich den Mantel aus und nahm den Hut vom Kopf. Es war außergewöhnlich kalt für L.A. und es regnete sehr stark. Ivy stellte dem Mann einen schwarzen, entkoffeinierten Moccachino vor die Nase und dazu ein Teller Spiegelei mit Speck und Kartoffeln. "Lassen Sie es sich schmecken!", wünschte Ivy ihm einen guten Appetit. "Ich danke Ihnen meine Liebe!", erklärte Mr. Franklin und begann zu essen. Der ältere Herr kam jeden Morgen um die selbe Uhrzeit hierher und aß sein Frühstück. Oftmals sahen ihn die Menschen verwundert und mit offenen Mündern an, weil sie nicht glauben konnten, dass einer der berühmtesten Regisseure in so einem kleinen Restaurant frühstückte. Doch Ivy, Jacques, Ruth, Nellie und Wanda hatten sich schon daran gewöhnt und sprachen gerne mit dem Mann. Die Tür öffnete sich von neuem, die Klingel war zu hören und ein gutaussehender Mann trat durch die Tür. Ivy blickte auf und traute ihren Augen nicht. "Hi Evelyna!", meinte dieser nur und kam auf sie zu. Unverschämt nah blieb er vor ihr stehen, wie die junge Frau feststellte. Sie blickte ihn mit offenem Mund und großen Augen an, bevor sie nur ein einziges Wort herausbrachte: "Teddy ...", mehr konnte sie nicht sagen. Seit ihrem letzten Treffen vor 5 ½ Jahren, bei der Geburt von Nic, hatte er sich sehr verändert. Die Mischung aus Tommy Lee und Marilyn Manson war völlig verschwunden, nichts erinnerte an diese Zeit. Immer wenn Nic ein Wochenende oder einige Tage zu ihm kommen durfte, hatte Sarah ihn zu Ted gebracht, selten Ivy. Er hatte die junge Frau zu sehr gekränkt und gedemütigt, als er sie aus der Wohnung geworfen hatte. Das einzige, was sich an ihm nicht verändert hatte, waren die Augen. Die waren noch so grün wie eh und je und hatten noch immer den irgendwie stumpfen und doch zugleich aufblitzenden Ausdruck, in den Ivy sich damals verliebt hatte. Die Italienerin wandte sich ab und ging hinter die Theke. Sie blickte den Mann nicht mehr an und ließ Mr. Franklin zahlen, der sich schließlich von allen verabschiedete und Ivy wieder ein hohes Trinkgeld gab. Dann wischte sie die Theke ab und fragte: "Was willst du hier?" Ted ließ sich auf einem Barhocker nieder und lehnte sich mit den Unterarmen auf die Theke. "Eine Tasse Kaffee und ein Omelett, bitte!", meinte er lächelnd, wurde aber sofort ernst, als er den Gesichtsausdruck seiner Exfreundin und der Mutter seines Sohnes sah. Die junge Frau nahm eine Tasse aus dem Regal und füllte sie mit Kaffee, goss dann Milch hinein und tat zum Schluss noch zwei Löffel Zucker dazu. Dann stellte sie die Tasse vor dem Mann auf die Theke und ging in Richtung Küche, damit sie bei Jacques, Nellie und Ruth ein Omelett bestellen konnte. Als sie das auch erledigt hatte, ging sie zurück und setzte sich neben Ted auf den freien Barhocker. "Also, was willst du jetzt?", wollte sie noch einmal von ihm erfahren. Ted sah sie an, machte den Mund auf und wollte schon beginnen, aber hielt dann doch wieder inne. "Ich wollte mich entschuldigen, dass ich so ein verdammtes Arschloch war und wollte dich um Verzeihung bitten, dass ich das getan habe, was ich getan habe! Ich will dich wieder zurück Ivy!", sagte er dann und nickte, als wolle er bestätigen, was er gerade gesagt hatte. Ivy lachte los. Sie lachte und warf den Kopf in den Nacken. Ted sah sie irritiert an und versuchte zu erfahren, warum sie denn so lachte. Die junge Frau sah ihn nun mit einem Lächeln an und meinte: "Und du glaubst, mit so einer lausigen Entschuldigen hat sich's getan? Und für das hast du auch noch 5 ½ Jahre gebraucht? Nein mein Lieber, so einfach geht das nicht! Du hast mich aus der Wohnung geschmissen, als ich im 2. Monat schwanger war, du hast bis zur Geburt von Nic nichts von dir hören lassen, du hast dich 5 ½ Jahre beinahe nie um deinen Sohn gekümmert, der dich abgöttisch liebt und unbedingt wollte, dass du heute dabei bist, an seinem 1. Schultag! Und du glaubst, wenn du mir jetzt erzählst, dass es dir leid tut und du um Verzeihung bittest und mich wieder zurück haben willst, ist die Sache erledigt? Ich muss dir eines sagen Ted: Es tut mir Leid, aber so einfach mache ich es dir nicht!", erklärte sie und lächelte nicht mehr. Der Mann sah sie an. Er wusste, dass es ernst war. Seit jeher hatte sie immer Teddy zu ihm gesagt und nie Ted. Ted hatte sie nur gesagt, wenn sie wieder einmal gestritten hatten. Ansonsten war er immer ihr Teddy gewesen. Ivy blieb still sitzen und wartete. Die Klingel über der Vordertür ertönte und eine Gruppe junger Menschen kam herein. Die Italienerin erhob sich von ihrem Barhocker und ging mit einigen Speisekarten in der Hand auf die jungen Leute zu. Dann nahm sie die Bestellung auf, ging zurück in die Küche, holte das Omelett für Ted und gab die Bestellung der Gruppe an Jacques und Ruth weiter. Sacht stellte sie den Teller vor den ihr so vertrauten Mann und sah ihm in die Augen. Ted nahm das Besteck in die Hand und begann zu essen. Als er fertig war und bezahlt hatte erhob er sich und blieb kurz vor der Tür stehen. "Ich werde es dir beweisen!", meinte er nur kurz, drehte sich wieder um und ging durch die Glastür in den regnerischen Tag hinaus. Ivy blickte ihm, mit dem Teller, auf dem vor wenigen Minuten noch das Omelett gelegen hatte in der einen und dem leeren Becher in der anderen Hand, nach. Leicht verwirrt und den ganzen Tag daran denkend, führte sie ihre Arbeit weiter fort. Fortsetzung folgt! ^*^*^*^*^ Das wars schon wieder. Bis jetzt findet die Geschichte ja nicht sehr großen Anklang (noch kein Kommentar *schluchz*), aber ich lass mich nicht entmutigen! Ich werde es so lange versuchen, bis mir irgendjemand schreibt (oder bis die Geschichte zu Ende ist. *g*), bei meiner Ehr! *g* Bitte schreibt mir doch! BITTE! Ich würde mich so freuen! Wir sehen uns, hier war eure Sony3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)