Löse dein Versprechen ein, mein Prinz von xXSasukeUchihaXx (Zelos x Jean) ================================================================================ Kapitel 2: Sorgen und Ängste ---------------------------- Jean schluckte, versuchte diese erschreckende Nachricht zu begreifen, denn das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein, oder? Seles würde sterben? Nein, vielleicht konnte sie helfen, ihr Leben noch ein wenig verlängern, doch bevor sie hätte aufstehen können, spürte sie den Kopf des Rothaarigen auf ihrer Schulter. "Meine Schwester war vor einigen Tagen noch im Krankenhaus, Jean. Ich wollte nicht von ihrer Seite weichen und nur deswegen komme ich immer seltener zu Besuch. Ich habe furchtbare Angst um Seles, denn die Ärzte teilten mir mit, dass jeder Tag ihr letzter Tag sein könnte" erklärte Zelos unter Tränen, wurde liebevoll in die Arme geschlossen und endlich begann Jean zu verstehen, warum der ehemalige Auserwählte kaum noch Zeit mit ihr verbrachte. "Vielleicht kann Mama deiner Schwester helfen. Warum hast du denn nichts gesagt, du Dummkopf?" murmelte Jean und ihr Vorwurf war in ihren Augen berechtigt, denn ihre Mutter hätte bestimmt ihre Heilkünste verwendet, um seiner Schwester zu helfen. Zelos schüttelte kaum merklich seinen Kopf, denn die Heilkräfte der Professorin halfen seiner Schwester nicht, jedenfalls hatte er dem zuständigen Arzt über diese speziellen Heilkräfte informiert und dabei eine noch viel schrecklichere Nachricht erhalten. "Deine Mutter kann meiner Schwester nicht helfen. Du weißt doch, dass Seles einen Exsphere trägt, nicht wahr? Der Exsphere ist der Grund, warum Seles überhaupt noch lebt, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Kräfte auch nicht mehr ausreichen und dann..." erklärte Zelos und sah ihr nun in die Augen, konnte ihr Mitgefühl deutlich erkennen und ließ sich von ihren zierlichen Fingern die Tränen aus dem Gesicht wischen. "Jean, ich... Bitte behalte diese Nachrichten für dich. Ich möchte deine Eltern und unsere Freunde nicht beunruhigen. Versprichst du mir das, meine süße Prinzessin?" murmelte er, bemerkte ihr zaghaftes Nicken und ließ seinen Kopf erneut auf ihre Schulter sinken. Wie immer, dachte er sich insgeheim, vermochte Jean einen kleinen Teil seines Schmerzes zu lindern und er wusste auch, dass seine süße Prinzessin für ihn da sein wollte, aber die letzten Tage oder gar Wochen, wollte er mit seiner Schwester verbringen. Er hatte doch nur noch Seles aus seiner Familie und wenn sie starb, war er ganz allein auf der Welt. Verdammt, er ertrug dieses grausame Schicksal einfach nicht, aber es gab keine andere Möglichkeit, als der Wahrheit ins Auge zu sehen. Ein zaghaftes Klopfen an der offen stehenden Tür ließ Jean aufsehen und auch Zelos hob seinen Kopf, wischte sich die letzten Tränen von den Wangen, ehe er Sebastian erblickte. "Sir Yuan ist soeben eingetroffen" berichtete der Butler, weswegen Zelos nickte und einmal tief durchatmete. Er erhob sich, schenkte Jean ein gequältes Lächeln und ging ins Wohnzimmer, um Yuan zu begrüßen. Die junge Dame blieb noch einige Sekunden sitzen, dachte über diese Nachrichten nach und erhob sich schließlich ebenfalls. Sie wollte Zelos in dieser schweren Zeit nicht alleine lassen, aber er würde sie vermutlich des Hauses verweisen, um mit seiner Schwester die letzten Tage allein zu verbringen. "Verstehe... Ich werde meinen Mund halten, auch wenn ich es nicht gutheißen kann. Ich bringe Jean wohlbehalten nach Hause" erklärte Yuan und sah nun zur offen stehenden Tür, in die sein Patenkind stand und den Boden unter ihren Füßen musterte. "Kann... Kann ich nicht bei dir bleiben, Zelos? Ich habe Sommerferien und... Bitte... Ich will nicht nach Hause" flehte sie den ehemaligen Auserwählten an. Zelos trat die wenigen Schritte zu ihr heran, legte ein erzwungenes Lächeln auf und beugte sich zu ihr hinab. "Ich weiß deine Hilfsbereitschaft zu schätzen, aber erfülle mir meine Bitte und geh nach Hause. Ich... Du darfst mich auch bald wieder besuchen kommen". "Ist das dein letztes Wort?" entgegnete Jean und verkrallte ihre Finger in sein rosafarbenes Gewand. "Ich will dich nicht alleine lassen, Zelos. Ich will...". "Respektiere meinen Wunsch, Jean. Ich bitte dich" unterbrach er die Kleine, strich ihr liebevoll über die Wange, ehe er das Räuspern eines Mannes oberhalb der Treppe vernahm. "Master Zelos... Lady Seles wünscht Euch zu sehen". Zelos nickte Tokunaga zu, wendete sich nun wieder Jean zu und strich ihr erneut über die Wange. "Mach dir keine Sorgen um mich, Prinzessin. Yuan wird dich nun nach Hause bringen" murmelte er, kehrte ihr den Rücken zu und erklomm die Stufen. Vor der letzten Stufe blieb er nochmals stehen, sah zu Jean hinab und schenkte ihr ein zaghaftes Lächeln, ehe er Tokunaga in Seles' Zimmer folgte. Jean senkte ihren Kopf, denn sie wollte wirklich nicht gehen, aber sie respektierte seinen Wunsch und lief auf Yuan zu, welcher einen leisen Seufzer ausstieß und mit seinem Patenkind die Villa des ehemaligen Auserwählten verließ. Nach einigen Schritten blieb die junge Dame nochmals stehen, warf einen Blick zurück zur Villa und musste erneut mit sich ringen. Zelos musste nicht allein dieses Schicksal erdulden, aber wie könne sie ihm helfen? Zelos hatte deutlich gemacht, dass er die verbleibende Zeit mit Seles allein verbringen wollte und doch hatte Jean bemerkt, wie er mehr und mehr vor Kummer zerbrach. Eine Hand auf ihrer linken Schulter holte Jean aus ihre Gedanken, ehe sie zu Yuan blickte, welcher leicht seinen Kopf schüttelte. "Zelos würde nicht wollen, dass du seinetwegen so traurig bist. Sei stark und sei für ihn da, wenn die Zeit gekommen ist". Yuan wollte lediglich, dass sie seine Meinung zu diesem Thema wusste, denn auch wenn der Rothaarige nichts zu ihm gesagt hatte, wusste er dennoch sehr wohl, dass Zelos im Moment sehr unter dieser Erkenntnis litt. Jean wollte schon eine Antwort geben, doch Yuan ergriff ihre Hand und zog sie mit sanfter Gewalt aus dem Adelsviertel. "Zelos kam vor einigen Monaten zu mir und fragte mich nach sämtliche Heilverfahren, die ich kenne. Er teilte mir keinen Grund mit und dennoch wusste ich, weil er so verzweifelt war, dass es sich um seine kranke Schwester handeln musste. Ich weiß, dass sie in absehbarer Zeit sterben wird" fügte er leise hinzu, denn er wollte nicht, dass die Kleine mit ihren Gedanken alleine gelassen wurde, wusste er doch sehr wohl, dass ihr Zelos sehr am Herzen lag und sie sich Sorgen um den Rothaarigen machte. "Yuan... Können wir Seles denn überhaupt nicht helfen? Ich will nicht, dass Zelos...". "Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, aber manchmal müssen wir der Wahrheit ins Auge sehen" unterbrach er die Kleine, lief mit ihr durch das Stadttor und holte seinen Rheaird aus der Flügeltasche. Sich auf den Sitz setzend und den Antrieb startend sah er Jean abwartend an, welche ihre Hände zu Fäusten ballte. Ja, er klang hart, aber er war noch nie der Typ Mann gewesen, welcher Gefühle zeigte und dessen war sich auch sein Patenkind bewusst. Yuan hatte sein Möglichstes versucht, aber in Seles' Fall gab es keine Heilmethode, auch wenn Zelos so unendlich unter ihren Tod leiden würde. "Lloyd hat gesagt, dass es immer eine Möglichkeit gibt" murmelte Jean, denn sie vertraute auf die Worte ihres älteren Bruders. Oft hatte er ihr Geschichten erzählt, hatte ihr seine Denkweise erklärt und Jean selbst dachte inzwischen ebenso. Es gab bestimmt eine Möglichkeit, um Seles zu retten und an diesem Glauben wollte sie festhalten. "Dein Bruder weiß aber auch, dass es manchmal keine Möglichkeit gibt. Ich weiß, es fällt dir...". "Du bist so gemein, Yuan. Warum bist du nur so? Verstehst du denn nicht, dass Zelos daran zerbrechen wird? Du bist so ein Mistkerl" brüllte Jean ihm entgegen. Er machte all ihre Hoffnungen einfach so zunichte, verzog dabei nicht mal eine Miene und tat so, als kümmerte ihn Zelos überhaupt nicht. Yuan erwiderte nichts, denn mit ihrer Reaktion hätte er rechnen müssen, war Jean im Moment auch einfach zu aufgewühlt, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Nach etlichen Minuten der Stille, in denen sie sich beruhigte, stieg sie endlich zu ihm auf den Rheaird und klammerte sich an ihm fest. Ein leiser Seufzer entwich seinen Lippen, ehe er sich ebenso leise bei ihr entschuldigte und allmählich den Rheaird in Bewegung setzte. Jean schloss ihre Augen, blendete jegliche Geräusche aus und blieb in ihren Gedanken bei Zelos. Stumme Tränen liefen ihr an den Wangen hinab, als sie sich an sein trauriges und gleichzeitig so verzweifeltes Gesicht erinnerte, doch im Augenblick konnte die junge Dame nichts tun, sondern nur warten und hoffen. Nach einigen Minuten erreichte Yuan das immer noch sehr kleine Dorf Iselia, landete vor dem Haus seines besten Freundes und stieg vom Sitz. Jean wischte sich mit ihrer Hand durch ihr Gesicht, behielt ihren Kopf gesenkt und versuchte sich nun allmählich zu beruhigen. Sie wollte unter keinen Umständen, dass ihr Vater irgendwelche Fragen stellte, denn eine Antwort konnte sie ihm sowieso nicht geben. Nein, sie würde die Sache mit Seles für sich behalten. Yuan wollte gerade seine Stimme erheben, als er vier Hände an seinen Hosenbein und über seinen Augen spürte. An seinem rechten Hosenbein hielt sich Mithos, sein zweites Patenkind, fest und strahlte ihn an, nachdem er die Hände von seinen Augen genommen hatte. Er schenkte dem Jungen ein zaghaftes Lächeln, ehe er über seine Schulter blickte und eine junge Dame erblickte, welche ihm keineswegs unbekannt war. "Suzu... Wenn du hier bist, sind deine Eltern...". Eine Hand auf seiner rechten Schulter ließ ihn verstummen und augenblicklich sah er in braune Augen einer schwarzhaarigen Frau, welche ihm ein sanftes Lächeln schenkte. "Sheena... Es ist lange her" murmelte er und blickte nun wieder zu dem Mädchen, welche mit Mithos zur Schule lief, um auf der daneben liegenden Wiese zu spielen. Suzu war im gleichen Alter wie Mithos und war ihrer Mutter erschreckend ähnlich. Sie war ebenso ein liebes Kind, aber wenn sie einmal sauer wurde, ergriff sogar ihr Vater die Flucht. "Das liegt wohl kaum an uns. Du kommst uns doch so selten besuchen" erwiderte die Kunoichi und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sheena warf einen kurzen Blick zu Jean, welche nun ebenfalls vom Rheaird stieg und ohne ein Wort, nicht einmal Sheena begrüßte, die Tür öffnete und das Haus betrat, um sich in ihrem Zimmer zu verschanzen. "Ähm... Raine sagte, dass Jean in Meltokio war. Ist etwas vorgefallen? Das sie sich mit Zelos gestritten hat, kann ich mir nicht vorstellen" wollte Sheena in Erfahrung bringen, denn bisher waren Jean und Zelos immer ein Herz und eine Seele gewesen. Yuan seufzte leise aus, schüttelte seinen Kopf und hielt seinen Mund. Er besaß nicht das Recht, von den neuen Erkenntnissen zu erzählen, weswegen er auf seinen Rheaird stieg und sich von Sheena verabschiedete. Die Kunoichi sah Yuan noch eine Weile hinterher, ehe sie ebenfalls ins Haus ging und sich zu Raine an den Tisch setzte. Ihre Männer würden wohl erst in einer halben Stunde zurückkehren, denn meist mussten sie erst einen Schwertkampf austragen, um ihre Stärke unter Beweis zu stellen. Wie kleine Kinder, dachte sich Sheena und sah nun Raine an, welche in den Flur blickte. Die Haustür ging im nächsten Moment unerwartet auf, ehe Lloyd und Kratos die Küche betraten. Der Ältere bemerkte sofort den besorgten Blick seiner Frau, trat an sie heran und legte seine Hände auf ihre Schultern. "Was ist denn los?" fragte Lloyd und blickte, wie Raine es tat, in den Flur. "Kratos... Unsere Tocher, sie..." murmelte Raine, hatte sie vor wenigen Minuten noch vor der verschlossenen Tür gestanden und die leisen Schluchzer gehört. Nur Kratos konnte nun vielleicht mit ihr reden, denn ihm vertraute sich Jeam meistgehend an. Kratos nickte ihr zu, lief sofort in den Flur und blieb vor der Zimmertür seiner Tochter stehen. Er hörte natürlich ihre leisen Schluchzer, überlegte auch schon fieberhaft, ob Zelos vielleicht etwas Falsches zu ihr gesagt haben könnte, aber irgendwie wollte und konnte er es sich nicht vorstellen. Noch nie hatte der Rothaarige seine Tochter derart zum Weinen gebracht, weswegen es andere Gründe für ihre Tränen geben musste. "Jean, ist alles in Ordnung?". Kratos biss sich auf die Zunge, denn diese Frage hätte er sich auch schenken können. "Magst du mir vielleicht erzählen, warum du weinst?" fügte er nach wenigen Sekunden hinzu, hörte jedoch nur ein dumpfes Geräusch, ehe die weinerliche Stimme seiner Tochter ertönte. "Lass mich in Ruhe" brüllte Jean, blickte auf ihr Kissen, welches sie gegen die Tür geworfen hatte und vergrub ihr Gesicht erneut in ihren Händen. Ihr Vater konnte ihr nicht helfen, auch wenn er ihr immer zur Seite stehen würde. Ein leiser Seufzer entwich Kratos' Lippen, denn nun war er sich sicher, dass etwas Schreckliches in den Augen seiner Tochter geschehen sein musste, denn Jean hätte sonst nicht so reagiert. "Falls du doch reden möchtest, Jean... Du weißt, dass ich immer ein offenes Ohr für dich habe" murmelte Kratos gegen die verschlossene Tür und lief zurück in die Küche. Voller Hoffnung wurde er aus blauen Augen gemustert und dennoch musste er seine Frau mit einem leichten Kopfschütteln enttäuschen. Kratos setzte sich zu ihr an den Tisch, legte seinen Arm um sie und wisperte ihr leise Worte ins Ohr. Ihre Tochter würde schon mit ihnen reden, aber vorerst brauchte sie wohl noch etwas Zeit für sich, auch wenn sich der Braunhaarige natürlich seine Gedanken um das derzeitige Befinden seiner Tochter machte. Jean vergrub nun ihr Gesicht in ihrer Zudecke, ließ ihren Tränen erneut freien Lauf und kämpfte weiterhin gegen diese Erkenntnis an. Obwohl sie nicht mit Seles verwandt war, war sie dennoch wie ein Teil der Familie behandelt worden. Ja, Seles war wie eine ältere Schwester für sie und aus diesem Grund wollte Jean diese Erkenntnis nicht akzeptieren. Schluchzend öffnete Jean das Medaillion, warf einen Blick auf das Bild des Rothaarigen und legte ein erzwungenes Lächeln auf. Zelos lächelte oft nicht ehrlich, versuchte seine Gefühle vor ihr zu verbergen, aber vor ihr konnte er einfach nichts verbergen. Nein, Jean sah seine Einsamkeit und seinen Kummer und nun musste sie Yuan zustimmen. Wenigstens sie musste stark sein, wenn Zelos in einem Meer aus unendlicher Trauer zu versinken drohte. Zur gleichen Zeit saß Zelos auf einem Stuhl vor Seles' Bett und hielt ihre Hand, während er ihr immer wieder prüfend in die Augen schaute. "Mein großer Bruder ist doch noch ein anständiger Mann geworden" lächelte Seles müde und blickte nun an die hohe Zimmerdecke. "Eigentlich wolltest du Jean nicht nach Hause schicken, nicht wahr?" fügte die jüngere Schwester des Rothaarigen leise hinzu, welcher nun seine freie Hand erhob und sich vereinzelte Tränen aus dem Gesicht wischte. "Du sollst dich schonen. Bitte ruh dich aus" ermahnte er Seles mit brüchiger Stimme, war doch jegliche Anstrengung und jegliche Aufregung wie pures Gift für seine Schwester. "Mein großer Bruder... Ich habe dir in der Vergangenheit nur Kummer bereitet. Vergib mir... Ich bin dir so unendlich dankbar, dass du in den letzten Jahren für mich da gewesen bist" murmelte Seles, spürte plötzlich die Arme von ihrem Bruder um ihren Körper und wie seine Tränen an ihren Wangen hinab liefen. "Hör auf... Gib nicht auf, Seles... Ich... Du darfst nicht sterben. Ich verbiete es dir, verdammt noch mal" schluchzte Zelos, drückte seine Schwester noch ein wenig mehr an seinen Oberkörper und biss fest die Zähne aufeinander, um weitere Schluchzer zu unterdrücken. Jeden verfluchten Tag und das nun schon seit einem Jahr fühlte er sich nun schon so hilflos, aber in den letzten Tagen hatte sich Seles' Zustand so dermaßen verschlechtert, dass er befürchtete, sie würde jeden Augenblick in seinen Armen sterben. Warum? Seles hatte nie etwas Böses getan, also warum musste sie sterben? "Weine nicht um mich, großer Bruder. Du hast mir etwas versprochen, erinnerst du dich?". Zelos nickte ihr zu, erhob sich nun wieder von ihr und setzte sich auf den Bettrand. "Ich soll stark sein und... Ich soll Jean immer liebevoll behandeln" sprach er das Versprechen aus, welches er seiner Schwester gegeben hatte. Seles nickte ihrem Bruder lächelnd zu, ließ ihre Augenlider sinken und seufzte leise aus. "Du kannst in dein Zimmer gehen, Zelos. Ruh dich aus und lass auch mich in Ruhe schlafen. Ich werde Tokunaga rufen, wenn ich etwas benötige" wisperte Seles und nur widerwillig wurde ihre Hand behutsam unter die Bettdecke gebettet. Zelos erhob sich vom Stuhl, beugte sich zu seiner Schwester hinab und küsste ihre Stirn. "Ich liebe dich, Seles" hauchte er, ehe er ihr Zimmer unter Tränen verließ. Seles öffnete ihre Augen, drehte ihren Kopf zur Tür und seufzte bekümmert. "Ich liebe dich auch, mein großer Bruder" hauchte sie, schloss erneut ihre Augen und fiel in einen ruhigen Schlaf. Zelos lehnte noch gegen die geschlossene Zimmertür, musterte den Boden unter seinen Füßen und atmete einige Male durch. "Zelos, immer schön lächeln, okay?" kam ihm ein vertrauter Satz in den Sinn und das Bild seiner süßen Prinzessin tauchte unweigerlich vor ihm auf. "Ich weiß, Jean. Ich werde immer für dich lächeln, Prinzessin" murmelte er und stieß sich von der Tür ab, um hinunter ins Wohnzimmer zu gehen. Im selben Moment betrachtete Jean den Sichel ähnlichen Mond von ihrem Bett aus, betrachtete die Sterne und dachte erneut an den ehemaligen Auserwählten. Wie es ihm wohl im Moment ging? Jean wollte ihn in ihre Arme schließen, wollte ihm Trost spenden, aber er hatte ihre Hilfe abgelehnt und sie nach Hause geschickt. Warum? "Bin ich in deinen Augen immer noch ein Kind?" dachte sie sich insgeheim, blickte erneut auf das Bild und seufzte leise aus. Jean wusste es nicht und strich mit ihrem Zeigefinger über das kleine Bild, ließ ihre Augenlider sinken und unterdrückte einen Schluchzer. "Ich werde immer für dich lächeln, Prinzessin" kam ihr ein vertrauter Satz in den Sinn und sofort erschien ihr das ehrliche Lächeln von Zelos vor ihrem geistigen Auge. Ja, Jean würde immer wieder dafür sorgen, dass Zelos ein ehrliches und reines Lächeln auflegen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)