Cybertronische Kurzgeschichtensammlung von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 14: Gewisse Dinge vergisst man eben nie .. Teil 1 --------------------------------------------------------- Hauptersonen : Ironhide und Chromia Betaleserin : meine Freundin Tinka *knuddel*. Anmerkung : Ich habe wegen diesem Kapitel das Rating höher gelegt, denn es behandelt ein etwas heikleres Thema. Widmung : Da Lord Megatron mich dankenderweise inspiriert hat, widme ich ihr diesen zweiteiligen OS ! Danke dafür *liebguck*. Ironhide humpelte schwerfällig zur Wohnungstür herein und schloss diese anschließend leise. Er wollte Chromia nicht unnötig aufwecken, und sich still und heimlich zu seiner Freundin ins warme Bett legen. Dummerweise wurde die blaue Fembot wach und sah ihn sofort fragend an. „Hast du schon Feierabend? Wie spät ist es denn eigentlich?“, fragte Chromia hörbar verschlafen und tastete nach dem Licht, fand es und knipste es an. „Öhm, ich habe etwas früher als geplant Schluss gemacht, heute Nacht war auch nicht allzu viel zu tun gewesen. Nach der menschlichen Zeitrechnung dürfte es ungefähr ein Uhr nachts sein.“, erklärte der Waffenexperte wahrheitsgemäß und versuchte möglichst normal zu laufen. Das kostete ihn allerdings ungeheure Überwindung und Selbstbeherrschung, aber die Alternative, die ihn erwartete, war noch weitaus schlimmer. Da biss er dann doch lieber seine Dentalplatten fest zusammen. „Geht es deinem Bein immer noch nicht besser? Aber du hast doch gesagt, es wäre alles wieder in Ordnung?“, fragte die Femme ihren Mech verwirrt, aber auch verärgert zu gleich. SCHLACKE, dachte Ironhide, warum konnte man dem weiblichen Geschlecht auch nie etwas vormachen? Jetzt musste er sich wohl oder übel schleunigst eine gute Ausrede einfallen lassen. „Das sieht nur so aus, ist alles wieder wie neu.“, schwindelte der Waffenexperte und hoffte, Chromia würde ihm die Story abnehmen. „So, so.“, sagte die blaue Autobot, setzte sich plötzlich auf und trat ihrem Mech ohne Vorwarnung ordentlich gegen das besagte Bein. Damit hatte Ironhide überhaupt nicht gerechnet, er knickte mit schmerzverzerrtem Gesicht ein und stürzte mit einem lauten Knall zu Boden, dort blieb er bäuchlings und stöhnend liegen. Chromia sprang quasi aus dem Bett, so eine heftige Reaktion ihres Partner hatte sie nicht erwartet. Sie wollte ihm doch nur einen gehörigen Schrecken einjagen, damit er endlich zu Ratchet ging und sich behandeln ließ. Stattdessen hatte sie ihn vermutlich jetzt noch mehr verletzt. Vorsichtig kniete sie sich neben Ironhide und berührte ihn sanft an seiner breiten Schulter: „Alles okay mit dir? Kannst du aufstehen?“ Der Waffenexperte drehte sich vorsichtig auf die Seite und sah ihr mit schmerzverzerrter Miene in die Optiken, nickte aber dann zustimmend. Chromia half ihm dabei, wieder auf die Füße zu kommen und gemeinsam schafften sie es irgendwie bis zum rettenden Bett. Stöhnend und prustend ließen sie sich hineinfallen. „Du alter Sturkopf, warum schwindelst du mich an?“, schimpfte Chromia, nachdem sich beide einigermaßen erholt hatten, und sah ihren Mech vorwurfsvoll an. Ironhide stöhnte leise und rieb sich sein immer noch stark schmerzendes Bein. „Ich dachte, du kaufst es mir ab! Aber da lag ich ja wohl mehr als nur falsch.“, seufzte der schwarze Autobot. Chromia grinste: „Eigentlich solltest du mich besser kennen, mein Großer. Morgen gehst du zu Ratchet, und wenn ich dich da eigenhändig hin zerren muss.“ „Das geht doch bestimmt auch ganz von alleine wieder weg...!“ „Vergiss es `Hide, keine Ausreden und Ausflüchte mehr, basta!“, knurrte Chromia wütend, ihr reichte es jetzt endgültig. Ironhide hob abwehrend seine Hände, er wusste, wann er verloren hatte, aber er wollte auf keinen Fall zum CMO. Daher zog er sein letztes Ass aus dem nicht vorhandenen Ärmel. „Aber du weißt doch, warum ich da nicht hin will.“, flüsterte er ihr leise in die akustischen Sensoren und setzte zusätzlich seinen Hundeblick auf. „Nee, jetzt komm´ mir nicht mit der Mitleidsnummer, die zieht bei mir schon lange nicht mehr. Ich weiß, dass du Angst hast, und ich komme auch gerne mit und halt dir meinetwegen auch deine Hand. Aber du kommst da nicht drum herum! Und jetzt lass uns endlich Stasis halten, es ist schon verdammt spät.“ Ironhide seufzte, legte sich vorsichtig neben seine Partnerin und versuchte angestrengt in Stasis hinabzugleiten. Es gelang ihm aber leider nicht, daher wälzte er sich unruhig hin und her. Dadurch konnte natürlich auch Chromia nicht ruhen und wurde irgendwann ganz schön zickig. „Jetzt reicht es aber!“, schimpfte sie genervt, knipste erneut das Licht an und blickte Ironhide bitterböse an. „Sorry.“, sagte der Mech kleinlaut, „Ich mach das wirklich nicht extra. Wenn du möchtest geh ich aufs Sofa, dann kannst du das Bett für dich alleine haben.“ Die blaue Femme seufzte, strich ihrem schwarzen Autobot sanft durch das Gesicht und schüttelte nur mit dem Kopf. Sie wusste schließlich sehr genau von seiner Angst, aber manchmal war sie mit dem Thema einfach schlichtweg überfordert und zugleich genervt. Trotzdem versuchte sie ruhig zu bleiben. „Aber warum hast du nur so große Panik vor medizinischen Untersuchungen? Dafür gibt es doch bestimmt einen Grund, oder? Ich möchte dir gerne helfen. Vielleicht hilft es ja, wenn du darüber sprichst.“, schlug Chromia vor und sah ihm dabei tief in die blauen Optiken. Ironhide schüttelte traurig und zugleich tief beschämt seinen Kopf. „Das möchtest du lieber gar nicht wissen, und ehrlich gesagt bin ich jetzt plötzlich ziemlich müde.“, versuchte sich der Waffenexperte herauszureden und drehte seiner Partnerin wenig galant seinen breiten Rücken zu. Aber so schnell ließ sich Chromia nicht abspeisen, kletterte kurzerhand über ihn hinweg und ließ sich unmittelbar vor ihm wieder hinunterrutschen. `Hide stöhnte auf, aus dieser Sache schien er leider so schnell nicht wieder herauszukommen. „Okay, aber es ist keine schöne Geschichte, die bis auf einen bestimmten Autobot auch niemand kennt.“, seufzte er und konnte dabei seiner Femme kaum in die Optiken sehen. „Wie du weißt, bin ich „nur“ ein halber Autobot, mein Vater war ein Decepticon, verließ aber meine Mutter, als ich noch nicht einmal laufen konnte. Sie hat mir nie erzählt, warum er das tat und auch nicht, was für ein Mech er war. Leicht hatte sie es leider nie mit mir, zu oft und zu schnell kochte das Decepticonblut in meinen Leitungen und trieb sie oftmals an den Rande des Wahnsinns. Ich schrie sie im Zorn an und tobte, wenn ich wütend war und ließ keinen an mich heran. Auch meine Großeltern wurden irgendwann nicht mehr mit mir fertig und gaben resigniert auf. Dann bekam meine Mutter von irgendwoher den Tipp, dass es einen Medibot gäbe, der sich auf schwierige Sparklinge spezialisiert hatte und ihnen Respekt beibrachte. Da sie einfach nicht mehr weiter wusste und bereits mehr als nur verzweifelt war, suchte sie mit mir zusammen den besagten Arzt auf. Ich musste allein zu ihm hineingehen und hatte dabei ein sehr mulmiges Gefühl in der Magengegend. Der CMO saß hinter seinem Schreibtisch und stand, als er mich sah, wortlos auf. Er ging zu mir, fasste meinen Arm hart an und befahl kurz und knapp, dass ich mich vor ihm auf den Boden setzen sollte. Den eiskalten Ausdruck in seinen Optiken werde ich wohl nie mehr vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)