Dead Boys Poem von DarkLemony ================================================================================ Kapitel 7: Erwischt? -------------------- Erwischt? Als Severus Snape sich auf den Weg machte grübelte er immer noch über das Verhalten von Harry Potter vom Vortag nach. Sollte er den Dunklen Lord davon unterrichten, dass sein Erzfeind eigentlich gar nicht mehr auf Dumbeldores Seite stand? Tom war zwar sein Freund, dennoch war sich der Tränkemeister nicht sicher. Er wusste nicht, was der Rotäugige mit dem Jungen tun würde. Wohlmöglich würde er ihn zwingen wollen das dunkle Mal anzunehmen und an diesem Punkt setze Severus´ Gerechtigkeitssinn ein. Er mochte den Vater des Jungen gehasst haben und auch den Gryffindor selbst nicht immer gerecht behandelt haben, doch freie Entscheidung, was die Wahl der Seite in einem Krieg anging war ihm heilig. Dumbeldore hatte ihn selbst gegen seinen Willen an die Lichtseite gebunden. Vermutlich würde der Schwarzhaarige Tom benachrichtigen. Der Dunkle Lord versuchte eigentlich immer Kinder aus dem Krieg rauszuhalten. So war es zum Beispiel Voraussetzung, dass man, um das Mal zu bekommen, über 18 sein musste. Der Snape würde sich wohl morgen noch einmal mit seinem Schüler unterhalten. Heute nach dem Todessertreffen hatte er noch was vor und ihn beschäftigte der letzte Satz seines Schülers noch zu sehr um es einfach so darauf zu belassen. „Ich kann mich glücklich schätzen zu seinen…“. Den heutigen Tag hatte Severus den Jungen eher unwillig in Ruhe gelassen. Die ganze Zeit war ihm etwas dazwischen gekommen. Ob nun Dumbeldore, der Schach spielen wollte, Poppy, die neue Tränke für den Krankenflügel brauchte, oder Minerva, die mit ihm über sein „unangebrachtes Verhalten“ gegenüber seinen Schülern unterhalten. Keine fünf Minuten hatte er Ruhe gehabt. Doch darum wollte er sich heute Abend nicht mehr kümmern. Der Professor hatte die Apparationsgrenze von Hogwarts erreicht und apparierte nun zum Hauptquartier des Dunklen Ordens. Er hatte sich schließlich noch etwas vorgenommen. Der Tränkemeister war extra früher gekommen da es seit einigen Wochen einen neuen Todesser gab der sein Interesse geweckt hatte. Der Junge hieß Nikolai Kooi. Das letzte Mal war er leider wieder zu spät gekommen, aber zum Glück nicht, wie das erste Mal, erwischt worden. Allerdings hatte Severus so nicht mehr die Möglichkeit gehabt mit ihm zu sprechen. Der Schwarzhaarige, junge Mann schien tatsächlich gegen den Cruciatus des Dunklen Lords immun zu sein. An sich nichts Besonderes für ausgebildete Geistmagier, aber für einen so jungen Zauberer…. Heute war der Professor jedenfalls fest entschlossen sich mit dem Neuling zu unterhalten. Wie hatte das passieren können? Eigentlich hatte Harry es vermeiden wollen als Nikolai Kooi mit irgendwem zu sprechen, der ihm als Harry Potter schon einmal begegnet war. Wieso musste jetzt also ausgerechnet sein Lehrer Severus Snape auf ihn zukommen? Von allen Leuten die hier rumliefen musste es grade die Person sein, der er gestern erst von seinen Zweifeln an Dumbeldore erzählt hatte. Warum hatte er auch heute so früh kommen müssen? Ach ja, weil er nicht schon wieder zu spät kommen wollte. Dabei wäre das doch gar nicht so schlimm gewesen, oder? Den Cruciatus spürte er eh nicht und ein paar Kopfschmerzen, weil Voldemort wütend war wären sicherlich auch zu ertragen gewesen. „Mr. Kooi, nicht wahr?“ „Ja, und Sie sind?“ Gut, die Maske saß. „Ah, Sie können mich ja gar nicht kennen. Wie unhöflich von mir! Ich bin Severus Snape, der Tränkemeister des Dunklen Lord.“ Eingebildet war er ja gar nicht. Trotzdem bemerkte der Vampir, dass etwas an der Stimmlage seines Lehrers anders war. Freundlicher. Es erinnerte ihn ein wenig an das Gespräch, dass sie am Vorabend geführt hatten. „Schön, Sie kennen zu lernen.“ Voldemorts treuem Mann, das er dies war wusste Harry spätestens seit Dumbeldore nach seinem Ausraster nicht auf der Matte gestanden hatte, lag offensichtlich etwas auf dem Herzen. „ Es mag vielleicht unhöflich klingen, da dies unser erstes Gespräch ist, aber seit Sie vom Dunklen Lord gefoltert wurden kann ich nur noch daran denken.“ Nun, das hörte sich nicht wirklich unhöflich an, eher ein bisschen pervers, aber der Schüler ließ sich nichts anmerken. „Und was wollen sie jetzt von mir, Mr. Snape?“ „Wie machen Sie das?“ Das erklärte einiges. Der Tränkemeister wollte einfach hinter sein Geheimnis kommen. Aber er wollte es nicht verraten. Sein Lehrer war selbst ein ausgezeichneter Geistmagier, da konnte der das mit Sicherheit auch. „Wissen Sie das denn nicht schon längst?“ „Also können Sie tatsächlich die Schmerzen eines Crucio aus ihrem Geist aussperren. Erstaunlich!“ „ Das ist doch relativ einfach, wenn man einmal begriffen hat, dass dieser Zauber nur eine Illusion im Kopf auslöst. Ich wette, Sie können das auch.“ Er war seltsam entspannend für Harry einmal mit Snape reden zu können, ohne dass der alte Hass und noch nicht einmal die Schüler – Lehrer – Beziehung zwischen ihnen stand. Trotzdem war der nun Braunäugige immer noch nervös. Wenn sein Professor rausfinden würde, wer er war wäre das sein Untergang. „ Ja, das mag schon stimmen, aber Sie scheinen mir noch äußerst jung und so leicht ist das gar nicht. Sonst könnte das doch jeder. Wie alt sind Sie? 20? 21?“ „19.“ Mist. Wieso konnte der Hogwartsschüler eine lange Geschichte, ein komplexes Gebilde aus Lügen, so glaubhaft rüberbringen, dass eine gesamte Schule ihm Glauben schenkte, aber ein kleiner Schwindel vor seinem Lehrer misslang total. „Sie sind ein schlechter Lügner Mr. Kooi. Allerdings werde ich jetzt nicht weiter fragen. Mich interessiert viel mehr, wieso Sie das können.“ Harry war so froh, dass der Tränkemeister nicht weiter bohrte. Um ihn davon auch weiterhin davon abzuhalten nahm der Vampir den Themenwechsel – mehr oder weniger – gerne an. „Ich habe es in der Vergangenheit als nötige erachten müssen die Kunst der Geistmagie zu erlernen.“ Grade wollte Snape ihn weiter ausfragen, als der Dunkle Lord den Saal betrat. „Warten Sie nachher auf mich. Ich möchte mich noch ein wenig mit Ihnen unterhalten.“ Seufzend nickte der Braunäugige und stellte sich in die Reihen der Todesser um sich zu verbeugen. Die gesamte Sitzung über fühlte sich der Schwarzhaarige unwohl. Ständig fühlte er den stechenden Blick seines Lehrers im Nacken. Eigentlich hatte Harry vorgehabt direkt nach der Besprechung zu verschwinden, doch da er nun unter ständiger Beobachtung stand war das nicht mehr möglich. Doch, der Junge war interessant. Warum er bei seinem Alter gelogen hatte verstand Severus zwar nicht, aber das war eines der Geheimnisse, die er nach dem Todessertreffen zu lösen gedachte. Kooi schien schon den ganzen Abend nervös zu sein. Der Junge hatte etwas zu verbergen und das war nicht nur sein wahres Alter. An irgendwen erinnerte er den Tränkemeister. Ob er nicht der war, der er vorgab zu sein? Aber das war unmöglich. Die Vergangenheit eines jeden neuen Todessers wurde durchleuchtet bevor er das Mal bekam und das Hauptquartier war durch Bannzauber geschützt, welche jeden Illusionszauber auflösten. Das Treffen verlief wie immer. Als Voldemort seine Todesser endlich entließ steuerte der Lehrer direkt auf Nikolai Kooi zu. „Schön dass Sie gewartet haben. Wollen wir nicht woanders hingehen, wo es sich besser reden lässt?“ Severus sah sehr wohl, wie unwohl sich sein Gegenüber fühlte, doch ignorierte er dies ohne mit der Wimper zu zucken. „Meinetwegen. Wo wollen Sie hingehen, Mr. Snape?“ Der Tränkemeister staunte. Ihm war klar, dass der junge Mann nur ungern mit kam, doch seine Schauspielerei war fast perfekt. Nur das nervöse Funkeln in seinen Augen verriet den Zauberer. Hätte Severus nicht eine so gute Menschenkenntnis gehabt, er hätte denken müssen, Kooi würde wirklich gerne mit ihm reden wollen. Er musste seine Meinung wohl revidieren. Der Junge konnte lügen. „Wie wäre es mit Madame Rosmertas in Hogsmead? Dann kann ich später gleich zurück nach Hogwarts.“ „Hogwarts? Sie sind Lehrer?“ Gute Reaktion, denn irgendetwas sagte dem Snape, dass sein Gesprächspartner das schon längst gewusst hatte. Ein anderer hätte das wohl so hingenommen, doch das hätte Severus erst recht misstrauisch gemacht. Woher sollte denn ein wild Fremder bei ihrem ersten Gespräch wissen, was er arbeitete. Pech nur, das der Professor schon längst einen Verdacht hatte, dass etwas nicht stimmte. „Meinetwegen. Können wir das Flohnetzwerk nehmen?“ Aus seinen Gedanken gerissen antwortete der Tränkemeister schließlich etwas verwirrt. „Warum das denn? Können Sie nicht apparieren?“ Irrte er sich oder wurde Kooi grade wirklich rot?“ „Ähm…. Nein, leider nicht. Ich habe meine Prüfung noch nicht gemacht.“ „Wie sind Sie denn dann Todesser geworden? Apparieren ist eine der Voraussetzungen um aufgenommen zu werden, wie auch das Mindestalter von 18 Jahren.“ „Äh, ja… ich habe ein wenig geschummelt. Die Prüfung war ein paar Tage nach meiner Aufnahme angesetzt, aber aus irgendeinem Grund wurde sie verschoben.“ „Nun gut, dann machen wir uns Mal auf den Weg.“ Das der Tränkemeister dem Jungen nicht glaubte war selbstverständlich. Das war definitiv kein guter Abend. Erst sprach sein Professor ihn an und nun ließ er ihn nicht in Ruhe. Was wollte er denn noch von ihm? Harry hatte doch schon erzählt warum er Geistmagie konnte. Seiner Meinung reichte diese Erklärung doch wohl. Keuchend stolperte der Vampir aus dem Kamin vor Snape schon wartete. Der Professor führte den Langhaarigen durch die überfüllte Kneipe zu einem Tisch. Da die beiden Todesser ihre Masken abgenommen hatten fielen sie unter den vielen Leuten überhaupt nicht auf. „Wirklich sehr nett, dass Sie mich alten Mann noch auf einen Drink begleiten.“ Der Snape wurde dem Grünäugigen langsam unheimlich. „Das ist doch kein Problem, Mr. Snape.“ „Was mich wirklich interessiert ist, warum sie sich unserem Lord angeschlossen haben.“ Also noch mehr aushorchen. Harry hatte fast die leise Hoffnung gehegt, dass sein Lehrer tatsächlich nur Smalltalk halten wollte, weil er…. Na aus irgendeinem Grund halt! „Sind wir nicht alle aus dem selben Grund Todesser? Wir stehen doch alle hinter den Zielen des Lords.“ „Das mag sein, aber es muss doch noch einen Persönlichen Grund geben, nicht wahr?“ Abwimmeln ließ sich der Tränkemeister sich heute wirklich nicht. Wäre auch zu schön gewesen. „Ich wurde von Dumbeldore ausgenutzt und habe erst nach zu langer Zeit erkannt was seine wirklichen Ziele sind.“ „Also ist der Dunkle Lord nur eine Art Kompromiss für Sie?“ „Nein, nein, ich stehe wirklich auf der Dunklen Seite! Ich kann mich glücklich schätzen zu den Todessern des Lords gehören zu dürfen!“ „Ich kann mich glücklich schätzen zu den Todessern des Lords gehören zu dürfen…. Ich kann mich glücklich schätzen zu seinen Todessern zu gehören!“ Harry wurde aus dem Gemurmel seines Professors nicht schlau. „Sir?“ Snape schaute ihn plötzlich so seltsam an. Das war richtig unheimlich. „Sir? Ich alles in Ordnung?“ „Sie brauchen mich hier doch nicht Sir zu nennen. Wir sind nicht in der Schule, Mr. Potter.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)