SuperHero von abgemeldet (Warum die Vergangenheit Gegenwart ist) ================================================================================ Kapitel 1: Memories ------------------- Ein starker Schmerz durchfuhr seinen kleinen Körper und lies ihn erschrecken. Er hob seinen Kopf und musste feststellen, dass er an seinem Schreibtisch eingeschlafen war, in einer sehr ungemütlichen Pose wohlbemerkt. Ächztend richtete Takanori sich auf, sah dabei auf den Brief, den er an Miyavi verfasst hatte. Tränenspuren waren darauf zu erkennen, er hatte geweint beim Schreiben dieses Briefes. Und sobald er wieder daran zurückdachte, kamen auch schon die Tränen wieder. Entschlossen ihnen nicht zu verfallen strich er sich diese weg ehe er sich auf den Weg in sein Badezimmer machte um sich anzuziehen. Der Blick in den Spiegel. Kein schöner Anblick, er kann das, was er sein Spiegelbild nennt einfach nicht schön nennen. Ryuichi.. Sein Handeln hinterlies Spuren, und nicht nur er, auch andere waren daran Schuld dass er sein Spiegelbild verabscheute. Wie so oft fragte er sich, warum er überhaupt einen Spiegel besaß. Wenn ein Spiegel wirklich die Seele wiederspiegelte, dann war seine Seele nicht mehr und nicht weniger als verkümmert, klein.. Seine Hand traf die Oberfläche des Glasses und ließen dieses bersten. Nein. Er durfte diese Gedanken nicht zulassen, nicht jetzt, nicht heute. Nie mehr. Er hatte ein anderes Leben, ein neues Leben. Er lebte noch.. Allerdings nur wegen ihm, Miyavi. Wenn er nicht wäre.. er möchte nicht daran denken, was passiert wäre. Heute nannte er ihn einen Engel. Doch war ihm bisher nur einmal über den Weg gelaufen. Er hatte sich nichtmal getraut ihn anzusprechen und so gingen sie nur aneinander vorbei. Wie Fremde. Waren sie das nun? Fremde? Sein Frühstück fiel wie immer sehr rar aus. Es bestand lediglich aus seinem Lebenselixier, dem Kaffe. Schwarz, ohne Zucker. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu Miyavi, den er immer aus der Ferne beobachtete. Und das Lied, was gerade in dem Moment im Radio lief machte es auch nicht besser. Girls be ambitios.. Miyavi. Wieder war nur er in seinem Kopf und plötzlich bekam er es mit der Angst zu tun. Was ist, wenn Miyavi ihn nicht mehr erkennt? Wieso machte ihm das Angst? So viel Angst, dass es ihm den Atem nahm. Seine Sicht verschwamm vor seinen Augen und Tränen verließen sie. Zitternd schloß er seine Augen und rief sich selbst zur Ruhe. Panik brachte ihm nichts, dass wusste er. Dennoch wird er ständig von diesen Attacken übermannt. Er war schwach.. doch nicht mehr so schwach wie früher. "Ich muss stärker werden", redete er sich ein und verlies sein Haus, nachdem er sich jacke und Schuhe anzog. Der Gang nach draußen war immer wieder eine Überwindung. An jeder Ecke könnten sie ja lauern.. Hastig schüttelte er seinen Kopf und steckte sich eine Zigarette an, von er er genüsslich einen Zug nahm. Angefangen hatte er mit 18. Es beruhigte ihn sehr, auch wenn es da noch dieses kleine Stimmchen im Hinterkopf gab, dass ihm davon abriet. Doch dieses Stimmchen wurde mit der Zeit leiser und leiser, mitlerweile ignorierte er es gekonnt. Außerdem genoss er die Momente mit dem Glimmstängel zu sehr, als dass er einfach aufhören könnte. Kai hatte bereits versucht ihn davon abzubringen, doch er scheiterte kläglich daran. Lächelnd musste Takanori feststellen, wie sehr ihn der Gedanke an den Sonnenschein der Band erfreute. Generell seine Band, er liebte sie. Sie waren ihm die wichtigsten Menschen im Leben und diese wollte er niemals verlieren. Eine zweite Familie waren sie bereits für ihn geworden, die mit ihm das taten, was er schon von klein auf immer tun wollte: Musik. Auch die Musik war in seiner Vergangenheit immer sehr präsent. Er sang für sein Leben gern und tut dies natürlich noch immer als Sänger der Band. Die Musik gab ihm Kraft, wenn er allein war. Sie war immer da, wenn er sie brauchte und er konnte all sein Gefühl in sie stecken, all seine Gedanken, Ängste.. Nur ein kurzer Moment, in dem wieder alles verschwand. Er wurde beiseite gedrängt und fand sich an einer Hauswand wieder. Und da war ein Lachen, doch merkte er nicht dass es keinesfalls ihm galt. Es waren Kinder, die miteinander spielten, eines geriet versehentlich an den kleinen Sänger und schubste ihn dabei an die Wand. Doch diese Tatsache erreichte ihn nicht. Da war nur noch Ryuichi und die anderen, die ihn an eine Wand schubsten und dann.. Aus den leeren Augen löste sich eine Träne, die ihren Weg über die Wange lief, über den Hals und schließlich in seiner Jacke verschwand. Automatisch presste er sich näher an die Wand, vielleicht um so durch die Wand zu verschwinden. Wo würde er dann landen? Er wusste es nicht, er hat nicht darauf geachtet, seine Gedanken waren wo anders. "Ruki", Eine Hand legte sich sanft auf seine Schulter. Zu sanft. Ein Schrei verlies seine Kehle, ehe er umgedreht wurde und in das Gesicht ihres Bassisten sah, dass ihn besorgt musterte. "Ruki, was war los?", er wurde in eine Umarmung gezogen, die er nach einiger Zeit auch erwiederte. Was war los? Nichts, es.. waren nur Kinder, wie ihm jetzt bewusst wurde. "Nichts, ist schon okay..", nuschelte der kleinere in die Jacke von Reita, der ihn kurze Zeit später loslies. Noch immer war er besorgt auch wenn er wusste, dass sowas öfter vorkam. Zum Glück immer seltener, seit einigen Wochen. Aber es gab sie noch und das war besorgniserregen genug. Mitlerweile hat Takanori alias Ruki viele Therapien hinter sich um das Problem in den Griff zu bekommen und er hat alles auch gut ausgehalten. Miyavi half ihm immer dabei, sagte er immer. Dieser Miyavi musste echt ein toller Typ gewesen sein, dass Ruki ihn über die Jahre nie vergaß. Gemeinsam machten beide sich auf den Weg denn sie hatten das selbe Ziel: Die PSC. Ihr Label, wo sie seit kurzem unter Vertrag standen. Dort bekamen sie einen Proberaum zur verfügung gestellt, den sie so oft nutzen konnten wie sie wollten. Eine unheimliche erleichterung für die Band, da Uruha's Keller zwar den größten Keller besaß, aber auch der war zu klein um eine Band darin proben zu lassen. Immer wieder sah Takanori sich um, suchend nach Gefahren die er nicht fand. Vielleicht nahm Reita, der in Wirklichkeit Akira hieß, ihm einfach die Angst auch wenn er momentan noch nichts anderes Tat als neben ihm her zu gehen. Aber dennoch gab ihm gerade dies viel Sicherheit, seine Statur die jederzeit zum kampf bereit schien, seine Augen, die unauffällig zu dem kleinen Sänger huschten um seine Mimik genaustens zu beobachten. Er kannte ihn. Und er wusste, wann es ihm schlecht ging, wann er nachdachte, wann er glücklich war und wann er alleine sein wollte. Und das wusste Takanori. Reita würde ihn mit seinem Leben beschützen, wie auch damals.. Es war kalt. Dabei war es nicht kalt draußen. Laut Thermometer 22 °C, eine perfekte Temperatur bei der man sich wohlfühlte. Doch nicht für mich.. mir war schon immer kalt. Egal wie warm es war. 11:56, kurz vor Mitternacht. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich in 4 Minuten 18 Jahre alt sein würde. Eine tatsache, die mich wenig erfreute. Wann feierte ich schon? Ich habe nur einmal gefeiert, und das war mit Miyavi.. Schritte hinter mir. Wieso nur blieb ich dann stehen? Wie rannte ich nicht weg? Wusste mein Unterbewusstsein, dass ich ohnehin keine Chance hätte? Ich war nie gut in Sport gewesen.. beim Laufen war ich immer der letzte. Die Schritte kamen näher. Ich konnte Atem hören, bald darauf auch spüren.. Aus Reflex rannte ich nun, doch jetzt brachte es mir auch nichts. Es war bestimmt schon Mitternacht. Vielleicht schon kurz danach. Ich hatte Geburtstag, ich wurde 18. Volljährig.. Ich wollte doch weiterleben. Unsachte wurde ich zum stehen gebracht und umgedreht. Ich wollte doch nur ein normales Leben führen.. An eine Wand gedrückt fand ich mich wieder und da stand er: Ryuichi. Er sah aus wie immer, nur noch ekliger. Mir wurde schlecht wenn ich ihn sah also schloß ich meine Augen und hoffte, dass es schnell gehen würde.. "Na wen haben wir denn da? Den kleinen Takanori..", säuselte in mein Ohr und presste sich an mich. Seine Absicht war mir sofort klar. Er wollte mich.. und er hatte mich. Niemand war hier, es war Mitternacht, ich lebte allein und hatte keinen Freunde. Niemand würde mich suchen. Schwache Wiederstandsversuche, die ich startete, wurden sofort von ihm zunichte gemacht indem er meine Hände nahm und diese kurzerhand über meinen Kopf pinnte. Sofort breitete sich Panik in mir aus und ich begann mich zu winden. "Nein.. hör auf..bitte..", eine leise Bitte verlies meinen Mund doch wurde sie einfach überhört. So wie sie auch immer überhört wurde, ich kannte es nicht anders, wieso nur versuchte ich es dann noch immer? Weil meine Hoffnung niemals stark.. und Miyavi lies sie wieder aufleben.. Er hat mich stark gemacht. Und ich werde nicht aufgeben, das schwor ich ihm damals. Wenn er mich jetzt sehen würde, wäre er sicherlich enttäuscht.. denn ich brach den Schwur. Ich kann mich nicht wehren, Ryuichi's 181 cm Körper war mächtiger als meiner mit meinen 162 cm. Ich konnte nicht.. ich konnte nichts.. auch nicht, als sich diese scheußlichen Lippen auf meine senkten und meine mitlerweile panischen Rufe im Keim erstickten. Nun konnte ich auch meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Es war schlimmer, als alles je zuvor. Nie ist er so weit gegangen, hatte er nie die Chance dazu. Doch jetzt hatte er sie, ich bot mich ihm quasi auf dem Silbertablett. Seine Hand schob sich unter mein Shirt und erneut wurde ich von einer Welle der Übelkeit heimgesucht. Dieser Typ machte mich krank.. einfach krank und ich wollte einfach nur noch, dass es vorbeigeht. Die Hand strich erst über meinen deutlich zu flachen Bauch, strich über meine hervorstehenden Rippen bis sie an meiner Brust zum erliegen kamen. Ein schluchzter verlies meine Kehle und wurde von dem Kuss verschluckt. Ryuichi nutzte die Gelegenheit wo mein Mund sich für einen kurzen Moment öffnete und drang mit seiner Zunge in meinen Mund ein, plünderte ihn. Es raubte mir den Atem und er schien dies genau zu bezwecken. Mir wurde schwindelig, die Welt verschwamm vor meinen Augen.. Ich fiel. Mit einem Ruck wurde Ryuichi von mir weggezogen und endlich traute ich mich meine Augen zu öffnen. Für einen Moment dachte ich, dass Miyavi hier wäre und mich wieder gerettet hätte. Ich bin wirklich naiv.. Es war nicht Miyavi. Vor mir stand ein Junge, der zwar größer war als ich aber auch kleiner als Ryuichi. Dennoch.. die Haltung, die er annahm zeigte mut und stärke. Selbstsicher stand er meinem peiniger gegenüber und sah ihn drohend an. "Halt dich fern von ihm", knurrte der geheimisvolle Fremde leise doch bedrohlich. Und es verfehlte seine Wirkung nicht, Ryu verschwand sofort. Seitdem sah ich ihn nie mehr. Kraftlos sank ich zusammen und schluchzte abermals auf, zutief saß noch der Schock von Ryuichi und seiner grausamheit. "Hey.. er ist weg, dir passiert nichts mehr", er war es offensichtlich nicht gewohnt jemanden zu trösten, es klang sehr unsicher. Langsam, doch beruhigten mich seine Worte, öffnete ich meine Augen und sah ihn zum ersten mal direkt an. Tatsächlich schien er etwas verlegen, auch als er sich zu mir runterbeugte und meine Schulter umfasste um kurz darüber zu streichen. Ich wusste nicht, wieso, aber ich beruhigte mich schlagartig. Auch hatte ich keine Angst vor ihm obwohl er auf den ersten Blick etwas gruselig aussah, angefangen bei seinen blond gefärbten Haaren, die er sich zu einem Iro hochgestylt hat. Sein Blick war stechend und bannend, seine Augen schwarz umrandet und verliehen ihm ein rebellisches Aussehen. Unterstrichen wurde dies noch von einem weißen Band, welches sich um seine Nase legte. Es hatte was geheimnisvolles.. ich hatte dennoch das Gefühl ihm voll und ganz vertrauen zu können. Deshalb umarmte ich ihn einfach. Ohne noch weiter nachzudenken. Ich genoss die Wärme, die von ihm ausging und Ryuichi war beinahe vergessen. Erwar momentan vollkommen fehl am Platz, ich wollte mich nicht mehr länger von ihm fertigmachen lassen! Von da an wusste ich, dass ich einen Neuanfang brauchte.. "Ruki? Träumst du wieder?", ein leises Lachen riss ihn aus seiner Erinnerung und etwas erschrocken wandte er sich an den Bassisten neben sich. "Tut mir leid..", doch er lächelte und sah Reita in die Augen. "Ich werde nicht aufgeben..", mit diesen gedanken betraten beide das PSC Gebäude und steuerten direkt auf ihren Probenraum zu, wo die anderen vermutlich schon warten würden. Immerhin waren sie schon 20 Minuten zu spät! Kai würde ihnen vermutlich wieder eine Predigt halten, da die beiden nicht zum ersten Mal zu spät kommen. Der Leader ihrer Band war eben doch sehr verantwortungsvoll und Ruki musste zugeben, dass Kai ihnen wirklich viel Arbeit abnahm. Oft machte dieser die Nacht durch um irgendwelche Zettel durchzuarbeiten, Dinge bei denen Takanori zu schnell die konzentration verlieren würde. Still nahm er sich vor Kai oder auch Yutaka danke zu sagen.. wie auch fast jeden Tag. Nichtsahnend und schwiegend liefen beide nebeneinander her, doch mit dem, was jetzt kam hätte der kleine Sänger niemals gerechnet. Gerade bogen sie um die Ecke, als Takanori in einen deutlich größeren Mensch reinlief und zurücktaumelte. Panik machte sich wieder breit, doch sie hielt nicht lange an als er sah, in wen er gerade reingelaufen ist. Er war 185 cm groß und whrscheinlich der größte Japaner, den er kannte. Beinahe geheimnisvolle Augen, in denen man sich verlieren kann. Ein Blick, mit dem er jeden verunsichern konnte. Sein Körper war übersäht mit Tattoos und auch an Piercings mangelte es ihm nicht, insgesamt sah er 5 auf dem ersten Blick. Doch etwas sagte ihm, dass diese nicht die einzigen waren. Die Haare waren bunt gefärbt und verrückt gestylt, eben Miyavi, wie man ihn kannte und liebte. Und er konnte seine Augen nicht von ihm lasse.. ebenso wenig wie Miyavi selbst, wie es schien. Auch er sah Takanori an und keiner der Beiden traute sich etwas zu sagen. Das Schweigen war bedrückend, und der kleinere wusste nicht wieso. Da stand er, der Mann dem er seit so langer Zeit endlich begegnen wollte. Den er so sehr verehrte. Der ihn immer beschützt hat. Sein Engel. Der ihn stark gemacht hat. Wieso nur.. fühlte er sich so ungemein verunsichert? Miyavi.. hat ihn wirklich vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)