Die Geschichte meines Lebens von Rapheli (Denn Neun Jahre sind eine lange Zeit) ================================================================================ Kapitel 1: Neun Jahre zurück – Mein 17 Geburtstag ------------------------------------------------- Hallöchen ^-^ Willkommen zum ersten Kapitel. Es freut mich dass ihr vorbei schaut und ich wünsche euch viel Spaß damit. Ich habe mir viel Mühe gegeben, es verständlich und gut gegliedert zu schreiben und ich hoffe das mir dieses auch gelungen ist ._. In diesem Kapitel geht es um Namis 17 Geburtstag, wir drehen die Zeit also Neun Jahre zurück. Ihr werdet ihre „Freunde“ kennen lernen und von ihrer ersten Begegnung mit Ruffy erfahren und wie dieser ihr einen schönen Geburtstag gestaltete und es am Ende dennoch ein Drama gab. Ihr werdet erfahren wie Nami ihren Kaffee gerne trinkt, was sie für kleine Macken hat und was sie am Leben liebt und ich hoffe es gefällt euch. Lasst es mich bitte wissen. Viel Spaß, Mondi. Musik: Angelika Milster – Immer wenn wir zwei uns lieben (Himmel, ich liebe dieses Lied! Kann ich nur empfehlen ^-^) INNA – Hot und Deja Vu. Vielen Dank an -_bad_eve_- die Beta gelesen hat -^-^- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 1. Kapitel: Neun Jahre zurück – Mein 17 Geburtstag Ich war gerade 17 Jahre alt geworden. Es war ein wunderschöner und sehr sonniger Tag. Ich erinnere mich daran dass der Himmel in einem fröhlichen Hellblau strahlte, das die Sonne in einem Gold-gelben Ton mit dem fröhlichen Himmel harmonierte. Das nur eine einzige Wolke die Schönheit perfektionierte. Und das diese Wolke die Form eines Strohhut hatte. Zumindest bildete ich mir das ein. Ich halte inne im Schreiben und blicke zur Wand, die ebenfalls in einem goldigen Gelb, gestrichen war. Denn dort hing ebenfalls ein Strohhut. Er war leicht lädiert und man sah ihn seine Jahre an, aber dennoch, strahlte er solch eine Wärme auf mich aus, wie es kein anderer könnte. Und sofort erschien ein Gesicht vor meinem geistigen Auge. Sein Gesicht. Ein schwaches Lächeln bildet sich auf meinen rosigen Lippen. Dieses Gesicht, zu lange ist es her …. Aber ich schweife wieder ab. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei meinem Geburtstag. Ich weiß noch, dass ich gut gelaunt war. Um es genau zu nehmen war ich mit einer, „super-duper-guten-happy-birthday“ Stimmung beschenkt wurden. Ich glaube, an diesem Tag war ich der Meinung nichts und niemand würde mir diese Stimmung vermiesen. Ich wusste damals nicht, wie sehr ich mich irren konnte. Zu mir und vor allem zu meiner Person muss ich sagen, ich war damals das typische High-School Girli. Zickig, arrogant und Selbstbewusst. Ich stand auf Shopping. Schuhe und schicke Kleider waren mein Lebensinhalt und ich verprasste mein ganzes Geld dafür, denn ich wollte schön sein und vor allem dazu gehören. Zu Menschen gehören die ich meine Freunde nannte und wo ich zu Blind war zu erkennen das sie keine waren. Ich sollte erst viel später erfahren was „wahre Freundschaft“ bedeutet. Sehr viel später. Aber dies ist ein anderes Kapitel. Jetzt im Nachhinein erinnere ich mich an viele Details. Unwichtige Details, aber sie gehören dennoch dazu. Und es macht mir Spaß mich an die kleinen Dinge zu erinnern. Ich weiß noch dass ich ein rotes t-Shirt trug und mir einen gelben Rock heraus suchte um das ganze ab zu runden. Ich weiß, dass ich meine Haare, die immer noch in einem leuchtenden Orange erstrahlen, hinter die Ohren strich. Ich weiß, dass ich Make up auflegte. Ich wollte schön sein an diesen Tag. Und ich war es auch. Ich verließ mein Elternhaus recht früh und begab mich auf den Weg zur Schule … Leise muss ich auf lachen. Ich erinnere mich sogar an den kleinen Hund der meinen weg kreuzte. Er war braun-schwarz gefleckt und er trug ein Rosa farbiges Halsband. Kurz stehe ich auf, verlasse meinen Platz und lasse mein Notebook alleine stehen. Es brummt leise vor sich hin. An der Kaffeemaschine halte ich inne und stütze mich auf dem Tisch ab. Leise seufzte ich. Mein rechter Arm schellt nach vorne, betätigt den „On“ Knopf der Grün aufleuchtet und leise fängt es an zu blubbern und zu brodeln. Die Maschine hat sich in Gang gesetzt um mir etwas von den köstlichen Schwarzen Getränk zu kochen. Habe ich schon einmal erwähnt dass ich zu meiner Kaffeemaschine eine besonders innige Bindung habe? Ihr lacht?! Ok, würde ich nach so einem Satz wohl auch. Ich bin ein Kaffee-Freak und lebe quasi davon. Sanji bezeichnet dieses Getränk auch gerne als mein, „Grundnahrungsmittel“ und irgendwo hat er ja auch recht. Ein leiser Lacher entringt meinem Lippen und mein Blick gleitet nach links wo eine kleine Kommode steht. Aber die Kommode ist Nebensache – sie ist Übrigends in Weiß gehalten – nein das wichtigste was da steht ist ein kleiner Fotorahmen. Ich stoße mich von dem kleinen Tisch ab und gehe zur Kommode. Acht kleine Schritte, dann habe ich mein Ziel erreicht und hebe das Foto kurz an. Meine Augenlider senken sich etwas und tief atme ich ein, bevor sich meine Augen komplett schließen und der Zeit Revue passieren lasse, wo dieses Foto entstanden war. Was auf diesem Foto ist, fragt ihr euch? Also ich muss sagen, ihr seid ziemlich neugierig, aber ich beantworte es euch wirklich gerne. Auf diesem Foto ist mein Leben in Form von acht Menschen, die mir das wichtigste der Welt sind. Sie waren in den schwersten Stunden meines Lebens an meiner Seite und egal was ich angestellt hatte, egal wie sehr ich sie verletzt hatte sie sind niemals gegangen. Sie waren immer da und sie werden es auch immer bleiben – das weiß ich nun. Sanft stelle ich das Bild zurück an seinem Platz und als der Bilderrahmen das kalte Holz berührt macht es leise `plopp´ und es steht fest, als wäre es niemals dort weg genommen worden. Ein klickender Ton verrät mir das mein Kaffee fertig ist, weswegen ich hin eile, mir eine Tasse aus den obersten Schrank nehme und mir das frische und heiße Getränk eingieße. Etwas Milch dazu und ich kann weiter schreiben. Wieder sitze ich vor meinem Notebook, ich möchte euch nicht länger damit aufhalten was ich so tue, wenn ich in meiner Küche herum laufe. Eher möchte ich euch lieber meine Geschichte weiter erzählen und ich glaube mal das ist auch interessanter als die Frage wie ich meinen Kaffee am liebsten trinke. … auf den Weg zur Schule traf ich Frau Hinamata. Eine liebenswerte etwas ältere Dame, die allerdings auch leicht Senil war und mich immer Nojiko anstatt Nami nannte. Ich hatte es aufgegeben sie zu korrigieren, da ich wusste dass sie dieses nicht mit Absicht tat. Als sie, in unserem kleinen Gespräch, erfuhr das ich am heutigen Tage Geburtstag hatte viel sie mir um den Hals, beglückwünschte mich und machte sich sofort auf den Weg um mir etwas kleines zu kaufen. Ich sollte nach der Schule bei ihr vor beikommen. Den dunkelbraunen Plüschteddy habe ich heute noch. Mein Schulweg war damals nicht sehr weit, weswegen ich nie länger wie 20 Minuten lief. Ich musste einen kleinen Berg runter, dann mitten durch die Innenstadt an zahlreichen Schaufenstern vorbei, am See links abbiegen und schon stand ich vor meiner High School. Es war kinderleicht. Ich lief gerne am See entlang denn er lud förmlich zum Träumen ein. Eingebettet in grüne saftige Wiesen, umrandet mit schönen Blumen und bestückt mit einigen Bänken die zum hin setzen einluden. Als ich an der Schule ankam, fing mein zweites ich an zu leben. Ich wurde wieder die zickige, arrogante Nami. Nichts war mehr übrig von meinen eigentlichen Wesen. Ich wurde unausstehlich. Ich wurde so, wie meine `Freunde` es wollten. Sofort traf ich auf sie und mit einem arroganten lächeln lief ich zu ihnen und nickte als Zeichen des „Guten Morgens“. Sie waren etwas Besseres. Reich und gut aussehend und vor allem eins – beliebt. Und genauso fühlte ich mich auch bei ihnen. Wunderschön, besonders und vor allem besser wie alle anderen. Mein Blick glitt über die vier Menschen um mich herum. Zuerst war dort Theresa Barton, sie war eine groß gewachsene Frau mit langen blonden Haaren und einer Schlanken Figur. Ihre Augen schimmerten in einem wunderschönen Grün Ton. Ihr Gesicht war dafür sehr markant und passte überhaupt nicht zu dem zierlichen Rest. Ihr Vater war der Leiter einer großen Bank und ihre Mutter arbeitete heute noch als Topmodel. Ihre beiden Eltern sah sie so gut wie nie, weswegen sie von unterschiedlichen Kindermädchen groß gezogen wurde und ziemlich verwöhnt war. Theresa war es gewöhnt zu bekommen was sie wollte und vor allem, zu machen was sie wollte. Neben Theresa stand Sophie Williams. Sie war eher eine klein gewachsene junge Frau, denn ihre Körpergröße überschritt nicht die 1,58 m. Außerdem war sie sehr pummelig und hatte ständig etwas Süßes bei sich. Aber dafür hatte sie ein wunderschönes Gesicht und tiefbraune Augen zu kinnlangen dunkelbraunen Haar. Und trotz dessen war sie der Außenseiter bei uns. Sie durfte nur dabei stehen weil ihre Eltern sehr reich waren. Ihr Vater hatte an der Börse durch Aktien ziemlich viel Geld erwirtschaftet und ihre Mutter leitete eine Boutique. Sophie war extrem eingebildet und vor allem sprach sie lieber mit den Fäusten wie mit dem Mund. Neben Sophie stand Benjamin Yagami. Sein Vater war Japaner und seine Mutter war Engländerin. Er war der ausgeflippte dieser Gruppe. Seine Haare waren Mittellang und Blau-Rot gefärbt, seine Nase Rund und Kartoffelknollen ähnlich und seine Lippen waren dick und fleischig. Im Gegenzug zu seinem Gesicht war er groß und sehr schlaksig gewachsen und er überragte mich um fast Drei Köpfe. Ebenfalls war er eine Niete in der Schule. Ich mochte Benjamin nicht sonderlich, aber er gehörte nun einmal dazu weswegen ich mir nichts anmerken ließ. Seine Mutter war verstorben als er vier Jahre alt war und sein Vater lebte auf Hawaii. Benjamin lebte mit einigen angestellten alleine in einer großen Villa. Allerdings genoss er diesen Zustand sehr. Direkt gegenüber von Benjamin stand Darian Shadow. Ihr lacht über diese Namenskonstellation? Ich kann euch verstehen, heute muss ich es auch. Darian war ein großgewachsener und unglaublich gut aussehender Mann. Seine Haare waren kurz und blond und seine Augen hatten eine wunderschöne Blaufärbung. Eher hellblau. Ich liebte diese Augen. Er war sehr schlank und dennoch muskulös. Er war intelligent, gebildet und hatte gute Manieren. Darian war der Anführer unserer Gruppe und er sagte immer wo es lang ging und vor allem ….war er mein Freund. Heute bereue ich diese Beziehung. Ich war mit Darian seit einem halben Jahr zusammen und ich liebte ihn über alles. Leider liebte er mich nicht, ich wusste dass er nur mit mir zusammen war weil ich gut aussah. Weil ich hübsch war. Weil ich in sein Jagdprofil passte. Man konnte unsere Beziehung auch als eine hart Hass-Liebe bezeichnen. Heute weiß ich so vieles, aber ich war zu Blind um es wirklich zu sehen. Ich vergötterte Darian, auch wenn er mich wie ein Stück Dreck behandelte. So wie auch an diesen Tag. An meinem Geburtstag. Ich bekam keinen Kuss, kein „alles Gute“, kein Geschenk. Aber für mich war das ok. Ich akzeptierte dies, denn sie waren doch meine Freunde und ich wusste oder eher, ich dachte dass ich ihnen wichtig bin und deswegen mussten sie nichts zu mir sagen. Und doch, war ich innerlich verletzt. Ein kurzes Kopfnicken von Darian reichte aus und alle setzten sich in Bewegung. Nur ich nicht. Ich blieb an Ort und Stelle stehen und sah meinen Freunden hinterher wie sie gingen. Und, auch wenn ich es nicht wollte, es bildeten sich Tränen in meinen Augen und verletzt schluchzte ich auf und rieb mir hastig über mein Gesicht um die Tränen weg zu wischen. Plötzlich erschien ein Taschentuch in meinem Blickfeld und ein liebevolles, „Happy Birthday“ und verwundert sah ich auf. Ich sah in Schwarze Seelenspiegel. Ich halte inne im schreiben und sehe wieder aus dem Fenster in meiner Küche. Mein Kaffee war schon wieder leer und ich wollte eh aufstehen um mir noch eine Tasse zu holen. Leise muss ich seufzten und wieder wische ich mir über die Augen. Hastig, so wie damals denn die Tränen kommen erneut zum Vorschein. Doch diesmal ist keiner da der mir ein Taschentuch reicht damit ich meine Tränen trocknen kann. Ich bin alleine. So wie damals. Dieser kurze Augenblick, damals, war meine erste Begegnung mit Ruffy Hamada. Ich würde sie nie wieder vergessen. Diese wunderschönen Augen, dieses liebevolle lächeln und die kleine verschmitzte Narbe unter seinem linken Auge. Ich konnte damals nicht ahnen wie sehr ich diesen Menschen mal lieben würde. Und wie sehr ich mal leiden würde wenn er nicht mehr da ist. Ich kannte Ruffy flüchtig und ich wusste nur dass wir in eine Klasse gingen und das er ebenfalls ziemlich beliebt an unserer Schule war. Er stand immer bei seinen Freunden – zumindest vermutete ich dass sie seine Freunde waren, denn oft hatte ich sie beobachtet. Still und heimlich natürlich. Leise schniefte ich auf, zog die Nase etwas hoch und nahm das Taschentuch, „danke“ murmelte ich und Ruffy kicherte leise und ich sah ihn an. „Weinen steht dir nicht“ lächelte er und irgendwie fühlte ich mich gezwungen auch zu lächeln, auch wenn es ein schwaches lächeln war. Doch schüttelte er, energisch, den schwarzen Schopf. „Ein falsches lächeln steht dir ebenfalls nicht“ stellte er fest und sofort erschlafften meine Gesichtszüge und machten der Traurigkeit wieder Platz. „Heute ist doch dein Geburtstag, da solltest du nicht traurig sein“ redete Ruffy munter weiter und wieder schossen die Tränen in meine Augen und diesmal erschien eine Packung Taschentücher in meinem Blickfeld und abermals sah ich auf. Direkt in dieses Gesicht was ein liebevolles Grinsen zierte, „ich glaube die wirst du heute noch gebrauchen“ scherzte er etwas, „aber Wasserfälle kann man damit nicht trocken ….aber für ein paar kleine, unnötige Tränchen werden sie schon reichen“ schmunzelte er und jetzt musste selbst ich lächeln. Ehrlich lächeln. Und offensichtlich schien ihn das sehr zufrieden zu stimmen, denn seine Augen strahlten. Damals erzählten mir seine Augen schon etwas, was ich einfach nicht verstand, in meiner Blindheit. Doch schaffte Ruffy es mir, viel später, die Augen zu öffnen und mich etwas erkennen zu lassen, was er schon lange wusste. Mir etwas zu zeigen, was ich ab dann erst richtig erfuhr und mir etwas zu geben was ich vorher, in der Art, noch nie hatte. Liebe. Es dauerte etwas bis ich mich wirklich beruhigt hatte und Ruffy blieb die ganze Zeit bei mir, obwohl es schon geklingelt hatte. Es schien ihm egal zu sein, sondern ich war wichtiger. War ich das wirklich? Irgendwie konnte ich das nicht glauben. Ruffy hatte meine Hand geschnappt und mich mit zu einer Bank gezogen, die im Schatten einer großen Trauerweide stand. Noch heute liebe ich diese Bäume. Ich finde sie wunderschön und stehe gerne unter einer Trauerweide, oder sitze auf einer Bank, unter ihnen, wie damals. Und ich habe das wunderbare Glück im Garten eine stehen zu haben. Mit einer Bank, geschützt vom Schatten dieses Baumes. Ich bin heute 26 Jahre alt und immer noch tue ich Dinge die Ruffy mir damals, Schritt für Schritt zeigte. Wie auf einer Bank unter einer Trauerweide sitzen. Oder auf ein Feld zu gehen und sich den Frust von der Seele zu schreien. Oder im Winter die Schneeflöckchen zu zählen. Im Frühling die Schmetterlinge zu beobachten und mit den Vögeln ihr Lied zu zwitschern. All diese Dinge die mich damals sowie heute noch glücklich machen und mich für immer mit Ruffy verbinden. Und diese kleinen Dinge des Lebens zeigen mir auf, wie schön unsere Welt ist. Wie zart gemalt die Schneeflöckchen im Winter sind. Wie bunt die Schmetterlinge schimmern, wie melodisch das Singen der Vögel ist und wie wunderschön eine Trauerweide sein kann. Es gab Momente in meinem Leben da wusste ich diese kleinen Dinge nicht zu schätzen, doch Ruffy zeigte sie mir immer wieder und brachte mir, auf seine eigene Art und Weise, bei egal was passiert und egal wie dunkel das Leben noch erscheinen mag, das man es dennoch genießen sollte. Das man Dankbar sein sollte, auf dieser Erde zu leben und das man sich an den kleinen aber dennoch wunderschönen Dinge erfreuen soll. Und das tue ich heute. Mittlerweile steht eine neue Tasse Kaffee neben mir und mein griff geht nach rechts zu einer kleinen roten Schachtel und ich fische mir eine Zigarette daraus die ich mir auch so gleich anzünde. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, ich rauche nicht immer. Eher ab und zu und man könnte mich in die Kategorie „Gelegenheitsraucher“ stecken. Aber während ich das hier schreibe, brauch ich einfach eine. Ganz kurz muss ich auf lachen und schaue amüsiert zu einem Foto, worauf Ruffy und ich zu sehen sind. Was er jetzt sagen würde? Bestimmt würde er mir einen Vortrag halten. Ruffy hatte es nie gemocht das ich geraucht habe, aber er hatte es dennoch akzeptiert, „bist ja alt genug“ meinte er immer wieder dazu und schaffte es durch diesen Satz mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Aber er war nicht da um dies zu tun. Also rauche ich. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Ruffy und ich auf der Bank. Ruffy und ich hatten es tatsächlich geschafft über Zwei Stunden auf dieser Bank zu sitzen und zu reden und er stellte sich als ein erstaunlich guter und vor allem verständnisvoller Zuhörer heraus. Er ließ es zu das ich mich ausweinen konnte, meine ganze Wut und meinen ganzen Frust los werden konnte und reichte mir dabei ein Taschentuch nachdem nächsten. Während ich mich ausweinte, wie verletzt ich von meinen Freunden und vor allem von Darian war streichelte er sachte meinen Handrücken und lächelte mir aufmunternd zu. Nachdem ich mir die Augen ausgeweint hatte und wusste das ich grauenhaft aussah, weil mein gesamtes Make Up sich auf meinem Gesicht verteilt hatte wischte ich mir noch einmal über die Augen und plötzlich stand Ruffy auf und grinste mich an, „weißt du was?“ er hatte einen schelmischen Unterton in der Stimme, „wir zwei machen heute Blau“ offenbarte er mir und bevor ich reagieren konnte hatte er abermals meine Hand geschnappt und zog mich mit runter vom Schulhof. Blau machen? Schwänzen? Das hatte ich noch nie getan! Und trotzdessen das alles in mir Schrie und sich wehren wollte, weil mein Kopf der Meinung war ich gehörte in den Unterricht – womit er auch zweifelsohne recht hatte – ließ ich mich von ihm mit ziehen. In seine Welt. Dieser Geburtstag sollte der Beginn vieler wunderschöner Geburtstage und noch schönerer Tage werden. „Wo willst du hin?“ „Die Frage ist eher wo wir hin wollen!“ entgegnete er mir lachend und zog mich einfach mit und ich ließ mich ziehen. Führen von ihm und gab mich ihn völlig hin. An diesen Tag eroberte er mein Herz schon im Sturm doch sollte es lange dauern bis ich es bemerkte. Sehr lange. Ruffy zog mich mit zum See der in der Nähe unserer High School war. Da es gerade mal Vormittag war war es dort sehr ruhig, nur vereinzelt streifte ein älteres Ehepaar unseren Weg. „Was wollen wir hier?“ entfuhr es mir neugierig und abermals hörte ich sein schönes lachen. „Warte es ab“ grinste er nur und wirkte wieder so geheimnisvoll. Ruffy zog mich am See entlang und ließ meine Hand die ganze Zeit nicht los und ich unternahm auch nichts dagegen. Es fühlte sich gut an. Wir liefen etwas weiter in den kleinen Wald, der direkt hinter der Wiese angrenzte und ich wurde immer verwirrter. Was hatte er vor? Ich wusste es nicht und vor allem konnte ich Ruffy absolut nicht einschätzen. Aber ich vertraute ihm blind. Und ich hatte es nie bereut. Als wir ca. in der Mitte des Waldes angekommen warenblieb er plötzlich stehen und zeigte nach oben. Fragend folgte ich seiner zeigenden Hand und war erstaunt. Ein Baumhaus. „Da kletterst du jetzt hoch“ wies er mir grinsend an, „und wartest kurz. Ich bin gleich zurück“ erklärte er mir und panisch sah ich ihn an. „Aber du kommst wieder?“ harkte ich nach und Ruffy lachte und tätschelte meinen Kopf. „Natürlich. Vertrau mir einfach ok?“ bat er und nach kurzen zögern nickte ich. Ruffy drehte sich um und ging und ich schluckte und kletterte die selbstgebaute Leiter nach oben und krabbelte in das Baumhaus herein. Es war sehr groß und geräumig und sah aus wie von einem erfahrenden Architekten entworfen und von fähigen Arbeitern erbaut. Es war nur ein Raum und dort befanden sich mehrere großer Sitzkissen in verschiedenen Farben, ein kleiner Tisch und darunter ein Teppich im hellen Braun Ton und ein kleines Radio was mit Batterien betrieben wurde. Ich schaltete das schwarze Radio ein, lauschte der Musik und kuschelte mich in ein Sitzkissen was rot war. Die Farbe hatte mich sofort angesprochen und wartete. Ich wartete auf Ruffy. Einen mir unbekannten und fremden Menschen, der es dennoch geschafft hatte nur durch ein einzelnes lächeln mein Vertrauen zu gewinnen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Kurze Zeit später kletterte Ruffy die Stufen hoch und erreichte grinsend den kleinen Raum und kratzte sich kurz am Hinterkopf, „tut mir leid. Es hat doch etwas länger gedauert“ dieser Dackelblick. Da konnte man nicht mehr böse sein. Und mit diesem Blick wickelte er mich damals um den Finger. Wieder halte ich im schreiben inne und lehne mich auf meinen Stuhl etwas zurück. Die Kaffeetasse halte ich in beiden Händen und abermals schließe ich die Augen an diesem Tag und muss lächeln. Dieser Blick. Dieser treuherzige Blick, wo mit er jeden um den Finger schlang und für sich gewann. Ich liebe diesen Blick, denn Ruffy sah nur mich mit diesen Blick an wo seine Augen funkelten, sein Mund sich zu einem leichten liebevollen Lächeln verzog und wo sein ganzes sein so viel liebe für mich ausstrahlte. Dieser Blick … Lachend winke ich ab und bin gespannt was denn so wichtig war das er nochmals verschwinden musste und so gleich offenbart mir Ruffy den Grund. Mit einem breiten grinsen zog er etwas unter seiner dünnen Jacke hervor. Ein kleines Päckchen, welches in Rosa war und mit einer großen gelben Schleife versehen war und übergab es mir, „Alles Gute zum Geburtstag“ grinste er dabei und erwartungsvoll öffnete ich es und musste lächeln. Ein kleiner Schokoladenkuchen in dem eine Kerze gesteckt war befand sich darin und überrascht sah ich zu Ruffy der leicht rote Wangen bekam. „Ich hatte jetzt leider nicht die Zeit etwas Großes zu kaufen … naja und kein Geld … und ich weiß ja gar nicht was dir gefällt und-„ redete er doch er wurde von mir unterbrochen, „es ist perfekt. Vielen Dank“ bedankte ich mich freudestrahlend und Ruffy grinste wieder, zog ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche und zündete die Kerze an. „Du darfst dir etwas wünschen“ … Es tut mir leid, aber ich muss im Schreiben noch einmal inne halten, denn an diese Momente erinnere ich mich sehr gerne und ich genieße es, wenn ich es darf. Ruffy war also los gezogen um mir einen Kuchen zu organisieren. Einen richtigen Geburtstagskuchen, mit Schokoguss und Kerze. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sehr ich mich darüber gefreut hatte. Und mit dieser kleinen Geste erreichte er bei mir so viel wie kein anderer jemals zuvor. Übrigends ist meine Tasse schon wieder alle … Ich kann weiter erzählen, mit einer frischen Tasse Kaffee und einer neu angesteckten Zigarette. Ich rauche schon wieder zu viel. Lächelnd nickte ich und beugte mich mit dem Oberkörper etwas nach vorne und stieß die Luft aus meinem Mund. Der Druck erreichte die kleine Flamme und lautlos ging sie aus und hinterließ eine kleine aufsteigende Rauchwolke. Dabei hatte ich die Augen geschlossen gehabt und als ich sie wieder auf machte sah Ruffy mich erwartungsvoll an. „Und?“ „Was und?“ „Na was hast du dir gewünscht?“ Ich musste lachen und grinste vor mich hin, „Verrat ich nicht. Sonst wird es ja nicht wahr!“ „Och Manno“ er schmollte und ich musste gestehen das ich das unglaublich süß fand. Wirklich süß. Aber im Allgemeinen, der ganze Mann war süß. Aber schnell wischte ich diese Gedanken beiseite. Ruffy bekam sich so gleich wieder ein und er holte, wie von Zauberhand, ein kleines Messer und Zwei Pappteller hervor und ich schnitt den Kuchen an und gab uns beiden jeweils ein Stück. Und während wir dasaßen und aßen unterhielten wir uns über Gott und die Welt. Ich durfte feststellen das Ruffy ein ausgesprochen guter Redepartner und ein guter Zuhörer war. Allerdings verwickelten wir uns auch öfters in kleine Diskussionen, analysierten etwas aus und sponnen eine Geschichte weiter. Das typische „was wäre wenn?“ Gerede. Die Zeit verflog gerade zu … Diese paar Stunden die wir da zusammen waren genoss ich sehr und für mich wurde es zum schönsten Geburtstag und meine Laune stieg hoch zum Himmel. Wie sollte ich ahnen was mich erwarten würde wenn ich zu Hause war? Das mein Leben binnen einer Minute völlig auf den Kopf gestellt werden würde? Wie sollte ich es ahnen? … Wir saßen bestimmt 4 Stunden in den kleinen Baumhaus, genau weiß ich es nicht mehr, unterhielten uns, diskutieren mit einander, lachten gemeinsam bis ich entschied das es Zeit wurde nach Hause zu gehen, denn dort warteten ja noch meine Mutter Bellemere und meine Schwester Nojiko. Leicht grinste ich. Bestimmt hatten sie einen tollen Kuchen gebacken und wenn ich das Haus betreten würde, würde alles nach Kaffee duften. Meine Mutter und meine Schwester würden am gedeckten Tisch sitzen, „Alles Gute zum Geburtstag!“ rufen so wie ich das Wohnzimmer betrat und dann würden wir etwas feiern. Wahrscheinlich war noch alles schön und festlich dekoriert und die Beiden haben es mit Sicherheit wieder mit Geschenken für mich übertrieben. Ich freute mich nach Hause zu gehen. Ich konnte es nicht ahnen …ich wollte es nicht ahnen … Aber mein Leben war an diesem Tag vorbei. Ruffy begleitete mich ein Stück und Zwei Straßen und einem kleinen Berg vor meinem Haus trennten wir uns. Allerdings erfuhr ich dass er in unmittelbarer Nachbarschaft wohnte. Er wollte mich eigentlich nach Hause begleiten aber ich lehnte dankbar ab. Ich wollte ihm keine Mühen machen. Hätte ich bloß gesagt dass du mit mir kommen sollst. Hätte ich dich bloß bei mir gehabt …. Eilig und voller Vorfreude lief ich nach Hause. Der Tag hatte so schön angefangen, er konnte doch nur noch besser enden. Ich rannte den kleinen Berg förmlich hoch, lachte glücklich und stockte sofort in meiner Bewegung. Nicht das Auto meiner Mutter stand da ….sondern das der Polizei. Eine dunkle Vorahnung machte sich in mir breit und eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper. Und ich weiß noch, dass ich anfing zu zittern. Meine Beine waren plötzlich mit Blei gefüllt, sie bewegten sich nicht mehr und mein Mund war leicht eröffnet wobei meine Unterlippe zitterte. Ich konnte es nicht ahnen …… Ich haderte mit mir selbst. Ich wollte nicht ins Haus gehen. Nicht jetzt. Doch ich wusste dass ich es musste, mich dem, was auch immer mich erwarten würde, stellen musste. Und so langsam schlich sich eine Erkenntnis in meinen Kopf und ließ mich stark nach Luft schnappen. Nein … bitte nicht … Ich liebe euch doch! Und wieder muss ich inne halten. Ihr müsst verstehen, es nicht einfach so etwas nieder zu schreiben denn man erlebt diese traumatischen Situationen noch einmal und nun muss ich mich ihr stellen. Lange habe ich es unterdrückt, verborgen, versteckt und nicht zu gelassen, aber ich weiß das der Moment gekommen ist wo ich es verarbeiten muss. Neun Jahre später … Ich denke mal, ihr wisst was mir passiert ist. Was an diesem Tag geschehen ist. Ich habe meine Mutter und meine Schwester verloren. Mein Geburtstag war ihr Todestag. Als ich das Haus betrat erwartete mich wirklich die Polizei. Sie erwarteten mich wirklich mit der Nachricht die ich geahnt hatte. Und dennoch, war es wie ein Schlag ins Gesicht. Dieser eine Satz, brachte mein ganzes sein und Leben durch einander und stellte mich vor die größte Aufgabe meines späteren Lebens. Überleben. Ich glaube man kann nicht mit Worten ausdrücken wie es einen Menschen in solch einer Situation ergeht, denn das wäre zu einfach. „Es tut mir leid, aber ihre Mutter und ihre Schwester sind bei einem Autounfall heute Morgen um 10 Uhr tödlich verunglückt“. Ich weiß nur noch dass mein Herz für einen Moment aussetzte und die Welt für mich stehen blieb. Das die Polizistin mich mitfühlend ansah und einen Arm um meine Schulter legte und leise mit mir sprach. Das die Tränen tonlos über mein Gesicht rannen und doch gleichzeitig schrien. Meinen Schmerz heraus schrien. Und wie ich schreiend zusammen brach …. Mein Name ist Nami Sato und ich bin jetzt 26 Jahre alt. Und ich erzähle euch heute, hier und jetzt meine Lebensgeschichte. ~Fin~ In Andenken an meine wunderbare Tante, meine großherzige Cousine und an meinen Liebenswerten Cousin. Es tut mir leid was dir geschehen ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)