Kill this Killing Man I von Kalea (Zurück ins Leben) ================================================================================ Kapitel 181: Erkenntnisse ------------------------- 181) Erkenntnisse Sam blieb an das Geländer der Veranda gelehnt stehen. Er zog seinen Bruder näher und fasste ihn bei den Schultern. „Das was du hier machst ist unhöflich! Sie ist Bobbys Freundin und wir...“ „Dann soll Bobby sie doch besuchen und wir warten hier. Ich such auch Würmer für Gus!“, bot Dean sofort als Ausgleich an. Sam musste gegen seinen Willen lächeln. „Sie hat sich extra für uns Zeit genommen und freut sich darauf, dich kennen zu lernen. Warum willst du denn nicht zu ihr?“ Vielleicht kam er ja so an den Grund von Deans Ablehnung. „Komisch!“ „Was ist komisch?“ „Sie!“ Ja. Sam hatte es auch gespürt. Irgendetwas umgab Pamela Barnes wie eine Aura, was er durchaus nachvollziehen konnte, immerhin war sie ein Medium. Von Kindern hieß es, dass sie solche Schwingungen eher wahrnehmen konnten. Also musste ihm jetzt nur noch etwas einfallen um Dean davon zu überzeugen, doch in das Haus zu gehen. „Würdest du mir einen Gefallen tun?“, fragte er den Blonden, der ihn sofort fragend anschaute. „Wir gehen jetzt da rein, benehmen uns wie große Leute und sind ganz schnell wieder raus. Du musst auch nicht mit ihr reden!“ „Will nicht groß sein! Darf ich zu dir?“ „Du willst auf meinen Schoß?“ Dean nickte und zog schniefend die Nase hoch. „Dann lass uns reingehen und dann darfst du zu mir“, sagte Sam erleichtert darüber, seinen Bruder davon überzeugt zu haben, mit in das Haus zu kommen, doch der Blonde bewegte sich keinen Meter. Er seufzte und hob Dean hoch. Der schlang sofort seine Beine um Sams Hüfte, seine Arme um seinen Hals und versteckte sein Gesicht in dessen Halsbeuge. „Du bist ganz schön schwer geworden“, stöhnte der Jüngere. „Nich schwer!“ Sam trat ins Haus und ließ sich dankbar auf einen Stuhl fallen. Die fragenden Blicke der beiden Anwesenden beantwortete er mit einem kurzen Kopfschütteln. „Kannst du dich etwas drehen, sodass er sie sehen kann?“, fragte Pamela und deutete auf die sich drehende Spirale schräg hinter Sam. Der schaute sich um und blickte gleich darauf fragend zu Bobby. Der Jäger nickte bestätigend. Er hatte sich mit ihr besprochen und sie waren zu dem Schluss gekommen, dass Hypnose unter den gegebenen Umständen wohl das Beste wäre. Sam schloss die Augen und atmete tief durch. Er konnte nur hoffen, dass sie sich das auch wirklich gut durchdacht hatten, denn er wollte seinen Bruder auf keinen Fall noch mehr ängstigen. Vorsichtig drehte er sich so, dass die Spirale in Deans Blickfeld sein musste, wenn er denn irgendwann gewillt sein sollte, den Kopf zu heben. Und der Plan schien aufzugehen. Sie unterhielten sich eine ganze Weile über Alltäglichkeiten und tranken Kaffee, als Sam merkte, wie sich sein Bruder bewegte. Langsam hob er den Kopf und blickte neugierig auf die rotierende Scheibe. Gleich darauf begann Pamela mit ruhiger Stimme auf ihn einzureden. Nach einer, wie es Sam schien, halben Ewigkeit entspannte sich Dean plötzlich vollkommen. „Leg ihn bitte auf die Couch“, sagte sie sofort und deutete auf das Möbelstück. „Und dann verlasst bitte das Haus.“ „Ich werde ihn nicht alleine lassen!“, begehrte der Winchester sofort auf. „Ich werde ihm nichts tun und es ist einfacher, wenn ich mit ihm alleine bin!“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Komm, je eher wir verschwunden sind, um so eher hast du ihn wieder“, sagte Bobby und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sam musterte ihn fragend, denn auch Bobby hatte alles andere als wirklich überzeugt geklungen. Der Winchester nickte. Er warf noch einen Blick auf seinen hypnotisierten Bruder und folgte dem Freund schweren Herzens. Die Zeit verging und die Jäger wurden immer unruhiger. Noch konnten sie sich zurückhalten, doch wenn Pamela nicht bald fertig wäre, würden sie das Haus regelrecht stürmen. Immer wieder huschten ihre Blicke zur Tür, um sich gleich darauf wieder fragend anzuschauen. Auch Bobby, dessen Vertrauen in die Frau um ein vielfaches größer war, als das des jüngeren Winchester, hielt es kaum noch aus. Gerade, als sie sich einig waren, das Haus wieder zu betreten, egal ob Pamela jetzt fertig war oder nicht, kam sie heraus. Sie sah mitgenommen aus. „Was ist mit Dean?“, bestürmte Sam sie sofort und drängte sich an ihr vorbei. „Er ist okay und schläft noch, bis ich ihn wecke“, sagte sie müde und lächelte. Die Sorge in Sams Stimme fand sie rührend. „Auch danach wird er noch sehr müde sein. Ich hab mir gedacht, dass es euch am ehesten bei der Recherche hilft, wenn er noch schläft.“ Trotz ihrer Versicherung stürmte Sam in den Raum. Er musste sich selbst vergewissern, dass es seinem Bruder gut ging. Vorsichtig drückte er ihm Caro in den Arm und zog die Decke noch etwas höher. „Was hast du rausgefunden?“, wollte jetzt auch Bobby wissen. Er war mit ihr zurück ins Haus gekommen und da Sam so ruhig reagierte, schien alles in Ordnung zu sein. Er kannte und schätzte Pam, aber Dean stand ihm dann doch wesentlich näher und war ihm auch wichtiger. Pamela ließ sich schwerfällig auf einen Stuhl fallen und nahm den Kaffee, den der ältere Jäger ihr reichte, dankend entgegen. Als auch Sam saß, begann sie zu berichten. „Das ist ein verdammt komplizierter Fall, den ihr mir hier gebracht habt. Es hat mich viel Kraft gekostet und ihn auch. So was hatte ich bis jetzt noch nie! Also!“ Sie hob beruhigend die Hände, als Sam auffahren wollte. „Der Junge heißt Kyle Railey. Wo er wohnt weiß er nicht. Er hat etwas von Carolin erzählt und dass auf dem Nummernschild ein Vogel ist, den er mag und seine Lieblingsfarbe ist rot.“ Fragend blickten die Jäger sie an. „Das ist eure Aufgabe, dieses Rätsel zu lösen“, wehrte sie sofort ab. „Was ist passiert?“, wollte Sam jetzt wissen. „Ihr hattet Recht. Es war ein Seelentausch, der, aus welchem Grund auch immer, nicht komplett erfolgte. Ein Teil von Dean ist noch in dem Körper, aber er wird immer schwächer. Eine zerrissene Seele stirbt mit der Zeit. Ich habe ihn in einem sicheren Winkel seines Körpers eingesperrt und dann einschlafen lassen. So kann er Kräfte sparen und ist von dem Rücktausch geschützt“, beruhigte sie Sam sofort. „Es muss sehr schmerzhaft gewesen sein, als seine Seele zerrissen wurde.“ Sams Augen weiteten sich. Deans Bauchschmerzen nach dem Diner in Grady! Die mussten noch um ein Vielfaches schlimmer gewesen sein, als er seinem Großen so schon zugeschrieben hatte, immerhin hatte der zugegeben, dass er Schmerzen hatte und das tat er nur, wenn er schon halb ohnmächtig davon war! Er schloss seine Augen wieder und schluckte hart. Auch Bobby wusste sofort woran der Jüngere dachte. Sie hatten es einfach Deans Verfressenheit zugeschrieben! Aber woher hätten sie es auch wissen sollen? „Hier ist eine Formel, die ihr sprechen müsst, bevor ihr den Rücktausch einleitet“, fuhr das Medium fort. „Das Verbrennen der Kräuter, die hinten auf dem Zettel stehen, wird unterstützend wirken. Ihr müsst sie in genau dieser Reihenfolge verbrennen. Der erste Teil dieser Formel bezweckt, dass die Seelen loslassen und sich zusammen ziehen, um den Austausch unbeschadet und so schnell wie möglich durchführen zu können. Danach erfolgt der Rücktausch und dann sprecht ihr den zweiten Teil der Formel. Das wird den Teil von Deans Seele, der jetzt noch in ihm ist befreien, wecken und dazu bringen, sich wieder mit dem Rest zu verbinden. Ihr solltet Schmerzmittel bereithalten, denn es wird alles andere als schmerzfrei für beide Seelen werden, wieder in ihre Körper zurückzukehren.“ „Und wie sollen wir das mit dem Rücktausch machen?“, fragte Bobby. „Ihr müsst Kyle finden. Danach bringt ihr beide zusammen. Sie müssen sich berühren. Lange genug, damit die Seelen zurückwandern können. Die Berührung ist eine Art Leitstrahl. Aber ihr dürft sie in dieser Zeit auf keinen Fall mit bloßer Haut anfassen, denn auch eure Seelen können sich durch die Formel von ihrem Körper lösen!“ „Was ist mit Dean in Kyles Körper? Wie hat er…?“, versuchte Sam seine Ängste in Worte zu fassen. Er war so sehr mit dem Kind in Deans Körper beschäftigt gewesen, dass er sich darüber überhaupt keine Gedanken gemacht hatte. „Ich kann nur vermuten“, begann die Frau, „Er ist nicht vollständig in den neuen Körper gewandert. Das dürfte für ihn sehr schmerzhaft gewesen sein. Nicht körperlich, eher eine Art Schizophrenie. Er wird verwirrt sein, sich nicht zu Recht finden, vielleicht Albträume haben.“ „Weiß Dean, wie es passiert ist? Und warum?“ „Er hat im Keller der deVendt einen Energieball abbekommen, der auf dich zusteuerte. Du warst bewusstlos und er wusste nicht, wie er dich sonst hätte schützen können.“ Sams Augen füllten sich mit Tränen. Warum musste so etwas immer seinen Bruder treffen, weil er wieder versuchte ihn zu schützen. Und er fühlte sich mehr als schuldig. Immerhin hatte er sich in den ersten Tagen mehr als einmal gewünscht, Dean wäre an seiner Stelle. „Es gibt da allerdings noch ein anders Problem! Was wird mit Kyle“, brachte sie den nächsten Punkt auf den Tisch. „Warum, was soll mit ihm sein?“, wollte der ältere Jäger wissen. „Dean ist von Dämonen entführt worden. Es war eine Lamia, die ihn in der Mine in der Mangel hatte. Sie hat ihre Helfer angewiesen, den Jungen zu finden. Sie wollte, nachdem sie Deans Körper vernichtet hatte, auch seine Seele haben. Ihr könnt euch schützen, aber was wird mit Kyle. Seine Eltern werden dieser Bedrohung auf keinen Fall gewachsen sein.“ „Darüber können wir uns Sorgen machen, wenn wir den Jungen haben. Jetzt will ich erstmal meinen Bruder wieder und zwar komplett!“, bestimmte Sam und stand auf. Seiner Meinung nach hatten sie hier genug geschwatzt, jetzt mussten Taten folgen. Dean hatte ihn gerettet, jetzt war er dran, seinen Bruder zu retten. „Er wird, wenn er aufwacht nicht mehr ganz so panisch sein. Ich habe ihm während der Hypnose erklärt, dass er sich bei euch vollkommen sicher fühlen kann. Mehr konnte ich momentan leider nicht für ihn tun“, fügte sie noch hinzu und trat neben den schlafenden Winchester. „Du wirst dich an nichts von dem, was du mir hier erzählt hast, erinnern können. Drei, zwo, eins und aufwachen!“, sagte sie ruhig und schnippte mit den Fingern. Dean blinzelte. Müde rieb er sich die Augen und setzte sich langsam auf. Sein Blick fiel auf seinen Bruder und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Du bist ja immer noch ganz müde“, stellte Sam schmunzelnd fest und setzte sich neben ihn. „Nich! Caro müde“, nuschelte der Blonde schleppend. „Und weil Caro müde ist musst du schlafen?“ Der Blonde blinzelte schon wieder. Er kippte langsam gegen den größeren Winchester. „Na komm, ich bring dich ins Bett“, sagte der, stand wieder auf und hob Dean hoch. Augenblicklich kippte dessen Kopf gegen Sams Schulter und er schlief ein. „Danke“, sagte er an die Frau gewandt und verließ das Haus. „Ja, danke, Pam. Du hast uns sehr geholfen!“, sagte Bobby und nahm sie noch einmal in den Arm. Wieder hob sie ihn aus und er war mehr als froh, dass Dean schlief und Sam auf die Stufen achten musste und das ebenfalls nicht gesehen hatte. Einmal am Tag so blamiert zu werden war mehr als genug. „Ich halte dich auf dem Laufenden“, sagte er noch und beeilte sich zum Impala zu kommen, um Sam dabei zu helfen, Dean auf die Rückbank zu legen. „Suchen wir uns ein Motel und beginnen mit der Recherche.“ Sam nickte zustimmend. „Gut, dass wir das Ritual nicht brauchen, dass diese deVendt verwendet hat. Sonst würden wir Dean nie wiederbekommen.“ Er warf einen Blick in den Rückspiegel. „Diese Hexe kann froh sein, dass sie tot ist, sonst würde ich sie auf ganz kleiner Flamme rösten, nachdem ich ihr die Haut abgezogen und sie mit Pfeffer eingerieben hätte!“ „So gewalttätig kenne ich dich ja gar nicht!“, kommentierte Bobby diese Aussage amüsiert. „Jetzt sag bloß, du findest toll, was du da hinten siehst!“, schnaubte der Jüngere wütend. „Das ist nicht Dean! Es ist entwürdigend, ihn so zu behandeln, auch wenn es im Moment nicht anders geht. Ich hoffe nur, er bekommt das alles nicht wirklich mit, sonst wird er uns nie wieder in die Augen schauen können, ohne vor Scham im Boden zu versinken!“ „Die Zeit nach dem Höllenhundangriff hat er auch weggesteckt.“ „Ja, aber da war er richtig schwer verletzt. Jetzt ist er zum Kind mutiert!“ „Aber auch nur, weil er dich schützen wollte.“ „Reib es mir ruhig noch ein paar Mal unter die Nase. Davon wird es auch nicht leichter! Immer wieder gerät Dean in solche Situationen, weil er mich schützen will!“ Sie hatten sich im nächsten Motel eingemietet und während Sam ihr Zimmer einrichtete, besorgte der Ältere etwas zu Essen und ein paar Bier, damit sie die Nacht überstanden, denn jetzt wo sie wussten, wonach sie suchen mussten, würden sie so schnell nicht aufhören. Schon bald brüteten sie über den Laptops. Sam hatte dem Freund Deans Rechner überlassen. „Ich habe hier jede Menge Kennzeichen mit einem Vogel drauf. Da können wir auch gleich das ganze Land absuchen!“, resignierte der Jüngere. „Kyle sagte doch, dass rot seine Lieblingsfarbe wäre.“ „Ja und?“ „Gibt es rote Vögel?“ „Du bist ein Genie, Bobby! Das grenzt die Suche immerhin auf drei Staaten ein. Ohio, Kentucky und Virginia.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)