Kill this Killing Man I von Kalea (Zurück ins Leben) ================================================================================ Kapitel 149: Deine Wärme fühlen ------------------------------- 149) Deine Wärme fühlen Zwei Stunden später kamen sie vor dem Haus der Miltons an. Anna stieg aus und lief zur Tür. „Mom? Dad?“, rief sie und klingelte. Doch im Haus blieb alles ruhig, dabei war es noch nicht so spät, dass sie auf jeden Fall schon schlafen würden. Sie hatte so gehofft, dass sie jetzt nicht allein bleiben müsste. Traurig griff sie in eine der Blumenschalen und holte einen Schlüssel hervor. „Ich studiere und habe meinen Schlüssel in meiner Kommode im Wohnheim. Leider bin ich viel zu selten hier“, erklärte sie den Brüdern, die sie noch bis zur Tür begleitet hatten, leise. Sam nickte verstehend. „Kein wirklich ausgefallenes Versteck!“, ließ sich Dean gähnend vernehmen und deutete auf den Blumenkübel. „Nein, wahrscheinlich nicht, aber hier ist noch nie etwas passiert und die Nachbarn sich alle miteinander befreundet. Hier achtete einer auf den anderen.“ Sie schloss die Tür auf und bat ihrer Retter ins Haus. „Ich muss duschen!“, rief sie und lief nach oben. Sie hatte bewusst nicht gefragt, ob die Brüder bleiben wollten, aus Angst, sie würden „nein“ sagen. Diese Enttäuschung würde sie früh genug ereilen, sollten die beiden weg sein, wenn sie vom Duschen kam. Sie suchte sich saubere Sachen zusammen und ging in ihr eigenes, kleines Bad. Bis sich die Tür hinter ihr schloss, hatte sie versucht ihre Fassung so gut es hing aufrecht zu erhalten, doch jetzt, vor dem Spiegel, der die Blutspuren, die noch immer in ihrem Gesicht und auf ihrer Kleidung zu finden waren, nur zu deutlich zeigten, bröckelte die und brach unter den warmen, entspannenden Wasserstrahlen vollkommen zusammen. Weinend rutschte sie zu Boden, umklammerte ihre Knie und ließ ihren Tränen freien Lauf. Warum war ihr das passiert? Warum wollten diese Männer, dass sie ihr Blut trank und wer waren die überhaupt? Die Tränen wollten einfach nicht aufhören aus ihren Augen zu quellen. Plötzlich hörte sie, wie die Tür geöffnet wurde. Erschrocken hielt sie die Luft an. Hatte einer ihrer Entführer sie hier gefunden? „Wollte nur sicherstellen, dass du nicht zu weit raus schwimmst“, hörte sie die Stimme des Blonden. Erleichtert atmete sie auf. „Bin gleich fertig“, sagte sie hastig und versuchte sich die Tränen nicht anhören zu lassen, die sie vergossen hatte. „Okay, ich warte vor der Tür. Schrei einfach, wenn ein Hai auftauchen sollte!“ Ein zaghaftes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Dean machte sich Sorgen um sie und, was noch viel schöner war, er war noch da! Wärme flutete durch ihren Körper, die nicht von dem Wasser kam. Endlich fand sie die Kraft sich zu waschen. Wenige Minuten später kam sie, mit einem Handtuch um ihren Kopf geschlungen, aus dem Bad. „Bist du zum Islam konvertiert?“, wollte Dean wissen und deutete auf ihren Turban. „Aber ich glaube, den tragen nur Männer.“ Wieder lächelte sie zaghaft. Der Winchester hielt ihr eine dampfende Tasse hin. Er war, nachdem er nach ihr geschaut hatte noch einmal nach unten gegangen, hatte Sammy, der, kaum das er auf der Couch saß, eingeschlafen war, dazu gebracht sich richtig hinzulegen, ihn zugedeckt und sich daran erinnert, dass eine Tasse Kakao seinem Kleinen bei Albträumen immer geholfen hatte. Und da scheinbar inzwischen jeder Haushalt so einen modernen Kaffeeautomaten besaß, der auch das konnte, hatte er ihr eine Tasse gemacht. Lächelnd nahm sie das heiße Getränk entgegen. Ihre Hände schlossen sich um die Becher. Mit geschlossenen Augen inhalierte sie das Aroma. „Wir haben den Kühlschrank geplündert und uns im Bad unten etwas frisch gemacht“, erzählte Dean unbekümmert weiter. „Sammy ist auf der Couch eingeschlafen und ich dachte mir, ich schau mal, ob du Hilfe brauchst, bevor ich gemein zu ihm werde und ihn von diesem gemütlich aussehenden Möbelstück schmeiße.“ Er unterdrückte ein weiteres Gähnen. „Wenn du Hunger haben, ein oder zwei Sandwiches liegen im Kühlschrank“, fuhr er fort. Sie lächelte über soviel Umsicht. Von einem Mann hätte sie das nicht erwartet. „Willst du dich nicht auch hinlegen? Hier ist genug Platz“, sagte sie und machte eine ausladende Geste, die ihr gesamtes Zimmer einschloss. „Nein, es geht schon. Ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht. Du solltest schlafen“, sagte er leise und wollte ihr Zimmer wieder verlassen. „Ich möchte nicht alleine bleiben, bitte. Ich glaube nicht, dass ich mit diesen furchtbaren Bildern vor Augen überhaupt schlafen kann.“ „Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Die fünf Typen können dir nichts mehr tun! Wie haben sie dich überhaupt…“ Dean suchte nach einem Wort, er wollte nicht „entführt“ sagen. „Vor drei Tagen... Ja, ich denke es waren drei Tage, standen plötzlich zwei Männer vor meinem Bett im Wohnheim. Ich habe versucht mich zu wehren, aber sie waren so stark.“ Anna schniefte. „Sie hielten mir den Mund zu und dann waren wir plötzlich in diesem Raum. Ich weiß nicht. Sie müssen mich betäubt haben, oder so“, ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Mir war so kalt!“ Schon bei der Erinnerung schauerte sie zusammen. Dean trat vor sie und zog sie in seine Arme. Wieder versuchte er sie zu beruhigen. Sie drängte sich Halt suchend an ihn und Dean kam nicht umhin, diese Situation ein wenig zu genießen. Er hatte schon so lange keine Frau mehr im Arm gehalten. „Immer wieder drängten sie mich ihr Blut zu trinken“, erzählte sie leise weiter. „Und zweimal kam noch ein anderer zu mir. Er meinte ich sollte trinken, ich hätte eh keine Chance. Niemand könnte mir helfen!“ „Da war noch ein sechster?“, fragte der Winchester erstaunt. „Ich weiß nicht, ob es sechs waren, aber ja und die anderen schienen jede Menge Respekt vor ihm zu haben.“ „Hatte er einen Namen?“ „Alistair. Er meinte ich hätte keine Chance ihnen zu entkommen und je länger ich mich weigern würde, umso länger müsste ich leiden. Aber ich habe nichts herunter bekommen, selbst wenn ich es gewollt hätte.“ „Alistair? Nie von ihm gehört. Aber vielleicht weiß mein Bruder mehr.“ „Ihr habt von solchen Typen schon gehört? Wer waren die. Eine Sekte? Seid ihr von der Polizei? Ich habe noch nie einen Menschen mit schwarzen Augen gesehen!“ Ein eisiger Schauer rann ihr über den Rücken und ließ sie zusammenfahren. „Du musst keine Angst mehr haben. Die können dir nichts mehr anhaben“, versuchte er sie zu beruhigen. Und hoffte, dass er sie nicht belog. „Und nein, wir sind nicht von der Polizei. Aber wir ermitteln gegen solche Typen.“ „Bleibst du bei mir?“, fragte sie schniefend. „Wenn du das willst.“ Unten wartete nur ein Sessel auf ihn, denn auch wenn er es vorhin gesagt hatte, so würde er Sam doch nie von dem Sofa vertreiben. Zur Not hätte er auch auf dem Boden schlafen können. Hier oben gab es zumindest eine Couch, wenn auch eine zu kleine. Aber er war zu müde, für solche Befindlichkeiten. „Ja, bitte!“ Sie löste sich von ihm, rubbelte sich die Haare trocken und legte sich dann in ihr Bett. Fest wickelte sie die Decke um sich. Dean machte es sich auf der viel zu kurzen Couch so gemütlich wie es nur ging. „Du kannst die Nacht doch nicht auf diesem Ding verbringen wollen!“, entfuhr es ihr erschrocken. „Ich hab schon schlechter geschlafen.“ „Bitte, komm her. Hier ist mehr als genug Platz“, sagte sie, rutschte etwas zur Seite und klopfte auf freigewordene Fläche. Dean schnaufte. Er war zu müde für Diskussionen und das Bett sah viel zu einladend aus, als das er sich lange wehren wollte. Er erhob sich und legte sich neben sie. Nicht lange, dann verkündeten seine ruhigen Atemzüge, dass er eingeschlafen war. Anna öffnete ihre Augen. Sie hatte, kaum das der Winchester neben ihr lag, auch versucht zur Ruhe zu kommen, doch so schnell wie er das anscheinend schaffte, konnte sie ihre Gedanken nicht ausschalten. Sie drehte sich zu ihm um, stützte sich auf den Ellenbogen und betrachtete ihn im schwachen Schein der Straßenlaterne, die vor ihrem Fenster stand. Sie konnte die langen Wimpern sehen, die auf seinen Wangen ruhte. Wie konnte ein Mann nur so lange Wimpern haben? Ein Schauer rann über Deans Körper. Er rümpfte die Nase, als er fühlte, wie die Kälte langsam in seine Knochen kroch, doch er war noch viel zu träge um sich zu bewegen. Etwas Wärmendes legte sich über ihn. Sie hatte diesen Schauer ebenfalls gesehen. Ob er fror? In ihrem Zimmer war es nicht sonderlich warm, überlegte sie, und sie hatte die Decke komplett für sich beansprucht. Sie wollte aber nicht aufstehen um ihm eine zweite Decke zu holen, denn so hatte sie eine Ausrede um sich an ihn kuscheln zu können. Langsam rutschte sie näher und breitete die Decke über seinen Körper. Sie sah, wie ein Lächeln über sein Gesicht huschte und rückte noch etwas näher. Sie atmete tief durch und versuchte sich auf seine Atemzüge zu konzentrieren um einschlafen zu können. Doch kaum hatte sie ihre Augen wieder geschlossen, als sich ihr schon die Bilder ihrer Peiniger aufdrängten. Anna konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken. „Wieder ein Albtraum?“, riss sie Deans verschlafene Stimme aus ihren trüben Gedanken. „Komm her“, nuschelte er, bevor sie antworten konnte und rutschte er etwas weiter zu ihr. Er legte einen Arm um sie und strich ihr sanft über den Oberarm. „Schlaf“, forderte er leise, ließ sich wieder in die Kissen sinken und schlief weiter. ‚Was war das denn?’, überlegte sie lächelnd und kuschelte sich fester an den starken Körper. Sie lag halb auf und halb neben ihm. Sein Arm lag in ihrem Rücken und gab ihr zusätzlich das Gefühl von Geborgenheit. Ihre Hand lag auf seiner Brust und sie fühlte, jeden seiner Atemzüge, genauso, wie sie sein Herz schlagen hörte. Dieser langsame, stetige Rhythmus brachte auch ihre aufgewühlten Gefühle zur Ruhe. Immer öfter fielen ihr die Augen zu und sie driftete langsam ab. Doch bevor sie richtig eingeschlafen war, glaubte sie die Stimmen dieser Monster zu hören und ihre Hände auf ihrem Körper zu fühlen. Schnell riss sie ihre Augen wieder auf und drängte sich noch enger an den Blonden. Ihre Augen wanderten über sein Gesicht. Er sah friedlich aus, wirkte aber doch irgendwie angespannt. Sein Mund war leicht geöffnet. Ihr Blick blieb an den vollen Lippen hängen und sie wünschte sich plötzlich ihn zu küssen. Anna schluckte schwer und versuchte diese Gedanken wieder zu verdrängen. Dean drehte sich im Schlaf ein wenig zu ihr und legte nun auch seinen anderen Arm um sie. Er grummelte leise und schlief dann weiter. Sanft strich sie über seine Brust. Wärme durchflutete die junge Frau. Sie fühlte seinen Atem auf ihrem Gesicht und inhalierte seinen Geruch. Der Mann warf sie um. Immer mehr Bilder drängten sich ihr auf, in denen seine Hände über ihren Körper strichen und die Berührungen der anderen Männer einfach auslöschten. Und ja, sie wollte es! Sie wollte, dass er sie berührte! Sie wollte ihn küssen! Sanft ließ sie ihre Finger über seine unrasierte Wange gleiten. Vorsichtig reckte sie sich ihm entgegen. Ihre Lippen trafen auf seine und sie küsste ihn zärtlich. Seine Arme schlossen sich fester um sie, als er den Kuss intensivierte und seine Hände wanderten über ihren Rücken. Ein Stöhnen entwich ihrem Mund. Sie drängte sich noch fester an ihn und begann ihn zu streicheln. Dean keuchte. Er genoss, was sie mit ihm machte. Viel zu lange war er mit keiner Frau mehr im Bett. Anna hatte aufgehört zu denken. Was sie hier tat fühlte sich richtig an und sie wurde mutiger. Ihre Hand schob sich unter sein Shirt und strich über die blanke Haut. Als sie sich an seiner Hose zu schaffen machte, erwachte Dean vollkommen. Sofort hielt er ihre Hand fest. „Anna! Nicht!“, keuchte er und versuchte sich zu beruhigen. Das hier war nicht richtig! Wie konnte er nur? Er war heiß auf sie! Der Winchester versuchte sich ihrer Umarmung zu entwinden um aufzustehen und schleunigst ihr Zimmer zu verlassen. Sie hielt ihn fest. „Geh nicht, bitte! Ich will es. Ich will dich fühlen!“ „Nicht so, Anna! Wir sollten…“ Sie verschloss seinen Mund mit ihren und küsste ihn fordernd. Er ergab sich. Seine Lust war schon viel zu groß, als das er noch einen klaren Gedanken hätte fassen, geschweige denn sich wehren, aufstehen und gehen können und ja, verdammt! Er wollte sie auch! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)