Kill this Killing Man I von Kalea (Zurück ins Leben) ================================================================================ Kapitel 131: Fahrschülerinnen und andere Frauen ----------------------------------------------- 131) Fahrschülerinnen und andere Frauen Sam stand auf dem Schulhof und schaute auf seine Uhr. Sein Blick wanderte zur Parkplatzauffahrt. So langsam sollte Dean doch wohl wieder da sein, oder? Sie hatten am Vorabend beim Essen noch über die Möglichkeit gesprochen, dass es doch so eine Art Seelenvampir, wie Wetherworth, sein könnte und diese Idee erstmal wieder fallen gelassen. Sie hatten auch einige andere Vermutungen durchdiskutiert, waren aber letztendlich nur zu dem Ergebnis gekommen, dass sie noch zu wenig wussten. Dean war heute Morgen am Grundbuchamt gewesen und gab jetzt seine letzte Fahrstunde für heute. Er selbst hatte bei ihren Kollegen diskret nach ihren Vorgängern gefragt. Es hatte sich herausgestellt, das Chesterfield Single war. Er war erst zum Schuljahresbeginn hierher gezogen und hatte noch keine wirklich guten Freunde, die sie nach seinen Gewohnheiten befragen konnten. Außerdem schien er sich hier in Richmond Hill nicht wirklich wohl zu fühlen. Das hatten ihre Kollegen einstimmig erzählt. So blieb nur noch Portland. Seiner Frau wollte er heute Abend noch einen Besuch abstatten. Endlich bog der Fahrschulwagen auf den Parkplatz ein und hielt nicht weit von ihm entfernt. Sam ging langsam näher. Er hatte einen guten Blick auf seinen Bruder. War der angeschnallt? „Ich sehe es noch nicht kommen, dass Sie am Freitag ihre Prüfung machen“, erklärte der ältere Winchester mit erzwungener Ruhe in der Stimme, der Schülerin, die mit verdammt kurzem Minirock vor ihm stand und ihn mit einer entzückenden Schmollschnute anschaute, gleich nachdem sie ausgestiegen waren. „Ich will aber!“ „Von mir aus gerne. Aber der Prüfer wird Sie durchfallen lassen!“ „Sie könnten doch ein gutes Wort für mich einlegen!“ Die Kleine schob ihren Oberkörper nach vorn, sodass sich ihre Bluse, die eh schon reichlich knapp saß, noch weiter öffnete und einen tollen Einblick auf ihre üppige Oberweite gewährte. Dean schien das allerdings vollkommen kalt zu lassen. Sam grinste. „Ich werde den Teufel tun und Sie so auf die Öffentlichkeit loslassen. Sie sind eine Gefahr für sich und andere!“, erklärte der Blonde energisch. „Sie sind auch nicht besser als dieser Portland!“, schniefte sie. „Vielleicht liegt es ja auch an Ihren nicht vorhandenen Fahrkünsten“, konnte sich der Blonde nicht verkneifen zu sagen. Beleidigt stöckelte sie davon. „Und morgen will ich andere Schuhe sehen!“, schickte er ihr noch hinterher. Dann drehte er sich zu Sam um und atmete einmal tief durch, während der die Gelegenheit nutze, seinen Bruder eingehend zu mustern. Dean sah etwas grünlich um die Nase aus und seine Atmung war noch leicht beschleunigt. Das musste eine Höllenfahrt gewesen sein. Zumal Dean nicht gerade als der Autofahrer bekannt war, den man sich als Vorbild nehmen sollte, wenigstens was das Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzungen anging. Aber Sam musste auch zugeben, dass sein Bruder sehr sicher fuhr. Ein Schüler hatte sich ihnen inzwischen genähert. „Mr. MacNab?“, sprach er Dean jetzt an. „Was?“, fragte der barsch und drehte sich zu dem Jungen um. „Oh, Mark, entschuldige bitte, ich wollte dich nicht so anfahren“, versuchte er seinen rüden Tonfall im Nachhinein noch zu mildern. „Wir sind dann soweit, wenn Sie sich das dann anschauen würden?“ „Klar“, jetzt strahlten Deans Augen Wärme aus, „ich komme gleich!“ Mark nickte und ging wieder in Richtung Werkstatt. „Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie schnell du deine Gefühle umschalten kannst“, sagte Sam und trat an seinen Bruder heran. „Was war los?“ „Ach, diese kleine Mistkröte hat versucht mich mit ihrem zu kurzen, ständig nach oben rutschenden, Streifen Stoff, dazu zu bewegen, ihre nicht vorhandenen Fähigkeiten zu übersehen. Die ist schlimmer gefahren als du bei deinem ersten Versuch und damals warst du knapp neun und konntest kaum übers Armaturenbrett gucken“, schnaubte Dean. Sam lächelte bei der Erinnerung. Dean hatte ihm das Autofahren damals beigebracht. Er war ein toller Fahrlehrer gewesen. Egal wie oft er Fehler gemacht hatte, sein Bruder hatte nie die Geduld mit ihm verloren. Wenn er das jetzt mit seiner Fahrschülerin hatte, wie war die dann gefahren? „Wie lange machst du noch? Wir wollten doch gleich noch zum Kindergarten“, wollte er wissen. „Ich will noch schaun, was sie in der Werkstatt gemacht haben, dann bin ich ganz dein!“, grinste der Ältere ihn an. „Willst du mit reinkommen?“ „Nee, ich warte am Impala. Dann beeilst du dich auch.“ „Das musst du grade sagen“, stichelte der Blonde und ging in die Werkstatt. Keine Stunde später standen sie in Eingangsbereich des Kindergartens. Sam hatte kaum den Finger von der Klingel genommen als ihnen eine junge Frau öffnete. Interessiert blickte sie ihnen aus großen grauen Augen, hinter einer Brille in fliederfarbenem Rahmen, entgegen. Dean erstarrte. Auch Sam kam die Frau wage bekannt vor. Er konnte sie aber nicht einordnen und da sein Bruder hinter ihm stand, konnte er dessen Reaktion nicht sehen und daraus seine Schlüsse ziehen. Doch er musste nicht lange auf eine Antwort warten. „Mein Name ist Celine Ashcorft. Ich bin die Leiterin des Kindergartens. Was kann ich für sie tun?“, stellte sie sich vor. ‚Celine? Lea?’, verknüpfte Sams Gehirn zwei Namen. Er warf Dean einen Blick zu und wusste, dass er richtig lag. „Wir sind vom FBI. Wir möchten Ihnen noch einige Fragen stellen. Es geht um die vermissten Kinder“, erklärte Sam ihren Besuch, ohne einen Namen zu nennen. „Das haben wir doch alles schon der Polizei erzählt!“ „Das glauben wir Ihnen gerne. Aber wir würden uns gerne selbst ein Bild der Lage machen.“ „Und ihre Namen sind?“, hakte sie jetzt nach. Ihre Augen musterten Dean intensiv. „Wir ermitteln verdeckt“, meldete sich Dean, leicht heiser, endlich auch zu Wort. „Dean?“, platzte sie fast sofort hervor und starrte ihn böse an. Wie konnte er es wagen hier aufzukreuzen? Gab es keine anderen Agenten die diesen Job hätten machen können? „Hallo Celine“, er wagte es nicht, sie mit ihrem Spitznamen anzusprechen, den er so gerne verwendet hatte, und von dem sie damals gesagt hatte, dass es aus seinem Mund klang als würde er sie umarmen. „Dass sie dich beim FBI genommen haben wundert mich, so unzuverlässig wie du bist!“, giftete sie ihn an. „Es tut mir leid. Ich …“ „Es ist mir egal, Dean. Ich bin glücklich verheiratet und habe zwei Töchter, von denen eine nächstes Jahr in die Schule kommt.“ „Das freut mich für dich!“ Sie nickte nur knapp. „Ich schau mich mal um, Sam“, sagte der Ältere und beeilte sich aus der Reichweite seiner ersten wirklichen Liebe zu kommen. Er wollte nicht noch länger  in ihrer Nähe sein. Er hatte für heute genug Frauen mit Frauen zu tun gehabt, die ihn nicht mehr mochten. Und es tat weh, dass sie ihn so hatte abblitzen lassen, aber er konnte sie verstehen und er freute sich für sie, dass sie eine eigene Familie hatte. Davon hatte sie schon damals immer wieder gesprochen. Aber sein Leben war nun mal nichts für Frau und Kinder auch wenn er damals, für ein paar Monate, diesen Gedanken gar nicht so abwegig fand. Er warf einen Blick in den ersten Raum an dem er vorbeikam. „Sam?“, fragte Lea irritiert. „Der kleine Sammy?“ Sam nickte lächelnd. „Du bist auch beim FBI?“ Er zuckte mit den Schultern:“ Das Rumziehen scheint uns im Blut zu liegen.“ Jetzt war sie es, die nickte. „Es hat ihn damals schwer zu schaffen gemacht, dass er sich nicht mal von dir verabschieden konnte“, versuchte Sam zu erklären. „Er hätte anrufen können!“ „Das hat er bei der ersten Gelegenheit getan, die sich ihm bot. Aber dein Vater hat ihn ziemlich unfreundlich abgewimmelt.“ „Er hat ihn nie gemocht“, sagte sie leise und ein trauriger Schimmer schlich sich in ihre Augen. Sie holte tief Luft und straffte sich. „Celine?“, fragte der Winchester mitfühlend. „Meine Eltern sind keine sechs Monate, nachdem ich die Schule abgeschlossen hatte, bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sie hatten mir etwas Geld hinterlassen und so konnte ich mein College beenden, doch für ein Studium hat es nicht mehr gereicht.“ Lea wusste nicht mal, warum sie ihm das erzählte. „Das tut mir leid“, sagte Sam. „Ist schon gut, ich arbeite in der Schule weiter als Schwester und hier als Erzieherin und es macht mir wirklich Spaß. So genug geplaudert. Was möchtest du von mir wissen?“ Sam holte seinen Block hervor und begann damit ihr Fragen zu stellen. Leider konnte auch sie ihm nicht mehr sagen, als das, was er schon von den Eltern erfahren hatte und ob sich hier Spielzeug fast wie von allein bewegte, war bei den vielen Kindern wirklich nicht festzustellen. „Vielleicht sehen wir uns noch einmal“, verabschiedete sich Sam an der Tür. „Leb wohl, Sam“, sagte sie und warf noch einen Blick auf den schwarzen Wagen am Straßenrand und auf den Fahrer, der hinter dem Lenkrad saß. Dann schloss sie die Tür wieder. „Sie hat auch nichts Ungewöhnliches festgestellt“, sagte der Jüngere nachdem er die Tür geschlossen hatte. „Ich hab auch nichts gefunden“, antwortete Dean frustriert. Schweigend fuhren sie zu Portlands Frau. Einer zierlichen, am Boden zerstörten Person, die sich nicht erklären konnte, warum ihr Mann verschwunden war, und die Sam anschaute, als wäre er nicht ganz bei Trost, als er sie fragte, ob sich hier seltsame Dinge ereigneten. Im Motel verzog sich der Ältere mit einem Sixpac Bier auf sein Bett und zappte unmotiviert durch die Programme. Er hatte genug von diesem Fall! Nicht genug, dass er jeden Tag irgendwelchen Verkehrsnieten das Fahren beibringen sollte, bei denen er sich sicher war, dass es für alle besser wäre, wenn die nie mit vier Rädern auf der Straße unterwegs sein würden, nein, er musste auch noch auf seine erste Freundin treffen. Aber das Schlimmst war, dass sie wieder einen Tag verloren hatten, denn sie hatten nichts! Sie waren noch keinen Schritt weitergekommen bei ihren Ermittlungen. Wenigstens war noch kein weiterer Schüler verschwunden. Unsicher stand Sam im geöffneten Tor zur schuleigenen Werkstatt. Sie waren schon vier Tage hier und er hatte Dean noch nie in seinem Refugium besucht. Meist hatten sie sich auf dem Parkplatz getroffen, oder er wollte nicht mit, wie zwei Tage zuvor, als Dean ihn quasi eingeladen hatte. Aber heute hatte er eher frei, und warum sollte er seinem Bruder nicht mal beim Unterrichten zusehen? Suchend schaute er auf die drei Wagen, die mit geöffneten Motorhauben dastanden. Mehrere Schüler wuselten um diese herum, nur Dean konnte er nirgends sehen. „Zu wem möchten Sie?“, wollte ein Mädchen wissen. Sam musterte sie erstaunt. Ein Mädchen in der Werkstatt? „Mr. MacNab.“ Mental versetzte er sich eine Ohrfeige. Wieso erstaunte ihn ein Mädchen in einer Werkstatt? Jo jagte wie Dean und er! Frauen flogen in das Weltall! Warum dann nicht auch eine Werkstatt? „Er ist bei dem Wagen da hinten“, deutete sie auf den hintersten Wagen. „Danke“ „Hey!“, grüßte Sam. „Schon fertig?“ „Ja, ich hab Schluss für heute. Wie lange machst du noch?“ „´Ne halbe Stunde, denke ich. Ich will noch wissen, ob hier wirklich nur der Zahnriemen gerissen ist, oder ob der Motor doch was abbekommen hat. Klingt nicht so, wäre aber durchaus normal.“ „Okay, dann komm ich nachher noch mal wieder. Ich gehe in die Bibliothek, falls du eher fertig bist und mich suchen solltest.“ „Willst du Giles besuchen?“ „Giles?“ „Buffy?“ „Du guckst zu viel Fernsehen!“ „Sie war niedlich und eine Kollegin! Auch wenn vieles in der Serie nicht der Wahrheit entsprach.“ „Dann grüße ich mal Giles von dir!“, sagte Sam und verließ die Werkstatt wieder. Dean grinste seinem Bruder hinterher. Sam würde auch ohne den englischen Bibliothekar da versacken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)