Das erste Mal ohne dich. von Loomis ================================================================================ Kapitel 1: Das erste Mal ohne dich. ----------------------------------- Es war ein wirklich kalter und schauriger Tag. Kein Wunder, dass besonders dieser Tag so kalt und schaurig war. Es war Halloween. Ein Tag, den ich nicht sonderlich leiden konnte. Ich verstand den Sinn nicht wirklich, warum sich Leute verkleideten um anderen Leuten Angst einzujagen und einen auf Horrorfilm spielten. Das war alles so sinnlos und bescheuert. Bela allerdings hatte mir schon gefühlte Millionen Mal erklärt, was die Bedeutung von Halloween war und was der Tag der geilste Tag auf der Welt war. Besser als Weihnachten. Von wegen. Am heiligen Abend gab es wenigstens Geschenke und am Halloween liefen nur verrückte herum. Aber Bela fand ja sowieso alles was mit Horror zu tun hatte toll und das konnte ihm niemand ausreden. Wie auch immer. Allerdings musste ich nun auch zu geben, dass ich ganz andere Sorgen hatte, als diesen bescheuerten Tag. Und zwar war es Bela. Er hatte sich so verdammt verändert in letzter Zeit, das war nicht mehr normal. Ich machte mir ehrlich gesagt Sorgen, denn so wie ich es beobachtete, ging es Bela immer schlechter. Er war aggressiver als sonst - besonders wenn man ihn darauf ansprach, was mit ihn los war - und er wurde immer blasser, aß kaum noch was und verschwand ziemlich schnell von Proben und sonstigen Sachen. Er war wie untergetaucht. Was mich besonders störte war, dass er mit mir kaum noch redete und er ging mir regelrecht aus dem Weg. Ich hatte ihm doch nichts getan oder? Das konnte allerdings nicht sein. Normalerweise sagte Bela immer gleich, was ihm nicht passte, da nahm er eigentlich kein Blatt vor dem Mund. Oder hatte ich was gesagt, was ihm vielleicht verletzte und hatte es nicht einmal gemerkt? Wie gesagt. Ich wusste es nicht. Dennoch war das alles kein Grund, warum er mich nicht mehr anschaute. Und wenn er das mal tat, dann so komisch. Ich konnte es nicht erklären, besonders weil ich es selbst nicht verstand. Es war seltsam, das konnte ich sagen. Mehr allerdings nicht. Leise seufzend nahm ich meine Teetasse vorsichtig in die Hand, welche meine Hand gleichzeitig wärmte, und ging langsam ins Wohnzimmer, setzte mich auf die bequeme Couch, die mitten in meinem Wohnzimmer stand, und lehnte mich hinter, pustete etwas, bevor ich dann ein Schluck von der heißen Flüssigkeit nahm. Tee. Mein Lieblingsgetränk. Tee entspannte mich immer wieder und ich liebte das Gefühl einfach, wie diese Flüssigkeit immer wieder meinen Körper aufwärmte. Besonders bei so einem Wetter war Tee das Beste. Bela hatte damals gemeint, dass ich ein wahrer Teesuchti bin und so viel Tee soff wie ein Alkoholiker Alkohol. Bela machte sich gerne über mich lustig, allerdings meinte er das nie wirklich ernst oder böse. Sondern eher lieb und etwas neckend. Mir machte es nichts aus, denn das gleiche tat ich meistens auch bei Bela. Ich seufzte erneut leise auf und blickte nun auf das Feuer, welches im Kamin vor sich her flackerte. Es war wirklich schön hier zu sitzen und sich einfach aufzuwärmen. Noch schöner wäre es natürlich, wenn Dirk hier wäre. Doch das war er nicht und es passte mir überhaupt nicht. Allerdings war ich mir sicher, dass der Drummer irgendwo draußen herumhüpfte und versuchte Leute zu erschrecken. Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, dass Dirk noch von Tür zur Tür rannte und dort nach Süßigkeiten bettelte. Ein Schmunzeln schlich mir ins Gesicht, obwohl ich wusste, dass meine Gedanken Blödsinn waren. Dirk war ein erwachsener Mann. Er würde das sicherlich nicht mehr machen, so kindisch war er nun auch wieder nicht. Ich wusste nur, dass er an einer Türe klingelte und das jedes Halloween. Und diese Türe war meistens meine. Er klingelte immer um die gleiche Uhrzeit: 21 Uhr. Er blieb hier meistens bis 22 Uhr oder manchmal sogar bis 22.30 Uhr um danach später noch auf eine Party zu gehen. Auf eine Halloweenparty. Natürlich versuchte er jedes verdammte Mal, mich davon zu überzeugen, dass ich mit kommen sollte. Er versuchte mich dahin zu drängen und er bestand total darauf. Allerdings weigerte ich mich jedes Mal. Ich mochte keine Partys und schon gar keine Halloweenparty. Zu so einer Party würde ich garantiert nicht hingehen. Allerdings ließ es Bela dann sein und verschwand wieder. Jedes Mal. Nun war es 20.50 Uhr und ich war wirklich gespannt, ob der Drummer kommen würde. Ich war mir allerdings fast schon sicher, dass er noch kommen würde, schließlich war es jedes Jahr der Fall, dass Bela kam und das er nach einer Stunde wieder ging. Da würde diese seltsame Situation sicherlich nicht unsere ‘Tradition’ zerstören. Ganz sicherlich nicht. Mittlerweile war es schon 20.55 Uhr und ich war mir nach wie vor sicher, dass mein bester Freund noch kommen würde. Mein Herz begann schon ein wenig zu schlagen an, schließlich freute ich mich schon darauf, dass ich meinen besten Freund endlich wieder sehen würde und vielleicht war dann auch endlich wieder alles okay. Ich hoffte es. 21.03. Okay. Es müsste bald kommen, so viel stand fest. Mein Blick glitt nun immer wieder zur Uhr, dann zum Eingang meines Hauses, währenddessen nahm ich immer wieder einen Schluck meines Tees, welches ich gleich leerte. Vielleicht sollte ich mir jetzt lieber einen Neuen machen… Ja. Genau. Das würde ich jetzt machen. Also stand ich leise auf und ging langsam in die Küche. Es war nun 21.10 Uhr, als ich wieder auf die Uhr schaute und mein Tee langsam fertig war. Es musste nur noch ein bisschen ziehen. Allerdings musste ich zu geben, dass mir diese Uhrzeit nicht passte, denn Bela war immer noch nicht da. Das durfte absolut nicht war sein! Allerdings versuchte ich mich immer wieder zu beruhigen. Sicherlich hatte er sich verspätet oder wurde aufgehalten. Er kam zur Zeit ziemlich oft zu spät und er hatte da so seine eigenen Uhrzeiten. Also machte ich mir lieber nicht daraus und kümmerte mich vor erst nur um meinen Tee. Als mein Tee dann endlich fertig gezogen hatte und ich mich wieder hinsetzten konnte, war es schon 21.15. Verdammt noch mal wo blieb er? Ich seufzte und schüttelte kurz mein Kopf. Nein. Ich sollte mich nicht aufregen. Sicherlich würde es gleich klingeln und ich würde meinen besten Freund endlich wieder sehen. Also hieß es nun: abwarten und Tee trinken. Was ich auch gleich tat. 21.20. Es klingelte! “Na endlich…”, murmelte ich und stellte meine Tasse Tee auf den Tisch ab und stand nun leicht keuchend auf, ging dann langsam auf die Türe zu. Mein Herz donnerte gerade gegen meine Brust und ich freute mich so wahnsinnig, dass wenn ich die Türe nun gleich aufmachen würde, dass ich dann meinen besten Freund sah und diesen auch gleich in die Arme schließen konnte. Ich freute mich schon mächtig darauf, dass ich ihm ein Tee anbieten konnte und das er mich dann überreden wollte, dass ich mitkam zu dieser Halloween Party und ich ihm wieder einen ‘Korb verpasste’. Mit einem breiten Grinsen voller Vorfreude trat ich zur Tür und streckte meinen Arm heraus. Ich konnte mir das verdammte Grinsen einfach nicht verkneifen, allerdings wollte ich das auch irgendwie nicht. Fröhlich seufzte ich auf und griff nun nach dem Türgriff, riss die Türe dann auf. Doch mein Grinsen verstummte, schlagartig. “Süßes oder saures!” Mein Herz zersprang in tausend kleine Scherben, als mein Blick über die kleinen Kinder wanderte, die mich mit ihren großen fröhlichen Kulleraugen ansehen, die förmlich sagten, dass ich die Süßigkeiten rausrücken sollte. Irgendwie erwärmte dieser Anblick mein Herz, schließlich war Halloween doch zu was gut. Aber ich konnte nicht mehr wirklich Lächeln, ohne das es gespielt wirkte. Ich war enttäuscht, da Bela nicht kam. Er war nicht da! “Natürlich einen Moment”, schmunzelte ich etwas schief und trat noch mal ins Haus, nahm ein Teller voller Süßigkeiten hervor, den ich mir schon vorbereitet hatte und ging wieder auf die Türe zu, beugte mich zu den Kindern und verteilte die Lutscher und Bonbons. “Tolle Kostüme. Da bekommt ja glatt Angst”, grinste ich, teils gespielt. Aber das würden die Kinder schon nicht merken. “Dankeschön und schönen Abend noch!”, riefen die Kinder, als sie sich umgewandt hatten und langsam verwanden. “Machts gut”, rief ich den Kids noch kurz hinterher und winkte, verschwand dann allerdings wieder in mein Haus. Enttäuscht seufzte ich auf und lehnte mich an die Türe. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich musste träumen, genau das war es! Ich träumte sicherlich. Von wegen. Schweigend ging ich wieder zurück ins Wohnzimmer und sah auf die Uhr. 21.30. Super. Bela war immer noch nicht da. Vielleicht kam er doch noch, obwohl ich es bezweifelte. Eine halbe Stunde später, saß ich immer noch auf der Couch, hatte mir mittlerweile die 3. Tasse Tee geholt und wartete nun ab. Es war 22 Uhr und es war immer noch keine Spur von Bela. Langsam machte ich mir wirklich Sorgen. Der Drummer war immer noch nicht da, obwohl das schon Gewohnheit war, dass er kam und wir diese Dinge taten, die wir jedes Halloween taten. Ich seufzte schwer und blickte verbittert auf die Uhr. Vielleicht sollte ich zu ihn gehen und mit ihn reden? Das wäre schon mal ein Vorschlag. Vielleicht würden wir heute dann alles klären können… Ja. Genau das tat ich jetzt. Ich stand auf und zog meine warmen und kuscheligen Hausschuhe aus, merkte so gleich wie die Kälte des Bodens durch meine Socken kam, denn meine Füße fingen gleich etwas an zu frieren. Na toll. Und ich durfte jetzt raus gehen. Egal. Es war für Bela, also für einen guten Zweck. Ich ging mich also schnell umziehen nur um wenige Moment später, das Haus verlassen zu dürfen, nachdem ich mir mein Hausschlüssel geschnappt hatte. Es war schon ziemlich kalt, was auch kein Wunder war, schließlich war es Herbst. Aber an Tagen wie diese, merkte ich gleich, dass ich absolut nichts für Kälte war. Ich mochte keine Kälte und ich versuchte ihr aus dem Weg zu gehen, indem ich viel verreiste. Allerdings hieß es nun für mich: Zähne zusammen beißen und durch! Es würde sich sicherlich lohnen. An Dirks Haus angekommen klingelte ich erst etwas unsicher und hoffte schwer, dass Dirk zu Hause war. Allerdings wusste ich nicht, wo Dirk sonst sein sollte, wenn er nicht zu Hause war. Wo anders würde sich Dirk sicherlich nicht herumtreiben. Oder? Ich war mir nicht sicher und ich würde es wohl gleich heraus finden. Ich klingelte noch mal, als mir keiner aufmachte. Dann noch mal, bis ich dann sturmklingelte. “Verdammt!” Nein. Das durfte nicht wahr sein, oder? Tief seufzte ich und fuhr mir mit der Hand durch die Haare, sah mich dann fast schon verzweifelt herum. Ich machte mir nun wirklich Sorgen und ich hoffte schwer, dass Dirk nicht irgendwo auf einer Party war und sich volllaufen ließ. Bestimmt war er auf einer Party! Allerdings waren hier in Berlin nun ein Haufen Partys und ich wüsste nicht, wie ich anfangen sollte zu suchen. Vor allem wo. Ich kannte mich mit solchen Veranstaltungen überhaupt nicht aus, wusste also nie wo welche Party wann stieg. Langsam ließ ich mein Blick durch die Gegend wandern, ehe ich dann beschloss, einfach mal rum zu laufen. Wenn ich Glück hatte, würde ich Bela vielleicht irgendwo antreffen. Ich hoffte es jedenfalls, denn ich wollte ihn unbedingt sehen. Ich wollte unbedingt wissen, was mit ihn war und wie es ihn ging. Sonst könnte ich sicherlich später kein Auge zu drücken. Ich wusste ja, dass es nicht wirklich normal war, dass man sich solche Sorgen machte, vor allem war Dirk ja nur mein bester Freund. Aber er war mir mit der Zeit wirklich wichtig geworden. Er war wie der Bruder, den ich nie hatte… oder mehr. Ich lief schweigend die Straße entlang, die immer düsterer wurde. Langsam verschwanden nämlich die Kinder von meinem Blickfeld und auch die anderen Straßenlichter. Ich merkte, dass ich mich einem naheliegenden Friedhof näherte und der Gedanke sorgte dafür, dass mir ein eiskalter Schaue über den Rücken lief. Als wäre mir nicht schon kalt genug. Auch wenn ich den Friedhof nicht wirklich mochte, ich konnte mich kaum dagegen wehren, dass ich diesen Weg einschlug. Irgendwas sagte mir, dass ich dahin gehen sollte und meine Beine trieben mich wie Automatisch zu diesem schaurigen Ort. Ich näherte mich so langem einem schwarzen alten Tor, blieb dann vor diesem stehen. Ich war mir nicht sicher, ob ich rein gehen sollte, schließlich war das Tor nur angelehnt und das bedeutete wohl nichts gutes oder? Schließlich konnte es gut sein, dass da schon jemand drinnen war und das wäre irgendwie… nicht gut? Ich zögerte einen Moment, ehe ich das Tor einfach aufdrückte und den Friedhof betrat, auch wenn ich wusste, dass man den Friedhof um diese Uhrzeit eigentlich nicht betreten durfte. Und nun wusste ich auch warum. Das hier war wirklich mehr als die Hölle. Man sah nur die schwarzen Schatten der Grabsteine, die Bäume waren genauso schwarz und die Äste sahen absolut gruselig aus, besonders wenn man in den Himmel sah. Ich hörte Raben krähen und hin und wieder hörte ich auch, wie Büsche rauschten. Wohl möglich saß irgendein Tier dort drinnen und manchmal war der kalte Herbstwind für die Geräusche verantwortlich. Allerdings war mir der Ort absolut nicht geheuer und ich hatte ehrlich gesagt ein wenig Angst. Angst vor dem unbekannten, denn ich wusste absolut nicht, was mich hier antreffen wollte. Schweigend senkte ich meinen Blick und auf den Boden, ging noch ein paar Meter weiter, ehe ich dann mein Blick erhob und kurz stockte. Ich sah jemanden auf einer Bank sitzen, ich konnte nicht erkennen wer es war, es war einfach zu dunkel. Allerdings konnte ich erkennen, dass der Typ rauchte, denn weißer und leicht leuchtender Rauch kam immer wieder aus dem Mund des Mannes. Als der Mann leicht hustete, stockte ich leise und mein Herz begann wieder an zu schlagen. “Bela”, hauchte ich und kam gleich auf den Drummer zu, streckte meine Hand in die Hosentaschen. “Dirk! Mensch was machst du hier?”, fragte ich gleich und sah besorgt auf den Drummer. Bela blick hoch und sein Blick sah aus, als wäre Bela ein geschocktes Rehkid, welches gerade kurz davor war, von einem Auto überfahren zu werden. “Jan…” Erst ein paar Sekunden hielt der Drummer inne, bevor er dann schließlich fortfuhr. “Die Frage ich wohl eher was DU hier machst, schließlich magst du doch keine Friedhöfe. Besonders an diesen Tag!” Ich runzelte leicht die Stirn und schluckte kurz etwas schwer. “Na ja. Ich… hab dich gesucht”, murmelte ich dann und zuckte leicht mit den Schultern. Bela sah mich etwas skeptisch an und nahm dabei noch ein Zug seiner Zigarette. “Du… hast mich gesucht?” Ich nickte. “Warum?” Nun biss ich mir leicht auf die Unterlippe und biss mir leicht auf die Unterlippe, sah dabei etwas auf den Boden, ehe ich meinen Blick dann hob und den Drummer ansah. “Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, Dirk.”, erklärte ich dann und sah den Drummer genauso besorgt an. “Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Mir geht’s gut. Besser könnte es mir gar nicht gehen.” Das glaubte ich Dirk nicht. “Dirk ich kenne dich gut genug um zu merken, wenn was nicht mit dir stimmt. Und irgendwas stimmt nicht mit dir. Mensch… du gehst mir aus dem Weg! Ich hab mich ernsthaft gefragt, ob ich was falsch gemacht habe. Und wenn… dann sag es mir bitte.” Bela schluckt schwer und blickte auf mich hoch, schüttelte dann sanft den Kopf. “Nein, Jan. Du hast nichts falsch gemacht”, meinte er ruhig und blickte weiter und ehrlich auf mich. “Dann sag mir was du hast! Du schaust mich nicht einmal an, Dirk…” Ich war schon fast verzweifelt, ich wollte es endlich wissen. Schon seit Wochen trug ich das in mir herum und fragte mich, was mein bester Freund hatte, was mit ihn los war. “Jan…” Bela nahm noch den letzten Zug seiner Zigarette, ehe er dann den Glimmstängel auf den Boden schnippte und seine Hände in seine Jackentaschen schob. “ich… kann es dir nicht sagen”, nuschelte Bela nun und blickte an mir vorbei, schluckte schwer. Wie bitte?! Er konnte es MIR nicht sagen? Mir? Seinem besten Freund?! “Warum?”, fragte ich und blickte Bela fast schon enttäuscht an. “Ich bin doch dein bester Freund. Mir kannst du doch alles sagen”, meinte ich leise aber dennoch etwas aufgebracht. Auf Dirks Gesicht bildete sich ein sanftes und beinahe schon verträumtes Lächeln. “Ich weiß Jan”, meinte Bela und nickte sachte und angedeutet. “Und dafür bin ich dir wirklich dankbar.” Bela stand langsam auf und kam auf mich zu. “Aber ich kann dir DAS nicht sagen”, meinte Bela dann ruhig und leise und sah mich entschuldigend an. Mein Blick glitt von Dirks glänzenden Augen ab, auf den Boden, wo sie erst einmal hafteten. “Ich versteh dich nicht. Du bist so anders geworden Dirk. Ich vermisse den alten Dirk, mit den ich immer quatsch machen kann, mit den ich einfach Spaß hab… und der einfach bei mir ist.” Meine Stimme war nun leise und leicht brüchig, allerdings deutlich und stark genug, damit man meine Worte verstand. Bela sah mich an. Ich sah es nicht, aber ich spürte seinen Blick, der an mir haftete. Plötzlich umschlangen mich zwei Arme, die eindeutig von Bela kamen - von wem denn sonst? - und ich erwiderte die Umarmung, biss mir leicht auf die Unterlippe und schloss meine Augen. Genau das hatte ich vermisst. Genau das. Die Nähe des Drummers, die Zuneigung, den Geruch… ich hatte alles an ihn vermiss, so sehr. Wir standen eine Weile so da, ehe sich Bela langsam von mir löste und mir dann in die Augen sah. In seinem Blick war etwas verletzliches, etwas, was mir irgendwie weh tat. “Jan”, hauchte Bela, was mein Herz zum rasen brachte. “… ich kann das einfach nicht mehr. Ich kann dir nicht mehr verschweigen, was ich fühle.” Dezent verwirrt blickte ich auf den Drummer und runzelte kaum merklich meine Stirn. “Wie meinst du das?”, fragte ich leise nach und sah dem Drummer in die wunderschönen Augen. “Ich… liebe dich Jan.” Vorsichtig drückte mir Dirk ein Kuss auf die Lippen, welcher mich erstmal überraschte. Allerdings breitete sich wenig später eine angenehme Wärme in meinen Körper aus und ich schoss langsam die Augen um den Kuss intensiv zu erwidern. … eins kann ich sagen. Das hier hatte sich wirklich gelohnt, denn ich bekam den besten Kuss meines Lebens… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)