brothership von Sky2 (Fortsetzung zu "never give up") ================================================================================ Kapitel 1: Sorgen ----------------- hey leute, na wie gehts euch? ich hab es tatsächlich geschafft eine fortsetzung für "never give up" hochzuladen! ^^ ich hoffe es gefällt euch! ein herzliches dankeschön an kleine1, die idee für die fortsetzung stammt von ihr!! also viel spaß damit! lg sky Ein erschöpftes Gähnen entkam meinem Mund, missmutig kuschelte ich mich tiefer ins Kissen und versuchte wieder ein zu schlafen. Doch diesen Gefallen wollte mir mein Körper nicht tun und etwas unwillig öffnete ich die Augen, nur um sie wenige Sekunden später wieder zu zukneifen. Die Vorhänge, die eigentlich vor der Sonne schützen sollten, waren zu Seite geschoben und das helle Licht schien unerbittlich durch das Fenster. Welcher Idiot macht schon am frühen Morgen die Vorhänge auf? Murrend zog ich mir das Kissen über den Kopf. Selbst durch den Stoff gedämpft hörte ich das Klappern der Tastatur und erhielt damit auch gleich meine Antwort. Sam! Um mich zu vergewissern hob ich meinen provisorischen Sonnenschutz an und lugte zu dem zweiten Bett. Leer. Die Decke und das Laken waren total zerwühlt, das Kissen lag auf dem Boden und es schien als wäre Sam schon vor Stunden aufgestanden. Ich wagte einen Blick auf meine Uhr, vielleicht hatte ich ja auch verschlafen, doch es war erst halb acht Uhr morgens. Seufzend richtete ich mich auf und starrte an die Wand, die das Schlafzimmer vom Wohnzimmer trennte. Also, schon wieder! So konnte das nicht weitergehen. Vor einer knappen Woche waren wir aus dem Krankenhaus abgehauen und seit drei Tagen waren wir nun hier in diesem kleinen Motel. Eigentlich ja damit sich Sam endlich ausruhen und wieder zu Kräften kommen konnte. Zumindest schaffte er es von A nach B ohne gleich vor Erschöpfung zusammen zu brechen. Unwillkürlich legte sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. An seiner Schnelligkeit konnte man noch arbeiten, aber das war ein anderes Thema. Ich erhob mich vom Bett, schnappte mir meine Klamotten und verschwand ins Bad. Schnell drehte ich das Wasser an, schlüpfte aus meinen Boxershorts und verschwand in die Dusche. Das Wasser war angenehm warm und meine angespannten Muskeln lockerten sich ein wenig. Mein Kopf sank nach vorne, bis meine Stirn an den kalten Fliesen lehnte. Was sollte ich nur tun? Sam ließ mich nicht an sich heran, dabei sah ich doch das es ihm nicht gut ging. Die Alpträume waren zurück gekehrt. Jede Nacht höre ich, wie er sich von einer Seite auf die andere wälzt und einfach keine Ruhe findet. Die Verletzungen, die ihm der Dämon zugefügt hat, tun ihr Übriges und ich merkte das es ihm nicht gut ging. Doch er wollte sich nicht helfen lassen, meinen Vorschlag doch noch einmal zu einen Arzt zu gehen hatte er sofort abgelehnt und ich hatte es nicht geschafft ihn umzustimmen. Mein kleiner Bruder war nun einmal mindestens genauso stur wie ich. Langsam drehte ich das Wasser wieder ab, stieg aus der Dusche und schnappte mir eins der Handtücher. Als ich fertig angezogen in das kleine Wohnzimmer trat, suchte mein Blick sofort Sam und fand den schlaksigen, jungen Mann am Tisch sitzen. Vor ihm sein Laptop und neben ihm eine Tasse Kaffee. Ich runzelte die Stirn. Das war bestimmt nicht seine erste, wer weiß seit wann er schon wach ist! Ich trat langsam näher und fragte schließlich: „ Sam? Was machst du denn da?“ Mein Bruder zuckte erschrocken zusammen und beinahe hätte seine Tasse mit dem Boden Bekanntschaft gemacht, hätte ich sie nicht im letzten Moment aufgefangen. „Mensch Dean, musst du mich so erschrecken!“ maulte Sam sofort zurück, ohne auf meine Frage ein zu gehen. „Warum bist du überhaupt schon wach?“ Überrascht blickten mich die braunen Augen an und ich schnaufte genervt. „Hätte ein gewisser Jemand nicht die Vorhänge MITTEN in der Nacht aufgerissen, dann könnte ich jetzt auch noch gemütlich in meinem Bett liegen!“ brummte ich dunkel, was Sam ein entschuldigendes Lächeln entlockte. Auf meinen kleinen Seitenhieb ging er erneut nicht ein. Er nahm mir die Tasse aus der Hand und wandte sich wieder seinem Laptop zu. Schweigend blieb ich neben dem Tisch stehen und musterte ihn besorgt. Sam war blass, unter seinen Augen lagen tiefe Ringe und er wirkte erschöpft. Trotzdem tippte er konzentriert auf seinem Laptop herum und nippte immer wieder an seinem kalten Kaffee. Ich seufzte. „Sam? Würdest du mir bitte erklären, was du am frühen Morgen schon an dem blöden Ding zu suchen hast?“ Wütend blickte Sam mich an, ich hatte es doch tatsächlich gewagt seinen heiligen PC zu beleidigen. Doch anstatt einen Kommentar zurück zu schießen, murmelte er nur: „Recherche“, als Antwort und schielte schon wieder auf den Bildschirm. Erstaunt riss ich meine Augen auf und blickte meinen kleinen Bruder ungläubig an. Das konnte er doch jetzt wohl nicht ernst meinen. Doch anscheinend tat er das, denn er tippte weiterhin auf seinem Laptop herum und würdigte mich keines weiteren Blickes. Ich fuhr mir über die immer noch schweren Lider und ließ mich auf den Stuhl gegenüber von Sam sinken. Konnte oder wollte er mich nicht verstehen? Ich hatte ihn verloren, wenn auch nur für kurze Zeit, aber ich hatte versagt. Ich hatte ihn nicht beschützen können und dieses Wissen zerriss mich innerlich. Ich machte mir Sorgen, ich wollte nicht das es jemals wieder soweit kam und dafür würde ich alles tun. Einfach alles und wenn alles hieß mein Leben für seins zu geben, dann auch das. Aber momentan musste er sich einfach nur ausruhen und endlich wieder der alte Sam werden. Es versetzte mir jedes Mal einen schmerzhaften Stich in meinem Herz, wenn ich sah wie er immer noch mit sich und seiner Schwäche zu kämpfen hatte. Wie konnte ich ihm das nur begreiflich machen? ~ Kaum hatte ich dieses Wort ausgesprochen, weiteten sich die Augen meines Bruders und er blickte mich als hätte ihm gerade erklärt sein geliebter Impala wäre nur noch ein Schrotthaufen. Ich seufzte leise. Genau mit dieser Reaktion hatte ich gerechnet. Dean behandelte mich wie ein rohes Ei, nicht einmal Spazieren gehen konnte ich ohne das er sich gleich riesige Sorgen um mich machte. Gestern hatte ich es gewagt nach draußen zu gehen und hatte ihm nicht bescheid gesagt. Er hatte eine riesen Aufstand deswegen gemacht. Hätte ich ihm gesagt, dass ich nach draußen wollte, wäre ich wahrscheinlich nicht einmal in die Nähe der Tür gekommen. Aber mir fiel hier drinnen langsam die Decke auf den Kopf, fühlte mich wie eingesperrt und das zerrte an mir. Auch jetzt rechnete ich wieder mit einer Predigt über meinen Zustand, zugegeben ich war noch nicht fit, aber auch nicht tot krank. Es blieb still. Nichts, Dean sagte einfach nichts. Stattdessen hörte ich wie ein Stuhl zurück gezogen wurde und sich mein Bruder darauf sinken ließ. Erstaunt blickte ich auf. Dean saß mir gegenüber und starrte auf die Tischplatte. Wie so oft in den letzten Tagen musterte ich meinen großen Bruder und sah die Sorge, aber auch die Erschöpfung die sich in seinem Blick wieder spiegelte. Es machte ihn innerlich kaputt, diese Sorgen und dieser Beschützerinstinkt, den er mir gegenüber an den Tag legte. Dean schien einen innerlichen Kampf aus zu fechten. Kein Wort drang über seine Lippen, nur seine Augen wanderten unruhig über die Tischplatte. Schließlich erhob er sich, ging zu der kleinen Küchenzeile und schenkte sich Kaffee ein. Dieses Verhalten irritierte mich. Bis jetzt war er immer vor Wut, nein wohl hervor Sorge explodiert, wenn ich es gewagt hatte auch nur alleine aus dem Bett aufzustehen. Und jetzt nichts. Ich hatte ihn gerade darüber informiert, das ich Recherchen über einen Fall anstellte. Über einen Geist oder vielleicht sogar einen Dämon, etwas gefährliches gab es nicht und er nahm das seelenruhig hin. Ein leises Seufzen von Dean schreckte mich aus meinen Gedanken auf. „Sam...“ begann er ruhig und seine grünen Augen blickten mich ernst an. Okay, vielleicht war es doch nur die Ruhe vor dem Sturm. „..ich mache mir doch nur Sorgen. Verstehst du das denn nicht?“ fragte mein großer Bruder in einem so verletzten Klang in seiner Stimme, dass es mir einen Stich versetzte. Ich senkte meinen Blick wieder und starrte wieder auf meinen Laptop, ohne die Buchstaben darauf wirklich wahrzunehmen. Doch, ich verstand ihn sogar sehr gut und genau deswegen wollte ich das bei uns wieder Normalität einkehrte. Sofern das bei uns überhaupt möglich war. Er sollte endlich verstehen, dass es nicht seine Schuld war und sich wieder mehr um sich selber kümmern. Es nicht gut für ihn, wenn es sich ständig Sorgen um mich machte. „Doch, aber du kannst mich nicht ständig bemuttern!“ meinte ich deswegen nur mit einem trotzigen Unterton und widmete mich wieder meiner Tastatur, nur um ihn nicht ansehen zu müssen. Dean blickte mich ein paar Sekunden entgeistert an, bis er zu realisieren schien, was ich gerade gesagt hatte. Er knallte die Tasse auf den Tresen. Erschrocken zuckte ich zusammen und blickte ihn verwirrt an. Seine Hände zitterten verdächtig, seine Augen blitzen wütend und verletzt. Ich konnte ihm ansehen, wie sehr er sich zurückhalten musste, um mich jetzt in Grund und Boden zu brüllen. War ich zu weit gegangen? Ich wollte doch nur, dass er auch mich verstand und endlich wieder normal war! Ich wollte doch nur meinen spöttischen, kindischen, nervenden großen Bruder wieder. Deans wütende Stimme riss mich erneut aus meinen Gedanken. „Du wirst hier gar nichts recherchieren, du wirst keinem Fall nachgehen! Und wenn ich dich eigenhändig ans Bett fesseln muss, du ruhst dich aus!! Hast du mich verstanden?“ knurrte er um Beherrschung ringend. Seine grünen Augen bohrten sich förmlich in meine, bevor er den Raum mit großen Schritten durchquerte und schließlich die Tür mit einem lauten Knall hinter sich schloss. Ich schloß kurz die Augen und versuchte die Zweifel an meinem Handel zurück zu drängen. Ich wollte meinen großen Bruder wieder. Ich wollte Normalität. Ich brauchte einen Fall. Erneut flogen meine Finger über die Tastatur. kapitel 1 ende Hosted by Animexx e.V. 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