Last Trauma von Sky- (B vs Kira) ================================================================================ Kapitel 9: Abrechnung --------------------- Hell leuchteten die Flammen im Hause Yagami auf und vollkommen begeistert von diesem Schauspiel schoss Beyond ein Foto nach dem anderen während er amüsiert lachte. Ja es sollte brennen, alles brennen… Nichts durfte von diesem Haus übrig bleiben. Bis auf die Grundmauern sollte es niederbrennen so wie er damals sein eigenes Elternhaus niedergebrannt hatte. Feuer war etwas wunderschönes, es hatte so etwas Reinigendes und Befreiendes…. Er hörte Schritte und holte sein Küchenmesser hervor, sah aber dass es Amy war. Sie wirkte ein wenig abgekämpft und trug noch Schminke und Kleidung von ihrem letzten Auftritt. Völlig außer Atem keuchte sie irgendetwas daher und begann zu husten. Beyond legte seine Hände auf ihre Schultern und versuchte sie zu beruhigen. „Ganz ruhig Amy, denk an dein Herz!“ „Entschuldige…“ keuchte sie und beugte sich nach vorne um besser atmen zu können. „Ich hab mich überall umgehört und habe schließlich gefunden, wonach du gesucht hast.“ Sie reichte ihm einen zusammengefalteten Zettel und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. „Es tut mir leid dass ich so lange gebraucht habe. Dadurch hast du ja einen ganzen Tag verloren…“ „Nein schon gut Amy, ich bin dir wirklich dankbar dass du es jetzt schon herausfinden konntest. Aber du solltest wirklich ein bisschen mehr auf dich acht geben. Immerhin hattest du vor wenigen Monaten eine Herztransplantation und du kannst dich doch nicht ständig über deine Ärzte hinwegsetzen.“ Sie gingen die Straße hinunter bis sie die Bushaltestelle erreichten und sich auf die freien Plätze hinsetzten. Amys Husten wurde schlimmer und sie holte aus ihrer Tasche Tabletten und eine kleine Flasche Wasser heraus. Von den kleinen Kapseln nahm sie zwei und schluckte sie mit Mineralwasser herunter. „So“, sagte sie schließlich und setzte ein Lächeln auf. „Jetzt geht’s besser. Also, ich musste wirklich viel herumtelefonieren und natürlich auch ein wenig die Polizei verarschen aber schließlich habe ich beim Polizeipräsidium herausfinden können, dass alle drei fluchtartig die Stadt in Richtung Kawasaki verlassen haben. Sie hatten eine Nachricht für Herrn Yagami hinterlassen für den Fall, dass er zurückkommen würde. Ich sag dir mal was: Stimmenimitator schön und gut aber einen Mann zu mimen geht einem echt auf die Stimmbänder. Was tust du mir nur alles an…“ Beyond musste lächeln und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. Amy hatte schon immer ein ganz besonderes Talent gehabt, jede mögliche Stimme zu imitieren und noch nicht einmal einen Stimmenverzerrer zu brauchen. Damit hatte sie es sogar einmal geschafft, auf perfektem russisch den amerikanischen Präsidenten weiß zu machen, dass der russische Präsident sich für einen neuen Krieg rüste. Dies hatte weltweit für Aufsehen gesorgt bis sie schließlich von alleine zugab, dass sie nur einen Scherz gemacht hatte und zu dem Zeitpunkt war sie erst zwölf. Amy beherrschte mehr als sieben Sprachen fließend und hatte fast jede Berühmtheit einmal imitiert. Doch dann kam es zu der grausamen zehnfachen Mordserie, für die sie verantwortlich war und für die sie auch hingerichtet werden sollte. Als Beyond nach seinem Herzversagen wieder zurückkehrte, befreite er Amy aus dem Gefängnis und sie änderte ihren Namen zu Amy Hollow. Sie war ihm unendlich dankbar, dass er sie aus dem Todestrakt gerettet hatte und hatte ihm schon mehrmals diese Schuld wieder zurückgezahlt. Am Anfang basierte ihre Freundschaft nur auf Schuld und Dankbarkeit und jetzt wo Amy sich ein neues Leben aufgebaut hatte, half sie Beyond wo es nur ging und sie verstanden sich wirklich gut. „Beyond, willst du es heute zu Ende bringen?“ fragte sie schließlich und wurde sehr ernst. „Wenn dem so ist, dann will ich dir helfen.“ Doch Beyond wandte den Blick ab und senkte den Kopf. „Es kann sein dass ich danach nicht mehr existieren werde. Wahrscheinlich wird dann nur noch meine leere Hülle zurückbleiben wenn ich mein Ziel erreicht habe. Ein wenig macht mir das Angst…“ Wieder fing er sich eine Kopfnuss von Amy ein und wurde etwas rot im Gesicht. „Wofür war die denn jetzt?“ fragte er und setzte eine Schmollmiene auf. Amy kicherte und grinste breit. „Hör auf dir ständig wegen irgendwelcher Dinge Sorgen zu machen. Ich werde dich bis zum Schluss begleiten und selbst wenn du danach nicht mehr weiterlebst, ich werde dir ewig dankbar sein dass du mir ein neues Leben gerettet hast.“ Damit holte sie etwas aus ihrer Tasche heraus und gab es Beyond. Es war ihr Silberkreuz, welches sie stets bei sich trug. Beyond sah sie an und schüttelte den Kopf. „Amy, du weißt dass ich nicht an so etwas glaube.“ Er wollte ihr die Kette wieder zurückgehen doch sie drückte ihm ihre Kette fest in die Hand. „Und ich glaube nicht an Erinnerungsübertragungen und Parallelwelten. Aber mir hat diese Kette mehr als ein Mal das Leben gerettet und ich hoffe dass sie auch dir Glück bringt.“ „Eben daran glaube ich nicht…“ Doch es schien Amy sehr ernst zu sein und sie nahm Beyonds Hände. „Bitte tu es für mich.“ Da er weitere Diskussionen verhindern und Amys Gefühle nicht mit Füßen treten wollte, nahm er das Geschenk an und hängte sich die Kette um den Hals, wobei er das Kreuz unter dem Pullover trug. Dies schien Amy ein wenig zu erleichtern aber er konnte einfach nicht verstehen, wieso sie wegen eines Silberkreuzes so einen Aufstand machte. Tja, Frauen waren eben nun mal seltsame Wesen. „Ich habe zwar nicht die genaue Adresse herausfinden können aber sie scheinen in der Nähe der Strandpromenade ein Haus zu bewohnen.“ „Gut, dann werden wir dorthin fahren. Ich setz mal wieder diese nervige Verkleidung ein und du… na ja… du bist einfach du selbst.“ Sie gingen zu Amys Auto, einen schwarzen Mercedes mit getönten Scheiben und sie setzte sich ans Steuer. Es roch unangenehm nach Nikotin und als Amy den Motor anließ, dröhnte Punkmusik los und schnell drehte sie leiser. Sie holte vom Rücksitz eine Tasche und reichte sie Beyond, welcher ein Notebook herausnahm. „Versuch mal die Handynummer von Frau Yagami herauszufinden, dann werde ich mich um den Rest kümmern.“ Sayu hatte sich auf die Couch gesetzt und den Fernseher angeschaltet während ihre Mutter gerade überlegte was nun zu tun war. Light war immer noch nicht zu sich gekommen und die Angst vor Beyond Birthday wurde immer größer. „Wir sollten die Polizei rufen…“ meinte Frau Yagami schließlich und wollte gerade zum Telefon gehen, aber da hielt Sayu sie zurück. „Wir wissen nicht was Beyond von Light will und ich schlage vor wir warten erst einmal bis er wieder aufgewacht ist. Mich würde schon interessieren warum Light sich erpressen lässt und was es genau ist. Es muss irgendetwas schlimmes sein wenn Light einen Mörder ins Haus lässt.“ Da musste Frau Yagami ihrer Tochter Recht geben und legte den Hörer wieder auf. Sie wandte sich stattdessen Tür und Fenstern zu und achtete darauf, dass auch alles gut verschlossen war. Plötzlich klingelte ihr Handy und Frau Yagami erschrak, dann aber nahm sie den Hörer ab. „Hallo, wer spricht denn da?“ „Sachiko, ich bin es Soichiro.“ Es war eindeutig seine Stimme und Erleichterung stieg in die 42-jährige auf. „Oh Liebling, bin ich erleichtert die zu sprechen. Dieser Austauschstudent, der zurzeit bei uns wohnt ist ein gefährlicher Serienmörder und wir konnten noch rechtzeitig fliehen.“ „Ganz ruhig Sachiko, ich werde mich so schnell es geht auf den Weg machen. Sag, wo bist du zurzeit?“ „Ich bin mit Sayu und Light im Haus und habe Türen und Fenster verschlossen. Wir sind in Kawasaki im Ostbezirk, 13. Straße Haus Nummer 5.“ Es dauerte eine Weile bis die Stimme ihres Mannes antwortete, dann aber sprach er zu ihr „Gut, ich bin so schnell es geht bei euch und bringe Verstärkung mit. Verlasse nicht das Haus und öffne keinem die Tür bis ich da bin! Ich liebe dich Schatz.“ Damit war ihr Gespräch beendet und Frau Yagami weinte Tränen der Erleichterung. „Was für ein Glück, jetzt wird alles wieder gut.“ Damit ging sie nach oben in den ersten Stock um dort zu kontrollieren, ob alle Fenster fest verschlossen waren. Als sie schließlich ihren Kontrollgang beendet hatte, ging sie wieder die Treppe runter und wollte gerade zu Sayu ins Wohnzimmer da klopfte es plötzlich an der Tür. Na so was, dachte sie ein wenig verwundert aber auch beunruhigt und zögerte zunächst zur Tür zu gehen. Dann aber hörte sie ihren Mann rufen. „Sayu, Sachiko? Ich bin es! Macht bitte die Tür auf!“ Natürlich war Frau Yagami ein klein wenig erstaunt dass Soichiro schon so schnell da war aber da sie eindeutig seine Stimme wieder erkannte, entfernte sie die Kette und öffnete die Tür. Sie erstarrte vor Schreck als sie direkt in den Lauf einer Beretta blickte, welcher einer rothaarigen Punkerin mit Sonnenbrille gehörte. „Keinen Mucks oder ich knall dich ab! Marsch ins Haus, sofort!“ Mit bis auf Schulterhöhe erhobenen Händen wich Frau Yagami zurück und sah die ganze Zeit auf die Beretta, die die Punkerin nun entsicherte. „Was wollen Sie von uns?“ „Gar nichts, ich will nur meinem alten Freund ein klein wenig helfen.“ Hinter der Punkerin tauchte Beyond Birthday auf der Frau Yagami grinsend zuwinkte. „Aber… wie haben Sie uns…“ Die Punkerin grinste und räusperte sich. Dann sprach sie mit exakt derselben Stimme wie die ihres Mannes „Stimmenimitation war schon immer eine meiner größten Stärken nur geht das auf die Stimmbänder.“ Frau Yagami konnte nicht fassen dass sie auf solch einen hinterhältigen Trick hereingefallen war und wurde ins Wohnzimmer geführt, wo Sayu nichts ahnend auf dem Sofa saß. Als sie die Beyond Birthday und die Punkerin mit der Pistole war, wollte sie weglaufen, doch da stürmte die junge Frau nach vorne, packte Sayu brutal an den Haaren und hielt ihr die Pistole an die Schläfe. „Nein bitte tun Sie meiner Tochter nichts!“ Mit einer kräftigen Ohrfeige wurde Sayu zu Boden geworfen und schmerzerfüllt presste sie ihre Hand auf die gerötete Wange. „Und jetzt auf die Couch da aber zackig!“ befahl die junge Frau in einen sehr barschen Ton und schubste Frau Yagami vorwärts, da hielt Beyond sie zurück. „Ab hier übernehme ich.“ Daraufhin reichte sie ihm die Pistole und nahm ein Maschinengewehr, welches sie sich um die Schulter geschnallt hatte. „Gut, dann überwache ich den Rest und wenn die Bullen kommen, dann schieße ich!“ Damit ging Amy und Beyond war alleine mit den beiden. Mutter und Tochter schlossen sich ängstlich in die Arme und zitterten vor Angst. Beyond betrachtete eine Weile die Pistole, schien irgendwie nicht besonders angetan von ihr zu sein und steckte sie schließlich ein, nachdem er sie gesichert hatte. „Ich war noch nie ein Freund von Distanzwaffen. Viel zu unpersönlich.“ Mit der Klinge spielend kam er immer näher auf die beiden Frauen zu, bis sich schließlich Frau Yagami schützend vor ihre Tochter stellte. „Was genau wollt ihr von uns und warum ausgerechnet wir?“ Verwundert legte Beyond den Kopf zur Seite und sah beide mit weit aufgerissenen Augen an. „So? Dann hat Light euch also nicht aufgeklärt obwohl ich ihm ein Ultimatum gestellt habe? Also so was… da sieht man mal, wie es mit seiner Moral steht.“ „Was meinst du damit?“ platzte es aus Sayu heraus, welche sofort von ihrer Mutter zum Schweigen ermahnt wurde. Nun begann Beyond seinen Kopf in den Nacken zu legen und zu drehen und dabei grummelte er irgendetwas vor sich hin. „Tja, da warten wir erst mal geduldig, bis unser lieber Light sich bequemt aufzustehen. Oder noch besser…“ Er wandte sich nun zu der Richtung zu, in welche Amy verschwunden war. „Amy, geh doch mal unser kleines Dornröschen wecken sonst verpasst er den größten Spaß noch.“ Ein „Okay“ kam zur Antwort und Amy begann alles nach Light abzusuchen. Dieser lag noch unter der Wirkung des Schlafmittels und ahnte nichts von dem Unheil, welches sich außerhalb seines Zimmers abspielte. Er wälzte sich ein wenig unruhig herum und murmelte unverständliches Zeug vor sich hin. Dann aber fühlte er irgendetwas Hartes und Kaltes auf seiner Stirn und müde schlug er die Augen auf. Seine Sicht war etwas verschwommen und so dauerte es eine Weile bis er realisiert hatte, dass ihm die Mündung eines Maschinengewehrs zwischen die Augen gedrückt wurde. Eine junge Frau, gerade mal 18 oder 19 Jahre alt mit dunkelroten und wild frisierten Haaren und einer Sonnenbrille auf der Nase hielt den Finger um den Abzug, bereit auch nur beim kleinsten Fehltritt von Lights Seite zu schießen. „Was zum…“ „Nicht reden, aufstehen!“ befahl sie ihm, packte den völlig verwirrten Studenten am Kragen und zerrte ihn hoch. „Abmarsch nach unten!“ „Wo bin ich überhaupt?“ „Schnauze halten!“ Es hatte keinen Sinn mit ihr zu reden also gehorchte Light und ging mit erhobenen Händen voran. Da er keine Ahnung hatte wo er war und wohin er eigentlich gehen sollte, wies ihm die Frau den Weg und stieß ihn unsanft voran. Als er schließlich das Wohnzimmer erreichte, sah er Sayu und seine Mutter gefesselt auf der Couch sitzend während Beyond Birthday sie mit einer Waffe bedrohte. Freudestrahlend empfing er Light und breitete wie zum Willkommensgruß die Arme aus. „Wie schön dass du gekommen bist. Ohne dich hätte dies ja alles wenig Sinn gehabt.“ „Lass meine Familie sofort gehen! Es geht schließlich nur um uns beide“ befahl Light und bekam dafür einen harten Schlag mit dem Gewehrlauf auf den Hinterkopf woraufhin er zu Boden sank und für einen Moment lang Sterne sah. „Aber, aber Amy… sei doch nicht zu grob zu unserem Ehrengast. Und nimm doch bitte das Gewehr weg, ich mag so etwas nicht sehen….“ Daraufhin sicherte Amy ihr Gewehr und schulterte es, jedoch ruhten ihre hinter Sonnenbrillengläsern versteckten Augen immer noch auf Light und sie war bereit, jeden Moment Gewalt anzuwenden, wenn Beyond in irgendeiner Weise bedroht wurde oder die Situation eskalierte. Light rieb sich schmerzerfüllt den Hinterkopf und stöhnte leise, da wurde er von Amy am Kragen hochgezerrt und in Beyonds Richtung gestoßen. Da Light von dem Schlag immer noch ein wenig benommen war, fiel er wieder zu Boden direkt vor Beyonds Füßen. Dieser beugte sich zu ihn herunter und packte ihn an den Haaren sodass er in Lights Gesicht sehen konnte. „So Light, die Kinderstunde ist jetzt vorbei und noch länger gastfreundlich kann ich leider nicht sein. Ich denke es ist langsam mal an der Zeit dass du deine Familie endlich aufklärst warum das hier alles so kommen musste und warum ich so fixiert auf dich bin.“ Light war so als läge ihm ein schwerer Stein auf dem Herzen und er hatte einfach nur Angst. Angst vor Beyond und dieser Amy, Angst um seine Familie und auch Angst um sein eigenes Leben. „Ich… ich bin…“ „Ja Light sag es ihnen. Sag ihnen wer oder was du in Wirklichkeit bist. Erzähl uns allen dein schreckliches Geheimnis.“ Sagte Beyond eindringlich und lachte sadistisch. Doch die Wahrheit zu erzählen war schwieriger für Light als er sich hätte vorstellen können und traurig sah er Mutter und Schwester an. „Ich… ich bin Kira.“ Ein sarkastischer Applaus kam von Beyond zur Antwort und er stand auf. „Aber das ist nicht das Einzige, was du deiner Familie zu beichten hast oder?“ Am liebsten wäre Light aufgestanden, doch ein unsichtbares Gewicht schien auf seinen Schultern zu lasten und immer tiefer zu drücken. Er hatte gar nicht die Kraft dazu aufzustehen. Tränen der Reue ließen seine Sicht verschwimmen und ein stechender Schmerz machte sich in seiner Brust breit. „Ich… ich…“ Da er anscheinend nicht wirklich mit der Sprache herausrücken wollte, seufzte Beyond genervt und ging mit dem Messer zu seiner Schwester. Diese schrie entsetzt auf, versuchte sich zu wehren, doch Beyond war zu stark. Er hielt ihr die Klinge an die Lippe so als wolle er ihr die Wange aufschneiden. „Light, ich will dich ja nicht unnötig drängen aber so langsam reißt mir aber der Geduldsfaden.“ „Nein bitte!“ rief Light und streckte flehend den Arm aus. „Lass Sayu in Frieden!“ Doch Beyond schien irgendwie nicht wirklich hören zu wollen. „Eigentlich wäre deine Schwester bereits gestern dran gewesen aber da Rem dazwischengefunkt ist, habe ich einen ganzen beschissenen Tag verloren. Ich bin eigentlich jemand, der sein Wort hält. Aber es gibt noch eine Chance deine Schwester zu retten…“ Beyond nickte Amy zu und die holte aus ihrem schwarzen Mantel das Death Note hervor und warf es ihm zu Füßen. Ein Kugelschreiber lag bereits drin. „Wenn du den Namen von Sayu hineinschreibst, dann hat sie die Möglichkeit eines sanften Todes zu sterben. Tust du es aber nicht, so schneide ich ihr zunächst die Wangen auf und steche ihr die Augen aus.“ „Warum nur zwingst du mich meine Familie umzubringen? Hasst du uns etwa so sehr?“ Genervt darüber verdrehte Beyond die Augen und nahm das Messer von Sayus Mund weg. „Ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt… Ich hasse nicht nur deine Familie, ich hasse sie alle diese dummen Menschen, die ihr Leben nicht zu schätzen wissen wo sie doch so viel haben. Sie sehen verächtlich auf andere herab genauso wie du, der auf seinem hohen Ross sitzt und wie ein Kreuzritter eine blutige Linie durch die Welt zieht. Tod den Ungläubigen oder so… Und da du ja bereits einen nächsten Verwandten getötet hast, dürfte es dir doch nicht so schwer sein mit dem Death Note deiner Schwester den Garaus zu machen oder?“ Verwirrt und fassungslos sahen die beiden Frauen Light an und Tränen glitzerten in ihren Augen. „Du bist Kira?“ fragte Sayu und sah ihren Bruder traurig an. Nie hätte sie für möglich gehalten dass ihr eigener Bruder, zu dem sie stets aufsah und den sie auch bewunderte, der wohl gefährlichste Massenmörder ihrer Zeit wäre. „Wenn du wirklich Kira bist und das da dein Death Note ist, dann muss auch ein Shinigami dazugehören oder?“ Wieder klatschte Beyond in die Hände. „Hundert Punkte für unsere Kandidatin hier. Sehr richtig, unser Light hat einen Shinigami. Moment mal…“ Damit ging er zu Light, nahm ihm das Death Note ab und drückte es Sayu und schließlich Frau Yagami in die Hand. Die beiden bekamen wie auch bei Rem einen Schrecken als sie den Shinigami sahen und ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Ladys, das ist Ryuk. Er hat Light dieses Death Note hier gegeben und wie man hier gut erkennen kann…“, Beyond öffnete das Notizbuch und zeigte den beiden die bis unter den Rand vollgekritzelten Seiten „so stehen hier die Namen sämtlicher Verbrecher, die in den letzten Monaten alle an Herzversagen gestorben sind. Ich hab sie zwar nicht nachgezählt aber es dürften sich schon so um die 400 Namen handeln. Ach ja, für alle die nicht so ganz mit den Regeln vertraut sind: Wenn man den Namen einer Person hineinschreibt und sich das Gesicht dabei merkt, dann wird der Mensch an Herzversagen sterben. Man kann auch verschiedene Todesarten heraussuchen und das Opfer bis zu 23 Tage manipulieren bevor es stirbt. Zwar gibt es diesbezüglich auch ein paar Regeln aber soweit dürfte das Prinzip ja klar sein oder? Heißt also im Klartext dass unser lieber Light hier mehr als 400 Menschen auf dem Gewissen hat aber vielleicht glaubt ihr mir ja immer noch nicht…. In dem Falle brauche ich nur hineinschreiben dass Sayu Yagami ihren Bruder tötet und dann Selbstmord begeht. Dann würden mir auch alle glauben oder?“ Doch die beiden Frauen waren bereit ihm auch so zu glauben, sagten aber nichts aus Angst, sie könnten Beyond unnötig provozieren. „Und nun sag uns Light was Geheimnis Nummer 2 ist oder ich ritz deiner Schwester ein blutiges Lächeln ins Gesicht.“ Light begann mit den Tränen zu kämpfen und sah seine Mutter traurig an. „Es tut mir leid Mutter…“ „Light, um Himmels Willen was ist denn nun?“ fragte Frau Yagami und begann zu schluchzen. Auch Sayu begann zu weinen und als Beyond ihr über den Kopf strich bekam sie nur noch größere Angst. Dann endlich fasste sich der Student ein Herz und atmete tief durch. „Es tut mir aufrichtig leid das sagen zu müssen, aber Vater ist nicht im Dienst… er ist tot.“ Eine fassungslose Stille breitete sich aus und alle Blicke ruhten nun auf Light. Nun brach Frau Yagami in Tränen aus und sie konnte gar nicht glauben was sie da hörte. Sayu weinte nicht, dazu war sie viel zu aufgebracht und entsetzt. „Du hast Vater umgebracht? Wie konntest du so etwas nur tun?“ „Ja Light, wie konntest du so etwas nur tun?“ fragte Beyond voller Sarkasmus und packte Sayu, die sich gerade losreißen wollte um zu ihrem Bruder gehen. Dann aber machte sich Wut in ihr breit, rasende Wut. „Du verdammter Mörder“ schrie sie und sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Hast du Vater etwa umgebracht weil er wusste dass du Kira bist?“ Light konnte seine Schwester gut verstehen und er hätte gerne Rede und Antwort gestanden, aber wie sollte er seiner Schwester erklären, dass seine falschen Erinnerungen ihn dazu getrieben hatten. Da aber erklärte Beyond den Sachverhalt. „Nun, Anfang der Woche habe ich Light mithilfe einer neumodischen Maschine all meine traumatischen Erinnerungen eingesetzt um zu gucken, wie er darauf reagiert. Eine davon war, dass mich mein Vater im Kindesalter vergewaltigt hat und Lights Hirn hat diese Erinnerung als eigene aufgenommen. So also hat unser lieber Light geglaubt dass sein eigener Vater ihn als Kind missbraucht hat. Lustig oder?“ Sayu schüttelte den Kopf und versuchte all ihre aufsteigenden Gefühle zu unterdrücken. „Trotzdem, wie konntest du allen Ernstes glauben dass Vater so etwas tun würde. Du bist ein mieser Mörder weiter nichts, ein selbstsüchtiger Mörder!!!“ Es tat Light im Herzen weh dass seine Schwester so etwas über ihn sagte aber gleichzeitig konnte er ihre Gefühle nachvollziehen. Sayu hatte immer zu ihm aufgesehen und ihm blind vertraut. Wie also konnte sie ihm noch vertrauen nach allem was nun ans Tageslicht gekommen war? Beyond schien die ganze Sache richtig zu genießen und wandte sich wieder Light zu. „Vielleicht ändere ich das Spielchen ja ein bisschen um es für alle Beteiligten einfacher zu machen: Sayu schreibt Lights Namen ins Death Note und dafür verschone ich zumindest sie. Na Sayu, was hälst du davon?“ „Fick dich!“ schrie Sayu und spuckte Beyond ins Gesicht. Mit dieser Reaktion hatte noch nicht einmal Beyond Birthday gerechnet. Mit dem Ärmel wischte er rieb er sein Gesicht sauber und sah Sayu mit rot leuchtenden Augen neugierig an. „Bist ja richtig widerspenstig. Das gefällt mir!“ „Du und Light, ihr seid beide miese Lügner und Mörder! Light, wenn du nicht von Anfang an uns die Wahrheit erzählt hättest, dann wäre dies nie soweit gekommen.“ „Da muss ich der Dame zustimmen“ murmelte Beyond einstimmig und nickte. „Ich habe dir die Wahl gelassen: Stelle dich als Kira oder deine Familie wird sterben. Aber nun Schluss mit dem Gerede.“ Damit nahm er Sayu die Fesseln ab und reichte ihr Stift und Death Note. „Räche deinen geliebten Vater und töte deinen Bruder. Wenn du das tust, dann werde ich dich verschonen und dir nichts antun.“ Langsam, beinahe wie in Zeitlupe nahm Sayu den Stift in die Hand und führte ihn zum aufgeschlagenen Notizbuch. Langsam schrieb sie Buchstabe für Buchstabe und es fehlten nur noch zwei Buchstaben, da hielt sie inne. Sie sah Light an und hatte einen seltsamen Ausdruck in den Augen. Traurig erwiderte ihr Bruder ihren Blick und sein Gesicht war voller Schmerz und Reue. „Verzeih mir Sayu…“ Nun fehlte nur noch ein Buchstabe und Beyond begann mit einem breiten Grinsen zu kichern. Dann aber ging Sayu mit einem wütenden Schrei auf Beyond los und wollte ihm den Stift ins Auge rammen, da hatte dieser sein Messer parat und rammte es der Schülerin in den Bauch. „Nein“ schrie Light und eilte zu Sayu, welche zu Boden sank und fing sie auf. Das Blut besudelte ihre Kleidung und sie stöhnte gequält auf. Die Wunde war tief, sehr tief sogar und es hörte gar nicht auf zu bluten. Frau Yagami schrie auf und wollte zu ihrer Tochter, doch da packte sie Amy und verklebte ihr den Mund mit Klebeband. „Mensch das Geschreie hält man ja kaum aus“ stöhnte Beyond und wischte sich am Pullover das Blut von der Klinge. Light, der kurz davor stand in Tränen auszubrechen, begann auf die Wunde seiner Schwester zu drücken um wenigstens ein bisschen die Blutung zu stoppen, doch es brachte nichts. Sayus Atem wurde flach, sie wurde blass und ihr Blick wurde leer. „Sayu, bitte halte durch Sayu! Bitte tu mir das nicht an“ flehte Light doch dann stieß seine Schwester einen letzten Seufzer aus und dann starb sie. Ein Schrei der Verzweiflung erfüllte das Haus und Light nahm seine tote Schwester in den Arm. „Nein, Sayu!!!“ Laut schluchzend hielt Light seine Schwester fest und konnte einfach nicht fassen dass sie tot war… Warum nur hatte er diesen Wahnsinn nicht früher beendet? Alles hätte nicht so enden müssen, hätte er nicht vorher alles seiner Familie erzählt und nicht so egoistisch gehandelt. Als er sich schließlich wieder beruhigt hatte, schloss er ihre Lider und faltete ihre Hände als letzte Ehrerweisung. Schließlich wandte er sich an Beyond. „Du kannst mich ruhig töten… du kannst mir die schlimmste Folter antun die du kennst aber bitte… bitte lass meine Mutter gehen.“ Light, der nicht mehr mit dieser Schuld leben konnte, war nun bereit sein Leben für seine Mutter hinzugeben, wenn er schon seine Schwester hatte retten können. Sein Leben hatte für ihn nun keine Bedeutung mehr.“ Beyond schwieg jedoch und schaute zu Amy herüber, die das ganze Schreckensszenario mit einer Spur Mitgefühl beobachtet hatte. Dann aber seufzte er und setzte sich vom Sofa auf. „Wenn dem so ist, dann werde ich ein Stück weit auf dich zukommen. Amy, du kümmerst dich um Light während ich mir die Alte da vorknöpfe.“ „Nein, bitte tu das nicht!“ schrie Light und wollte Beyond aufhalten, da wurde ihm der Gewehrlauf dermaßen brutal gegen den Hinterkopf geschlagen, dass Light schwarz vor Augen wurde und er bewusstlos neben seine tote Schwester zu Boden fiel. Angewidert von dem Blutbad und von dem Gestank in der Luft hielt sich Inspektor Takamura ein Taschentuch vor Mund und Nase und ging im Wohnzimmer auf und ab während die Leute von der Spurensicherung Fotos vom Tatort schossen. „Wie sieht’s aus?“ fragte er und wandte sich an Inspektor Hoshikawa, welcher gerade die große Blutlache auf den Boden betrachtete. „Schlimm würde ich sagen. Das tote Mädchen war offensichtlich die Schwester des Verdächtigen und starb durch eine Einstichwunde am Bauch.“ „Und die Mutter?“ Takamura beobachtete, wie eine der Leichen in eine der Säcke gelegt und auf einer Trage weggeschafft wurde. Die andere Leiche lag unter einer Plane zugedeckt und Blut lugte hervor. „Kaum noch zu identifizieren. Man hat ihr das Gesicht regelrecht zerfetzt und die Hand verstümmelt. Die Finger wurden Glied für Glied abgetrennt und höchstwahrscheinlich hat sie da noch gelebt.“ Angesichts dieser Grausamkeit schüttelte Takamura fassungslos den Kopf und wandte sich zur Tür, die in die Küche führte. „Ist der Verdächtige vernehmungsfähig?“ „Er steht noch unter Schock und redet wirres Zeug. Wahrscheinlich ein Fall für die Psychiatrie.“ Doch Takamura wollte nicht warten, bis man den Zeugen oder auch Verdächtigen für vernehmungsfähig einstufte und betrat die Küche, wo ein Junge im Alter von 17 Jahren mit Handschellen gefesselt auf einem Stuhl saß. Sein Haar war zerzaust, die Augen wie vor Entsetzen weit aufgerissen und seine Kleidung war mit Blut befleckt, ebenso wie auch seine Hände. Er drehte die ganze Zeit den Kopf hin und her während er irgendetwas daher summte und lachte dabei als ob er den Verstand verloren hätte. Takamura holte den Ausweis hervor, den dieser Student bei sich trug. „Hier steht Ihr Name ist Light Yagami und Sie gehen zur Tokioter Universität. Sagen Sie, könnten Sie erzählen was hier vorgefallen ist?“ Light begann zu lachen, hockte sich in einer bizarren Sitzhaltung auf den Stuhl kratzte sich am Hinterkopf. „Sie ist tot, sie ist tot… was will man da mehr wissen?“ „Haben Sie Ihre Mutter und Ihre Schwester umgebracht?“ fragte Takamura eindringlich und setzte sich gegenüber von Light Yagami, welcher offensichtlich wirr im Kopf war. „Meine Mutter war damals schon sehr depressiv und hat sich vor meinen Augen die Finger klein geschnitten. Doch es hat mich nie gekümmert dass sie sich die Hand zerhackt hat. Aber bitte geben Sie ihr das Gesicht wieder… ich glaube sie sucht es gerade.“ Daraufhin brach Light in ein wahnsinniges Gelächter aus und da er weder bei der Polizei noch vor Gericht imstande war, eine klare Aussage zu machen, wurde er in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Als er versuchte einer Krankenschwester mit einem Skalpell die Zunge herauszuschneiden, wurde er in eine Zwangsjacke gesteckt und als gefährlich eingestuft. Nur ein verschlossenes, nicht zu öffnendes Fenster war der einzige Blick in die Freiheit, welchen ihm vergönnt wurde. Wenn er nicht irgendwelche schaurigen Lieder sang, so wiederholte er immer wieder diesen einen Satz: „Gebt mir mein Gesicht wieder“ und war nun fast vollkommen isoliert von der Außenwelt. Dann schließlich eines Tages, Light saß wie immer auf seinem Bett und wiederholte immer und immer wieder „Gebt mir mein Gesicht wieder“, da hörte er plötzlich ein Klopfen. Erschrocken zuckte er zusammen und sah sich um, doch da war nichts. Wieder klopfte es und nun erkannte er, woher das Klopfen kam: Vom Fenster her. Das blasse Sonnenlicht warf einen vertrauten und unheilvollen Schatten hinein und als Light sich zum Fenster wandte, schrie er entsetzt auf als er wieder diese zwei roten Augen sah, die sich tief in sein Gedächtnis eingebrannt hatten und eine blutige Hand, welche auf die Glasscheibe gelegt wurde. Doch als man schließlich ins Zimmer kam lag Light Yagami tot auf dem Boden. Er war an einem heftigen Schock gestorben und in seinem Gesicht sah man noch das nackte Entsetzen, welches er kurz vor seinem qualvollen Ende gehabt hatte. Woher das Blut auf der Scheibe kam bzw. zu wem dieses Blut eigentlich gehörte, konnte jedoch bis heute nicht geklärt werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)