The fabulous life of a Superhero von Cary (Something like a diary of Day'n Man) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Wohnung. Woooooohnung…WOHNUNG?! In meinem Kopf ratterten so viele Ausreden wie noch nie und ehe ich mich versah, stand ich aber schon in ihrer Wohnung. Alle Alarmglocken in meinem Körper signalisierten mir, ich müsse weg, aber bewegen konnte ich mich nicht. Was würde sie von mir denken wenn ich sie anfallen würde? Verdammt, verdammt, verdammt…nicht auszudenken die Schlagzeile in der Zeitung: „Teenager fällt über schwangere Frau her“ Das war echt zu niveaulos, aber versucht das mal dem eigenen Körper zu sagen. Ich bemerkte noch, wie sie den Flur ihrer Wohnung in ein Zimmer verließ und kurz darauf wieder kam, mit einem Handtuch in den Haaren und mir eins hinhaltend, ich bin sicher sie sagte danach „ich geh schnell duschen“ aber gehört habe ich es nicht. Gut sie ging duschen, Zeit für mich, mich abzuregen, so weit wie möglich… Ich verließ den Flur und gelangte in ein Zimmer, dass ich einfach als Wohnzimmer identifizierte, denn viele Möbel standen hier noch nicht, dabei wohnte sie schon länger hier. Ein Terrarium an einer Wand des Zimmers erregte meine Neugier, es war ziemlich groß, nicht zu vergleichen mit dem Goldfischglas von Tray, das war echt arm. Ich ging also hin und drückte mir wirklich die Nase platt, nichts passierte. Minutenlang. Und als ich meinen Kopf schon wieder wegdrehen wollte sprang plötzlich etwas Grünes an die Scheibe, genau „auf“ meine Nase. Ich erschrak so sehr, dass ich rückwärts umfiel und mir danach, vom Aufprall auf ein Rohr, einen gewaltigen blauen Fleck holte. Ein ziemlich lautes „Fuck“ kam über meine Lippen, das hatte richtig weh getan...Murrend und fluchend stand ich wieder auf und sah mich genauer in der Wohnung um, dabei ertappte ich mich, dass ich genau auf das Geräusch der Dusche hörte, ich muss in diesem Alter echt ein Perverser gewesen sein, obwohl ich das heute noch zu hören bekomme. Ich musste feststellen, dass die Wohnung nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch in den meisten anderen Zimmern kaum Möbel aufwies, was doch ein ganz klein wenig merkwürdig war, wenn man wusste, dass man ein Kind erwartet. Wenigstens im Schlafzimmer stand ein normales Bett, das war auch wichtig. Ich muss jetzt ja nicht aufführen warum ich das dachte, oder? Ihr versteht mittlerweile meine kranken Gedankengänge, oder? Wie auch immer ich stand also gerade in ihrem Schlafzimmer, als ein munteres „Ziemlich leer, nicht?“ hinter mir ertönte, schlagartig drehte ich mich ertappt um und riss sie dabei fast von ihren Füßen, weil sie so dicht hinter mir stand. Aus Reflex griff ich natürlich direkt nach ihr, damit sie nicht umfiel. Sie sah mich mit großen Augen an und fing dann an zu lachen, und auch ich musste lachen, das war einfach alles so absurd. „Das ist viel besser, ich dachte schon du kannst nur „hm“ sagen, aber lachen kannst du anscheinend auch.“ Vermutlich kam es nur mir so vor, aber ich hätte schwören können, sie hätte das besonders melodisch gesagt. „Du solltest auch duschen gehen, du siehst nämlich aus wie ein Pudel.“ Sie zog an meinen nassen, blond gefärbten Haaren. „Im Bad liegen irgendwo noch Klamotten, die dir passen könnten, deine steck ich dann später in den Trockner.“ Ich tat einfach wie mir geheißen, dann konnte ich keine wilden Spekulationen mehr anstellen. Die Dusche war eine wahre Befreiung und dabei hatte ich vorher gar nicht gemerkt, wie kalt mir eigentlich gewesen war. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn einem kalt ist fühlt sich heißes Wasser immer wie Nadelstiche auf der Haut an, ich kann mir nicht helfen, aber ich mag dieses Gefühl. Ich glaube ich stand mindestens zwanzig Minuten unter der Dusche bis ich das Wasser endlich abdrehte und aus der Duschkabine stieg. Mein nächstes Abenteuer wurde nun die Handtücher zu finden. Ich glaube ich habe das halbe Bad abgerissen, bis ich sie fand. Wirklich. Erst kam mir der Spiegel entgegen, dadurch diverse Frauen Utensilien, dann fiel ich über die Toilette und rutschte auf dem Teppich aus und dann fand ich ein Handtuch…Von der Größe eines Kopfkissens. Ich bin mir nicht sicher wie ich mich damit abgetrocknet habe, aber es ging. Zum Glück fand ich die angedeuteten Klamotten ziemlich schnell, zusammen mit einem BH, was mich dann wieder zu meinen abstrusen Gedankengängen führte. Die Klamotten waren in Ordnung, bis, auf dass mir die Hose ziemlich zu kurz war, so dreißig Zentimeter, oder sollte das etwa so sein? Ich verließ das Bad, spähte aber vorher um die Ecke wie ein verfolgter, und folgte dann dem Klappern von Geschirr um in der Miniküche zu landen, in der mir eine gut gelaunte vierundzwanzig-jährige eine große Tasse heiße Schokolade hinhielt. „Hier, tut mir leid, aber Kaffee zu trinken habe ich mir abgewöhnt.“ Ohne es zu wissen hatte sie genau ins Schwarze getroffen, ich liebe heiße Schokolade und ziehe sie Kaffee tausend Mal vor. „Weißt du wann dein Vater nach hause kommt?“ Ich schüttelte leicht den Kopf woraufhin sie in ihrer Hosentasche kramte und ihr Handy zum Vorschein brachte. Mit einem Lächeln hielt sie es mir direkt vor die Nase. „Hier, du solltest ihn anrufen, damit wir wissen wann er wieder heim kommt.“ Ehrlich gesagt wollte ich das gar nicht, mir war egal wann er wieder kam, ich wollte sowieso hier bleiben, aber das konnte ich ja schlecht sagen, dann wäre ich vermutlich in hohem Bogen aus dem Fenster geflogen. Ich nahm also das Handy und rief meinen Vater an und dieser Tag artete zu meinem Glückstag aus, denn mein Vater kam an diesem Tag gar nicht nach hause, nachdem ich das in Erfahrung gebracht hatte hielt ich ihr das Handy hin, damit sie mit meinem Vater sprechen konnte. Das Gespräch zwischen den beiden dauerte nicht sehr lange und am Ende durfte ich die Nacht über bei ihr bleiben, des einen Freud, des anderen Leid, wie man so schön sagt. Man konnte ihr ansehen, dass sie damit nicht hundertprozentig zufrieden war, wie auch, ich war ein Eindringling in ihre Privatsphäre, die im Moment anscheinend ein wenig chaotisch verlief. Seufzend steckte sie ihr Handy wieder ein. „Es scheint, als hätten wir bis morgen früh noch das Vergnügen miteinander.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)